Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: Sanctitas am 19 Juni 2009, 15:24:37

Titel: GEMA will mehr Gebühren bei Konzerten und in den Clubs
Beitrag von: Sanctitas am 19 Juni 2009, 15:24:37
BITTE BEACHTEN UND VERBREITEN:

Dieser Link (http://www.metal.de/news.php4?was=newsmeldung&id=17780 (http://www.metal.de/news.php4?was=newsmeldung&id=17780)) enthält folgenden Text:

Bei der GEMA muss sich auch herumgesprochen haben, dass sich nur noch mit Livemusik richtig Geld verdienen lässt - auch wenn das natürlich nicht stimmt, was sogar große Konzertveranstalter bestätigen können. Die Milchmädchenrechnung mag vielleicht für einige Top-Acts aufgehen, die meisten und v.a. kleineren Bands gucken dabei in die Röhre, und mit ihnen Konzertveranstalter und Clubbesitzer, die nach dem Willen der GEMA bald bis zu 600% mehr Gebühren für Auftritte löhnen sollen. Weiteres kann man in der Pressemitteilung der GEMA nachlesen: (Link)

Gegen dieses Vorhaben wendet sich nun eine Online-Petition (Link), die beim Deutschen Bundestag eingereicht wurde. Diese Petition hat u.a. zum Ziel, die Verfahrensweise der GEMA zur Gebührenerhebung grundlegend zu prüfen und entsprechend zu reformieren.

Erreicht die Petition bis zum Ende der Frist (17.07.) 50 000 Mitzeichner ("Unterschriften"), wird sich ein Ausschuß mit ihr befassen müssen.
Titel: Re: GEMA will mehr Gebühren bei Konzerten und in den Clubs
Beitrag von: Bombe am 19 Juni 2009, 16:00:56
Da gibt es für Bands nur noch eins: Nicht mehr GEMA-Mitglied werden. Zum Glück ist das noch freiwillig.
Titel: Re: GEMA will mehr Gebühren bei Konzerten und in den Clubs
Beitrag von: olli am 19 Juni 2009, 16:42:21
(Link)

link?
Titel: Re: GEMA will mehr Gebühren bei Konzerten und in den Clubs
Beitrag von: messie am 19 Juni 2009, 16:57:49
(Link)

link?

Ist wie links (prinzipiell gut, außer mit der Vorsilbe berufs-), nur ohne s, weil ist ja zur Hälfte schon böse, da gemeinsam mit der zweiten Hälfte mööpfördernd.
Titel: Re: GEMA will mehr Gebühren bei Konzerten und in den Clubs
Beitrag von: Inverted am 19 Juni 2009, 21:45:29
Aus Neugier gefragt:

Wenn auf einem Konzert eigene Songs gespielt werden, muss der Veranstalter (der ja der Band bzw. dem/der Sänger/-in eine Gage zahlt) dann trotzdem noch zusätzlich GEMA-Gebühren entrichten?
Titel: Re: GEMA will mehr Gebühren bei Konzerten und in den Clubs
Beitrag von: messie am 19 Juni 2009, 22:01:38
Aus Neugier gefragt:

Wenn auf einem Konzert eigene Songs gespielt werden, muss der Veranstalter (der ja der Band bzw. dem/der Sänger/-in eine Gage zahlt) dann trotzdem noch zusätzlich GEMA-Gebühren entrichten?

Die Frage habe ich mir auch gestellt. Genau das behauptet die GEMA ja, wenn ich sie da richtig verstehe, dass die Urheber der Musik an den Gewinnen zu wenig beteiligt werden und sich die GEMA deswegen dafür stark macht, dass prozentual mehr an die Künstler direkt fließen soll. Wie das aber überhaupt abgerechnet wird und auf welchem Weg das Geld zu den Künstlern dann gelangt - keine Ahnung, da werde ich aus den Infotexten nicht so recht schlau.

Gibt es hier irgendwen der sich damit wirklich konkret auskennt und in wenigen Worten schildern kann, wie das abläuft?
Titel: Re: GEMA will mehr Gebühren bei Konzerten und in den Clubs
Beitrag von: olli am 19 Juni 2009, 23:25:34
(Link)

link?

Ist wie links (prinzipiell gut, außer mit der Vorsilbe berufs-), nur ohne s, weil ist ja zur Hälfte schon böse, da gemeinsam mit der zweiten Hälfte mööpfördernd.

wurstmessie, ich wollte nur darauf hinweisen, dass da eben KEIN link hinterlinkt linkt.
Titel: Re: GEMA will mehr Gebühren bei Konzerten und in den Clubs
Beitrag von: colourize am 20 Juni 2009, 09:41:19
Aus Neugier gefragt:

Wenn auf einem Konzert eigene Songs gespielt werden, muss der Veranstalter (der ja der Band bzw. dem/der Sänger/-in eine Gage zahlt) dann trotzdem noch zusätzlich GEMA-Gebühren entrichten?

Die Frage habe ich mir auch gestellt. Genau das behauptet die GEMA ja, wenn ich sie da richtig verstehe, dass die Urheber der Musik an den Gewinnen zu wenig beteiligt werden und sich die GEMA deswegen dafür stark macht, dass prozentual mehr an die Künstler direkt fließen soll. Wie das aber überhaupt abgerechnet wird und auf welchem Weg das Geld zu den Künstlern dann gelangt - keine Ahnung, da werde ich aus den Infotexten nicht so recht schlau.

Gibt es hier irgendwen der sich damit wirklich konkret auskennt und in wenigen Worten schildern kann, wie das abläuft?
Für die Aufführung von Musikwerken, deren Urheber ihre Rechte von der GEMA vertreten lassen, sind selbstverständlich GEMA-Gebühren zu entrichten. Vor einem live-Auftritt muss man folglich als Künstler darlegen, welche Musikwerke man aufführen wird. Für alle Werke von Komponisten, die sich durch die GEMA verteten lassen, werden dann entsprechende Beiträge fällig. Das betrifft selbstverständlich auch Cover-Versionen von Dritten (also anderen Komponisten), die man aufführt.

Titel: Re: GEMA will mehr Gebühren bei Konzerten und in den Clubs
Beitrag von: colourize am 20 Juni 2009, 09:43:22
Da gibt es für Bands nur noch eins: Nicht mehr GEMA-Mitglied werden. Zum Glück ist das noch freiwillig.
Eine Zwangsmitgliedschaft in der GEMA--- das wärs noch.  ::)
Titel: Re: GEMA will mehr Gebühren bei Konzerten und in den Clubs
Beitrag von: kb am 20 Juni 2009, 14:26:46
Für die Aufführung von Musikwerken, deren Urheber ihre Rechte von der GEMA vertreten lassen, sind selbstverständlich GEMA-Gebühren zu entrichten. Vor einem live-Auftritt muss man folglich als Künstler darlegen, welche Musikwerke man aufführen wird. Für alle Werke von Komponisten, die sich durch die GEMA verteten lassen, werden dann entsprechende Beiträge fällig. Das betrifft selbstverständlich auch Cover-Versionen von Dritten (also anderen Komponisten), die man aufführt.

Das ist übrigens der eine Vorteil, den die GEMA hat: auf Konzerten darf man nach Herzenslust covern, wie man will, ohne dass irgendwer nachher wegen irgendnem Urheberrechtsscheiß ankommt. Das Geld fließt "automatisch" an die "richtigen" Stellen.

Davon abgesehen jedoch... :/
Titel: Re: GEMA will mehr Gebühren bei Konzerten und in den Clubs
Beitrag von: messie am 20 Juni 2009, 14:50:46
Wie wird das dann gehandhabt? Die GEMA hat ja eine Prozentzahl angegeben. Prozent von wieviel? Vom Eintrittspreis?
Wenn also, sagen wir mal, 20% des Eintrittspreises an die GEMA sollen und die Band, sagen wir mal, 10 Stücke spielt, 2 davon Coverversionen. Heißt das also, dass je 2% pro gecoverte Band fließt?
Sorry für diese Noob-Fragen, aber ich finde die GEMA-Seite recht unübersichtlich, und es interessiert mich einfach.

Achja, ich glaube nicht dass die GEMA für die hohen Eintrittspreise schuld sind. Die werden halt einfach genommen, weil es die Besucher auch bezahlen. Wenn Rammstein 75 Euro verlangen können und das auch bezahlt wird, ist ja klar, dass die Veranstalter die Kohle einsacken.
Das Gejammer um die hohen Mieten, Steuern und Gebühren für Auftritte in Deutschland kann ich nicht nachvollziehen. Schließlich kann man hier auch deutlich höhere Eintrittspreise im Vergleich zu anderen Ländern verlangen.
Titel: Re: GEMA will mehr Gebühren bei Konzerten und in den Clubs
Beitrag von: Inverted am 20 Juni 2009, 19:49:34
Tatsächlich, für das eigene Konzert fallen bereits Gebühren an.

Nicht nur das, GEMA-Gebühren sind sogar dann zu entrichten, wenn man eigene Werke auf seiner eigenen Internet-Seite veröffentlicht.

Damit nicht genug, Musiker müssen sogar für die eigene CD, auf der nur eigene Werke zu finden sind, GEMA-Gebühren abführen.
Titel: Re: GEMA will mehr Gebühren bei Konzerten und in den Clubs
Beitrag von: Bombe am 20 Juni 2009, 21:35:21
Tatsächlich, für das eigene Konzert fallen bereits Gebühren an.

Nicht nur das, GEMA-Gebühren sind sogar dann zu entrichten, wenn man eigene Werke auf seiner eigenen Internet-Seite veröffentlicht.

Damit nicht genug, Musiker müssen sogar für die eigene CD, auf der nur eigene Werke zu finden sind, GEMA-Gebühren abführen.

All das setzt allerdings voraus, dass man GEMA-Mitglied ist. Man kann sich als Band dem ganzen also entziehen.
Titel: Re: GEMA will mehr Gebühren bei Konzerten und in den Clubs
Beitrag von: SoylentHolger am 22 Juni 2009, 15:40:45
Da gibt es für Bands nur noch eins: Nicht mehr GEMA-Mitglied werden. Zum Glück ist das noch freiwillig.
Eine Zwangsmitgliedschaft in der GEMA--- das wärs noch.  ::)
Warts ab, warts ab!
Titel: Re: GEMA will mehr Gebühren bei Konzerten und in den Clubs
Beitrag von: Eisbär am 22 Juni 2009, 17:06:29
Da gibt es für Bands nur noch eins: Nicht mehr GEMA-Mitglied werden. Zum Glück ist das noch freiwillig.
Eine Zwangsmitgliedschaft in der GEMA--- das wärs noch.  ::)
Zahlt Ihr als Band denn wenigstens die Abgaben, die Ihr als Nicht-GEMA-Mitglied leisten müßt? ;)
Titel: Re: GEMA will mehr Gebühren bei Konzerten und in den Clubs
Beitrag von: messie am 22 Juni 2009, 17:13:32
Zitat
Nicht nur das, GEMA-Gebühren sind sogar dann zu entrichten, wenn man eigene Werke auf seiner eigenen Internet-Seite veröffentlicht.

Damit nicht genug, Musiker müssen sogar für die eigene CD, auf der nur eigene Werke zu finden sind, GEMA-Gebühren abführen.

Da frage ich mich langsam: Worin liegt da denn bitte der Sinn  ???
Auch wenn die Urheberrechte an die GEMA übertragen wurden, liegen sie ja trotzdem noch bei einem selbst.

Das ist ja als ob ich einer anderen Person eine Vollmacht für mein Konto gebe und dann selbst nix mehr abheben darf - es sei denn, ich überweise das Geld an den Bevollmächtigten, der mir dann dieses Geld auszahlt.

Gibt es einen konkreten Grund, warum sich eine Band bei der GEMA anmelden sollte? Bislang gibt es ja nur Anti-Gründe hier.
Titel: Re: GEMA will mehr Gebühren bei Konzerten und in den Clubs
Beitrag von: SoylentHolger am 22 Juni 2009, 18:54:48
Falls Dein Lied irgendwo gespielt wird gibts auch irgendwann mal ein paar Cent zurück.
Interessant:

Zitat von: Wiki
2006 hat die GEMA Einnahmen in Höhe von 874,4 Millionen Euro erwirtschaftet und damit 2,6 % mehr als im Vorjahr. 2007 ging der Umsatz um 24,8 Millionen auf 849,6 Millionen Euro zurück (−2,8 %). Davon wurden etwa 730 Millionen Euro an die Rechteinhaber ausgezahlt. [1].

Am geilsten im Wikiartikel finde ich das:

Zitat
Die GEMA-Vermutung: Bei beliebigen Musikstücken geht die GEMA grundsätzlich solange von einer GEMA-Registrierung (die zu Gebühren führt) aus, bis der Urheber dem Verbraucher die Nichtmitgliedschaft bestätigt; die GEMA praktiziert damit eine umstrittene Umkehr der Beweislast.

Platz 2:
Zitat
Ein Urheber muss, wenn er seine eigene Musik auf seiner Website zum Herunterladen anbieten möchte, GEMA-Vergütungen bezahlen und hierfür einen Meldebogen ausfüllen, obwohl die Tantiemen später ohnehin zu ihm zurück geführt werden.
Titel: Re: GEMA will mehr Gebühren bei Konzerten und in den Clubs
Beitrag von: messie am 22 Juni 2009, 19:01:02
Falls Dein Lied irgendwo gespielt wird gibts auch irgendwann mal ein paar Cent zurück.

Also lohnt es sich erst dann wenn du erfolgreich geworden bist da einzutreten, wa?
Denn wenn deine Stücke eh nie gespielt werden kannst du dir den Eintritt ja auch klemmen.
Titel: Re: GEMA will mehr Gebühren bei Konzerten und in den Clubs
Beitrag von: SoylentHolger am 22 Juni 2009, 19:03:51
Falls Dein Lied irgendwo gespielt wird gibts auch irgendwann mal ein paar Cent zurück.

Also lohnt es sich erst dann wenn du erfolgreich geworden bist da einzutreten, wa?
Denn wenn deine Stücke eh nie gespielt werden kannst du dir den Eintritt ja auch klemmen.

Nicht ganz. Siehe im Wikiartikel:
Zitat von: Ja, da halt.
Dieses neue System zur Verteilung der Tantiemen führt für einen Teil des Mitgliederstammes zu deutlichen Mindereinnahmen, da häufig gespielte, aber selten gemeldete Werke in der Verrechnung aufgewertet wurden. (Tanzkapellen, Alleinunterhalter etc. spielen Standardrepertoire, fühlen sich aber häufig nicht veranlasst, die sog. Musikfolgen auszufüllen, denn zu ihnen als Nicht-Urheber fließt ja kein Geld zurück. Interpreten eigener Werke hingegen melden mit fast 100-prozentiger Quote die Aufführungen ihrer Werke, weil ihnen dafür GEMA-Tantiemen zustehen).
Titel: Re: GEMA will mehr Gebühren bei Konzerten und in den Clubs
Beitrag von: Inverted am 22 Juni 2009, 22:38:11
Die US-Verwertungsgesellschaft ASCAP (American Society of Composers, Authors, and Publishers) fordert mittlerweile von Netzanbietern eine Vergütung für auf Handys abgespielte Klingeltöne, da es sich bei Klingeltönen um eine öffentliche Aufführung handeln würde.

http://www.heise.de/mobil/US-Verwertungsgesellschaft-Klingeltoene-sind-oeffentliche-Auffuehrung--/newsticker/meldung/140919