Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Misanthropie  (Gelesen 12721 mal)

Simia

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Misanthropie
« am: 26 März 2011, 18:11:22 »

Ich will mal die Misanthropie bzw. das Verhältnis zum Menschen auf den Tisch packen. Wie steht's bei Euch? Menschenfreund mit Blume im Haar und Ukulele im Anschlag, oder erklärter Todfeind aller Mit- und Weltbürger, oder irgendwas dazwischen? ;)

Als mögliche Diskussionsgrundlage hier mal einige Ansätze:

1. Sicherlich sind die Beweggründe zur Misanthropie vielfältig, von ganz persönlichen schlechten Erfahrungen über subkulturelle Erwartungen hin zu scheinbar "vernünftigen" ernsthaften Geschichten wie der VHEMT. Was meint Ihr? Wo fängt Misanthropie an?

2. Kann man tatsächlich einerseits davon sprechen, dass die Menschen die Welt zerstören und doch z.B. für die Opfer von Naturkatastrophen spenden? Lohnt es sich, sich zu engagieren, oder ist der Mensch (also auch man selber) das eigentliche Problem und nicht die Lösung? (Diese Frage kam hier in anderen Zusammenhängen schon ziemlich oft auf, aber nun nochmal explizit in dem Kontext)

3. Was mir auch aufgefallen ist ... Ich lese in einschlägigen "schwarzen" Foren in gefühlt jedem dritten Profil, wie scheiße die Welt im Allgemeinen und die Menschheit im Besonderen ist, es wird die unerträgliche Dummheit und Oberflächlichkeit der Massen beklagt und es wird auf verschiedene Weisen deutlich, was der eine oder die andere für einen persönlichen Krieg gegen die Welt führt, weil die Mitmenschen nun mal sind wie sie sind. Aber wenn jemand die Eier hat, daraus nicht nur ein geistiges Ventil in einem ansonsten kuscheligen Alltag zu machen, sondern seine Misanthropie zu leben und das auch zu äußern und dabei vielleicht sogar heilige Kühe des "common sense" zu schlachten, spricht man vom elitären Psycho oder sozial gestörten Gefühlskrüppel und die Faschismuskeule ist auch nicht weit. Oder kann man das so nicht sagen?

4. Daran anknüpfend an all die Personen, die von Niveau und der unbegrenzten Dummheit der breiten Masse reden: Woran macht Ihr das fest, dass Ihr nicht dazugehört, wo sich doch sicherlich die meisten der von Euch so Betitelten ebenfalls als Individuum betrachten? Was macht Euch niveauvoll und intelligenter/weiser/schlauer als die anderen? Arroganz durch Kompetenz --> Wo genau ist die Kompetenz?  (Vielleicht mag ja jemand ehrlich antworten, wenn er/sie sich angesprochen fühlt 8))

Ich gebe zu, dass ich selber zwischen den Stühlen sitze und die ein oder andere Frage für mich selber bisher nur unbefriedigend beantwortet habe.
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Re: Misanthropie
« Antwort #1 am: 27 März 2011, 22:42:51 »

Da stellt mal jemand eine echt interessante Frage und keiner traut sich...
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Re: Misanthropie
« Antwort #2 am: 28 März 2011, 01:40:56 »

Ich bin da sehr selektiv.

Wenn ich einen sehr guten Tag habe, schaffe ich es, zuerst auch mal das Gute im Menschen zu sehen. Dafür muss mir die Sonne aber schon gewaltig aus dem Arsch scheinen, damit mir das gelingt. Es zeigt aber eben auch, dass meine Einstellung da eben nicht in Stein gemeißelt ist, sondern durchaus einen gewissen Bewegungsradius hat.

Auch ist sehr wichtig, wie ein Mensch auf mich zukommt, ob ich ihn erst mal als "Freund" oder "Feind" einstufe. Im Straßenverkehr und generell in Deutschland läuft es sehr oft auf "Feind" hinaus.
Sammeln sich mehrere "feindliche" Begegnungen, verschiebt das auch meine Einstellung mehr und mehr in den Bereich Misanthropie.

Es gibt auch bestimmte Vorurteile, die mir im Kopf herumschwirren, über bestimmte Menschengruppen, so wie das bei Menschen nun mal der Fall ist. Wer an dieser Stelle meint, völlig vorurteilsfrei zu sein, sollte mal in sich gehen und etwas genauer nachschauen, da findet sich etwas. Selbst wenn es nur ein Vorurteil gegenüber Menschen ist, die zugeben, über Vorurteile zu verfügen, das gerade jetzt hochkocht und vorschnell Abwehrreaktionen hervorruft, obwohl ich noch gar nichts weitergehendes geschrieben habe. In dem Fall wäre es sogar ein sehr starkes Vorurteil! Voll schlimm.
Ich denke dabei nämlich an die, die praktisch alles erreicht haben (Haus mit Garten, 2 Kinder, 2 Autos, Hund), und zwar genau der Typ, der in der Milchschnitte- oder Knoppers-Werbung ge-fake-interviewt wird, warum sie (ist ja meist die total qualitätsbewußte Mutter) nun ausgerechnet dieses Produkt kauft. Also diese Leute, die herumlaufen, als seien sie einer heile-welt Werbung entsprungen. Die einen Anspruch auf ihren Wohlstand haben und ihn überall einfordern und wenn sie einen Kratzer im Auto haben bis vors Verfassungsgericht ziehen, weil es gegen ihre Menschenwürde verstößt, dass ihr Statussymbol einen Makel hat. Meist so mitte 30, stehen sie im Supermarkt immer im Weg, weil sie außer ihrer eigenen Sphäre nichts mehr wahrnehmen. Aber ansonsten einfach perfekt.
Da, glaube ich, liegt die Achillesferse der Zivilisation. Wäre es nicht gesetzlich verboten, wären genau die es, die dich für 50 Euro ausweiden und die Organe verkaufen würden. Sobald eine Massenpanik ausbricht, sind sie es, die als erstes über deine Leiche gehen.

Aber so völlig für eine Seite würde ich mich nie ganz entscheiden können. Auch wenn die Tendenz grundsätzlich ins misanthropische geht. Das hat aber eben auch damit zu tun, dass ich eben genug schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht habe, die vielleicht insgesamt überwiegen. Davon die meisten in der Kindheit und Jugend, also der prägendere Teil des Lebens. Da lernt man Menschen erst so richtig hassen. So bin ich auch sehr skeptisch großen Menschenmassen gegenüber und ich hasse Massendynamik, zu sehen, wie eine Ansammlung von Menschen zum hirnlosen Mob mutiert, wenn einer vorne steht und sie anstachelt. Manchmal bekommt man es selber gar nicht mit, dass man plötzlich selber zum Ziel geworden ist, vor allem dann, wenn die Ansammlung gar keine echte Ansammlung ist, sondern sich über viele Fernsehgeräte oder über das Internet verteilt und trotzdem einer oder ein Hype es schafft, alle in eine Richtung zu lenken. Und das ist das Dilemma, jeder wird immer wieder zum Teil dieser Masse, ich selber auch immer wieder. Daher kann ich mich leider, leider nicht über andere Stellen und sie aufgrund der Tatsache, dass sie einem Massenphänomen folgen als dumm bezeichnen, auch wenn es eigentlich so ein schöner Spaß wäre und die Versuchung manchmal größer ist als der Wille. Denn ich bin ja selber genau so betroffen, aber eben in ganz anderen Themenbereichen. Nämlich dort, wo ich selber wenig Ahnung habe.

Ansonsten verweise ich auf meine Signatur...
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Im Falle eines Missverständnisses:
Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.

CubistVowel

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Re: Misanthropie
« Antwort #3 am: 28 März 2011, 11:57:49 »

Wirklich ein interessantes Thema... Das zu beantworten braucht seine Zeit. ;)

Ich mag viele einzelne Menschen (einige wenige davon sehr), aber wenn ich so das Treiben der Menschheit insgesamt auf diesem Planeten betrachte, kommen mir oft Bilder von einer aggressiven Ungezieferplage in den Sinn. Eine Art, die sich ungehemmt ausbreitet und vermehrt, und die Dreck und Zerstörung hinterlässt. (Etwa so wie hier: http://just4fun.schule.at/gowa/homosapiens.gif)

Besonders schlimm finde ich immer wieder die Hybris, mit der sich der Mensch zum Herrscher und Richter über die Natur erhebt und sie in einteilt in Nützliches und Unnützes, Lebenswertes und nicht Lebenswertes, Sünde und Tugend, Minderwertiges und Besseres...

Ich zweifle in diesem Zusammenhang auch an der angeblich so überragenden Intelligenz des Menschen. Da wir nicht anders bewerten können als in unseren eigenen Denkmustern, ist eine gerechte, objektive Bewertung anderer (tierischer) Intelligenz von vornherein zum Scheitern verurteilt. Oder profaner ausgedrückt: Wer in einem Wettbewerb die Rahmenbedingungen vorgibt, die Kriterien und Maßstäbe bestimmt sowie die Vorgehensweise, den Zweck, das Ziel und die Mittel, und dann auch noch gleichzeitig Teilnehmer und Richter ist, der kann sich natürlich auch gleich als Gewinner feiern. Ein echter Sieg jedenfalls ist das nicht.

Schon als Kind habe ich mich oft geschämt ein Mensch zu sein. Als ich nach und nach mitbekam, wie der Mensch mit der Natur, den Tieren und auch mit anderen Menschen umgeht. Damals ging es konkret z. B. um Tierversuche, den Holocaust, Waldsterben, Atomwaffen. Diese "Negativschlagzeilen", die damals (80er Jahre) fortwährend auf mich einprasselten, haben mich geprägt, denke ich, und auch teilweise die Wahl meines Studiums beeinflusst. Geologie ist die Geschichte der Erde und des Lebens auf ihr - und dieses Studium bzw. das erlangte Wissen verschafft mir, glaube ich, einen gewissen Vorteil gegenüber "der breiten Masse", zumindest bei einigen - mir wichtigen - Themenbereichen.

Ich meine, dass ich daher bestimmte naturwissenschaftliche Themen einerseits mit mehr Nähe (oder Hingabe) betrachte, andererseits auch mehr Distanz aufbringen kann (durch Wissen.) So ist eine Naturkatastrophe wie jetzt in Japan auch für mich sehr belastend und schrecklich, andererseits kann ich das Ganze durchaus auf einer anderen, wissenschaftlichen Ebene sehen. Also als hochinteressanten natürlichen Vorgang, den nur die Folgen für die Menschen zu einer "Katastrophe" machen, und der es an einem menschenleeren Strand nicht in eine einzige Nachrichtensendung geschafft hätte. Auch prophezeite Klima- und Meeresspiegelschwankungen (welchen Ursprungs auch immer) finde ich - rein erdgeschichtlich gesehen - nicht so wahnsinnig aufregend, es gab echt schon viel bedeutendere. Auf den Menschen bezogen allerdings... Hamburg weg, Alpenstrand, schon Scheiße.

Ich finde es nicht widersprüchlich, die Menschheit als Ganzes, als Masse nicht zu mögen, aber dennoch Mitgefühl mit dem Einzelnen zu haben. Schließlich kann ich mich selbst gut mit einzelnen Menschen, ihren Fehlern, Freuden, Ängsten, ihrem Verhalten identifizieren. Mangel an Mitgefühl kann ich mir gerade nicht vorwerfen, im Gegenteil, ich mache mir immer zu viel fremdes Leid zu eigenem. Aber wenn ich sehe, wie verheerend sich die Art Mensch (bereits nach geologisch lächerlich kurzer Zeit) auf den Planeten ausgewirkt hat - da denke ich halt, es wäre besser für alle anderen, wenn sie schnell wieder verschwände.
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Lucas de Vil

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Re: Misanthropie
« Antwort #4 am: 28 März 2011, 21:59:02 »

Da stellt mal jemand eine echt interessante Frage und keiner traut sich...

Troll nich, sei konstruktiv und geh mit gutem Beispiel voran. ::)
Oder willste dat nich, weil du dich dann mal intensiv mit dir selbst auseinandersetzen müsstest? :P

Zum Thema:
Mit meiner blöden Programmiereraffinität muss ich sagen, dass ich die Menschen zwiegespalten sehe.
Das Interface (a.k.a. die Idee, die Definition) finde ich klasse, aber die Implementation (a.k.a. die Aus-/Durchführung) lässt doch sehr zu wünschen übrig.

Ich weiß, dass ich mich jetzt mit meiner Meinung schlicht unbeliebt mache, doch ist der Ruf erst ruiniert... ;D

Wie gesagt finde ich die Grundidee Mensch klasse.
Dummerweise war irgend ein Idiot, im Allgemeinen unter dem Synonym 'Evolution' bekannt, so dämlich ihn mit der Intelligenz auszustatten.
Ich meine, die Sprache der Tiere ist begrenzt doch vermögen sie es, unendliche Informationen mitzuteilen.
Der Mensch flüchtet sich in Sprüche a la "Das Dilemma des Redens: das Mitteilbare ist nicht sagbar und das Sagbare nicht mitteilbar."

Überhaupt nerven mich diese ganzen Psychospielchen der sogenannten Mitmenschen oftmals an.
Nach nunmehr zehn Jahren in recht... umkämpften Arbeitsgebieten bilde ich mir ein, so ein bis fünf Kniffe der menschlichen/rhetorischen Manipulation zu kennen und nach gewisser Zeit auch zu erkennen.
Im Berufsleben isses okay, da werde ich für so einen Schmiss bezahlt. Privat brauche ich den Scheiß jedoch nicht.
Dabei ist es mir auch grundsätzlich völlig schnurz ob jetzt jemand irgendwelche tollen erfundenen Märchen verbreitet, krampfhaft versucht den Übermanipulator zu mimen oder einfach sein Alphatierchengehabe auslebt - es nervt einfach und kostet Energie, die ich lieber in entspannende oder produktive Dinge stecke.
Mir ist bewusst, dass das Meiste davon unbewusst passiert. Doch das ändert ja nichts an der Grundsituation.
Wenn Menschen einfach ihre Schnauze nicht aufbekommen, ein Problem damit haben einfach frei ihre Wünsche zu äußern oder schlicht ihre Gedanken zu äußern, dann verliere ich ganz schnell das Interesse an ihnen.
Mindestens genauso dämlich ist die Ausübung von körperlicher Gewalt in welcher Form auch immer.
Ein Sprichwort besagt "Wer einem Menschen mit Gewalt begegnet, der hat nicht gelernt, mit diesem Menschen umzugehen."
Und ja, meine lieben Gruftifreunde, das betrifft auch, vor Allem und in erster Linie Autoaggression.

Wenn ich schon dabei bin, dieses krankhafte Metagerechtigkeitsbewusstsein, das eingeimpfte 'Du bist an ALLEM Schuld und für ALLES verantwortlich' und diesen elendigen Egoismus finde ich persönlich auch ausgesprochen albern.
Ja, Mensch verpestet diesen Planeten. Ja, dank Mensch sterben täglich Tiere und Pflanzen aus. Ja, dank Mensch verändert sich das Antlitz der Erde stetig. Ja, die Atomkraft ist fürn Arsch. Ja, Umweltverschmutzung schadet der uns umgebenden Natur. Ja, das Ozonloch ist Gift für alles Leben, das wir kennen.

Und permanent heucheln wir unsere Sorge um das Große Ganze, dabei dreht es sich nur um uns.

Beispiele gefällig?
Globale Erwärmung. Seit gefühlt 500.000 Jahren wechseln sich kalte und warme Zeiten ab. Und nur weil der Mensch vor nach eigenen Angaben 2.011 Jahren mal mit dem Denken angefangen hat ist das jetzt plötzlich vorbei?
Veränderungen der Atmosphäre. Forschungen im so genannten ewigen Eis haben ergeben, dass sich innerhalb der letzten 100.000.000 Jahren die Atmosphäre stetig verändert hat. Und seit 2.011 Jahren sind unsere Chemikalien Schuld daran?
Seit Anbeginn des Lebens auf diesem Planeten sterben Arten aus. Klar, Mammut, Ur und einige andere Arten sind unseretwegen drauf gegangen. Und die Dinosaurier vor 65.000.000 Jahren, waren wir daran auch Schuld?
Nein nein nein, das war eine Naturkatastrophe. Klar. Die Epoche der Drecksviecher ging über mehrere Millionen Jahre, in jeder von uns Menschen benannten Zeit gab es einen ganzen Schwung von Viechern nicht mehr, dafür aber ne Menge anderer Viecher. Was ist da die Ausrede?
Es ist nicht zu leugnen, dass der Sibirische Tiger in absehbarer Zukunft nur noch in Gefangenschaft existieren wird.
Was wäre, wenn der ach so intelligente Mensch (der nicht mal zu einer einwandfreien Kommunikation in seiner eigenen Rasse fähig ist) mit besagtem Tiger sprechen könnte? Was, wenn wir ihm in seiner eigenen Sprache begreiflich machen könnten, dass er der Letzte seiner Art ist?
Er würde uns vermutlich dennoch fressen...

Welche Rolle nimmt der Mensch in der Natur, auf diesem Planeten ein? Schlicht gar keine.
Der von CubistVowel verlinkte Comic zeigt es ganz gut: ist der Mensch weg, geht das Leben weiter. Nur halt ohne ihn.
Der Größenwahn und das Verlangen nach Stabilität sind es, die den Menschen in Angst und Schrecken versetzen, wenn es plötzlich um seine Existenz geht. Als ob er irgendetwas tun könnte. Verzögern und beschleunigen, ja. Doch die Natur hält keine Macht dieses Planeten auf.

Ja, ich stehe der Gattung Mensch an sich eher verachtend gegenüber.
Nichts desto trotz habe ich das Volk um mich und bin ohne sie nun einmal nichts.
Deshalb such ich mir die Exemplare aus, mit denen ich ganz entspannt durchs Leben komme. Diese mag ich dann selbstverständlich auch, weil sie mir gut tun. Was im Übrigen auf Gegenseitigkeit beruht.

Auch mag ich es, ab und an mal mit 'dummen Menschen' zu interagieren.
Zum Einen kann ich mich in meinem Egoismus und meinem Narzissmus sonnen, was für ein geiler Typ ich doch bin.
Zum Anderen kann ich mich über deren dumme Fehler amüsieren, feststellen, dass ich dieselben mache, diese ablegen und ein noch geilerer Typ werden.
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Re: Misanthropie
« Antwort #5 am: 29 März 2011, 13:36:57 »

Ich habe nix gegen Menschen, sie sollen mich nur in Ruhe lassen.
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Kallisti

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Re: Misanthropie
« Antwort #6 am: 05 April 2011, 23:07:49 »

Hm, spontan hätt ich gesagt: klar Misanthrop(in) - was sonst. ;)

Aber es ist doch so: natürlich mag Mensch - bestimmte - andere Menschen, zumeist eben die, die er gut kennt und die ihm nahestehen (Freunde, evtl. Familie, Partner...). So sind wir halt gepolt. Und genauso liegt es aber auch in unserer Natur bzw. in unseren Gehirnen wohl noch immer aus steinzeitlicher Vergangenheit, dass wir eigentlich nur in Gruppen von bis zu maximal 150 Leuten klarkommen (können - dauerhaft). (Hab ich irgendwann irgendwo mal gelesen. :) Leuchtet mir ein.)

Alles was Fremde dann so machen - alles was überhaupt uns selbst so völlig extrem fremd ("befremdlich") ist, womit wir uns gar nicht "identifizieren" können, woran wir nichts verstehen, nichts irgendwie Gemeinsames oder gar (uns) Vertrautes erkennen können oder was uns auch einfach sogar auch zuweilen vielleicht abstößt (an Verhaltensweisen, Gewohnheiten usw.) - das mögen wir eben nicht. Und wir haben auch oft nicht die Zeit (Alltag) und/oder den Willen, uns - jedes Mal, wenn es uns begegnet - damit gedanklich auseinanderzusetzen, darüber nachzudenken ...

Und dann - wie es schon gesagt wurde - hängt vieles auch von unserer eigenen jeweiligen (momentanen) Verfassung ab (sowohl der psychischen als auch - und vor allem! - der physischen, auch wenn uns das nicht immer so bewusst wird). Wie wir also über andere Menschen denken, ihr Verhalten interpretieren, bewerten - ob wir es einfach (gleichgültig) innehmen, akzeptieren oder es uns positiv oder negativ auffällt.

Die Frage ist einfach immer, zu welchem Menschen man einen Bezug hat (auch einen vlt. bloß gedanklichen). Dass Mensch in "Bezügen" bzw. Beziehungen lebt, liegt in seiner Natur. Und dass ihm "seine Liebsten" nicht am Allerwertesten vorbei gehen, auch - also kann Mensch so gesehen niemals durch und durch und immer und überall Misanthrop sein.


@simia

Wenn man also einerseits (manche, einige, viele - irgendwelche: unbekannten oder auch bekannten) Menschen "hasst" oder verachtet oder ... (was immer), dann liegt das daran, dass man entweder keinen Bezug zu ihnen oder aber eine schlechte "Beziehung"/Verhältnis zu ihnen hat. Den anderen gegenüber - zu denen man einen Bezug oder auch eine Beziehung hat - ist man dann gleichzeitig aber eben nicht misanthropisch eingestellt. Daher kann man also einerseits über die Menschheit schimpfen, andererseits für Not Leidende spenden (dein Beispiel).

3. und 4. habe ich auch oben schon beantwortet: Man selbst sieht sich zwangsläufig (zumeist natürlich unbewusst!) immer als "herausragend" - weil es das eigene Leben, das (eigene) Ich ist. Daher kann man sich über andere auslassen. Andererseits ist man selbst für andere auch immer nur ein "Irgendwer", ein Anderer (Fremder), dessen ist man sich ja eigentlich durchaus bewusst und weiß daher, dass andere einen ähnlich (negativ) sehen/bewerten/beurteilen wie man selbst die anderen. Wie kommst du darauf, dass man selbst "nicht dazugehört"? - Wer so denkt, ist entweder noch sehr jung (bzw. hat wenig Lebenserfahrung, Lebenspraxis, ist hormonell noch im Sturm und Drang/Pubertät oder aber einfach dumm/geistig minderbemittelt, mindestens: unreflektiert. ;)


Niemand kann wirklich die absolute Misanthropie leben - in aller Konsequenz ginge das im Grunde nur fernab jeglicher Gesellschaft bzw. Gemeinschaft - also nur in der Einsiedelei. Denn sobald ich in einer Gemeinschaft bin (selbst an ihrem Rand), habe ich mit anderen Menschen zu tun - und brauche und will immer (irgendwann/früher oder später) nicht völlig einsam sein - also muss ich mich an bestimmte Regeln halten (wenn nicht an die gesamtgesellschaftlichen, dann aber doch an die, die in meiner kleinen Gemeinschaft gelten).

Die Frage: "Arroganz durch Kompetenz" leuchtet mir übrigens überhaupt nicht ein - wie kommst du darauf? Arroganz ist zumeist gepaart mit Ignoranz und Dummheit, starker Selbstbezogenheit. Ich weiß nicht ... ich denke: mit ausgerechnet Kompetenz (was Zwischenmenschliches angeht!) ist es da eher weit her.



Wie gesagt, das Ich hebt sich zwangsläufig immer von der "breiten Masse" ab bzw. einfach auch schon: vom Anderen, vom Du, vom Einzelnen! (Zumindest in unserer Kultur ist das so - leben wir das so, wachsen damit auf.) Aber es ist dennoch - für Andere - ein Teil dessen - und das weiß man (wie schon gesagt) ja eigentlich auch selber genau. Man ist einerseits ein Mensch von vielen, andererseits aber eben ein Individuum - beides: zugleich.

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Re: Misanthropie
« Antwort #7 am: 06 April 2011, 09:12:56 »

Generell mag ich "die Menschen". Dieses Denken à la "alles ist scheiße, alle blöd, wir werden sowieso sterben" war nie meins. Allerdings nehme ich es mir heraus, einzelne Menschen eben auch NICHT zu mögen. Vieles, was sich heute so abspielt, wie z. B. im Arbeitsleben mit anderen Menschen umgegangen wird, oder wie "der Mensch" mit Umwelt und Ressourcen umgeht, finde ich zum Kotzen. Da kann man auch teilweise den Glauben wirklich verlieren. Aber ich bemühe mich (und meistens gelingt es mir auch), den einzelnen Menschen zu sehen, was einem meist einen differenzierten Blick ermöglicht.
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Re: Misanthropie
« Antwort #8 am: 06 April 2011, 09:45:36 »

Ich denke einfach, es hat auch viel mit Erziehung/gutem Benehmen (->Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Einfühlungsvermögen) und Toleranz zu tun.

Was mich z.B. nervt: wenn man irgendwo auf dem Weg entlang geht - vielleicht voll bepackt mit schweren Einkaufstaschen - und andere weichen nicht (wie man selbst) aus. Normalerweise macht man sich doch gegenseitig etwas Platz (wenn der Weg schmal ist). Ich beobachte schon lange, dass viele Menschen da wohl einfach gedankenlos sind. Oder/und es nie gelernt haben - auf so etwas zu achten.

Oder auch, wenn der Weg schmal ist und da ein Kind läuft, dann kommen Erwachsene entgegen und weichen nicht etwas aus, so dass das Kind auf die Straße (kurz) ausweicht, sich gezwungen sieht, das so zu tun. Das sind diese alltäglichen Kleinigkeiten, die mich nerven.

Oder wenn an einer Supermarktkasse eine lange Schlange steht und eine neue Kasse geöffnet wird - dann drängeln alle dahin - statt dass man die Einstellung hat: die, die schon länger gewartet haben (also vor mir sind), sollten auch dann zuerst dort drankommen (an der neuen Kasse).

Oder wenn man irgendwo angerempelt wird, dass viele sich da nicht entschuldigen. Oder wenn man in strömendem Regen oder bei Eiseskälte draußen ist, eine Straße überqueren möchte, die Autofahrer dann nicht warten, einen nicht rüberlassen - obwohl sie selbst ja geschützt im warmen, trockenen Auto sitzen.

Mir ist aber aufgefallen, dass hier in HD die Leute tatsächlich eigentlich (fast) immer (fast) alle an Zebrastreifen anhalten und einen rüberlassen (ja, mit Kind geh ich natürlich beim Zebrastreifen rüber) - da hab ich in Hamburg gegenteilige Erfahrungen gemacht.

Oder dass Leute bei Rot die Straße überqueren - das mache ich auch: wenn ich alleine bin und keine Kinder in der Nähe sind und die Straße nun mal einfach frei ist. :)
Aber wenn Kinder in Sichtweite sind, sollten Erwachsene sich doch bitte ihrer Vorbildfunktion bewusst sein.


Was ja aber auch bekannt ist, ist, dass es oft davon abhängt wie andere sich verhalten - dass sowohl positives als auch negatives Verhalten ja "abfärbt", das eigene Verhalten beeinflusst. Wenn also Einzelne sich "höflich", umgänglich, rücksichtsvoll hilfsbereit verhalten und andere es sehen, ist die Chance, dass diese anderen sich dann auch so verhalten, größer, als wenn Einzelne sich nicht so "positiv" verhalten.
Das liegt wohl daran, dass einerseits den anderen ("Umstehenden") dann bewusst wird, dass und wie sie sich in der Situation also auch selbst angemessen verhalten sollten (und dann wollen) oder/und auch daran, dass man sich dann selbst "keine Blöße geben" will (als "Flegel" ...) und sich deshalb dem positiven Verhalten anpasst, unterordnet.


Man könnte auch laienpsychologisch interpretieren, dass Misanthropen sich einfach selbst nicht mögen. Klar ist, wenn es einem nicht gut geht, man nicht gut drauf oder gestresst ist ..., ist man seiner Umwelt, seinen Mitmenschen gegenüber eher nicht so freundlich gestimmt, begegnet ihnen nicht so offen und wohlwollend als wenn es einem gut geht, man grade fröhlich oder einfach ausgeglichen ist.


Da ich hier in der süddeutschen Provinz viel mehr Natur habe bzw. schnelleren Zugang zu dieser und eine mir angenehmere Landschaft (als in Hbg.)wie auch besseres Wetter (viel öfter blauen Himmel: Licht, Sonne, Wärme), trägt das erheblich zu meiner Ausgeglichenheit bei. Und es gibt hier einfach auch weniger Menschen, dadurch weniger Stress, weniger Hektik, weniger "Fremde", die (täglich mehrmals: in Hbg.) in meine Kinesphäre eindringen - und da spielt sich ja unbewusst ganz viel ab: Stress!

Wie oben schon gesagt: es stresst Menschen einfach, wenn die Gruppe, in der sie leben, zu groß ist, unüberschaubar wird. Und dann verhält Mensch sich eher feindselig, aggressiv, gereizt oder zieht sich zurück, schottet sich ab bzw. weicht aus (geht also in die Offensive oder Defensive: aus Selbstschutz - unbewusst).


Und dann hat es - Misanthropie - auch sicher damit zu tun, dass wir heute über das Geschehen in der Welt so informiert sind, sein können, sein müssen. Wir kriegen einfach viel viel mehr und drastischer (Bilder ...) mit, was überall in der Welt "Schlimmes" ... passiert - auch das: überfordert uns einfach und wir reagieren wiederum mit "Feindseligkeit", Ablehnung und/oder Rückzug oder Verdrängung.


Wenn ich weniger Schreckliches mitkriege (jeden Tag - in meinem persönlichen Umfeld und/oder per Nachrichten ...), kann ich auch sehr viel eher "in meiner Mitte", ausgeglichen sein, als wenn ich mich ständig mit (eigenen und/oder fremden) Problemen und Krisen befassen muss - emotional, gedanklich oder auch praktisch.

Und dass Natur (Grünes/Pflanzen - Stichwort: Frühling) und auch Sonne (blauer Himmel, Tageslicht ...) stimmungsaufhellend sind, sieht man dann auch und gerade in Hamburg - die Leute werden dann oft auf einmal viel freundlicher ... ;)
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Re: Misanthropie
« Antwort #9 am: 06 April 2011, 12:48:11 »

Aber wenn Kinder in Sichtweite sind, sollten Erwachsene sich doch bitte ihrer Vorbildfunktion bewusst sein.
Traurig finde ich, daß viele das nichtmal im Beisein ihrer eigenen Kinder hinkriegen. Meine Eltern haben mir früher erklärt, wie ich eine Straße überqueren muß, und worauf ich achten muß. Das scheint heute nicht mehr so up to date zu sein. Ich sehe so viele Kinder, die einfach ohne zu gucken zu Fuß oder mit Roller oder Fahrrad über die Straße flitzen. Teilweise werden sie kurz vor einer Straße dann angebrüllt. Aber es wird selten erklärt. Wie sollen die das denn verstehen? Ich denke, Verkehrserziehung in der Schule kann und sollte nur das vertiefen, was die Eltern schon "angelegt" haben.

Ich freu mich immer, wenn ich eine Mutter oder einen Vater sehe, die ihrem Kind die Umwelt (also in diesem Fall den Straßenverkehr) erklären, und auch das Kind gucken lassen, ob ein Auto kommt oder ob man über die Straße gehen kann. Und eigentlich ist es traurig, daß sowas einem positiv auffällt, es sollte eigentlich selbstverständlich sein.
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Re: Misanthropie
« Antwort #10 am: 06 April 2011, 19:16:39 »

Aber wenn Kinder in Sichtweite sind, sollten Erwachsene sich doch bitte ihrer Vorbildfunktion bewusst sein.
Traurig finde ich, daß viele das nichtmal im Beisein ihrer eigenen Kinder hinkriegen. Meine Eltern haben mir früher erklärt, wie ich eine Straße überqueren muß, und worauf ich achten muß. Das scheint heute nicht mehr so up to date zu sein. Ich sehe so viele Kinder, die einfach ohne zu gucken zu Fuß oder mit Roller oder Fahrrad über die Straße flitzen. Teilweise werden sie kurz vor einer Straße dann angebrüllt. Aber es wird selten erklärt. Wie sollen die das denn verstehen? Ich denke, Verkehrserziehung in der Schule kann und sollte nur das vertiefen, was die Eltern schon "angelegt" haben.


Und da sind wir wieder bei Misantrophie angelangt: viele Menschen glauben nähmlich, dass  ihre elterliche Pflichten nur daraus bestehen, ihre Nachwuchs mit irgendwas (sei es auch Dosesuppe) satt zu bekommen. 
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Re: Misanthropie
« Antwort #11 am: 06 April 2011, 22:27:37 »

Zitat
Meine Eltern haben mir früher erklärt, wie ich eine Straße überqueren muß, und worauf ich achten muß. Das scheint heute nicht mehr so up to date zu sein. Ich sehe so viele Kinder, die einfach ohne zu gucken zu Fuß oder mit Roller oder Fahrrad über die Straße flitzen. Teilweise werden sie kurz vor einer Straße dann angebrüllt. Aber es wird selten erklärt. Wie sollen die das denn verstehen? Ich denke, Verkehrserziehung in der Schule kann und sollte nur das vertiefen, was die Eltern schon "angelegt" haben.
(Kaffeebohne)

Kommt darauf an, wie alt die Kinder sind. Ja, erst ab Grundschulalter bzw. eigentlich erst ab 8, 9 Jahren sind Kinder überhaupt entwicklungsbedingt in der Lage, am Straßenverkehr "teilzunehmen" - erst ab diesem Alter haben sie die notwendigen Fähigkeiten dafür bzw. die notwendige Entwicklung durchlaufen (hat was mit Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Motorik ... zu tun).

Klar erklärt man seinem Kind schon viel früher, worauf es achten soll, dass Autos/Verkehr gefährlich ist und warum usw., man kann aber von bspw. Vorschulkindern noch nicht erwarten, dass sie das verstehen bzw. sich angemessen verhalten. Frühestens ist das ab Grundschulalter (3., 4. Klasse) möglich.

Naja, ich sehe das nicht, dass es derart viele Kinder gibt, die nicht auf Autos ... achten. Ist mir auch in Hamburg nicht aufgefallen. - Allerdings andere Sachen ... (wie Eltern mit ihren Kindern umgehen) =(    >:(   :'(

off topic. Sorry.
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Re: Misanthropie
« Antwort #12 am: 06 April 2011, 22:32:00 »

Meistens sind es ziemlich kleine Kinder, die noch nichtmal in die Schule gehen. Klar können die den Straßenverkehr nicht verstehen, das verlangt auch keiner. Aber man kann ihnen ihrem Alter entsprechend erklären, daß sie eben NICHT ohne zu gucken über die Straße laufen (oder fahren) dürfen, weil das wegen der Autos für sie gefährlich sein könnte. Oder man nimmt sie an die Hand.

Ich sehe wirklich VIELE Kinder, die genau das aber einfach tun, und von den Eltern kommt keinerlei Reaktion. Wer sonst sollte das denn den Kindern erklären? Von alleine können die es ja schließlich nicht wissen. Scheinbar wird sich drauf verlassen, daß die Autofahrer die Kinder so weit unten schon rechtzeitig sehen und bremsen werden...
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Kallisti

  • Gast
Re: Misanthropie
« Antwort #13 am: 06 April 2011, 22:56:48 »

Kaffeebohne

... ja eben - wenn es kleine Kinder sind, kannst du dir aber auch einfach den Mund fusselig reden ;) Genau: da muss man einfach aufpassen bzw. Kind an die Hand nehmen (bei viel befahrener Straße). Die können das noch nicht alleine und beherzigen es nicht, auch wenn du es ihnen zig mal erklärt hast. ;) Man kann das in dem Alter einfach noch nicht erwarten (dass sie selbständig schauen, warten...).
Klar, die Eltern sind dann in der Verantwortung das Kind aus der Gefahrenzone zu nehmen bzw. hindurch zu "begleiten". ;)
Und dann kommt es - wie immer, wie bei allem - auch noch auf das einzelne Kind an - stark extrovertierte Kinder sind auch einfach unfallgefährdeter als "ruhigere" introvertierte Kinder und überhaupt kommt es auf die Persönlichkeit eines Kindes an - egal, wobei! Man muss halt darauf eingehen - auf das einzelne Kind.

Blablabla. ;) off topic.
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messie

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Re: Misanthropie
« Antwort #14 am: 06 April 2011, 23:04:14 »

Zitat
... ja eben - wenn es kleine Kinder sind, kannst du dir aber auch einfach den Mund fusselig reden Zwinkernd Genau: da muss man einfach aufpassen bzw. Kind an die Hand nehmen (bei viel befahrener Straße). Die können das noch nicht alleine und beherzigen es nicht, auch wenn du es ihnen zig mal erklärt hast. Zwinkernd Man kann das in dem Alter einfach noch nicht erwarten (dass sie selbständig schauen, warten...).

Öhhh ... ich glaube, ihr meint dasselbe. ;)
Ich habe (mal etwas überspitzt formuliert) auch hier und da riesengroße Augen und Ohren, wenn da ne Mutter "Heeeelgaaaa, nicht auf die Straaaaßeeee!" schreit, obwohl Helga grade mal 3 Jahre alt ist und noch gar nicht wirklich begreift, warum das jetzt so voll doof sein soll (ist ja schließlich viel anderes auch, etwa warum soll Nasebohren so doof sein? Nase frei anschließend, fühlt sich viel toller an und so ...). Da gehört ein Kind eben an die Hand bei einer stark befahrenen Straße, und wenn's zum hundertsten Mal ist. Nein, Schimpfen hilft dann auch nicht, wenn Mama die gute kleine Helga kurz vorm Schritt auffe Straße noch mal zurückhält.

Ich habe auch da meine Schwester mal gefragt, ab wann sie es denn für sinnvoll erachtete, sie dann alleine laufen zu lassen. Die Antwort war so einfach wie genial: "Sobald sie sagen 'ja ich weiß Mama, ich muss auf die Autos achten' oder Ähnliches."
Kindererziehung scheint manchmal so einfach zu sein wenn man weiß wie's geht ...  :-\
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