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Cannabis-Legalisierung

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PlayingTheAngel:
Ich mag den beißenden Grasgestank auch nicht. Trotzdem bin ich eindeutig für eine weitreichende, über Cannabis hinausgehende Drogenlegalisierung, sowie Abgabe nach vorherigem Altersnachweis. Die momentane Gesetzgebung scheint mir weltfremd und von der Realität losgelöst. Alleine dass Drugchecking (die Pille vor Ort kurz auf Inhaltsstoffe und Dosierung prüfen zu lassen bevor sie geschluckt wird) in Deutschland IMMER NOCH nicht legal ist, zeigt die ganze Absurdität. In der Schweiz ist das längst möglich. Außerdem führen fehlende klar definierte Grenzwerte zu willkürlichen Urteilen für Betroffene. Jemanden den Führerschein abzunehmen weil er am Abend vorher einen Joint geraucht hat und um 13:00 uns Autos steigt ist absurd!

Zudem vertraue ich im Zweifel in die Urteilsfähigkeit des Einzelnen, zumal SOWIESO an dunklen Samstagabenden alle möglichen Pülverchen im Umlauf sind... nur eben ungeprüft, teils unsicher, irgendwie dosiert, wild zusammengemischt und mit sonstnochwas gestreckt. Und das, trotz aktueller strenger Gesetzgebung.

BaerndME:

--- Zitat von: PlayingTheAngel am 29 November 2022, 13:38:10 ---Ich mag den beißenden Grasgestank auch nicht. Trotzdem bin ich eindeutig für eine weitreichende, über Cannabis hinausgehende Drogenlegalisierung, sowie Abgabe nach vorherigem Altersnachweis. Die momentane Gesetzgebung scheint mir weltfremd und von der Realität losgelöst. Alleine dass Drugchecking (die Pille vor Ort kurz auf Inhaltsstoffe und Dosierung prüfen zu lassen bevor sie geschluckt wird) in Deutschland IMMER NOCH nicht legal ist, zeigt die ganze Absurdität. In der Schweiz ist das längst möglich.

--- Ende Zitat ---

Ja.
Obwohl ich da dennoch differenzieren würde.
Partydrogen wie MDMA, Amphetamin oder meinetwegen auch Kokain, deren zerstörerische und abhängig machende Wirkung einen begrenzten Rahmen hat, vergleichbar mit oder unter dem Alkohol, sind meiner Meinung nach auch Geschichten, bei denen Streckstoffe, Kriminalität, Beschaffung und dergleichen wesentlich fiesere Probleme sind als der Konsum.

Für Meth, Heroin, Crack u.s.w. gilt das aber nicht mehr, denn...


--- Zitat von: PlayingTheAngel am 29 November 2022, 13:38:10 ---Zudem vertraue ich im Zweifel in die Urteilsfähigkeit des Einzelnen, zumal SOWIESO an dunklen Samstagabenden alle möglichen Pülverchen im Umlauf sind... nur eben ungeprüft, teils unsicher, irgendwie dosiert, wild zusammengemischt und mit sonstnochwas gestreckt. Und das, trotz aktueller strenger Gesetzgebung.

--- Ende Zitat ---

...Menschen sind einfach dumm. Es passieren so viele Sachen, die wir mit uns selbst machen, die komplett wider jeglicher Vernunft sind... Nein, ein Urteilsvermögen haben wir nicht, nicht jeder Einzelne und vor allem Menschen nicht, die keine Profis auf einem Gebiet sind.


--- Zitat von: PlayingTheAngel am 29 November 2022, 13:38:10 ---Außerdem führen fehlende klar definierte Grenzwerte zu willkürlichen Urteilen für Betroffene. Jemanden den Führerschein abzunehmen weil er am Abend vorher einen Joint geraucht hat und um 13:00 uns Autos steigt ist absurd!

--- Ende Zitat ---

Absolut absurd!
Wenn du auf Tilidin eingestellt bist, darfst du. Direkt nach dem Einwurf!
Auf Medikinet auch.
Völlig lächerlich.

PlayingTheAngel:

--- Zitat von: BaerndME am 29 November 2022, 13:57:37 ---Ja.
Obwohl ich da dennoch differenzieren würde.
Partydrogen wie MDMA, Amphetamin oder meinetwegen auch Kokain, deren zerstörerische und abhängig machende Wirkung einen begrenzten Rahmen hat, vergleichbar mit oder unter dem Alkohol, sind meiner Meinung nach auch Geschichten, bei denen Streckstoffe, Kriminalität, Beschaffung und dergleichen wesentlich fiesere Probleme sind als der Konsum.

Für Meth, Heroin, Crack u.s.w. gilt das aber nicht mehr, denn...

--- Ende Zitat ---
Da sind wir absolut einer Meinung, ich würde auch nicht alles frei geben.


--- Zitat von: BaerndME am 29 November 2022, 13:57:37 ---...Menschen sind einfach dumm. Es passieren so viele Sachen, die wir mit uns selbst machen, die komplett wider jeglicher Vernunft sind... Nein, ein Urteilsvermögen haben wir nicht, nicht jeder Einzelne und vor allem Menschen nicht, die keine Profis auf einem Gebiet sind.

--- Ende Zitat ---
Ja, stimmt, es werden unendlich viele Dummheiten begangen und mit dem Urteilsvermögen ist es oft auch nicht so weit her. Ich bin trotzdem ein großer Freund der freien Entscheidung, selbst wenn sich das Subjekt im Einzelfall selbst schädigt. Auch, wenn das die Gemeinschaft gegebenenfalls belastet. Selbstständiges, kritisches und eigenverantwortliches Handeln zu erlernen benötigt eben Freiheit - und wird durch diese gefördert. Auch wenn dabei Kollateralschäden entstehen. So sehe ich es jedenfalls. Das offensichtlich zerstörerische Zeug würde ich wie oben geschrieben auch nicht im Volkskörper verteilen.

BaerndME:
Ja.
Auch MDMA und Co. haben schon Leute ins Krankenhaus gebracht und ihre Psyche / Körper teils unheilbar gestört.
Aber Alkohol eben auch, und das in viel höherem Maße.
Würde ich als "potenzielle Kollateralschäden" auch um der Freiheit Willen akzeptieren. Da simmer uns einig.

Eisbär:
Das würde ich nicht als Kollateralschaden bezeichnen, da die Opfer in dem Fall i. A. die Konsumenten selbst sind.
"Kollateralschaden" betrifft eigentlich immer unbeteiligte Dritte - und das ist in meinen Augen immer inakzeptabel. Daher meine Ansicht über eine "kontrollierte Freigabe" jeglicher Rauschgifte, eben mit den Wirkungen und Nebenwirkungen angepasster Kontrolle. Dass man alkoholisiert nicht Auto fahren darf, halte ich für absolut richtig (ich bin für die Null-Promille-Grenze). Dass man das auch unter dem Einfluss anderer Rauschgifte nicht tun dürfen sollte, halte ich für ebenso richtig.

Kurze Exkursion:
Die Grenzen der Freiheit sind eben da, wo die Freiheit der anderen beginnt. Und zur Freiheit der anderen gehört eben auch das Recht auf körperliche Unversehrtheit.
Im Grundgesetz ist das sehr schön formuliert: "Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt..." Der Sinn von Gesetzen ist meines Erachtens die Grenze zwischen der Freiheit des einen und des anderen zu definieren, wobei (meistens, eigentlich fast immer) der aktiv Handelnde nicht die Freiheit des Passiven einschränken darf.

Sinn der Exkursion:
Wenn irgendwer sich irgendwelche Substanzen zuführt, ist das Sache dieser Person, solange sie sich damit ausschließlich selbst schädigt.

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