http://www.stern.de/wissen/mensch/partnerwahl-wahnsinn-macht-sexy-550614.html
Ich frage mich schon lange, warum nicht jeder, der trotz Stimmenhörens noch einigermaßen beieinander ist, nicht sofort einen Arzt oder Beratungsstelle aufsucht.
Apropos Handlungsfähigkeit ... Ich frage mich schon lange, warum nicht jeder, der trotz Stimmenhörens noch einigermaßen beieinander ist, nicht sofort einen Arzt oder Beratungsstelle aufsucht.
Das kann ich mir echt nur mit Scham (gegenüber Angehörigen etc.), einem "Ich schaff das schon irgendwie" oder der Angst vor einem endgültigen Weggeschlossenwerden erklären (wobei es sich doch eigentlich schon herumgesprochen haben sollte, dass die Zeiten von o. g. Herrn vorbei sind, wo man noch Lobotomie und Isolationshaft befürchten musste).
Davon abgesehen: Krankheitseinsicht ist auch nicht jedes psychisch Kranken Stärke. Manche kommen mit ihren Stimmen auch ganz gut klar.
[...][Psychiatrie]Denn bist Du erstmal drin, kommst Du so schnell nicht wieder raus, denn dann bist nicht mehr Du es, der sagen kann "Mir geht's wieder gut", sondern da bedarf es erstmal der "qualifizierten" Meinung "medizinisch geschulten" Personals, ob Du das überhaupt beurteilen kannst.Diese Aussicht einigermaßen beängstigend zu finden, erscheint mir durchaus nachvollziehbar, und vor diesem Hintergrund kann ich auch die halsstarrige Verweigerung gegenüber psychiatrischer Intervention absolut verstehen.
Aber kann man diese Souveränität wirklich aufgeben? Man kann ja nicht durch einen vertraglichen Akt seine Entscheidungsfreiheit an das Einrichtungspersonal übertragen und sich damit selbst entmündigen. Ohne Jurist zu sein - sofern nicht Leib und Leben von Menschen in Gefahr sind, fällt mir die Vorstellung schwer, dass es möglich ist, auf den Satz "Ich gehe jetzt nach Hause" vom Personal die Antwort "Nein Sie bleiben hier" zu hören.Liege ich da falsch?
- Ja, da liegst Du falsch. Zumindestens besteht ab einem gewissen Punkt der Entwicklung - und die Schwelle zu diesem Prozess ist bereits in dem Moment erreicht bzw. überschritten, wo Du bspw. vor der psychiatrischen Abteilung des UKE stehst und Einlass begehrst, weil Du mit Deiner kleinen Welt nicht mehr klarkommst - ein nicht zu knappes Risiko, dass Dir die Beurteilung, die Tragweite Deiner Entscheidungen abzusehen, nicht mehr zugetraut wird und deshalb abgenommen werden "muss".
bitte lass mein Vertrauen in die Werthaftigkeit deiner Beiträge nicht ins Bodenlose fallen und sage mir in kurzen, prägnanten Worten (ohne Nebensätze), dass diese Aussage auf einer ironischen Ebene statt fand, die ich einfach nicht gesehen habe.
Der Prozess bis zur Feststellung, jemand sei eine "Gefahr für sich und andere" ist bei weitem nicht so schnell zu durchlaufen, wie du es zu glauben scheinst. In einem Großteil der Fälle sind sogar in der geschlossenen Abteilung einer solchen Einrichtung die Insassen in der Lage, sich gegen den Rat des Arztes selbst zu entlassen. Natürlich nur, sofern sie aus freien Stücken und nicht aus richterlicher Anordnung dort sind.
Vom vorstellig werden in einer psychiatrischen Einrichtung bis zur Entmündigung sind aber doch schon so einige Schritte mehr nötig, als deine Ausführung impliziert.
Würde man dieses Zerrbild auf andere Lebensbereiche übertragen, könnte man auch sagen "Mon Cherie ist der erste Schritt zur Leberzirrhose".
Der Prozess bis zur Feststellung, jemand sei eine "Gefahr für sich und andere" ist bei weitem nicht so schnell zu durchlaufen, wie du es zu glauben scheinst.
In einem Großteil der Fälle sind sogar in der geschlossenen Abteilung einer solchen Einrichtung die Insassen in der Lage, sich gegen den Rat des Arztes selbst zu entlassen. Natürlich nur, sofern sie aus freien Stücken und nicht aus richterlicher Anordnung dort sind.
Und zum Thema "Selbstdiagnose"...ich hab auch schonmal nen Asperger-Selbsttest gemacht, 75% aller möglichen Punkte, ich hab das auch, ich kann ex cathedra mitreden \o/ *augenroll* ("freiwilliger Autismus", komm, geh weg).