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Real Life

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Dana:

--- Zitat von: Mishima am 29 Dezember 2012, 20:05:36 --- :(
Ich untermale im "RL" meine teils grenzwertigen Äusserungen mit entsprechender Gestik und Mimik und mit humoristischen Randkommentaren, wodurch mir komischer Weise niemand meine Art übel nimmt, auch wenn jemand anderer Ansicht ist.
Man erkennt sich so gegenseitig als Original.

--- Ende Zitat ---

Das ist außerhalb des Internets auch viel einfacher. Egal wie schnell Chat möglich ist, dauert das Übermitteln und Tippen halt länger als direkte Kommunikation. Und, wie bei dir ja durchklingt, Tonfall, Gestik und Mimik sind Interpretationsräume und ein "möglicherweise".

Allerdings, wenns so ist, wie du es beschreibst, bist du ja im Internet doch extremer als im direkten Kontakt. Bedeutet das dann nicht, dass auch du von der Anonymität hier profitierst und sie ausnutzt? Denn wie aus deinem Post hervor geht, gehst du ja sonst viel vertuschender mit deiner Art um.

Mishima:
Tue ich das? Woraus schlussfolgerst du das?
Sind halt zwei verschiedene Medien.
Vieles was ich hier im Forum äussere, sind stark hypothetische Gedankenspiele und spiegeln nicht zwangsläufig meine wahren Ansichten wieder. Das bedeutet aber nicht, dass ich etwas vertusche, nur weil ich keine klaren Statements abgebe. Es geht mir oft nur um die philosophische und psychologische Arbeit, an der ich andere Leute mit frischen Ideen mitwirken lasse.
Im Alltag halte ich aber auch nicht mit meinen Äusserungen hinterm Zaun. Kann keinen wesentlichen Unterschied erkennen.

Dana:
Du hattest geschrieben, dass du im Alltag deine Kommentare des Öfteren mit Gestik, Mimik und humoristischen Zwischenkommentaren etwas auflockerst, weswegen dir deine Art nicht übel genommen wird.

Da du zumindest die ersten beiden hier nicht anwenden kannst, aber dennoch nach deinen eigenen Worten "Genau so ein Arschloch bist wie im Alltag", lässt sich daraus schlussfolgern, dass du hier kein Problem damit hast,  ohnedem auszukommen, im direkten Kontakt jedoch nach deinen Worten nicht darauf verzichten willst.

Mishima:
Hmm, interessante Analyse.
So habe ich das noch gar nicht gesehen. ;)
Aber dies ist wohl mehr ein technisches Problem, als ein ideelles.
Das eine ist nicht weniger echt, als das andere.
Beides bin ich. Es handelt sich lediglich um verschiedene Medien, die verschiedne Ausdrucksweise erfordern.
Aber die Botschaft bleibt die selbe.

Dana:

--- Zitat von: Mishima am 29 Dezember 2012, 20:40:03 --- Es handelt sich lediglich um verschiedene Medien, die verschiedne Ausdrucksweise erfordern.
Aber die Botschaft bleibt die selbe.

--- Ende Zitat ---

Wobei die Tatsache, dass du deine Ausdrucksweise dennoch "angeblich" nicht anpasst, doch recht aussagekräftig ist.
Dennoch hast du Recht, wenn du sagst, dass du zumindest bewusst keine Unterscheidung zwischen virtuellem und realem Umgang machst.
Im Gegenteil, würde man sein Verhalten den technischen Grenzen angleichen, so würde man eine Rolle spielen- also müsste notwendigerweise wieder zwischen virtuellem und realem Ich unterschieden werden.
Da "Realität" aber immer auch durch die Grenzen definiert ist, innerhalb derer sie sich abspielt- ist es dann nicht doch notwendigerweise so, dass zwsichen virtueller und alltäglicher unterschieden werden muss, sodass "life" eigentlich besser "reality" sein müsste?

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