Seien wir völlig emotional und lassen wir jegliche Ratio hinter uns!
Aber der Ruf nach der Todesstrafe ist und bleibt für mich indiskutabel!
Bei der Todestrafe geht es um Rache, Genugtuung,Bestrafung und dem sicheren Schutz der restlichen Gesellschaft, nicht um resozialisierung.Es gibt Leute, die aufgrund bestimmter Handlungen, unabhängig von ihrer geistigen Verfassung, keine zweite Chance verdient haben.
Viele, die leben, hätten den Tod verdient. Und viele, die tot sind, hätten das Leben verdient. Kannst Du es ihnen geben?
Wer nimmt sich heraus zu entscheiden, wer eine zweite Chance verdient hat und wer nicht? Und auf welcher Grundlage sollte dies geschehen?
Und schließlich ist die generelle Frage: wie schuldfähig, wie weit verantwortlich sind Menschen für das, was sie tun ... - also: hat der Mensch einen freien Willen oder nicht? Oder anders gesagt: Es hat so viel mit Prägungen, eigenen Erfahrungen, aktuellen Umständen... und nicht zuletzt halt eben doch auch ne Menge mit dem Gehirn (der Hirnchemie, den Hormonen, Neurotransmittern, den Veranlagungen...) zu tun, dass es einfach (mal wieder!!) zu komplex ist, um eine einfache, schnelle Antwort oder gar Lösung zu finden - man arbeitet daran, aber: man hat sie noch (?) nicht (die "Lösung").
Oder anders gesagt: es scheint auch Menschen zu geben, die wohl doch nicht "resozialisierbar" sind (vielleicht wurden sie nie sozialisiert und somit ist der Zug einfach abgefahren
Fakt bleibt aber, das DIE entsprechende Person die Tat begangen hat (Gerichtliche feststellung der Schuld natürlich vorausgesetzt), unabhängig davon, welche biochemischen Vorgänge im Körperinneren dabei ablaufen.Man kann die Verurteilung nicht auf eine philosophische Ebene herunterbrechen, weil das dem Sinn der Verurteilung endgegen laufen könnte/würde.
Heute auf dem Heise-Ticker gabe es diese Meldung, die zum Thema durchaus interessant ist.
Stimmt, sind wirklich Ausreden.Nicht das ich mir mein verbrecherisch erschlichenes unrecht auf Raubkopien nehmen lassen würde, aber auch hier wieder der Versuch, menschliche Handlungen auf Neuronenebene herunterzubrechen.Wenn man das konsequent machen würde, könnte bald niemand mehr für irgendwas zur Verantwortung gezogen werden.
Wie kannst du dir so sicher sein, dass es sich hierbei lediglich um "Ausreden" handelt ?!???Was, wieviel weißt du von der Sache (Hirnforschung, Neurobiologie, Zusammenhang von Hirnprozessen und Handeln...) Bist du so gut darüber informiert, dass du dir hier ein so "fertiges", sicheres Urteil erlauben kannst??
Muss sich die Art des Umgangs (der "Strafe"?) mit Tätern nicht (neben Art der Tat, Ausmaß, Folgen, Häufigkeit...) auch danach richten, inwieweit der Täter für sein Tun/seine Tat Verantwortung trägt/tragen konnte...??