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Gothic: Marke, Subkultur oder billige Bricolage
biserka:
--- Zitat von: "Candide" ---
Wie ist die Differenz zwischen einer Hip-Hop Szene, den Grufties, und den "Normalos"? Die einzige Differenz (abgesehen von
Musikstilen und Farben) besteht in ebenjener Zuschreibung, subkulturell, das heißt nicht Mainstream, zu sein. Und diese
Zuschreibung ist meist eine Selbstzuschreibung. ("Alle sind Individueen, nur ich bin anders!" )
--- Ende Zitat ---
Menschlich gesehen gibt es keine Unterschiede!
Alle Szenen und Menschen, die ich kennengelernt habe, haben sich im grundegenommen nur
in ihren Musikgeschmack, der Kleidung unterschieden.
Menschlich gesehen haben sich die Muster (z.B Intriganz, Depressivität, Dummheit u.v.m)
in den verschiedenen Szenen wiederholt.
Auf der suche nach meiner Dazugehörigkeit, wo auch immer, stellte ich fest, dass keine Szene bzw. die Menschen für mich persönlich tolerant genug waren, keiner hatte eine eigene Meinung.
Somit baute ich aus verschiedenen, mir gleichgesinnten Menschen, die genau so wie ich auf der Suche nach einer
Dazugehörigkeit waren, meinen Freundeskreis auf.
Es ging uns nie nur um die Musik, nur um die Kleidung, sondern auch sehr stark um das menschliche hinter der Fasade !
In den seltesten Fällen traf ich Gleichgesinnte.
In der schwarzen Szene war es nichts anderes...
Wo ich auch war, Gleichgesinnte blieben bis zum heutigen Tage eine Ausnahme und nicht die Regel !
--- Zitat von: "Candide" ---
Ziel ist - egal ob man T-Shirts mit gruftigen Bandlogos, Lackhosen, oder die Mercedes A-Klasse zur A-Motion-Tour verkaufen
will - Produktion eines Wir-Gefühls unter den Teilnehmern, welches die Möglichkeit bietet, sich vom Ihr abzuheben. Szenen
sind spätestens seid Ende der 70er für die meisten nur noch Markenwelten und Produkt-Images.
Ich persönlich halte daher nach 12 Jahren "Gothic" jede Form der Szenebildung zum Zwecke des Anders-Seins für einen
Widerspruch in sich, aber vielleicht verstehe ich auch einfach nur was falsch.
Nix desto trotz: wenn Spaß bringt, ist's doch ok.
(vgl: Gelder, K.; Thornton, S. (Hg.): The Subcultures Reader; London 1997; Thornton, S.: Club Cultures: Music, Media and
Subcultural Capital; Cambridge 1995)
--- Ende Zitat ---
So ist unsere Welt.
Es wird mit allem versucht Geld zu machen.
Die Zielgruppe: Dumme Teenies, die den Eltern nur das Geld aus der Tasche ziehen.
Menschen, die nicht fähig sind was eigenes zu schaffen, sondern nur übernehmen können.
Warum selbst nähen, man kanns ja kaufen.
Warum was eigenes erfinden, das im Schaufenster sieht doch gut aus !
Ich denke, dass es bei den Mitläufern nicht nur um Spaß geht.
Zumindestens nicht auf den zweiten Blick.
Diese Menschen brauchen auch eine Zugehörigkeit. Mit der Kleidung die sie tragen, mit der Musik die sie hören ist
zumindestens äußerlich eine Zugehörigkeit vorhanden.
Innerlich ist zwar noch immer ein LOCH, doch in unserer Gesellschaft kommt es auf das Innere nicht mehr an.
Ich bin garnicht mal so lange unter den schwarzen.
Doch nach den letzten 5 Jahre kann ich sagen, dass mich dieses zur Show stellen, dieses Verkleiden
so auf die Nerven geht, dass ich nur 2 mal im Jahr zur Return und 3 mal im Jahr zur schwarzen Nacht gehe.
Ich treffe einfach keine neuen Persönlcihkeiten mehr, mit denen ich mich austauchen kann und es über den Smaltalk hinaus geht.
Diese Entwicklung schreitet Jahr um Jahr voran.
In dem sich Jahr um Jahr eine jüngere, dümmere Masse breit macht., mit der ich nichts anfangen kann.
Und um die kennen zu lernen zahl ich doch nicht € 5-6 Eintritt.
Für mich sind diese Verkleidungskünstler nur Puppen. Nimm ihnen alles weg, was sie an haben und sie werden
nichts sein. Denn sie definieren sich über ihre Kleidung und die Musik, die Szene.
Ohne das alles sind sie nichts !!
Da ist kein tiefgehender Charakter, da ist nur ein Loch !!
Trotz alle dem mag ich die Menschen aus der schwarzen Szene, mit denen ich jetzt befreundet bin.
[/color]
Mein Statment ist:
1. Ich habe aus verschiedenen Szenen, Schichten, Ländern meine Gleichgesinnten.
Darüber bin ich sehr froh.
2. Mir und meinen Freunden geht es nicht nur um die Kleidung, nur um die Musik ! Das Menschliche hinter der Fasade zählt.
3. Auf das Innere kommt es an. Alles andere ist für mich kein ganzer und kein halber Charakter, Mensch...
Es herscht in unserer Gesellschaft, in jeder Szene künstlich geschaffene Volksverdummung. Die macht sich breit, auch in der schwarzen Szene.
Uns geht es hier viel zu gut. Daran verdummen wir !!
Ich wünschte, dass mehr Menschen sich mit sich, ihrem ich und nicht so sehr mit den Erwartungen der Gesellschaft auseinander setzen. Warum mit den Krücken der Gesellschaft, der Szene laufen, wenn man auch ganz ohne Krücken laufen kann.
Zumindest ist das mein Weg =)
sober:
bissel offtopic, aber das rot ist extrem schwer zu lesen *grins*
Candide:
[Drogen]
--- Zitat von: "kb" ---
--- Zitat ---Halte ich für naiv - die Zahl der Kokser in der Szene ist sehr gross...
--- Ende Zitat ---
Dann renn ich auf Parties aber sehr blind rum, oder aber ich hab dank jahrelangem Wohnens gegenüber der Bar Rossi und dem Nouar echt den Bezug verloren, was viel Koksen ist und was nicht ;)
Nach meiner Beobachtung ist das zumindest in v.a. Lounge- aber auch im Housebereich wesentlich schlimmer. Hiphopper kiffen da glücklicherweise eher.
--- Ende Zitat ---
Mag daran liegen, das wir unterschiedliche Leute in der Szene kennen - wie in jeder Szene ist das wohl Cliquenabhängig. Wo Du die Bar Rossi als Beispiel erwähnst: ich habe da drüber, in der Langnese Lounge, aufgelegt, und da ist mir nie auch nur eine volltrunkene Person aufgefallen, und auch keine auffälligen Geräusche auf der Toilette - und das war nun wirklich purer "High Society"-Publikum...
[Musik]
--- Zitat von: "kb" ---
Wird aber eine, wenn man (sorry, hab ich wohl vergessen), die extreme Stilvielfalt der "schwarzen" Musik hinzuzieht und die Tatsache, dass diese Vielfalt nur in ihren extremen Polarisierungen zu einer Spaltung der Szene führt und ansonsten auch wider den eigenen Geschmack toleriert wird (man sehe sich die tausen Leute an, die alle zwei Wochen sagen "Die Musik war wie immer scheiße" und trotzdem jedes Mal wieder hingehen... auch son Thema eigentlich)
Andere Szenen sind da sehr auf bestimmte Musikrichtungen festgelegt und erlauben nur minimale Abweichungen von einer Linie (irgendwann im dunklen Mittelalter hieß Trance mal Melodic House, bevor ihnen auffiel, dass man dafür doch besser mal ne neue Szene aufmacht und die Begrifflichkeiten neu belegt, wie sies schon mit House<->Techno und Techno<->EBM gemacht haben).
--- Ende Zitat ---
Ich glaube eher, Du kennst die verschiedenen Stile nicht - ich nehme wieder Elektro/ House als Beispiel, weil ich mich da am besten auskenne. Die meisten in der schwarzen Szene denken, House wäre das, was Mousse T. auf MTV zeigt; das hat damit so viel zu tun wie Oomph mit Gothic. Wenn ich mir meine Playlists angucke, sehe ich da Dinge wie Kruder & Dorfmeister oder De-Phazz (ultra-jazziger Lounge-Sound ganz ohne 4/4), funkigen French-House wie Daft Punk oder Who Da Funk, soundtrack-artigen 70er Sound a la Dimitri From Paris bis zu ganz derben knüppelndem Electrogefrikkel a la Elektrochemie LK oder den Dingen aus der Housekultur, die mittlerweile auch auf Gothic-Parties laufen (Benny Benassi, Felix Da Housecat, Dave Clark, Miss Kittin)... also wohl wieder eher eine Frage dessen, wie sehr man in der Szene steckt, aber die Vielfalt haben die Grufties sicher nicht gepachtet.
Ich gehe davon aus, das es diese Vielfalt, die man als aussenstehender ob des Mainstreams nicht wahrnimmt, auch bei allen anderen Szenen gibt.
[Mode, Kommerz etc]
--- Zitat von: "kb" ---
H&M und New Yorker (ich weiß das, weil meine Freundin, ihres Zeichens nicht-mehr-soooo-junge Szenegängerin, mich andauernd mitschleppt ;) haben aber nicht wirklich die schwarze Szene als Zielgruppe. Es ist eher so, dass dort (wie auch bei Pimkie/Orsay/etc) desöfteren schon nett anzusehende schwarze oder rote Klamotten zu haben sind, die aber für sich genommen absolut keinen Bezug zu Gothic haben und erst durch Kombination mit anderen Stücken/Accessoires funktionieren. Und die typischen Nietengürtel/-Röcke/-wasauchimmer sind ZUFÄLLIG zeitgleich mit dem 80er-Revival gekommen und bedienen sich also genau da, wo sich die Szene auch bedient.
--- Ende Zitat ---
Und dasgilt analog für alle anderen Szenen, die ausverkauft werden - oder denkst Du, das die "Hip-Hop-Sachen" bei New Yorker für die echten Szenekenner "das Ding" sind? Der Kommerz ist wie die Borg - eine Szene wird assimiliert, ihre Eigenschaften der Gesamtkultur hinzugefügt, gleichberechtigt neben anderen ehemals subversiven Szenen - und der Kern ihrer Protesthaltung damit ad absurdum geführt.
[Kleidungsdogmatismus, Pseudos]
--- Zitat von: "candide" ---
--- Zitat von: "kb" ---Da die Szene wie jede andere Subkultur eben doch in vielen Facetten ein verkleinertes Bild der Gesellschaft darstellt, hat man als "Pseudo" bzw. mit-fiesem-Adidas-Täschchen-Rumlaufer entweder das Pech, bei oberflächlichen Leuten zu landen, oder halt das Glück dass nicht. Ich kenne sowohl genug Leute, die trotz total unpassender Kleidung [..]
--- Ende Zitat ---
"Unpassende Kleidung" kann es nur geben, wo es ein Dogma gibt, und wo es das gibt, ist die Individualität bereits in Frage gestellt; übrigens laufe ich fast immer mit meiner geliebten Puma-Tasche rum.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat von: "kb" ---
...dass Du auch ohne dieses Detail durchaus unangenehm aufgefallen bist *g*
--- Ende Zitat ---
Die Tatsache, das Du das betonen mußt, gibt meiner ursprünglichen Aussage recht. :mrgreen:
--- Zitat von: "kb" ---
Anyway, was sagt die Individualität zu dem Dogma, überhaupt Kleidung bzw. bestimmte Schnitte (sowas wie "Hose", "Shirt") tragen zu müssen? Wie sieht ein echter Individualist aus? Kümmert sich ein echter Individualist um diesen Äußerlichkeitenkram? Und wenn ja - warum?
--- Ende Zitat ---
Jein -der Widerspruch fängt genau dann an, wenn man sich auf eine bestimmte Weise kleidet, weil jemand anderes es von einem erwartet, auch unbewußt. Ein Grufti, der einen pinken Anzuig mit gelben Blumen drauf voll cool findet, aber nicht kauft, weil er (was er nie zugeben würde) Angst hat, was seine gruftigen Freunde dazu sagen, hat schon verloren. Bei Dir denke ich, das sich aus dem Druck durch die Szene Dein eigener Stil entwickeln konnte, aber da halte ich Dich für eine Ausnahme - eine Szene, die es nötig hat, mir vorzuschreiben, ob meine schwarze Hose von Dolce & Gabana oder von Lucky Lucy zu sein hat, ist damit markenorientiert und widerspricht sich selbst, ohne es zu merken (by the way trage ich auch sehr viele selbstgebastelte Dinge, auch das also keine genuine Eigenschaft der Szene)
[Verallgemeinerung, Szenebezug]
--- Zitat von: "kb" ---Mag sein, und evtl ist das ne Schutzreaktion, damit ich nicht als verbitterter Altgruft ende wie so viele andere, aber was solls. Lieber so als die ganze Zeit nur jammern, wie oberflächlich und unecht doch alles geworden ist, und trotzdem den Absprung nicht schaffen
--- Ende Zitat ---
Ich weiss, was Du meinst, aber die Gefahr sehe ich bei Dir absolut nicht; auch, wenn ich oben gegen Dich anstinke, aus Spaß an der Freud, spreche ich Dich mit diesem Thread nicht an, sondern die, denen eben diese Selbstreflektion und Szeneskepsis fehlt, die Du bei aller Loyalität hast (was ich bewundere, zu meinen Hardcore-Szene-Zeiten war ich immer der, der am lautesten Pseudo schrie *schäm*)
Peinlich wird es nur, wenn Kerle mit 40 immernoch meinen, sie müßten mich auf der Return volltrunken zuschwallern, das es mittlerweile nur noch Pseudos gibt, das man doch am besten nur noch Horrorpunk hören sollte, und das Grufties ja eigentlich "Ghettokrieger" wären - während ich mit nem braunen Kordanzug vor ihnen stehe und mich totlache. Das ist wohl das, was Du mit "absprung nicht schaffen" meinst. Ich nenne das gescheiterte Existenz, diese Arroganz gönne ich mich.
Gleipnir:
@Candide
also mein lieber björn. was hat denn "damals" zu "unserer" zeit die szene ausgemacht. nicht mehr als heute. ein loser verbund von nazisten die sich, koste es was es wolle, in "szene" setzten müssen. was fanden wir uns toll und was fanden uns die "normalos" doof. der unterschied zu heute ist zum einen das der stil ein wenig verlorengegangen ist- es gibt sehr viele schmuddelgrufties, zum anderen das die sog. szene allgemein toleriert wird. achja- es gibt heutzutage mehr möglichkeiten als lucky lucy.
und wieso nicht subkultur ? was macht denn eine kultur aus ? musik, einstellung und events gehören sicherlich dazu...musik- ja, hat die szene ne recht eigene, einstellung- ja, jammern wird kultiviert, events- natürlich. ich würde schon noch von einer subkultur sprechen. nun war ich jahrelang auf keinem event mehr und bin mir fast ein wenig unsicher wie es da heute so aussschaut, aber ich kann mir nicht vorstellen das sich alles so stark verändert hat....
grüße,
gleipnir
ps:achja- vielleicht entsinnst du dich noch an unser tolles ritual bei dir am fluss. damit sei meine id aufgelöst....
Candide:
--- Zitat von: "Gleipnir" ---@Candide
also mein lieber björn. was hat denn "damals" zu "unserer" zeit die szene ausgemacht. nicht mehr als heute. ein loser verbund von nazisten die sich, koste es was es wolle, in "szene" setzten müssen. was fanden wir uns toll und was fanden uns die "normalos" doof. der unterschied zu heute ist zum einen das der stil ein wenig verlorengegangen ist- es gibt sehr viele schmuddelgrufties, zum anderen das die sog. szene allgemein toleriert wird. achja- es gibt heutzutage mehr möglichkeiten als lucky lucy.
und wieso nicht subkultur ? was macht denn eine kultur aus ? musik, einstellung und events gehören sicherlich dazu...musik- ja, hat die szene ne recht eigene, einstellung- ja, jammern wird kultiviert, events- natürlich. ich würde schon noch von einer subkultur sprechen. nun war ich jahrelang auf keinem event mehr und bin mir fast ein wenig unsicher wie es da heute so aussschaut, aber ich kann mir nicht vorstellen das sich alles so stark verändert hat....
grüße,
gleipnir
ps:achja- vielleicht entsinnst du dich noch an unser tolles ritual bei dir am fluss. damit sei meine id aufgelöst....
--- Ende Zitat ---
Ich habe nie behauptet, das wir damals besser waren - das hier ist keiner "früher war alles besser" Thread, wir sind doch auch schon die 2nd Generation. Abgesehen davon, wir waren damals immer mit die engstirnigsten, und haben nichts anderes gemacht, als die Leute heute. Ich bereue das alles nicht, aber sehe vieles jetzt halt differenzierter - das, was ich jetzt über die Szene sage, hatte auch vor 10 Jahre schon Gültigkeit, auch wenn ich es sicher nicht hätte hören wollen. Aber Ende mit Vergangenheitsbewältigung, je ne regrette rein, und diese Erfahrungen muss jeder für sich selbst machen.
Was die Frage "Subkultur" oder nicht angeht... darauf bin ich oben eigentlich schon eingegangen, aber ich gehe mal noch weiter: ich stelle in Frage, ob das gesamte Konzept Subkultur respektive auch Avandgarde in der unserer Generation noch Gültigkeit besitzt. Das dann aber nicht mehr eine Frage nur der schwarzen Szene, sondern aller Szenen - Subkultur ist in einem fragmentiertem Markt Primärkultur, weil es schlicht keine Primärkultur mehr gibt - "Individualität", auch gekauft, ist Pflicht, und nicht mehr Entscheidung.
Der "Tod der Avantgarde" im Sinne eines Kollektivs/ Tribes, egal ob in der Kunst oder bei den Jugendlichen, ist Realität, selbst die Wiener Schule war doch schon "chic". Spätestens mit der New Economy mußte man out sein, um in zu sein, und ehemals hoffnungslose Fälle, die sich in ihre Subkulturen zurückzogen, wie der Ultra-Geek, der bisher subversiv irgendeine Open Source Grütze programmiert und dabei VNV Nation hört, wird plötzlich in die Ränger der "High Potentials" aufgenommen.
Sich von oben bis unten in Dolce & Gabana anzuziehen, das konnte jeder. Sich von oben bis unten mit Bier übergiessen, seine Netzstrümpfe zerfetzen, und rumgröhlen war auch nicht schwer - das haben die Jungs im Trendmanagement erkennt, »Ein Trend ist nichts wert ohne seinen Gegentrend«, wusste bereits Karl Lagerfeld, den ich übrigens sehr bewundere.
Deswegen wird heute nicht mehr "Protest" oder Mainstream verkauft, sondern der protestierende Mainstream, der "Camouflage Yuppie" neben dem "Karriere-Punk". Street Credibility und Szenezugehörigkeit izu verkaufen sind im Marketing schon fast wieder Schnee von gestern, und die Käufer merken das in der Regel nicht mal - "die Hitparade im fadenkreuz, die Springer-Stiefel aber fest verankert im schlammigen Untergrund."
Dazu nochmal ein interessanter Link:
http://notesweb.uni-wh.de/wg/wiwi/wgwiwi.nsf/name/KunstKommerzSubkultur-DE
Schönes Zitat daraus, vom Kunsthistoriker Beat Wyss (2000):
"Die Pop-Kultur eröffnete eine neue Sichtweise auf die Welt: den flachen Blick von unten. Hatten die humanistischen Eliten in Freimaurerlogen, Akademien und Politbüros gethront, ist der Platz der Künstler und Intellektuellen heute mitten im Basar der Waren, Moden und Meinungen."
Disclaimer: Das ist jetzt alles erstmal, von meiner Seite aus, wert(ungs)frei, ich finde irgendwelche Szenen weder "gut" noch "schlecht", darum geht es hier nicht.
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