in summa kommt bei mir die aufforderung an, über meine lebenszeit nachzudenken.
drollig finde ich den einwand, selbst das konto zu kündigen - ich selbst hab's schon versucht. meine bank aber hat meine kündigungen bisher immer abgelehnt.
wenn ich erwache, kann ich nur sagen: gestern hattest du 86400 € (synonym: sekunden) auf deinem (lebens-) konto. aber wieviel ich heute drauf habe - das erfahre ich erst morgen.
was geschähe mit mir, wenn ich den aktuellen kontostand wüsste?
manchmal sind die 86400 s unerträglich viel - insbesondere in meinen depressiven episoden.
manchmal ist mein guthaben zu schnell ausgegeben - ich denke da an den sonntag morgen, wenn im club das quietsche-entchen-lied aufgelegt wird.
meine erkenntnis aber ist:
es ist *meine* zeit.
ich lasse keine wertung zu, ob ich sie sinnvoll oder sinnlos ausgebe.
im bett zu liegen muss nicht faulheit bedeuten; es kann auch wertvoll sein, um sich zu regenerieren.
niemand hat das recht, die qualität meiner zeit zu werten.
im übrigen finde ich 1 sekunde wesentlich wertvoller als 1 € ...