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Arbeit

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schwarze Katze:
zufrieden bin ich nicht, aber ich kann es aushalten bzw. habe mir sehr dicke Haut angelegt.
Bin einfach mittlereweile nicht mehr so jung, war schon zwischendurch arbeitslos (auch länger) und fand erst kurz vor HARTZ eine neue Stelle. Diese Erfahrung hat mich viel ängstlicher gemacht, ich bin zufrieden damit, was ich habe.
Und Idioten hat man tatsächlich überall (ohne meinen Feierabend-Joint wäre ich bestimmt schon lange zu Amokläuferin geworden ;) )

Aber du bist jung und kannst natürlich versuchen, was neues und netteres zu finden.
Mit Selbstständigkeit wäre ich sehr vorsichtig

anyway:

--- Zitat von: SchwarzMetallerHH am 03 Mai 2013, 08:24:49 ---
Aber ich habe noch keinen kennengellernt, der richtig zufrieden ist mit seinem Job.
--- Ende Zitat ---
Hier! Ich! :D Ich bin superzufrieden, habe Spaß an meiner Arbeit und kann selbstbestimmend meine Zeit einteilen. Meine Chefin ist cool, meine Kollegen auch. Was will man mehr :)


--- Zitat von: SchwarzMetallerHH am 03 Mai 2013, 08:24:49 ---
Ich suche etwas für mich und bekomme Fachangesteller im Steuerbereich? WTF! (Toller Beruf. Bestimmt. Aber nicht für mich.)
--- Ende Zitat ---
hey, wenn man gut Geld verdienen möchte, dann ist das bestimmt der Beruf der Wahl für manche. Wäre für mich allerdings auch zu trocken.


--- Zitat von: NoName am 06 Mai 2013, 11:54:05 ---
3) Vorschlag für dich: Selbständigkeit
Muß zwar wirklich sehr gut abgewogen werden (z.B. wegen eigener Sozialabsicherung, Finanzierung, Buchführung und Steuern) aber vielleicht paßt das insgesamt gesehen ja gut zu dir.

--- Ende Zitat ---
Wäre ja bestimmt nicht das Schlechteste, sofern es sich in denem Beruf lohnt, SMHH

wolkentaenzer:

--- Zitat von: SchwarzMetallerHH am 03 Mai 2013, 08:24:49 ---Aber ich habe noch keinen kennengellernt, der richtig zufrieden ist mit seinem Job.

--- Ende Zitat ---

Hier, ich, Finger heb!
Mein Tipp an Dich: Denke mal darüber nach, womit Du Dich in Deinem Leben gerne beschäftigst. Wobei Du Leidenschaft empfindest. Was Du mit voller Hingabe machst. Und dann überlege, in welchem Job/ Beruf das mündet. Wenn dabei eine komplette Neuorientierung rauskommt: so what!

Bei mir war es ganz einfach. Ich habe immer gerne an Computern rumgebastelt/ programmiert, ich arbeite gerne kreativ und rede gerne mit anderen Menschen. Was macht man daraus? Ich arbeite mittlerweile als IT Berater und es macht mir Spaß. Gelernt habe ich auch etwas komplett anderes...

sYntiq:

--- Zitat von: wolkentaenzer am 07 Mai 2013, 10:48:16 ---Mein Tipp an Dich: Denke mal darüber nach, womit Du Dich in Deinem Leben gerne beschäftigst. Wobei Du Leidenschaft empfindest. Was Du mit voller Hingabe machst. Und dann überlege, in welchem Job/ Beruf das mündet. Wenn dabei eine komplette Neuorientierung rauskommt: so what!
--- Ende Zitat ---

Allerdings kann auch das sehr nach hinten losgehen. Ich habe mir durch die jeweilige Berufswahl schon mehr als ein "leidenschaftliches" Hobby zerstört oder "eingefroren". Ein falsches Arbeitsumfeld kann einem die Leidenschaft schnell zur Last werden lassen.

RaoulDuke:
Ach, die liebe Arbeit. :(

In der Tat, was da nicht alles Bockmist sein kann. Was ich an der ganzen Debatte bemerkenswert finde, ist der Umstand, dass die Realität in teils so harschem Widerspruch mit dem steht, was einem in Ausbildung und Erziehung als was "wahre Leben" angepriesen wird.

Ich habe mal eine Weile als Berater gearbeitet (3,5 Jahre) und da im Abstand von 3-4 Wochen immer wieder Einblicke in Unternehmen bekommen, teilweise auch ziemlich tiefgehende. In dieser Zeit habe ich mich immer wieder gefragt, manchmal nur so als Test, ob ich vielleicht lieber in dem betreffenden Unternehmen arbeiten würde, als meinen Beratungsjob zu machen. Und, vielleicht dank des schon durch die Tätigkeit bedingten Blicks hinter die Kulissen (und vielleicht auch, weil die betroffenen Unternehmen teils nicht im Bestzustand waren), ich hätte in so ziemlich keinem Fall "Ja" gesagt. Mir wurde da auch erst bewußt, dass man die vermeintliche Sicherheit des Angestelltenverhältnisses in Wahrheit auch gar nicht hat - es erscheint oftmals nur so, weil man als Angesteller die Risiken des Unternehmenserfolges zwar mitträgt (wegen Personalabbau bei Mißerfolgen oder Schwankungen in der variablen Vergütung), es einem aber nur deshalb so ruhig und vorhersehbar vorkommt, weil man einfach nicht alles, was so los ist, auch erfährt.

Mir kommt es rückblickend immer mehr so vor, als hätten die Ausbildung und die Gesellschaft im Allgemeinen zum Ziel, einen zu einem guten Angestellten zu erziehen. Immer ja sagen, immer alles geben, und beim Chef einen guten Eindruck machen. Gleichzeitig wird der Chef von allen gehasst und gefürchtet zugleich, oft irgendwie wie eine mythische Figur. Was für ein bekloppter Zustand, der das Arbeiten auch auf persönlicher Ebene so furchtbar anstrengend machen kann.

Da kann nun jeder seine eigenen Schlußfolgerungen ziehen, aber meine sind: Ich lasse mir auch als Angestellter nichts gefallen und suche mir Stellen, wo man weder hassen und fürchten muss noch gehasst und gefürchtet wird. Und wenn ich den Eindruck habe, der Boden wird zu heiss oder der Job langweilig, haue ich ab. Jahrzehntelang irgendwo hinrennen, mit gesenktem Blick und in Angst, um irgendwann ein Dankesschreiben und eine goldene Uhr zu bekommen, findet ohne mich statt, soviel ist sicher. Die vermeintliche Sicherheit, die man durch so eine katzbuckelnde Selbstkasteiung erhalten könnte, ist sowieso Illusion.

Oh, Du hattest nach einem Rat gefragt. Hier ist er: "Du musst Dir was Neues suchen!" :D

Aber ganz in Ruhe, mit viel Recherche und Zeit. Wenn die Aufgabe, die Dir gefällt, nicht dabei ist, was spricht dann gegen Selbstständigkeit? Die erste Frage wäre wohl, was "was Schickes" denn überhaupt ist. Die Nummer mit dem gesenkten Blick und der goldenen Uhr? Wenn nein, dann gibt es wohl wirklich nur noch Jobs, aber vielleicht ja wenigstens welche, die ganz OK sind.

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