Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Deutsche Gruft-Musik..  (Gelesen 10379 mal)

SuperTorus

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Deutsche Gruft-Musik..
« am: 05 September 2005, 21:53:02 »

Liebe Gemeinde,

Ich denke mal, jeder kennt die deutschen Grufti-Bands wie z.B. Goethes Erben, Illuminate, Lacrimosa, Umbra Et Imago, Lahm im Hotel und wie sie alle heißen zumindest mal vom Hören.

Nicht das ich das Zeug sonderlich toll finde, aber ich frage mich wie es kommt, das diese Bands überhaupt so lange existieren, bestand haben. Immerhin wird es sogut wie nie auf irgendwelchen Parties gespielt, und ich kenn auch niemanden, der wirklich auf diese Musik steht.

Wie überleben die eigentlich? Und warum sind die Texte diese Bands eigentlich immer so furchbar Klischee lastig und kitschig?

Die einzige Ausnahme die ich kenne, d.h. deutschsprachige, klassisch-gruftige Musik im weitesten Sinne ohne peinliche Texte ist Janus.

Wieso gibt's in diesem Bereich so viel Klischee Mist, und so wenig Qualität?
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phaylon

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Deutsche Gruft-Musik..
« Antwort #1 am: 05 September 2005, 22:15:04 »

Mal ein gewagter Tipp: Wenn die Musik nicht mehr die richtigen Assoziationen weckt, könnte der Schein man hätte etwas mit Gruftitum zu tun nachlassen? :)
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LordIggi

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Deutsche Gruft-Musik..
« Antwort #2 am: 05 September 2005, 22:34:35 »

Nunja einige Bands wie z.B. Lacrimosa sind international bekannt.

Bei den anderen Bands weiss ich es nicht so genau.
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nachtwandler

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Deutsche Gruft-Musik..
« Antwort #3 am: 05 September 2005, 22:40:45 »

goethes erben und illuminate z.b haben auch schon mehrfach im ausland gespielt

... und ich mag l'âme immortelle und illuminate. manchmal zumindest. ein bisschen kitsch muss sein :)
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SuperTorus

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Deutsche Gruft-Musik..
« Antwort #4 am: 05 September 2005, 22:52:31 »

Ich hab ja den Verdacht, diese Bands bedienen das ehr jüngere (==pupertäre und teils emotional orientierungslose) Publikum und bieten ganz schamlos das "Endlich versteht jemand meinen Schmerz/meine Nöte"-Gefühl.

Oder es mangelt an eigenen Ideen, und man beschränkt sich auf Klischee Texte, weil diese ja leicht zu schreiben sind. (Ist so, hab ich selbst auch schon gemacht. 20 Minuten Hirn ausschalten, tippen und fertig ist der Song)

So zumindest sind die Texte die Bank durch deutbar. Aber dennoch - es ist ja nicht verwerflich deutsche Texte im Gruftmusik-Kontext zu benutzen. Wo sind die Bands, sie sich nicht als Teenie-Versteher betätigen?

Gruß,
  Nils
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Killerqueen

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Deutsche Gruft-Musik..
« Antwort #5 am: 05 September 2005, 23:54:31 »

Danke für diesen Thread, Super Torus!!!

Zunächst stellte es mir die Haare im 90 Grad Winkel zur Kopfhaut vom Kopf ab, als ich die Bandaufzählung las; dann jedoch stellte ich fest:

Du stellst genau die Fragen, welche ich mir auch schon seit Jahren stelle! Hoffentlich bekomme ich hier Antworten...
:twisted:
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Wolfmann

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Re: Deutsche Gruft-Musik..
« Antwort #6 am: 06 September 2005, 11:01:14 »

Zitat von: "SuperTorus"
Immerhin wird es sogut wie nie auf irgendwelchen Parties gespielt, und ich kenn auch niemanden, der wirklich auf diese Musik steht.


Das kommt wohl auch ein wenig darauf an, auf welche Party man geht. Auf der Return würde ich diese Musik nicht erwarten, kenne aber andere Veranstaltungen, auf denen das regelmäßig läuft und immer auch dazu getanzt wird.

Außerdem hat diese Art von Musik für mich immer noch wesentlich mehr mit der schwarzen Szene zu tun als der Kommerztechnoverschnitt in der MaHa.
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Thomas

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Deutsche Gruft-Musik..
« Antwort #7 am: 06 September 2005, 11:37:38 »

Zitat
Und warum sind die Texte diese Bands eigentlich immer so furchbar Klischee lastig und kitschig?

Naja, im Vergleich gibt es sicherlich mehr englischsprachige Bands, die mindestens genauso Klischeelastig und kitschig klingen würden, wenn man sich die Texte ansieht.Auf Englisch klingt halt auch der letzte Mist textlich erträglich, solange man auf's Übersetzen verzichtet.

Im übrigen sind die meisten Sachen (zumindest die nicht ganz aktuellen) von Lacrimosa und Goethes Erben auch völlig Tanzflächeninkompatibel, und das wird vermutlich der Haupgrund sein, das sie auf schwarzen Standardveranstaltungen fast nicht laufen.

L'ame Immortell hingegen lief doch früher oft genug.Und von bekloppten Texten lies sich doch der durchschnitts-Elektrohörer noch nie vom Tanzen abhalten (Siehe Telekommanda&Co.)

Zitat
Außerdem hat diese Art von Musik für mich immer noch wesentlich mehr mit der schwarzen Szene zu tun als der Kommerztechnoverschnitt in der MaHa.

Mag sein.Allerdings läuft dieser "Kommerztechnoverschnitt " (wenn wir von dem gleichen Weiberelektrogedöns sprechen) auf fast jeder schwarzen Party in HH.Gerade der Marx-Floor auf der Return ist einer der wenigen Orte, an denen die Ohren davon verschohnt bleiben.
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Jinx

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« Antwort #8 am: 06 September 2005, 11:39:34 »

Zitat
Das kommt wohl auch ein wenig darauf an, auf welche Party man
geht. Auf der Return würde ich diese Musik nicht erwarten, kenne
aber andere Veranstaltungen, auf denen das regelmäßig läuft und
immer auch dazu getanzt wird.


Öh, wo denn? (frage ich mal als seltenst-Return-Geherin). Vereinzellt legt Andi im KK/GF so einen Kram auf, aber sonst fällt mir da nichts ein.
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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Wolfmann

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Deutsche Gruft-Musik..
« Antwort #9 am: 06 September 2005, 12:21:27 »

Zitat von: "Jinx"

Öh, wo denn? (frage ich mal als seltenst-Return-Geherin).


Zitat von: "Thomas"

Mag sein.Allerdings läuft dieser "Kommerztechnoverschnitt " (wenn wir von dem gleichen Weiberelektrogedöns sprechen) auf fast jeder schwarzen Party in HH.


Das scheint ein Hamburger Phänomen zu sein. Nichts gegen (Weiber-)Elektro, VNV Nation, Covenant usw. mag ich auch sehr gerne! Mit Techno meinte ich schon wirklich technoide Sounds, die speziell auf der Return im Übermaß laufen.

Jinx, an Alternativen kann ich dir in Hamburg leider nichts nennen. War noch nie auf der Re-Tro oder beim Schwarzlicht. Aber hier in Bremen haben wir jeden Donnerstag die Pandoras Box im Shagall, jeden ersten Samstag im Monat den Geistertanz im Kulturzentrum Schlachthof und jeden zweiten Sonntag den Gloomy Sunday im Römer. Auch in Oldenburg (bei Bremen) läuft viel Gothic Rock.
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Trakl

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« Antwort #10 am: 06 September 2005, 21:58:10 »

Textlich muss ich doch mal Goethes Erben rausnehmen. Zumindest die frühen Sachen (so bis Blau-Rebell) waren zwar mit reichlich Grufti-Reizworten ausgestattet, dennoch handwerklich gut gemacht und vor allem (hat das nie einer gemerkt?) zutiefst ironisch.
Musikalisch war das alles eher unspektakulär, aber wenigstens rund.
Die späteren Texte verabschieden sich soweit ich sie kenne auch von allen Klischees. Mal sehn was am Samstag auf der Lesung in Offenbach vorgetragen wird.

Lacrimosa hingegen war damals kein Hort guter Texte ("Ich sitz im Kino meines Lebens..." wie ging das noch?").
Habe mir keines der neueren Alben gekauft, war aber beim Reinhören überrascht, dass musikalisch auf sehr hohem Niveau gearbeitet wurde.

Ansonsten...Dixieklos ist doch ein guter Text, oder? :biglaugh:
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Manu

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« Antwort #11 am: 15 September 2005, 17:02:12 »

ich würde sagen ihr besucht die falschen partys ;-)
goethes erben werden auch in hamburg oft gespielt (zb. 3.di im hbb oder kk)

ansonsten in vielen anderen städten wo zb. industrial nicht so angesagt ist ;-)
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sober

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« Antwort #12 am: 15 September 2005, 17:45:47 »

hmm, also ich finde viel, sehr viele englische Texte keinen deut besser, als daß was mr. Stinktier und co. so verzapfen.
Zudem bin ich (weder Industrial noch Technodauerhörer) SEHR froh, daß ich die Erben, Lacrimosa und Kollegen nicht hören muss.
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lisseth

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« Antwort #13 am: 16 September 2005, 03:26:36 »

Also ich mag Goethes Erben

Ansonsten geht mir der ganze Kram ala "Ich bin besonders böse und teuflisch und habe mir deshalb Haarhörnchen gesprüht"-Tanzwut und Umbra et Imago und wie sie nicht alle heißen schon ziemlich auf den Keks. Und bei Rammstein krieg ich schlechte Laune und die werden wirklich begeistert im Ausland (zumindest in England, Italien und Griechenland) gehört und -falsch, schon eine Kunst bei dem Niveau der Texte- mitgesungen.
Wenn Sachen wie L´amé Immortel laufen amüsier ich mich über die leidenden Gesichtsausdrücke der Tanzenden und hab die Musik nach zwei weiteren Liedern schon wieder erfolgreich verdrängt, da sie an Banalität kaum zu überbieten ist. Und bei Lacrimosa drück ich immer ein Auge zu und tanze manchmal sogar, da es mich an meine Leidender-Gesichtsausdruck-Phase erinnert. :roll:
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sober

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« Antwort #14 am: 16 September 2005, 11:34:29 »

im gegensatz zum Stinktiermann schaffen es die anderen aber, Töne zu treffen (s.c.n.r., mein Lieblingsthema)
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