Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Steuern auf ungesunde Ernährung  (Gelesen 21739 mal)

messie

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #75 am: 30 August 2011, 16:32:01 »

Zitat
ich rede ja auch die ganze Zeit nicht davon, etwas zu besteuern

... also war's dann ja wohl offtopic  8)
Zitat
Aber ich habe Zweifel, dass es mit "Aufklärung" getan ist - denn - wie colourize schon schrieb - sind wir doch eigentlich mehrheitlich ziemlich "aufgeklärt" - also die meisten Leute wissen durchaus, was als gesund gilt und was (welche Lebensmittel) nicht. Das ändert aber dennoch nichts an ihrem Verhalten, an ihrer (alltäglichen) Art, sich zu "ernähren".

Ach, das würde ich sooo nun auch nicht sagen ...

Das derzeitige Problem ist, dass die "Aufklärung" in erster Linie über Lebensmittelskandale läuft heutzutage.
Wenn's dann mal wieder eins gab, dann vergrößert sich der Kreis jener Personen, die sich von da an dann anders ernähren. (Nicht immer gesünder, aber doch bewusster)
Nicht alle bleiben dabei, aber es gibt nach dem Abebben der Schlagzeilen doch noch genug Menschen, die es doch tun.

Und dass sich dank Aufklärung (und eben nicht Preisregulierung) in den letzten Jahrzehnten sehr wohl was getan hat, erlebst du jeden Tag live mit, Kallisti: Du schwörst ja so auf Bio -> in den 80ern gab's das höchstens mal im Reformhaus oder irgendwelchen Ökoläden, da "Bio" sowas von verpönt war!
Da hat sich das Bewusstsein der Menschen schon sehr stark verändert, auch was das Bewusstsein angeht, sich gesund ernähren zu wollen. Fettarme Artikel, Bioartikel, all das ist der Renner im Vergleich zu früher, und dass die Eier mit der "0" stärker nachgefragt sind als jene mit der "1" gibt's auch noch nicht ewig.

Zum Thema Aufklärung: Ich kann mich an jenen Werbespot mit Ingolf Lück erinnern, als er ganz verschämt die Kondome unter irgendwas anderem auf dem Laufband packt und die Dame an der Kasse dann etwas der Sorte "Eeeernaaaaa, wieviel kosten die Kondoooomeeeeee nochmaaaaaal?" quer durch den Laden brüllt. Er endet dann, dass die ältere Dame neben ihm noch den genauen Preis nennt.
Vermutlich kennt so ziemlich jeder den Spot, der ihn damals gesehen hat!
Just jener Spot hat mehr für die Aufklärung getan als jeder ernste Aids-Warnwerbespot. Einfach, weil er die junge Zielgruppe ansprach, weil er keinen Zeigefinger hob und weil er jedem gut im Hirn haften blieb.

Aufklärung dieser Sorte jedenfalls fehlt nahezu komplett. Wenn, dann versucht man mit Schockdokus die Leute aufzuklären oder mit einem Zeigefinger der so lange erhoben ist, dass er schon längst abgestorben sein müsste  ;D

Wenn sie gut gemacht ist, kann sie sehr, sehr effektiv sein.
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Eisbär

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #76 am: 30 August 2011, 17:37:29 »

die Dame an der Kasse
Hella von Sinnen!
Zitat
Eeeernaaaaa
Nein, "Tina"!
Zitat
Er endet dann, dass die ältere Dame neben ihm noch den genauen Preis nennt.
Zwischendurch sagt aber noch die attraktive Frau einen falschen Preis, die ältere korrigiert "die sind im Angebot!"
Zitat
Vermutlich kennt so ziemlich jeder den Spot, der ihn damals gesehen hat!
Oder hat wie Du zumindest die Message behalten ;D
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messie

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #77 am: 30 August 2011, 18:29:49 »

Gib's zu, du hast auf youtube heimlich nochmal nachgesehen ;)
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CubistVowel

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #78 am: 30 August 2011, 18:39:13 »

Wir sind maßlos im Essen, im Schlemmen, im - vermeintlichen! - "Genießen".

Richtig.^^ Gerade der maßlose Genuss wird gern mit Phrasen wie "Fett ist ein Geschmacksträger" etc. gerechtfertigt.
_______

Ein weiterer Aspekt:

Wir essen zuviel, weil wir biologisch/genetisch so programmiert sind. Bis vor (paläontologisch gesehen lächerlich) kurzer Zeit war es nämlich durchaus so vorgesehen und von großem Vorteil, sich mit einer ordentlichen Menge an Körperfett für schlechte Zeiten zu wappnen und das auch noch mit möglichst wenig körperlichem Aufwand. Das Verlangen nach möglichst viel Süßem (Honig, Früchte) und Fettem (Fleisch/Fisch, Nüsse, Öl) ist demnach im Bauplan des Menschen (und nicht nur des Menschen) fest verankert.

Dass heutzutage in unserer westlichen Kultur solche schlechten Zeiten (momentan!) nicht mehr vorkommen, hat unser Körper noch nicht bemerkt...^^ Unser natürliches Verlangen nach bequem erreichbarem Fett und Süßem wird leider von der Nahrungsmittel- und Werbeindustrie kräftig ausgenutzt. Und statt dieses Verlangen wie von der Natur vorgesehen mit zumindest halbwegs naturbelassenen Lebensmitteln zu befriedigen, greift der Mensch gern zu gehaltvollen, komfortablen Speisen - auch wenn diese leider oft minderwertig sind.

Tja, wo soll man da ansetzen? Mit "Aufklärung", welcher Art auch immer, ist es offensichtlich nicht getan. Die meisten Leute wissen genau, wie man sich - theoretisch - gesund ernährt, und tun es doch nicht, sondern machen weiter wie bisher - nur jetzt mit schlechterem Gewissen... ;)

Und sollten ungesunde/minderwertige (nach welcher Definition auch immer) Lebensmittel tatsächlich verteuert werden, greifen die ärmeren Menschen höchstwahrscheinlich deswegen nicht zum "besseren" Essen, sondern im Gegenteil eher zu noch billiger produzierter, also noch schlechterer Nahrung.
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CubistVowel

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #79 am: 01 September 2011, 18:42:32 »

Ungarn, das demokratische Vorbild Europas, hat's gemacht:

Ungarn will Bürger mit Chips-Steuer erziehen

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*Alex*

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #80 am: 02 September 2011, 09:48:59 »

Ich gebe zu bedenken, dass nicht alles was billig ist gleich "schlechte Lebensmittel" sind. Die prozentuale Zunahme der Adipositas-, Herzinfarkt- und Bluthochdruckkrankheiten kommt nicht nur vom Essen. Es ist eine so genannte Zivilisationskrankheit. Wie weiter oben schon erwähnt hat sich die Welt schneller entwickelt als unser Körper, der lebt irgendwie von den biologischen Abläufen immer noch in der Steinzeit. Dort brauchte man die Fettspeicher im Winter, Energiereserven für die Jagd, aber was jagen wir heute denn noch?

Wir sind übersättigt mit Läden, Supermärkten, alle gut erreichbar und mit einem Angebot, dass noch nie so groß war. Wenn ich mir den Arbeitstag von machen LÖeuten so vorstelle: Aufstehen, mit dem Fahrstuhl in die Tiefgarage, ins  AUto, mit dem Auto zur Arbeit, den ganzen Tag sitzen, dann wieder ins Auto und ab nach Hause. Da fehlt meiner Meinung nach einfach die Bewegung. Wie soll der Körper ohne Anstrengung Fett verbrennen? QVZ und andere bieten das Abnehmen auf dem Sofa an. Ein fraglicher Trend, was meine Ansichten angeht. Es ist eher der Mangel an Bewegung und die "Zuvielitis" der Neuzeit. Erwiesenermaßen kann der Mensch sich kurzfristig 7+2 Dinge merken. Wenn man nun vor einem Regal steht, dann sehe ich wie viele Sorten alleine an Marmelade??? 17? 20? Was ist in sichtweite oder nehme ich die mit oder ohne Stückchen? Das Angebot überschwemmt uns einfach und über alles kann man auch nicht aufklären... Jeder muss heutzutage seinen Mittelweg finden, aber ohne Anstrengung wird es so oder so nicht gehen.
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Multivac

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #81 am: 01 Oktober 2011, 22:07:10 »

"Dänen müssen ab sofort Fettsteuer zahlen"

"Fett gilt als ungesund - und ein Staat kann das Verhalten seiner Bürger am einfachsten über eine entsprechende Besteuerung lenken. Deshalb gibt es in Dänemark nun eine Fettsteuer. Die führt etwa dazu, dass Butter rund 30 Cent teurer wird."

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,789513,00.html
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messie

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #82 am: 01 Oktober 2011, 22:51:46 »

"Dänen müssen ab sofort Fettsteuer zahlen"

"Fett gilt als ungesund - und ein Staat kann das Verhalten seiner Bürger am einfachsten über eine entsprechende Besteuerung lenken. Deshalb gibt es in Dänemark nun eine Fettsteuer. Die führt etwa dazu, dass Butter rund 30 Cent teurer wird."

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,789513,00.html

Sicher, dass heute nicht doch der 1. April ist?? Bin mal gespannt, wie viele Imbissbuden, Restaurants & Co. dort demnächst dichtmachen werden deswegen ...
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nightnurse

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #83 am: 04 Oktober 2011, 13:50:02 »

Ich fände es ziemlich unglaublich, wenn ich für meinen erheblichen Kalorieninput auf Kohlenhydrate umsteigen müsste, weil ich mir Fett nicht mehr leisten kann...  >:(
(Kohlenhydrate machen mich fett. Fett nicht.)
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