Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Die leidige Schuldebatte  (Gelesen 4220 mal)

Simplicissimus1668

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Die leidige Schuldebatte
« am: 06 April 2006, 21:52:30 »

Ich sehe gerade die Berliner Phoenix Runde und könnte mich wieder maßlos aufregen.

Was an der Berliner Rütli Schule abgelaufen ist, hat ja inzwischen jeder mitbekommen. Aber das Problem ist ja nicht neu und die Politiker haben auch nix besseres zu bieten, als die immer selben Phrasen von härter Durchgreifen bis wir sind kein Einwanderungsland.

Fakt ist, dass es in Deutschlands Großstädten (und vermutlich nicht nur da) "Ghettos" gibt, in denen sich die sozial schwachen tummeln. Darunter auch ein großer Ausländeranteil. Warum? Weil die Mieten nur in solchen Stadtteilen bezahlbar sind und wer es sich leisten kann wegzieht. Das führt dazu, dass die Schulen dieser Viertel natürlich zu einem Sammelbecken der sozial schwachen, bildungsfernen Schüler wird, die auf dem angespannten Arbeitsmarkt wenige Chancen haben und dadurch natürlich frustiert sind.

Was soll man aber dagegen tun? Der angespannte Arbeitsmarkt und die Ghettoisierung sind aber nicht per Regierungsbeschluß zu steuern.

Meinungen?
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olli

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Die leidige Schuldebatte
« Antwort #1 am: 06 April 2006, 23:14:33 »

wenn es richtbar ist, wird es die politik richten. ansonsten nicht.
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Akira

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Die leidige Schuldebatte
« Antwort #2 am: 07 April 2006, 00:15:28 »

selbst wenn es zu reparieren wäre würde die politik nichts machen können weil sie unfähig ist und das auf ganzer lienie


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messie

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Die leidige Schuldebatte
« Antwort #3 am: 10 April 2006, 17:28:26 »

Dazu habe ich hier und anderswo schon an anderer Stelle hinreichend geschrieben.
Ergänzen möchte ich es nur noch um eins: Dass das Problemlösen nicht erst in der Schule, sondern bereits im Kindergarten losgeht, teils auch noch früher. Früherziehung wird aber hier in D eben auch gerne seeehr stiefmütterlich behandelt.  :roll:
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Anonymous

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Die leidige Schuldebatte
« Antwort #4 am: 11 April 2006, 08:35:19 »

da muss ich messie recht geben, hab die ausbildung zur erzieherin gemacht, schöne 4 jahre lang und würde in dem job nur einen hungerlohn verdienen, zudem werden immer mehr Ganztagsbetreuungsplätze auf 2/3 Plätze gekürzt. Folge: eltern können weniger arbeiten, vor allem allein erziehende mütter, sofern sie privat keine weitere betreuung finden. verdienen also weniger, hängen also in brennpunkten fest. aber das würde jetzt zu weit führen.

schlimmer finde ich es dass wir in der ausbildung zwar ein paar stunden in der theorie über brennpunkte und ausländische Kinde und zb die Sprachproblematik gesprochen haben, aber wirkliche ansätze für die arbeit mit solchen haben gefehlt.

was ich allerdings als kleinen schritt in die richtige richtung sehe ist die tatsache dass Kinder ab august einen Sprachkurs besuchen müssen bevor sie eingeschult werden. bin mir nur grad nich sicher ob dass jetzt nur in HH so ist.
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Nevyn

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Re: Die leidige Schuldebatte
« Antwort #5 am: 11 April 2006, 09:02:14 »

Zitat von: "Simplicissimus1668"
Warum? Weil die Mieten nur in solchen Stadtteilen bezahlbar sind und wer es sich leisten kann wegzieht.

Du begründest da die Ursache mit sich selber...
Warum sind die Mieten günstig ?
Wegen den Ausländern.
Warum ziehen da weitere Ausländer hin?
Wegen den günstigen Mieten.
usw.
Ghettos bilden sich heutzutage selber.
Und wenn in einer solchen Gegend dann auch noch von den jugendlichen Anwohnern randaliert wird (was ich übrigens überhaupt nicht verstehe : warum zerstören die ihre eigene Wohngegend???) dann ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass sich daran auch nichts ändert.
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Simplicissimus1668

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Die leidige Schuldebatte
« Antwort #6 am: 12 April 2006, 13:52:37 »

@Nevyn

Dass da ein Teufelskreis besteht zwischen mehr Ausländer/sozial Schwache - billige Wohnungen - noch mehr Ausländer/sozial Schwache ist mir schon bewusst. Mich würde nur interessieren, wie man diesen durchbrechen könnte. Eine Lösunge wäre billigen Wohnraum in anderen Gegenden anzubieten. Würde das funktionieren? Einerseits bestünde dann die Möglichkeit theoretisch aus dem "Ghetto" wegzugehen, aber andererseits kann man unmöglich genügend billigen Wohnraum schaffen, der an den Marktpreisen vorbei eine Ghettoisierung verhindert. Außerdem würde dann vermutlich der Kreislauf an anderer Stelle erneut beginnen. In Vororten mit Einzelhausbebauung lässt sich eben kein billiger Wohnraum in großer Zahl schaffen und wer es sich leisten kann, geht dann eben da hin.

*weiterhin ratlos*
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Eisbär

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« Antwort #7 am: 12 April 2006, 15:41:19 »

Naja, der billigste Wohnraum ist zur Zeit in den neuen Ländern, dort zieht ja alles gen Westen zu den Arbeitsplätzen.

Trotzdem ist die Ausländerquote im Osten deutlichg geringer als im Westen afaik.

Vielleicht liegt's daran, daß sie im Osten "Kanack-Sprach" nicht cool finden, sondern lieber Glatzen und weiße Schnürsenkel tragen?




Also mein Lösungsvorschlag: Laßt die asozialsten der Asozialen, die ganz rechts außen in die Ghettos ziehen, dann suchen sich die Ausländer freiwillig bessere Wohngegenden und integrieren sich besser, um nicht so als Ausländer aufzufallen :roll:
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kyara

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Die leidige Schuldebatte
« Antwort #8 am: 12 April 2006, 18:37:41 »

Die Ausländer wollen nicht in den Osten, weil dort sind sie ja in der Minderheit...... also lieber dorthin wo es schon viele Ausländer gibt und man unter sich bleiben kann.

Das Problem ist u.a. dass viele sich gar nicht integrieren wollen!
Wozu auch deutsch lernen?

Es gibt inzwischen in Hamburg viele Arztpraxen wo nur noch russisch oder türkisch gesprochen wird, das Gleiche gilt für Geschäfte, Fahrschulen etc. ....
Teilweise kommt man sich als Deutsche ja schon fast wie im Ausland vor.

Sollte die Türkei irgendwann doch nochmal in die EU eintreten, wird sich das Integrationsproblem bestimmt noch verstärken.

Also, ich finde Ausländer sollten etwas mehr dafür tun müssen, dass sie hier einwandern und bleiben dürfen, in anderen Ländern ist das ja genauso.
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schwarzes

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« Antwort #9 am: 13 April 2006, 10:26:43 »

Zitat von: "Akira"
selbst wenn es zu reparieren wäre würde die politik nichts machen können weil sie unfähig ist und das auf ganzer lienie


schwachsinn! es muss den schülern gezeigt/gesagt werden das es wichtig ist einen guten abschluss zu haben. man muss ihnen klarmachen das man von dem terror kein "millionär" wird.

oder man sperrt den ganzen haufen ausländer in eine schule und lässt die da ihren terror an sich selbst betreiben :roll:
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Eisbär

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Die leidige Schuldebatte
« Antwort #10 am: 13 April 2006, 13:33:01 »

Zitat von: "schwarzes"
schwachsinn! es muss den schülern gezeigt/gesagt werden das es wichtig ist einen guten abschluss zu haben. man muss ihnen klarmachen das man von dem terror kein "millionär" wird.
Das Problem ist, daß man als "Gangsta" (egal ob musikalisch oder doch kriminell) auch erfolgreich und somit vermögend sein kann.
Und es gibt auch genug Leute mit einem Abschluß, die nichts haben.
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« Antwort #11 am: 13 April 2006, 14:08:06 »

jor das stimmt schon. ich finde bloß das die schüler, oder besser heranwachsende jugend, wissen sollte das einem nichts in den schoß fällt und man eben arbeiten muss dafür. und von terror an lehrern, schülern etc betreiben man nicht unbedingt weit kommt.
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Simplicissimus1668

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« Antwort #12 am: 13 April 2006, 14:17:21 »

Also mal ehrlich: Der Grund warum kaum Ausländer in den Osten der Republik ziehen ist wohl eher der gleiche Grund warum kaum "Wessis" in den Osten ziehen. Da gibts einfach zu wenig Jobs. Die Jugend aus MacPom, Brandenburg und Co. verlässt ja auch nicht so 100% freiwillig in großen Massen die Heimat.

Außerdem hätte ich die Ausländerdebatte mal gerne von der Schuldebatte getrennt, weil es genügend Schulen in Deutschland gibt, die keinen oder kaum einen nenneswerten Ausländeranteil haben und trotzdem mit den selben Probleme kämpfen wie die Rütlischule in Berlin.

Es geht mir tatsächlich gehörig auf den Sack, das die Bild *grrrr* von drei ähnlichen Briefen von Lehrern anderer Schulen wusste und das Thema erst aufgegriffen hat, als es von einer Schule mit sehr hohem Ausländeranteil kam. Jetzt sind es wieder "die Ausländer" die Ärger machen, sich nicht integrieren wollen etc. und das eigentliche Problem, das sich in Deutschland eine Unterschicht etabliert, die in der 2. oder 3. Generation von Sozialhilfe abhängig ist und ohne jede Aufstiegschance ins Halbkriminelle Milieau abgleitet und deren Kinder an Hauptschulen zu Problemfällen werden, das wird überhaupt nicht diskutiert. Sollen die Ausländer doch Deutsch lernen, dann wird schon alles gut. Oder am besten alle dahin gehen wo sie herkommen wäre noch besser. Dann wird die selbstgefällige Deutsche Mehrheit vielleicht endlich begreifen, dass wir unsere eigenen Probleme lösen müssen und dass die Maßnahmen dazu evtl. die Probleme der Migranten gleich mit lösen.
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schwarzes

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« Antwort #13 am: 13 April 2006, 14:26:00 »

jedoch sind es zu hauf deutsche als auch ausländische mitbürger.
ich finde schon das sie deutsch lernen sollten. erhöht ja außerdem die chancen auf arbeit wenn man die deutsche sprache beherrscht, oder eben jene andere jenachdem in welchem land man sich aufhält.
es streitet ja keiner ab das deutsche jungendliche genauso kriminell sind. nur kommt es eben so das wenn irgendwo ein ausländischer mitbürger auftaucht, der scheisse gebaut hat, das die leute sagen "ah ja klar die türken" oder was weiß ich für eine rasse. keiner sagt gerne "ja die deutschen jugendlich sind alle fürn arsch bauen nur scheisse"
logisch das es mehr anklang findet.
ich finde man sollte einfach mehr unterstützen. versuchen klarzumachen das es wichtiger ist einen weg zu finden was aus sich zu machen und für die zukunft etwas vorauszuplanen. eben ohne das man in irgendeiner "bande/gang" was weiß ich leuten aufn geist geht und laufend scheisse baut.
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« Antwort #14 am: 14 April 2006, 03:07:35 »

Die Einsicht, daß auch deutsche Jugendliche "Mist machen" hat sich, vor allem bei Bild-Lesern, noch nicht etabliert. Klar es ist für eine Gesellschaft auch leichter ihre Opfer zu verleugnen und die Probleme auf Minderheiten abzuschieben, als sich ihre Fehler einzugestehen.
Aber Lösungen hab ich auch nicht
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