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Autor Thema: Abbild und Wirklichkeit (René Magritte)  (Gelesen 8823 mal)

Kallisti

  • Gast
Abbild und Wirklichkeit (René Magritte)
« Antwort #15 am: 09 Dezember 2004, 16:46:18 »

@Lilyanar


naja, unser Verstand ist ja das, was man so "rationales Denken" nennt. Und dieses kann auch fehlgehen - oder nicht? Man kann sich ja doch "irren". Warum "irrt" man sich ?  Weil man entweder bestimmte notwendige Informationen (für bestimmtes Problem...) nicht hat oder nicht mehr hat (Erinnerung, Konzentration...) oder weil man sie zwar hat/hatte, sie aber nicht entsprechend nutzbringend bzw. hilfreich verarbeiten konnte/kann - was auch wieder (Hinter-)Gründe hat ...

Letztlich geht es beim "Verstand"/Intellekt also um´s Denken und bei diesem wiederum um die Vorgänge in unserem Gehirn, d.h. diese Hirnvorgänge liegen (unter anderem!) dem Denken zugrunde. (Aber natürlich brauchen wir unser Gehirn nicht nur zum Denken...)


Und diese Hirnvorgänge sind natürlich (wie alles) fehleranfällig bzw. störanfällig und von einer ganzen Menge anderer Einflüsse und Umstände abhängig...


Wenn ich also einen "Denkfehler" habe, diesen aber nicht selbst erkenne(n) (kann) (zumindest in einem best. Moment / in der ausschlaggebenden Situation nicht), dann bin ich davon überzeugt, dass mein Verstand "richtig funktioniert", mich nicht trügt/täuscht - aber dennoch ist genau dem so... (dass er mich täuscht)

Das liegt u.a. auch daran, dass Wissen grenzenlos ist und immer nur vorläufig (denke ich mal - kann mich da ja auch irren...  :wink: ).

Es liegt aber auch an der unterschiedlichen Wissens-/Informationsverarbeitung... unterschiedlicher Menschen (diese hängt wiederum mit deren Alter, Geschlecht, momentaner Befindlichkeit, bisherigen Wissensgrundlagen, Erfahrungen und noch einigem anderen mehr zusammen).



... Oder ?


Gruß
Kallisti
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Lilyanar

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Abbild und Wirklichkeit (René Magritte)
« Antwort #16 am: 09 Dezember 2004, 19:41:23 »

Kallisti hat folgendes geschrieben:
Zitat
naja, unser Verstand ist ja das, was man so "rationales Denken" nennt. Und dieses kann auch fehlgehen - oder nicht? Man kann sich ja doch "irren". Warum "irrt" man sich ? Weil man entweder bestimmte notwendige Informationen (für bestimmtes Problem...) nicht hat oder nicht mehr hat (Erinnerung, Konzentration...) oder weil man sie zwar hat/hatte, sie aber nicht entsprechend nutzbringend bzw. hilfreich verarbeiten konnte/kann - was auch wieder (Hinter-)Gründe hat ...



Zunächst sollten wir an dieser Stelle klären, was Du konkret unter "Irren" verstehst(?), weil nur von diesem für mich gerade etwas schwammigem Begriff  "Irren" ausgehend kann ich dem nicht zustimmen. Was ist denn nun für Dich "irren"?
Davon nun ausgehend, was Du in dem von mir Rezitierten geschrieben hast: die von Dir angeführten Beispiele "notwendige Informationen (für ein bestimmtes Problem...)"/"Erinnerung" sind meiner Meinung nach Faktoren, die in die Kategorie "Wissen" fallen. Wissen,das dem Verstand an dieser Stelle fehlt um mit dem Problem vor dem er dann steht etwas anfangen zu können. "Konzentration" ist ein Faktor, der das Gehirn vielleicht in diesem Moment verlangsamt arbeiten lässt, aber "täuschen" tut diese, wenn die beeinträchtigt ist, den Verstand trotzdem nicht.


Kallisti hat folgendes geschrieben:
Zitat
Und diese Hirnvorgänge sind natürlich (wie alles) fehleranfällig bzw. störanfällig und von einer ganzen Menge anderer Einflüsse und Umstände abhängig...


Wenn ich also einen "Denkfehler" habe, diesen aber nicht selbst erkenne(n) (kann) (zumindest in einem best. Moment / in der ausschlaggebenden Situation nicht), dann bin ich davon überzeugt, dass mein Verstand "richtig funktioniert", mich nicht trügt/täuscht - aber dennoch ist genau dem so... (dass er mich täuscht)


Ok, an dieser Stelle will ich nun auf mal auf die eben genannten angeführten Hirnvorgänge eingehen, die fehlerhaft funktionieren bzw.störanfällig sind. Natürlich sind die oben genannten Faktoren Informationen, abgespeicherte Erfahrungen, sprich Erinnerung (<=> Wissen) Komponenten des Gehirns, das habe ich auch niemals angefochten.
Natürlich sind jene Hirnfaktoren allesamt  auch Faktoren, die aus welchen Gründen auch immer (mal) beeinträchtigt sein können oder nicht so funktionieren können, wie sie sollten.
Auch die Sinneseindrücke sowie deren Verabeitung und Einordnung sind mit dem Gehirn vernetzt - sonst könnten wir ja garnichts hören, tasten, sehen, schmecken, riechen.
Trotzdem ist es dann die Verarbeitung der Informationen, die dann aus den oben genannten Gründen nicht so, wie sie sollte, von statten geht(weil das notwendige Wissen fehlt - was ich unter Wissen verstehe, neben dem Angelesenen, habe ich ja oben bereits angeführt) aber täuscht uns dann unser Verstand?
Vielleicht sollte ich, um das Ganze etwas verständlicher zu gestalten meine Definition von Verstand in diesem Zusammenhang näher erläutern - da ich aber gerade (eigentlich schleunigst lernen sollte und)etwas in Zeitnot bin, werde ich das mal auf morgen bzw. übermorgen vertagen.
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Kallisti

  • Gast
Abbild und Wirklichkeit (René Magritte)
« Antwort #17 am: 10 Dezember 2004, 18:13:20 »

@ Lilyanar


Was ist denn "Verstand" - doch die Fähigkeit, durch Denken Zusammenhänge und Bedeutungen und Sinneswahrnehmungen zu erfassen, zu erschließen.

Das heißt also, dass Denken eine, wenn nicht die entscheidende Rolle einnimmt - wenn von "Verstand" die Rede ist.

Und "Denken" kann fehlgehen, ist störanfällig (mal mehr, mal weniger...).

Denken wiederum hat mit Erkenntnis zu tun - also: ohne Denken keine Erkenntnis.

Das "Irren" bezieht sich wiederum auf die / eine Erkenntnis.
Wenn ein Sachverhalt nicht so beschaffen ist, wie der/die Denkende/Erkennende es annimmt oder wovon er/sie überzeugt ist, so irrt (sich) dieser Mensch (hinsichtlich jenes Sachverhalts).


So gesehen "täuscht" oder "irrt" eben der Verstand - ja, dazu zähle ich dann halt auch fehlendes Wissen oder falsches ... , denn: mit Locke zu sprechen: der Verstand von sich aus ist "leer" ("tabula rasa").
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Lilyanar

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Abbild und Wirklichkeit (René Magritte)
« Antwort #18 am: 13 Dezember 2004, 15:36:13 »

Zitat von: "Kallisti"
@ Lilyanar


Was ist denn "Verstand" - doch die Fähigkeit, durch Denken Zusammenhänge und Bedeutungen und Sinneswahrnehmungen zu erfassen, zu erschließen.

Das heißt also, dass Denken eine, wenn nicht die entscheidende Rolle einnimmt - wenn von "Verstand" die Rede ist.


 stümmt, dat seh ich auch so :)  


Zitat von: "Kallisti"
Und "Denken" kann fehlgehen, ist störanfällig (mal mehr, mal weniger...).


Ich bin der Ansicht, dass das (zumindest rationale) Denken nur in Ausnahmefällen - sprich durch äußere Beeinflussung -  fehlgeht oder fehlgeleitet wird - und dabei gehe ich nach wie vor von dem Teil der Bevölkerung aus, der über die Fähigkeit des rationalen Denkens (in allem Maße und über alle Maßen) verfügt.
Mit Ausnahmefällen meine ich, wie schon genannt: Beinflussung durch Medikamente/Drogen oder das Vorliegen von  schwerwiegenden Geisteserkrankungen wie z.B. Psychosen. In diesem Falle wird er "getäuscht", weil beinflusst - insofern wird der "Verstand getäuscht" - 1:0 für Dich :).

Natürlich hilft der Verstand allein reichlich wenig, wenn zur Erschliessung bestimmter Sachverhalte und Zusammenhänge das nötige Wissen (und evtl.die nötige Erfahrung) fehlt - in diesem Sinne, richtig, Herr Locke:
Zitat von: "Kallisti"
[...]Locke [...]: der Verstand von sich aus ist "leer" ("tabula rasa").


Insofern...kleine Begriffsdefinitionsveränderung: vor die "Rationalistin" eine nicht ganz un- "kritische", aber das hatte ich ja auch nicht abgestritten. Nur die Beispiele zu "Täuschung mittels Verstand", die Du teilweise vorher genannt hattest waren mir nicht ganz eingängig.

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