Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: HipHop-Kultur  (Gelesen 8400 mal)

colourize

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HipHop-Kultur
« am: 04 März 2005, 15:49:50 »

...und wieder einmal nutze ich die Gelegenheit zur Abwertung anderer subkultureller Genres zum Zweck der Selbstinszenierung als subkulturelle Elite. :lol:

Ne, im Ernst: Mir ist klar, dass es in jeder subkulturellen Strömung auch Vollhonks gibt. Aber: Wieso scheint Hiphop so ziemlich die einzige Subkultur zu sein, die ausschließlich aus idiotischen Ghettospacken besteht, die in ihrer Lächerlichkeit eine Persiflage ihrer Selbst darstellen?

Ich will ja nicht prinzipiell ausschließen, dass es auch intelligente Hiphopper gibt. Jedoch: So es welche gibt, verstehen diese es aber offenkundig sich durch die Adaption dieses stylischen Ghettoslangs derart debil in Szene zu setzen, so dass sie von den wahren Vollhonks nicht mehr unterscheidbar sind.

Das Frage das isch misch stelle: Warum tun die das so, Digga?
(Ich weiss, das Komma war in diesem Kontext ein unzulässiges Satzzeichen, da Interpunktion jeglicher Art in der Hiphopkultur absolut zu unterlassen ist... - ich übe noch, versprochen...)

Als kleine Inspiration zum Antworten: Ein wirklich sehenswertes Interview mit Sido (64MB Mpeg)
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Kenaz

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HipHop-Kultur
« Antwort #1 am: 04 März 2005, 16:07:23 »

Cooooooooooool, hoffentlich ist das das Interview, von dem ich schon so viel gehört hab' ... :D ... - das lad' ich mir jetzt schön runter und schau's mir dann zum Mittachessen an ... - Toll, toll, toll! *freu* :biglaugh: ... - Debile Honks guggen und dazu Kartöffelchen mit Feinschmeckergemüse ... - gibt's was Schöneres?! Ich glaube kaum! :mrgreen:

... Naja, vielleicht ein halbes Hähnchen mit Pommes rot-weiß dazu ...  :glotz:
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Mentallo

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HipHop-Kultur
« Antwort #2 am: 04 März 2005, 16:13:43 »

"Aller isch fick disch, Aller, isch mein das ernst, Aller, isch fick Disch!"

Und kiffen find ich ja eh scheisse.


In Bezug auf Ghetto-Slang zitiere ich ja immer gerne "Ey Digga, alda misch nisch an!", welches mir mal im Bus zu Ohren kam.
Hatte zumindest eine gewisse Selbstironie.

Und dann gibt es da n lustigen Song von den Blutjungs...
Aber der zieht mehr über Skateboardfahrer her...
Angemessener Weise.
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Thomas

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HipHop-Kultur
« Antwort #3 am: 04 März 2005, 16:15:18 »

Zitat
...und wieder einmal nutze ich die Gelegenheit zur Abwertung anderer subkultureller Genres zum Zweck der Selbstinszenierung als subkulturelle Elite.  

Ein grundsätzlich lobenswerter Gedankengang =)

Zitat
Aber: Wieso scheint Hiphop so ziemlich die einzige Subkultur zu sein, die ausschließlich aus idiotischen Ghettospacken besteht, die in ihrer Lächerlichkeit eine Persiflage ihrer Selbst darstellen?

Grober Erklärungsversuch : HipHop ist Ghettomusik, spricht Musik für die untersten Schichten der Bevölkerung (offiziell : bildungsferne Schichten).In derlei Umgebung kann man eben nur durch Äußerlichkeiten und den Versuch, mehr zu haben als die anderen punkten.Und genau das versuchen diese Heinis : Seht her, ich hab' die teuerste Rolex, die schnellste Karre, die meisten hübschen Bräute mit den dicksten Dingern, die teuerste Kleidung, etc.Das Grausame daran ist, das die Ghetto-Kiddies sich von derartigem tun tatsächlich Angesprochen fühlen und darin etwas erstrebenswertes sehen.Du mußt nicht wissen, wie der aktuelle Bundeskanzler heißt, hauptsache dein Handy ist das teuerste, das es in deiner Straße gibt.

Nebenbei bemerkt gibt es auch ernsthafte HipHopper, die tatsächlich ernstzunehmende Geschichten in ihren Songs erzählen, nur leider gehen diese wenigen (wie es immer so ist) in der Masse der Deppen nahezu unbemerkt unter.
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Thomas

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HipHop-Kultur
« Antwort #4 am: 04 März 2005, 16:17:49 »

Ach ja : Ich möchte in diesem Zusammenhang auch nochmal auf folgenden Tread hinweisen, der das HipHopper-Phänomen lexikalisch erfasst.

http://www.schwarzes-hamburg.com/viewtopic.php?t=1443
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toxic_garden

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Re: HipHop-Kultur
« Antwort #5 am: 04 März 2005, 16:20:14 »

Zitat von: "colourize"
Ich will ja nicht prinzipiell ausschließen, dass es auch intelligente Hiphopper gibt. Jedoch: So es welche gibt, verstehen diese es aber offenkundig sich durch die Adaption dieses stylischen Ghettoslangs derart debil in Szene zu setzen, so dass sie von den wahren Vollhonks nicht mehr unterscheidbar sind.

wenn ich das so lese nehme ich erstmal an, das du ein paar deutsche HipHop-Gruppen kennst, die diesem Klischee nur deshalb entsprechen, weil sie sich der Dummheit des Mainstreams angepasst haben, richtig?

Falls nein: Hör dich mal ein paar Sachen von Deichkind (zugegeben, da gibts auch ne Menge Müll, aber auch ein paar sehr nette Sachen), Fishmob, Plan52 o.Ä. an. Völlig frei von pseudo-gehabe mit einfach nur wirklich guten deuschen Texten.

Den Hiphop generell mit dem Sido-Vollhonk oder einem anderen Schund dieser Sorte gleichzusetzen wäre genauso als würdest du Nu-Pagadi als repräsentative Grufti-Band ranziehen.
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Mentallo

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HipHop-Kultur
« Antwort #6 am: 04 März 2005, 16:27:25 »

Und vergiß nich das "Rödelheim Hartreim Projekt"!


Ganz nebenbei seh ich im neusten Rammatein-Video ("Keine Lust") eine derbe HipHop-Kritik.

Edit:
Ersteres war zynisch.
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toxic_garden

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HipHop-Kultur
« Antwort #7 am: 04 März 2005, 16:30:01 »

Zitat von: "Mentallo"
Und vergiß nich das "Rödelheim Hartreim Projekt"!

genau diese Volldeppen lagen mir auch noch auf der Zunge als ich "Sido" geschrieben habe. ;)

Zitat
Ganz nebenbei seh ich im neusten Rammatein-Video ("Keine Lust") eine derbe HipHop-Kritik.

öhm...das müsstest du mir jetzt aber mal erklären.  :shock:
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colourize

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Re: HipHop-Kultur
« Antwort #8 am: 04 März 2005, 16:32:10 »

Zitat von: "toxic_garden"
Den Hiphop generell mit dem Sido-Vollhonk oder einem anderen Schund dieser Sorte gleichzusetzen wäre genauso als würdest du Nu-Pagadi als repräsentative Grufti-Band ranziehen.

Das ist sicher richtig - z.B. von Deichkind kenne ich auch ein paar Sachen, die mir sehr gut gefallen.

Um nochmal klarzustellen um was es mir geht - der Sinn des Links zum Sido-Interview ist da vielleicht falsch angekommen: Zentral geht es mir um die Frage nach dem kulturellen Ausdruck und der Selbstinszenierung der Subkultur; d.h. den verwendeten Symbolen, der Sprache, den Normen und Werten, der Weltsicht (Einordnung von sich selbst zu den signifikanten Anderen).
Künstler und deren Musik ist da nur ein sehr kleiner Aspekt.
Wichtiger finde ich die Frage nach der soziokulturellen Adaption, sprich: Wie wird Hiphop "gelebt", und welche kulturellen Ausdrucksformen werden dabei kommuniziert?
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Mentallo

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HipHop-Kultur
« Antwort #9 am: 04 März 2005, 16:38:50 »

toxic:
Das Poser-Gehabe mit fetten Schlitten, goldenen Uhren und heissen Schnitten .   :wink:
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toxic_garden

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HipHop-Kultur
« Antwort #10 am: 04 März 2005, 16:45:30 »

Zitat von: "Mentallo"
toxic:
Das Poser-Gehabe mit fetten Schlitten, goldenen Uhren und heissen Schnitten .   :wink:

in Hiphop-Videos sind die heißen Schnitten aber meistens keine Krankenpflegerinnen! ;)
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Thomas

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HipHop-Kultur
« Antwort #11 am: 04 März 2005, 16:48:33 »

Zitat
sprich: Wie wird Hiphop "gelebt", und welche kulturellen Ausdrucksformen werden dabei kommuniziert?


Von einigen Ausnahmen, wie gesagt, abgesehen : Schau dir die asozialen in den Ghettos an, dann weißt du's.

Es gibt ein einige vernünftige HipHopper, die was auf der Pfanne haben und von ihrem Elend und ihrer Chancenlosigkeit als "Underdogs", aber auch über sonstige Geschichten, die das Leben schrieb singen.

Den meistens anderen Hip-Hüpfern kann man nur sagen : Ihr seit ganz unten, weil ihr nur Luft im Kopf habt, und ihr geht den Weg der Peinlichkeiten freiwillig weiter und seit auch noch stolz auf euer (nicht)erreichtes  :roll:

Oder mal übertrieben formuliert : Mainstream-HipHop ist Losermusik, nicht immer von Losern, aber auf jedenfall für Loser gemacht.
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„Das ist nur Ihre Meinung“

toxic_garden

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Re: HipHop-Kultur
« Antwort #12 am: 04 März 2005, 16:58:12 »

Zitat von: "colourize"
Wichtiger finde ich die Frage nach der soziokulturellen Adaption, sprich: Wie wird Hiphop "gelebt", und welche kulturellen Ausdrucksformen werden dabei kommuniziert?

ich weiss nicht, ob diese Frage hier richtig gestellt ist. Vielleicht hättest du da in anderen Foren etwas bessere Chancen auf eine befriedigende Antwort? *g*
Ich für meinen Teil habe in meinem alten Bekanntenkreis (damals noch zu Frankfurter zeiten) recht viele Hiphobbäh gehabt. Die Einstellung der Leute war in meinen Augen sehr angenehm: Spaß an der Reimkultur in deutscher Sprache, nen ausgeprägten Hang zum Kiffen, (daraus resultierende?) Gleichgültigkeit den meisten Kleinigkeiten gegenüber, bei bestimmten politischen Themen - und damit ist nicht nur die Drogenpolitik gemeint - aber durchaus in der Lage, ihre Position klar und nachvollziehbar zum Ausdruck zu bringen. Also von Vollspacken wie man sie bei jedem Sido-Konzert zur Genüge sieht nicht die Spur. Ich weiss allerdings nicht, wie repräsentativ die Leute für diese Szene waren. Ist mir aber auch wurscht. Ich fand´s klasse. :)
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schwarze Katze

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HipHop-Kultur
« Antwort #13 am: 04 März 2005, 17:17:16 »

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Eisbär

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HipHop-Kultur
« Antwort #14 am: 04 März 2005, 17:28:21 »

die Fantastischen Vier sind großartig... und haben eindeutig was in der Birne und auf dem Kasten...

Fettes Brot überraschen mich immer wieder positiv.

Den Rest (und dessen Fans) kann man meinetwegen geflissentlich in der Pfeife rauchen...

Und nach vielen ultimativen Negativerfahrungen mit solchen Menschen fehlt mir die Motivation zur Informationssuche- und Aufnahme zwecks Interpretation zur Revidierung meiner subjektiven Ansicht.
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2024- No F*cking Bands Festival XIII

Donnerstag, 15. bis Sonntag 18. August 2024

Infos: www.nofuba.de