Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Telefonieren im ÖPNV  (Gelesen 17305 mal)

lottemann

  • Gast
Telefonieren im ÖPNV
« am: 16 Februar 2012, 22:14:54 »

Erstmal moin zusammen!

Ich habe heute auf dem Weg nach Hause im Bus (mal wieder) folgende Situation erlebt:

Eine junge Frau, die ich bereits an der Bushaltestelle bemerken musste, weil sie sehr eifrig und lautstark telefonierte, fand offenbar so gar nichts Verwerfliches/Unangebrachtes daran, ihr Telefonat im Bus fortzusetzen. Somit kam ich für über 30 Minuten in das sehr zweifelhafte Vergnügen diverse private Details aus ihrem Leben und dem ihrer Freunde und Bekannten mithören zu müssen. Mehr als einmal war ich geneigt, sie zu fragen ob sie den Bus mit einer Telefonzelle oder ihrem Wohnzimmer verwechselt hat, habe dann aber doch meine Schnauze gehalten. Immerhin leben wir in einem freien Land und man muss ja auch mit der Zeit und dem technischen Fortschritt gehen… oder?!?

Letztlich ist aber IMHO die Freiheit auch immer - wie so of zitiert - die Freiheit der anderen und ich fühle mich in meiner beeinträchtigt wenn ich mir das - für mich - völlig uninteressante und sinnfreie Gelaber von irgendwelchen Heranwachsenden anhören muss. Um noch deutlicher zu werden: Dieser Umstand hat mich extrem angestrengt und mir meinen wohlverdienten Feierabend ein wenig vermiest. Wenn man mich fragte, würde ich für ein Nutzungsverbot von Mobiltelefonen im ÖPNV stimmen, echte Notfälle natürlich ausgenommen. Wenn ich in einem öffentlichen Verkehrsmittel sitze und mein Telefon klingelt, dann drücke ich den Anruf weg und rufe zurück sobald ich ausgestiegen bin und einen etwas "privateren" Ort gefunden habe. Bin ich da spießig und zu "old school"? Wie seht Ihr das?

Das mußte jetzt mal raus...  ;)

Auf einen geruhsamen Restabend!
Ahoi.
Lottemann

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Graf Edward Zahl

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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #1 am: 16 Februar 2012, 22:46:37 »

papperlapapp - mich interessiert mehr der inhalt des telefonats... und so... ^^
für derartige vorfälle verwende ich meinen mp3-player mit in-ohr-kopfhörer und einen grimmigen - gar bösen - blick, denn ich immer dabei hab.
ansonsten durchaus nervig... stimme dir zu. demzufolge bist du nicht spießig, oder ich genauso spießig.
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Julya

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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #2 am: 16 Februar 2012, 22:46:46 »

Tachchen, Herr Lottemann,

ich kann Dir da sowas von beipflichten. Mich nervt es auch, wenn in meiner Gegenwart total laut und rücksichtslos irgendwelcher Müll gelabert wird. (Und es ist ja leider zu 97% Müll.)
Mir selber ist es auch furchtbar unangenehm, in der Öffentlichkeit zu telefonieren und so wie es geht, versuche ich, das Telefonat an einen menschenfreieren Ort zu verlegen. Wenn es nicht geht, drehe ich mich zur Seite und spreche nur sehr leise.

Ich hatte auchmal das zweifelhafte Vergnügen, ein Gespräch von einer jungen Frau zu verfolgen, die ihrem Gesprächspartner lautstark klarmachen wollte, wer sie ist. "Sandra!!.... Hier ist SANDRA!............ SAAANDRA!!!................... Deine Freundin!?!?!?.......Hallo!!???!?!.... Alter, Sandra!!!!" Usw usf... ::)
NICHT schön!

Genauso wie das Telefonieren, nervt mich auch das Gescheppere aus den mickrigen Handy-Lautsprechern diverser Menschen. Nein, nicht genauso. MEHR! 8)
Meine Güte, haben die keine Kopfhörer?!? Niemand will das hören, vor allem nicht irgendwelchen Ghetto-Rap-Scheiß.


Wie Du siehst, stehst Du nicht alleine damit da! ;)



Einen ruhigen Abend gewünscht. :)


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schwarze Katze

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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #3 am: 16 Februar 2012, 22:51:29 »

Aslo mich nervt es nicht, wenn jemand im Bus oder Bahn telefoniert, in Gegenteil ich amüsiere mich dann köstlich.

Mich nervt nur, wenn ich aus irgendwelchen Grund selbst telefonieren muss, weil ich z. B. angerufen werde, während ich im Bus sitze.
Ich mag nämlich gar nicht in Öffentlichkeit private Telefongespräche zu führen, ich fühle mich dann so, als ob ich irgendwas intimes, ganz privates in Öffentlichkeit tun muss.
Versuche dann, falls es geht, ganz knapp mich zu fassen und schnell auflegen.
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Simia

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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #4 am: 16 Februar 2012, 22:53:48 »

Ich hatte das heute auch. Ich glaube, wenn die Person das Handy am Ohr hat, geht das bei mir unterbewusst sogar noch eher durch. Schlimm finde ich, wenn da jemand sitzt und wie beim Improvisationstheater einfach in den Raum plaudert. Nichtsdestotrotz ist das Gehirn so oder so derart gepolt, dass man nicht weghören kann.

Nun muss ich gestehen, dass ich auch schon mal im ÖPNV telefoniere. Aber die Person muss dann auch wie bei Julya wohl echt gute Ohren haben, weil ich eher raune und einsilbig bin und meist versuche ich das Gespräch auch auf später zu verlegen.

Oft kommen mir Telefonierer aber nicht unter, daher weiß ich nicht, ob ich für ein generelles Verbot wäre.
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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #5 am: 16 Februar 2012, 22:58:45 »

Aaach, einfach lautstark "ja, finde ich auch! Ja, genau! Nein, das jetzt nicht!" 'rüberrufen. Dann erledigt sich die Telefoniererei ganz von selbst.  8)
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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #6 am: 16 Februar 2012, 23:28:17 »

da ich meine zeit in bus und bahn zu 100 % mit lesen verbringe, nervt mich jedes hintergrundgelaber anderer fahrgäste so sehr, dass ich meist bei meiner zielhaltestelle kurz davor bin, einem synapsentöter meiner wahl mit anlauf gegen die patella zu treten.
dabei ist es egal, ob sie ihr verbalgefurze an ein handy, an das ohr der allerallerallerbesten freundin oder an sich selber adressieren.
wenn es nach mir ginge, hätte man im ÖPNV generell die schnauze zu halten.  ;)

edit: das gleiche gilt auch für geräusche anderer art wie einkaufstütengeknister, schlechte musik aus scheppernden ipods und würfelhustenanfälle mit auswurf.
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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #7 am: 17 Februar 2012, 01:13:37 »

ich schirm mich meist ab, wie graf edward zahl mit in-ohr-kopfhoerern, und dann kopfrunter ins buch. finde aber auch, dass es immer mehr wird diese schamlosigkeit. jedoch kann es auch durchaus lustig werden. in meiner alten heimatstadt wurden wir im nachtexpress zeuge einer sehr aufgeregten dame im bus (es war mitten in der nacht - in halt in vergessenheit geraten) die sich mit dem gespraechspartner ueber eine person lustig machte. irgendwann war das ganze so laecherlich, dass der ganze bus lachen musste. die dame fand sich betaetigt und sagte zum gespraechspartner "hoerste das? selbst die leute im bus lachen ueber den schon..." sie hat nicht verstanden, dass alle sie ausgelacht haben.
das antworten auf z.b. "hallo?..... haaaaalloooooooo?....." hab ich mittlerweile wieder aufgeben, aber ein freundliches "hallo" zurueck hat mir schon manchmal recht verwirrte blicke gegeben ^^
uebrigens: so ein thema, dass man manchmal - gerade bei telefonaten - nicht weghoeren kann, wie simia das anschnitt, hatte ich letztens mit ner freundin. scheint daran zu liegen, dass das gehirn merkt "da fehlt was" oder bei fremdensprachen "das kenn ich nicht" und schon muss man leider hinhoeren.
ich glau  generell wird man ein solches verbot von telefonnutzung in oeffentlichen verkehrsmittel nicht hinbekommen, da ja auch z.b. das abspielen von lauter musik verboten ist und nicht eingehalten wird...
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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #8 am: 17 Februar 2012, 05:23:20 »

Ist ja echt spannend worüber man sich so aufregen kann. Kann ich nicht nachvollziehen...
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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #9 am: 17 Februar 2012, 07:42:24 »

da ich meine zeit in bus und bahn zu 100 % mit lesen verbringe, nervt mich jedes hintergrundgelaber anderer fahrgäste so sehr, dass ich meist bei meiner zielhaltestelle kurz davor bin, einem synapsentöter meiner wahl mit anlauf gegen die patella zu treten.

Wenn ich was spannendes lese, also kein Fachbuch zum lernen, sondern wirklich was mich persönlich interessiert, stören mir die Nebengeräsche nicht. Ich bin dann einfach weg
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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #10 am: 17 Februar 2012, 09:04:26 »

Über blödes Händigeschwätz in öffentlichen Verkehrsmitteln kann ich mich meistens nur wundern oder belustigen, aber nicht wirklich aufregen.

(Dafür kann ich mich über andere Dinge prima ärgern: die Hinterlassenschaften dreckiger Schuhe auf den Polstern oder diese Scheiß-Jazz-Kapelle, die mir regelmäßig auf dem Weg vom Hauptbahnhof nach Barmbek ein bis zwei Haltestellen lang ohrenbetäubenden Krach in die Ohren trötet und dafür auch noch Geld haben will. Vor einiger Zeit saß mir mal eine Trulla gegenüber, die sich ihre Nägel feilte und das staubige Produkt ihres Tuns alle halbe Minute einfach nach vorne wegblies...*würg* Das war echt eklig. Dann lieber telefonieren...^^)

Besonders erheiternd finde ich ja die Wichtigtuer, die Geschäftliches ins Händi brüllen und dabei wohl sehr bedeutend wirken wollen. (Aber wir wissen ja, die wirklich großen Geschäfte werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit gemacht... ;) )
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colourize

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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #11 am: 17 Februar 2012, 10:30:33 »

Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, dass man mit mehr Gelassenheit besser durchs Leben kommt, anstatt dass man sich ständig über die Dummheit oder Dreistigkeit der Mitmenschen echauffiert. Genervtsein ist ja auch keine besonders schöne Charaktereigenschaft, die einen bei seinen Mitmenschen selbst nicht gut aussehen lässt. Ich für meinen Teil finde jedenfalls Leute, die sich besonders lautstark über irgendwelche Kleinigkeiten echauffieren in aller Regel anstrengender, als eine telefonierende Dummbratze in der Bahn zu ertragen.

Allerdings habe ich auch gut Reden, da ich so gut wie nie mit der Bahn unterwegs bin. Da sind immer so viele unangenehme Leute, denen man nicht ausweichen kann: Telefoniertussis, Leute die sich über Telefoniertussis aufregen, Menschen die wahlweise mit a) Körpergeruch b) Alkoholfahne oder c) Hunden unterwegs sind, abgerissene Straßenmusiker die ihren Mitmenschen mit einem der drei Lieder ihres Repertoires auf den Geist gehen, Jugendliche die sich gegenseitig ohne Unterlass ihre Kiezdeutsch-Kompezenten unter Beweis stellen ("Digga ischwöre, isch mach den Messer.") sowie HVV-Kontrolleure, die dann auch noch erwarten dass ich für diese Show auch noch €2,85 bezahle (für eine 11-minütige Fahrt von fünf Stationen von Zuhause bis zum Proberaum).
« Letzte Änderung: 17 Februar 2012, 10:32:19 von colourize »
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PlumBum

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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #12 am: 17 Februar 2012, 10:34:03 »

Ist ja echt spannend worüber man sich so aufregen kann. Kann ich nicht nachvollziehen...
Also dein Unverständnis ist mir unverständlich. Ich finde es absolut unmöglich im ÖPNV zu telefonieren. Genauso wie Gespräche und Unterhaltungen jeder Art. Ebenso wie Husten, lautes Atmen, Musikhören sowohl mit dem Handylautsprecher, als auch mit dem MP3 Player, in Ear oder sonst welchen Kopfhörer. Das rascheln von Kleidung, Buchseiten, Einkaufstüten gehört strafrechtlich verfolgt. Erst recht die Geräusche welche Kinder, Tiere oder sonst irgendwelche Lebewesen verursachen. Und dann erst die Gerüche... sowohl die Benutzung von Parfüm als auch Schweißdrüsen gehört verboten. Ich habe auch mal gehört, das es so unhygienische Menschen gibt die überall Haare und Hautschuppen verlieren... ein total unmögliches Verhalten ist das. Und dann erst diese nervigen Leute die im Weg stehen oder sitzen! Allgemein gehört alles verboten!

Oh... Moment... irgendwie habe ich jetzt den Faden verloren, wo man da anfangen und aufhören sollte...

Ganz ehrlich, wenn ich mich nicht mit anderen Menschen auseinandersetzen will, bin ich auf Personenindividualverkehr angewiesen. Ob Fahrrad, Motorrad, Auto oder sogar zu Fuß. Da muss ich mich nicht so sehr mit anderen Menschen auseinandersetzen. Ja es ist teurer, umständlicher, anstrengender... kann sich nicht jeder leisten oder will es auch nicht.
Aber gerade so Sachen wie telefonieren oder Musik hören finde ich für den öffentlichen Raum vollkommen normal. Solange es nicht den Geräuschpegel einer normalen Unterhaltung übersteigt, stört mich das auch nicht mehr als eine solche. Und den Leuten das Reden in Öffentlichen Verkehrsmitteln zu verbieten halte ich für recht lächerlich. Man könnte auch das Sprechen in Supermärkten reglementieren oder auf öffentlichen Plätzen. Klar, es gibt Grenzen die man bei Fremden nicht überschreiten sollte. Aber diese gehen bei mir weit über Telefonieren oder Sprechen in Gegenwart Fremder, hinaus. Jemanden einfach an niesen, mit abgeschnittenen Fingernägeln bewerfen oder ungefragt anfassen ist für mich z.B. eine klare Grenzüberschreitung. Sprechen nicht. Nur meine Meinung. Es kann sich gerne jeder über sonst irgendwas aufregen. Muss dann aber damit rechnen, das er sich in meinen Augen damit einfach nur lächerlich macht.
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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #13 am: 17 Februar 2012, 12:05:25 »

Ich mag schon die Vorstellung nicht besonders, mich in einen geschlossenen Raum zu begeben und dabei keinen Einfluss auf meine Gesellschaft zu haben und vorher nicht zu wissen wer oder was mitfährt.
Könnte ich davon ausgehen, das auf dem leeren Platz neben mir eine hübsche junge Frau Platz nimmt und ein Gespräch anfängt würde ich öfter Bus fahren. Das ist mir allerdings erst einmal passiert und das war in Hannover. Da ich an dem Abend eh Zeit hatte und.. Doch ich schweife ab.
Meist ist es eine dicke Mutti die nach Billigparfum riecht oder ein Rentner mit Keuchhusten. Im Sommer mieft es und ist heiss, im Winter hast du nur Heisse Füsse wegen der Bodenheizung und die Hälfte der Belegschaft niest und hustet und wenn du Pech hast bekommst du nicht mal mehr nen Sitzplatz.
Also fahre ich Fahrad oder gehe zu Fuss. Das ist eh viel gesünder.
O.k. Wenn man täglich weite Wege zurückzulegen hat muss man da wohl durch.
Habe ich aber zum Glück nicht 
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Senor Rossi

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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #14 am: 17 Februar 2012, 12:28:55 »

Haha, da fällt mir das dazu ein:  :)

' 93 Insassen eines Wagens der Berliner S-Bahn-Linie 7 hörten kurz nach 13 Uhr mit, wie ein junger Geschäftsmann am Handy von “harten Verhandlungen” über einen „Top-Level-Auftrag“ berichtete. „Wir erfuhren, dass er mit richtig toughen Jungs verhandelt hatte, dass Kienbaum schon nach einer Stunde draußen war und dass am Ende alles davon abhing, was New York dazu sagt“, erzählt Karsten Sauerbein (37). „Natürlich war ich gespannt, ob er den Auftrag bekommen hat.“ Doch dann sei die S-Bahn-Durchsage ertönt – und das Ende des Gesprächs nicht mehr zu hören gewesen. „Nur wegen der Ansage ist mir die Pointe entgangen”, klagt Sauerbein. “Das geht gar nicht!”

Viele Passagiere fühlten sich getäuscht: „Ich hatte extra mein Vokabelheft beiseite gelegt, um mich ganz auf diesen faszinierenden Bericht zu konzentrieren“, sagt Anglistik-Student Jonas Rabenschuh, „jetzt werde ich die Auflösung wohl nie erfahren.“ Rabenschuh fordert von der S-Bahn das Fahrgeld zurück. “Was ist eine Zugfahrt wert, wenn man die interessantesten Handy-Gespräche verpasst?” '

(Ist aus dem http://www.kojote-magazin.de/2011/s-bahn-fahrgaste-wuetend-wegen-zugansage/3492)
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