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Die FDP im Allzeittief

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Eisbär:

--- Zitat von: messie am 02 April 2012, 09:55:34 ---Genau hier liegt dein Denkfehler.
Er wird diese 3500 Euro nämlich nicht ausgeben! Sondern so wenig wie möglich ausgeben, was minimal geht, um die Arbeitskraft trotzdem zu erhalten. Dann gibt er halt 800 statt 3500 Euro aus und behält den Rest für sich - auch wenn die Arbeitskraft genau diese 3500 Euro für ihn erwirtschaftet. Weil's halt geht!

--- Ende Zitat ---
Grundsätzlich versucht ein Unternehmer natürlich immer Gewinn zu erwirtschaften. Das erfordert eben geringere Ausgaben als Umsatz zu haben. Dafür kann man sowohl versuchen, den Umsatz zu maximieren (was in D ja recht gut läuft) als auch die Kosten zu senken (was auch recht gut klappt).
Aber nicht alle Arbeitgeber sagen, daß sie alles rausholen müssen, was geht. Es gibt genügend, die sagen eben, daß der Gewinn geringer sein darf, sie dafür aber ihre Mitarbeiter fair behandeln. Man darf da nicht einfach so pauschalisieren. Aus den Medien bekannte Positivbeispiele von Großunternehmen, die sozial verantwortlich handeln, sind z.B. Porsche und Trigema.

Das Problem dabei ist, daß viele Manager eben nicht sozialverträglich agieren, weil sie nicht über ihren Tellerrand gucken: nur gut bezahlte Arbeitskräfte sind auch Kunden mit entsprechender Kaufkraft.

messie:

--- Zitat ---Aber nicht alle Arbeitgeber sagen, daß sie alles rausholen müssen, was geht. Es gibt genügend, die sagen eben, daß der Gewinn geringer sein darf, sie dafür aber ihre Mitarbeiter fair behandeln. Man darf da nicht einfach so pauschalisieren. Aus den Medien bekannte Positivbeispiele von Großunternehmen, die sozial verantwortlich handeln, sind z.B. Porsche und Trigema.
--- Ende Zitat ---

Selbstverständlich gibt es auch gute Arbeitgeber, keine Frage. Auch Großunternehmen. Es gibt niemals nur Schwarz und Weiß.
Mein Einwand gegenüber inverted ist aber eben genau der - dass es nicht dieses Schwarz und Weiß alleine gibt. Es gibt nicht den guten Unternehmer. Es gibt auch viele schlechte, und diese tun eben wie beschrieben - sie beuten ihre Arbeitnehmer aus solange es geht.
Ich glaube, dass die Ausbeuter mittlerweile leider in der Mehrheit sind. Siehe Zeitarbeiten, welche zahlt denn da heutzutage denn vernünftig? Viele fallen mir da nicht ein.
Es gibt über 1,4 Millionen Aufstocker (Stand: 2010) in Deutschland, Tendenz steigend. Das bedeutet im Klartext: Arbeitgeber bezahlen 1,4 Millionen Menschen weniger als sie zum Leben brauchen! So etwas sollte und darf es meines Erachtens in einem Sozialstaat nicht geben.

Die Lösung hatte ich dafür genannt: Flächendeckende Mindestlöhne.

Eisbär:
Ich bin auch für Mindestlöhne, aber:
- erstens sind der weitaus größte Teil der Aufstocker Menschen, die in Teilzeit arbeiten
- zweitens müßte der Mindestlohn für einen alleinernährenden Familienvater mit 2 Kindern bei ca. 13€ liegen, wenn er seine Familie bis zum heutigen Aufstockerlevel versorgen will.

--- Zitat von: messie am 02 April 2012, 12:02:02 ---Es gibt über 1,4 Millionen Aufstocker (Stand: 2010) in Deutschland, Tendenz steigend. Das bedeutet im Klartext: Arbeitgeber bezahlen 1,4 Millionen Menschen weniger als sie zum Leben brauchen!
--- Ende Zitat ---

CubistVowel:

--- Zitat von: messie am 31 März 2012, 14:28:47 ---
...alleine schon dieses fürchterliche Wort "Anschlussverwendung" ...


--- Ende Zitat ---

Übrigens, messie, habe ich gerade dieses Wort zum Unwort des Jahres vorgeschlagen und bin damit bestimmt nicht die Erste oder Einzige...

Das Wort beleuchtet, wie ein leider wachsender Kreis von Unternehmern und Politikern die Menschen, ihre Angestellten sieht: als zu benutzende Dinge. :(

Eisbär:
Naja, das Menschenmaterial ist nunmal eines der Werte eines Unternehmens. In vielen Bereichen gibt es darum ja auch Human-Resource-Management-Kurse.

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