Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Computerliebe  (Gelesen 5152 mal)

colourize

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Computerliebe
« am: 17 Dezember 2005, 14:00:52 »

Manchmal denk ich mir, dass Karl Marx mit seiner Entfremdungsthese doch Recht hatte und wir zu den technischen Produkten die uns umgeben ein fetischistisches Beziehungsverhältnis aufbauen.

Anders ist es doch kaum zu erklären, dass Case Modding, Handymodelle, IMac/IBook-Fanatismus u.s.w. ein derart bedeutsames Thema ist, oder?

Ersetzen wir zwischenmenschliche Beziehung durch ein Liebesverhältnis zu unserem Computer? Wie seht Ihr das? Was bedeutet Euch "Euer" Rechner?


(http://unixsex.com/admins/vintage/MentecM70_and_Zwiebeltuete.jpg)
(Quelle: unisex.com)
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schwarze Katze

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Computerliebe
« Antwort #1 am: 17 Dezember 2005, 14:42:52 »

eine bequeme Kommunkationsmöglichkeit, die bei mir aber niemals lebendiges Kontakt ersetzen wird.

Aber sehr hilfsreiches Mittel, neue Leute kennenzulernen.
Und auch die Möglichkeit, sich anonym über Problemen auszutauschen.

Ich werde niemals auf die Idee gekommen, mit wildfremden Menschen über meinen Problem zu reden und ich denke, auch wenn ich es versucht hätte, werde ich nur komisch angequckt. In bestimmten Foren kann ich das und es ist hilfheich für mich.
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messie

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Computerliebe
« Antwort #2 am: 17 Dezember 2005, 14:51:46 »

Ersetzen? - Nein. Ergänzen? Ja.

Ich wüsste nicht ob ich meine Schwester in Australien nicht öfter vermissen würde, wenn es nicht die modernen Kommunikationswege gäbe. Neben dem Telefon ist es eben großartig, per e-Mail (inklusive Fotos und Videobotschaften) ein wenig virtuelle Nähe zu schaffen. Den direkten Kontakt ersetzen tut das natürlich auch nicht, aber ohne das wäre es sicher noch trauriger dass sie so weit weg ist.

Und die Kommunikation hier, teils auch die sehr persönliche in manch Forum, finde ich auch sehr nett. Was völlig anderes mit Leuten sich zu unterhalten die man noch nicht einmal gesehen hat. Aber den direkten Kontakt kann sie niemals ersetzen! Wenn ich z.B. hier irgendwen sehr sympathisch finde, dann bemühe ich mich auch um ein direktes Treffen, um weg von der einsamen Computerinsel hin zum lebhaften direkten Kontakt zu gehen. Auch mit dem Risiko dass es dann "live" so garnicht rutscht - egal! Besser so als andersrum.

Allerdings gaukeln Foren, Chats etc. auch sehr schnell Nähe vor: Man glaubt seine virtuellen Gegenüber zu kennen. Wirklich kennen tut man aber immer noch jemanden den man im RL schon oft getroffen hat.

Ich jedenfalls ziehe körperliche Nähe der virtuellen immer noch deutlich vor.  :twisted:
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schwarze Katze

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Computerliebe
« Antwort #3 am: 17 Dezember 2005, 15:01:43 »

@Messie

stimmt

Problematisch finde ich aber, wenn manche Leute, dei in ihrem Leben Konatkschwerigkeiten haben, sich ein eigenes wirtuelles Welt schaffen und sich gar nicht mer in RL treuen, weil sie sich z. B. für dick oder hässlich halten oder einfach sozaile Phobie haben.
Die sind dann in etlichen Foren vertreten und bekommen dann den Gefühl, nicht mehr Alleine zu sein, in Wirklichkeit sind sie aber Einsam.

Da wird was vorgegaukelt, was nicht der Fall ist.
Aber da sind wir schon bei I-Net-Sucht
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Thomas

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Computerliebe
« Antwort #4 am: 17 Dezember 2005, 15:22:01 »

Hm, die Entfremdung betrifft dann aber alle Möglichen technischen Spielzeuge.Bevor Computer für die breite Masse interessant worden, hatte man halt andere Hobbys, denen man Intensiv (manchmal zu intensiv) nach ging.Da wurde an Autos, Motorrädern, Modelleisenbahnanlagen oder Kleingärten gefeilt, getuned und jede freie Minute investiert.
Der Computer in Verbindung mit dem Web optimiert das ganze nur, weil er so universell Einsetzbar ist.
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olli

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Re: Computerliebe
« Antwort #5 am: 17 Dezember 2005, 16:36:52 »

Zitat von: "colourize"
Manchmal denk ich mir, dass Karl Marx mit seiner Entfremdungsthese doch Recht hatte und wir zu den technischen Produkten die uns umgeben ein fetischistisches Beziehungsverhältnis aufbauen.

zur technik mehr weniger. bei computern, laptops & co. geht es weniger um die technik, als um unsere aktuelle geisel, die medien. computer sind da mittlerweile das hauptausgabegerät: für spiele, musik, und natürlich p0rn *jubel*
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Candide

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Computerliebe
« Antwort #6 am: 17 Dezember 2005, 20:57:52 »

Zitat von: "Thomas"

Der Computer in Verbindung mit dem Web optimiert das ganze nur, weil er so universell Einsetzbar ist.


Volltreffer, der Computer kann alles:

- ist ein tolles Instrument für Mucker
- man kann damit spielen
- man kann sich damit Pornos angucken
- und man kann sich damit mit Leuten verabreden
- ach, und man kann damit lustige Bilder machen

Das Schweizer Taschenmesser unter den Stromfresser. Prima.

Edit: wobei, sowas wie "wer hat wieviel Megabyte" ist mir sowas von egal... wenn ich Geld für Hardware ausgebe, dann meistens doch eher für analoge Dinge (Synthies, Bier, Bücher, Feiern) aber net für die Kiste. Die kann was sie können muss und gut is.
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Lemiras

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Computerliebe
« Antwort #7 am: 17 Dezember 2005, 21:00:09 »

Mhh für mich Arbeitsgerät, Hobby, Informationssystem.

Ich würd es als Bereicherung zu der 'realen' Welt bezeichnen die diese aber niemals ersetzten kann. Ja, man kann hier Probleme diskutieren, trost oder eine Art ersatz Freundeskreis finden. Der jedoch eine real anwesende Person in vielem nicht ersetzen kann. So, wie ich es festgestellt habe, dieser 'freundeskreis' sehr flüchtig und schnellebig man findet schnell jemanden mit dem man sich versteht, jedoch kann dies sich genausoschnell ändern. Personen kommen und gehn eine wirklich tiefergehende Freundschaft ist so nicht aufzubaun.

Der Rechner, kann Menschen mit Kontaktschwierigkeiten helfen Kontakte zu finden, oder auch diese in noch größere Einsamkeit stürzen da reale, längere Kontakte ausbleiben. Es erschaft ein Trugbild, halt virtuelle, Welt.

Als Informationsmedium, find ich es mitlerweile unersetzlich, bei vielen müßte ich viel mehr Arbeit rein stecken um an eine ähnliche Informations vielfalt zu kommen. Auf der Arbeit, Studium oder Prtivat find ich dies eine Bereicherung. Halt an viele unterschiedliche Meinungen, Lösungen etc. zu kommen. Jedoch hier auch zwei Seiten, wenn mir mal wieder google 140000 Ergebnisse nennt von denen 139980 volkommen daneben sind....

my 2€

<ironie>Und da sage mal jemand Computer Spiele machen Einsam....</ironie>
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SuperTorus

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Computerliebe
« Antwort #8 am: 18 Dezember 2005, 00:45:27 »

Zitat von: "Lemiras"

Als Informationsmedium, find ich es mitlerweile unersetzlich, bei vielen müßte ich viel mehr Arbeit rein stecken um an eine ähnliche Informations vielfalt zu kommen.


Ja, aber die Qualität der Informationen ist sehr fragwürdig. Ich hab mittlerweile festgestellt, das man verdammt viel Zeit damit verbringt Dinge aus reiner Faulheit zu suchen, die man sich auch mal eben in 20 Minuten selbst ausrechnen / ausdenken kann.

Das kommt nur, weil die meisten Informationen ehr dünn oder gern auch mal falsch sind.
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Computerliebe
« Antwort #9 am: 18 Dezember 2005, 11:08:03 »

Zitat von: "SuperTorus"

Ja, aber die Qualität der Informationen ist sehr fragwürdig. Ich hab mittlerweile festgestellt, das man verdammt viel Zeit damit verbringt Dinge aus reiner Faulheit zu suchen, die man sich auch mal eben in 20 Minuten selbst ausrechnen / ausdenken kann.


Stimmt daher auch der Satz der danach kam. Jedoch um sich einen Überblick zu verschaffen. oder schnell Oberflächliche Infors zu bekommen, hat es mir öfters schon geholfen. Wenn ich mehr brauche, rechne ich es eh meist selbest, da das was ich Suche entweder ihrgendwo hinter link 48,2 verstekt ist oder gar nicht vorhanden.

Ansonsten sind mir auch Bücher immer noch lieber mich einzulesen in ein Thema. Es ist einfach schöner zu schmökern als auf den Bildschirm Acrobate oder GV zu starren....

Lemiras
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cosa nostra

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Computerliebe
« Antwort #10 am: 18 Dezember 2005, 15:28:12 »

Mir ist der rechner schon  extrem wichtig, ich kann es kaum ertragen mal ohne zu sein - muss ich aber auch nicht da ich über ein powerbook verfüge, das ich über all hin mitnehmen kann ... als bekennender internet-süchtler braucht man das schon...  :wink:

würd schon sagen das der rechner bzw das netz mein hauptkommunikationsmittel ist, aber das ist ja auch ok - ob man nun telefoniert oder im netz redet is ja eigentlich egal...
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Computerliebe
« Antwort #11 am: 18 Dezember 2005, 15:55:31 »

Ich merke jeden tag das ich zuviel zeit davor verschwende aber was soll man machen ^^

sonst würd ich die faz auf papier lesen oder
mit meinen leuten telefonieren ^^


skype is toll :D
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Beatfinger

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Computerliebe
« Antwort #12 am: 18 Dezember 2005, 16:07:16 »

Hmm ich nutze ihn einfach schon zu/so lange und verzichten möchte ich einfach nicht mehr. Wie hätte ich sonst Chance kontakte zuhalten oder zu knüpfen die über 1000 KM entfernt sind?

PCs sind einfach nur wahnsinnig praktisch und wegzudenken sind sie auch nicht mehr.

ich war gestern mit meiner kleinen noch auf der Northcon, der grössen LanParty in Deutschland auf der über 3500 Spieler anwesend waren und ich muss sagen, jedesmal wenn ich auf solchen  Events bin, kann ich sagen, das das Gerücht:"PCSpieler sind einsam!" absolut nicht hinhaut.

Thomas

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Computerliebe
« Antwort #13 am: 18 Dezember 2005, 16:37:58 »

Zitat von: "SuperTorus"

Ja, aber die Qualität der Informationen ist sehr fragwürdig. Ich hab mittlerweile festgestellt, das man verdammt viel Zeit damit verbringt Dinge aus reiner Faulheit zu suchen, die man sich auch mal eben in 20 Minuten selbst ausrechnen / ausdenken kann.

Das kommt nur, weil die meisten Informationen ehr dünn oder gern auch mal falsch sind.
Kann ich nur bedingt zustimmen, aber das ist natürlich auch davon abhängig, was für Informationen man sucht.

Wenn ich Songtexte, Transistordatenblätter, div. technische Informationen, Nachrichten bei Spiegel&Stern suche, sind diese Informationen meist ohne große Suche zu finden, sie sind präzise und ohne Web nur unter eheblichem Mehraufwand zu finden.
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DarkAmbient

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Re: Computerliebe
« Antwort #14 am: 18 Dezember 2005, 22:28:10 »

Zitat von: "colourize"
Manchmal denk ich mir, dass Karl Marx mit seiner Entfremdungsthese doch Recht hatte und wir zu den technischen Produkten die uns umgeben ein fetischistisches Beziehungsverhältnis aufbauen.


Zu welchen Dingen hegen wir nicht ein fetischistisches Verhältnis? Es liegt in der Natur der Dinge, zumindest sofern sie konsumfähig sind.

Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder ich ziehe Nutzen direkt aus meinen lieben Mitmenschen über persönliche Verhältnisse -- oder aber indirekt aus von anonymen Menschen hergestellten Dingen. Insofern der Computer der ersten Möglichkeit dient, nehme ich seinen Fetischcharakter gern in Kauf.
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