Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Facebook  (Gelesen 56418 mal)

RaoulDuke

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Re: Facebook
« Antwort #150 am: 03 Juli 2012, 11:02:59 »

[...]
 Ob ich in allerdings in einer Firma arbeiten möchte, die solche kruden Ideen hat?

Ich mit Sicherheit nicht. Aber abgesehen vom Wollen geht es dann eben auch nicht.
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nightnurse

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Re: Facebook
« Antwort #151 am: 03 Juli 2012, 11:15:24 »

Und ist es nicht eigentlich bei fast allen Jobs genauso (es sei denn man arbeitet als Verkäufer in der Darkside Boutique etc.)?

Vor einiger Zeit warb ein Pflegedienst im HVV mit Aufklebern von schräg kostümierten Gestalten und einem Slogan á la "Uns ist wurscht, was Sie in Ihrer Freizeit tun, wenn Sie gut arbeiten".
Wenn doch nur alle so dächten.
(P.S., und wenn´s mal stimmt)
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colourize

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Re: Facebook
« Antwort #152 am: 03 Juli 2012, 11:59:13 »

Und ist es nicht eigentlich bei fast allen Jobs genauso (es sei denn man arbeitet als Verkäufer in der Darkside Boutique etc.)?
Es gibt einen Unterschied zwischen "Anpassung während der Arbeitszeit" (d.h. z.B. dass ich als Rettungssanitäter nun mal nicht im Gothic-Discooutfit arbeiten kann) und einer Unterordnung meiner gesamten Persönlichkeit auch außerhalb der Arbeitszeit unter die normativen Konventionen eines Arbeitgebers.

[...]
 Ob ich in allerdings in einer Firma arbeiten möchte, die solche kruden Ideen hat?

Ich mit Sicherheit nicht. Aber abgesehen vom Wollen geht es dann eben auch nicht.
In denke, dass man sich selbst keinen Gefallen tut, wenn man sich in eine Opferrolle begibt. Nicht umsonst sind die paternalistischen Unternehmensstrukturen aus der Frühindustrialisierung, bei denen der Chef Kontrollgäng in den Wohnungen der Arbeiter vorgenommen hat um zu sehen ob dort alles auch schön sauber und ordentlich ist, durch gewerkschaftliche Interventionen aufgebrochen worden. Wenn sich die Arbeitgeber nun herausnehmen, die Grenzen der Herrschaft über "ihre Belegschaft" wieder in Richtung einer höheren Repression zu verschieben, dann denke ich dass wir uns dem nicht so ohne Kampf ergeben sollten.

Leider sind die Gewerkschaften ja auf dem Rückzug, aber auch die Rolle des Arbeitnehmers hat sich ja seit der Industrialisierung gewandelt. Ich denke schon, dass man in einem Bewerbungsgespräch einem all zu neugierigen Personaler sagen kann, dass man gute Arbeit leisten wird und gefordert werden will - aber dass eben auch das eigene Leben außerhalb der Arbeitszeit Privatsache ist, in der man sich jegliche Kontrolle und Sanktion durch den Arbeitgeber verbittet. Und ich bin mir sicher, dass ich mit einem Job nicht glücklich werde, wenn diese Haltung nicht toleriert wird. Dann passe ich eben schlichtweg nicht in dieses Unternehmen. Und wenn möglichst viele Menschen nach einem solchen Grundsatz denken und handeln würden, kämen Arbeitgeber wie die oben beschriebenen mit ihrem Wunsch nach einer totalen Herrschaft über die Belegschaft auch nicht durch.

In so fern: ja, es geht genau um das WOLLEN: ich *will* nicht in einem Unternehmen arbeiten, das mein Privatleben nicht respektiert. Dann gehe ich lieber zur Konkurrenz, denn bei weitem nicht jeder Arbeitgeber ist ein kontrollsüchtiges Arschloch.

Mal ganz davon abgesehen, dass ich der Überzeugung bin dass ein halbwegs intelligenter Arbeitgeber durchaus weiß, dass seine Mitarbeiter ein funktionierendes Privatleben zum Ausgleich brauchen, das sie nach ihrem eigenen gusto gestalten können.

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RaoulDuke

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Re: Facebook
« Antwort #153 am: 03 Juli 2012, 14:19:05 »


[...]
 Ob ich in allerdings in einer Firma arbeiten möchte, die solche kruden Ideen hat?

Ich mit Sicherheit nicht. Aber abgesehen vom Wollen geht es dann eben auch nicht.
In denke, dass man sich selbst keinen Gefallen tut, wenn man sich in eine Opferrolle begibt. Nicht umsonst sind die paternalistischen Unternehmensstrukturen aus der Frühindustrialisierung, bei denen der Chef Kontrollgäng in den Wohnungen der Arbeiter vorgenommen hat um zu sehen ob dort alles auch schön sauber und ordentlich ist, durch gewerkschaftliche Interventionen aufgebrochen worden. Wenn sich die Arbeitgeber nun herausnehmen, die Grenzen der Herrschaft über "ihre Belegschaft" wieder in Richtung einer höheren Repression zu verschieben, dann denke ich dass wir uns dem nicht so ohne Kampf ergeben sollten.

Es ist irgendwie ein Dilemma, das in dem Begriff der Freiwilligkeit zum Ausdruck gebracht werden kann.

Wenn mir einer repressiv kommt oder auf die paternalistische, dann ist superschnell Schluß mit lustig bei mir. Das spielte eine nicht geringe Rolle bei meinem letzten Jobwechsel, den ich nicht nur gemacht habe, weil meine Lernkurve abzuflachen begann, sondern auch, weil mein "Mentor" in dem Unternehmen (die hießen wirklich so) so machtbesessen war und glaubte, sich in wirklich allem als mein Vorbild gerieren zu müssen. Fand ich nicht cool und jetzt habe ich schon eine Weile einen neuen Arbeitgeber, wegen dem es mich (unter anderem) wieder zurück in die schöne Hansestadt verschlug.

Aber mal ganz konkret zurück zum Thema: Ein Mandant der Firma, für die ich arbeite, hat einen kirchlichen Hintergrund. Aktuell ist es zwar nicht so, aber ich könnte in Zukunft in geschäftlichen Kontakt mit ihm kommen. Greift er jetzt zu Google und findet unter meinem Realnamen (beispielsweise auf Facebook) die Einträge "Mag: Cat, Hört: Das Ich" (beispielhafte Angaben), dann käme ich gegebenenfalls in die Verlegenheit, ihm erzählen zu müssen, dass ich eben Katzen mag und gerne Selbstgespräche führe. Das hat gar nichts mit meinem Arbeitgeber zu tun... Und daher ist im Facebook auch Mr. Duke unterwegs seit ein paar Monaten.

Ist das jetzt etwas unfreiwilliges, gegen das man protestieren sollte? Aus meiner Sicht maximal so halb.
« Letzte Änderung: 03 Juli 2012, 14:55:38 von RaoulDuke »
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Kaffeebohne

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Re: Facebook
« Antwort #154 am: 03 Juli 2012, 14:54:31 »

Mein Profil ist für Leute, die nicht auf meiner Kontaktliste sind, nicht einsehbar. Wenn mich darauf jemand ansprechen würde, würde ich dazu sagen, daß ich privates und berufliches eben gern trenne. Wenn das ein Problem ist, dann passen dieser Arbeitgeber und ich eben nicht zusammen. Bislang hatte ich hiermit keine Probleme. Zum Glück bin ich aber auch in der Lage, mich vor eventuellen Arbeitgeber nicht mehr rechtfertigen zu müssen...
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RaoulDuke

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Re: Facebook
« Antwort #155 am: 03 Juli 2012, 16:03:39 »

Mein Profil ist für Leute, die nicht auf meiner Kontaktliste sind, nicht einsehbar.
[...]

Ich gebe zu, ich war eine Weile zu blöd für die Privatsphären-Einstellungen bei Facebook, und für eine kurze Zeit war tatsächlich auch für Leute, die nicht in meiner Freundesliste sind, zu ersehen, was ich so alles mag. Die ominöse Katze war auch darunter. Zum Glück wurde ich von jemandem, der es gut mit mir meinte (mich aber eher ... in Zivil kennt), darauf aufmerksam gemacht. Das hätte man jederzeit googlen können. Also lieber vorsorgen, auch gegen eigene Nachlässigkeit und AGB-Änderungen.
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Julya

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Re: Facebook
« Antwort #156 am: 03 Juli 2012, 16:26:24 »

Ich habe jetzt seit einigen Jahren meinen echten Namen bei Facebook, spiele aber seit ein paar Wochen mit dem Gedanken, das doch mal zu ändern. Aber nicht wegen möglicher Peinlichkeiten (ich stehe auch öffentlich zu dem, was mich interessiert oder was ich gut finde. :) ), sondern um nicht ständig von ehemaligen Mitschülern gefunden zu werden.
Ich will mit dem Pack nix zu tun haben! ;D
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sYntiq

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Re: Facebook
« Antwort #157 am: 03 Juli 2012, 16:36:24 »

Ich habe jetzt seit einigen Jahren meinen echten Namen bei Facebook, spiele aber seit ein paar Wochen mit dem Gedanken, das doch mal zu ändern. Aber nicht wegen möglicher Peinlichkeiten (ich stehe auch öffentlich zu dem, was mich interessiert oder was ich gut finde. :) ), sondern um nicht ständig von ehemaligen Mitschülern gefunden zu werden.
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Aus einem ähnlichem Grund habe ich meinen Realnamen nicht bei Facebook. Mitschüler sind mir dabei nciht so wichtig, aber Kollegen müssen mich nciht zwangsläufig finden. Das gibt nur Stress, wenn ich dann deren Anfragen ablehne usw.
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nightnurse

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Re: Facebook
« Antwort #158 am: 03 Juli 2012, 16:49:41 »

Morgens auf der Arbeit. Frühdienst kommt.
Kollegin 1 zu Kollegin 2: "Ich hab Dir gestern auf facebook xyz - und Du hast noch nicht geantwortet!".
Kollegin 2: "(ausführliche Rechtfertigung)".
genervte Nachtschwester: "Interessiert sich jemand für die Übergabe?"

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Re: Facebook
« Antwort #159 am: 03 Juli 2012, 17:03:29 »

Wenn von mir von facebook Name wie Passwort haben möchte, bei dem Arbeitgeber würde ich höchstens noch nicht sofort aufstehen und gehen, wenn er auf meine Entrüstung darüber sagen würde "gut so, Sie meinen es mit Datenschutz wirklich ernst, das freut uns".
Aber eigentlich nicht mal dann. Wer solche Hintertürspielchen schon im Vorstellungsgespräch nötig hat, dem traue ich selbiges im Arbeitsleben anschließend erst recht zu.

Spannender finde ich da die Frage was man eigentlich machen kann wenn man bemerkt, dass sich der Arbeitgeber hintenrum die privaten Informationen von facebook besorgt hat. Schließlich verkauft fb ja auch Informationen, wieso sollte da auf kurz oder lang nicht auch so etwas kaufbar sein? Ist zwar höchst illegal, aber wenn sich beide einig sind ...
Mag noch nach Zukunftsmusik klingen, ich glaube aber nicht dass wir davon inzwischen noch weit weg sind davon.
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Re: Facebook
« Antwort #160 am: 03 Juli 2012, 17:24:26 »

Mal abgesehen, das ich en festen Job habe, aber mache ich mich eventuell VERDÄCHTIG, wenn ich keinen Facebook account habe ???
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nightnurse

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Re: Facebook
« Antwort #161 am: 03 Juli 2012, 17:45:54 »

Natürlich. Weil das nur eine Schutzbehauptung sein kann, weil Du in Wirklichkeit etwas zu verbergen zu haben meinst.
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Re: Facebook
« Antwort #162 am: 03 Juli 2012, 17:53:09 »

Pfff. Hab ich ja auch ! >:(    ::)
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colourize

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Re: Facebook
« Antwort #163 am: 03 Juli 2012, 18:29:29 »

Ich habe jetzt seit einigen Jahren meinen echten Namen bei Facebook, spiele aber seit ein paar Wochen mit dem Gedanken, das doch mal zu ändern. Aber nicht wegen möglicher Peinlichkeiten (ich stehe auch öffentlich zu dem, was mich interessiert oder was ich gut finde. :) ), sondern um nicht ständig von ehemaligen Mitschülern gefunden zu werden.
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Dafür ist es nicht nötig, den Namen zu ändern. Ich werde NIE von ehemaligen Mitschülern gefunden. Es reichen dazu vollkommen folgende Einstellungen:

Privatsphäre-Einstellungen - Funktionsweise von Verbindungen - Wie folgt einstellen
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Ookami

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Re: Facebook
« Antwort #164 am: 03 Juli 2012, 18:32:48 »

Wenn von mir von facebook Name wie Passwort haben möchte,

... würde ich erstens sofort gehen und zweitens den Fall mit allen Klarnamen der Beteiligten (Firma/Personaler usw.) an Springer/SPON geben.

Firmen, die glauben sich so über den Schutz der Privasphäre des Arbeitnehmers hinwegsetzen zu können, gehören veröffentlicht.

Ich habe jetzt seit einigen Jahren meinen echten Namen bei Facebook, spiele aber seit ein paar Wochen mit dem Gedanken, das doch mal zu ändern. Aber nicht wegen möglicher Peinlichkeiten (ich stehe auch öffentlich zu dem, was mich interessiert oder was ich gut finde. :) ), sondern um nicht ständig von ehemaligen Mitschülern gefunden zu werden.
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Ich finde diese Pseydonymnutzung bei FB ziemlich albern.
Wenn Du nicht willst, das Leute ausserhalb Deines Netzwerks sehen was Du postest, dafür gibt es Einstellungen.
Wenn Du jemanden nicht adden willst, dann tu es nicht.
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