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Umfrage

Bei zukünftigen Entführungen im Irak: Lösegeld zahlen oder nicht?

zahlen.
- 4 (15.4%)
nicht zahlen.
- 16 (61.5%)
Ich kann mich nicht entscheiden.
- 6 (23.1%)

Stimmen insgesamt: 22

Umfrage geschlossen: 26 Januar 2006, 12:02:34


Autor Thema: Kein Lösegeld für Entführte! ...oder lieber doch?  (Gelesen 3746 mal)

Der Uhu

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Kein Lösegeld für Entführte! ...oder lieber doch?
« am: 26 Januar 2006, 12:02:34 »

Nach der Entführung von Susanne Osthoff folgte die von Jürgen Chrobog im Jemen, und nun sind auch noch zwei Deutsche Ingenieure im Irak entführt worden. Es scheint, als habe die Entführungsindustrie, unter der andere Nationen schon des öfteren leiden mussten, auch Deutschland erreicht. Natürlich sollte der deutsche Staat seinen Bürgern helfen, wenn sie in Not sind, aber auf der anderen Seite ermutigt eine Zahlung von 5 000 000 Dollar an Lösegeld, wie sie laut Presseberichten im Fall Osthoff gezahlt wurden, die Entführer nur zu immer weiteren Entführungen. Wieso müssen diese Leute auch in den Irak reisen, wo sie doch wissen, daß sie dort auf solche Probleme treffen werden? Wieso muss der deutsche Steuerzahler dafür blechen, daß diese Ingenieure unbedingt die Gefahrenzulage kassieren wollen, und daß ihre Firma offenbar keine Skrupel hat, ihre eigenen Angestellten für ihre Geschäfte in Gefahr zu bringen. Irgendwo muss der Staat aufhören, erpressbar zu sein, um zukünftige Entführungen zu vermeiden und der Entführungsindustrie entgegenzuwirken.
Hm, aber auf der anderen Seite wäre auch ganz schön kaltblütig, die Leute sitzen zu lassen und sie der Gefahr ihrer Ermordung auszusetzen. Die leben schliesslich unter Todesangst und ihren Angehörigen geht es sicher auch nicht besser. Wer wäre schon so abgebrüht um diese Entschedung zu treffen?

Vielleicht kann man ja die Leute vorwarnen, und sagen, daß man in gewissen Gefahrenzonen der Erde einfach zukünftig keine Lösegelder mehr zahlt. Dann gehen die Leute auf eigene Gefahr dorthin, wissend worauf sie sich einlassen. Was haltet ihr davon?

Infos zu der Entführung der Ingenieure hier.

Der Uhu
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Nevyn

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Kein Lösegeld für Entführte! ...oder lieber doch?
« Antwort #1 am: 26 Januar 2006, 12:07:55 »

Ich bin ganz klar dagegen Lösegelder zu zahlen.
Aber ich bin auch dagegen, überhaupt in solche Gebiete zu fahren.
Da die Jungs und Mädels dies auf eigene Gefahr tun, müssen sie halt auch mit sowas rechnen.

Auf der anderen Seite schießen sich die Entführer mit solchen Aktionen selber ins Knie (sofern sie denn überhaupt möchten, dass ihr Land modernisiert wird, es soll ja auch Leute geben, die mit einem Leben als Schafhirte durchaus zufrieden sind), weil es dann gut sein kann, dass halt keine Experten oder Hilfe hingeschickt wird.
Ich finde es eh albern, wenn irgendwelche Länder immer auf Krampf modernisiert werden sollen... :roll:
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toxic_garden

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Kein Lösegeld für Entführte! ...oder lieber doch?
« Antwort #2 am: 26 Januar 2006, 12:10:33 »

Wäre es nicht sinnvoller, gleich zu verlautbaren, dass man nirgendwo Lösegeld zahlen wird?

Zu dem aktuellen Fall: ich glaube, eine Lösegeldzahlung ist der falsche Weg. Die Ingenieure wussten ganz genau, auf was sie sich da einlassen. Zudem gibt es für den Fall einer Geiselnahme auch noch andere Befreiungsstrategien als die Zahlung von Lösegeld. Ich finde es nicht im Geringsten kaltblütig, hierfür das Lösegeld zu verweigern. Das trotzdem mit allen anderen zur Verfügung stehenden Mitteln versucht werden sollte, die Geiseln zu befreien, ist indes überhaupt keine Frage.

Es gab by the way mal einen Fall vor etlichen Jahren, bei dem russische Diplomaten entführt worden sind. Der russische Geheimdienst liess daraufhin Familienangehörige der Geiselnehmer entführen. Die Geiseln waren kurz daraufhin frei, und russische Diplomaten wurden seither nur noch äusserst selten Opfer von Entführern. Ein wenig brachial vielleicht, aber äusserst effektiv. ;)
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Thomas

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Kein Lösegeld für Entführte! ...oder lieber doch?
« Antwort #3 am: 26 Januar 2006, 12:14:01 »

Schwieriges Thema.Den Leuten selber muß man auch zugute halten, das sie sich überhaupt bereit erklärt haben, in den Irak zu reisen und dort ja auch zum Wiederaufbau des Landes beitragen.

Viel wichtiger finde ich, das z.B. im Irak eine vernünftige Sicherheitsstruktur aufgebaut wird, ihn der Entführungen prinzipiell erschwert werden.

Zitat von: "nevyn"
Auf der anderen Seite schießen sich die Entführer mit solchen Aktionen selber ins Knie (sofern sie denn überhaupt möchten, dass ihr Land modernisiert wird, es soll ja auch Leute geben, die mit einem Leben als Schafhirte durchaus zufrieden sind), weil es dann gut sein kann, dass halt keine Experten oder Hilfe hingeschickt wird.

Zu solchen Gedankengängen scheint mir ein großteil der arabischen Welt schlichtweg zu doof zu sein.

Wenn die Leute da unten vieleicht mal anfangen würden, weniger den Islam als Lebensmittelpunkt anzusehen, irgendwelchen irren Führern nachzulaufen und ihre mittelalterlichen Gesellschaftstrukturen endlich mal in die Gegenwart zu transportieren, würde sich das Problem vermutlich bald von selbst erledigen.

Zitat von: "toxic garden"
Es gab by the way mal einen Fall vor etlichen Jahren, bei dem russische Diplomaten entführt worden sind. Der russische Geheimdienst liess daraufhin Familienangehörige der Geiselnehmer entführen. Die Geiseln waren kurz daraufhin frei, und russische Diplomaten wurden seither nur noch äusserst selten Opfer von Entführern. Ein wenig brachial vielleicht, aber äusserst effektiv.

Das müßte man heutzutage leider den halben Irak entführen  :wink:
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olli

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Kein Lösegeld für Entführte! ...oder lieber doch?
« Antwort #4 am: 26 Januar 2006, 12:16:20 »

durch zahlungen werden weitere entführungen promoted. darum: nicht zahlen. zum schutz anderer.
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Rick Deckard

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Kein Lösegeld für Entführte! ...oder lieber doch?
« Antwort #5 am: 26 Januar 2006, 12:59:47 »

Ich bin ebenfalls gegen das Zahlen von Lösegeld oder das Eingehen auf Forderungen. Es gibt Beispiele, auch aus der jüngeren Geschichte Deutschlands, dass so etwas nichts bringt.

Um mal ein aktuelles (historisches) Beispiel zu bringen: Nach dem Terrorattentat auf die israelische Olympiamannschaft (bzw. einige Athleten davon), wurden die drei überlebenden Terroristen im Austausch gegen das Leben der Passagiere und Mannschaft einer entführten Lufthansa-Maschine ausgetauscht. Inoffiziell heißt es, dass die Bundesregierung von Willy Brand diesem Handel nur zustimmte, weil sie das Versprechen der Entführer und ihrer geistigen Anführer abnahm, keine weiteren Flugzeugentführungen mehr durchzuführen.

Wenn ich mir das Jahr korrekt ins Gedächtnis rufe, war es doch spätestens 1977 die Entführung der Lufthansa-Maschine Landshut, als sich dieses Schema wiederholte. Nur diesmal war man bei den Behörden vorbereitet und hatte die Polizei aus ihren Fehlern in der Vergangenheit gelernt. Die damals gerade erst gegründete Anti-Terrortruppe GSG9 konnte das Attentat vereiteln.

Nachahmung wird es erst recht dann geben, wenn die Täter erfolgreich waren und mit ihren Forderungen und dem Geld oder erklärten Ziel davonkommen.

Die entführten Ingenieure will ich nicht dafür verurteilen, wer weiß, warum sie in den Irak gegangen sind? Möglicherweise hat ihr Arbeitgeber entsprechend psychologischen Druck oder finanzielle Anreize gegeben. Denkbar ist das schon und aufgrund der aktuellen Lage im Mittleren Osten auch höchst wahrscheinlich. Die Haltung der Bundesregierung auf die Forderungen der Täter nicht einzugehen finde ich aber trotzdem korrekt. Jeder ist für sein eigenes Glück verantwortlich und man sollte es nicht überstrapazieren.

Währe ich allerdings in der Haut der Opfer, würde ich natürlich auch darauf hoffen, dass das Geld gezahlt wird. Allerdings ist ja noch nicht einmal klar, was die Entführer in diesem speziellen Fall eigentlich wollen, da, soweit ich informiert bin, noch kein Kontakt mit ihnen hergestellt werden konnte.
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Jinx

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Kein Lösegeld für Entführte! ...oder lieber doch?
« Antwort #6 am: 26 Januar 2006, 13:26:52 »

In Italien, einem Land, wo in der Regel nicht Touristen, sondern Einheimische von Entführungen betroffen sind (Kronzucker war eine Ausnahme), ist die Zahlung von Lösegeld meines Wissens nach immer noch gesetzlich verboten. Das wurde eingeführt, um den gehäuft auftretenden Entführungen Herr zu werden, meines Wissens nach mit gutem Erfolg. Das Problem ist ja nicht nur, dass Nachahmungstäter ermutigt werden, sondern auch, dass oft genug letztendlich für eine Leiche gezahlt wird, also der Erfolg selbst bei Befolgung der Anweisungen und reibungslosem Ablauf überhaupt nicht gewährleistet wird.

Insofern bin ich gegen die Zahlung von Lösegeld. Ob die Entführer nun finanzielle oder politische Motive angeben, es ist und bleibt ein Verfahren, das letztendlich der Bereicherung dient (auch wenn man es "Freiheitskampf" nennt). Zahlungen bestärken Täter wie Nachahmer, dass es eben funktioniert.
Im Fall der im Irak entführten Deutschen wurde durch den Fall der Archäologin jedoch ein Präzedenzfall geschaffen: es wird der Öffentlichkeit und den Angehörigen kaum vermittelbar sein, warum in einem Fall gezahlt wurde und im anderen nicht.

(Die italienische Oberschicht zieht es übrigens dennoch vor, ihre Kinder abseits von den lauernden Gefahren durch Mafia, Camorra und N'dragheta lieber abgeschirmt im Ausland aufwachsen zu lassen.)
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Kein Lösegeld für Entführte! ...oder lieber doch?
« Antwort #7 am: 26 Januar 2006, 17:41:31 »

Ich möchte das nicht entscheiden, weil es um Menschenleben geht.

Einerseits sagt mein Vernünft: "Wenn Lösegeld bezahlt wird, dann wird es imemr weiter Entführungen geben"

Andersseits, wenn ich mir vorstelle, dass jemand aus meiner Familie oder engen Freundekreis enfüht wird, dann wäre ich alles mögliches tun, und wenn ich Geld hätte, dann hätte ich es bezahlt, oder mich hoch verschuldet oder egal was, also ich hätte alles dafür getan, dass diese Person ausser Gefahr kommt.

Vor allem ist der Fall von beiden Entführeten aus Sachsen ganz anders, als bei Frau Osthoff, die sich tatsächlich aus Ganz merkwürdigen Motiven in Kreisengebiert aufhielt und sich gar nicht für Deutsche hielt
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« Antwort #8 am: 26 Januar 2006, 20:23:10 »

Zitat von: "toxic_garden"


Es gab by the way mal einen Fall vor etlichen Jahren, bei dem russische Diplomaten entführt worden sind. Der russische Geheimdienst liess daraufhin Familienangehörige der Geiselnehmer entführen. Die Geiseln waren kurz daraufhin frei, und russische Diplomaten wurden seither nur noch äusserst selten Opfer von Entführern. Ein wenig brachial vielleicht, aber äusserst effektiv. ;)


Ja, aber Russland (die ehemalige Sowjet-Union) hat eindeutig die besseren Geheimdienste und schlagkräftigere Truppen. Wir haben gar niemand, der so KGB-mäßig ausgebildet ist, um so zuschlagen zu können (Familien der Geiselnehmer identifizieren und schnappen).
... Und ohnehin den Ruf, daß ein Menschenleben (ob eigene Nationalität oder eine beliebige andere) nicht viel zählt ... Quasi nicht zu toppen ...
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colourize

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Kein Lösegeld für Entführte! ...oder lieber doch?
« Antwort #9 am: 26 Januar 2006, 21:19:00 »

Der Staat hat eine Sorgenpflicht für seine Staatsangehörigen. Daher muss der Staat auch ein Lösegeld finanzieren.

Ungeachtet dessen sollte der Staat m.E. in Anbetracht der Lage im jeweiligen Staat ein Recht haben, die eingesetzte Summe vom Entführten nach einer Befreiung zurückzufordern. Sprich: In Regionen, für die eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes besteht, müssen vor der Einreise Personen benannt werden, die im Schadensfall haften (im konkreten Fall z.B. die Firma der beiden Angestellten, bei Entwicklungshilfeorganisationen der Projektträger etc.). Wenn die Reise als Privatperson erfolgt, sollte im Schadensfall auch die Privatperson mit ihrem Vermögen haftbar gemacht werden können.
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Kein Lösegeld für Entführte! ...oder lieber doch?
« Antwort #10 am: 26 Januar 2006, 22:43:22 »

Vernünftiger Ansatz.

Im vorliegenden Fall war es mehr als fahrlässig, dass für die Mitarbeiter kein angemessener Personenschutz organisiert wurde. Den Vorwurf muss sich das Unternehmen zweifellos auf's Brot schmieren lassen. Wer in solchen Gebieten Projekte macht, kalkuliert in aller Regel auch eine Risikoprämie ein. Da ist es wohl nicht zuviel verlangt, die eigenen Leute zu schützen.
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Der Uhu

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« Antwort #11 am: 26 Januar 2006, 23:47:19 »

Hm, wofür wird die Al'Quaida eigentlich jetzt die 5000000 Dollar ausgeben, die sie (angeblich) für die Osthoff bekommen haben?
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Jinx

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Kein Lösegeld für Entführte! ...oder lieber doch?
« Antwort #12 am: 26 Januar 2006, 23:57:42 »

Zitat von: "Der Uhu"
Hm, wofür wird die Al'Quaida eigentlich jetzt die 5000000 Dollar ausgeben, die sie (angeblich) für die Osthoff bekommen haben?


Waffen und Logistik vermutlich.
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BetterOf2Evils

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Kein Lösegeld für Entführte! ...oder lieber doch?
« Antwort #13 am: 27 Januar 2006, 09:53:20 »

Ich bin grundsätzlich pro Lösegeldzahlung, aber unter vorher festgelegten und öffentlichen Bedingungen.

Zitat von: "colourize"
Ungeachtet dessen sollte der Staat m.E. in Anbetracht der Lage im jeweiligen Staat ein Recht haben, die eingesetzte Summe vom Entführten nach einer Befreiung zurückzufordern. Sprich: In Regionen, für die eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes besteht, müssen vor der Einreise Personen benannt werden, die im Schadensfall haften (im konkreten Fall z.B. die Firma der beiden Angestellten, bei Entwicklungshilfeorganisationen der Projektträger etc.). Wenn die Reise als Privatperson erfolgt, sollte im Schadensfall auch die Privatperson mit ihrem Vermögen haftbar gemacht werden können.

Genauso seh ich das auch.

Gerade der undurchschaubare Fall der S. Osthoff ist ein gutes Beispiel. Für mich, die den Fall nur oberflächlich verfolgt hatte, kam es wirklich so rüber, als wenn Frau Osthoff den Deutschen Staat, die Reise-Warnungen und die Bemühungen rund um die Geiselbefreiung nicht ernst genommen hat -- sich mit ihren späteren Auftritten fast schon "lustig gemacht" hat ...

Es kann nicht sein, dass der eigene Staat für die Leichtfertigkeit derjenigen bezahlen muss, die sich (immer wieder) in die Gefahr begeben, wenn es z.B. eindeutige Reisewarnungen vom Auswärtigen Amt gibt. Regressforderungen sind da das Mindeste.
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Thomas

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« Antwort #14 am: 27 Januar 2006, 09:57:39 »

Zitat von: "BetterOf2Evils"
Es kann nicht sein, dass der eigene Staat für die Leichtfertigkeit derjenigen bezahlen muss, die sich (immer wieder) in die Gefahr begeben, wenn es z.B. eindeutige Reisewarnungen vom Auswärtigen Amt gibt. Regressforderungen sind da das Mindeste.

Den Regressanspruch gibt es übrigens schon, er wird nur von der Bundesrepublik eher selten angewand.Ein Regress-Fall war z.B. die in Indonesien entführte Familie Waller, aber auch nur aus dem Grund, weil die Familie danach an Exklusivinterviews einiges an Geld verdiente.
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