Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Gewalt an Schulen  (Gelesen 7179 mal)

Magenta

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Gewalt an Schulen
« Antwort #15 am: 30 März 2006, 16:35:46 »

Ich bin auf eine Schule gegangen, in der es einen Ausländeranteil von 50% gab und über Orientierungsstufe, Haupt- und Realschule bis hin zum Gymnasium alles vertreten war. Ich schicke noch heute manchmal ein Dankgebet zum Himmel, dass es bei uns in der Schule kein Gewaltproblem gab und ich in Ruhe mein Schülerdasein fristen konnte. Das war allerdings so Mitte der 90er. Heute sieht die Lage dort etwas anders aus. Schlägereien, Erpressungen, das Abziehen von Klamotten gehören dort inzwischen zum normalen Schulalltag und ohne Markenklamotten und angemessener Technikausstattung (Handy, MP3-Player etc.) bist du direkt unten durch. Ich möchte in der heutigen Zeit echt kein Schüler mehr sein. :evil:
Ich frage mich, warum sich die Dinge so verändert haben? "Asoziale" Familien hat es damals ja schließlich auch schon gegeben.

EDIT: Die heutige Schülerschaft soll mal die Zukunft Deutschlands   werden...prost Mahlzeit! Dieses Land ist quasi dem Untergang geweiht.
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Ich hasse Menschen, die sich feige hinter einem Baum verstecken und mir dort den Platz wegnehmen. ;-)

Thomas

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Gewalt an Schulen
« Antwort #16 am: 30 März 2006, 16:45:19 »

Zitat von: "Magenta"
Ich möchte in der heutigen Zeit echt kein Schüler mehr sein. :evil:

Das geht mir genauso.

Zitat von: "Magenta"
Ich frage mich, warum sich die Dinge so verändert haben? "Asoziale" Familien hat es damals ja schließlich auch schon gegeben.
Ich glaube, das es damit zusammenhängt, das man früher mit dem Assi-tum nicht auch noch angegeben hat.Früher hat man zumindest versucht, sich der kultiviertheit etwas anzupasen.
Aber heute, wo in jedem zweiten Rap-Video zelebriert wird, wie Klasse doch die Unterschichten-Ghetto-Gangsta mit ihren Markenklamotten und ihren Goldringen sind und auch ansonsten die allround-Bildungsferne als Modeartikel gesehen wird, haben sich die Interessenlagen natürlich verschoben.

Früher waren Assis peinlich, heute sind sie Helden.Oberflächlichkeit ist kein Makel mehr, im Gegenteil, Oberflächlich sein ist ein Stil.
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Nevyn

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Gewalt an Schulen
« Antwort #17 am: 30 März 2006, 16:48:54 »

Hmmm...beim Baumarkt gibt es Messer für nen €, ich glaube, ich investiere mal 50€ und stelle nen Karton mit Messern vor ne Hauptschule...
Das wird bestimmt lustig  :P  :wink:
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Gewalt an Schulen
« Antwort #18 am: 30 März 2006, 17:08:22 »

Das schoene daran ist, dass wir keine Akademikerschwemme zu erwarten haben...
Ich bin dafuer, die Gesellschaft wie in Huxleys Brave New World in Alpha ++ bis Epsilon -- einzuteilen. Und alle bekommen Soma vom Staat. Damit waeren auch die Drogenprobleme vom Tisch.





Nun ja. Der Fall dieser Schule zeigt doch wirklich, dass die Lehrer beim besten Willen nicht das kompensieren koennen, was zu Hause verbockt wird. Ich bin wirklich froh, auf einem vernuenftigen humanistischen Gymnasium mein Abitur erarbeitet zu haben. Gewalt war da kein Thema. Auch Drogen nicht. Abziehen etc. kannte ich nur aus den Medien. Markenklamotten? Wattdattan. Ich trug Stiefel Schnuer- oder Armeehosen, Gothicpiratenhemden..., schwarz halt. Da gibts nichts zu rippen.

Es scheint sich allerdings um ein reines Grossstadtproblem zu handeln. Mein Vater ist Lehrer auf dem Land und unterrichtet auch an einer Hauptschule. Selbst dort sind derlei Anfaenge erkennbar, welche aber mit totaler Strenge und konsequenter Einbindung des Elternhauses unterbunden werden. Die Auswanderer/Migranten wissen z.T. wirklich nicht, was ihre Ahmed, Muhlis oder Igors so in ihrer Freizeit treiben und fallen aus allen Wolken. Da hat sich die Politik der "Streng aber gerecht"en Handhabung bewaehrt und nicht der "Versteh&Kuschelpaedagogik". Die Jugendlichen gerade aus diesem Milieu brauchen eine harte Hand und jemanden, der ihnen den Weg weist. Auch der Lehrplan sollte wieder "klassischer" werden.

Mein Vater unterrichtet z.B. schon seit Jahren nicht mehr nach Kulusministeriumunterichtsplan sondern nach dem, was die Schueler im Berufsleben brauchen. Darueber hinaus werden Grundwerte vermittelt, welche anscheinend bei vielen Migranten aus Nahost nicht vorhanden sind. Ich meine "typisch deutsche" Tugenden wie Puenktlichkeit etc., waehrend es gerade islamischen Migrantenkindern anscheinend nur um Respekt geht. Ich frage mich manchmal, wofuer die Respekt verlangen. Dafuer jemand schwaecheres mit vielen Anderen aufs Maul hauen? Das koenen Faschos genauso. *Seufz*
Das hat mich mal wieder bestaerkt, meine Kinder nicht in einer Grossstadt aufwachsen zu lassen. Und wenn das bedeutet, dass ich 3 Stunden taeglich zur Arbeit pendeln muss...
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schwarze Katze

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Gewalt an Schulen
« Antwort #19 am: 30 März 2006, 18:14:20 »

Ich denke, dass Gewalt auf die Schulen uns einfach vor den Augen führt, dass unsere Gesellschaft verroht. Dei Gewalttäter, egal ob Türken- und Russengangs in Westen oder Skinbanden in Osten, dass sind alle emotional verkümmerte Menschens.

Etwas stimmt mir unseren Gesellschaft nicht, wenn in die Schulen Gewalt herrscht, immer mehr Babys trotz vorhandene Babyklappen auf die Müll landen, schon 14-jährige Crack rauchen u.s.w.
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colourize

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Gewalt an Schulen
« Antwort #20 am: 30 März 2006, 19:08:19 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "colourize"
Fehlende Lebensperspektiven, keine realistischen Aufstiegschancen, keine Aussicht auf einen Ausbildungsplatz - wieso sollte man sich in so einer Gesellschaft, in der man ständig ausgegrenzt wird, an die Regeln halten?

Ich sehe das eher genau andersherum : würden "die" sich an die Regeln halten, würden sie nicht ständig ausgegrenzt.Wie gesagt, es gibt auch ein Leben außerhalb der Ghettos, in dem andere Werte zählen.Vieleicht sollten die Betroffenen sich mal daran orientieren.

Wie sollten sie das tun, wenn sie nur unter ihresgleichen bleiben?
"Wir" schaffen doch die Ghettos, indem wir Ausländern nicht so gerne unsere Wohnungen vermieten. Was bleibt ist dann die Sozialwohnung am Stadtrand..


Zitat von: "Thomas"

Und warum ist das "unsere Schuld ? Die Drecksjobs, die du beschreibst waren die super Lebensperspektive, aufgrund derer die erste Migrantengeneration hierher gekommen ist.Die wurden damals übrigens auch von vielen Deutschen erledigt.

...mit dem Unterschied, dass die Deutschen eine bessere Chance auf sozialen Aufstieg haben, weil sie nicht schon wegen ihrer ethnischen Herkunft als Unterschicht auffallen.

Zitat von: "Thomas"
Wir haben sie kaserniert ? Irrtum, die haben sich selber kaserniert.Jeder ist bekanntlich seines glückes Schmied, die Initiative kann auch von den Personen ausgehen, nicht immer nur vom Rest der Gesellschaft.Das setzt allerdings das wollen voraus, und daran dürfte es den meisten wohl erheblich mangeln..

Vor allem mangelt es an Chancengleichheit.
Versuch mal als Türke einen Schrebergarten zu pachten. 8)
Die Diskriminierung auf dem Mietwohnungsmarkt ist ganz ähnlich.

Zitat von: "Thomas"
Des weiteren gibt es noch jeden Menge Ausländer, die aufgrund von Asyl nach D gelangt sind und die soziale Hängematte hier ganz prima fanden. Gegen das Leben in ihren Heimatländern ist nämlich selbst Hartz IV noch das gelobte Land, und die Deutschen sind auch noch so doof und lassen sich als Dank beschissene Verhaltensweisen von den Jungs gefallen, anstatt das ganze Pack in der Nordsee zu verklappen, wie andere Länder das gemacht hätten.

Ich weiß, es kling nach Stammtischpolemik

So klingt es nicht nur so, es ist Stammtischgesülze.

Die Referenz für einen heute 15-jähriger Türken ist nämlich niemals die Möglichkeiten und Lebenschancen, die er hätte wenn die Großeltern in den 1960er Jahren nicht nach Deutschland ausgewandert wären und er in Ost-Anatolien aufgewachsen wäre. Er vergleicht sich logischer Weise mit (begüterteren) Kids in seinem Alter, die ebenfalls in Deutschland groß werden und deren Eltern ihren Sprösslingen all die tollen Markenklamotten, Handyverträge, Sportschuhe, iPods u.s.w. in den Arsch schieben. Natürlich erzeugt das Neid und Missgunst.



Zitat von: "Thomas"
Das hast du aber scheinbar eine falsche Vorstellung von dem Einsatz privater Sicherheitsdienste, die sollen nämlich genau das machen, was du in Abschnitt zwei beschrieben hast :  Wenn einer eine Tür eintritt, wird er gleich zum Direktor und dann zur Polizei gebracht, wenn einer andere körperlich angreift, wird sofort dazwischen gegangen, etc.

Ich poste hier mal den ersten Hit der Google-Bildersuche zu den Stichworten "security" und "man":

(http://www.lixonline.com/images/Cinema%20Wasteland/10_04/security_man.jpg)

Ich bin fest davon überzeugt, dass es wenig hilfreich ist wenn möglichst marzialisch auftretende Ordner für Recht und Ordnung sorgen. Eben weil die ubiquitäre Gegenwart von körperlicher Gewaltandrohung wenig gute Vorbilder liefert, Konflikte auch anders zu lösen als durch den "starken Maxe".
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Theodemer

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Gewalt an Schulen
« Antwort #21 am: 30 März 2006, 20:04:29 »

Ich glaube nicht an diese "Sicherheitsdienst"-Idee. Versetzt euch in die Situation eines Hauptschülers: Ihr seid euch bewusst, dass ihr mit eurem Abschluss nichts werdet, ihr müsst euch in allen Medien in schöner Regelmäßigkeit anhören wie man sich über euch lustig macht. Jetzt wird eure Schule auch noch mannshoch eingezäunt, ein Sicherheitsdienst überwacht euren Pausenhof und wenns es ganz dick kommt werdet ihr auch noch jeden Tag vor Unterrichtsbeginn auf Waffen gefilzt.

Was hat das für einen Einfluss auf das Selbstbild eines Hauptschülers? Er ist jetzt nicht nur pauschal ein fauler Idiot, er ist auch noch pauschal kriminell und gemeingefährlich. Meint ihr wirklich, dass wirkt sich positiv auf sein Verhältnis zum Rechtsstaat aus?

Und was passiert erst, wenn er mitkriegt, dass er und seine Leidensgenossen die einzigen sind, die wie Pariah behandelt werden und das sie, statt unterrichtet zu werden, mittels eines Sicherheitsdienstes, der ihnen bei jedem Verstoß auf die Finger klopft, auf Ordnung und Gesetz konditioniert werden, wie man es sonst bei Hunden macht? Ein Hund kann (zumindest nach momentanem Wissensstand) nicht, oder nur eingeschränkt, über seine Handlung reflektieren, deshalb muss man ihn konditionieren. Ein Mensch hingegen hat die Gabe der Selbstreflektion, deshalb sollte er vorallem darüber lernen. Nicht über Tritte und Leckerlis.
Das Ziel kann doch nicht sein, Menschen lediglich dazu zu bringen sich an Gesetze zu halten, das ist doch purer Positivismus. Was nützt ein Mensch, der sich nur an Gesetze hält, weil man ihm mit ein paar Tritten beigebracht hat, dass es für ihn so besser ist, der aber nicht versteht warum eine Zuwiederhandlung falsch wäre? Was wird dieser Mensch in Situationen tun, in denen er nicht befürchten muss für Zuwiederhandlung getreten zu werden?

Es ist doch schlimm genug, dass dieses Prinzip der Konditionierung von Menschen schon über Gefängnisse so massiv zum Einsatz kommen muss, es kann doch nicht sein das wir das nun auch noch auf eine komplette Schulform übertragen.

Ich weiss, kritisieren ohne selbst Lösungsvorschläge zu machen ist lame. Ich muss gestehen, dass mir aber im Moment keine Lösungsansätze einfallen ich ich selbst für nebenwirkungsfreier als den der Sicherheitsdienste halte. Aber vielleicht ändert sich das ja noch...
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schwarze Katze

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Gewalt an Schulen
« Antwort #22 am: 30 März 2006, 20:35:23 »

Sicherheitsdienstz nutzt herzlich wenig, vor allem kann man nicht alle schulhöfe kontrollierren und dei Gewalt zwischen Jugendlichen spielt sich nicht nur in die Schule ab.

Diese Gewaltspirale zu stoppen, die sich verbreitende  Verrohung und Verblödung endlich was entgegen setzen - das hätet vielelciht aus längerem sicht was gebracht.

Wird aber nicht passieren, und so nähern wir uns immer mehr amerikanischen Verhältnissen
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Thomas

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Gewalt an Schulen
« Antwort #23 am: 30 März 2006, 20:56:10 »

Zitat von: "colourize"

"Wir" schaffen doch die Ghettos, indem wir Ausländern nicht so gerne unsere Wohnungen vermieten. Was bleibt ist dann die Sozialwohnung am Stadtrand..

Bleibt wieder die Frage danach, was zuerst war : Das Vorurteil oder die Erfahrung ? Wem würdest du eine Wohnung vermieten (finanzielle Fragen erst mal mal aussen vor Gelassen), einem vernünftig auftretendem Menschen oder dem "Alder, krasses Wohung, eh' kan'sch voll mit angeben"-Typ ? Ich würde ersteren wählen, übrigens unabhängig von der Herkunft.Nur leider gehören die Ausländer irgendwie immer zu 99 Prozent zu letzterem Personenkreis.

Das gleiche Verfahren gilt bei der Vergabe von Arbeitsstellen, Ausbildungsplätzen, Schrebergärten etc.


Zitat von: "colourize"
Zitat von: "Thomas"

Und warum ist das "unsere Schuld ? Die Drecksjobs, die du beschreibst waren die super Lebensperspektive, aufgrund derer die erste Migrantengeneration hierher gekommen ist.Die wurden damals übrigens auch von vielen Deutschen erledigt.

...mit dem Unterschied, dass die Deutschen eine bessere Chance auf sozialen Aufstieg haben, weil sie nicht schon wegen ihrer ethnischen Herkunft als Unterschicht auffallen.

Mittlerweile ja, das war aber nicht immer so.Erst nachdem auch der gutmütigste Mensch mitbekommen hat, das Leute Ausländischer Herkunft sich sehr häufig schon auf den ersten Blick wie Assis verhalten, hat diese intuitive Aussonderung begonnen.

Zitat von: "colourize"
Zitat von: "Thomas"
Wir haben sie kaserniert ? Irrtum, die haben sich selber kaserniert.Jeder ist bekanntlich seines glückes Schmied, die Initiative kann auch von den Personen ausgehen, nicht immer nur vom Rest der Gesellschaft.Das setzt allerdings das wollen voraus, und daran dürfte es den meisten wohl erheblich mangeln..

Vor allem mangelt es an Chancengleichheit.
Versuch mal als Türke einen Schrebergarten zu pachten. 8)
Die Diskriminierung auf dem Mietwohnungsmarkt ist ganz ähnlich.

Mal abgesehen davon, das der durchschnittliche Getto-Türke eher selten einen Schrebegarten pachten möchte  :wink: ist die Aussage des Vereins doch nachvollziehbar : "Schlechte Erfahrungen mit Ausländern".Das glaub ich dem Vorsitzenden auf's Wort, selbst wenn man alle unberechtigten Vorurteile rausrechnet.
Und diese schlechten Erfahrungen hatte der Gartenfreund sicherlich nicht von Geburt an, sondern im Laufe seines Daseins gesammelt.

Vieleicht ist es in einzelfällen anders, vieleicht ist der Vorsitzende ein alter Nazi und der türkische Gartenfreund ein redlicher Mann, der jeden Tag zur Arbeit geht und deutscher ist als manch deutscher.Aber schon alleine eine selbsgebildete Statistik aus Erfahrungen würde dem Wiedersprechen.

Zitat von: "colourize"

Die Referenz für einen heute 15-jähriger Türken ist nämlich niemals die Möglichkeiten und Lebenschancen, die er hätte wenn die Großeltern in den 1960er Jahren nicht nach Deutschland ausgewandert wären und er in Ost-Anatolien aufgewachsen wäre. Er vergleicht sich logischer Weise mit (begüterteren) Kids in seinem Alter, die ebenfalls in Deutschland groß werden und deren Eltern ihren Sprösslingen all die tollen Markenklamotten, Handyverträge, Sportschuhe, iPods u.s.w. in den Arsch schieben. Natürlich erzeugt das Neid und Missgunst.

Ist das die Schuld der begüterten ? Wenn unser Beispiel-Türke mal drüber nachdenken würde, das die bösen begüterten Deutschen (übrigens sicher nicht die deutschen Nachbarn aus seinem Getto, die dürften nämlich genau die selben fehlerhaften Schlüsse ziehen) vieleicht auch etwas tun, um zu diesen Dingen zu gelangen, würde er vieleicht versuchen den selben Weg einzuschlagen.

Den Nachwuchs, der von seinen Eltern alle Modeartikel in den Hintern gesteckt bekommt, dürfte unser anatolischer Freund nämlich nicht in seinem Umfeld finden, sondern in ganz anderen Kreisen.Und wenn er so weit blicken kann, könnte er auch auf die Idee kommen, etwas dafür zu tun.

Zitat von: "Colourize"

Ich poste hier mal den ersten Hit der Google-Bildersuche zu den Stichworten "security" und "man":

Ich bin fest davon überzeugt, dass es wenig hilfreich ist wenn möglichst marzialisch auftretende Ordner für Recht und Ordnung sorgen. Eben weil die ubiquitäre Gegenwart von körperlicher Gewaltandrohung wenig gute Vorbilder liefert, Konflikte auch anders zu lösen als durch den "starken Maxe".

Es geht nicht um die Androhung von körperlicher Gewalt.Es geht darum, das "aufpasser" vorhanden sind, die alleine schon durch ihre Anwesenheit einen entsprechenden Einfluß auf die Kinder haben.Die machen im Prinzip das, was zu meiner Zeit die Lehrer machten, heutzutage aber scheinbar nicht mehr hinbekommen.

Zu meiner zeit waren Lehrer immernoch Respektspersonen, die letzendlich das Sagen hatten, und von denen man mächtig Ärger bekam, wenn man Sachbeschädigungen verursachen wollte oder andere Leute körperlich oder psychisch Angriff.
Da Lehrer das heute scheinbar nicht mehr Leisten können, weil offensichtlich auch die Verhaltensweisen der Kids anders sind, müssen die Respektspersonen halt anderweitig "beschafft" werden, und das könnte man durch speziell geschulte Sicherheitkräfte erreichen.

Zitat von: "Theodemer"
Versetzt euch in die Situation eines Hauptschülers: Ihr seid euch bewusst, dass ihr mit eurem Abschluss nichts werdet, ihr müsst euch in allen Medien in schöner Regelmäßigkeit anhören wie man sich über euch lustig macht.
Es ist ein Kreis, und an dessen Anfang standen "die", nicht "wir".Warum sind die Chancen für Hauptschüler so schlecht ? Warum werden ihre Bewerbungen gleich aussortiert ?
Weil fast alle Arbeitgeber schlechte Erfahrungen mit diesen Leuten gemacht haben.Weil der Durchschnittshauptschüler werde gerade auf dem Stuhl sitzen kann bei einer Vorstellung, noch einen Satz fehlerfrei schreiben noch einfachste Rechenaufgaben lösen kann.
Und warum kann er das nicht ? Weil er, anstatt in der Schule aufzupassen, lieber die neusten Klingeltöne für sein Handy runterläd oder die trendigsten Markenklamotten in Schaufenstern begutachtet.

Zitat von: "Theodemer"
Jetzt wird eure Schule auch noch mannshoch eingezäunt, ein Sicherheitsdienst überwacht euren Pausenhof und wenns es ganz dick kommt werdet ihr auch noch jeden Tag vor Unterrichtsbeginn auf Waffen gefilzt.

Und wo ist dieser unbedarfte Hauptschüler in Fall des Spiegel-Artikels ? Exessiv randalieren, schlagen, Steine werfen und sich dann wundern, das um die Schule eine Mauer inc. Bewachung gebaut wird ? So viel Logik, um hier Ursache und Wirkung zu erkennen, sollte auch noch der dümmste Prolet haben,oder ?

Zitat von: "Theodemer"
Ein Mensch hingegen hat die Gabe der Selbstreflektion, deshalb sollte er vorallem darüber lernen.

Dazu dürften die Betreffenden ja nun Zeit genug gehabt haben, offensichtlich hat es nicht funktioniert.Ich glaube kaum, das in dem besagten Fall ein paar Mülltonnen umgekippt wurden und die Schulleiterin sofort nach der Nationalgarde gerufen hat.Ich bin auch davon überzeugt, das die Lehrer mehr als einmal versucht haben, den Gören auf normalen Wege zu vermitteln, was für ihr weiteres Leben besser wäre.Es bleibt offensichtlich keine andere Wahl, als auf außerschulische Ordnungshüter zurück zu greifen.

Außerdem ist die Maßnahme mit Sicherheitsdiensten&Polizei natürlich nur etwas für den Übergang und für Extremfälle.Ich denke (wie ich schon erwähnte) das mittelfristig eine Auflösung der Hauptschule und die integration der Kinder in andere Schulformen (auch unter Berücksichtigung ethnischer Herkunft und entsprechender Mischung) das Beste sein wird, da hier der positive Strom "normaler" Menschen diese Kinder mitreißen könnte.
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phaylon

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Gewalt an Schulen
« Antwort #24 am: 30 März 2006, 21:45:04 »

Da ich g'rade Zeit hab' und Thomas' Schubladen ja immer für eine Diskussion gut sind ;)

Zitat von: "Thomas"
Nur leider gehören die Ausländer irgendwie immer zu 99 Prozent zu letzterem Personenkreis.


Diese Erfahrung hab' ich nicht gemacht. Nur die, dass die auffallenden Ausländer mehr auffallen.

Zitat
Mittlerweile ja, das war aber nicht immer so.Erst nachdem auch der gutmütigste Mensch mitbekommen hat, das Leute Ausländischer Herkunft sich sehr häufig schon auf den ersten Blick wie Assis verhalten, hat diese intuitive Aussonderung begonnen.


Die meisten "Assis" die ich beobachte sind Deutsche. Im Vergleich des öffentlichen und privaten Umgangs miteinander wird der Anteil der "Asozialen" im "deutschen Volk" gegenüber beispielsweise Österreichern noch um *einiges* größer.

Zitat
ist die Aussage des Vereins doch nachvollziehbar : "Schlechte Erfahrungen mit Ausländern".Das glaub ich dem Vorsitzenden auf's Wort, selbst wenn man alle unberechtigten Vorurteile rausrechnet.


Praktischerweise schreibt der Mensch ja seine Beurteilungsgrundlage gleich dazu: "Ich habe Cengiz K. gefragt, ob er eine Bratwurst mitessen würde. Er hat geantwortet, dass er kein Schweinefleisch esse. Da geht es doch schon los." So würd's aber wohl auch losgehen, wenn er einen (religiösen) Juden fragen würde.

Zitat
Und diese schlechten Erfahrungen hatte der Gartenfreund sicherlich nicht von Geburt an, sondern im Laufe seines Daseins gesammelt.


Ja. Meiner Beobachtung nach wird Fremdenangst/-hass sehr gern per Familie "weitervererbt."

Zitat
Aber schon alleine eine selbsgebildete Statistik aus Erfahrungen würde dem Wiedersprechen.


Schon allein deine selbstgebildete Statistik? Hast du denn auch eine andere?

Zitat
Den Nachwuchs, der von seinen Eltern alle Modeartikel in den Hintern gesteckt bekommt, dürfte unser anatolischer Freund nämlich nicht in seinem Umfeld finden, sondern in ganz anderen Kreisen.Und wenn er so weit blicken kann, könnte er auch auf die Idee kommen, etwas dafür zu tun.


Es gibt keine Mauer zwischen Oben und Unten (jedenfalls nicht im Moment in Deutschland) insofern wird er es *sehr wohl* mitbekommen, da die Grenzen fließend sind.

Zitat
Es geht nicht um die Androhung von körperlicher Gewalt.Es geht darum, das "aufpasser" vorhanden sind, die alleine schon durch ihre Anwesenheit einen entsprechenden Einfluß auf die Kinder haben.Die machen im Prinzip das, was zu meiner Zeit die Lehrer machten, heutzutage aber scheinbar nicht mehr hinbekommen.


Die nicht-ausgesprochene Androhung körperlicher Gewalt? :)

Zitat
Zu meiner zeit waren Lehrer immernoch Respektspersonen, die letzendlich das Sagen hatten, und von denen man mächtig Ärger bekam, wenn man Sachbeschädigungen verursachen wollte oder andere Leute körperlich oder psychisch Angriff.


Was für Ärger denn? Und wie hoch groß schätzt du ist für einen solchen Menschen der Unterschied zwischen "Ärger mit einem Lehrer" und "Ärger auf der Straße"?

Zitat
Es ist ein Kreis, und an dessen Anfang standen "die", nicht "wir".


Der Satz stellt auch hübsch heraus, worum es eigentlich geht: Schuldzuweisungen, nicht Problemlösungen. Klar sind sie dafür verantwortlich, wie jeder andere auch. Dann sollte man die eigene Verantwortung, bzw. die des Staates usw. usf. allerdings konsequenterweise nicht auf die pösen, pösen Scharen arbeitsplatzraubender Ausländer schieben.

Zitat
Ich bin auch davon überzeugt, das die Lehrer mehr als einmal versucht haben, den Gören auf normalen Wege zu vermitteln, was für ihr weiteres Leben besser wäre.Es bleibt offensichtlich keine andere Wahl, als auf außerschulische Ordnungshüter zurück zu greifen.


Ich bin davon überzeugt, dass es die Lehrer einen feuchten Furz interessiert, wovon der Schüler überzeugt ist, sondern eher dafür, dass er sein Gehalt bekommt, und sie ihn in Ruhe quasseln lassen, was auch immer $Gesellschaft möchte, dass er quasselt.
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Thomas

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Gewalt an Schulen
« Antwort #25 am: 31 März 2006, 09:05:19 »

Hm, an so einem schönen Tag kurz vor dem Wochenende noch Diskussionen mit phaylon anfangen, die üblicherweise sowieso wieder abschweifen und bei absoluten und relativen Wahrheiten uneinig enden ? Och nö  :wink:
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« Antwort #26 am: 31 März 2006, 13:36:35 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "colourize"

"Wir" schaffen doch die Ghettos, indem wir Ausländern nicht so gerne unsere Wohnungen vermieten. Was bleibt ist dann die Sozialwohnung am Stadtrand..

Bleibt wieder die Frage danach, was zuerst war : Das Vorurteil oder die Erfahrung ? Wem würdest du eine Wohnung vermieten (finanzielle Fragen erst mal mal aussen vor Gelassen), einem vernünftig auftretendem Menschen oder dem "Alder, krasses Wohung, eh' kan'sch voll mit angeben"-Typ ? Ich würde ersteren wählen, übrigens unabhängig von der Herkunft.Nur leider gehören die Ausländer irgendwie immer zu 99 Prozent zu letzterem Personenkreis.


okay, dann muss ich mich jetzt als Ausländerin jetzt anpassen, damit ich die Erwartungen entspreche :evil:

Hey, Digger, alles klar, Alder. Krass,  ey,weiss du

Ironiemodul aus

Wenn ich diesen Vorurteilen begegne, kann ich nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte. Und das ohne Brechmittel
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Thomas

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« Antwort #27 am: 31 März 2006, 13:51:34 »

Zitat von: "Black Russian"

Wenn ich diesen Vorurteilen begegne, kann ich nicht so viel Fressen, wie ich kotzen möchte. Und das ohne Brechmittel

Warum ? Gerade du hattest doch auch beruflich mit genügend Assis zu tun und solltest somit wissen, das solche "Vor"urteile nicht völlig aus der Luft gegriffen sind.

Ich weiß auch nicht, warum du dich scheinbar angesprochen fühlst, da du ja ein sehr gutes Beispiel eines integrierten Ausländers abgibst, der zeigt, das es auch ohne  Proleten-Gehabe und Getto-Mentalität geht.Oder schätze ich dich da falsch ein ?
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Gewalt an Schulen
« Antwort #28 am: 31 März 2006, 13:58:15 »

ganz einfach, Thomas:

weil ich zur Zeit auf Arbeitssuche bin, und diese Vorurteile machen mir es verdammt schwer;
weil irgenwelcher Assi im Bus mich aufgrund von meinem Akzent als Ostblocknutte beleidigt;
weil die gut gebildete Mutter von meinem Ex auch die Meinung war, dass alle, aber wirklich alle einigemassen gutaussehende Russinen bestimmt in horisontale Gewerbe was machen

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« Antwort #29 am: 31 März 2006, 14:06:25 »

Zitat von: "Black Russian"
ganz einfach, Thomas:

weil ich zur Zeit auf Arbeitssuche bin, und diese Vorurteile machen mir es verdammt schwer;
weil irgenwelcher Assi im Bus mich aufgrund von meinem Akzent als Ostblocknutte beleidigt;
weil die gut gebildete Mutter von meinem Ex auch die Meinung war, dass alle, aber wirklich alle einigemassen gutaussehende Russinen bestimmt in horisontale Gewerbe was machen

u.s.w

Das tut mir leid für dich, aber worin liegt der Ursprung dafür ? An mir, der ich über solche (Vor)Urteile rede oder an den 256128 deutsch-Russen, die diese Vorurteile durch ihr beständiges Fehlverhalten aufgebaut haben ?

Assis, die dich ohne Grund im Bus aufgrund der Herkunft anpöbeln sind keinen deut besser und ohnehin kein Maßstab.Aber für Vorurteile, die quer durch die Bevölkerung gehen, darfts du dich auch bei vielen deiner Landsleute bedanken.
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