Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Atomausstieg  (Gelesen 22631 mal)

colourize

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Atomausstieg
« am: 28 März 2011, 17:46:48 »

Die Forderungen nach der Energiewende werden immer lauter, und außer den Konzernchefs der vier Energieversorgungsunternehmen sowie Rainer Brüderle von der FDP scheint sich heute kaum noch Jemand in Deutschland für die Merkel-Politik der AKW-Laufzeitverlängerung stark zu machen. Nicht mal mehr Merkel selbst, und auch nicht Atomlobbyist Mappus bevor er gestern kurzerhand ins politische Abklingbecken verlegt wurde. Aberaberaber, so ein Ausstieg aus der Kernenergie, das geht ja nicht von heute auf morgen - behaupten Unionspolitiker und Energiebonzen unisono. Oder etwa doch?

Soeben bin ich über einen interessanten Bericht über die Blockade des Wettbewerbs auf dem deutschen Energiemarkt gestolpert - der wohlgemerkt lange *vor* den Ereignissen in Japan produziert wurde. Lustigerweise ist es wieder mal vor allem die FDP, die ihren Lippenbekenntnissen des "freien Marktes" zuwiderhandelt und im Zweifelsfall lieber einen wirtschaftsprotektionistischen Kurs einlegt. Schön andere Marktteilnehmer draußen halten um die deutschen Atomkraftwerksbetreiber zu fördern.
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Re: Atomausstieg
« Antwort #1 am: 28 März 2011, 18:01:48 »

Endlich mal ein Thread zum Thema Kernkraft und zur bösen FDP. Sehr innovativ.
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colourize

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Re: Atomausstieg
« Antwort #2 am: 28 März 2011, 18:53:55 »

Endlich mal ein Thread zum Thema Kernkraft und zur bösen FDP. Sehr innovativ.
;D

Du bist da Mitglied, richtig?
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Re: Atomausstieg
« Antwort #3 am: 28 März 2011, 19:08:19 »

Ganz sicher nicht. Es gibt gute Gründe die Truppe zu kritisieren. Andere Parteien machen mir aber auch nicht unbedingt mehr Mut.
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colourize

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Re: Atomausstieg
« Antwort #4 am: 28 März 2011, 19:35:57 »

Ganz sicher nicht. Es gibt gute Gründe die Truppe zu kritisieren. Andere Parteien machen mir aber auch nicht unbedingt mehr Mut.
Bei der FDP ist die Diskrepanz von Reden und Handeln besonders groß. Verbunden mit dem unerträglichen Lobbyismus, macht die FDP - wie das Beispiel Atompolitik zeigt - Politik *für* Großkonzerne und *gegen* die Menschen. Auch gegen die Menschen, die die FDP aufgrund ihrer ideologischen Überzeugung gewählt haben, dass sich mit einer Stärkung des freien Wettbewerbs alles zum Guten wenden wird. Und die dann mit anschauen dürfen, wie die FDP zum Schaden der Bevölkerung eine wirtschaftsprotektionistische Politik fährt.

Keine andere Partei betreibt meinem Eindruck nach ein derart falsches Spiel. Offenbar sehen das aber nicht alle so wie ich, daher finde ich dass die derzeitige Energiepolitik der FDP ein durchaus ein diskussionswürdiges Thema abgibt. Immerhin hat in Baden-Württemberg jeder 20. Wähler trotzdem sein Kreuzchen bei dem Verein gemacht, in Hamburg sogar ein noch größerer Anteil der Wähler. Da mir echt nicht in den Kopf geht, wieso noch immer Menschen diese Gurkentruppe wählen, ist meine Kritik an der FDP-Politik besonders nachdrücklich.

Darüber hinaus bietet aber sicher auch die Energiepolitik anderer Parteien einen Anlass zur Diskussion. Btw. habe ich noch keinen Thread zu diesem Thema gefunden.

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messie

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Re: Atomausstieg
« Antwort #5 am: 28 März 2011, 19:41:00 »

Endlich mal ein Thread zum Thema Kernkraft und zur bösen FDP. Sehr innovativ.
;D

Du bist da Mitglied, richtig?

Naa, und du? Bei der direkten Konkurrenzpartei, nicht? Kein Wunder, dass du sie verbal bekriegst.  8)
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Re: Atomausstieg
« Antwort #6 am: 29 März 2011, 08:07:50 »

(...) Immerhin hat in Baden-Württemberg jeder 20. Wähler trotzdem sein Kreuzchen bei dem Verein gemacht, in Hamburg sogar ein noch größerer Anteil der Wähler. Da mir echt nicht in den Kopf geht, wieso noch immer Menschen diese Gurkentruppe wählen, ist meine Kritik an der FDP-Politik besonders nachdrücklich.
(...)


Es gibt anscheinend Menschen, für die genau die Politik die richtige ist. Angestelltelte der Atomwirtschaft zum Beispiel. ;)
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colourize

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Re: Atomausstieg
« Antwort #7 am: 29 März 2011, 09:46:30 »

(...) Immerhin hat in Baden-Württemberg jeder 20. Wähler trotzdem sein Kreuzchen bei dem Verein gemacht, in Hamburg sogar ein noch größerer Anteil der Wähler. Da mir echt nicht in den Kopf geht, wieso noch immer Menschen diese Gurkentruppe wählen, ist meine Kritik an der FDP-Politik besonders nachdrücklich.
(...)


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Darüber habe ich auch nachgedacht. Aber so recht will ich auch nach vielem hin- und herrechnen nicht auf über 5% der Wähler kommen.
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Re: Atomausstieg
« Antwort #8 am: 29 März 2011, 10:03:39 »

(...) Immerhin hat in Baden-Württemberg jeder 20. Wähler trotzdem sein Kreuzchen bei dem Verein gemacht, in Hamburg sogar ein noch größerer Anteil der Wähler. Da mir echt nicht in den Kopf geht, wieso noch immer Menschen diese Gurkentruppe wählen, ist meine Kritik an der FDP-Politik besonders nachdrücklich.
(...)


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Darüber habe ich auch nachgedacht. Aber so recht will ich auch nach vielem hin- und herrechnen nicht auf über 5% der Wähler kommen.

Auch wenn das wie ein Witz klingt, es ist leider keiner: Ich kenne 2 Personen, die mit einer sehr kleinen Firma selbstständig sind und sich daher für "Unternehmer" und "Arbeitgeber" halten und nun glauben, auch die "entsprechende Partei" wählen zu müssen. Eine andere, auch selbstständig (als Kosmetikerin!!) und FDP-Wählerin, wusste am Tag nach der letzten Wahl nicht den Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme. Also steht das D vielleicht doch für Depp... ;) Eff-Deppeh...
hm, ganz schön offT...
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colourize

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Re: Atomausstieg
« Antwort #9 am: 29 März 2011, 10:09:17 »

(...) Immerhin hat in Baden-Württemberg jeder 20. Wähler trotzdem sein Kreuzchen bei dem Verein gemacht, in Hamburg sogar ein noch größerer Anteil der Wähler. Da mir echt nicht in den Kopf geht, wieso noch immer Menschen diese Gurkentruppe wählen, ist meine Kritik an der FDP-Politik besonders nachdrücklich.
(...)


Es gibt anscheinend Menschen, für die genau die Politik die richtige ist. Angestelltelte der Atomwirtschaft zum Beispiel. ;)
Darüber habe ich auch nachgedacht. Aber so recht will ich auch nach vielem hin- und herrechnen nicht auf über 5% der Wähler kommen.

Auch wenn das wie ein Witz klingt, es ist leider keiner: Ich kenne 2 Personen, die mit einer sehr kleinen Firma selbstständig sind und sich daher für "Unternehmer" und "Arbeitgeber" halten und nun glauben, auch die "entsprechende Partei" wählen zu müssen. Eine andere, auch selbstständig (als Kosmetikerin!!) und FDP-Wählerin, wusste am Tag nach der letzten Wahl nicht den Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme. Also steht das D vielleicht doch für Depp... ;) Eff-Deppeh...
hm, ganz schön offT...
Finde ich nicht, dass das offTopic ist. Bislang die plausibelste Erklärung. Wenngleich die Feststellung "...weil die alle dumm sind" irgendwie sehr unbefriedigend ist... :-/
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Re: Atomausstieg
« Antwort #10 am: 29 März 2011, 10:30:38 »

Ja genau. Weil jemand anderer Meinung ist, muss er/sie dumm sein. Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt sind sowieso völlig überbewertet.
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Re: Atomausstieg
« Antwort #11 am: 29 März 2011, 10:39:46 »

Ja genau. Weil jemand anderer Meinung ist, muss er/sie dumm sein. Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt sind sowieso völlig überbewertet.
Wie gesagt - unbefriedigende und unzulängliche Erklärung.

Aber da Du ja offenbar auch keine bessere Erklärung hast, wieso Jemand FDP wählen könnte, ist das als Hypothese durchaus haltbar.
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Re: Atomausstieg
« Antwort #12 am: 29 März 2011, 10:54:09 »

Jahrzehnte der Atomkraft-Debatte haben die Sprache manipuliert. Die Sätze, die wir während des Moratoriums hören, sind Ablenkungsmanöver. Sie formulieren Thesen, die keine sind, und beleidigen die öffentliche Vernunft. Eine Analyse der wichtigsten Versatzstücke.

Von Frank Schirrmacher

Für den einen oder anderen vllt. ganz interessant zu lesen. :)
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Re: Atomausstieg
« Antwort #13 am: 29 März 2011, 11:08:05 »

Jahrzehnte der Atomkraft-Debatte haben die Sprache manipuliert. Die Sätze, die wir während des Moratoriums hören, sind Ablenkungsmanöver. Sie formulieren Thesen, die keine sind, und beleidigen die öffentliche Vernunft. Eine Analyse der wichtigsten Versatzstücke.

Von Frank Schirrmacher

Für den einen oder anderen vllt. ganz interessant zu lesen. :)

Oh ja, war es. Zumindest teilweise. Vor allem aber das hier:

Zitat
Die amerikanische Regierung hat vor Jahren eine Kommission einberufen, die sich überlegen sollte, wie man atomare Endlagerstätten mit Warnungen versehen können. Das Problem war, dass die tödliche Gefahr Millionen Jahre anhält. Können die Menschen dann überhaupt noch lesen? Verstehen sie unsere Zeichen? Was bedeutet dann ein Totenkopf? Soll man Pyramiden bauen? Die Kommission, bestehend aus Anthropologen, Ethnologen und Schriftstellern, scheiterte faktisch.

Das führt einem erst mal vor Augen, wie lange Atommüll ein Problem ist und bleibt! Nämlich vermutlich länger als unsere Zivilisation besteht ...

@FDP-Thema: Nicht alles lässt sich rational erklären, colourize. Die Hamburger CDU betreffend hatte ich damals doch tatsächlich auf meine Nachfrage bei einem Nachbarsgrillen andernorts das "Argument" gehört "ja, aber der Ole ist doch so ein Netter."
Das mag man mit Dummheit abtun, ich sage lediglich, dass es Politikunwissenheit ist, die zu nicht sachlichen, sondern emotionalen Entscheidungen führt.
Vielleicht ist ja für viele FDP-Wähler auch Westerwelle "so ein Netter", wer weiß? Oder Selbstständige wählen die FDP, weil sie irgendwann mal gehört hatten, dass die FDP sich für Selbstständige stark machen würde? Ach ja, der Nimbus der "Partei der Besserverdienenden" haftet ihr bis heute an. Wer sich demzufolge für "besserverdienend" hält, der kann dann ja auch zum Schluss kommen, dass dies die Partei ist, die sich für seine Belange einsetzt.
Vielleicht ja sogar zu Recht. ;)
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CubistVowel

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Re: Atomausstieg
« Antwort #14 am: 29 März 2011, 11:20:05 »

Jahrzehnte der Atomkraft-Debatte haben die Sprache manipuliert. Die Sätze, die wir während des Moratoriums hören, sind Ablenkungsmanöver. Sie formulieren Thesen, die keine sind, und beleidigen die öffentliche Vernunft. Eine Analyse der wichtigsten Versatzstücke.

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Interessant schon, mir ist es aber zu schwammig und schwurbelig formuliert. Wie Messie fand auch ich den Punkt, wie man spätere Generationen vor dem Atommüll und den Atomruinen warnen sollte, am interessantesten.

Wenn man überlegt, was wir der Nachwelt hinterlassen, wird mir ganz schlecht. Statt Stonehenge, Pyramiden, Chinesischer Mauer, Kathedralen, Aquädukten dann also ausgebeutete Lagerstätten, todbringende Atomruinen und Datenmüll, den schon in wenigen Jahren niemand mehr lesen kann...
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