Und wie man also "solchen" (werdenden) Müttern Hilfe zur Seite stellen sollte, damit sie erst gar nicht zu solchen Verzweiflungstaten (!) getrieben werden (...)
1. Wie wichtig sind Väter für ihre Kinder? Wissenschaftliche Erkenntnis ist, daß vaterlos aufwachsende Kinder Einschränkungen in ihrer Identitäts- und Selbstwertentwicklung, in ihrer Bindungs- und Beziehungsfähigkeit und in ihrer Leistungsfähigkeit erfahren. Kinder sind für ihre gesunde Persönlichkeitsentwicklung auf beide Eltern angewiesen. Es gilt heute als gesicherte Erkenntnis, daß es keinen wichtigeren/unwichtigen Elternteil gibt. Beide Eltern sind gleichwichtig für die kindliche Entwicklung. Ohne den zweiten Elternteil kann das Kind bestimmte Entwicklungsschritte nicht oder nur eingeschränkt vollziehen. So stehen beispielsweise Mutter und Kind von Anfang an vor der Entwicklungsaufgabe einander loszulassen. Dabei spielt der Vater eine wichtige Rolle. Er wird zum Modell für das Kind, wie man von der Mutter getrennt ist und dennoch mit ihr verbunden bleibt. Und es ist die Beziehung zum ihm, die dem Kind die notwendigen Ablösungsschritte ermöglicht. Denn das Kind kann sich auf die mit der Ablösung verbundenen Konflikte mit der Mutter eher einlassen, wenn es weiß, daß es noch eine zweite sicherheitgebende Beziehung gibt. Fehlt diese zweite Elternbeziehung kommt es meist zur "Überbindung" an den verbliebenen Elternteil. Folge davon sind Kinder die entweder nicht gehen oder die Trennung sehr abrupt vollziehen, d.h. den Kontakt völlig abbrechen. Wenn der Vater als zweites Bindungsobjekt fehlt, kann das Kind aber auch nicht die Erfahrung machen, mit zwei Personen in Verbindung zu stehen, die selbst eine Beziehung miteinander haben. D.h. es lernt den Umgang mit der 3-erBeziehung nicht. Seine Ur-Erfahrung bleibt auf eine zweier-Beziehungen beschränkt. Das wiederum hat Einfluß auf die eigene Beziehungsgestaltung. Es wird immer wieder versucht, Exclusivität in Beziehungen herzustellen, was in der Regel zu sozialer Isolation führt. Im Erwachsenenalter kann es zu Problemen kommen, wenn aus der Paar-Beziehung eine Dreierbeziehung wird, wenn also ein Kind kommt. Nicht selten wird dann versucht Exclusivität in der Eltern-Kind-Beziehung zu schaffen und die Eltern werden zu Konkurrenten ums Kind. Oder es gelingt nicht die Elternbeziehung und die Paarbeziehung parallel zu leben und ein Elternteil zieht sich entweder aus der Elternrolle oder aus der Partnerrolle zurück. In Familien, in denen der Vater fehlt, haben die Kinder kein Modell für die Geschlechterrolle. Jungs wissen dann nicht, wie sie sich als Junge verhalten sollen, sind unsicher im Umgang mit anderen Jungs und wissen auch nicht, wie man als Junge mit einem Mädchen umgeht.Mädchen fehlt die Erfahrung, wie man als Frau mit einem Mann umgeht. Meist hat das zur Folge daß sie sich in Beziehungen zum anderen Geschlecht unsicher oder auch unwohl fühlen, das wiederum hat Einfluß auf die spätere Partnerwahl und die Haltbarkeit von Beziehungen.Man weiß, daß Töchter zu einem großen Teil ihr Selbstbild als Frau über den Vater beziehen. Er ist der erste Mann in ihrem Leben, der ihnen das Gefühl gibt wichtig zu sein, indem er ihr Aufmerksamkeit schenkt, oder unwichtig zu sein, indem er sich nicht um sie kümmert. Das wiederum hat Einfluß darauf, welchen Stellenwert sie sich in einer späteren Partner-Beziehung zuschreibt.
3. Können männliche Verwandte oder neue Partner den leiblichen Vater ersetzen? Kinder können von solchen Beziehungen profitieren. Männliche Partner können als Vorbild dienen für die Geschlechtsrollenübernahme. Aber sie können den leiblichen Elternteil immer nur partiell, niemals ganz ersetzen. Die Beziehung zum Vater bleibt neben anderen guten Beziehungen, die das Kind durchaus entwickeln kann, immer wichtig. Das hängt mit der Einzigartigkeit dieser Beziehung zusammen. Jedes Kind hat nur einen Vater. Selbst wenn die Beziehung nicht gelebt wird, bleibt sie bestehen. Es ist eine schwere Kränkung für die kindliche Seele, wenn sich der Vater nicht kümmert, weil das dem Kind vermittelt bedeutungslos, nicht wichtig genug zu sein für den Vater.Die Erfahrung mit Adoptivkindern zeigt, wie wichtig die Beziehung zu den leiblichen Eltern selbst dann noch bleibt, wenn gute Beziehungen zu den Adoptiveltern entwickelt wurden. Es sind deshalb Überlegungen in Gang gekommen von der Inkognito-Adoption überzugehen zur offenen Adoption.Aus der Stiefelternforschung weiß man, daß solche Familienkonstellationen dann die größten Überlebenschancen haben, wenn das Kind nicht auf die Beziehung zum leiblichen Elternteil verzichten muß. Nur wenn die neue Familienkonstellation den leiblichen Elternteil einschließt, kann sie eine funktionelle Familieneinheit bilden. Ergebnis wissenschaftlicher Untersuchungen ist, daß es dem Kind dann am schlechtesten geht, wenn es zugunsten der neuen Beziehung auf die gewachsene Beziehung zum Vater verzichten soll. Das Kind kommt in Stieffamilien dann am besten klar, wenn es beide Beziehungen haben kann.
4. Was ist mit den Kindern, deren Väter gestorben sind? Der Tod eines Elternteils zieht in aller Regel eine andere Form der Trauer nach sich. Der Vater bleibt in solchen Familien meist durch die Mutter präsent. Sie ist es, die das Andenken an den Vater fördert. Dem Kind wird dadurch geholfen, die innere Verbindung zu ihm aufrechtzuerhalten. Für die Bewältigung des Vaterverlustes ist entscheidend, daß der gestorbene Vater dem Kind gegenüber keine "Schuld" auf sich geladen hat, indem er sich um sein Kind nicht kümmert. Er hat das Kind nicht freiwillig verlassen. Nicht selten versuchen sich verlassene Kinder mit der Phantasie zu helfen, ihr Vater sei gestorben. Diese Vorstellung ist leichter zu ertragen, als die verletzende Erfahrung: mein Vater will nichts von mir wissen.
Geschichten von verschwundenen, abwesenden Vätern - wer mit alleinerziehenden Müttern spricht, kann unendlich viele hören: über Väter, die ihr Kind nie kennen lernen wollen, oder andere, die nach jahrelangem Zusammenleben abtauchen. Mehr als 50 Prozent der Väter sehen nach der Trennungsphase ihre Kinder gar nicht oder nur noch selten, fasst die österreichische Familienforscherin Mariam Tazi-Preve in ihrem neuen Buch "Väter im Abseits" die wenigen Forschungen im deutschsprachigen Raum zusammen. Dabei sind Mütter und Väter in Deutschland seit fast zehn Jahren gleichberechtigt. Früher wurde im Normalfall die Sorge ums Kind selbstverständlich der Mutter zugesprochen. Im Juli 1998, mit der Reform des Kindschaftsrechts, änderte sich dies gravierend: Seitdem gilt bei Scheidungen automatisch das gemeinsame Sorgerecht - außer wenn schwerwiegende Gründe für eine Klage auf ein alleiniges Sorgerecht ausreichen. Trotzdem kümmert sich nicht einmal die Hälfte aller Väter regelmäßig um ihre Kinder.Auch finanziell verweigern viele getrennte Väter die Verantwortung: Gut zwei Drittel geben ihren Kindern und der Ex-Frau nicht das, was ihnen zusteht. Und für 492 000 Kinder muss der Staat den Unterhalt sogar komplett übernehmen. Das kostet jährlich 853 Millionen Euro. Doch die Zahl der Väter, die keinen Cent für ihren Nachwuchs berappen, liegt weitaus höher: Das Jugendamt springt nämlich maximal sechs Jahre ein. Danach sind die Mütter auf sich allein gestellt. Eine Studie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums stellt fest: Viele Erzeuger drücken sich einfach davor, einen angemessenen Unterhalt zu bezahlen. Nur 10 bis 20 Prozent haben wirklich kein Geld.
Wie kommt es, dass so viele Väter ihre Pflichten vernachlässigen? Wo sind sie, die neuen verantwortungsvollen, aktiven Väter? Es gibt sie leider gar nicht, so das Ergebnis aktueller Forschungen. "Es besteht eine große Diskrepanz zwischen Verhalten und Einstellung", sagt Professor Andreas Lange vom Deutschen Jugendinstitut. Einerseits sei aktive Vaterschaft zwar gesellschaftlich hoch angesehen, andererseits gebe es aber eine "unglaubliche Verhaltensstarre".
Untersuchungen belegen, so der Familienforscher, dass junge Väter nach dem ersten Kind sogar mehr arbeiten als vorher. Wie früher ihre Väter sehen sie sich immer noch als Ernährer und meinen: Jetzt ist erst recht Geldverdienen angesagt. Auch an Hausarbeit und Kindererziehung beteiligen sie sich noch lange nicht so, dass wissenschaftlich von einem Aufbruch gesprochen werden kann, meint der Experte. Kommt es zur Trennung, haben viele Väter deshalb kaum eine Beziehung zu ihren Kindern aufgebaut: "Ups, habe gar nicht mitgekriegt, dass das Kind schon so groß ist", wundern sie sich dann im Scheidungsprozess - und fühlen sich dem Nachwuchs nicht verpflichtet, weil er ihnen zu fremd ist. Außerdem kleben Männer weiterhin am Bild der traditionellen Familie: Ohne die Beziehung zur Mutter können viele auch mit dem Kind nichts mehr anfangen, so der Forscher.
Das Festhalten der Väter an der alten Männerrolle sieht der Berliner Soziologieprofessor Hans Bertram als "Kernproblem der modernen Familie", nicht nur der getrennten Paare. Er sagt und ist sich darin mit seinem Kollegen Andreas Lange einig: Männer müssen Fürsorglichkeit lernen. Aber wo? Bis zum zehnten Lebensjahr werden Jungen fast ausschließlich von Frauen erzogen, in der Kinderkrippe, in der Grundschule, im Hort. Es gibt kaum Vorbilder.
Der Weg zu einer aktiven Vaterschaft ist noch lang. "Dafür muss viel konsequenter väterpolitisch gedacht werden", fordert Andreas Lange. Väterpolitik - was für ein schönes neues Wort.Buchtipp: Mariam Tazi-Preve, "Väter im Abseits. Zum Kontaktabbruch der Vater-Kind-Beziehung nach Scheidung und Trennung", 35,90 Euro, VS-Verlag
Wenn Männer ihre Frauen mit Kind verlassen, sind sie "charakterlose, feige, bequeme, gefühlskalte, egomanische erwachsene Menschen" für dich.Wenn aber Frauen ihre Kinder in die Kinderklappe geben, dann sind sie für dich auf einmal ...Quote Und wie man also "solchen" (werdenden) Müttern Hilfe zur Seite stellen sollte, damit sie erst gar nicht zu solchen Verzweiflungstaten (!) getrieben werden (...)von anderen zu einer Verzweiflungstat getrieben worden.Ach. Du, die Babyklappe kann auch ganz andere Gründe haben: Dass die Mutter einfach mal wieder ausschlafen wollte, dass sie in die Disco will und das Balg sie einfach nur noch nervt, dass sie überhaupt das Geschrei nur noch nervt und sie endlich ihre Ruhe haben will, dass sie viel lieber Party machen möchte, anstatt zuhause das Kind stillen zu müssen. Und die rein gar nichts vermissen wenn das Kind dann weg ist, sondern erleichtert, dass sie wieder ihren Hobbies nachgehen, etc. können.
Ja, natürlich - das sind zumeist genau solche unreifen, egoistischen oder völlig überforderten und/oder massiv unter Druck ... gesetzte Frauen! Wenn man diesen gleich schon in der Schwangerschaft (!) "niederschwellige", kostenfreie und qualitativ gute Unterstützung und Schutz/Sicherheit zur Seite stellte, würden sie sich sehr wahrscheinlich anders verhalten (dem dann geborenen Kind gegenüber).
Dieses "zu seinem Glück zwingen" funktioniert in meinen Augen nicht: Wer auch nach ein, zwei Sitzungen mit einer potenziellen Betreuerin immer noch nicht sein Kind sehen möchte, der wird auch nicht plööötzlich sein "Glück" in diesem sehen, wenn er es sieht. Er wird eher dem Kind mindestens nonverbal vermitteln, dass er es nicht liebt.Und was das in einem Kind auslösen kann wenn es höchstpersönlich erlebt dass der eigene Vater es wirklich nicht liebt, gar vielleicht sogar hasst, das brauche ich hier wohl niemandem zu erzählen.
Jedes Kind hat nur einen Vater. Selbst wenn die Beziehung nicht gelebt wird, bleibt sie bestehen. Es ist eine schwere Kränkung für die kindliche Seele, wenn sich der Vater nicht kümmert, weil das dem Kind vermittelt bedeutungslos, nicht wichtig genug zu sein für den Vater.
Es hat vielleicht zehn, zwanzig Minuten gedauert, das nachzuzählen - stand ja immer das gleiche drin. Und nachdem ich es jetzt alles noch einmal gelesen habe, bin ich umso mehr darin bestärkt, mich nicht auf eine solche Diskussion mit dir einzulassen: ich habe ja deine Antwort auf alles, was ich schreiben könnte, bereits 30 mal gelesen.Ansonsten: ich habe jetzt drei Monate lang versucht, dich zu ignorieren, in der Hoffnung, dir wird es irgendwann langweilig. Stattdessen sehe ich nur, dass ganz viele Leute, die ich gerne gelesen habe, das Forum verlassen haben, weil jeder Gesprächsversuch inzwischen in einer Flutwelle aus Ausrufezeichen und Empörung ertränkt wird. Zusätzlich: ich weiß nicht, ob es so ist, aber in letzter Zeit kommt es mir so vor, als ob deine Postings tatsächlich immer hysterischer werden. Vielleicht solltest du auch aus eigenem Interesse mal wieder etwas weniger hier schreiben? Außer Eisbär und messie antwortet doch eh kaum noch einer - wirklich viel verpassen tust du also nicht.
bin ich umso mehr darin bestärkt, mich nicht auf eine solche Diskussion mit dir einzulassen: ich habe ja deine Antwort auf alles, was ich schreiben könnte, bereits 30 mal gelesen.
Stattdessen sehe ich nur, dass ganz viele Leute, die ich gerne gelesen habe, das Forum verlassen haben, weil jeder Gesprächsversuch inzwischen in einer Flutwelle aus Ausrufezeichen und Empörung ertränkt wird.
Zusätzlich: ich weiß nicht, ob es so ist, aber in letzter Zeit kommt es mir so vor, als ob deine Postings tatsächlich immer hysterischer werden.
Vielleicht solltest du auch aus eigenem Interesse mal wieder etwas weniger hier schreiben? Außer Eisbär und messie antwortet doch eh kaum noch einer - wirklich viel verpassen tust du also nicht.
Mit der Präzision einer Maschine geht es ohne Verschnaufen weiter im Programm. Was das mit den fehlenden Argumenten betrifft: ich kann mich gut daran erinnern, wiePhilomelSerenityPlumbumColourizeBlack russianIrgendwann entnervt aufgegeben haben, weil es einfach keinen Sinn hat: entweder man teilt deine Meinung, oder man wird ad nauseam mit den gleichen Aussagen beworfen. Da habe ich keine Lust drauf. Ich bin aber auch nicht bereit, dieses Forum aufzugeben, nur weil eine frustrierte Frau in einer fremden Stadt meint, fünf mal am Tag ihren Ärger und ihre Wut hier abladen zu müssen. Nochmal: das schwarze Hamburg ist nicht dein Friseur und nicht dein Therapeut. In diesem Sinn: überdenk doch mal dein Verhalten, nur für einen kurzen Moment. Was sind die Ziele, die du hier erreichen willst? Und ist das, was du tust wirklich förderlich dafür?
3. Es liegt in sehr vielen, wenn nicht den meisten Fällen (siehe bspw. meine eingestellten Texte/Quellen oben) an den Vätern, diese brechen den Kontakt zu ihren Kindern ab.
Geschichten von verschwundenen, abwesenden Vätern - wer mit alleinerziehenden Müttern spricht, kann unendlich viele hören: über Väter, die ihr Kind nie kennen lernen wollen, oder andere, die nach jahrelangem Zusammenleben abtauchen. Mehr als 50 Prozent der Väter sehen nach der Trennungsphase ihre Kinder gar nicht oder nur noch selten, fasst die österreichische Familienforscherin Mariam Tazi-Preve in ihrem neuen Buch "Väter im Abseits" die wenigen Forschungen im deutschsprachigen Raum zusammen. Dabei sind Mütter und Väter in Deutschland seit fast zehn Jahren gleichberechtigt.
Quote (...)Und was ist mit den Vätern? Natürlich gibt es Männer, die sich um ihre Kinder kümmern. Und es gibt gute PR für einige wenige, die sich um ihre Kinder kümmern wollen, doch von der Ex gehindert werden. Fakt ist: Die Hälfte der Kinder verliert ein Jahr nach der Trennung endgültig den Vater. Der Kontakt bricht ab. Auch finanziell gibt's wenig Unterstützung: Zwei Drittel aller geschiedenen Väter können oder wollen nicht zahlen. (...) Vollständiger Artikel hier http://www.brigitte.de/gesellschaft/politik-gesellschaft/dossier-alleinerziehend-565687/4.html
Daraus geht doch ziemlich deutlich hervor, dass es nicht die Kinder sind, die den Kontakt abbrechen (schon gar nicht: wollen) - weil diese dafür nicht selten sogar noch zu klein/jung sind, aber auch, dass es nicht überwiegend die Mütter sind, die den Kontakt zwischen Vater und Kind vereiteln/verhindern.
Dein Enthusiasmus in Ehren Kallisti, aber ich befürchte da hast du dir wirklich das falsche Forum ausgesucht um das Thema zu diskutieren. Soweit ich das überblicken kann haben die meisten hier keine Kinder und betrachten das ganze Thema etwas emotionsloser.Ich finde ja gut, dass du so wehement vertrittst dass sich Väter um ihre Kinder kümmern sollen und müssen (was ich übrigends genauso sehe) und es stimmt auch dass sich eher Männer aus der Verantwortung stehlen und die Biege machen wenn ein Kind kommt. Ich finde auch, dass alleinerziehende Elternteile wesentlich mehr Hilfe bekommen sollten. Damit meine ich nicht nur finanzielle Hilfe sondern auch Entlastung. Aber ich kann auch verstehen dass das Thema "Väter zum Kontakt zwingen" ein zweischneidiges Schwert ist und ich kann durchaus die pro und kontra Argumente nachvollziehen. Ich finde an der ganzen Diskussion eben nur müßig dass man nicht das Gefühl hat dass kontra Argumente ernst genommen werden.
ZitatDaraus geht doch ziemlich deutlich hervor, dass es nicht die Kinder sind, die den Kontakt abbrechen (schon gar nicht: wollen) - weil diese dafür nicht selten sogar noch zu klein/jung sind, aber auch, dass es nicht überwiegend die Mütter sind, die den Kontakt zwischen Vater und Kind vereiteln/verhindern. Du glaubst ernsthaft, die Brigitte würde sich um die Fälle kümmern, in denen Frauen die Schlimmen sind (jene, die den Kontakt des Kindes zum Vater verhindern)? Ihre eigenen Leserinnen und Abonnentinnen an den Pranger stellen werden? Also, manchmal glaube ich wirklich, dass du seeehr naiv sein musst ... Also, "seriöse Quelle" geht jedenfalls anders als eine Frauenzeitschrift. Hätte nur noch gefehlt, dass du die Emma als "seriöse Quelle" nennst ... darkflowers Link wiederum klingt interessant. Aber 240 Seiten, puhh ... da werde ich nicht mal in den nächsten Tagen zu kommen die überhaupt zu überfliegen. Auch wenn's sicher spannende Lektüre ist.
Nahezu die Hälfte aller Väter brechen den Kontakt zu ihren – oft noch sehr kleinen – Kindern ab. Ein entscheidendes Kriterium dafür, dass Väter den Kontakt zu ihren Kindern halten ist, ob sie eine eigenständige Beziehung zu ihrem Kind haben, d.h., ob sie an gemeinsame und verbindende Punkte und Erlebnisse anknüpfen können. Damit sind keine großen Aktionen, sondern kleine, alltägliche Momente von Intimität gemeint: Das Erzählen und Streicheln beim zu Bett bringen, ein gemeinsames Spiel, das regelmäßige vom Turnen abholen und unterwegs vom Tag erzählen usw.. Gibt es diese gemeinsam erlebten Momente nicht, bedeutet es eine schwie-rige, doch nicht unmögliche Arbeit diese Verbindungen miteinander neu zu entwickeln.
Bruno HildenbrandAbwesenheit des anderen Elternteils ist mehrheitlich Abwesenheit des VatersIn der Odyssee – jener großen Erzählung, die im 8. Jahrhundert vor Christus durch Homer dichterisch gestaltet wurde – gilt eine lange Passage der Suche des Telemach nach seinem Vater. Seither ist die Telemachie, die Suche nach dem Vater, Bestandteil der Mythen der europäischen Zivilisation. Nicht der Mutter, nicht dem Bruder, dem Onkel oder der Großmutter gilt die Suche, sondern dem Vater. Er scheint die frag-würdige Person zu sein. Demgegenüber gilt die Anwesenheit der Mutter als frag-los gegeben, und die Abwesenheit der anderen Verwandtschaft wird als vergleichsweise unbedeutend angesehen.Die Statistik bestätigt das Überdauern dieser Auffassung. Im Jahre 2000 wuchsen Kinder unter 18 Jahren zu 81,4% bei ihren zusammen lebenden Eltern auf. 15,4% wuchsen bei ihrer Mutter (alleine erziehend oder in einer Lebensgemeinschaft lebend) und 2,9% wuchsen beim Vater (alleine erziehend oder in einer Lebensgemeinschaft lebend) auf (Statistisches Bundesamt Deutschland o.J.).Nun heißt “bei der Mutter leben” nicht automatisch, keinen Kontakt zum Vater zu haben. Im günstigen Falle bleiben die getrennt lebenden Eltern weiterhin gemeinsam verantwortlich für ihre gemeinsamen leiblichen Kinder. Im ungünstigen, aber häufigen Fall bricht der Kontakt zum leiblichen Vater ab; die Mutter erzieht ihr Kind bzw. ihre Kinder alleine oder konfrontiert sie mit einem Lebenspartner oder einer Lebenspartnerin, der bzw. die an die Stelle des leiblichen Vaters treten soll.Nicht zu vergessen seien auch jene Fälle, bei denen der leibliche Vater zwar physisch anwesend ist, aber als Partner seiner Ehefrau bzw. Lebensgefährtin und als Bezugsperson für seine Kinder ausfällt. Auch hier stellt sich die Frage nach den Konsequenzen für die Kinder. (...)
Welche Unterstützung brauchen Kind und verbliebener Elternteil – unabhängig vom Lebensalter des Kindes, in dem der Kontaktverlust zu einem Elternteil aufgetreten ist?Hilfreich ist, wenn die verbliebene Mutter oder der verbliebene Vater auf ein gut funktionierendes Unterstützungsnetz aus der Verwandtschaft oder aus dem Freundes- und Bekanntenkreis zurückgreifen kann. Hier können dann Vertrauenspersonen gefunden werden, die sich in späteren kritischen Phasen des Lebenslaufs (Pubertät, Ablösung…) als hilfreich bewähren können.Ist der Vater abwesend, braucht das Kind in diesen Phasen eine verläßliche männliche Bezugsperson, die dort Grenzen ziehen kann, wo es nötig ist. Hier kann man unter Umständen auf ältere Modelle der Bewältigung der Abwesenheit eines Elternteils zurückgreifen, beispielsweise auf den Taufpaten. Dieser ist oft nicht von ungefähr ein Bruder der Mutter, denn in mutterrechtlichen Gesellschaften war die relevante Bezugsperson für das Kind nicht der leibliche Vater, sondern Mutters Bruder.
Zum Verhältnis von leiblichem und “sozialem” ElternteilPersonen in der Triade lassen sich nicht einfach ersetzen. Nehmen wir als Beispiel die Abwesenheit des Vaters: Hier kann von einem Kind nicht erwartet werden, daß es umstandslos den neuen Partner der Mutter als seinen “sozialen” Vater anerkennt. Ein solcher Ersatz des leiblichen Vaters durch einen “sozialen” Vater stellt eine Extremvariante dar. Je nach Einzelfall sind Lösungen sinnvoller, bei denen der neue Partner sich eher auf seine Rolle als Unterstützer seiner Partnerin beschränkt und sich aus Vater-Aufgaben heraus hält. Dies wäre die andere Extremvariante.