ja genau. bei denen ist aber auch die gesellschaft schuld, nicht sie selbst, vergiß das nicht.
Wenn man also einem Kind, daß unter AD(H)S leidet, diesen Leidensdruck nimmt, indem man ihm ein wirksames Medikament gegen dieses Leiden gibt, ist man dann ein schlechter Elternteil?Das wirkt auf mich genauso bescheuert wie die Verweigerung von Blutspenden in einigen Sekten.
Ganz generell wäre jedenfalls auch ich sehr vorsichtig mit einer Pauschalaburteilung von Eltern, die ihren Kindern in ihrer Not und weil sie schlichtweg nicht mehr weiter wissen, Ritalin verabreichen lassen. Sie in Bausch und Bogen als "Rabeneltern" abzustempeln und die Problematik in der Folge ebenso kurz wie schlicht auf diesen Umstand zurückzuführen und damit zu "erklären", scheint mir jedenfalls kein Zeichen allzu üppiger Erkenntnistiefe zu sein. Denn man darf wohl mit einiger Berechtigung davon ausgehen, dass der überwiegende Großteil auch dieser Eltern guten Gewissens davon ausging, "alles richtig" gemacht zu haben, bis ihre unmittelbare Lebenswirklichkeit sie eines "besseren" belehrte ...
Ähnliches befürchte ich bezüglich Ritalin: Der Arzt diagnostiziert ADHS, schlägt eine Medikamentierung mit Ritalin vor, und suggeriert den Eltern, dass das Kind wieder restlos "normal" wird. Kein Wunder dass so viele Eltern hier zustimmen. Sie wünschen sich schließlich nichts sehnlicher als das, dass ihr Kind normal (was immer auch dieses "normal" sein möge ...) aufwächst, in der Schule keine Probleme mehr bekommt und ganz allgemein zu einem selbstbewussten, glücklichen Menschen aufwächst.Ein Wunsch, der nur allzu menschlich ist.
Mir ging nach der Diagnose (habe leichte Borderline) um jeden Fall besser als vorher, ich wusste mindestens was mit mir los ist und könnte vieles in meinem Verhalten erklären.
Was Ergotherapie angeht, messie - wie gesagt: die positive Wirkung, der "Erfolg" ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen!
Jedes Kind ist anders! (Auch meine beiden!!)Jedes Kind hat seine eigene Entwicklungszeit!Am besten fährt man, wenn man sein Kind beobachtet, sich einfühlt, ihm SEINE Zeit lässt, einfach vor allem seine jeweils aktuellen Bedürfnisse so gut als irgend möglich erfüllt!
Zitat von: Black Russian am 09 Februar 2012, 12:25:43Mir ging nach der Diagnose (habe leichte Borderline) um jeden Fall besser als vorher, ich wusste mindestens was mit mir los ist und könnte vieles in meinem Verhalten erklären.Da würde mich ja doch mal interessieren, wer das wo und wie bei dir diagnostiziert hat (eine Klinik? also: ein Arzt, ein Doktor der Medizin mit Fachausbildung Psychiatrie oder ein Psychologe oder Selbstdiagnose?)?
Ich habe von einer Mutter gehört, daß ihrem Kind eine osteopathische Behandlung sehr geholfen hat. Und was den Gedanken betrifft: "Das Kind denkt ja, mit ihm stimmt was nicht, wenn es dauernd irgendwelche Therapien machen muß" denke ich, daß es auch sehr darauf ankommt, wie die Eltern damit umgehen. Wenn diese diesen Gedanken "ausstrahlen", ist es klar, daß das Kind auch so denken wird. Aber wenn man krank ist, geht man zum Arzt (zumindest meiner Meinung nach), und der ist da, um einem zu helfen. Es kann passieren, daß man krank wird, aber das macht einem nicht zu einem schlechten Menschen.
Zitat von: Kallisti am 10 Februar 2012, 12:19:15Zitat von: Black Russian am 09 Februar 2012, 12:25:43Mir ging nach der Diagnose (habe leichte Borderline) um jeden Fall besser als vorher, ich wusste mindestens was mit mir los ist und könnte vieles in meinem Verhalten erklären.Da würde mich ja doch mal interessieren, wer das wo und wie bei dir diagnostiziert hat (eine Klinik? also: ein Arzt, ein Doktor der Medizin mit Fachausbildung Psychiatrie oder ein Psychologe oder Selbstdiagnose?)?Klinik Falkenried, ambulante Therapie
Es lernt dabei nämlich etwas Entscheidendes: Selbstwirksamkeit und Selbstvertrauen, Selbstsicherheit. Dass es also etwas schaffen kann: aus eigener Kraft, mit eigenem Willen (...)
Zitat von: Black Russian am 10 Februar 2012, 12:48:11Zitat von: Kallisti am 10 Februar 2012, 12:19:15Zitat von: Black Russian am 09 Februar 2012, 12:25:43Mir ging nach der Diagnose (habe leichte Borderline) um jeden Fall besser als vorher, ich wusste mindestens was mit mir los ist und könnte vieles in meinem Verhalten erklären.Da würde mich ja doch mal interessieren, wer das wo und wie bei dir diagnostiziert hat (eine Klinik? also: ein Arzt, ein Doktor der Medizin mit Fachausbildung Psychiatrie oder ein Psychologe oder Selbstdiagnose?)?Klinik Falkenried, ambulante Therapie--- lustig, da hab ich früher schräg gegenüber gewohnt. Aber meines Wissens arbeiten dort nur Psychotherapeuten, keine Fachärzte für Psychiatrie? Und ist BPS nicht eine psychiatrische Erkrankung? - Da kann uns aber sicher in Bälde Dr. Spambot weiterhelfen.
ZitatEs lernt dabei nämlich etwas Entscheidendes: Selbstwirksamkeit und Selbstvertrauen, Selbstsicherheit. Dass es also etwas schaffen kann: aus eigener Kraft, mit eigenem Willen (...)Hast du denn mal eine Ergotherapie gemacht oder erlebt? Klingt nicht danach, wenn ich ehrlich sein will ...Denn genau darum geht es ja auch in der Ergotherapie: Das Selbstbewusstsein zu stärken, daran zu appellieren, dass der Mensch es selbst schaffen kann. Sie ist ein Schubs in die richtige Richtung, sie motiviert, ist rein positiv und vermittelt rein gar nichts in Richtung "du bist krank, du kannst das nicht so, deswegen muss ich dir helfen", sondern das genaue Gegenteil.Kann es sein dass du dem so negativ eingestellt bist, weil da das Wort "Therapie" draufpappt ...?Genauso könnte man dazu auch "Ergounterstützung" oder "Ergomotivation" sagen. Klingt das vielleicht besser für dich ...?