@ gleitnirSorry, aber wenn Du so nach dem Muster argumentierst: "es widerspricht der "menschlichen natur", die andere wange hinzuhalten, und es ENTspricht ihr vielmehr, für ein auge ein weiteres auge, für einen zahn einen weiteren zahn und für ein leben ein weiteres leben zu fordern" - Lex Talionis m. a. W. - und das auch ganz in der Ordnung findest, ja, sogar "ethische" Konstrukte darauf gründen möchtest (und damit den klassischen naturalistischen Fehlschluß vorexerzierst) , dann, oh ja!, dann fühle ich mich durchaus angeregt, den Dingen etwas auf den Grund zu gehen - um es mal ganz sachte zu formulieren.
- Freilich, Du kannst das jetzt ganz nonchalant als "Haarspalterei" abtun, wenn DAS allerdings allen Ernstes Haarspalterei für Dich ist, mein Bester, dann können wir uns auch gleich über's Wetter unterhalten. ... Und dann hättest Du meiner bescheidenen Ansicht nach einen Querulanten in der Tat bitter nötig ... :wink:
Bitte kläre mich unwissenden und verspulten Philosophaster auf!
ich sage das es eher in der natur(wesen,art, wie du es auch immer gern hättest) des menschen liegt zurückzuschlagen bevor auch noch die andere wange glüt. ich sage auch das ich bisher von niemanden in meinem bekanntenkreis gehört hätte das er das leben eines menschen verschonen würde, der z.b. sein kind(des bekannten) ermordet hat. dies sind aber alles grundsätze der christlichen religion. damit kann ich wohl behaupten- die christlichen werte haben hier sehr begrenzt fuss gefasst- viel eher die werte des "gesunden" empfindens.
Ich denke, wenn man schon den Maslow zückt (ich hol gleich meinen Luhmann! :twisted:) sollten man schon definierter betrachten, auf welcher Stufe sich genau dieser ganze Thread befindet. Hier gibt's nix zu essen. Nach Maslow betrachtet befinden sich nämlich genau diese Retro-Religionen (wie auch NLP, Scientology, OTO, Gruftie-Szene, Kegelclub, Wünschelruten, Managementseminare im Schwarzwald, sowie das großartige Hobby Kirschkernweitspucken) auf der obersten Stufe; sie sind reiner Luxus und dienen uns ausschließlich zur kognitiven Kontrolle über das eigene Leben und darin vor allem dem Bedürfnis nach sozialer Anerkennung und nach Gruppenzugehörigkeit. Das, was Religionen ursprünglich zu leisten hatten, können sie nämlich in industriellen Gesellschaftsformen gar nicht mehr vollbringen: systemerhaltend wirken.
Sich mit solchen Themen nicht bewußt ausschließlich für sich selbst zu beschäftigen, sondern darin eine für alle geltende Wahrheit suchen hieße, heute nach Religion als staatstragender Institution zu brüllen. Das wäre, als würden wir Schröder durch Gilgamesch ersetzen wollten.
Alles, worüber wir hier reden, ist "einem jeden sein Privatvergnügen", und ist sicherlich kein fester Bestandteil einer wie auch immer gearteten "niederen" Stufe der sog. menschlichen Natur.
Die Zeiten, in denen Religion zur Deckung der pysiologischen Bedürfnisse, wie Hunger, Schlaf, Sexualität, nötig war, sind vorbei, und kommen hoffentlich auch nicht wieder. (wobei ich schon immer mal in einem Beichtstuhl poppen wollte, aber das ist ein anderes Thema)
wobei ich schon immer mal in einem Beichtstuhl poppen wollte, aber das ist ein anderes Thema
@Gleipnir: ich bin - das mal vorausgeschickt - weit entfernt, Dich für einen Faschisten zu halten.Aber: als überzeugte Nichtchristin und Pazifistin glaube ich durchaus an eine gesunde Selbstverteidigung, aber ich lehne den Rachegedanken rundweg ab, ebenso die Todesstrafe. Bin ich jetzt irgendwie abartig, entmenscht oder was? Ich würde es doch sehr begrüßen, wenn Du Deine Meinung nicht so großzügig auf die Menschheit ausdehnen würdest, da deren Meinungen vielfältig sind. Ich persönlich respektiere Deine Meinung, empfinde sie aber als eher ungesund.Zu der Sache "aug um auge", so oft zitiert, genauso oft mißbraucht: es ist richtig, dass das im AT steht. Und was taten die Juden: sie legten im Talmud (das ist das Werk, über das sich jeder ausläßt und das keiner gelesen hat) fest, dass diese Methode durch eine Mischung aus Haft und Reparationszahlungen an den Geschädigten bzw. dessen Hinterbliebene ersetzt wird. Warum wohl? Weil es niemanden weiterbringt, wenn ich jemand töte, der einen Angehörigen von mir getötet hat. Das hat nämlich die unangenehme Nebenwirkung, dass es nicht aufhört. Stichwort Blutrache, dem auch deutsche Gerichte immer wieder ratlos gegenüberstehen. Daher stelle ich jetzt dem Rachegeschwätz einen Satz meines heiß verehrten Mahatma Gandhi gegenüber: Es gibt keinen Weg zum Frieden, Frieden ist der Weg.Und nochmal: Bitte verschone mich und andere, die ähnlich denken, damit, Deine Maßstäbe als für alle "normal" und "gesund" zu bezeichnen. Für mich sind sie es nicht. Ich möchte damit keinesfalls assoziiert werden, denn DAS BIN ICH NICHT! Und viele andere auch nicht. Respektieren ja (solange Du nicht meinst, Dich in meinem Umfeld rachetechnisch austoben zu müssen), teilen NEIN!
Zitatwobei ich schon immer mal in einem Beichtstuhl poppen wollte, aber das ist ein anderes ThemaWie unerotisch... aber das können wohl nur Katholen nachvollziehen *g*.
ich weiss nicht ob ich mich derart unklar oder falsch ausgedrückt habe, oder ob du mich einfach falsch verstanden hast. es gibt einen gewaltigen unterschied zwischen einer empfindung und dem was man tatsächlich tut.
ich bin wirklich überrascht, denn überall wo ich "hinhöre" wenn es z.b. um kindermorder usw. geht, höre ich nur "denn müsste man auf diese oder jene weise umbringen". du behauptest nun das gegenteil. du musst dann wohl in einer besseren welt leben.
es geht mir nicht um die exekutive. es geht geht mir darum das mir eine relgion sagt das eine empfindung nicht falsch ist, auch wenn ich sie habe- sonder das sie trotz allem natürlich ist.
ich möchte sogar noch ein wenig weiter gehen. wenn dir soetwas passieren würde und dü hättest nicht einen moment auch nur die kleinsten rachegelüste oder ähnliches, dann würdest du entweder einen platz neben jesus verdienen, oder total verroht sein.
wenn es so ist, dann nenne ich dich maria und bete dich an, auch wenn ich es dir so nicht abnehmen kann...
und nein, ich bin absolut kein faschist und eigentlich habe ich auch nichts geschrieben was darauf hindeutet, es sie denn man hat diese heutzutage weit verbreitete faschophobie....
UND ich habe im meinem leben niemanden umgebracht, bringe spinnen vor die tür, kille mücken nur wenn sie mich stechen, rette raupen und käfer. habe zivildienst gemacht, bin aufgeschlossen, mag mensche und trotzdem kann ich mich sehr gut in eine extremsituation hereinversetzten und mir sehr gut vorstellen was ich fühlen und denken würde. ich bin keinesfalls entartet und meine empfindungen sind nicht ungesund.
pule dir am besten nicht das raus auf dem du am besten meinst rumhacken zu könne, sondern "versuch" wenigstens zu verstehen was ich meine...an sonsten hätte diese foren wohl wenig sinn...
ps: falls es zu hitzig rüberkommt- vielleicht habe ich angst das du der bessere mensch bist...
Es geht ja auch mehr um's symbolische. Fellationieren reicht. *duck*
ZitatEs geht ja auch mehr um's symbolische. Fellationieren reicht. *duck* *ggg* Jaja, immer schön Dienst am Mann... wie wäre es mit Handbetrieb im Beichtstuhl? Das ist doch genauso verboten *g*.
Aber so egoistisch. Bin Altruist.
Nein, wir leben schon in derselben Welt. Ich habe zu ihr nur eine andere Meinung: ich glaube, das Haß im Großen wie im Kleinen nicht weiterbringt. Jeder Krieg (Stichwort: Israel, Nordirland), jede Blutrache bringt nichts. Ihr gehen aber bestimmte Empfindungen voraus, denen nachgegeben wurde.
Sie ist natürlich für Dich. Das ist auch o.k. Ich mag nur den allzu freizügigen Gebrauch des Wortes "natürlich" nicht.
Ich HATTE sie schon, kenne sie durchaus. Aber ich gebe ihnen nicht nach. Und sie gehören nicht zu meiner normalen Denke, das ist der Unterschied.
Vorauseilend, da ich das Problem auch kenne, habe ich extra betont, dass ich Dich - soweit ich das nach Deinen Postings beurteilen kann (was anderes habe ich nicht) nicht für einen Faschisten halte.
Verstanden habe ich schon, ich teile nur Deine Meinung nicht. Denn dem Denken folgt Handlung, der Theorie die Praxis.
du findest es ja auch in ordnung wenn ein morder in den knast kommt. du bist also schon für vergeltung. es geht dir um die höhe der vergeltung. auf der anderen seite mochten alle menschen gleich behandelt werden<- das ist doch wohl noch natürlich, oder ? ich sehe da gewisse zusammenhänge...
Sag mal gleipnir...Wo hat Du denn her? Das Strafrecht basiert auf Sühne, nicht auf Vergeltung. Wird leider sehr häufig (auch gern mal von der Presse) vergessen. Den Unterschied sollte man eigentlich kennen.(edit: Sühne und Wiedergutmachung um genau zu sein)
Stra|fe, die; -, -n [mhd. strafe = Tadel; Züchtigung],