Schwarzes Hamburg > Politik & Gesellschaft -Archiv-

2005: Die Armut kommt !!

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biserka:

So, jetzt etwas zu den Steuern in Scandinavien:

Steuern in Dänemark

Die Steuersysteme in Deutschland und in Dänemark unterscheiden sich hauptsächlich dadurch, dass in Dänemark die sozialen Leistungen (Renten, Krankenversicherung) über die Steuern finanziert werden, während in Deutschland neben den Steuern gesonderte Sozialbeiträge gezahlt werden. Dadurch ergibt sich auf den ersten Blick eine sehr unterschiedliche Belastung, die aber nicht mehr wesentlich ist, wenn man die dänischen Steuern mit der Summe der deutschen Steuern und Sozialversicherungen vergleicht.  
http://www.eures-kompas.org/01-KOMPAS/Deutsch/DE1_Danmark/Inhalt/Absnitte/14.0_Steuern.htm



Die Steuern in Schweden

In Schweden ist die öffentliche Hand, d.h. die Regierung (der Staat) und die örtliche Verwaltung (die Gemeinden und die Provinziallandtage), für eine große Zahl von Dienstleistungen zuständig. Diese umfassen Erziehung und Ausbildung, arbeitsmarktpolitische und wirtschaftspolitische Maßnahmen, Kranken- und Altenpflege, Renten und andere soziale Leistungen, Umweltschutz usw. Um ihren Verpflichtungen nachkommen zu können, muss die öffentliche Hand durch Besteuerung einen angemessenen Teil der Gesamtressourcen der Gesellschaft für sich beanspruchen. Daher sind die schwedischen Steuern verhältnismäßig hoch, wobei man jedoch bedenken muss, dass ein großer Teil davon den Bürgern in Form von
Transfer- und öffentlichen Dienstleistungen wieder zugute kommt.

Das schwedische Steuersystem umfasst eine Reihe von Steuern – sowohl direkte wie indirekte – und Abgaben. Die wichtigsten direkten Steuern sind die staatliche und die kommunale Einkommensteuer sowie die staatliche Vermögensteuer. Zu den direkten Steuern gehören auch die Erbschafts- und die Schenkungssteuer. Neben den Steuern gibt es ein umfassendes System von Arbeitgeberbeiträgen zur Sozialversicherung wie u.a. Renten- und Krankenversicherung.

Die Einnahmen aus indirekten Steuern, die fast ausschließlich dem Staat zufließen, stammen aus zwei Hauptquellen: der Mehrwertsteuer und den Warensteuern auf bestimmte ausgewählte Verbrauchsgüter.

Der Reichstag hat das Recht, sowohl staatliche wie kommunale Steuern zu beschließen. Die örtlichen Verwaltungen können die Steuersätze in ihren Gemeinden oder Provinziallandtagen jedoch frei festsetzen.
Schweden hat mit rund 60 anderen Ländern Abkommen geschlossen, um eine Doppelbesteuerung von Einkommen und Kapital zu vermeiden

http://www.sweden.se/upload/Sweden_se/german/factsheets/SI/Die_Steuern_in_Schweden_ts35rQaf.pdf.


Weitere Texte zu dem Thema:  Der schwedische Sozialstaat-Modell für Deutschland ?
findet ihr hier
 http://www.kath.de/akademie/lwh/archiv/politik/baeckstroem.pdf




Nette Infos zur Hartzreform Disskusion auch unter:
Hartz IV - Ein vernünftiges Reformpaket?

http://forum.spiegel.de/cgi-bin/WebX?13@31.TQSBbTrqc6h%5E0@.ee778a5

DarkAmbient:

--- Zitat von: "Drachenkind" ---zu Biserka
Weiß jemand wie Vermögenssteuer in Skandinavien gehandhabt wird?
--- Ende Zitat ---

Ich weiß nur, dass Deutschland schon vor der Abschaffung der Vermögenssteuer durch die jetzige Regierung die niedrigste Vermögensbesteuerung unter den G7-Staaten hatte.

Es ist schwierig, die Vermögensteuern vom Kontext des Steuersystems eines Landes zu trennen. Man muss da z.B. auch Erbschaftssteuern einbeziehen.


--- Zitat von: "Die Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik" ---Ein internationaler Vergleich zeigt zwar, daß in vielen EU-Staaten (Belgien, Italien, Griechenland, Großbritannien, Irland, Portugal, Österreich) sowie in den USA und Japan keine allgemeine Vermögensteuer für natürliche Personen erhoben wird, dafür aber andere vermögensbezogene Steuern. Juristische Personen besteuern neben Deutschland nur noch Luxemburg, die Schweiz sowie Italien und Schweden.

In anderen Staaten ist die Bedeutung der Vermögensteuer wegen relativ hoher Freibeträge, breiter Tarifeingangszonen mit niedrigen Sätzen oder Befreiung bestimmter Vermögensarten (z.B. Betriebsvermögen, Kunstwerke, Sammlungen) sehr niedrig. In einigen Ländern hat die Vermögensteuer auch nur den Charakter einer Ergänzungssteuer zur Einkommensteuer, da Zinsen und Dividenden nur vergleichsweise niedrigen Quellensteuersätzen mit Abgeltungscharakter unterliegen. Aber man muß bedenken, daß in vielen Ländern zum Teil hohe Verkehrsteuern auf die Übertragung von Vermögen erhoben werden. Man erkennt hieran, wie schwierig es ist, historisch gewachsene und kulturell unterschiedliche Steuersysteme in einer einzigen Maßzahl vergleichen zu wollen.
--- Ende Zitat ---



--- Zitat ---
Mein Besipiel sollte ja gerade verdeutlichen das uns ein wichtiger Teil fehlt um das amerikanische System noch stärker anzunehmen.
Wobei meiner Meinung nach wir uns viel stärker mal einige japanische Konzepte anschauen sollten. Die sind vom Bevölkerungs-, Wohlstands- und Wirtschaftsschema uns näher. Wobei der japanische Staat keine Euro Stabilitätsbedingungen einhalten muss.
--- Ende Zitat ---

Nun ja, würde ich nicht so wirklich sagen. Die Methode, wie sich dort Arbeitslosigkeit reguliert, ist doch schon etwas seltsam. Nach dem Anstieg auf ein (für unsere Verhältnisse) geringes Arbeitslosenniveau hat die Selbstmordrate dort 25.000 / Jahr überschritten.

Dazu kommt noch die Angewohnheit der japanischen Firmen, Arbeitslosigkeit bei sich im Hause zu 'verstecken'.

--- Zitat ---Yep, kann ich gut zustimmen, bis auf die Sache mit NRW.
--- Ende Zitat ---

Hmm, worin besteht Dein Meinungsunterschied?


--- Zitat ---Stellt sich die Frage, wie weit hat das Anteil an der Misere, weil halt kaum ein Gesetz ohne Verwässerung durchkommt. Regiert nicht schon der Vermittlungsausschuß mehr als die Institutionen?
Der Bundesrat ist ja längst weniger Korrektiv (wie mal gedacht) sondern Blockadewerkzeug.
--- Ende Zitat ---


Ja, und das Bundesverfassungsgericht ist schon längst eine Orakelwerkstatt, wenn mal überhaupt nichts mehr geht. Da werden wir so schnell nicht drüber hinweg kommen.

Meine Beobachtung ist: Ohne Druck von der Straße, der ins Parlament wirkt, läuft nichts. Da kann eine Partei noch so prächtige Programme schreiben.

So wie es jetzt läuft, sehe ich bei CDU/CSU und SPD große Schnittmengen in der Programmatik. Das beste Szenario wäre eine große Koalition, deren Mehrheit unter dem öffentlichen Protest langsam dahinschmelzen würde, so dass wir mal eine interessantere Parteienlandschaft bekommen.

Enttäuschend auch, dass sich die Grünen so als Möchtegern-Bürgerrechts- und Öko-Spartenpartei in ihre Niesche verkrümelt. Aber aus der Ökologie lernt man wahrscheinlich, dass Organismen länger leben, wenn sie ihre Niesche gefunden haben...

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