Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: ESSEN :D  (Gelesen 212908 mal)

Eisbär

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Re: ESSEN :D
« Antwort #390 am: 31 Mai 2011, 13:32:35 »

Und Kallisti: "früher" wurden Menschen 30 Jahre alt, heute schimpfen sie noch mit 110 über Lebensmittelskandale und Chemie... ein Schelm, wer böses dabei denkt.
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Kallisti

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Re: ESSEN :D
« Antwort #391 am: 31 Mai 2011, 14:39:06 »

Zitat
Du kannst nicht erst einen Einwand vorbringen, wenn ich dann um Erläuterung bitte, aber entgegnen, dass diese Erläuterung zu kompliziert sei und an meine hirntechnische Leistung zu hohe Anforderungen stell(t)e.

Hä?
Du bist es doch ständig, die "keine englischen Texte" und "zu komplizierte Texte" plärrt. Da ist es doch nur verständlich rückzufragen, ob du eine komplizierte Quelle (nach der du schließlich fragtest) überhaupt haben möchtest.
Eine verständliche Reaktion der Redoxreaktion würde mich zwar auch interessieren, aber nicht grade hier in der Diskussion. Das würde nur ausufern, fürchte ich.


messie

Ich habe einfach nur erwartet bzw. erbeten (von SoylentHolger), dass er zur Bekräftigung seiner Widerlegung meiner Bemerkung mit den Threonsäuren - in Bezug auf (erhitzte) Ascorbinsäure (wie bspw. in Brot/Backwaren - siehe: worum es oben ursprünglich ging, in welchem Zusammenhang ich die Ascorbinsäure erwähnte!) - eine verständliche Quelle nennt und/oder mit eigenen Worten (ohne "Fachchinesisch") erklärt, warum Threonsäure nicht gesundheitsschädlich ist/sein soll, wenn sie durch erhitzte Ascorbinsäure entsteht (und verzehrt wird: bspw. in Form von Brot).



Und Kallisti: "früher" wurden Menschen 30 Jahre alt, heute schimpfen sie noch mit 110 über Lebensmittelskandale und Chemie... ein Schelm, wer böses dabei denkt.


Da komm ich jetzt nicht mit ?
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Serenity

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Re: ESSEN :D
« Antwort #392 am: 31 Mai 2011, 15:08:04 »

Redoxreaktionen heißen doch im Prrinzip nur, daß Elektronen (oder in der konservativeren Wortbedeutung Sauerstoff) von einem Molekül zum anderen wechseln. Sauerstoff und Elektronen übrigens in umgekehrter Richtung.

Ich HASSE Chemie!  >:(
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Eisbär

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Re: ESSEN :D
« Antwort #393 am: 31 Mai 2011, 15:18:37 »

Und Kallisti: "früher" wurden Menschen 30 Jahre alt, heute schimpfen sie noch mit 110 über Lebensmittelskandale und Chemie... ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Da komm ich jetzt nicht mit ?
Es ging darum Holgers These, daß Lebensmittel besser als jemals zuvor sind, zu bekräftigen. Oder denkst Du, die hohe Lebenserwartung heutzutage hängt nicht auch und gerade mit unserer Ernährung zusammen?
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Kallisti

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Re: ESSEN :D
« Antwort #394 am: 31 Mai 2011, 23:27:32 »

Und Kallisti: "früher" wurden Menschen 30 Jahre alt, heute schimpfen sie noch mit 110 über Lebensmittelskandale und Chemie... ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Da komm ich jetzt nicht mit ?
Es ging darum Holgers These, daß Lebensmittel besser als jemals zuvor sind, zu bekräftigen. Oder denkst Du, die hohe Lebenserwartung heutzutage hängt nicht auch und gerade mit unserer Ernährung zusammen?


Eisbär - ich weiß nicht, wie oft ich es nun schon geschrieben habe, aber: es geht nicht um "höhere Lebenserwartung" per se (mir zumindest nicht), sondern darum, was wer davon hat: die Individuen wie die ("alternde") Gesellschaft - wenn die Menschen zwar älter werden, aber auch kranker - insbesondere durch chronische Erkrankungen, insbesondere durch Zivilisationskrankheiten und insbesondere, wenn daran immer mehr/öfter auch Kinder erkranken.

Ich persönlich will nicht 110 oder 80 werden, wenn ich ab dem 50. Lebensjahr chronisch krank bin/bleibe (oder noch früher oder evtl. ein paar Jahre später). - Ich persönlich möchte lieber so lange als möglich gesund sein, leben (können) und "dafür" früher sterben (als lange zu "leben" und dabei über Jahre bzw. Jahrzehnte aber krank zu sein).

Und dabei beziehe ich mich explizit nicht auf Krankheiten, die man selbst nicht verschuldet hat bzw. nicht zu verantworten hat, nicht hat abwenden oder aufhalten können (ja, das ist schwierig, es so abzugrenzen, aber ich denke, es ist klar, was ich meine) - sondern beziehe mich (wiederum explizit) auf sogenannte (chronische) "Zivilisationskrankheiten", die mehr oder weniger "hausgemacht" sind - also: im Zusammenhang mit dem eigenen Lebensstil (Ernährungsgewohnheiten, Bewegung, Entspannung - oder eben: nicht das bzw.: da, wo halt selbst beeinflussbar, veränderbar).
« Letzte Änderung: 31 Mai 2011, 23:30:46 von Kallisti »
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CubistVowel

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Re: ESSEN :D
« Antwort #395 am: 01 Juni 2011, 08:04:09 »

Und Kallisti: "früher" wurden Menschen 30 Jahre alt, heute schimpfen sie noch mit 110 über Lebensmittelskandale und Chemie... ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Da komm ich jetzt nicht mit ?
Es ging darum Holgers These, daß Lebensmittel besser als jemals zuvor sind, zu bekräftigen. Oder denkst Du, die hohe Lebenserwartung heutzutage hängt nicht auch und gerade mit unserer Ernährung zusammen?

Die längere Lebenserwartung liegt genauso an der verbesserten medizinischen Versorgung. Auch die schiere Masse an verfügbarer Nahrung spielt eine Rolle. Länger leben heißt übrigens auch nicht unbedingt besser leben. Quantität statt Qualität? Diese Einstellung liegt sehr im Trend...ich schließe mich selbst da auch (oft) nicht aus. Gerade das Thema "Essen" ist bei mir das Thema, bei dem Anspruch und Realität am weitesten auseinander klaffen. :-\

Auch das unsäglich blöde Totschlagargument "Schließlich müssen wir alle an irgendwas sterben" habe ich hier vor einiger Zeit schon gelesen. Als ob es darum ginge: um den Tod. Ich denke, es geht darum, sich das Leben so gut und angenehm wie möglich zu gestalten; dazu gehört auch eine gute Ernährung.

Und "gut" ist in diesem Zusammenhang eben sehr subjektiv. Wenn der eine eben mit Currywurst und Dosenfertiggerichten happy ist und dafür gewisse Krankheiten in Kauf nimmt, während der andere auf frisches Gemüse und Tofuwurst steht und damit glücklich und zufrieden ist - für mich ist das dann so, auf persönlicher Ebene, völlig in Ordnung. (Umwelt, Tierschutz, Kinderernährung und gesellschaftliche Probleme seien mal ganz kurz außen vor. ;))

Problematisch wird es vor allem dann, wenn Essen statt Genuss nur noch schlechtes Gewissen produziert. Die meisten Menschen wissen nämlich sehr genau, was als "richtige" Nahrung empfohlen wird. Trotzdem essen sie das "Falsche", aber jetzt halt mit schlechtem Gewissen und somit weniger Genuss.

Und die Gründe, warum so vielen Menschen die stark industriell prozessierten Lebensmittel besser schmecken, sind vielfältig. Gewöhnung spielt sicher eine große Rolle, und wahrscheinlich nutzt die Industrie die biologisch angelegte Neigung des Menschentieres aus, möglichst viel gehaltvolle Nahrung zu sich zu nehmen, um für schlechte Zeiten vorzusorgen...^^

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messie

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Re: ESSEN :D
« Antwort #396 am: 01 Juni 2011, 10:21:15 »


Zitat
Problematisch wird es vor allem dann, wenn Essen statt Genuss nur noch schlechtes Gewissen produziert.

Ich persönlich glaube, dass dieses schlechte Gewissen, egal weswegen es erzeugt wird, der Hauptübeltäter für vieles (Krankheiten wie z.B. Magengeschwüre, Depressionen, etc. pp.) ist.
Deswegen kommen viele "Reformierer" auch bei anderen so selten an: Weil sie bestrebt sind, den anderen ein schlechtes Gewissen einzubläuen ("ihr ernährt euch schlecht, ihr werdet schon sehen was ihr davon habt!", "ihr ernährt euch ungesund und werdet öfter krank", "ihr sorgt mit eurer Gedankenlosigkeit dafür, dass in Afrika Kinder verhungern", etc. pp.).

So läuft das aber eben nicht. Niemand möchte ein schlechtes Gewissen haben, weil jeder instinktiv weiß, dass ein schlechtes Gewissen niemandem gut tut. Deswegen stößt größerer missionarischer Eifer im Schlechtredsinne auf Widerstand oder zumindest taube Ohren.

Sinnvoller ist da, es positiv zu formulieren und auch so zu meinen.
Also eben nicht "wenn du kein Gemüse isst, ernährst du dich ungesund", sondern "Gemüse ist doch lecker! Probier doch mal das Rezept aus hier, würde mich wundern wenn dir das nicht auch schmeckt".

Sicher ist richtig, dass man bei besserer Ernährung mehr vom Alter hat. Nur ist das der falsche Ansatz jemanden zu erreichen, denn "das Alter" ist sehr abstrakt und vor allem sehr weit weg.
Der Punkt ist eher dass es am besten funktioniert, wenn es den Leuten jetzt etwas bringt.
Was mich an Kallistis Einwürfen hier öfters mal stört ist diese endlose Wiederholung des "Bio ist gut", das durch diese Wiederholungen den Eindruck der Bemerkung "... und alles andere ist schlecht" erweckt. Genau das aber ist dann dieses Überzeugenwollen durch Negatives, und just der Schuss geht oft genug nach hinten los.

Eine Auflistung jener Bio-Produkte oder -Arten die einfach lecker sind kann da nicht schaden. Dass andere Nicht-Bio-Sachen auch lecker sein können, na klar! Aber eben nicht nur. :)
So muss ich doch hier mal eindeutig sagen, dass ich bei Tomaten den Unterschied zwischen Bio und Nichtbio deutlich merke. Viele Nicht-Biotomaten schmecken einfach mal nach nix, bis auf diverse Cherrytomaten. Da sich das dann preislich aber nix tut, ob ich die teuren Cherries nehme oder die im Vergleich zu "normalen" Tomaten die Bio-Tomaten, greife ich inzwischen hauptsächlich zu letzteren. Sie schmecken wenigstens noch nach Tomaten!
Wobei die Tomaten aus der Dose auch nicht zu verachten sind. Spaghetti, passierte Tomaten dazu und noch ein paar möglichst frische Gewürze dazu, schon ist das leckere Pastagericht fertig. :)
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Eisbär

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Re: ESSEN :D
« Antwort #397 am: 01 Juni 2011, 11:51:11 »

Gemüse ist doch lecker!
Nein, lügen hilft da auch nicht ;)
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CubistVowel

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Re: ESSEN :D
« Antwort #398 am: 01 Juni 2011, 12:09:15 »

Gemüse ist doch lecker!
Nein, lügen hilft da auch nicht ;)
Aber ordentlich Bechamelsoße drauf hilft. ;)
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messie

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Re: ESSEN :D
« Antwort #399 am: 01 Juni 2011, 12:10:05 »

Gemüse ist doch lecker!
Nein, lügen hilft da auch nicht ;)

Du hast also noch nie ein Gericht mit Gemüse gegessen, das dir geschmeckt hat? Oder reicht dir dein 1000g-Steak ohne Beilagen etwa zum täglichen Verzehr?  :D
Pack einfach den Hack-Reistopf in Paprika und lasse es langsam fertigköcheln. Richtig gewürzt habe ich noch niemanden erlebt, dem das bislang noch nicht geschmeckt hat.
Was rein Vegetarisches angeht, gehörst du ja eh zur "aber man braucht doch Fleisch!" - Fraktion, vegetarische Rezepte wären bei dir deswegen eh Perlen vor die Säue.  8)

Mist, ich krieg Hunger. Wird Zeit dass der Kartoffelauflauf in den Ofen kommt!
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Kallisti

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Re: ESSEN :D
« Antwort #400 am: 01 Juni 2011, 12:31:45 »

messie

Zitat
So läuft das aber eben nicht. Niemand möchte ein schlechtes Gewissen haben, weil jeder instinktiv weiß, dass ein schlechtes Gewissen niemandem gut tut. Deswegen stößt größerer missionarischer Eifer im Schlechtredsinne auf Widerstand oder zumindest taube Ohren.

Sinnvoller ist da, es positiv zu formulieren und auch so zu meinen.
Also eben nicht "wenn du kein Gemüse isst, ernährst du dich ungesund", sondern "Gemüse ist doch lecker! Probier doch mal das Rezept aus hier, würde mich wundern wenn dir das nicht auch schmeckt".


Da bin ich allerdings anders eingestellt als du, denn zum Einen bin ich keine Kindergärtnerin (in Bezug auf andere erwachsene (erwachsene??) Menschen), die ihre Schützlinge überzeugen muss oder möchte und das eben: kindgerecht, sondern ich denke, ich habe es mit erwachsenen (?) Menschen zu tun, denen man mit rationalen Argumenten begegnet. Das ist mein Anspruch, ja und entsprechend verhalte ich mich anderen gegenüber - und so will ich auch von anderen behandelt werden:

Nicht "manipulativ", nicht suggestiv - nicht: dass mir etwas auf "milde" Weise schmackhaft gemacht werden muss/soll (nicht nur auf Essen bezogen!), sondern: offen, ehrlich, direkt, rational. Ohne "Singsang" - à la: "Probier doch mal - mmmm - wie lecker!" oder so in der Art.

Der Punkt ist wohl der, dass Menschen sich da wohl doch sehr unterscheiden, unterschiedliche Zugänge ... haben.


Eine andere Sache ist, dass mich der ewig gegenwärtige überzogene Hedonismus einfach nervt! - ALLES muss/soll toll, schön, lustig, nett, angenehm, bequem ... sein, "Spaß" machen usw.

Auch das ist nicht meine Schiene - ich erwarte von mir selbst und anderen Erwachsenen, dass man kritisch ist, dass man Einsicht hat in die Notwendigkeit von eigener Beschränkung, von Maßhalten und teilweise eben auch von Verzicht (ich erwähnte das bereits in Zusammenhang mit bspw. Erziehungszeiten kleiner Kinder oder auch bei geringem Einkommen...) - so ist das Leben nun mal einfach - und so war es schon immer: Kein Mensch kann "alles" jederzeit haben - und das auch noch dauerhaft und ohne negative Folgen -> für sich selbst und/oder für andere (Natur, Mitmenschen, Tiere ...).

Ich gehe das eben von dieser Seite an - also "Schlagwort": Selbstdisziplin(ierung) und Selbsterziehung - im Grunde also: Selbstverwantwortung.

Nein, ich kann mir das nicht auf die Fahnen schreiben - ich bin auch ein ganz normaler Mensch (mit Hang zur "Trägheit", zur "Lust", zur Bequemlichkeit usw.), aber meiner Ansicht nach ist das der "richtigere" Weg - und eben nicht der, der sich am allgegenwärtigen "Lustprinzip" (überwiegend, meistzeitlich) orientiert.


Bei Kindern, ja, da muss man mit "einfach lecker" (also auf dieser Schiene) operieren (obwohl: muss man auch nicht ... - anderes Thema). Aber bei Erwachsenen setze ich einfach eine gewisse Vernunft/Vernünftigkeit, Weitsicht, Umsicht, Selbstbeherrschung/Selbstdisziplin voraus.


Und wie CubistVowel schrieb und ich oben sagen wollte: Qualität statt Quantität (nicht umgekehrt) sollte doch wichtig sein - einem selbst: für sich selbst.


Wenn ich ein schlechtes Gewissen habe, kann ich mich auch nicht damit herausreden und die Schuld daran auf andere übertragen, indem ich sage: Wenn die anderen mir nicht ständig erzählen würden, dass wie ich mich ernähre "schlecht", ungesund ... ist, hätte ich viel mehr Freude und Genuss am/beim Essen. Jetzt fühl ich mich dauernd schlecht, nur weil andere mir einreden (wollen), ich ernährte mich nicht richtig ...

Wenn ich mit mir und meiner Ernährungsweise im Reinen, davon überzeugt bin, macht mir so schnell keiner ein schlechtes Gewissen! - Ich sollte mich dann doch eher fragen, ob ich dieses habe, weil ich im Grunde selbst weiß/denke, dass meine Ernährungsweise (oder was immer) nicht "gut" ... ist! - Dann sollte ich daran etwas zu ändern zumindest: versuchen - aber nicht die Schuld (für mein schlechtes Gewissen) auf andere schieben (auch das ist: infantiles Verhalten).


Zitat
Ich persönlich glaube, dass dieses schlechte Gewissen, egal weswegen es erzeugt wird, der Hauptübeltäter für vieles (Krankheiten wie z.B. Magengeschwüre, Depressionen, etc. pp.) ist.
Deswegen kommen viele "Reformierer" auch bei anderen so selten an: Weil sie bestrebt sind, den anderen ein schlechtes Gewissen einzubläuen ("ihr ernährt euch schlecht, ihr werdet schon sehen was ihr davon habt!", "ihr ernährt euch ungesund und werdet öfter krank", "ihr sorgt mit eurer Gedankenlosigkeit dafür, dass in Afrika Kinder verhungern", etc. pp.).

So läuft das aber eben nicht. Niemand möchte ein schlechtes Gewissen haben, weil jeder instinktiv weiß, dass ein schlechtes Gewissen niemandem gut tut. Deswegen stößt größerer missionarischer Eifer im Schlechtredsinne auf Widerstand oder zumindest taube Ohren.



(messie)


Im Grunde kann es mir doch ganz egal sein, wie ungesund ... andere sich ernähren und welche Konsequenzen das für sie persönlich hat. - Wenn ich versuche, zu überzeugen, dann doch auch im Interesse der anderen. - Allerdings auch: im Interesse Dritter, die eben unter dieser ("schlechten", bequemen, egoistischen, "falschen", ungesunden ...) Ernährungsweise von Menschen u.U. leiden (wie bspw. Tiere oder Natur/Umwelt oder Menschen in sogen. "Dritte-Welt-Ländern" ...).

Ich bin überzeugte Moralistin, ja - das erwähnte ich schon mehrmals und dazu stehe ich absolut.

Dass ich mir damit nicht unbedingt Freunde mache, ist mir klar, aber das nehme ich in Kauf - ich werde nicht gegen meine eigenen Überzeugungen handeln, mich verhalten, mich verstellen, anpassen, einschleimen ... - nur, damit man "mich mag" oder damit ich anderen "genehm" bin oder gar um Konflikten aus dem Weg zu gehen (Letzteres ganz sicher nicht, wie man ja weiß ...  ;) ).



Und ja - wenn man Kinder hat, denkt man über Ernährung wohl nochmal ganz anders nach als wenn man nur für sich selbst verantwortlich ist.
Außerdem ist bekannt, dass Frauen sich mit gesunder Ernährung tatsächlich intensiver auseinandersetzen als Männer.



Natürlich kann ich heute bequem ... leben - aber ich sollte doch als erwachsener Mensch in der Lage sein, mir klarzumachen, darüber nachzudenken, zu realisieren, mir zu vergegenwärtigen dass es ein "Später" geben wird und dass ich mit meinem heutigen Verhalten/Lebensweise die Verantwortung für mein persönliches "Später" (Alter) selbst trage und zu tragen habe!

Darüber scheinen sich viele Menschen nicht so recht im Klaren zu sein - oder verdrängen das: eben: weil es so bequemer ist (Hedonismus).



Und hier spielt das jeweilige Lebensalter eine große Rolle: dass viele junge Menschen am meisten im "Hier und Jetzt" leben, im hormonellen Überschwange sind, sich noch extrem vital, energiegeladen fühlen und das Gefühl haben, noch lange lange Zeit zu haben - ist klar. Ist auch in Ordnung.

Aber irgendwann sollte man doch erwachsen werden - ja, das hat sich heute sehr nach hinten verschoben - findet oft erst so mit Ende Zwanzig bis (eher) Mitte Dreißig statt.

Und dann sollte man das mit der Selbstverantwortung und der Verantwortung für andere (Menschen, Tiere, Natur) aus anderer Perspektive (als der überwiegend hedonistischen oder egozentrischen) sehen. - Finde ich. Erwarte ich - leider, ja. Auch von mir selbst.


Daher kann ich dem nicht zustimmen:

Zitat
Nur ist das der falsche Ansatz jemanden zu erreichen, denn "das Alter" ist sehr abstrakt und vor allem sehr weit weg.

Vielleicht für jemanden, der 16, 17, 18, 20 ist - aber doch nicht mehr, wenn man (ab) Mitte 30 ist. ? (Für mich seit etwa Ende Zwanzig nicht mehr: "abstrakt".)



« Letzte Änderung: 01 Juni 2011, 12:34:59 von Kallisti »
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messie

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Re: ESSEN :D
« Antwort #401 am: 01 Juni 2011, 13:37:23 »

Zitat
Ich gehe das eben von dieser Seite an - also "Schlagwort": Selbstdisziplin(ierung) und Selbsterziehung - im Grunde also: Selbstverwantwortung.

Gucke, genau in diesem Punkt denken wir anders, bzw. gehen anders ans Leben heran.  :)
Ich selbst sehe "Selbstdisziplinierung" nicht als "Selbstverantwortung" sondern zu einem guten Stück "Selbstverarschung", denn wo man sich "disziplinieren" muss, stimmt irgend etwas nicht. Entweder man macht es aus innerer Motivation heraus oder die eigene Intuition warnt einen davor, dass es der falsche Weg ist. Wenn ich mich zum Essen bestimmter Produkte zwingen (also disziplinieren) muss, läuft irgendwas gründlich falsch.

Wirklich großartig finde ich dieses Buch "Dinge geregelt kriegen - ohne einen Funken Selbstdisziplin", in dem das in Worte gepackt wurde, das mir vorher schon irgendwo bewusst war, mir aber ebenjene Worte dafür fehlten. Dort wird dieses Phänomen der Selbstdisziplinierung versus Motivation genauestens beschrieben, und auch nach längerem Nachdenken kann ich dieser Philosophie nur zustimmen.

Nicht überall im Leben kann man sich vor Selbstdisziplin drücken. Logisch. Am Arbeitsplatz gibt's immer mal Arbeiten die man nicht gerne macht, als Arbeitsloser rutschen diverse Bewerbungen auch nicht immer leicht von der Hand, und als Selbstständiger hat man sicher auch mal mit Nicht-Lieblingskunden Kontakt, auf die man mal (oder ständig, k.A.) angewiesen ist.

Gerade bezüglich des Essens aber finde ich ein Leben nach dem Lustprinzip gar nicht so verkehrt. Sich Zeit nehmen fürs Essen, zum Ziel haben es so lecker wie möglich hinzubekommen, und dabei auch neugierig zu sein auf Neues, dem kann ich sehr viel abgewinnen.
Dass man sich durchgängig nur ungesund ernähren würde weil einem nur Ungesundes schmeckt, halte ich auch für ein Gerücht. Abwechslung verlangt auch der eigene Körper, und wenn einem das zehnte Mal das eigene Lieblingsgericht Schnitzel-Pommes vorgesetzt wird, kann man's garantiert irgendwann auch nicht mehr sehen.
Ich zumindest stelle fest, dass sich gerade im Erwachsenenalter das Bedürfnis nach mehr Gemüse und weniger Fleisch nahezu automatisch eingependelt hat.
Und warum? - Weil die Neugierde da war, weil ich feststellte wie geil frisch zubereitete Paprikagerichte schmecken, weil der Umstieg von Fertiggerichten auf Frisches zwar meinen Geldbeutel leerspülten, dafür aber förmlich eine Geschmacksexplosion im Mund verursachte, die ich nicht mehr missen mag.

Und, so bizarr es klingen mag: Auch der Küchenschlacht auf ZDF habe ich persönlich einiges an Ernährungsumstellung zu verdanken, weil dort regelmäßig so häufig 'rüberkommt wie lecker Essen sein kann (und ja noch häufig erklärt wird, wie's geht) und wie man vor allem die Dinge so kocht, damit sie auch schmecken.
Denn es kann ja durchaus auch sein, dass die Eltern irgendwas nicht so lecker kochten wie man es kochen könnte und man es deswegen nicht mag.
Bin mal gespannt ob ich mich irgendwann mal ans Kochen von Linsen herantraue, die mag ich eigentlich nicht, weil sie mir immer zu bitter waren. Just hier habe ich aber den Verdacht dass sie das gar nicht sein müssen, wenn man sie richtig zubereitet. :)
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Re: ESSEN :D
« Antwort #402 am: 01 Juni 2011, 14:08:24 »

(...) weil der Umstieg von Fertiggerichten auf Frisches zwar meinen Geldbeutel leerspülten (...)
Das ist etwas, was ich nicht nachvollziehen kann. Fertigfutter ist doch um einiges teurer als frisches Gemüse! Es sei denn, wir reden von Spargel.  ;)


Und doch, es gibt mehr als genug Menschen, denen es egal ist, was sie in sich reinstopfen. Hauptsache, es füllt den Magen. Fertigfutter & Fastfood gern, weil man am wenigsten Arbeit damit hat. Es gibt Menschen, die keinen Spaß am Kochen haben.
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Re: ESSEN :D
« Antwort #403 am: 01 Juni 2011, 14:18:05 »

Zitat
Fertigfutter ist doch um einiges teurer als frisches Gemüse!

Nicht die Tortellini für 1,14€ und die billigste Fertigpizza. ;)
Groß war mein Budget ja noch nie, damals waren mir die Goth-Parties Freitag+Samstag jede Woche aber eben wichtiger, da hab ich dann am Essen gespart wo ich konnte.
Das sieht heute .... öhhh ... n büsschen anders aus  8)

Zitat
Und doch, es gibt mehr als genug Menschen, denen es egal ist, was sie in sich reinstopfen.

Na gut, ich kann nicht für andere sprechen bzw. Menschen, die ich nicht kenne. In meinem direkten Umfeld zumindest ging allesamt der Trend weg vom Fertigfraß, überwiegend aus demselben Grund wie der für mich, "ist leckerer so". :)
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Re: ESSEN :D
« Antwort #404 am: 01 Juni 2011, 14:29:54 »

Zitat
Fertigfutter ist doch um einiges teurer als frisches Gemüse!

Nicht die Tortellini für 1,14€ und die billigste Fertigpizza. ;)
Brokkoli - 99 Cent und Kartöffel & Butter hat man eh immer parat  ;)

Aber gut, daß ist jetzt Erbsenzählerei.  ;)
« Letzte Änderung: 01 Juni 2011, 14:33:23 von Kaffeebohne »
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