Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: "Kalte" Trennung - was tun?  (Gelesen 19545 mal)

darkflower

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Re: "Kalte" Trennung - was tun?
« Antwort #15 am: 07 März 2012, 20:52:36 »

Solch eine Trennung ist natürlich böse. Aber ich finde wenn mir jemand wirklich etwas bedeutet (hat) bin ich ihm auch eine Erklärung schuldig (es sei denn es ist was wirklich drastisches vorgefallen). Solch ein Verhalten zeugt meiner Meinung nach von einem schwachen Charakter oder die Gefühle waren von ihrer Seite doch nicht stark genug. Wenn es ersteres ist kannst du unter Umständen sogar froh sein dass es so "schnell" zu Ende ging. Wenn es das zweite war ist es natürlich schwer rauszufinden ob es nie echte Gefühle waren oder doch.
Vorsuch drüber zu sprechen auch wenn du natürlich nie DIE Antwort von anderen bekommen kannst (die kann wenn nur sie dir geben), aber reden hilft. Traurig sein, verzweifelt, wütend dass ist in solcher Zeit gut und hilft.
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messie

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Re: "Kalte" Trennung - was tun?
« Antwort #16 am: 07 März 2012, 21:20:20 »

Zitat
Nein, weiß ich eben nicht. Ich hab' 'ne Menge Ahnungen und sicherlich hab' ich auch 'ne Ahnung, wie sehr all diese Ahnungen wohl zutreffen mögen, doch es fehlt mir eben genau das, was Du weiter oben so schön einklagst: Gewissheit. Genauer gesagt: Ich will das, was ich, insbesondere während der letzten Tagen, noch mit ihr zusammen erlebt habe, mit dem verknüpfen können, was danach (für mich völlig unvermittelt) geschah - denn da klafft für mein Empfinden eine Kluft, die tiefer ist als der Marianengraben.

Also, so wie du es hier beschrieben hast, vermute ich dass du nicht der erste bist vor dem sie so abrupt geflüchtet ist - und auch nicht der letzte sein wirst. ;)
Ich beziehe das gar nicht mal auf irgendwelche Beziehungen, sondern vielleicht sogar bei Freundschaften bei ihr!

So nach dem Motto: Sobald's kritisch wird, flüchtet sie. Und das jedes Mal.

Ich habe so etwas Ähnliches übrigens mal bei einer Arbeitskollegin erlebt.
Wir verstanden uns wirklich gut, sie war auch sehr offen, freundlich und außerordentlich redselig. Richtig sympathische Frau, warmherzig, hilfsbereit, zu gut Deutsch: Die perfekte Kollegin.
Dann bekam sie während einer Diskussion zur damals aktuellen Politik eine Aussage von mir in den falschen Hals, behauptete ich hätte ihr gesagt sie wäre "krank" und so (es ging damals um BSE und ich sagte sinngemäß "wenn wirklich überall im Fleisch was drin ist wovon wir es kriegen können, haben wir's doch eh schon längst alle in uns, also wozu die plötzliche Hysterie", das bezog sie auf sich ...), fühlte sich dadurch offensichtlich von mir bedroht, und schwupps! ...

... wurde am folgenden Arbeitstag Gift und Galle versprüht, das kannst du dir nicht vorstellen. Die Frau hat mich förmlich gehasst! Von heute auf morgen! Die Luft zwischen uns konntest du ab diesem Tag zerschneiden; es ging sogar soweit, dass sie mir androhte, mich von ihrem Freund zusammenschlagen zu lassen (!!!) - und das ist nun nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was da abging. ;)

Ich war damals geschockt. Sehr. Fragte mich auch "was habe ich falsch gemacht?", vor allem aber: "Warum ist sie jetzt so ganz anders als ich sie kennen gelernt habe? So etwas kann es doch nicht geben!".

Anhand dieser Erfahrung habe ich sehr viel gelernt.
Erstens: So etwas kann es geben. Es gibt einfach Menschen die so sind, die bei Bedrohung mit allem scharf schießen was sie können - und die diese Seite jahrelang nicht zeigen, solange es nicht notwendig ist. Wenn es aber (aus ihrer Sicht) notwendig wird, dann geht's los - und dann scheint es plötzlich nicht mehr derselbe Mensch zu sein.

Wichtig ist aber auch noch zweitens!
Zweitens ist, dass es eben doch derselbe Mensch ist. Man hat eben nur diese weitere Seite noch nicht kennen gelernt gehabt.
Wie gesagt, es kann Monate, gar Jahre dauern bis man sie kennen lernt - und es kann nichts, rein gar nichts, im Extremfall drauf hinweisen.

Selbst wenn dieser mein Verdacht nun nicht auf sie zutreffen mag: Es gibt da noch etwas, im Prinzip drittens, was ich aus erwähnter Geschichte lernte: Dass es völlig unerheblich ist, warum sie diese Kehrtwende machte. Das einzige das zählt ist
1) Ich trage keine Schuld daran,
2) Den liebenswerten Teil von ihr gibt's trotzdem noch, aber
3) der hat jetzt nichts (mehr) zu melden.

Sie ist nun so, wie sie ist. Daran kannst du offensichtlich nichts ändern.
Sie war es aber eben auch vorher schon! Nur gab's keine "Gelegenheit" für sie, das dir gegenüber zu zeigen.
Da ihr nun doch n bisschen was gemeinsam erlebt habt, spricht das doch ziemlich für dich, dass es so "spät" geschah.
Auch wenn das vielleicht ein bisschen zynisch klingen mag :(
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Kallisti

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Re: "Kalte" Trennung - was tun?
« Antwort #17 am: 07 März 2012, 21:51:21 »

messie

... das ist schön, dass du das alles so vernünftig siehst und durchleuchtest. ;)

Aber: Im Falle deiner Arbeitskollegin spielten (wie ich mutmaße) keine Gefühle von Verliebtsein ... ... ... mit hinein, was ein (innerliches, eigenes) Sichlösen/Distanzieren/"Trennen" von einer solchen Person dann doch erheblich erleichtert.


Was die Ratschläge angeht, sich klarzumachen (Kenaz jetzt), dass das Ding unwiederbringlich erledigt und für immer den Bach runter ist - das ist außerordentlich schwer - umso schwerer, je frischer es ist.
Weil eben, wie du selbst schriebst, messie: da ist so eine blöde, aber unglaublich starke, drängende Hoffnung.

Andererseits ist da aber vor allem auch eine unglaubliche Wut - dass man einfach so abgesägt wird - und sei es TATSÄCHLICH (wahrscheinlich) "nur" aus Selbstschutzgründen es Anderen!

Man ist doch kein Spielzeug, man ist doch kein Gegenstand, der benutzt werden kann und gefallen darf, so lange es dem Anderen beliebt, und wenn es ihm nicht mehr beliebt, schmeißt er das Teil einfach in die Tonne - am besten verbrennt er auch gleich noch den Inhalt ... Auf Nimmerwiedersehen!

Man fühlt sich einfach total ungerecht und respektlos behandelt. Und gleichzeitig trauert man, man hat SEHNSUCHT, so dass es fast körperlich schmerzt (und damit meine ich wie gesagt nicht "bloß" körperliches Begehren, aber auch das kann ... naja  8) ...).

Es HILFT EINEM NICHT, sich zu sagen: ich bin nicht schuld, ich hab es nicht verursacht/zu verantworten, die/der Andere hat ein Problem mit sich selbst ... ... ...

MAN WILL IHN ABER - immer noch und ganz extrem: diese/n "Anderen" - ja: man ist auf Entzug.

Ich glaub, das hat wieder was mit der Hirnchemie und so zu tun.  :D  Da kommt der Verstand in solchen "Umständen", in denen man biochemisch dann ist, einfach absolut nicht gegen an.

Oder aber: ist das vielleicht doch auch bei Menschen wieder sehr unterschiedlich und stark abhängig von ihrem Naturell, Wesensart, Temperament ...!

Es gibt Menschen, die müssen sich ablenken, es verdrängen, wegdrücken oder es durchrationalisieren - und können das wohl auch ??

Aber es gibt auch Menschen, die müssen da durch - durch die Hölle, durch all diese Emotionen - die trauern also auch "leidenschaftlich" - im wahren Wortsinn!!! Das muss nicht "klageweibartig" sein, nicht dass wir uns da missverstehen. ;)

Aber es ist: heftig. Und man denkt, man hält es nicht aus. Und man klammert sich an jeden Strohhalm, also: jedes Fünkchen Hoffnung, Lichtschimmer.

DENN:

Man denkt auch, es sei vielleicht doch vor allem ein "Missverständnis". Und wenn man selbst also nicht das Problem sei (jedenfalls nicht das eigentliche, schwerste), könne man dem Anderen vielleicht aber doch zur Seite stehen: wenn er einen nur ließe ...

Und vor allem will man einfach auch WISSEN, ob man nun selbst sich was eingeredet hat oder der Andere sich und einem was vormachte und vor allem: ob er überhaupt wirklich auch so intensive Gefühle hatte oder nicht! Man will einfach Gewissheit darüber, ob das nun "Liebe" (echte, tiefe Gefühle ...) war(en) oder nur Show. Also:

Ob man sich selbst getäuscht hat/hat täuschen lassen - ob man sich GEIRRT hat - ob es überhaupt möglich ist, dass man sich SO EXTREM irren/"verschätzen", das Verhalten des Anderen wirklich so missverstehen, fehlinterpretieren kann.

Man will nicht nur vermuten, ob der Andere das aus Selbstschutz macht und "nur" flüchtete - man will, man MUSS es WISSEN, weil man nur dann selbst damit umgehen kann.

Man braucht also einfach, wie schon gesagt: Antworten auf seine Fragen!



Kaffeebohne

(...)
Ich kann mich da nur anschließen. Es GIBT MEnschen, die mit Andeutungen um sich schmeißen, aber nicht konkret werden, und jaa, oftmals sind diese weiblichen Geschlechts. Ich persönlich finde Andeutungen scheiße. Wenn man mir etwas sagen möchte, dann bitte direkt. Auf Rätselraten hab ich keine Lust, und ich werde nicht anfangen, Gedanken zu lesen. Wenn jemand damit nicht klarkommt - Pech. Andersrum gesehen komm ich nämlich nicht mit Andeuterei klar, bzw. hab darauf keine Lust.

Bei mir muß ein Mensch konfliktfähig sein. Das heißt nicht, daß ich streitsüchtig bin. Aber ich denke, daß man einem anderen nun mal nur VOR den Kopf gucken kann, und nicht hinein. Das gilt für meinen Kopf aber auch, und folglich muß ich es mitteilen, wenn mich etwas stört. Der andere darf dann aber nicht gleich beleidigt sein, sondern muß sich das einfach mal anhören und sich ein Stück weit damit auseinandersetzen. Meiner Meinung nach kann man Streit so eher vermeiden als daß man ihn provoziert.
(...)


 :-* :-* :-*  Tschuldigung, aber: dafür muss ich dich grade einfach kurz mal knutschen!  :o    :)
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Kenaz

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Re: "Kalte" Trennung - was tun?
« Antwort #18 am: 07 März 2012, 22:34:01 »

Kallisti, ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal so ohne Wenn & Aber schreibe, aber jetzt tu' ich's:

Du verstehst mich! :)

Deine obigen Ausführungen treffen es jedenfalls bis ins Detail und ich kann im Grunde genommen jeden Satz unterschreiben (okay, bis auf diesen kurz aufblitzenden Biochemie-Schwurbelkram, aber der schmälert den Gesamteindruck nur unwesentlich ...  ;) )!
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Kenaz

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Re: "Kalte" Trennung - was tun?
« Antwort #19 am: 07 März 2012, 22:52:42 »

So wie ich es einschätze (und nach kurzer Extrapolation eigener Verhaltensweisen^^) fürchte ich, dass du der Dame wesentlich mehr an Gefühlen entgegen gebracht hast als sie dir. Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie jemand einen Menschen, der einem wirklich etwas bedeutet, den man eventuell sogar liebt, nach so kurzer Zeit derart "kalt" abserviert. Ich kann, wie gesagt, da nur von mir selbst auf andere schließen.
- Mag sein, eins zumindest ist sicher: Ich war von Anfang an etwas enthusiastischer bei der Sache, sie war von Anfang an eher von der Zweiflerfraktion.

Sie war für dich, so wie ich es verstanden habe, "die Richtige", aber umgekehrt war es offenbar nicht so.
- Nun, dass sie "die Richtige" war, will ich doch mal in Frage stellen, denn mit "der Richtigen" wäre mir das wohl nicht passiert. Aber eins ist schon wahr: Ich war von Anfang an um einiges überzeugter, dass "wir" das schaffen und erfolgreich ein glückliches gemeinsames Leben bewerkstelligen können. - Paradoxerweise glaube ich immer noch, dass ich da nicht grundsätzlich falsch lag.

Mir tut es für dich leid, dass ihre Art, die Beziehung zu beenden, für dich so abrupt, unbefriedigend und schmerzhaft war/ist. Es ist echt schlimm, die Gründe nicht zu kennen. Man macht sich verrückt, sucht nach Anzeichen, nach "Schuld", dreht alles Gesagte um und um... Hilft alles nicht viel, ich weiß das auch aus eigener Erfahrung.
- Stimmt. Am allerätzendsten an der ganzen Angelegenheit ist freilich, dass ich mich im vergangenen Herbst gerade eben erst aus dem emotionalen Sumpf herausgearbeitet hatte (nach 15 Monaten, die ich mit einiger Berechtigung als die finstersten meines bisherigen Lebens bezeichnen kann), um nach einem kurzen, enthusiastischen Intermezzo nun wieder mittendrin zu sitzen ...  :(

Und neben der Ablenkung auch die negativen Gefühle zulassen und nicht unterdrücken[...]
- Nee, diesbezüglich muss ich mir wirklich keine Sorgen machen, das glaube mal ...  :(

Ich meine, nach einem solchen emotionalen Höhenflug mit einem so plötzlichen Ende kann man doch als normaler Mensch nicht schon nach vier Wochen damit durch sein, oder? Ich selbst wäre es jedenfalls nicht - bei mir dauert(e) es manchmal Jahre, bis ich mit großen emotionalen Schlägen fertig werde/wurde, so dass sie zumindest nicht mehr schmerzten. Ich wünsche dir jedenfalls, dass du das besser hinkriegst als ich.
- Das wünsch' ich mir auch. Und ich hoffe inbrünstig, dass ich jetzt nicht noch mal auf's Neue den ganzen Tränenmarsch von vorne bis hinten durchexerzieren muss, den ich von September 2010 bis Dezember 2011 durchstehen musste. Dafür fehlt mir langsam nämlich wirklich ein bisschen die Kraft. Mal 'ne Enttäuschung wegstecken, auch 'ne schwere, ist die eine Sache - aber eine nach der anderen ... wer hält das auf Dauer durch?
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messie

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Re: "Kalte" Trennung - was tun?
« Antwort #20 am: 07 März 2012, 22:53:51 »

Zitat
Andererseits ist da aber vor allem auch eine unglaubliche Wut - dass man einfach so abgesägt wird - und sei es TATSÄCHLICH (wahrscheinlich) "nur" aus Selbstschutzgründen es Anderen!

... die auch völlig in Ordnung ist. Was denn bitte sonst? SO abgesägt zu werden hat niemand verdient. Dass sich die Dame so empathisch wie ein Tretroller verhalten hat, dürfte hier sicher jedem klar sein.

Das ändert aber nichts an der Sache, dass es ihr Ding ist. Das ist ihr ganz eigener persönlicher Krieg, den sie da führt! Es ist keiner gegen ihn. Und das, finde ich, sollte man so eben auch einfach mal aussprechen! Dass es nicht speziell Kenaz ist der da jetzt das Nachsehen hat, sondern auch jeder andere hätte sein können den es trifft - jeder, dem sie mal große Gefühle entgegengebracht hat.

Es mag sich vollkommen bekloppt anhören, aber ich kann mir auch wunderbar vorstellen dass sie deswegen so konsequent schroff gegenüber Kenaz ist, gerade weil die Zuneigung zuvor so groß war.
Ob sie es immer noch ist? - Keine Ahnung. Aber dass sie da war, das lässt sich rein gar nicht abstreiten. Denn man kann nur jemanden mit viel Leidenschaft hinauskomplimentieren, der einem schon einmal etwas bedeutet hat. Wenn er ihr egal gewesen wäre, dann hätte sie noch n bisschen mitgespielt, da noch n bisschen - kost' ja schließlich nix Anstrengung, mit ihm weiter zu "spielen". ;)

Macht sie aber nicht.
Ich glaube und behaupte deswegen, dass es grade diese Gefühle zuvor waren, diese großen, die so eine konsequente Flucht bedingten jetzt. Sonst würde sie für sich ihn emotional nämlich nicht loswerden ;)
Kenaz, bei allem Schmerz: Es wurde hier auch schon geschrieben - unterm Strich bleibt übrig dass viel dafür spricht dass nicht die Liebe das Problem ist, sondern dass ihr wohl einfach nicht zueinander passt.
Das bringt dir jetzt zwar rein gar nichts (vielleicht siehst du es ja eh anders ;) ), ist aber ne Erkenntnis, die du ja vielleicht später nochmal hoch holen kannst und ja vielleicht sogar später (wann immer dieses später auch sein mag, jeder trauert unterschiedlich lang ...) sagen kannst: Ja, war wohl so. Also war es gut so wie es war, weil es auf Dauer eh keine Perspektive hatte.

Im übrigen, diese nüchterne Sichtweise kam bei mir auch nicht über Nacht ;)
Das Geschriebene ist schlicht die Summe meiner Erfahrungen. Und es war nicht nur die eine, Kallisti, das glaub mal. ;)

Zitat von: Kallisti
Aber es gibt auch Menschen, die müssen da durch - durch die Hölle, durch all diese Emotionen - die trauern also auch "leidenschaftlich" - im wahren Wortsinn!!!

Dazu sage ich ganz klar und ohne Vertun: Das darf man auch! Sollte man auch, finde ich. Denn wenn man so rausgeworfen wird, einfach so weitermachen wie vorher? Nöööö du. Kommt doch gar nicht in die Tüte.
Ich schrieb das jetzt auch nicht um zu sagen "hey, bist doch nicht schuld, also Mund abwischen, weitermachen" oder ähnlichen Unsinn. Ich schreibe es für später - für dann, wenn's nicht mehr gaaaaanz so weh tut.
Spätestens dann ist nämlich diese Denke, dieses Wissen darum dass man selbst schuldlos an dem "bad end" ist, Gold wert. :)

Tja, und nu?

Jetzt für den Augenblick kann ich nur ganz lapidar sagen: In Arbeit stürzen, den Rest verschlafen - oder so.  ;D
Ich habe ähnlichen grausamen, vernichtenden Trennungskummer schon erlebt. Da war dann auch nix mit Ratio, denn von der her wusste ich dass es das Richtige war ;) , ich wusste vom Kopf her aber auch dass die Zeit ein sehr mächtiger Verbündeter sein kann, wenn's ums Abschleifen von Gefühlen geht. Also überlebte ich -irgendwie- und erlebte Tag für Tag, Nacht für Nacht, dass es jedes Mal ein wiiiinziges bisschen besser war als die Nacht zuvor.

Als ich es das erste Mal feststellte dass es wirklich besser wurde, kam es mir vor wie ein kleines, unfassbares Wunder.
Ich wünsche dir, Kenaz, dass bei dir dieses Wunder in nicht allzu weiter Ferne liegt. :)
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Kenaz

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Re: "Kalte" Trennung - was tun?
« Antwort #21 am: 07 März 2012, 23:12:58 »

Ich habe ähnlichen grausamen, vernichtenden Trennungskummer schon erlebt. Da war dann auch nix mit Ratio, denn von der her wusste ich dass es das Richtige war ;) , ich wusste vom Kopf her aber auch dass die Zeit ein sehr mächtiger Verbündeter sein kann, wenn's ums Abschleifen von Gefühlen geht. Also überlebte ich -irgendwie- und erlebte Tag für Tag, Nacht für Nacht, dass es jedes Mal ein wiiiinziges bisschen besser war als die Nacht zuvor.

Als ich es das erste Mal feststellte dass es wirklich besser wurde, kam es mir vor wie ein kleines, unfassbares Wunder.
Ich wünsche dir, Kenaz, dass bei dir dieses Wunder in nicht allzu weiter Ferne liegt. :)

- Wie gesagt, messie: Die ganz besondere Beschissenheit an dieser gegenwärtigen Scheiße hier ist, dass ich mich erst so seit Oktober, November letzten Jahres aus dem Trennungstrauersumpf wieder heraugearbeitet hatte, durch den ich vorher 15 Monate lang bis Oberkante Unterlippe watete. Mir ist also der Prozess, den Du da beschreibst, aus ureigenstem Erleben nur allzu gut bekannt.

Tja, nachdem die 15 Monate schließlich durchgestanden waren (und manchmal dachte ich wirklich, ich steh's nicht durch ...) ging's mir endlich wieder besser und wuppdich! knallt SIE in mein Leben. - "Groooßes, großes Wunder!", dacht' ich so bei mir und war überglücklich, dass ich nach der grundstürzenden Enttäuschung, die ich gerade eben erst verarbeitet bekomme hatte, wieder zu solch intensiven Gefühlen fähig war. Tschja, und nun, drei Monate später sitz' ich schon wieder mittendrin, in dem verkackten Dreckssumpf, dem verkackten. :(

Ernsthaft: da kann man schon verdammt schlechte Laune kriegen ...  :(
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messie

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Re: "Kalte" Trennung - was tun?
« Antwort #22 am: 07 März 2012, 23:24:18 »

Galgenhumor wäre jetzt auch mal schick. Aber ob der schon da ist ...  ;)

Vergleich jetzt bitte nicht beides miteinander. Es sind zwei verschiedene Frauen, zwei verschiedene Lebenssituationen. Das eine hat mit dem anderen rein gar nichts zu tun. Dass es ausgerechnet dich jetzt zweimal hintereinander so hart erwischte sagt auch rein gar nichts drüber aus, ob du dafür besonders prädestiniert wärst. Ich behaupte da jetzt prompt mal das Gegenteil - dass das so häufig und so vielen Personen passiert, dass du da nur die Statistik ein wenig andickst - mehr aber auch nicht.

Apropos Statistik: Wenn sie jetzt gegen dich spricht (so zwei Trennungen und so), nicht Lust sie zu versauen? ;)
Nach meiner letzten Trennung habe ich seitdem so grandiose intime Momente erlebt, dass ich mir selbst beispielsweise gar nicht mal mehr so sicher bin, ob dieses Beziehungs- und Liebeding manchmal nicht doch ein bisschen überbewertet wird.  ;D
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Kallisti

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Re: "Kalte" Trennung - was tun?
« Antwort #23 am: 07 März 2012, 23:25:24 »

... Ja, bei mir dauerte "das" auch immer eigentlich Jahre.  :-\

Und letztlich hat dann auch im Grunde "eine neue Liebe" (jedenfalls neue positive Gefühle für jemanden oder eben wirklich: neues Verliebtsein) darüber hinweggebracht (so ganz endgültig).

ABER: die (in meinem Falle (bisher? <- HAHAHAHAHA!) drei, ja wie alle guten Dinge lol) "Lieben", die ich als solche dann doch bezeichnen würde, bleiben für immer "im Herzen". Letztlich. Also nicht, dass man da was zurück will - eben darüber ist man dann tatsächlich unglaublicherweise und wirklich: mit der Zeit!  >:( :) >:(  :-\     :) doch hinweg - und man hat da auch nicht nur positive rosafarbene Erinnerungen dran ..., aber: so das Grundgefühl, daran "erinnert man sich zuweilen noch" und freut sich eigentlich über diese Erlebnisse, Erfahrungen, Zeit und dass man diese Menschen "kennengelernt" ... ... ... hat.

Und bei mir ist es dann so, dass ich das immer so an unrealistischen, dramatisch-pathetischen ;) Extremsituationen festmache: sollte ich an einem derer "Totenbette" sitzen (weil ich es erfahre - "rechtzeitig" und es "gewünscht würde") - dann: keine Frage!


Andererseits - wenn die Trennung wirklich durch Versterben dieser Person "herbeigeführt" wurde, kenne ich auch das Gefühl, dass man eigentlich wirklich selbst auch nur noch "sterben will" - tot "sein". Nicht nur, um imaginär "beim Anderen zu sein" (was natürlich Quatsch ist, aber solche Gefühle gibt es dann ...), sondern weil man wirklich das GEFÜHL hat, man könne diesen Schmerz einfach nicht (mehr länger) ertragen!


Und doch ... ... ... die Zeit ... ... ... die Zeit ...       :-\  :-\    :-[   :(   :'(

... relativiert sogar auch das!  >:(     :-\     :) ?!



Naja, aber messie, grade wenn man doch noch nicht so wirklich lange zusammen war, stellt sich einem die Frage beharrlich, ob es wirklich so gewiss ist, dass man "nicht zueinander passte" - oder ob nicht also doch ganz andere Gründe Ursache für die Trennungssituation sind, die man eigentlich doch vielleicht beheben könnte (gemeinsam - so man wollte: beide).

Es mag sein, dass also Etwas nicht passt, sondern "stört" ..., aber nicht zwangsläufig, dass diese beiden Personen nicht zueinander "passen"/miteinander könn(t)en - so sie es beide mit etwas mehr Ausdauer versuchen wollten ...
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messie

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Re: "Kalte" Trennung - was tun?
« Antwort #24 am: 07 März 2012, 23:48:38 »

Zitat
(...) oder ob nicht also doch ganz andere Gründe Ursache für die Trennungssituation sind, die man eigentlich doch vielleicht beheben könnte (gemeinsam - so man wollte: beide).

Genau dafür war ja dieses letzte Telefongespräch gut. Auch wenn es Wunden noch einmal neu aufriss, und das mit Anlauf: Es stellte zumindest eine Gewissheit her - dass da wer ist der da gaar nix mehr "beheben" möchte, sondern sich unmissverständlich und ohne Wenn und Aber entschieden hat.

Klingt jetzt etwas merkwürdig, aber eigentlich ist genau dieses Gespräch der passende "Abschluss". Denn wieviel Gewissheit soll denn noch her? Sie möchte nicht mehr, sie möchte auch keinen Kontakt mehr, denn wenn Kontakt da ist, dann wird's ja eh als "Streit suchen" interpretiert.
Na dann. Dann halt keinen Streit. Dann ist der Drops -schmerzhafterweise, ich weiß- wirklich gelutscht.
Eindeutiger hätte sie es kaum signalisieren können.

Die Eingangsfrage war ja, "wie schaffe ich es, loszulassen / damit klarzukommen?"

Ich bleibe dabei: Sich selbst (und/oder ihr) einen schriftlichen Schlussstrich gönnen - den hat man sich verdient! - und ansonsten ruhig jede Menge Prokrastination betreiben, um der Zeit Gelegenheit zu geben, das Gras wachsen zu lassen.
Gras wächst langsam - aber es wächst.
Zum Glück. :)
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Kaffeebohne

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Re: "Kalte" Trennung - was tun?
« Antwort #25 am: 08 März 2012, 08:57:55 »

Und ich hoffe inbrünstig, dass ich jetzt nicht noch mal auf's Neue den ganzen Tränenmarsch von vorne bis hinten durchexerzieren muss (...)
Vielleicht ist der aber wichtig. Trauer hilft einem ja, loszulassen. Es lähmt einen für den Moment, man hat das Gefühl, man lebt nicht mehr, sondern existiert nur noch irgendwie unter so einer Wattekäseglocke, aber ich glaube, die Gefühle verdrängen hilft einem letztendlich auch nicht.

Manchmal tut es auch gut, sich mal einen anderen Blickwinkel zu holen, mal zu gucken, wie andere das ganze so sehen. Das kann einem manchmal den Kopf wieder zurechtrücken, wenn man betriebsblind ist. Tust Du ja hier auch.
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Kenaz

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Re: "Kalte" Trennung - was tun?
« Antwort #26 am: 08 März 2012, 09:37:19 »

Vielleicht ist der aber wichtig. Trauer hilft einem ja, loszulassen. Es lähmt einen für den Moment, man hat das Gefühl, man lebt nicht mehr, sondern existiert nur noch irgendwie unter so einer Wattekäseglocke,[...]
- Eben. Und das ist ein verdammt ätzendes Gefühl, das man nicht bis zum St.-Nimmerleinstag aushalten will. Und noch ekelhafter ist es halt, wenn man das gerade erst hinter sich gelassen hatte und kurze Zeit später schon wieder vor dem nächsten Berg sitzt, den es zu bewältigen gilt. Echt jetzt mal, der einzige Spruch, der mich da noch bei der Stange hält, lautet: "Wen Gott liebt, den züchtigt er" - und wenn das stimmt, dann muss er sich echt einen ausgewachsenen Narren an mir gefressen haben ...  >:(

[...] aber ich glaube, die Gefühle verdrängen hilft einem letztendlich auch nicht.
- Das seh' ich genauso, in dieser Disziplin bin ich aber eh' 'ne absolute Niete - gelingt mir "bestenfalls" mal für 'nen Abend, und am nächsten morgen sitzen sie wieder da, die verkackten Gefühle ... und dann sing' ich mit ihnen zusammen dieses Liedchen hier ...

Manchmal tut es auch gut, sich mal einen anderen Blickwinkel zu holen, mal zu gucken, wie andere das ganze so sehen. Das kann einem manchmal den Kopf wieder zurechtrücken, wenn man betriebsblind ist. Tust Du ja hier auch.
- Richtig. Genau das war meine Absicht.  ;)
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Kallisti

  • Gast
Re: "Kalte" Trennung - was tun?
« Antwort #27 am: 08 März 2012, 10:15:13 »


[...] aber ich glaube, die Gefühle verdrängen hilft einem letztendlich auch nicht.
- Das seh' ich genauso, in dieser Disziplin bin ich aber eh' 'ne absolute Niete - gelingt mir "bestenfalls" mal für 'nen Abend, und am nächsten morgen sitzen sie wieder da, die verkackten Gefühle ...


Das, lieber Kenaz, macht dich (mir zumindest) außerordentlich sympathisch! :)

(Ich finde sie nämlich total ätzend: diese ganzen Verdränger, Verleugner, Flüchter, Wegrationalisierer, Heuchler, Lügner, Sichselbstverschaukler, Es-sich-selbst-(aufKostenanderer-)Leichtmacher ... !  >:( )
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Kallisti

  • Gast
Re: "Kalte" Trennung - was tun?
« Antwort #28 am: 08 März 2012, 10:15:58 »

(...)

Manchmal tut es auch gut, sich mal einen anderen Blickwinkel zu holen, mal zu gucken, wie andere das ganze so sehen.

Absolut und unbedingt! :)
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Kallisti

  • Gast
Re: "Kalte" Trennung - was tun?
« Antwort #29 am: 08 März 2012, 11:50:14 »

Was ich aber schon noch anzumerken mir wieder nicht verkneifen kann:

Es hat sich hier was positiv geändert (Forum). - Hätte man vor Jahren (vor allem zu Anfangszeiten) "sowas" (Trennungsprobleme/-schmerz ...) hier so offen mitgeteilt, thematisiert ..., hätte es jede Menge Schlamm geregnet!

So in Richtung: Das hier is kein Psychotherapieersatz - mach dringend ne Therapie! - Wie kann man nur ... ! - oder halt die übliche "belustigende" Ironie-/Sarkasmus-Keule --- eben: wie´s früher halt hier noch an der Tagesordnung war (von Leuten, die es fast alle hier nicht mehr aktiv gibt - glücklicherweise).


Is doch schön, dass wir inzwischen dann doch wie erwachsene Menschen miteinander umgehen können - manschmal wenigstens - immer öfter (?)  ;)
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