Hmm..Warum sucht man als linke Person nur andere Linke zum diskutieren. Will man diskutieren, oder nur in seinen Ansichten bestätigt werden. Gerade Andersdenkende machen doch eine Diskussion interessant. Gerade verschiedenen Ansichten sidn doch das Salz in der Suppe bei einer Diskussion.Oder einfach Angst zu merken das evtl nicht jeder linke Gedankengang realistisch ist?
Linke Weltbilder verstehen diese Identitätszuschreibung qua Herkunft eher als Zwang, aus der sich das Individuum befreien muss. Nationales oder ethnisches Denken soll etwa durch internationale Solidarität überwunden werden. Besonders deutlich wird das in der dogmatischen Linken: Durch die Revolution soll die Zuschreibung der sozialen Klassen aufgebrochen werden - Ziel der "Diktatur des Proletariats" ist die "klassenlose Gesellschaft".
Naja, erstens hat man in div. sozialistischen/kommunistischen Diktaturen ja gesehen, wie toll diese Theorie in der Realität funktioniert und zu was sie geführt hat und zweitens macht dieser rechts/links-Vergleich von einer neutralen Warte aus die linken nicht unbedingt wesentlich angenehmer.
Außerdem gibt es zwischen rechts und links ja auch noch einige Zwischenfacetten, und da könnte ich mir Diskussionen eher interessant vorstellen.
Zu erstens: "Links" ist kein Synonym für "sozialistische Diktatur"
Zu zweitens: Es ist mehr als fraglich ob es so was wie eine "neutrale Warte" überhaupt gibt. Alle Standpunkte beinhalten Wertungen.
Man muss eine gemeinsame Ebene in einer Diskussion haben. Und das macht die argumentative Auseinandersetzung mit Rechtsradikalen genau wie mit der Dogmatischen Linken quasi unmöglich.
Aus einer einfachen Frage wird hier fast immer eine Grundsatzdiskussion
und die arme lisseth hat - soweit ich das beurteilen kann - nicht eine brauchbare Antwort darauf bekommen!
Ich muss bei diesem Thema wieder mal an meine "Bambule Nachtwache"-Erfahrung denken.Fazit eines langen Gespräches war, das demonstriert wurde weil das coole Revoluzer-Image gut bei den Mädels ankommt.
zu sYntiq: Ich scheue nicht die Diskussion mit anderen Ideologien, habe aber noch keinen der "Mitte-Rechts"-Fraktion (oder rechter) getroffen, der mehr als fünf Schlagsätze ala " die Arbeitslosen sind unser Untergang " bilden konnte.
hast Du mal bemerkt, daß sozialistische und kommunistische Diktaturen einen Widerspruch an sich ergeben? Sobald eine dieser Gruppen an die Macht kommt (es reicht auch bloß Regierung, muß ja nicht gleich eine Diktatur sein) wird sie automatisch zumindest kapitalistisch.
Sozialistisch/kommunistisch und regieren gehen nicht zusammen
den heute existenten Kapitalismus, in dem es zumindest auch dem kleinen Arbeiter relativ gut geht
das, liebster Thomas, ist im Abnehmen begriffen. Perspektive eines Arbeiters, v.a. wenn er die 45 überschreitet: Arbeitsamt, Sozialhilfe und die Mülltonnen an der S-Bahn durchwühlen.
Zitatdas, liebster Thomas, ist im Abnehmen begriffen. Perspektive eines Arbeiters, v.a. wenn er die 45 überschreitet: Arbeitsamt, Sozialhilfe und die Mülltonnen an der S-Bahn durchwühlen.Na, dann vergleich mal diese (nebenbei nicht stimmige) Perspektive mit der eines 45-Jährigen Arbeiters in einer kommunistischen Diktatur oder einem x-beliebigem Land in Schwarzafrika.Kein Arbeitsamt, keine Sozialhilfe und die Mülltonen sind schon alle leergefressen.
(interessanter Weise schaffen es viele Sozialhilfeempfänger in D trotz dieser angeblich schlechten Bedingungen ihre Wohnungen mit mehreren Handys, Fernsehern, DVD-Playern, Spielkonsolen und Co. auszustatten.Sieht so die neue Armut aus ?)
Wenn du den Kapitalismus als so tolles Disney-Märchentraum-System wo es allen irgendwie gutgehen schönreden willst, kein Problem. Nur, mit der Realität wie sie immer mehr in dieser Gesellschaft stattfindet, stimmt das schon längst nicht mehr überein, auch wenn das vom Rotgrünen oder schwarzgelben neoliberalen Gewäsch wie "Globalisierung", "Herausforderungen", "Gesellschaftsumbruch" u.ä. hohlen Phrasen überdeckt wird (ganz zynisch: "Mehr Verantwortung für den Einzelnen", d.h. erst wird der Arbeitskrüppel ausgesaugt und weggeworfen und dann soll er selbst schauen, wo er bleibt - Manschester-Kapitalismus reinsten Wassers, nix "soziale Marktwirtschaft" nach Erhard. Der würde heute ohnehin als "linker" gelten )
Schau mal in eine andere Zeitung als die FAZ, Springerpresse, den rechten SPIEGEL oder FOCUS, oder die Publikationen des RCDS
Zitat: (interessanter Weise schaffen es viele Sozialhilfeempfänger in D trotz dieser angeblich schlechten Bedingungen ihre Wohnungen mit mehreren Handys, Fernsehern, DVD-Playern, Spielkonsolen und Co. auszustatten.Sieht so die neue Armut aus ?) Wie hast du es geschafft, auf dieses abgeschmackte, billige, plakative Vorurteil zu kommen? Stammtisch oder doch eher Bildzeitung?