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Autor Thema: Halberstadt  (Gelesen 11388 mal)

Lakastazar

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Halberstadt
« am: 14 März 2006, 13:39:41 »

Was kann man dazu eigentlich noch sagen?

http://www.gmx.net/de/themen/nachrichten/deutschland/innenpolitik/2047558,cc=000000160300020475581Zx2Sq.html

Wahrscheinlich ist es dem einen oder anderen nix Neues, aber ich dachte, da Rechtsextremismus hier immer ein Anlass ist, seine Meinung kund zu tun und sein Entsetzen zu entäußern, starte ich mal nen neuen Thread hier...

mir bleibt da ziemlich die Spucke weg...  :?

Vielleicht will ich mich auch nicht aufregen...
aber die Ansichten Anderer interessieren mich trotzdem
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Thomas

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Re: Halberstadt
« Antwort #1 am: 14 März 2006, 13:56:36 »

Zitat von: "Lakastazar"
Was kann man dazu eigentlich noch sagen?
Eben.Was soll man dazu noch sagen ? Ist in vielen Gebieten in Ostdeutschland doch nichts neues, was sicherlich damit zu tun hat, das diese Gebiete aufgrund des braindrain überdurchschnittlich viele Rundumloser beheimaten, und aus solchen Leute rekrutieren die rechten  Kräfte nunmal in erster Linie ihr Fußvolk.
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Lakastazar

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Halberstadt
« Antwort #2 am: 14 März 2006, 14:03:12 »

Stellt sich mir nur die Frage, welche Konsequenzen man daraus ziehen sollte, insbesondere im historischen Kontext gesehen, wie und woraus die SA nämlich ihre Leute damals rekrutiert hatte...

wie lange können wir zuschauen, bis es wieder wirklich gefährlich wird?
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Thomas

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Halberstadt
« Antwort #3 am: 14 März 2006, 14:11:42 »

Zitat von: "Lakastazar"
Stellt sich mir nur die Frage, welche Konsequenzen man daraus ziehen sollte, insbesondere im historischen Kontext gesehen, wie und woraus die SA nämlich ihre Leute damals rekrutiert hatte...

wie lange können wir zuschauen, bis es wieder wirklich gefährlich wird?

Die Frage ist berechtigt, nur sind solche Szenen in ostdeutschen Gebieten ja weder sonderlich selten noch neu.Die gibt es dort seit ein paar Jahren nach der Wende.

Diese Geschichte wurde vermutlich nur deshalb so gehypt, weil mit Konstantin Wecker ein Promi betroffen ist.

"Machen" im größeren Stil wird man da eh' nichts können.Dumm bleibt dumm.
Man könnte diese ganzen kahlköpfigen Untermenschen in der Nordsee verklappen, aber das kollidiert leider mit dem Gesetz.
Daher bleibt als einziges wohl nur, dem Pöbel mit Arbeitplätzen zu begegnen, damit sie sich eine Wohnung, Fernseher, WM-Tickets und Mallorca-Urlaub leisten können und damit weder Zeit noch Lust für rechtsradikalen Schwachsinn übrig haben.Aber nach dieser Lösung suchen div. Politiker schon seit ca. sechzehn Jahren, also wenn du Vorschläge hast, melde dich umgehend beim Kanzleramt  :wink:
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Thomas

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Halberstadt
« Antwort #4 am: 14 März 2006, 14:55:38 »

Hier übrigens ein Spiegel-Artikel, der das Phänomen am Rande mitbeschreibt :

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,404888,00.html
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antipol

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Halberstadt
« Antwort #5 am: 14 März 2006, 15:12:04 »

Einfach alle wegnuken. Wer Intoleranz predigt sollte auch Null erfahren.
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Lakastazar

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Halberstadt
« Antwort #6 am: 14 März 2006, 15:49:07 »

Auch wenn ich im Affekt so ähnlich denke wie du, Antipol...

Konsequent sein: ja...!
nur mit welchen Methoden?

Ich glaub nuken is da leider keine Lösung...
Nicht nur wegen dem Gesetz, sondern auch wegen ethischer Bedenken.

Ich glaub, da werden wir noch ein Weilchen warten müssen, bis da jemanden ne geniale Idee in den Schoß fällt ;)

In Sinne Thomas sehe ich es in etwa ähnlich wie er vorhin schrieb...

... Hat wer Ideen, die konstruktiver sind  :?

Hier posten und dann ab ins Kanzleramt  8)
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antipol

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Halberstadt
« Antwort #7 am: 14 März 2006, 16:01:56 »

Inwiefern das praktikabel und vertretbar ist, ist natürlich fraglich. Nur ist das immer mein erster Gedanke, wenn ich sowas lese. Letztendlich bin ich Pazifist, was nicht heißt, dass ich nicht zuschlagen werde, wenn die Situation es erfordert.
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Simia

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« Antwort #8 am: 14 März 2006, 16:03:01 »

Wurden die Faschos nicht gerade wieder zur unbeliebtesten Jugendkultur auch im "Osten" gewählt? Sicherlich bedeutet das nicht, daß sich die Gedanken nicht auch in behaarteren Köpfen ausbreiten können, aber man hat doch sicherlich eine gewisse Distanz entwickelt und ich denke mal, daß die Welle der 90er die größte ihrer Art bleibt (Prognosen für die Zukunft sind natürlich schwierig).

Die Sache mit dem Wecker-Konzert finde ich allerdings höchst beunruhigend.
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antipol

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Halberstadt
« Antwort #9 am: 14 März 2006, 16:08:03 »

Und das war nicht nur das Wecker Konzert. Hab in der Zeitung von einem "Rock gegen Rechts" Konzert/Veranstaltung gehört das mit der Begründung (sinngemäß), man hätte vor Übergriffen der Faschos Angst von einer Behörde verboten worden ist.
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Thomas

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« Antwort #10 am: 14 März 2006, 16:19:44 »

Zitat von: "Simia"
Wurden die Faschos nicht gerade wieder zur unbeliebtesten Jugendkultur auch im "Osten" gewählt?

Wer wählt denn da wie ?  :oehm: Ich glaube kaum, das alle Ostdeutschen bei sowas befragt werden, und wenn sich dann halt alle faschos und sympathisanten der Stimmen enthalten bzw. zu doof sind, um an Online-Abstimmungen teilzunehmen, gibt das Wahlergebniss ja noch lange kein realistisches Bild wieder.Womit ich auch nicht unbedingt behaupten möchte, das das Ergebniss ein völlig anderes wäre.

Zitat von: "Simia"
..und ich denke mal, daß die Welle der 90er die größte ihrer Art bleibt (Prognosen für die Zukunft sind natürlich schwierig).

Das denke und hoffe ich auch mal.Die Zeit, in der die ganzen desillusionierten Eltern nicht mehr mit ihren Kindern klar kahmen und gleichzeitg die Allmachtsstellung der DDR mit all ihren Institutionen nach der Wende wegfiel, sind ja zum Glück vorrüber.Und der menschliche Schrott, der noch übrig ist wird sich mit der Zeit auch erledigt haben.Vieleicht nicht weniger rechts, aber weniger aktiv.
Denn wenn die Glatzen von heute morgen mit Bier+Wampe vor dem Fernseher hocken und die Bude nicht mehr verlassen, ist das zwar keine tolle Lösung aber vermutlich unter den gegebenen Umständen immernoch das Beste.
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colourize

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Halberstadt
« Antwort #11 am: 14 März 2006, 16:21:23 »

Danke f. die Links zu den Artikeln, sehr lesenswert.

Wenn die Wissenschaft und die Politik ihre Augen vor den ins Haus stehenden demographischen sowie migrationsbedingten Schrumpfungsprozessen verschließt, muss sich niemand wundern wenn der verbliebene Plebs dieser Regionen seinem Unmut Luft macht. Derzeit überlassen wir diese Käffer eben sich selbst. Ich bin neulich durch Mecklenburg-Vorpommern gefahren und rein räumlich-strukturell ist dort schon ziemlich Land unter.

"Rock gegen Rechts" und ähnliche Initiativen bringen m.E. nichts. Die Ursache für das Problem liegt in der kapitalistischen Logik. Welcher Unternehmer sollte denn bitte in diese Regionen investieren?

Solange unsere Gesellschaft durch den Abbau von Arbeitsplätzen, der Privatisierung von Lebensrisiken und einer konkurrenzbedingten Ellenbogenmentalität gekennzeichnet ist, werden wir damit leben müssen dass die unattraktiveren Landstriche weiter veröden und verblöden.
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Thomas

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« Antwort #12 am: 14 März 2006, 16:30:08 »

Zitat von: "colourize"
Solange unsere Gesellschaft durch den Abbau von Arbeitsplätzen, der Privatisierung von Lebensrisiken und einer konkurrenzbedingten Ellenbogenmentalität gekennzeichnet ist, werden wir damit leben müssen dass die unattraktiveren Landstriche weiter veröden und verblöden.

Das ist aber sehr einfach-idealistisch zusammengefaßt.Unter welchen Bedingungen sollte denn in solchen Regionen je wieder "Leben" in unserem Sinne enstehen ? Selbst wenn D ein zweites Wirtschaftswunder erlebt (woher auch immer das kommen sollte), werden die besagten Landstriche davon wohl kaum profitieren.

Zitat von: "colourize"
"Rock gegen Rechts" und ähnliche Initiativen bringen m.E. nichts. Die Ursache für das Problem liegt in der kapitalistischen Logik. Welcher Unternehmer sollte denn bitte in diese Regionen investieren?

Das das wenig bringt sehe ich auch so, allerdings scheinen die Ursachen dafür eher darin zu liegen, das es dort kaum Gegenpotential gibt.Und wie schon oben gefragt : Welche Logik abseits der kapitalistischen sollte denn irgendjemanden dazu bringen, irgendetwas dort zu investieren ?
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Nevyn

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Halberstadt
« Antwort #13 am: 14 März 2006, 16:34:28 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "colourize"
"Rock gegen Rechts" und ähnliche Initiativen bringen m.E. nichts. Die Ursache für das Problem liegt in der kapitalistischen Logik. Welcher Unternehmer sollte denn bitte in diese Regionen investieren?

Das das wenig bringt sehe ich auch so, allerdings scheinen die Ursachen dafür eher darin zu liegen, das es dort kaum Gegenpotential gibt.Und wie schon oben gefragt : Welche Logik abseits der kapitalistischen sollte denn irgendjemanden dazu bringen, irgendetwas dort zu investieren ?

Natürlich ist da kein Gegenpotential...
Wer arbeitet, hat die Möglichkeit da abzuhauen.
Wer arbeitet, rennt nicht mit Glatze und Baseballknüppel durch die Gegend.
Was dann unterm Strich übrig bleibt, sind halt asoziale...und das die vor lauter Frust Faschos werden, wundert nicht wirklich.
Jeder Mensch braucht halt ein Hobby  :roll:
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Wir sind das letzte Bollwerk gegen das Böse!
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Thomas

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Halberstadt
« Antwort #14 am: 14 März 2006, 16:39:11 »

Zitat von: "Nevyn"
Natürlich ist da kein Gegenpotential...
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Wer arbeitet, rennt nicht mit Glatze und Baseballknüppel durch die Gegend.
Was dann unterm Strich übrig bleibt, sind halt asoziale...und das die vor lauter Frust Faschos werden, wundert nicht wirklich.
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Das sagte ich ja so ähnlich bereits  :wink: Allerdings muß der erste Satz anders lauten : Arbeiten tun meistens vor allem die, die da abhauen, nämlich dann woanders.In den besagten Gegenden im Osten ist bekanntermaßen nicht viel mit Arbeit.
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