Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Telefonieren im ÖPNV  (Gelesen 17542 mal)

Kallisti

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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #15 am: 17 Februar 2012, 14:35:48 »

Ich kann mich da nur zustimmend überzeugt anschließen:

Völlig kleingeistig, sich über die Gegenwart fremder Menschen im öffentlichen Raum aufzuregen, über deren Ausdünstungen sprachlicher, geruchlicher, emotionaler, visueller und auditiver Art. - Geht alles gar nicht! Und sich dann noch darüber aufregen, dass es sowas gibt. Das sind die allerschlimmsten Spießer, Pedanten - eigentlich machen sowas grundsätzlich und bekanntermaßen auch nur Leute, die mit sich selbst das größte Problem haben - die sich einfach selbst im Weg sind und das täglich, mehr oder weniger rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr in regelmäßigem Zyklus mit open end, oversexed und underfucked und überhaupt sehr unangenehme, unsympathische, eigenbrödlerische, rücksichtslose, egozentrische Zeitgenossen, die die Welt für sich allein gepachtet zu haben glauben.

Eben: solchen Menschen, die man im öffentlichen Raum beinahe täglich antreffen kann, also auch im ÖPNV, muss man konsequent aus dem Weg gehen - egal wohin, Hauptsache weg!
Auch wenn man dabei dem Nächsten in die Arme rennt, auf die Füße tritt oder sich unbeabsichtigt auf seinen Schoß setzt. Aber was bleibt einem übrig - bei der heutigen Überbevölkerungsexplosionsflut!?

Ich habe da aber einen einigermaßen guten geheimen exquisiten Tip, der zuweilen auch praktisch anwendbar ist und manchmal sogar funktioniert:
So lange, oft und regelmäßig wie geht Zuhause eingraben oder eine der letzten menschenarmen Flecken Erde für sich sowohl in Anspruch als auch in alleinigen Besitz nehmen.
Nebenwirkung ist, dass man dabei ein wenig - wie soll ich sagen ... einsam? werden kann. Aber man ist wenigstens vor der Belästigung anderer Leute und deren tierischer Gefolgschaft unerträglicher intolerabler Existenz mit all ihren Auswüchsen und Manifestationen geschützt - sowohl der negativen wie auch der positiven.

Ja - umsonst gibbet nix - auch nicht persönliche Unversehrtheit der eigenen Wahrnehmungsorgane im Öffentlichen Personennahverkehr. 

 :P


Ja, privilegiert!, wer da einfach in der eigenen Karre gemütlich im Warmen und Trockenen, mit selbst gewählter Mucke und selbstgewählter Lautstärke derselben durch die Gegend kutschieren kann - telefonierend, schweigend, Selbstgespräche führend und bei Bedarf mit einem ganzen Zoo oder einem Kindergarten in Begleitung - vor allem auch mit fast ausschließlich körpereigenem Duftgeleit und notfalls auch laut trällernd, proletend und mit aus dem Fenster hängenden Gliedmaßen.

 ;D

... Und Letzteres ist insbesondere für in Fahrzeugen des ÖPNV sitzenden, an eben jenen im eigenen PKW vorbeirollenden Fahrgästen eine unerträgliche, inakzeptable Zumutung, die mindestens mit einem Bußgeld belegt, geahndet, verfolgt, bestraft und rigoros sanktioniert werden muss! Sollte. Will. Basta!

« Letzte Änderung: 17 Februar 2012, 14:45:12 von Kallisti »
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Black Ronin

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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #16 am: 17 Februar 2012, 15:21:34 »

Ich kann mich da nur zustimmend überzeugt anschließen:

Völlig kleingeistig, sich über die Gegenwart fremder Menschen im öffentlichen Raum aufzuregen, über deren Ausdünstungen sprachlicher, geruchlicher, emotionaler, visueller und auditiver Art. - Geht alles gar nicht! Und sich dann noch darüber aufregen, dass es sowas gibt. Das sind die allerschlimmsten Spießer, Pedanten - eigentlich machen sowas grundsätzlich und bekanntermaßen auch nur Leute, die mit sich selbst das größte Problem haben - die sich einfach selbst im Weg sind und das täglich, mehr oder weniger rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr in regelmäßigem Zyklus mit open end, oversexed und underfucked und überhaupt sehr unangenehme, unsympathische, eigenbrödlerische, rücksichtslose, egozentrische Zeitgenossen, die die Welt für sich allein gepachtet zu haben glauben.


 

 :P



Ja sicher doch. . . Kannst du nicht verstehen, das es Leute gibt, die sich eingezwängt zwischen wildfremdem Menschen irgendwie nicht so ganz wohl fühlen, ohne die von dir beschriebenen Eigenschaften zu besitzen?
Leute die nicht auf rücksichtlsloses Verhalten stehen ? Lauthals telefonieren, musikhören im Bus oder stinken wie ein Schafbock IST nämlich rücksichtslos.
Wenn du solche Leute als Spiesser und Pedanten bezeichnest, kann das nur bedeuten das auch DU dich nicht darum kümmerst ob du andere beeinträchtigst, weill du nicht merkst, das du auf der Welt nicht allein bist.
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Kallisti

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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #17 am: 17 Februar 2012, 15:31:15 »

Hat hier sonst noch jemand nicht geschnallt, dass das oben von mir Geschriebene "ironisch" - oder einfach: humorvoll (!) gemeint war?!  ::)  ::) ::)


BlackRonin

... ist dir nicht doch vielleicht ein klitzekleinwenig aufgefallen, dass sich in meinem Text oben an mehreren Stellen widersprüchliche Aussagen finden?! - Das erklärt doch schon, wie es gemeint ist --- dachte ich ...  :-\
« Letzte Änderung: 17 Februar 2012, 15:32:56 von Kallisti »
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Kenaz

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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #18 am: 17 Februar 2012, 15:34:36 »

Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, dass man mit mehr Gelassenheit besser durchs Leben kommt, anstatt dass man sich ständig über die Dummheit oder Dreistigkeit der Mitmenschen echauffiert. Genervtsein ist ja auch keine besonders schöne Charaktereigenschaft, die einen bei seinen Mitmenschen selbst nicht gut aussehen lässt. Ich für meinen Teil finde jedenfalls Leute, die sich besonders lautstark über irgendwelche Kleinigkeiten echauffieren in aller Regel anstrengender, als eine telefonierende Dummbratze in der Bahn zu ertragen.

Allerdings habe ich auch gut Reden, da ich so gut wie nie mit der Bahn unterwegs bin. Da sind immer so viele unangenehme Leute, denen man nicht ausweichen kann: Telefoniertussis, Leute die sich über Telefoniertussis aufregen, Menschen die wahlweise mit a) Körpergeruch b) Alkoholfahne oder c) Hunden unterwegs sind, abgerissene Straßenmusiker die ihren Mitmenschen mit einem der drei Lieder ihres Repertoires auf den Geist gehen, Jugendliche die sich gegenseitig ohne Unterlass ihre Kiezdeutsch-Kompezenten unter Beweis stellen ("Digga ischwöre, isch mach den Messer.") sowie HVV-Kontrolleure, die dann auch noch erwarten dass ich für diese Show auch noch €2,85 bezahle (für eine 11-minütige Fahrt von fünf Stationen von Zuhause bis zum Proberaum).

- Es kommt ja selten vor, aber gerade deshalb sei es an dieser Stelle ausdrücklich vermerkt: 100% Konsens mit dem Kameraden c.! Und in diesem Kontext noch ein dreifach schallendes "Hurra!" auf den Erfinder des iPod, der es seinem Besitzer gar so vortrefflich ermöglicht, sich dem dummdreisten Geschwalle seiner Umwelt nahezu vollständig zu entziehen. Es ist mir allerdings einigermaßen schleierhaft, wie ich es geschafft habe, nicht zum Mörder zu werden, bevor ich einen hatte ...  ???
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Black Ronin

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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #19 am: 17 Februar 2012, 15:36:20 »

Für den ersten Absatz ( den Rest habe ich ja entfernt) gilt : Nein.
Wenn das ALLES ironisch war, vergiss was ich geäussert habe.
Sonst schreib doch nächstes Mal " Satire" dabei, dann passiert sowas nicht. :)

Huch! zu Spät. Bezog sich auf Kallisti, einen höher !
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Kallisti

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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #20 am: 17 Februar 2012, 15:36:53 »

Kamerad c. - auch eine Möglichkeit. ^^   ;D
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Kallisti

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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #21 am: 17 Februar 2012, 15:44:55 »

Für den ersten Absatz ( den Rest habe ich ja entfernt) gilt : Nein.
Wenn das ALLES ironisch war, vergiss was ich geäussert habe.
Sonst schreib doch nächstes Mal " Satire" dabei, dann passiert sowas nicht. :)

Ok, muss ich wohl (->"Satire").  :-\  Ja, alles humorvoll gemeint. Restlos der gesamte Text.  ;)

Mir geht es da ähnlich wie den wohl meisten, die sich bisher äußerten: einerseits möchte man tolerant sein, andererseits ist man ein Mensch und kann leicht gestresst, gereizt, genervt reagieren - je nachdem, wie dreist oder rücksichtslos bzw. oft einfach "ungezogen/unerzogen" sich die anderen benehmen, vor allem aber: in welcher Verfassung man selbst gerade ist (im Stress, krank, müde, wütend, überlastet ... ... ... oder eben: gut drauf, ausgeglichen, ausgeschlafen ...).

Mich nerven Handys grundsätzlich. Manchmal praktisch. Meistens überflüssig. Für mein Empfinden. Ich bin halt konservativ, antiquiert, altbacken, vorsintflutlich, fortschrittsfeindlich, techniklegasthenisch, old school - und: einfach eigenbrödlerisch und egozentrisch.

(ACHTUNG ACHTUNG - SPAMBOT:  ;) )

Mein Handy is so gut wie immer aus. Ich hab das wirklich nur für "Notfall", gelegentlich als Uhr oder wenn ich mal alleine kurz dringend was besorgen muss: ohne meine Kleine - damit sie mich erreichen kann (wenn sie bspw. krank alleine zu Hause im Bett liegt mit 40 Fieber und wir aber dringend Brot, Brötchen bzw. einfach was zu Essen brauchen ...).

In der Tat verwundert mich aber auch immer wieder, wie leicht Menschen dazu verführt, verleitet werden können, privateste Dinge öffentlich zu äußern, nur weil sie der Illusion, dem Schein der "Privatheit" aufsitzen - dies aber ja nicht nur bei Handy-Telefonaten, sondern ganz besonders auch im Internet (in so komischen Foren und "social networks" wie das Zeuchs heute heißt).  ;D
« Letzte Änderung: 17 Februar 2012, 15:46:31 von Kallisti »
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Black Ronin

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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #22 am: 17 Februar 2012, 17:12:04 »

Ja, genau wie hier, gelle.
Deshalb würde ich hier auch nicht über sexuelle Präferenzen schreiben oder wenn ich was illegales getan hätte. Auch gibt es von mir keine Bilder im Netz, soweit ich weiss ( ? )
Nur ein paar Dj Fotos bei Facebook. Wobei ich keine Ahnung habe wer die gemacht hat.
Geärgert hat es mich trotzdem.
Ich nutze mein Handy ähnlich wie du, aber noch als Wecker, für Notizen und und für Erinnerungen ( Geburtstage, Ebay Auktionen usw. )
Da ich keinen Festanschluss mehr habe, telefoniere ich auch mal damit, ja. Das schon.
Aber ich muss das nicht im Bus tun und auch nicht in der Kantine oder in der Buchhandlung.
Für viele Leute scheint  aber ohne Smart-phone aber gar kein menschliches Leben mehr möglich zu sein.
Ich wundere mich auch sehr WIESO man im Bus/Bahn oder einem sonstigen Ort an dem jeder mithören kann sich lautstark über Themen wie : Ey die Nicole, ne. Das is ja voll die Schlampe ! hat die doch mit blablabla usw, auslassen kann.
Aber wie gesagt, ich fahr ja Fahrrad.
Und Schwarze in der Disse, telefonieren ja eher selten. Das sind auch die einzigen Menschenmengen, auch auf Festivals, in deren Mitte ich mich noch wohlfühle.
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Kallisti

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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #23 am: 17 Februar 2012, 18:10:47 »

Na, aber ohne Festnetz  :o  ginge das bei mir gar nicht!!

Nur wenn ich telefonieren möchte oder muss, dann also in Ruhe, am liebsten zu Hause (in meiner "Privatsphäre"), mit Ruhe und ohne unbekannte oder ungewollte Mithörende, auch ohne störende Nebengeräusche oder sonstige Unannehmlichkeiten.  :)
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Black Ronin

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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #24 am: 17 Februar 2012, 18:14:46 »

Genauso sehe ich das auch. Aber nicht auf dem Klo nech !
Im Wald oder auf der Heide wo keiner ist, ist auch OK.
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Kallisti

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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #25 am: 17 Februar 2012, 18:24:57 »

Genauso sehe ich das auch. Aber nicht auf dem Klo nech !


 :D  Habe zwar kein so großes Problem damit, wenn mich wer auf´s Klo mitnimmt (beim Telefonieren mein ich - und wenn man davon nicht allzuviel mitbekommt), aber ich selber mache sowas nicht. Irgendwie gibt es bessere Umstände, sich zu unterhalten, als auf der Toilette sitzend.  ::)  :D

Was mir hingegen wenig bis gar nichts ausmacht, ist, wenn jemand beim Telefonieren isst (oder trinkt oder beides) - solange man ihn noch einigermaßen verstehen kann, er selbst das nicht unangenehm findet (beim Essen zu telefonieren) und das Essen vlt. nicht das ganze Telefonat hindurch andauert, wenn man z.B. etwas Wichtiges länger zu besprechen hat (als bloß ein paar wenige Minuten).
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Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #26 am: 17 Februar 2012, 20:02:52 »


Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, dass man mit mehr Gelassenheit besser durchs Leben kommt, anstatt dass man sich ständig über die Dummheit oder Dreistigkeit der Mitmenschen echauffiert. Genervtsein ist ja auch keine besonders schöne Charaktereigenschaft, die einen bei seinen Mitmenschen selbst nicht gut aussehen lässt.

Tja, so rein intellektuell betrachtet würde ich Dir da zustimmen.
Leider klappt das mit der Verstandesgesteuertheit nicht immer (und mit steigender Stundenzahl im ÖPNV sinkt die Fähigkeit, sich mit dem Verstand zu steuern)(ich vermute daher, dass die ganzen Handy-Tröten Langzeitpendler sind  ;D).

Und in diesem Kontext noch ein dreifach schallendes "Hurra!" auf den Erfinder des iPod...

Auf Sony oder Andreas Pavel.
Denn ich weiss nicht, wie das bei Dir war, aber ich hatte, bevor ich zum Mp3-Player griff, einen Cassetten-Walkman, der mich davon abhielt, zur Amokläuferin zu werden. Schon vor der Erfindung des Mobiltelefons fand ich Mitmenschen in der Bahn, gelinde gesagt, zuweilen lästig.
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lottemann

  • Gast
Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #27 am: 17 Februar 2012, 20:40:37 »


Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, dass man mit mehr Gelassenheit besser durchs Leben kommt, anstatt dass man sich ständig über die Dummheit oder Dreistigkeit der Mitmenschen echauffiert. Genervtsein ist ja auch keine besonders schöne Charaktereigenschaft, die einen bei seinen Mitmenschen selbst nicht gut aussehen lässt.

Tja, so rein intellektuell betrachtet würde ich Dir da zustimmen.
Leider klappt das mit der Verstandesgesteuertheit nicht immer (und mit steigender Stundenzahl im ÖPNV sinkt die Fähigkeit, sich mit dem Verstand zu steuern)(ich vermute daher, dass die ganzen Handy-Tröten Langzeitpendler sind  ;D).

(...)

Genau das war der Punkt, an dem ich mich gefragt habe wie andere Menschen das wohl so sehen. Einerseits sag ich in einer Situation wie der beschriebenen zu mir selbst: "Peace Bruder, was ist denn nun der Unterschied ob jemand ins Telefon sabbelt oder sich mit seinem Sitznachbarn unterhält?", andererseits fällt es mir tatsächlich - wie hier ja auch schon erwähnt wurde - schwerer wegzuhören, wenn man nur eine Hälfte des Gesprächs mithört. Mein iPod und mein Kindle sind zwar meine ständigen Begleiter, aber ich mag es auch nicht die Lautstärke so weit aufzudrehen, dass ich gar nix mehr von der Umwelt mitkriege.

Irgendwie beruhigt es mich jedenfalls, dass Ihr das zum Teil so ähnlich seht wie ich. Und das mit dem Verbot war meinerseits übrigens mitnichten ernst gemeint. Ich glaube nicht an Verbote, vielmehr wünschte ich mir einfach von einem Teil unserer Mitmenschen ein bißchen mehr Rücksichtnahme (in fast allen Lebensbereichen).

In diesem Sinne grüßt:
Lottemann
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Kenaz

  • Gast
Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #28 am: 19 Februar 2012, 08:38:15 »

Mein iPod und mein Kindle sind zwar meine ständigen Begleiter, aber ich mag es auch nicht die Lautstärke so weit aufzudrehen, dass ich gar nix mehr von der Umwelt mitkriege.

- Nicht? Ich finde, das ist doch gerade Sinn der Sache: Komplettausblendung der Umwelt! ??? - Gesetzt den Fall freilich, ich bin nicht mit dem Fahrrad unterwegs: Über diese speziellen Idioten, die mit Ohrstöpsel oder Kopfhörer auf dem Rad sitzen und deshalb weder auf Klingel noch auf Anruf reagieren, könnte ich mich jedenfalls immer wieder aufregen ...

Ich glaube nicht an Verbote, vielmehr wünschte ich mir einfach von einem Teil unserer Mitmenschen ein bißchen mehr Rücksichtnahme (in fast allen Lebensbereichen).

- Das, mein lieber lottemann, ehrt Dich zwar sehr, doch wird es wohl auf ewig ein frommer Wunsch bleiben. Da kannst Du Dir auch gleich ein bisschen mehr Einsicht, Nächstenliebe oder Frieden wünschen. (Der Umstand, dass Du Dich des Konjunktivs bedienst, legt allerdings die Annahme nahe, dass Du diesen Punkt resignativer Einsicht bereits erreicht hast ...  ;) )

Nenn' mich zynisch, aber was solche Dinge betrifft, glaube ich ausschließlich an Verbote. Der Mensch - insbesondere, wenn er in größeren Zusammenrottungen auftritt - ist der Vernunft nun mal in den seltensten Fällen zugänglich und agiert in aller Regel irrational, emotional und selbstbezogen. Diesem Umstand trägt das Verbot im Interesse der Allgemeinheit Rechnung, indem es auf die Einsicht dessen pfeift, an den es sich richtet: Der Imperativ suspendiert den heute so übermächtigen Primat des Laissez-faire, und es gibt viele Bereiche des Lebens (mehr, als den meisten lieb ist), in denen genau das gefragt ist bzw. wäre.

Eines meiner liebsten Verbote der jüngeren Zeit übrigens: Das Alkoholverbot im ÖPNV - seitdem empfinde ich es als weit weniger peinigend, in den Abendstunden - insbesondere an Wochenenden - Bahn zu fahren.
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Kallisti

  • Gast
Re: Telefonieren im ÖPNV
« Antwort #29 am: 19 Februar 2012, 11:33:05 »

Zitat
Der Imperativ suspendiert den heute so übermächtigen Primat des Laissez-faire,

uouououhh Kenaz ^^  ;D  ... heute mal wieder so richtig geschwollen  :P



Ich glaube nicht an Verbote, vielmehr wünschte ich mir einfach von einem Teil unserer Mitmenschen ein bißchen mehr Rücksichtnahme (in fast allen Lebensbereichen).

- Das, mein lieber lottemann, ehrt Dich zwar sehr, doch wird es wohl auf ewig ein frommer Wunsch bleiben. Da kannst Du Dir auch gleich ein bisschen mehr Einsicht, Nächstenliebe oder Frieden wünschen. (Der Umstand, dass Du Dich des Konjunktivs bedienst, legt allerdings die Annahme nahe, dass Du diesen Punkt resignativer Einsicht bereits erreicht hast ...  ;) )

Nenn' mich zynisch, aber was solche Dinge betrifft, glaube ich ausschließlich an Verbote. Der Mensch - insbesondere, wenn er in größeren Zusammenrottungen auftritt - ist der Vernunft nun mal in den seltensten Fällen zugänglich und agiert in aller Regel irrational, emotional und selbstbezogen. Diesem Umstand trägt das Verbot im Interesse der Allgemeinheit Rechnung, indem es auf die Einsicht dessen pfeift, an den es sich richtet: Der Imperativ suspendiert den heute so übermächtigen Primat des Laissez-faire, und es gibt viele Bereiche des Lebens (mehr, als den meisten lieb ist), in denen genau das gefragt ist bzw. wäre.

Eines meiner liebsten Verbote der jüngeren Zeit übrigens: Das Alkoholverbot im ÖPNV - seitdem empfinde ich es als weit weniger peinigend, in den Abendstunden - insbesondere an Wochenenden - Bahn zu fahren.


Wenn ich auch beim Alkoholverbot zustimmen muss, kann, will - was mehr Verbote generell angeht, hat das nicht so viel mit Zynismus als eher mit Misanthropie zu tun, wie ich finde.  ;D

Ich denke, wenn es so weit kommt, dass es selbst für alltäglichste selbstverständlichste Dinge und Bereiche immer noch mehr Reglement geben muss (aufgezwungenes, nicht selbst auferlegtes), können wir uns wirklich bald nur noch in die Einsiedelei flüchten.

Meines Eindruckes nach, liegt das Problem doch eher in fehlender Erziehung zu "sozialem, sozialverträglichem Verhalten" - also sowas wie Rücksichtnahme, Höflichkeit, Aufmerksamkeit, Hilfsbereitschaft, Akzeptanz und Toleranz -- Fremden/Unbekannten gegenüber.

Vielleicht sollte sowas sowohl in Elternhäusern als auch in Schulen (wieder?) mehr bzw. überhaupt thematisiert werden.

Muss ja nicht gleich ein übertriebender Benimmkurs sein - einfach die Grundregeln menschlichen Miteinanders - die basics wie man heute sagt - damit es überhaupt (einigermaßen friedlich und nicht ständig extrem unangenehm) funktioniert!

Nein, man muss auch nicht jeden ständig angrinsen (lächeln). Einfach nur gute Umgangsformen. - Das wär doch ein(es) (unter anderen) erstrebenswertes "Erziehungsziel".

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