Schwarzes Hamburg

  • 30 Juni 2024, 17:40:56
  • Willkommen Gast
Bitte logg dich ein oder registriere dich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Autor Thema: HH, 5.11.: Neonazis geben Konzert unter Polizeischutz  (Gelesen 14639 mal)

colourize

  • Gallery Admin
  • > 5000 Posts
  • *
  • Beiträge: 6921
  • Rock this Town!
HH, 5.11.: Neonazis geben Konzert unter Polizeischutz
« Antwort #15 am: 13 November 2005, 19:21:17 »

Zitat von: "Kenaz"
Und genau diese zum Himmel stinkende Doppelmoral ist es, die mir diesen AntiFa-Pöbel mindestens genauso brechreizerregend wie seine kahlköpfigen Antagonisten macht.
:oergs:

Lustig ist, dass Du das "mindestens" hervorhebst. 8) Oder einfach nur ehrlich? :lol:

Wie sich die/der geneigte LeserIn politischer Kontroversen in diesem Forum vielleicht auszumalen vermag, ist meine Haltung zu der Sache genau gegenteilig: Ich halte zwar Gewalt gegen Menschen für ein wenig adäquates Mittel um politische Überzeugungen stark zu machen - dennoch sind mir die Krawallisten von der Antifa um einiges sympathischer als rechte Schläger. Das hat vor allem etwas damit zu tun, dass die Antifa - wie der Name schon verrät - mit Gewalt gegen eine bestimmte, angebbare und mir durchweg unsympathische Gruppe vorgeht: gegen Faschisten. Die Antifa bekämpft also Gegner, die mir ebenfalls zuwider sind - nur kämpft sie eben mit inakzeptabelen Methoden. Allerdings stellt sich generell die Frage, ob Faschoskins argumentativ überhaupt bekämpfbar sind.

Der wesentliche Bonus, den die Antifa bei mir im Vergleich zu den rechten Gewalttätern genießt ist, dass man sich ihrer Gewalt entziehen kann, indem man nicht an Fascho-Aufmärschen partizipiert.
Der Gewalt rechter Schläger kann ich mich dagegen nicht so leicht entziehen. Die Erfahrung zeigt, dass Rechtsradikale gegen das Fremde, gegen das Andere vorgehen. Die Linke hingegen predigt zunächst mal Toleranz gegenüber dem Anderen, es sei denn das Andere verkörpert die Intoleranz.
Gespeichert

toxic_garden

  • Gast
HH, 5.11.: Neonazis geben Konzert unter Polizeischutz
« Antwort #16 am: 13 November 2005, 19:46:32 »

Zitat von: "colourize"
Der wesentliche Bonus, den die Antifa bei mir im Vergleich zu den rechten Gewalttätern genießt ist, dass man sich ihrer Gewalt entziehen kann, indem man nicht an Fascho-Aufmärschen partizipiert.

hier idealisierst du mal wieder ein wenig, Thomas. Es ist schon mehr als ein Fall bekannt geworden, in dem die AntiFa nachweislich gegen nicht rechte Gruppierungen oder Personen gehetzt hat. Und wer sich einmal im Fadenkreuz dieser - wie Kenaz es so schön formulierte - zur selbstherrlichen Verfügung berufenen Schlägertruppe befindet, der kommt da so einfach auch nicht wieder raus. Man könnte also sagen, es ist ein reines Glücksspiel, ob man nun von der AntiFa auf die Liste der böhsen Rechten gesetzt wird (das "h" ist ein schlechtes Wortspiel, ich weiss, aber es passt in diesem Fall so gut! ;) ), oder ob man von den Rechten selbst eins drauf bekommt. Besonders große Genies im differenzierten Denken sind sie beide nicht. ;)
Gespeichert

kb

  • > 1000 Posts
  • ***
  • Beiträge: 1179
  • Yes, YOU.
    • http://kebby.org
HH, 5.11.: Neonazis geben Konzert unter Polizeischutz
« Antwort #17 am: 13 November 2005, 20:10:35 »

Liebe übliche Verdächtige,

ist es nicht langsam etwas ermüdend, bei jedem links-gegen-rechts-Thema immer und immer wieder dieselbe Eure gebetsmühlenartig vorgetragene Meinung zum besten zu geben und damit jede sachliche Diskussion (die in diesem Fall sogar möglich wäre, weils schon die eine oder andere "unabhängige" Quelle geben dürfte) von vorneherein im Keim zu ersticken?

Denn ehrlich gesagt ist es jetzt schon egal, ob nun Nazis oder "Anti"Faschos die anprangerungswürdigere Art von Untermenschen darstellen, wenn es bezogen auf das eigentliche THEMA (jaja, die Herren Kenaz/Phaylon/Colourize/etc! THEMA!) schon die eine oder andere offene Frage gibt...

Gehen wir mal grenzenlos naiv davon aus, dass die obige Quelle in etwa korrekt ist und keine völlig eingefärbte Propaganda Eures jeweiligen politischen Gegners darstellt (da beide Gruppierungen schon ihr Fett wegbekommen, ist dies zuerst auch einmal sinnvoll). Was dann interessant ist, ist warum die Polizei nicht nur nicht im geringsten auf a) die Anzeige von seiten der Vermieterin, b) die Anzeige von seiten der Clubbesitzer und c) die anscheinend offensichtlichen StGb-Verletzungen reagiert hat, sondern dazu auch noch bewußt horrenden finanziellen Schaden für die anderen Clubs in dem Gebäude anrichtet, indem sie die Besucher dieser anderen Clubs - im Gegensatz zu den Besuchern der illegalen Veranstaltung - aussperrt.

Die Politik in diesem Lande war teilweise schon immer ein wenig visuell herausgefordert auf dem rechten Auge, aber wenn das so abgelaufen ist (und nach genug Bambule-Demos, die ich von meinem Balkon aus beobachten konnte, halte ich das schon für realistisch), fänd' ich das schon sehr erschreckend.

Und spannender als die Frage, ob jetzt linke oder rechte Asis doofer sind und wer jetzt seine Meinung eh nur hat, weil ihn wieder irgendwas hinterrücks getriggert hat. Sorry.

[edit: ein paar Rechtschreibfehler gfixt, sorry]
Gespeichert

Nachtmensch

  • Regelmäßiger Poster
  • **
  • Beiträge: 684
HH, 5.11.: Neonazis geben Konzert unter Polizeischutz
« Antwort #18 am: 13 November 2005, 20:21:02 »

@kb: Dass die Polizei nicht korrekt gehandelt hat, steht doch wohl völlig außer Frage, oder etwa nicht? Ein sofortiges Auslösen einer Sieg Heil-rufenden Meute ist doch wohl das Mindeste. Aber darum ging es doch glaube ich niemandem mehr hier...
Gespeichert

kb

  • > 1000 Posts
  • ***
  • Beiträge: 1179
  • Yes, YOU.
    • http://kebby.org
HH, 5.11.: Neonazis geben Konzert unter Polizeischutz
« Antwort #19 am: 13 November 2005, 20:25:08 »

Zitat von: "Nachtmensch"
Aber darum ging es doch glaube ich niemandem mehr hier...


Nur dass man das, um das es inzwischen "hier geht" auch mit Links auf drei andere Threads komplett abgekürzt und defakto beendet bekommt. Aber Hauptsache, man sarf mal wieder so richtig seine Meinung sagen und seine politische Superiorität unter Beweis stellen, ich weiß ja. :)
Gespeichert

sYntiq

  • Gallery Admin
  • > 5000 Posts
  • *
  • Beiträge: 8168
  • タチコマ
    • blindsicht
HH, 5.11.: Neonazis geben Konzert unter Polizeischutz
« Antwort #20 am: 13 November 2005, 20:27:12 »

Die Rechten da hinten Links in der Mitte haben angefangen!
Gespeichert
Wer eine Message rüberbringen will, sollte Postbote werden.

XBL: sYntiq       PSN: sYntiq       N-ID: sYntiq

Nachtmensch

  • Regelmäßiger Poster
  • **
  • Beiträge: 684
HH, 5.11.: Neonazis geben Konzert unter Polizeischutz
« Antwort #21 am: 13 November 2005, 20:34:49 »

Höhö,

Zitat von: "kb"
Nur dass man das, um das es inzwischen "hier geht" auch mit Links auf drei andere Threads komplett abgekürzt und defakto beendet bekommt. Aber Hauptsache, man sarf mal wieder so richtig seine Meinung sagen und seine politische Superiorität unter Beweis stellen, ich weiß ja. :)


manchmal wirken alte Argumente in neuen Zusammenhängen auch wunder.. ;) Wobei die Sache natürlich einen wahren Kern hat. Aber dann könnte man ja sicherlich 1/3 der Threads löschen, mit freundlichem Vermerk auf immer wieder das selbe..

N.
Gespeichert

Kenaz

  • Gast
HH, 5.11.: Neonazis geben Konzert unter Polizeischutz
« Antwort #22 am: 13 November 2005, 21:25:45 »

Zitat von: "kB"
Die Politik in diesem Lande war teilweise schon immer ein wenig visuell herausgefordert auf dem rechten Auge, aber wenn das so abgelaufen ist (und nach genug Bambule-Demos, die ich von meinem Balkon aus beobachten konnte, halte ich das schon für realistisch), fänd' ich das schon sehr erschreckend.
- Ach Gottchen, ich bitt' Dich, die alte "Polizisten sind verkappte Nazis"-Kiste hat doch mindestens so 'nen Bart wie die gute alte Diskussion über ...
Zitat von: "kB"
[...]die Frage, ob jetzt linke oder rechte Asis doofer sind und wer jetzt seine Meinung eh nur hat, weil ihn wieder irgendwas hinterrücks getriggert hat.
- Da wir Frage 1 sowieso nicht erschöpfend klären werden, gebe ich für meinen Teil den Senf dazu, der mir gerade schmeckt.  :P

Zitat von: "colourize"
Lustig ist, dass Du das "mindestens" hervorhebst. 8) Oder einfach nur ehrlich? :lol:

- Einfach nur ehrlich.

Zitat von: "colourize"
Der Gewalt rechter Schläger kann ich mich dagegen nicht so leicht entziehen. Die Erfahrung zeigt, dass Rechtsradikale gegen das Fremde, gegen das Andere vorgehen.

- Rechte Schläger gehen gegen die Meinungen und Personen vor, die nicht in ihr Weltbild passen. Linke Schläger tun desgleichen. So what? - Das Fremde ist immer das Andere, egal ob man sich nun auf der linken oder auf der rechten Seite befindet.

Zitat von: "colourize"
Die Linke hingegen predigt zunächst mal Toleranz gegenüber dem Anderen, es sei denn das Andere verkörpert die Intoleranz.

- Die "Toleranz" linker Schläger erstreckt sich exakt auf den Personenkreis, der ihre Auffassungen teilt. Jenseits davon - und wo dieses "Jenseits" beginnt, bestimmen sie selbst - hört diese Toleranz schneller auf, als Du "schwuppeldiwuppel" sagen kannst. Rechte Schläger tun desgleichen. Ich sehe da lediglich einen Unterschied in Styling und Habitus, will heißen: in Fragen des Geschmacks. - Wie meiner in dieser Frage aussieht, dürfte hinlänglich bekannt sein :mrgreen: , insofern will ich kB an dieser Stelle auch herzlich gerne entgegenkommen und keine langen Arien mehr singen, dafür ist meine Zeit ohnehin zu knapp bemessen.
Gespeichert

phaylon

  • > 1000 Posts
  • ***
  • Beiträge: 1533
    • http://www.dunkelheit.at/
HH, 5.11.: Neonazis geben Konzert unter Polizeischutz
« Antwort #23 am: 13 November 2005, 22:13:12 »

Zitat von: "kb"
Denn ehrlich gesagt ist es jetzt schon egal, ob nun Nazis oder "Anti"Faschos die anprangerungswürdigere Art von Untermenschen darstellen, wenn es bezogen auf das eigentliche THEMA (jaja, die Herren Kenaz/Phaylon/Colourize/etc! THEMA!) schon die eine oder andere offene Frage gibt...

Ja, klar. Vergessen wir die Faktoren, ignorieren das Drumherum und bleiben brav im Tunnel. Warum kompliziert, wenn man sich das Leben auch einfach machen kann ;)

Zitat
Was dann interessant ist, ist warum die Polizei nicht nur nicht im geringsten auf a) die Anzeige von seiten der Vermieterin,

Anzeige wegen Vertragsbruchs? Ist das überhaupt was für die Polizei?

Zitat
b) die Anzeige von seiten der Clubbesitzer

Ich nehme einfach mal an, dass es doch nicht "zu" laut war :)

Zitat
und c) die anscheinend offensichtlichen StGb-Verletzungen reagiert hat

Ja, das ist es, was mich am meisten verwundert. Wenn da eine verbotene Veranstaltung stattfindet, strafrechtlich eindeutig relevante Parolen in derart lauten Chören gesungen werden, warum erstattet man Anzeige wegen Lärmbelästigung?

Zitat
Und spannender als die Frage, ob jetzt linke oder rechte Asis doofer sind und wer jetzt seine Meinung eh nur hat, weil ihn wieder irgendwas hinterrücks getriggert hat. Sorry.

Ich drücke mal ein Auge zu, und bringe jetzt nicht zur Sprache, dass du hier dein Empfinden von "spannend" sowie was "wichtig" oder "essentiell" ist, anderen aufdrücken willst.
Gespeichert
Improvisation ist ein wichtiger Faktor in jeder funktionalen Ideologie.

Nachtmensch

  • Regelmäßiger Poster
  • **
  • Beiträge: 684
HH, 5.11.: Neonazis geben Konzert unter Polizeischutz
« Antwort #24 am: 13 November 2005, 22:24:28 »

In der Tat ein wenig verwunderlich, der Punkt mit der Anzeige. Allerdings kann ich mir durchaus vorstellen, dass im Eifer des Gefechts da nicht alles unbedingt besonders sinnvoll vor sich geht und nachher ist man ja bekanntlich eh immer schlauer.

Definitiv gar nicht ok ist es natürlich, dass die Polizei nicht selbständig gegen Sieg-Heil Brüller vorgegangen ist oder halt die ganze Veranstaltung deswegen aufgelöst hat. Anlass genug hätten sie ja schon gehabt, aber vermutlich wollten die einfach keinen Ärger am Wochenende..

N.
Gespeichert

phaylon

  • > 1000 Posts
  • ***
  • Beiträge: 1533
    • http://www.dunkelheit.at/
HH, 5.11.: Neonazis geben Konzert unter Polizeischutz
« Antwort #25 am: 13 November 2005, 23:02:36 »

Zitat von: "Nachtmensch"
Definitiv gar nicht ok ist es natürlich, dass die Polizei nicht selbständig gegen Sieg-Heil Brüller vorgegangen ist oder halt die ganze Veranstaltung deswegen aufgelöst hat. Anlass genug hätten sie ja schon gehabt, aber vermutlich wollten die einfach keinen Ärger am Wochenende..

Davon ausgehend, dass es so war :)
Gespeichert
Improvisation ist ein wichtiger Faktor in jeder funktionalen Ideologie.

Nachtmensch

  • Regelmäßiger Poster
  • **
  • Beiträge: 684
HH, 5.11.: Neonazis geben Konzert unter Polizeischutz
« Antwort #26 am: 13 November 2005, 23:23:43 »

daran hab ich nicht den geringsten Zweifel. Mag zwar seltsam klingen, aber wer jemals Polizisten auf Demos erlebt hat, wundert sich nicht mehr über wirklich viel von den Brüdern. Die gucken / hören auch ganz gerne mal weg, wenn richtiges Hinhören noch Extra-Arbeit bedeutet.

N.
Gespeichert

Mentallo

  • > 10.000 Posts
  • ******
  • Beiträge: 12335
HH, 5.11.: Neonazis geben Konzert unter Polizeischutz
« Antwort #27 am: 13 November 2005, 23:31:35 »

in "spiegel tv" lief eben ein beitrag über neofaschistische aktionen der npd. ich  persönlich halte mich mit bezeichnungen wie "neofaschistisch" ansich zurück, wenn aber auf offiziellen npd veranstaltungen gegen "judenschweine" gehetzt und zur ermordung reemtsmas wegen der wehrmachtsaustellung aufgerufen wird, die vorort befindliche einsatzleitung der polizei aber die eigenen beamten zurückhält, einzuschreiten, wird mir komisch im bauch.
auch finde ich es unmöglich, dass auf einer veranstaltung der npd (am  jahrestage der reichspogromnacht) die 1923 bei hitlers putschversuch gefallenen als helden gefeiert werden.
alles unter polizeischutz.

einziger trost war, dass dasjenige npd-mitglied, welches erstere veranstaltung angemeldet hatte, eindeutig mal www.deppenapostroph.de kosultieren sollte.  


ansich bin ich der sache müde, mich virtuell über links/rechtsgelöt auseinanderzusetzen.
inbesondere mit solchen zeitgenossen, die mehr zeit in die auswahl der abendgarderobe legen, als in politischen background.
hauptsache, linke und rechte sind erstmal doof und am besten ist, wenn niemand etwas macht.
oh, ausser posts absetzen natürlich.
Gespeichert

kb

  • > 1000 Posts
  • ***
  • Beiträge: 1179
  • Yes, YOU.
    • http://kebby.org
HH, 5.11.: Neonazis geben Konzert unter Polizeischutz
« Antwort #28 am: 14 November 2005, 01:05:42 »

Zitat von: "phaylon"
Ja, klar. Vergessen wir die Faktoren, ignorieren das Drumherum und bleiben brav im Tunnel. Warum kompliziert, wenn man sich das Leben auch einfach machen kann ;)

Fühl Dich einfach mal geknuddelt, machmal hab ich das dringende Gefühl, das ist alles, was Du eigentlich brauchst :)

Zitat von: "phaylon"
Zitat
Was dann interessant ist, ist warum die Polizei nicht nur nicht im geringsten auf a) die Anzeige von seiten der Vermieterin,

Anzeige wegen Vertragsbruchs? Ist das überhaupt was für die Polizei?

Der Vertragsbruch vermutlich nicht, aber die daraus zwingend folgende Hausbesetzung bzw. der -friedensbruch ist dann schon wieder eine ganz andere Geschichte :)

Zitat
Zitat
b) die Anzeige von seiten der Clubbesitzer
Ich nehme einfach mal an, dass es doch nicht "zu" laut war :)

Ne, bei dem ganzen Gegröhle der Antifa und den Polizeisirenen ist das nicht wirklich aufgefallen (weiß ich aus erster Hand, bin am Samstag auf dem weg zum Kir dran vorbei, als es gerade heiss herging ;)

Zitat
Zitat
und c) die anscheinend offensichtlichen StGb-Verletzungen reagiert hat

Ja, das ist es, was mich am meisten verwundert. Wenn da eine verbotene Veranstaltung stattfindet, strafrechtlich eindeutig relevante Parolen in derart lauten Chören gesungen werden, warum erstattet man Anzeige wegen Lärmbelästigung?


*schulterzuck* *kopfschüttel*

Zitat
Zitat
Und spannender als die Frage, ob jetzt linke oder rechte Asis doofer sind und wer jetzt seine Meinung eh nur hat, weil ihn wieder irgendwas hinterrücks getriggert hat. Sorry.

Ich drücke mal ein Auge zu, und bringe jetzt nicht zur Sprache, dass du hier dein Empfinden von "spannend" sowie was "wichtig" oder "essentiell" ist, anderen aufdrücken willst.

Das ungefragte Aufoktroyieren der eigenen Meinung auf andere ist zwingende Form der Kommunikation in diesem Forum und damit kein adäquates Angriffsmittel. Sorry. :)
Gespeichert

Eisbär

  • > 10.000 Posts
  • ******
  • Beiträge: 11830
  • Moin!
    • Schwarzes-Stade
Re: HH, 5.11.: Neonazis geben Konzert unter Polizeischutz
« Antwort #29 am: 14 November 2005, 11:41:08 »

Zitat
Wie Neonazis am Nobistor ein illegales Konzert gaben und dabei von der Hamburger Polizei beschützt wurden
Allein dieser Titel verursacht mir Bauchschmerzen... Klingt schon nach der typischen linken "Nazis und die Polizei sind böse und stecken unter einer Decke"-Propaganda-Parole...

Zitat
Samstag, 5. November, 20 Uhr, im ehemaligen C&A-Gebäude am Nobistor: Man benachrichtigt uns per Telefon, dass in ,unserem' Gebäude ein Rechtsrockkonzert stattfinden wird - in einer Stunde.
Wer benachrichtigt?
Wieso das "unserem" in Anführungsstrichen?
Zitat
Um 21 Uhr treffen die ersten Antifa-Gruppen ein und greifen die Neonazis an, woraufhin sich diese im Treppenhaus verschanzen, hinter einer roten Stahltür im Eingangsbereich Kleine Marienstraße. Das C&A-Gebäude hat drei Eingänge: am Nobistor, an der Holstenstraße und an der Kleinen Marienstraße. Letzteren nutzen die Neonazis an diesem Abend für ihre Veranstaltung.
Ok, die rechten gehen zum Konzert machen, die Linken greifen an...
Zitat
Kaum dass die ersten Rangeleien zwischen Antifa und Neonazis beginnen, trifft die Polizei ein und drängt die Antifas auf die andere Straßenseite.
Gut so! Gewaltausübung ist Sache deds Staates, nicht von selbsternannten Moralhütern.
Zitat
Die Polizei lässt nun niemandem mehr zum Gebäude durch - bis auf die Neonazis, sie sich ungestört im zweiten Stock versammeln können.
Waren wohl die einzigen, die sich bis zu diesem Zeitpunkt vor Ort benehmen konnten... :roll: Leider!
Zitat
Doch alle Gäste, die zur Weltbühne wollen, werden von der Polizei aufgehalten.
Wer der anwesenden hätte dennn bitte in so einer Situation, die schon ständig  am Esklalieren ist, sich bitte noch die Mühe gemacht, das Publikum das durchmöchte herauszufiltern? Kann man die denn optisch so einfach von den Randalierenden auseinanderhalten?

Zitat
Sofort wird die Vermieterin angerufen, die erklärt, dass ein klarer Vertragsbruch vorliege, da von Seiten des Veranstalters explizit versichert wurde, dass keine Bands auftreten werden, was schon allein aus Schallschutzgründen nicht gestattet ist. Außerdem wusste die Dame nicht, an wen sie die Räumlichkeiten vermietet hatte. Denn natürlich hatten sich die Veranstalter nicht als Mitglieder und Anführer der der verbotenen Neonaziorganisation "Blood & Honour" vorgestellt, sondern als Privatpersonen, die eine Geburtstagsfeier abhalten wollen.
Soo, jetzt mal ganz langsam!
Erstens: Es gab einen Mietvertrag. Ich bezweifel sehr stark, daß in dem Mietvertrag irgendwo schriftlich festgelegt wurde, daß keine Bands auftreten dürften. Mündliche Nebenabreden sind von der Polizei zu diesem Zeitpunkt wohl kaum nachvollziehbar, geschweige denn überprüfbar.
Zwotens: Es ist wirklich nicht Sache der Polizei, daß die Vermieterin zu blöd ist, sich vorher anzugucken, mit wem sie einen Vertrag abschließt. Fakt ist, daß sie einen Vertrag hat und daß sich daran gehalrten werden muß.
Drittens: Nicht jeder Rechtsradikale ist gleich in der "Blood & Honour"-Gruppe. Woher wissen die Autoren, daß diese es waren? Und selbst wenn es ehemalige Mitglieder aus der inzwischen verbotenen Organisation gibt, ist das ganze hier wohl juristisch erstmal nur als Geburtstagsfeier anzusehen, denn als das stand es im Vertrag und irgendeiner der Rechten wird schon Geburtstag gehabt haben

Zusammengefaßt haben sich die Rechten einfach geschickter angestellt, was die rechtlichen Rahmenbedingung angeht (wie so oft, leider).

Zitat
Es ist 21:30 Uhr, als klar wird, dass die Neonazis gegenüber der Vermieterin der Räumlichkeiten im zweiten Stock vertragsbrüchig geworden sind.
Gibt es da einen schriftlichen Beweis?
Wenn ich als Vermieter merken würde, daß ich mich aus Versehen mit sowas eingelassen habe, würde ich auch das Blaue vom Himmel erzählen von mündlichen Nebenabreden, um die wieder loszuwerden.

Zitat
Die erste Neonaziband beginnt ihr Konzert. Sofort meldet sich die Vermieterin bei der zuständigen Polizeiwache, erstattet Anzeige und bittet um die Auflösung der Veranstaltung
Sollten da tatsächlich gewisse Punkte im Vertrag gestanden haben, kann sie ja zivilrechtlich vorgehen, bisher ist das m.E. leider nicht strafrechtlich relevant.
Zitat
Jedoch: Die Polizei lehnt ab. Es gäbe keine rechtliche Handhabe gegen die "Privatparty".
Wenn das ganze offiziell als Privatparty läuft (und ich gehe davon aus, daß dieRechten clever genug waren, daß so zu deklarieren, ist das Verhalten der Polizei zu diesem Zeitpunkt völlig korrekt.
Ich weiß auch nicht wieviel Mann die vor Ort hatten, so daß sie tatsächlich eine gefahrlose Durchführung aller vor Ort ansässigen Veranstaltungen hätten gewährleisten können.
Zitat
Davon abgesehen, dass die Neonazi-Veranstalter vertragsbrüchig geworden sind, wurde der komplette Straßenabschnitt von etwa 22 bis 1 Uhr in hoher Lautstärke von "Sieg Heil"-Sprechchören und Nazimusik beschallt.
Tja, die Sprechchöre scheint wohl keiner gehört zu haben, so wie ich kb verstand, aber ich hätte das hinterher auch behauptet und währenddessen.
Zitat
Bei wesentlich geringeren Lärmverstößen ist die Polizei in der Regel sehr schnell und massiv vertreten, erzwingt ein Runterfahren der Lautstärke und droht barsch und unfreundlich mit Konsequenzen. Alle Clubbetreiber des Hauses können dies bestätigen.
Hm... selbst wenn die Lautstärke zu hoch war und es tatsächlich diese Sprechchöre gegeben hat, wo setzt man die Priorität?

Wenn ich jetzt mit meiner Einsatzgruppe (laß es 50 Polizisten gewesen sein?) da rein gehe zu den 300(?) Nazis, wer hält dann noch die Antifa auf? Muß ich nicht erstaml eine große Schlägerei und Schwerstverletzte (oder sogar Tote) verhindern, bevor ich mich um Ruhestörung kümmere?
Zitat
Wie sich später herausstellen wird, bewaffnen sich die Neonazis während des Konzertes. Nachdem sie das Gebäude verlassen haben, finden wir überall im zweiten Stock Knüppel und andere Schlagwaffen.
Wenn auf mich draußen hunderte Antifaleute warten würden, würde ich mich auch bewaffnen.
Zitat
Eine Minute später wird im Polizeifunk gemeldet,
Wer hört denn da illegalerweise Polizeifunk mit?
Zitat
dass das Konzert noch bis 1 Uhr gehe und die Veranstalter danach noch eine Stunde Zeit hätten, die Musikanlage abzubauen und das Gebäude zu verlassen.
Tja, da sind beide Seiten nicht blöde... Oder hättest Du Lust dem Steuerzahler die Kosten für das Equipment aufzubürden?
Zitat
Wir sehen uns nun genötigt, mittels eines Lautsprechers den vor der Polizeisperre wartenden Gästen, Demonstranten und Passanten mitzuteilen, dass wir gegen die im Stockwerk über uns stattfindende Veranstaltung und das Vorgehen der Polizei protestieren.

Woher haben die plötzlich einen Lautsprecher? Und wieso können die sie damit alle hören, die Bands spielen doch sooo laut, daß man Anzeige wegen Lärmbelästigung gemacht hat.

Zitat
Fazit: Die Polizei verhinderte ein legales und reguläres Konzert in den Räumen der Weltbühne, um eine Veranstaltung einer illegalen Neonazi-Organisation zu schützen.
Nein, sie schütze eine legale Veranstaltung zu Ungunsten einer anderen vor gewaltätigen Jugendlichen.
Sie schützten eben jene, die schon begonnen hatte (die waren ja schon drin, in ihren angemieteten Räumen.
Zitat
Die Partys von Echochamber und Click begannen nach zweistündiger Verspätung um 1 Uhr. Alle Clubs im Haus haben an diesem Abend Geld verloren, da ihre Partys verspätet oder gar nicht stattfinden konnten.
Und es ist Sache der Betreiber sowohl die Polizei als auch die Nazigruppierung (der Veranstalter steht im Mietvertrag der Vermieterin) zivilrechtlich wegen der Verluste zu verklagen...
Zitat
Doch größer als der finanzielle Schaden ist der Ärger über die Nazis im Haus und das Vorgehen der Polizei.
Verständlicherweise. Würde mich auch wurmen. Aber dann kann der finanzielle Verlust ja nicht ganz so groß gewesen sein...

Zitat
Am nächsten Tag um 14:38 Uhr veröffentlicht die Hamburger Polizei folgende Pressemeldung:
"POL-HH: 051106-5. Geburtstags-Veranstaltung der "Rechten" wurden von "Linken" gestört
Ist doch inhaltlich (zumindest aus rechtlicher Sicht - und die ist für das Verhalten der Polizei maßgeblich) korrekt.
Zitat
Ein privater Veranstalter hat gestern Abend mit rund 300 Gästen, die dem rechten Spektrum zuzurechnen sind, in der "Weltbühne" Geburtstag gefeiert.
Ok, die Ortsangabe mal außen vor: So stellt sich das ganze eben juristisch dar. Die Rechten bestehen eben nicht nur aus Torfnasen, die gröhlen und randalieren, die haben auch ein paar fähige Köpfe, die genau wissen, wie man so etwas einfädelt, damit der Polizei nicht sanderes übrig bleibt, als so zu handeln, wie sie es taten.
Zitat
Die Veranstaltung wurde von 400 bis 500 Personen, darunter 200 bis 250 zum größten Teil vermummten Personen aus dem linken Spektrum, massiv gestört."
War das nicht so?


Der Antifa täte es gut, sich auch mal ein paar Juristen zu suchen und ein paar fähige Strategen.Die Kunst ist doch, mit der Polizei gegen die Rechten zu arbeiten. Zur Zeit sind die Rechten aber geschickter darin, sich die Rahmenbedingungen so aufzubauen, daß die Polizei ihnen helfen muß. Schade eigentlich.

Wenn die Rechten nicht von AntiFa-Gruppen bei ihren Konzerten gestört werden wollen, dann erfährt die Antifa nichts von dem Konzert. so einfach ist das.
Wenn sie aber davon erfährt, kann man getrost davon ausgehen, daß deren vorhersehbares Verhalten und die Folgen für die Polizei mit eingeplant sind.
Gespeichert
2024- No F*cking Bands Festival XIII

Donnerstag, 15. bis Sonntag 18. August 2024

Infos: www.nofuba.de