Schwarzes Hamburg > Politik & Gesellschaft -Archiv-
Die FDP im Allzeittief
CubistVowel:
--- Zitat von: Inverted am 31 März 2012, 23:45:31 ---Was hier auch nicht begriffen wird (CubistVowel) ist die Tatsache, dass Sozialabgaben grundsätzlich vom komplett vom Arbeitnehmer gezahlt werden, es kann auch gar nicht anders sein. [...] Ihre Aussagen legen hingegen die Vermutung nahe, dass sie zu denken scheint, diese Kosten würden aus einer ominösen Quelle, also quasi aus dem Off, gespeist.
--- Ende Zitat ---
*grins* Und deine Aussage legt die Vermutung nahe, du glaubst, dass der Arbeitgeber sämtliche Erlöse ganz allein erarbeitet und nur aufgrund dubioser staatlicher Auflagen gezwungen wird, dem lästigen Angestellten was davon abzugeben. ::)
Wer das Welt- und Menschenbild anderer kritisiert, inverted, sollte vielleicht auch (zuallererst) sein eigenes überprüfen. Eine Gesellschaftsform, wie du sie hier schon oft propagiert hast, ist meiner Meinung nach nicht mal mehr steinzeitlich; selbst damals gab es so etwas wie Solidarität und Gemeinwohl, was sich bisher ganz offensichtlich als evolutionärer Vorteil erwiesen hat.
Aber was soll's, bringt ja doch nichts. Bei manchen Diskussionen erinnere ich mich wieder, was der Ausdruck "Perlen vor die Säue werfen" bedeutet. Bin raus...
Inverted:
--- Zitat von: CubistVowel am 02 April 2012, 09:05:48 ---*grins* Und deine Aussage legt die Vermutung nahe, du glaubst, dass der Arbeitgeber sämtliche Erlöse ganz allein erarbeitet und nur aufgrund dubioser staatlicher Auflagen gezwungen wird, dem lästigen Angestellten was davon abzugeben. ::)
--- Ende Zitat ---
Nochmal: Wenn ein Arbeitgeber bis zu 3500 Euro pro Monat für einen Arbeitsplatz ausgeben kann, damit dieser sich rechnet, dann wird er diese 3500 Euro ausgeben. Wenn es keine Steuern und Abgaben gäbe, dann würde der Arbeitnehmer die vollen 3500 Euro erhalten. Wenn Steuern und Abgaben den Bruttolohn auf 2500 Euro drücken (damit die Gesamtkosten nach wie vor bei 3500 Euro liegen), erhält der Arbeitnehmer eben nur 1800 Euro netto ausgezahlt. Diesen Zusammenhang verstehst du nicht. Du denkst, weil etwas Arbeitgeberanteil heisst, dass dieser auch vom Arbeitgeber gezahlt wird. Dem ist jedoch mitnichten so, denn auch diesen Anteil muss der Arbeitnehmer erwirtschaften und entrichten, damit sein Arbeitsplatz sich rechnet. Dieser ökonomische Zusammenhang scheint dir nicht bewusst zu sein.
messie:
--- Zitat von: Inverted am 02 April 2012, 09:20:45 ---
--- Zitat von: CubistVowel am 02 April 2012, 09:05:48 ---*grins* Und deine Aussage legt die Vermutung nahe, du glaubst, dass der Arbeitgeber sämtliche Erlöse ganz allein erarbeitet und nur aufgrund dubioser staatlicher Auflagen gezwungen wird, dem lästigen Angestellten was davon abzugeben. ::)
--- Ende Zitat ---
Nochmal: Wenn ein Arbeitgeber bis zu 3500 Euro pro Monat für einen Arbeitsplatz ausgeben kann, damit dieser sich rechnet, dann wird er diese 3500 Euro ausgeben. (...)
--- Ende Zitat ---
Genau hier liegt dein Denkfehler.
Er wird diese 3500 Euro nämlich nicht ausgeben! Sondern so wenig wie möglich ausgeben, was minimal geht, um die Arbeitskraft trotzdem zu erhalten. Dann gibt er halt 800 statt 3500 Euro aus und behält den Rest für sich - auch wenn die Arbeitskraft genau diese 3500 Euro für ihn erwirtschaftet. Weil's halt geht! Und weil er sagen kann "na, dann hol' dir doch Stütze, kriegste noch weniger, willste aber doch nicht, ooder?".
Genau das ist der Grund für die Forderung nach einem flächendeckenden Mindestlohn: Weil die Politik allmählich erkennt, dass die Arbeitnehmer mehr erwirtschaften als ihnen gegeben wird. Ungelernte Mitarbeiter erhalten Hungerlöhne, obwohl sie eigentlich sehr viel mehr erwirtschaften als das, was sie erhalten. Das Gros der Zeitarbeiten lebt nach dem derzeitigen Prinzip! Es wird so wenig Geld wie möglich ausgegeben, egal wie viel die Arbeitskraft wert ist. Man tut einfach so, als wäre jeder (fast) nichts wert.
Allerdings glaube ich nicht unbedingt daran, dass die Politiker das aus purer Menschenliebe fordern. Sie erkennen lediglich allmählich, dass der Konsum hierdurch massiv gebremst wird. Das hat dann wiederum negative Auswirkungen auf die Binnennachfrage und damit auf die Gesamtwirtschaft - mal ganz davon abgesehen, dass dem Staat hierdurch dann auch eine Menge Geld durch die Lappen geht, wenn die meisten Personen klar unter Steuergrenze Gehalt kriegen. ;)
CubistVowel:
--- Zitat von: Inverted am 02 April 2012, 09:20:45 ---Dieser ökonomische Zusammenhang scheint dir nicht bewusst zu sein.
--- Ende Zitat ---
Das wird es sein... ;D
Trotzdem halte ich Sozialabgaben und Steuern für notwendig. Allerdings: Hätte ich über deren genaue Art, Höhe und Verteilung zu entscheiden, würde ich ohne Frage einiges anders machen.
Kallisti:
... Es wurde ja jetzt schon alles Nötige gesagt. :)
Was die Frage (an mich) betrifft, warum ich nicht selbst ein Unternehmen gründe und für bessere Bedingungen sorge:
Was glaubst du, inverted? Ob mir ganz vielleicht eventuell unter Umständen das dafür nötige StartKAPITAL fehlt? ;D
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