Die Embryonen, die britische Forscher im Labor erschaffen hatten, waren zu 99,9 Prozent menschlich. Was die Welt aber erregte, war das restliche Zehntelprozent: Es stammte von einer Kuh . Prompt war von Mischwesen die Rede, es kursierten Fotomontagen von Menschen mit Rinderköpfen.Natürlich ging es in dem Experiment im Jahr 2008 nicht darum, ein lebensfähiges Mischwesen zu schaffen - sondern darum, in der Petrischale Stammzellen herzustellen, ohne dafür menschliche Embryonen zu zerstören. Die Wissenschaftler hatten Genmaterial aus menschlichen Hautzellen in ausgehöhlte Eizellen von Kühen eingefügt - und diese dann mit einem elektrischen Impuls dazu angeregt, zu einem zytoplastischen Hybriden ("Zybrid") heranzuwachsen.
"Die Mensch-Tier-Grenze ist konstitutiv für unsere Gesellschaft. Sie entscheidet ausschlaggebend darüber, wer zum Kreis der privilegierten Rechtssubjekte gehört."
"Die Generierung von Hirnchimären durch die Übertragung von menschlichen Zellen auf Säugetiere ist, soweit nicht Primaten betroffen sind, ethisch statthaft, wenn die Hochrangigkeit des Forschungsziels gegeben ist." Bei Primaten dagegen soll das Einfügen "hirnspezifischer menschlicher Zellen" ins Hirn nur nach strenger Prüfung erlaubt sein, bei Menschenaffen hält der Ethikrat einen solchen Eingriff für völlig tabu.
Oh-mein-Gott, das...klingt zwar ganz einfach, so, wie Du´s zusammenfasst, aber ich fürchte, da müsste man erstmal definieren, um wieviel Promille etwas vom Homo-Sapiens-Genpool abweichen darf, um noch einer zu sein (für Philip K. Dick wäre das aus dem Beispiel jedenfalls kein Mensch, wegen der Kuhmitochondrien)
Also, man darf Mäusehirn mit Menschenhirn kreuzen, aber nicht Gorillahirn mit Menschenhirn? Warum? Weil man fürchtet, letzteres könnte lebensfähig sein und dann muss man sich zanken, ob der Gorilla Bürgerrechte bekommt? Oder weil man Menschenaffen jetzt schon mehr Rechte einräumt als Mäusen?
Ich kaum, dass das eine Gefahr darstellt. Die Hybriden austragen zu lassen steht gar nicht zur Debatte, oder ?
Im Falle Dolly ist doch wohl die Problematik eine andere, denn da wurde mit Hilfe eines Schafes Schaf-DNS geklont, also stand kaum zur Debatte, ob das Ergebnis ein Schaf sein würde...?
Mal sehen, ob andere sich mit diesem Beispiel auch was klarmachen können
Zitat von: ansichtssacheIch kaum, dass das eine Gefahr darstellt. Die Hybriden austragen zu lassen steht gar nicht zur Debatte, oder ?selbst wenn es niemand austragen will, es muß juristisch, gesetzlich, ethisch geklärt werden, was es ist. wenn es ein mensch ist, dürfte man nach dts. recht mit ihm auch im embryonalstadium keine versuche machen.
Zitat von: Multivac am 28 September 2011, 19:57:04Zitat von: ansichtssacheIch kaum, dass das eine Gefahr darstellt. Die Hybriden austragen zu lassen steht gar nicht zur Debatte, oder ?selbst wenn es niemand austragen will...Na, weil ihr gerade von hyperintelligenten Affen gesprochen habt.
Zitat von: ansichtssacheIch kaum, dass das eine Gefahr darstellt. Die Hybriden austragen zu lassen steht gar nicht zur Debatte, oder ?selbst wenn es niemand austragen will...
Und ich dachte bei der Embryonen-Debatte geht es eher darum, dass man durch die Herstellung von künstlichen Embryonen keine menschlichen Embryonen für die Stammzellforschung mehr benötigt, sondern lediglich Genmaterial aus menschlichen Zellen. Und nicht darum, ob diese Embryonen nun mehr Kuh oder mehr Mensch sind.