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Das Zeitalter des Mülls

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CubistVowel:
So wird man unsere Zeit vielleicht in fernerer Zukunft einmal nennen. Unsere elektronisch gespeicherten Daten und somit große Teile unserer heutigen Kultur werden wahrscheinlich längst nicht mehr lesbar sein; aber dafür hinterlassen wir der Nachwelt ein anderes langlebiges und strahlendes Erbe.

http://www.chrisjordan.com/gallery/midway/#CF000313%2018x24

Über dieses Projekt:
"On Midway Atoll, a remote cluster of islands more than 2000 miles from the nearest continent, the detritus of our mass consumption surfaces in an astonishing place: inside the stomachs of thousands of dead baby albatrosses. The nesting chicks are fed lethal quantities of plastic by their parents, who mistake the floating trash for food as they forage over the vast polluted Pacific Ocean.

For me, kneeling over their carcasses is like looking into a macabre mirror. These birds reflect back an appallingly emblematic result of the collective trance of our consumerism and runaway industrial growth. Like the albatross, we first-world humans find ourselves lacking the ability to discern anymore what is nourishing from what is toxic to our lives and our spirits. Choked to death on our waste, the mythical albatross calls upon us to recognize that our greatest challenge lies not out there, but in here.
~cj, Seattle, February 2011"

danny:
danke für den link, die fotos sind wirklich sehr erschreckend.
ich habe schon einige berichte von ganzen müll-inseln im pazifik gesehen oder auch von städten in afrika, die nur noch aus müllbergen bestehen. es ist schwierig das zu glauben und übersteigt die vorstellungskraft eines jeden einzelnen, wie viel müll wir in unserer ach so zivilisierten welt wirklich produzieren.

kurios finde ich das gehäufte auftreten der bunten plastikdrehverschlüsse in den vögeln.
diese scheiß-plastikflaschen sind eh so eine krankheit. durch die einführung des dosen- und einwegpfandes sollte sich die menge der einweggetränkeverpackungen doch eigentlich reduzieren, doch genau das gegenteil ist passiert. mitterweile bekommt man die meisten getränke nur noch in plastikflaschen.

mit pfandsystemen und gelben säcken soll den leuten suggeriert werden, dass mit dem müll ja alles wieder gut wird und sich um eine umweltgerehte entsorgung gekümmert wird. doch genau das passiert nicht, auch hier zählt doch nur die wirtschaftlichkeit. doch leider denken die meisten leute nicht soweit... :(

CubistVowel:

--- Zitat von: danny am 12 Mai 2012, 19:02:49 ---doch leider denken die meisten leute nicht soweit... :(

--- Ende Zitat ---

Oder doch und es ist ihnen gleichgültig. Gestern hatte ich ein Gespräch mit meinem Vater; ursprünglich ging es um die "Asse", und er sagte wörtlich: "Ist mir doch egal, wie die Welt nach mir aussieht - ob voll Müll oder nicht..." Und ich kann den Leuten diese Einstellung nicht mal wirklich übel nehmen - wie will man auch eine Veränderung bewerkstelligen, schließlich kann man zurzeit nicht mal selbst auf bestimmte Dinge verzichten - z. B. auf Plastik [Nahrung, Kleidung, Dusche, Transport, Strom, bla], wenn man nicht total aus dieser Gesellschaft aussteigen will.

Noch(!) übertreffen die Vorteile dieser (unserer) Lebensweise - individuell gesehen - meistens die Nachteile. Letztere kann man leicht ausblenden - und muss man oft auch; wie sollte man sonst psychisch und physisch überleben können, wenn man sich don-quijote-mäßig bei jeder Handlung alle möglichen Folgen eben dieses Handelns vor Augen führte.

Geologich vorbelastet, wie ich nun mal bin, versuche ich natürlich auch, in geologischen Zeiträumen zu denken, und gehe davon aus, dass sich das Problem "Menschheit" eh in fernerer Zukunft erledigt haben wird. Auch die vom Menschen angerichteten Verheerungen und Verwüstungen sind - irgendwann - wieder irrelevant, bedeutungslos, kompensiert. Aber bis dahin haben die nächsten Generationen ff. (nicht nur der Menschen) eben Pech gehabt, oder so.

Wie dem auch sei, trotzdem hat mich gestern dieses offene Bekenntnis zu "Nach mir die Sintflut" ganz schön umgehauen....

Eisbär:

--- Zitat von: CubistVowel am 01 Juni 2012, 14:23:37 ---Geologich vorbelastet, wie ich nun mal bin, versuche ich natürlich auch, in geologischen Zeiträumen zu denken, und gehe davon aus, dass sich das Problem "Menschheit" eh in fernerer Zukunft erledigt haben wird.
--- Ende Zitat ---
Ich vermute, da wirst Du eher astronomische als geologische Maßstäbe ansetzen müssen. Davon ab heißt es ja nicht, daß die Entwicklung der Menschheit beim Homo sapiens stehenbleiben muß.

messie:

--- Zitat von: Eisbär am 01 Juni 2012, 22:03:46 ---
--- Zitat von: CubistVowel am 01 Juni 2012, 14:23:37 ---Geologich vorbelastet, wie ich nun mal bin, versuche ich natürlich auch, in geologischen Zeiträumen zu denken, und gehe davon aus, dass sich das Problem "Menschheit" eh in fernerer Zukunft erledigt haben wird.
--- Ende Zitat ---
Ich vermute, da wirst Du eher astronomische als geologische Maßstäbe ansetzen müssen. Davon ab heißt es ja nicht, daß die Entwicklung der Menschheit beim Homo sapiens stehenbleiben muß.

--- Ende Zitat ---

... oder deutlich kleinere.
Tatsächlich frage ich mich manchmal, ob nicht wir bereits das Ende der Menschheit mit"erleben" werden. Eine militärische aus Versehen freigesetzte biologische Waffe die dummerweise in eine Richtung mutiert die für Menschen zu 100% tödlich wirkt, Inkubationszeit 24h, und schon war's das ...
Was den Müll indes angeht, finde ich es auch speziell den Elektroschrott betreffend echt heftig, was da mittlerweile anfällt. Alleine die ganzen Handyakkus die irgendwann durch sind (wohl mit Absicht so kurzlebig gebaut?), die ganzen Röhrenfernseher und -monitore die alle noch intakt sind aber auf den Müll geworfen werden weil flach ja viel schicker und stromsparender ist, etc. pp. ....

Da is es doch mal schön zu wissen dass es Leute wie PTA gibt, die mit solch Elektroschrott noch richtig tolle kreative Sachen anstellen können. :)

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