Warum kriegen Leute "geplant" Kinder oder: warum wollen sie ("eigene") Kinder?
Jaja, ich weiß schon ... aber nee, diesmal geh ich nicht in Vorleistung.
Nun kommt doch noch was hinterher.
Warum habe ich meine Kinder bekommen? Das ist eine eigentlich "persönliche" Sache, andererseits eine total "übliche"/verbreitete - nichts Ungewöhnliches oder Extravagangtes:
Zum Einen waren beide nicht "angesetzt", kamen also "ungeplant", wie man so schön sagt.
Zum Anderen hatte ich mit "Weggeben" aufgrund eigener Kindheitserfahrungen so meine "liebe" Not ... - für mich gab es nur: entweder abtreiben oder behalten/selber großziehn.
Abgetrieben hatte ich auch ein Mal und ein Mal eine Fehlgeburt (ja, dieses Kind wäre tatsächlich dann "gewollt" gewesen, aber es wollte selber nicht lol). Also "alles" durch.
Nachdem ich aber schon einen Sohn (mit 19) bekommen hatte, also schon mal schwanger war und wusste, wie das ist, was da passiert, wie sich das anfühlt, was "daraus wird, wenn man es lässt" und wie "das" dann "ist" - der Mensch, der aus diesem Embryo geworden ist - und weil man sich, wenn man die Kinder erst mal hat, d.h. mit ihnen mehrere Jahre zusammen GELEBT hat ..., ein Leben ohne sie "im Nachhinein" nicht mehr vorstellen kann und auch nicht mehr will - aus eben diesen Gründen fiel mir eine (weitere) Abtreibung bei meiner "entstandenen/werdenden" Tochter (von der ich damals natürlich noch nicht wusste, dass sie eine Sie ist/wird) sehr schwer - also auch deshalb, weil ich ja bereits auch die "Abtreibungserfahrung" kannte. Damals war ich sehr erleichtert und es war auch nicht "schlimm" (körperlich). Bei mir kamen die Probleme erst viele Jahre später - als dann nämlich meine Tochter zur Welt gekommen war und mir da erst nochmal so richtig klar wurde, "was" ich da habe "wegmachen lassen". Das sind Gedanken und Gefühle, ja: die sich rational nicht vermitteln lassen - es geht da den Frauen einerseits aufgrund persönlicher Umstände unterschiedlich, andererseits aber doch wohl auch ähnlich und es IST und bleibt ein Unterschied, ob eine Frau abtreibt oder ein Mann (also: die Frau "sein" Kind abtreibt). Einfach schon deshalb, weil die Frau nicht (nur) emotional betroffen ist, sondern auch körperlich und das ist wieder eigentlich ein Thema für sich!
Jedenfalls bin ich natürlich mal wieder 500 Kilometer weit vom Thema abgereist.
Genau. Meine Gründe waren also: Ich will es nicht so machen, wie "man" es mit mir "gemacht" hat (als ich Kind war). Und der andere Grund, der also der weiter verbreitete sein wird, ist der Wunsch nach "Gemeinschaft", denn das ist "Familie" ja eigentlich - naja, seit es die Kleinfamilie gibt: nicht mehr wirklich, eigentlich gar nicht. =(
Stattdessen hat man heute also Freunde. Mindestens 300 auf fb.
Und damit verbunden: der Wunsch bzw. das Bedürfnis nach "Zusammengehörigkeit", nach Halt, "Sicherheit"/"Schutz", Geborgenheit, "Aufgehobensein", nach Solidarität usw. usf. - im Grunde ganz und gar archaische Bedürfnisse, die meiner Ansicht nach noch heute selbstverständlich in jedem Menschen vorhanden sind - eben deshalb sind heute Freundschaften ja so wichtig - sie sind durchaus an die "Stelle" der "Familie" bzw. des Clans (also: einer "mittelgroßen" Gruppe/Gemeinschaft, der man angehört) getreten.
Soviel meine Laientheorie.
Wir haben hier ja auch Fachleute, die können das garantiert wesentlich besser darlegen.
Andererseits lebt man aber in der "Moderne" (oder Postpostpostmoderne =D ) und hat auch starke Tendenzen hin zum "Alleingang", zum "Einzelkämpfer", zum "Individualismus" - sicher: je nach Persönlichkeit/Temperament/Wesen und Prägung: utnerschiedlich stark (gewichtet, vorhanden) - diese "Tendenzen".
Und dann war mein Ding einfach eben nie diese "Mutter-Vater-Kind"-Nummer. Denn das verstehe ich nicht unter Familie. Und ich verstehe auch nicht darunter, dass alle zusammen auf engstem Raum miteinander leben (müssen) - sondern: dass man zwar zusammen/in erreichbarer Nähe ist, aber jeder durchaus seinen Raum/Platz/Privatsphäre, also auch: "Entfaltungsraum" hat/haben kann/sollte/braucht. Das ist allerdings in so einer relativ kleinen Mietswohnung oder einem Reihenhaus nicht gegeben.
Und hinzu kommt, dass erst allmählich sich langsam solche Vorstellungen ausweiten - als ich meinen Sohn bekam, war es durchaus noch klassisch-traditionell angesagt, eben genau so zu leben: Mutter-Vatter-Kind - möglichst also unter einem Dach. Alles andere war - zumal in der Provinz - indiskutabel. Und wer es so aber nicht (leben) will, hat Pech gehabt, heißt: muss sehen, wie er bzw. sie alleine klarkommt und kann also mit der Unterstützung der/einer Gemeinschaft nicht rechnen! Das is die Strafe fürs Ausscheren.
Und schließlich kriegt man dann noch hinterhergerufen: Du hast es doch nicht anders gewollt!/Du bist doch selber schuld!
Wo war ich? Wo wollte ich hin? - Ach ja: warum kriegt man Kinder?
Von diesen "kulturellen" Dingen abgesehen, gibt es natürlich auch noch immer einfach das biologische "Programm", das bei vielen Menschen also nach wie vor auch hier noch abläuft. Das hat meiner Ansicht nach nichts zu tun mit dem bewussten Gedanken oder Wunsch oder Hoffnung, sich durch eigene Kinder ein Stück weit "unsterblich" zu machen oder bewusst "seine Gene weitergeben" zu wollen, sondern is einfach wie gesagt im Programm - aller bewusste Überbau/Definition/Rechtfertigung kommt erst im Nachhinein dazu bzw. obendrauf.
So wiederum meine laierhafte ausgelaierte kallistektonische (Platte(n)-Theorie.
Und wenn es nach mir ginge, müssten wir also ganz anders leben - ja Richtung "Mehrgenerationenhaus", nur halt nicht in bloß einem Haus (also wieder auf relativ engem/begrenzten Raum) - aber viel mehr in einer Gemeinschaft von/mit mehreren Generationen und einfach mehreren Menschen stärker "beienander"/miteinander - allerdings in überschaubarer Größe - wie war das gleich: unser Gehirn ist auf max. 150 Leute ausgelegt? (Ja, wer da Belege will, den muss ich eine Weile vertrösten, ich habe das vor vielen Jahren mal gelesen/gehört (?), aber ist mir offensichtlich deutlich hängengeblieben.)
Noch ein Wort off topic zu meinen Bitten nach "Belegen"/Quellen/Hintergrundinfo - es ist im Grunde nichts anderes als der "
Faktencheck" bei "Hart aber fair" - eben: erzählen können die Leute viel, aber man will es dann doch genauer wissen.