Zitat von: Philomel am 17 August 2010, 12:24:22Die Wenigsten werde heutzutage wirklich den Bund fürs Leben schließen, es ist meist doch eher ein Bund für mal sehen wie lange das gut geht. Oder kommt da wieder das Scheidungskind in mir hoch?Ich für meinen Teil finde, du siehst das in diesem Punkt n bissl argh negativ. ^^" Ich für meinen Teil muss nicht alle jubel Jahre den Partner auswechseln. Mir reicht einer für den Rest. Dafür brauch ich auch nicht zwingend nen Ring um den Finger. Das finde ich heutzutage ja so praktisch. "Früher" scheint es ja oft "dazu" gehört zu haben - so als Pflicht-Ziel im gemeinsamen Leben.
Die Wenigsten werde heutzutage wirklich den Bund fürs Leben schließen, es ist meist doch eher ein Bund für mal sehen wie lange das gut geht. Oder kommt da wieder das Scheidungskind in mir hoch?
Zitat von: Philomel am 17 August 2010, 12:24:22Andererseits verlernen Leute dadurch auch, sich auf Kompromisse einzulassen, denn es besteht ja kein Zwang mehr, die Beziehung zu kitten und am Laufen zu halten. Ich vermute, dass einige geschiedene Ehen durch mehr Arbeit der Ehegatten wieder glücklich geworden wären. Wieviel Aufwand einem das wert ist, muss nun jeder für sich selbst entscheiden. Diese Entwicklung finde ich doch schon etwas bedenklich. Es zeigt, das früher nicht alles schlecht war. ^^"
Andererseits verlernen Leute dadurch auch, sich auf Kompromisse einzulassen, denn es besteht ja kein Zwang mehr, die Beziehung zu kitten und am Laufen zu halten. Ich vermute, dass einige geschiedene Ehen durch mehr Arbeit der Ehegatten wieder glücklich geworden wären. Wieviel Aufwand einem das wert ist, muss nun jeder für sich selbst entscheiden.
Inzwischen weiß man ja viel mehr über die "Spätfolgen" der Scheidungen bei Kindern, und insofern gelten Scheidungskinder heute bei vielen als besonders betreuungsbedürftig, emotional geschädigt und schlechthin "lebensuntüchtig". Dazu kommt, dass viele Alleinerziehende von Hartz 4 leben, die Kinder also, da arm, vorn vornherein als bildungsfern etc. abgestempelt werden.
Schlüsselkind war ich auch. Mein (damals etwas konservativer) Vater fand es furchtbar und beschimpfte meine Mutter als Rabenmutter, ich fand es super. Damals war das für die Mitschüler meist ein Grund für Mitleid, weil deren Mamis alle mit dem Essen auf sie warteten. Ich hatte vorher einen Kochkurs im Kindergarten gemacht und fand es wunderbar, endlich mal selbst bestimmen zu können, was es gab. Ungestört fernsehen war natürlich auch ein großes Plus ^^
gibt sich häufig das Kind die Schuld.
Da fällt mir ein, dass "Bist du ein Scheidungskind?" eine der drei Fragen eines Bekannten ist, mit denen er klärt, ob eine Beziehung mit einer Person infrage kommt. Bei "ja" verliert er sofort das Interesse.
Meine persönliche Erinnerung sagt mir aber eben, dass das da wo ich herkomme genau anders rum war, nämlich sinngemäß "wie, deine Mutter arbeitet gar nicht? Warum nicht?"
Warum nicht?
Zitat von: Philomel am 19 August 2010, 11:39:37Da fällt mir ein, dass "Bist du ein Scheidungskind?" eine der drei Fragen eines Bekannten ist, mit denen er klärt, ob eine Beziehung mit einer Person infrage kommt. Bei "ja" verliert er sofort das Interesse. Hm, was sind denn die anderen zwei Fragen?
Im Moment kann man als Mutter in Deutschland nur alles falsch machen. Geht sie arbeiten, ist sie eine egoistische karrieresüchtige Rabenmutter. Bleibt sie zu Hause, ist sie eine egoistische antriebslose Glucke. Kriegt eine Frau gar keine Kinder, ist sie eine egoistische karrieresüchtige Rentenschmarotzerin...
Zitat von: banquo am 19 August 2010, 13:29:36Meine persönliche Erinnerung sagt mir aber eben, dass das da wo ich herkomme genau anders rum war, nämlich sinngemäß "wie, deine Mutter arbeitet gar nicht? Warum nicht?"Im Moment kann man als Mutter in Deutschland nur alles falsch machen. Geht sie arbeiten, ist sie eine egoistische karrieresüchtige Rabenmutter. Bleibt sie zu Hause, ist sie eine egoistische antriebslose Glucke. Kriegt eine Frau gar keine Kinder, ist sie eine egoistische karrieresüchtige Rentenschmarotzerin...
Jedenfalls, die Erziehung der Familie ist doch das eigentliche Thema, um das es gehen sollte. Geben die Eltern schnell auf oder biegen die so lange bis echt nichts mehr geht und vermitteln sie das ihren "Kid's"?
Zitat von: kellakind am 19 August 2010, 14:28:10Jedenfalls, die Erziehung der Familie ist doch das eigentliche Thema, um das es gehen sollte. Geben die Eltern schnell auf oder biegen die so lange bis echt nichts mehr geht und vermitteln sie das ihren "Kid's"? Klar ist Erziehung das eigentliche Thema. Die Frage ist doch, ist es für die Kinder sinnvoll, wenn die Eltern so lange "biegen", bis "nichts mehr geht"? Es geht bei einer Scheidung/Trennung meistens nicht ums Aufgeben, sondern ums Erkennen, wann Schluss ist. Durchhalten um jeden Preis? Ich denke nicht. Es könnte für die Kinder viel besser sein, wenn die Eltern einen sinnvollen Schlussstrich ziehen, statt unbedingt ein Familienleben vorzutäuschen, also "das Bild nach aussen schoen schick machen" oder sich selbst zu betrügen.^^