Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Mimimi ich geh zum Arzt.  (Gelesen 16140 mal)

EcceRex

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Antw:Mimimi ich geh zum Arzt.
« Antwort #15 am: 28 Oktober 2015, 20:32:46 »

Hast du meinen Beitrag gelesen? In dem Fall war definitiv jemandem geholfen, wenn ich krank zur Arbeit gegangen bin. Und ich möchte mich hier nicht als "egoistisch" betiteln lassen. Snowwhite91 schrieb vorhin etwas von Toleranz, also vielleicht auch denen gegenüber, die es nicht so leicht haben sich krankzumelden?

Wenn Du Dir den Schuh anziehst bzgl. Egoismus, dann ziehst Du Dir den Schuh an... Es obliegt letztenendes jedem selbst eine Entscheidung zu treffen und sich über mögliche Konsequenzen hinweg zu setzen.

Wie ich vorhin schrub, bedeutete solch eine Entscheidung das Lahmlegen der gesamten Produktion über eine Woche hin...nur weil einer seine Kollegen unterstützten wollte und krank zur Arbeit kam und alle anderen angesteckt hat. Was wiederum bedeutete, dass wir unsere Kundschaft vertrösten mussten und damit Gefahr liefen einen Teil eben dieser zu verlieren, weil wir die Aufträge nicht liefern konnten und die Kundschaft wiederum Ihren Aufträge nicht erfüllen konnte usw.

Es nicht leicht zu haben sich krank zu melden ist gelinde gesagt pP...und man sollte über seine Anstellung nachdenken. Man könnte ja auch gleich auf seinen Urlaub verzichten, weil dann müssen die anderen die Arbeit ja auch mitmachen. Glaub mir, ich weiß ganz genau wovon ich spreche...und überlege mir jedes mal ganz genau, wie krank ich bin oder ob ich mir Urlaub leisten kann, um im Nachhinein nicht die Fehler meiner Kollegen ausbügeln zu müssen...und den Stapel Arbeit, die in dieser Zeit liegen bleibt sehe ich schon, bevor er da ist.
« Letzte Änderung: 28 Oktober 2015, 20:34:56 von EcceRex »
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Antw:Mimimi ich geh zum Arzt.
« Antwort #16 am: 28 Oktober 2015, 20:35:52 »

Nunja, wenn jemand schreibt "krank zur Arbeit gehen ist egoistisch" und ich das de facto getan habe, natürlich ziehe ich mir dann den Schuh an. Ich rege mich hier gerade etwas auf und werde mich aus dem Thread lieber zurückziehen.
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nightnurse

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Antw:Mimimi ich geh zum Arzt.
« Antwort #17 am: 28 Oktober 2015, 20:46:33 »

Raoul: Es ist insofern sozial, als sich bei uns niemand verpflichtet fühlen muss, sich zur Arbeit zu schleppen, um  anderen Leuten keine Überstunden zu verursachen und überall Krankheitserreger zu verbreiten. Erscheint mir gegenüber Ansis früherem Arbeitgeber jedenfalls für alle Beteiligten sinnvoller.


Und Ecce: Grade im Gesundheitswesen hat man aber das Dilemma, daß die liegenbleibende Arbeit nicht die Form einer Schreibtischablage oder eines Paketstapels hat.
Liegenbleibende Arbeit, das sind bei uns Menschen. Und überraschend viele von uns bringen es nicht fertig, diese Menschen als Arbeit zu betrachten, die auch einfach mal liegenbleiben kann. Da fällt es vielen schwer (und gerade denen, die in eher fiesen Betrieben arbeiten)(und von solchen Betrieben gibt es ne Menge), einfach mal an sich zu denken und zu Hause zu bleiben.

Übrigens muss man sich, um wegen Arbeit im Krankschreibungsfalle abgemahnt zu werden, erstmal krankschreiben lassen. Wenn ich für meine Rotzerei keinen Gelben Schein hole, kann mir keiner.

Und den Teil mit dem Egoismus hab ich auch nicht verstanden ^^ "Es ist egoistisch, krank zur Arbeit zu gehen, man sollte mehr an sein Wohlergehen denken!!"? Ich bin inzwischen so weit, es dumm zu finden, krank zur Arbeit zu gehen, aber egoistisch? Oo
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Antw:Mimimi ich geh zum Arzt.
« Antwort #18 am: 28 Oktober 2015, 21:04:20 »

Es nicht leicht zu haben sich krank zu melden ist gelinde gesagt pP...und man sollte über seine Anstellung nachdenken. Man könnte ja auch gleich auf seinen Urlaub verzichten, weil dann müssen die anderen die Arbeit ja auch mitmachen. Glaub mir, ich weiß ganz genau wovon ich spreche...und überlege mir jedes mal ganz genau, wie krank ich bin oder ob ich mir Urlaub leisten kann, um im Nachhinein nicht die Fehler meiner Kollegen ausbügeln zu müssen...und den Stapel Arbeit, die in dieser Zeit liegen bleibt sehe ich schon, bevor er da ist.

Persönliches Pech? Und das ist jetzt...also...ernsthaft?! O.O
Urlaub kann geplant werden, ich bestelle mir dann für die Zeit einfach keine Patienten ein?!
Natürlich sollte man über seine Anstellung nachdenken, es ist nur ggf. nicht leicht, einen neuen Job zu finden und bei der Arbeitsagentur bekommt man bei Selbstkündigung eine 3-monatige Sperrung (ich habe es trotzdem getan).

Zitat
Und Ecce: Grade im Gesundheitswesen hat man aber das Dilemma, daß die liegenbleibende Arbeit nicht die Form einer Schreibtischablage oder eines Paketstapels hat.
Liegenbleibende Arbeit, das sind bei uns Menschen. Und überraschend viele von uns bringen es nicht fertig, diese Menschen als Arbeit zu betrachten, die auch einfach mal liegenbleiben kann. Da fällt es vielen schwer (und gerade denen, die in eher fiesen Betrieben arbeiten)(und von solchen Betrieben gibt es ne Menge), einfach mal an sich zu denken und zu Hause zu bleiben.

So ist es. Es geht um Menschen und meine Patienten. Wie man das nicht nachvollziehen kann, ist mir sowas von unverständlich.
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EcceRex

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Antw:Mimimi ich geh zum Arzt.
« Antwort #19 am: 28 Oktober 2015, 22:13:56 »

Das 'egoistisch' bezieht sich darauf, dass, wenn ich krank zur Arbeit gehe, ich meine gesunden Kollegen anstecke und die in meine missliche Lage bringe.

Im Fall vom Krankenhaus: Wenn also ein erkrankter Angestellter zur Arbeit geht, anstatt sich auszukurieren, und in seinem Krankenhaus auf eh schon durch Krankheit geschwächte Menschen trifft, wie sollen diese Kranken denn gesund werden, im schlimmsten Fall kann es sogar bis zum Tod führen? Ich würde die Behandlung durch solch einen Arzt oder Krankenschwester ablehnen und mich beschweren...sofern ich noch in der Lage bin.

Mir ist die Arbeits-Situation in u. a. Krankhäusern durchaus bekannt und ich finde das ziemlich Scheiße, aber o. g. Szenario/Handeln widerspricht eben der Gesetzgebung (IFSG) und kann im Grunde schon als Körperverletzung gegenüber dem Kranken gehandelt werden. Das hat auch nichts mit dem Wohl des Patienten zu tun. Dem Wohl des Patienten dienlich ist es, den AG mit Nachdruck darauf aufmerksam zu machen, dass es so nicht geht.

Fakt ist, aus meiner Sicht, wer krank ist, sollte sich zu Hause auskurieren! Wer es, aus welchen Gründen auch immer, nicht tut, hat für sich seine Entscheidung getroffen.
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Antw:Mimimi ich geh zum Arzt.
« Antwort #20 am: 28 Oktober 2015, 22:21:00 »

Im Fall vom Krankenhaus: Wenn also ein erkrankter Angestellter zur Arbeit geht, anstatt sich auszukurieren, und in seinem Krankenhaus auf eh schon durch Krankheit geschwächte Menschen trifft, wie sollen diese Kranken denn gesund werden, im schlimmsten Fall kann es sogar bis zum Tod führen? Ich würde die Behandlung durch solch einen Arzt oder Krankenschwester ablehnen und mich beschweren...sofern ich noch in der Lage bin.

Es war eine Augenklinik. Zum Tod führen ist wirklich, wirklich übertrieben. Natürlich kann ich so nicht auf einer Intensivstation oder in der Onkologie arbeiten. Das sagt einem dann schon der gesunde Menschenverstand.

Edit: Ich stimme dir sogar in einigen Punkten zu, finde es dennoch traurig, was du schreibst, weil wirklich null Verständnis da ist. Und jetzt bin ich echt raus.
« Letzte Änderung: 28 Oktober 2015, 22:28:55 von Ansichtssache »
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nightnurse

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Antw:Mimimi ich geh zum Arzt.
« Antwort #21 am: 28 Oktober 2015, 22:30:39 »

Hachnaja, in der Augenklinik kannste auch Leute anstecken. Oder bei Penny an der Kasse oder in der Bürgerberatung.
Eigentlich finde ich, man sollte, wenn man Publikumsverkehr hat, egal, wo, echt nicht infektiös zur Arbeit.
Und ja, Ecce, ich stimme Dir durchaus zu. Aber es ist wirklich nicht einfach, das ins eigene Hirn zu bekommen. Ich hab auch lange gebraucht. Wobei ich z.B. auch den Vorteil habe, daß ich eben keine Kollegen habe, die mich egoistisch finden, wenn ich wg Krankheit zu Hause bleibe, und Vertretung wird (außer, der Chef macht das selbst) reibungslos organisiert. Das hat nicht jeder und auch damit muss man erstmal klarkommen können.
Manchen Arbeitgebern kannste aber auch nix klarmachen ::)
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EcceRex

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Antw:Mimimi ich geh zum Arzt.
« Antwort #22 am: 28 Oktober 2015, 22:50:41 »

Aber es ist wirklich nicht einfach, das ins eigene Hirn zu bekommen. Ich hab auch lange gebraucht.

Ich eben so  ;)

Manchen Arbeitgebern kannste aber auch nix klarmachen ::)
Deswegen bläue ich das bei der jährlichen Schulung unseren Mitarbeitern auch immer wieder ein, dass wenn krank, dann krank.

...weil wirklich null Verständnis da ist.

Verständnis für die noble Haltung habe ich schon, aber ich muss es ja nicht gut heißen...


PS: Ich werde im Übrigen nur sehr selten krank, daher stellt sich mir die Frage zum Arzt zu gehen auch nur sehr selten.
« Letzte Änderung: 28 Oktober 2015, 22:57:14 von EcceRex »
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Anja

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Antw:Mimimi ich geh zum Arzt.
« Antwort #23 am: 28 Oktober 2015, 23:03:06 »

Oha, da ist heute ja schon einiges zusammengekommen an Antworten. Will jetzt gar nicht jedem Einzelnen beipflichten oder widersprechen, nur daran erinnern, dass Ronin eingangs sicher nicht nur auf ansteckende Erkrankungen hinaus wollte.

In der Gastronomie und im medizinischen Bereich sind die Richtlinien bzgl. infektiöser Erkrankungen klar und deren Einhaltung absolut wichtig. Generell ist ja so eine ansteckende Krankheit, die in diesem Thread berücksichtigt wird, nicht nur eine Grippe/Erkältung. Dass viele diese als eher harmlos bewerten und zur Arbeit gehen, ist nachvollziehbar. Aber es gibt ja viele schlimmere Geschichten, die ein Fernbleiben von der Arbeit absolut rechtfertigen. Wenn die Gefahr besteht, dass man gleich mehrere Kollegen ansteckt, die eben zum Teil einfach ein schwächeres Immunsystem haben könnten und damit noch eher und länger wegbrechen als man selbst und dann die verbleibenden Kollegen bis zur physischen bzw. psychischen Erschöpfung ackern müssen, ist es auch scheiße. Dann werden diese anschließend durch ihre Schwäche krank, und dann ist es ein Teufelskreis. Alles schon selbst erlebt. Ronin betrifft das ja nun nicht gerade.

Bei nicht ansteckenden Erkrankungen ist die individuelle Einschätzung der Arbeitsfähigkeit sicher sehr unterschiedlich. Ich persönlich denke dann auch immer nach, ob ich wirklich arbeitsunfähig bin. Wenn ich aber absehen kann, dass die Erkrankung durch die Arbeitsbelastung schlimmer wird (z.B. Fuß verstaucht und dann Tätigkeit mit viel Bewegung) und ich dann länger ausfallen würde als mit einem Ausheilen gleich nach Auftreten der Symptome, dann guck ich, dass ich die Sache ärztlich behandeln lasse und alles tu, was eine schnelle Heilung erfordert - ggf. eben zuhause bleiben (in dem Fall Fuß ruhig stellen).
Hatte zu Jahresbeginn eine krasse, aber nicht ansteckende, Hautkrankheit im Gesicht und einen Job, bei dem der Kontakt zu Mitarbeitern und Gästen nicht vermeidbar war. Letztlich empfand ich mich nicht als arbeitsunfähig - hatte gesunde Arme und Beine, konnte klar denken und fühlte mich nicht schwach. Konnte es aber niemandem zumuten, mich so sehen zu müssen, auch nicht mir selbst. Und konnte ja nicht mit 'nem Schal vorm Gesicht, Sturmhaube oder Burka zur Arbeit...Also habe ich mich auch nicht arbeitsunfähig schreiben lassen, sondern (meinem AG 'nen Gefallen getan und) Urlaub genommen und mich über einen Monat verkrümelt. War zum Glück Winter und ich bin nur im Dunkeln und voll vermummt vor die Tür, wenn es denn sein musste.
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Antw:Mimimi ich geh zum Arzt.
« Antwort #24 am: 29 Oktober 2015, 08:55:11 »

Arzt ja und nein ist ein Thema, aber warum schreiben hier viele 'nur Grippe'. :o
Ich finde ein Grippe ziemlich heftig und nicht vergleichbar mit einem Schnubbn.
Ich hatte dieses Frühjahr eine, reicht auch erstmal.

Eine weise Frau, wird mir da vielleicht zustimmen. Können.

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Antw:Mimimi ich geh zum Arzt.
« Antwort #25 am: 29 Oktober 2015, 10:28:45 »

Komisch das noch keiner drauf gekommen ist, mal drüber zu schreiben, das es auch Arbeitnehmer gibt, die sich leichtfertig krank melden. Blau machen quasi, wenn sie einen Anlass finden.
Wir hatten hier mal einen, der hat z.B. den Chef angerufen: " Ich hab Bauchschmerzen, ich geh nach Hause" sprichts, Nachmittags um 16 Uhr und macht den Laden dicht. Hatte wohl was vor oder so.
Das ( und anderes, was hier keine Rolle spielt) hat er öfter gemacht.
Nach knapp 2 Jahren war er fristlos gekündigt.
Die Präferenzen sind so unterschiedlich wie die Jobs die ihr alle habt. Schon klar. Ich höre hier immer: " Kollegen anstecken"
Gibt es hier niemanden der keine Kollegen hat?
Bei MIR ist es so, das ich zwar Kollegen habe, die aber nie sehe, weil sie woanders arbeiten.
Dafür habe ich Kunden, die mir was bringen oder abholen. Zum Teil auch Waren die sie bestellt haben.
Würde ich nun also sagen: Es ist 22 Uhr und ich muss reihern und hab Bauchweh. Schreib ich mal dem Chef ne sms, das ich morgen zum Arzt gehe und mir nen gelben Schein hole.
Was bedeutet das? Der Laden ist am nächsten Tag nicht besetzt. Entweder gar nicht oder erst Mittags, weil ein Kollege aus, sagen wir Neumünster oder Kiel kommen muss.
Der Kunde der seinen Kram zu mir geschleppt hat, oder was dringendes abholen möchte steht dann doof da, während meine Bauchschmerzen morgens weg sind.
Aber ich hab mich ja abgemeldet, also was solls.
Vielleicht bin ich da ja ein bisschen konservativ aber ich habe schon von Geisteshaltungen wie Pflichterfüllung und Verantwortung gehört.
Deshalb melde ich mich nicht krank sondern geh erst mal zu Arbeit soweit es mir möglich ist.
Oder gehe erst mal hin und warte bis Entsatz kommt und begebe mich Nachmittags zum Arzt.

Ich hatte auch vor Jahren mal einen Job bei Villeroy und Boch. Bin als ungelernte Arbeitskraft in der Probezeit wegen Sehnenscheidenentzündung ausgefallen.Übrigens NICHT ansteckend das!  Nach drei Monaten gekündigt worden. Warum hat man mir nicht gesagt, klar.
Hat aber möglicherweise ne Rolle gespielt.
Allerdings war ich ganz froh darüber. Fliessbandarbeit ist nichts für mich.

Übrigens: Dieses ständige: Ich könnte die Kollegen anstecken, halte ich für ein vorgeschobenes Argument.
Erst mal die Frage womit denn? Pocken? Syphylis? ( schreibt man des so ? ) oder mit dem vielzitierten Schnupfen?
Den holt man sich so oder so, nicht nur in der Firma. Meinen, den ich gerade liebevoll pflege habe ich mir beim Radfahren vor knapp 2 Wochen geholt. So ganz ohne die Beteiligung anderer.
Also quatscht mir nicht dauernd von " ich kööönnte jemand anstecken" ( kommt aber sicher aus die Krankheit an...Pocken und so)
Deine Situation gilt nicht für alles und jeden.

Und es ist ja schön, das ihr alle so töfte Jobs habt, wo das voll OK ist wenn man wegen harmlosen Dingen (was harmlos ist, wird und muss jeder für sich entscheiden) mal daheim bleibt.
Denkt hier auch mal jemand an die, die froh sind wenn sie einen Job haben? Die sich dreimal überlegen müssen ob sie wirklich der Arbeit fernbleiben? Kann jemand abstreiten das wir da eine Zweiklassengesellschaft haben? ( vielleicht sind es auch ein oder zwei Klassen mehr)
Ich habe schon öfter von Fällen gehört, von Erzählungen von Freunden oder was ich selbst so mitbekomme, das wegen jedem Scheiss erst mal Zuhause geblieben wird. Das finde ich, gelinde gesagt unmöglich.
Das soll hier kein Vorwurf sein an irgendjemand hier. Ich bin mir sicher, das ihr da alle ganz total Verantwortungsbewusst seid.

Nur ist es leider so, das sich ein Teil der Bevölkerung "krank sein" leisten kann, ein anderer Teil nicht.
Eigentlich sollten die Regeln für alle gleich sein.
Sind sie aber nicht.

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Antw:Mimimi ich geh zum Arzt.
« Antwort #26 am: 29 Oktober 2015, 10:55:59 »

Nein, so ein sicheres Job habe ich nicht, bin nämlich befristet.

Aber wenn ich auf meine Gesundheit nicht achte und infolgedessen richtig kaputt bin, dann sieht meine berufliche Zukunft noch düsterer aus.
Habe schon genug Menschen kennengelernt, die sich jahrelang zur Arbeit geschleppt haben und als es nicht mehr ging, gnadenlos rausgeschmissen wurden.
Gesundheit ist mein Hauptkapital, ein zweites Körper bekomme ich für kein Geld der Welt.

« Letzte Änderung: 29 Oktober 2015, 11:08:12 von Black Russian »
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Antw:Mimimi ich geh zum Arzt.
« Antwort #27 am: 29 Oktober 2015, 11:50:24 »

Nein, so ein sicheres Job habe ich nicht, bin nämlich befristet.

Aber wenn ich auf meine Gesundheit nicht achte und infolgedessen richtig kaputt bin, dann sieht meine berufliche Zukunft noch düsterer aus.
Habe schon genug Menschen kennengelernt, die sich jahrelang zur Arbeit geschleppt haben und als es nicht mehr ging, gnadenlos rausgeschmissen wurden.
Gesundheit ist mein Hauptkapital, ein zweites Körper bekomme ich für kein Geld der Welt.

Schön gesagt. Ich gehöre leider auch nicht zu den Leuten die mit einem der besten Immunsysteme gesegnet sind. Und sorry, wenn ich so stark husten muss dass ich mir die Nerven in den Schultern verspanne dann halte ich mich nicht mehr für arbeitsfähig und tue das meinen Kollegen auch nicht mehr an. Ich hätt ja auch gern ne "Wunderspritze" vom Arzt die mich wieder auf die Arbeit hopsen lässt, der sagt aber leider auch nur: Körper schonen, warme Getränke, Schmerzmittel und Wärme gegen die Verspannung.
Meinen Berg von Arbeit hab ich auch bis zum Jahresende liegen und weiss welche Themen ich davon noch unbedingt angehen muss, und es wird ja nicht weniger (auch weil wir entgegen der Planung nun doch keinen helfenden Azubi haben).
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EcceRex

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Antw:Mimimi ich geh zum Arzt.
« Antwort #28 am: 29 Oktober 2015, 13:01:28 »

Komisch das noch keiner drauf gekommen ist, mal drüber zu schreiben, das es auch Arbeitnehmer gibt, die sich leichtfertig krank melden. Blau machen quasi, wenn sie einen Anlass finden.
Weil alle, die bisher geantwortet haben, das offensichtlich nicht tun, was ich gut finde. Zu beurteilen, ob mein kranker Kollegen einfach nur blau macht, obwohl er nix hat, kann und möchte ich nicht beurteilen. Man muss sich über seine Krankschreibung ja auch nicht äußern.

Übrigens: Dieses ständige: Ich könnte die Kollegen anstecken, halte ich für ein vorgeschobenes Argument.
Erst mal die Frage womit denn? Pocken? Syphylis? ( schreibt man des so ? ) oder mit dem vielzitierten Schnupfen?
Den holt man sich so oder so, nicht nur in der Firma. Meinen, den ich gerade liebevoll pflege habe ich mir beim Radfahren vor knapp 2 Wochen geholt. So ganz ohne die Beteiligung anderer.
Also quatscht mir nicht dauernd von " ich kööönnte jemand anstecken" ( kommt aber sicher aus die Krankheit an...Pocken und so). Deine Situation gilt nicht für alles und jeden.

Natürlich kann man sich mit...ja, wie soll ich es denn nun nennen...Krankheiten/Infektionen überall anstecken. Aber es geht ja darum, wenn ich mit Schnupfen/Grippe/Ruhr/Salmonellen/EHEC/Cholera/Hautkrankheiten etc. zur Arbeit gehe, dann tue ich das bewusst, mit dem Wissen, dass ich sowohl Kollegen als auch Kundschaft mit einer Krankheit anstecken könnte. Allerdings kommt auch hinzu, dass ich gar nicht abschätzen kann, was ich denn nun an Krankheit habe bzw. haben könnte. Schon allein eine Allergie (ständiges Niesen, also unkritisch) kann eigentlich eine Grippe sein. Heißt jetzt nicht, dass ich bei jedem Niesen zum Arzt renne, dafür tue ich das zu oft, aber es könnte sein. Hilft also nur, zum Arzt zu gehen und das abklären lassen.

Und es ist ja schön, das ihr alle so töfte Jobs habt, wo das voll OK ist wenn man wegen harmlosen Dingen (was harmlos ist, wird und muss jeder für sich entscheiden) mal daheim bleibt.
Denkt hier auch mal jemand an die, die froh sind wenn sie einen Job haben? Die sich dreimal überlegen müssen ob sie wirklich der Arbeit fernbleiben? Kann jemand abstreiten das wir da eine Zweiklassengesellschaft haben? ( vielleicht sind es auch ein oder zwei Klassen mehr)
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Das soll hier kein Vorwurf sein an irgendjemand hier. Ich bin mir sicher, das ihr da alle ganz total Verantwortungsbewusst seid.

Nur ist es leider so, das sich ein Teil der Bevölkerung "krank sein" leisten kann, ein anderer Teil nicht.
Eigentlich sollten die Regeln für alle gleich sein.
Sind sie aber nicht.

Was Black Russian sagt. Bzw. warum genau soll ich jetzt an die Arbeitnehmer denken, die ihren Joberhalt über ihre eigene Gesundheit stellen. Das war ja auch nicht Deine Frage. Ich finde es wirklich ziemlich Scheiße, dass es solche Arbeitgeber gibt oder zumindest dieser Sachverhalt an die Angestellten suggeriert wird, dass wenn sie krank sind, sie ihren Job verlieren.

Wie Kirya gestern in der SB erwähnte, als Selbstständiger musst Du Dir ernsthaft überlegen, ob man krank ist, ob man Urlaub macht etc. Als Angestellter/Arbeiter sollte diese Überlegung nicht notwendig sein. Ich bin mittlerweile auch an dem Standpunkt, wenn ich aus meiner Sicht begründet der Arbeit fern bleibe und mein AG mich deswegen kündigt, dann ist es der falsche Arbeitgeber für mich. Ich kann mich noch so mühen, meine Freizeit der Arbeit opfern etc., aber, ich bin jederzeit ersetzbar...die Frage ist nur, zu welchen Konditionen.



Fazit: Offensichtlich sind die Arbeiten und die Arbeitsumstände so vielfältig und unterschiedlich, dass man leider keine allgemein gültige Aussage treffen kann, was ja auch nicht Deine Frage war. Wie ja Anja und ich bereits erwähnten, hat der Gesetzgeber mit dem IFSG bereits eine klare Ansage gemacht. Aber die Entscheidung, wann wer bei welchem Unwohlsein zum Arzt geht, zur Arbeit geht, teilweise zur Arbeit geht, muss und kann nur jeder für sich entscheiden. Manchmal versteckt sich selbst hinter einem "blau machen" ein Burnout, was zwar nicht ansteckend, aber eine Krankheit ist. Jeder muss selbst wissen, was er sich zumutet und was für mögliche Konsequenzen aus seiner Entscheidung entstehen könnten...egal in welche der Richtungen.
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« Antwort #29 am: 29 Oktober 2015, 13:33:41 »

Ich habe, in Zusammenhang mit meiner Schulung am Montag und Deinem Thread, das Thema bei mir auf Arbeit nochmal intensiver aufgenommen und mit meiner Kollegin diskutiert. Es ist wirklich ein sehr schwieriges Thema...und es taucht auch jedes Jahr bei besagter Schulung mit der Belegschaft aufs Neue auf. Ich als Verantwortliche hier im Unternehmen stehe etwas zwischen den Stühlen...ich schule die Leute und vermittle Ihnen, was sie machen sollen und wann sie zu Hause bleiben sollen und wann nicht. Sehe aber auf der anderen Seite auch das Unternehmen, die Auftragslage, mein eigenes Arbeitspensum.

Ich hatte letztes Jahr ein Kunden-Audit, wo der Auditor mit ganz leicht schniefender Nase zum Audit erschien. Das wirkte erstmal harmlos und er versicherte mir, dass er an keiner ansteckenden Krankheit leidet. Im Laufe des Audits (10h) verschlimmerte sich sein Zustand bis dahin, dass er kaum mehr als aufnahmefähig wirkte und es möglicherweise doch ein Grippe o. ä. ist. Ich stellte mir dann die Frage, was soll ich in dieser Situation jetzt tun? Ihn bitten, den Raum zu verlassen und damit das Audit zu beenden oder das Audit zu Ende bringen in der Hoffnung, dass er mir genau diese Entscheidung nicht ankreidet, denn eigentlich müsste ich ihn gemäß unseren Vorgaben (Lebensmittelindustrie) verweisen...


Vor einigen Jahren, als ich in der Schweiz gearbeitet habe, ist meine Oma gestorben. Das habe ich in der Teildienstpause erfahren. Bin dann zur zweiten Schicht gegangen mit der Konsequenz, dass ich eine meiner Kolleginnen richtig zur Schnecke gemacht habe...grundlos. Ich war nicht wirklich zurechnungsfähig, aber krank war ich nicht und im Grunde war ich sogar arbeitstauglich.

Das mal zu ein paar meiner Erfahrungen...
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