Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: Killerqueen am 10 Juni 2008, 15:33:58

Titel: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Killerqueen am 10 Juni 2008, 15:33:58
Angestachelt durch den Milchstreik und durch immer missmutigere Beobachtung des Konsummarktes in den letzten Jahren, möchte ich hier eine Sache ansprechen, die mich allmählich echt tierisch nervt.

Ich bin ja nun wirklich keine alte Frau, aber selbst in der relativ kurzen Zeitspanne, in welcher ich den Markt in Deutschland/ Europa beobachten konnte, fiel mir eines ganz extrem auf:
Die alte Regel, dass die Nachfrage das Angebot bestimmt, findet mittlerweile überhaupt keine Anwendung mehr. Dies hat sich vor allem in den letzten ca. 5-7 Jahren drastisch verschlechtert und allmählich erreicht es einen Punkt, wo ich nicht mehr bereit bin, das hinzunehmen. Und die Geschwindigkeit, mit der diese Entwicklung fortschreitet, bereitet mir zusätzliches Unbehagen.

Was der Kunde will, interessiert heutzutage niemanden mehr. Vielmehr wird bewusst mit einem beschränkten Angebot dafür gesorgt, dass die Kunden auch wirklich nur das kaufen, wovon die Marketingabteilungen der diversen Firmen selbst grade so begeistert sind und was sie demnach auch absetzen wollen, weil sie Entwicklungskosten reingesteckt haben. Ob das Produkt dabei scheiße ist oder nicht, ist irrelevant, denn (um's mal etwas pathetisch auszudrücken) wer unbedingt eine Hose braucht und nur eine hässliche kaufen kann, nimmt eben damit Vorlieb um nicht nackt zu sein, auch wenn er lieber eine schöne gehabt hätte. Es ist einem Konsumenten nicht mehr erlaubt, seinen eigenen Geschmack zu haben, das Angebot übernimmt die Geschmacksbildung. Das Angebot bestimmt die Nachfrage!

Beispiel:
Wollte ich früher ein Tshirt in einer Farbe haben, die zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht "in" war, konnte ich mir einfach eines kaufen. Will ich heute dasselbe, muss ich vermutlich nach Timbuktu fahren, und werde selbst dort nicht fündig, weil es Dinge, die nicht "in" sind, einfach nicht mehr gibt! Sie werden gar nicht erst hergestellt.
Was soll das?

Ich rede hier nicht von ausgefallenen Dingen, sondern von Basics, die man früher immer kaufen konnte, wenn mal wieder ein Teil kaputt ging.
In den letzten Jahren war es wohl chick, Hemden nicht mehr bis zum Kragen mit Knöpfen auszustatten und sie an allen Ecken und Enden mit Rüschchen, Pailetten und anderem unnötigen Nuttenkram vollzuhängen. Ich brauchte aber bitte ein ganz einfaches, grade geschnittenes Baumwollhemd, zu dem man auch mal eine Kravatte tragen kann. Kravatten funktionieren nunmal bei einem Ausschnitt bis zum Bauchnabel und nem Kilo Rüschen nicht. Es endete damit, dass ich nach langer Suche zumindest ein Hemd ohne Flitterkram und nur zum Teil aus Baumwolle kaufte und die Knöpfe selbst annähte.

Das kann's ja wohl nicht sein?!

Die Getränke werden immer süßer und ekliger. Das scheußliche Zeug kann man kaum noch trinken, aber es wird gekauft, obwohl Leute, die man einmal darauf anspricht, fast alle geschlossen sagen: "Ja, das könnte ruhig weniger süß sein.". Und das zieht sich durch die komplette Produktpalette, egal ob nun Lebensmittel, Konsumgüter, Gebrauchsgüter, ...

Warum muss ich es mir bieten lassen, dass die Industrie für mich entscheidet, was ich gerne zu wollen habe? Ich bin verdammt nochmal auch bereit 1,50 € für einen Liter Milch zu bezahlen, wenn der Bauer dann auch endlich das bekommt, was er verdient!

Aber es gibt einfach so viele dumme Menschen, die sich darüber überhaupt keine Gedanken machen, die sich von der Bildzeitung, der Bunten, Freundin, Petra (oder wie dieser Schund alles heißt) ihren Geschmack und ihren Bedarf diktieren lassen, weil sie selbst keine Meinung haben, so dass es gar nichts bringt, sich darüber aufzuregen oder die Hersteller anzuschreiben. Da kommt ohnehin keine Antwort.

Sind wir hier in der DDR, wo man nur noch kaufen kann, was grade so da ist, oder was? Zum kotzen ist das!

Was haltet ihr davon? Bin ich paranoid oder habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Thomas am 10 Juni 2008, 15:51:28
Hm.Du reißt da ja mehrere Baustellen an, die zumindest einen minimalen gemeinsamen Nenner haben.Ich sehe das ehrlich gesagt nicht so drastisch.Klamottenmäßig war und ist es natürlich so, das man primär immer die angesagten Klamotten an jeder Ecke um die Ohren gehauen bekommt, aber wenn man ein wenig guckt, wird man meist auch bezüglich schlichterer Modelle fündig.Das wird auch kein Phänomen der Gegenwart sein, ich denke in den 70'er als Beispiel eine Hose ohne Schlag zu finden dürfte ähnlich aufwendig gewesen sein  ;)

Und bezüglich der Nahrungsmittel halte ich das Angebot tlw. sogar für zu groß.Was brauche ich im Supermarkt fünf verschiedene Sorten Mehl, Mineralwasser, Toastbrote, etc. ? Da lobe ich mir Aldi&Co, die diesen Aufwand nicht betreiben und die Ersparnisse tlw. an die Kunden weitergeben können.

Und Hersteller anschreiben bringt schon was, so zumindest meine Erfahrung.Ich habe das schon ein paar Mal wegen einiger Lappalien gemacht und immer recht interessierte Antwortschreiben bekommen (wie ernst so was dann wirklich genommen wird, ist natürlich eine andere Frage).
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Lakastazar am 10 Juni 2008, 16:00:31
Zunächst einmal lässt sich aus deinem Thread zwei Themenlinien ziehen.
Preisentwicklung
Warenangebot
Und bei beiden kann ich mitreden  ;D

Aber ich denke dir gehts primär um das Waren-Angebot und nicht um die Preisentwicklung.

Das eine ist das besonders bei Klamotten seasonell bedingte Abkotzen meinerseits über das Angebot und die nimmer tröstende Aussage, es sei gerade nicht die Season dafür oder sowieso nicht hip!

Da ich eigentlich immer schwarz trage, bleibt mir der Hinweis auf dieses natürlich nicht erspart und Gott sei dank sind zumind. die männlichen Mitarbeiter bemüht sich noch ma mit nützlichen Hinweisen, wo man denn wo anders fündig werden könnte, behilflich zu machen.

Aber was Klamotten angeht, muss ich auch echt über die "Gruftie-Mode" schimpfen!
Es gibt wirklich fast ausschließlich nur überteuerte Scheiße. Was Männer angeht, gibt es nichts gediegenes Alltag-Taugliches, wo man nich gleich so aussieht, wie ein ambitionierter aber nicht wirklich überzeugender Shadow-Run-Larper, der sich irgendwo verlaufen hat.


Zum Thema über die Preisfrage kann ich dazu mal die aktuelle Spiegel empfehlen mit dem Titel "Angriff auf den Wohlstand", wo es um die Preistreiberei der Spekulanten geht. Was da abgeht, hat mir Angebot und Nachfrage auch nichts mehr zu tun. Ich sage, der Kapitalismus frisst sich selbst... aber das gehört dann irgendwann in einen anderen Thread hin  ::)
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Killerqueen am 10 Juni 2008, 16:11:24
Aber ich denke dir gehts primär um das Waren-Angebot und nicht um die Preisentwicklung.
Genau. ;)

aber wenn man ein wenig guckt, wird man meist auch bezüglich schlichterer Modelle fündig.
Ja eben nicht! Das ist es ja. Bei Männern mag das ja funktionieren, aber als Frau bekommt man derzeit nur noch entweder Nuttenoutfits oder Umstandsmode! (Ja, ich weiß, das ist jetzt auch übertrieben, aber irgendwann, wenn man die halbe Republik nach einem einfachen Teil durchsucht hat, neigt man dazu. ;))

Und bezüglich der Nahrungsmittel halte ich das Angebot tlw. sogar für zu groß.

Es geht hier doch nicht darum, ob das Angebot groß ist oder nicht. Natürlich ist es groß, auch für meinen Geschmack zu groß. Aber Quantität heißt nicht Qualität. Auf die Inhaltstoffe kommt es an. Und die halten häufig dem Vergleich mit früher nicht mehr stand, weil sie so lange gewinnoptimiert wurde, bis der Geschmack auf der Strecke blieb. Aber das geschieht so langsam, dass die meisten Konsumenten nicht mal merken, wie sehr sich die Qualität einiger Produkte verschlechtert hat, obwohl der Preis ständig stieg. Das wird dann als "Neu - noch besser" oder "Neue Rezeptur" verkauft. Ich möchte nicht irgendeine "neue Rezeptur", sondern etwas was schmeckt!

Und überall wird Zucker eingekippt, um es zu strecken. Und um den süßen Geschmack anschließend wieder loszuwerden, kommt Säure rein. Was ist das nur für ein Blödsinn!

Kann sich noch irgendwer daran erinnern, wie Rittersport-Schokolade früher schmeckte? Mittlerweile hat man nur noch das Gefühl auf einem braun eingefärbten Stück Butter rumzulutschen. Diese Umstellung ist noch gar nicht so lange her, und der Kunde wurde noch nicht mal durch das obligatorische "Jetzt neu" darauf hingewiesen. Es wurde einfach gemacht.
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Lakastazar am 10 Juni 2008, 16:25:54
Bei dieser Lebensmittelpanscherei wirds echt Zeit, sich zu formieren  8)

foodwatch (http://www.foodwatch.de/)

bin da auch mit bei, weil mir diese zunehmend dreister werdende Skrupellosigkeit auf dem Lebensmittelmarkt gewaltig stinkt!

Und da wärn wir wieder bei der Wurzel allen Übels: Gewinnoptimierung!   :D
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: SoylentHolger am 10 Juni 2008, 16:30:59
Zitat von: Thomas
Das wird auch kein Phänomen der Gegenwart sein, ich denke in den 70'er als Beispiel eine Hose ohne Schlag zu finden dürfte ähnlich aufwendig gewesen sein 


Jein. Ich habe auch das Gefühl, dass früher die Dinger auf dem Markt waren, weil die Kunden vermehrt danach fragten und heutzutage wird z.B. diese Umstandsmode für Mädels auf den Markt geschmissen weil irgendwelche Marketing"profis" vorab einen Trend setzen wollen.
Der Rest zieht dann mit. Nicht umsonst schickt C&A Trendscouts und Einkäufer zu H&M um exakt dieselben Bekleidungsstücke ins eigene Sortiment zu übernehmen. Ich finds daher auch schwierig die Sachen zu finden, die mir gefallen und nicht dem Einheitsbrei entsprechen.

Einheitsbrei = Rosa Hemden und Krawatten für Männer im letzten und diesem Jahr *schauder*
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: K-Ninchen am 10 Juni 2008, 16:40:50
Ich denke mal mit "Angebot" und "Nachfrage" ist ganz klar die Masse gemeint.
Und wenn man die Masse soweit manipulieren kann, dass sie das eigene Angebot vorziehen, gibt es auch automatisch die Nachfrage.

Ich frage mich auch manchmal, wer diese ganze Schwämme an schlechten HipHop und "R'n'B" CDs alle kauft.

Oder für wen eigentlich das Fernsehprogramm gemacht ist, das über Strecken lang wirklich unter aller Sau ist.

Da wird einfach mit Hochdruck die Werbekanone gefüllt, die Werbebotschaft wird unentwegt so oft wiederholt und wiederholt und wiederholt, bis der Kunde ganz mürbe ist und sich denkt "Na dann muss ja was dran sein, dann guck ich mir das wenigstens mal an".
Und weil es gerade nichts besseres gibt (und selbst wenn: Bei dem ganzen Werbetamtam werden die kleineren, passenderen Angebote leicht überhört), nimmt man eben das, was man kriegen kann.
So werden eben Bedürftnisse künstlich erzeugt, und das in einem gewaltigen Ausmaß. Man bekommt es bei allen Gelegenheiten um die Ohren gehauen, bis man es einfach nicht mehr ignorieren kann. Ziemlich "brute force".

In manchen Fällen kann man noch sagen: "Okay, dann schneidere ich mir das selber" oder "Dann backe ich eben meine eigenen Schokoriegel", aber irgendwo hörts dann auch auf.

Die schönsten Klamotten finde ich immer noch im Secondhand Läden, bei Ebay oder sind geschneidert. Auf den Rest kann ich auch verzichten.
Dazu kommt ja auch, dass alle Läden das gleiche anbieten.
Selbst Gothic-Shops im Internet! Die haben alle die selben 3 Kleider von Bäres oder Intermoden, ja, alle 200 Shops teilen sich diese (gefühlten) 3 Kleider.
Tja, da muss man halt kreativ sein...
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: PaleEmpress am 10 Juni 2008, 17:07:57
Aber was Klamotten angeht, muss ich auch echt über die "Gruftie-Mode" schimpfen!
Es gibt wirklich fast ausschließlich nur überteuerte Scheiße. Was Männer angeht, gibt es nichts gediegenes Alltag-Taugliches, wo man nich gleich so aussieht, wie ein ambitionierter aber nicht wirklich überzeugender Shadow-Run-Larper, der sich irgendwo verlaufen hat.
Und für Frauen gibt es nur Größen bis S, alles darüber findet man in der Fettsack-Ecke, und die gibt es für Grufties nicht. Immer schön verhungert aussehen...  >:(
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: tyrannus am 10 Juni 2008, 17:13:44
Aber was Klamotten angeht, muss ich auch echt über die "Gruftie-Mode" schimpfen!
Es gibt wirklich fast ausschließlich nur überteuerte Scheiße. Was Männer angeht, gibt es nichts gediegenes Alltag-Taugliches, wo man nich gleich so aussieht, wie ein ambitionierter aber nicht wirklich überzeugender Shadow-Run-Larper, der sich irgendwo verlaufen hat.
Und für Frauen gibt es nur Größen bis S, alles darüber findet man in der Fettsack-Ecke, und die gibt es für Grufties nicht. Immer schön verhungert aussehen...  >:(

Hast Du schonmal fette Zombies gesehen? ...also ich meine jetzt in Filmklassikern, nicht in komödiantisch anghauchten halbaktuellen Streifen?  ;D

Könnte es sein, dass grösse S mehr so für die prepubertären Ritzerinnen sind?  :o ... ich habe auch schon Ms gesehen, die ich jetzt bei weitem nicht als fett sondern eher noch als viel zu dürr bezeichnen würde  :-\




Letztens stand vor mir bei LIDL eine Mutti mit einem Einkaufswagen voller Milchpaletten... das fand ich schon ein bisschen hart, zumal die Menge in einem nicht-Lidl dazu geführt hätte, dass sonst keiner mehr Milch hätte kaufen können  :o
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: colourize am 10 Juni 2008, 17:35:51
Die Regel von Angebot und Nachfrage greift noch, aber genau nur bis zur Monopol- oder Kartellbildung.
Ich greife mir mal dieses Beispiel von Dir raus um zu erläutern was ich meine:
Wollte ich früher ein Tshirt in einer Farbe haben, die zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht "in" war, konnte ich mir einfach eines kaufen. Will ich heute dasselbe, muss ich vermutlich nach Timbuktu fahren, und werde selbst dort nicht fündig, weil es Dinge, die nicht "in" sind, einfach nicht mehr gibt! Sie werden gar nicht erst hergestellt.
Der Kunde hatte die Wahl zwischen H&M (steht hier für zig andere Scheissketten) und dem sog. qualitativ hochwertigen Fachhandel. Billigkette bietet das T-Shirt (zunächst noch in allen Farben) für 5,- an, der Einzelhändler aus dem nicht filialisierten Fachgeschäft für das Doppelte. Ergo: Kunde kauft das Produkt bei der Billigkette. Die Folge ist, dass mehr und mehr nichtfilialisierte Einzelhändler aufgeben. Damit fehlt der Billigkette die Konkurrenz.

Die Konkurrenz wird aber wieder auferstehen, wenn nun die Preise steigen. Wie aber kann man dennoch als H&M-Cheffe mehr Gewinn machen?
Ganz einfach: Verkleinerung des Sortiments. (Und natürlich Senkung der Löhne und Gehälter der Mitarbeiter!)

Das geht inzwischen so weit, dass es in vielen Einkaufszentren so gut wie keine Herrenklamotten mehr gibt (vom oberspießigen Herrnausstatter mit Anzug und Krawatte einmal abgesehen). Einfach weil sich Typen statistisch gesehen nur einmal pro Jahr eine neue Unterhose kaufen (kein Scherz!). Dafür wertvolle Regalmeter zu opfern lohnt einfach nicht, zumindest nicht für H&M. Ergo wird das Produkt nicht mehr angeboten: Zu kleine Stückzahlen, zu kleine Margen = unrentabel.

C'est la vie.
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Thomas am 10 Juni 2008, 17:55:35
Aber ich denke dir gehts primär um das Waren-Angebot und nicht um die Preisentwicklung.
Genau. ;)

aber wenn man ein wenig guckt, wird man meist auch bezüglich schlichterer Modelle fündig.
Ja eben nicht! Das ist es ja. Bei Männern mag das ja funktionieren, aber als Frau bekommt man derzeit nur noch entweder Nuttenoutfits oder Umstandsmode! (Ja, ich weiß, das ist jetzt auch übertrieben, aber irgendwann, wenn man die halbe Republik nach einem einfachen Teil durchsucht hat, neigt man dazu. ;))

Und bezüglich der Nahrungsmittel halte ich das Angebot tlw. sogar für zu groß.

Es geht hier doch nicht darum, ob das Angebot groß ist oder nicht. Natürlich ist es groß, auch für meinen Geschmack zu groß. Aber Quantität heißt nicht Qualität. Auf die Inhaltstoffe kommt es an. Und die halten häufig dem Vergleich mit früher nicht mehr stand, weil sie so lange gewinnoptimiert wurde, bis der Geschmack auf der Strecke blieb. Aber das geschieht so langsam, dass die meisten Konsumenten nicht mal merken, wie sehr sich die Qualität einiger Produkte verschlechtert hat, obwohl der Preis ständig stieg. Das wird dann als "Neu - noch besser" oder "Neue Rezeptur" verkauft. Ich möchte nicht irgendeine "neue Rezeptur", sondern etwas was schmeckt!

Und überall wird Zucker eingekippt, um es zu strecken. Und um den süßen Geschmack anschließend wieder loszuwerden, kommt Säure rein. Was ist das nur für ein Blödsinn!

Kann sich noch irgendwer daran erinnern, wie Rittersport-Schokolade früher schmeckte? Mittlerweile hat man nur noch das Gefühl auf einem braun eingefärbten Stück Butter rumzulutschen. Diese Umstellung ist noch gar nicht so lange her, und der Kunde wurde noch nicht mal durch das obligatorische "Jetzt neu" darauf hingewiesen. Es wurde einfach gemacht.
Hm.Wie gesagt, ich kann da nur für mich sprechen, also ich finde sowohl genügend Sachen, die mir schmecken, als auch Klamotten, die mir gefallen, von daher kann ich diesbezüglich keine verschlechterung feststellen.
Allerdings kaufe ich Klamotten primär in Second-Hand-Läden, und das (wie colourize beiläufig erwähnte) für einen Kerl statistikgetreu höchstens ein-zweimal im Jahr.

Und bei Inhaltsstoffen von Lebensmitteln bin ich auch schon immer ziemlich entspannt gewesen, Hauptsache das Ergebniss schmeckt.Und das tut es bei dem Großteil der Fälle.Kann man sich nun drüber streiten, ob ich einfach Geschmackstaub bin oder du Geschmackshypersensibel  ;)

Bezüglich Klamotten ist mir aber ein anderer Trend aufgefallen : Seit einigen Jahren scheinen sich auch Kerle in einem Umfang für Outfit und Styling zu interessieren, wie man es früher nur von Frauen kannte.Diese Metrosexualisierung finde ich äußerst bedenklich, weil es die Industrie scheinbar schleichend geschafft hat, auch Männer in diesen beknackten Trendstrudel zu saugen  :(
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Killerqueen am 10 Juni 2008, 18:21:56
Aber was Klamotten angeht, muss ich auch echt über die "Gruftie-Mode" schimpfen!
Es gibt wirklich fast ausschließlich nur überteuerte Scheiße. Was Männer angeht, gibt es nichts gediegenes Alltag-Taugliches, wo man nich gleich so aussieht, wie ein ambitionierter aber nicht wirklich überzeugender Shadow-Run-Larper, der sich irgendwo verlaufen hat.
Und für Frauen gibt es nur Größen bis S, alles darüber findet man in der Fettsack-Ecke, und die gibt es für Grufties nicht. Immer schön verhungert aussehen...  >:(
Kann ich nicht bestätigen. Dann gibt es eben nur die Größen dazwischen, denn S ist definitiv auch nie im Angebot.  ::)
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Killerqueen am 10 Juni 2008, 18:28:37
Die Regel von Angebot und Nachfrage greift noch, aber genau nur bis zur Monopol- oder Kartellbildung.
Ich greife mir mal dieses Beispiel von Dir raus um zu erläutern was ich meine:
Wollte ich früher ein Tshirt in einer Farbe haben, die zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht "in" war, konnte ich mir einfach eines kaufen. Will ich heute dasselbe, muss ich vermutlich nach Timbuktu fahren, und werde selbst dort nicht fündig, weil es Dinge, die nicht "in" sind, einfach nicht mehr gibt! Sie werden gar nicht erst hergestellt.
Der Kunde hatte die Wahl zwischen H&M (steht hier für zig andere Scheissketten) und dem sog. qualitativ hochwertigen Fachhandel. Billigkette bietet das T-Shirt (zunächst noch in allen Farben) für 5,- an, der Einzelhändler aus dem nicht filialisierten Fachgeschäft für das Doppelte. Ergo: Kunde kauft das Produkt bei der Billigkette. Die Folge ist, dass mehr und mehr nichtfilialisierte Einzelhändler aufgeben. Damit fehlt der Billigkette die Konkurrenz.

Die Konkurrenz wird aber wieder auferstehen, wenn nun die Preise steigen. Wie aber kann man dennoch als H&M-Cheffe mehr Gewinn machen?
Ganz einfach: Verkleinerung des Sortiments. (Und natürlich Senkung der Löhne und Gehälter der Mitarbeiter!)

Das geht inzwischen so weit, dass es in vielen Einkaufszentren so gut wie keine Herrenklamotten mehr gibt (vom oberspießigen Herrnausstatter mit Anzug und Krawatte einmal abgesehen). Einfach weil sich Typen statistisch gesehen nur einmal pro Jahr eine neue Unterhose kaufen (kein Scherz!). Dafür wertvolle Regalmeter zu opfern lohnt einfach nicht, zumindest nicht für H&M. Ergo wird das Produkt nicht mehr angeboten: Zu kleine Stückzahlen, zu kleine Margen = unrentabel.

C'est la vie.

Ja genauso läuft's.

Und es kotzt mich an, dass ich nichts dagegen tun kann, außer mir weiterhin die Sachen in kleinen Läden zu kaufen, was meist auch nichts bringt, weil Leute mit Idealismus einfach in der Minderheit sind.
Aber was mir dazu grad einfällt: Ich war in letzter Zeit häufig sehr erstaunt über die günstigen Preise, die einem kleine Läden trotz ihrer ungünstigen Position bieten. Da kann man mal sehen, welche Gewinnaufschläge diese großen Drecksketten haben!
Wenn ich die Wahl habe, bevorzuge ich immer den kleinen, unabhängigen Einzelhandel. Außerdem tanke ich, wenn möglich, nur noch bei bft-Tankstellen, aber das ist wieder ein anderes Thema... ;)
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: banquo am 10 Juni 2008, 19:45:07
fällt mir mehreres zu ein.

1. Nahrung.
So hart wie das klingt: geht zu den Ökofaxen. Ich habe dann zwar immer das Bedürfnis, dringend ein paar Babyrobben zu erschlagen, aber: wenn du wissen willst, was du da isst, dann bleibt über kurz oder lang tatsächlich nur das Reformhaus oder der Biosupermarkt übrig.(wo ich dann immer denke: die Leute haben alle zu viel Geld.) Fertigprodukte sind sowieso evil, und das nicht auf eine positive Weise. ;-) Klar, selber kochen ist nervig, aber: mit frischen Zutaten dauert es auch nicht länger als mit der Fertiggewürzmischung.

2.) Klamotten.
Ich kann so Standarddinge wie Unterhosen, Socken und T-Shirts bei H&M kaufen, aber ich bin auch ein Mann. ;-) Ich habe gute Dinge über Lands End und Manufactum
http://de.wikipedia.org/wiki/Lands%E2%80%99_End / http://de.wikipedia.org/wiki/Manufactum gehört ,das ist aber beides eher konservativ. Und ob die die Sachen auch in Schwarz haben? 

Ansonsten: eine Freundin von mir hat sich inzwischen eine Schneiderin gesucht, weil es für ihre Figur ebenfalls nix zu kaufen gibt, was sie auch tatsächlich tragen wollte. Allerdings kostet da eine Bluse eben auch schon mal 240 Euro - ist halt alles Handarbeit. Wenn man die Kohle hat, kann man dem Massenwahn entkommen, wenn nicht, musste dir wohl eine Nähmaschine kaufen. ;-)

3.) Technik.
Du glaubst, das ist bei Mode schlimm?
Dann guck dir lieber keine Mikroelektronik an... Meine Eltern haben damals ein TV-Gerät gekauft, das war 2 Jahre nach meiner Geburt. Das Teil ist mit ihnen und dann mit mir 3x umgezogen und hat über 20 Jahre gehalten. Seitdem sie den damals mir gegeben haben, sind sie inzwischen beim fünften oder so. Über Computertechnik wollen wir gar nicht reden: wenn da was die Garantiezeit länger als ein Jahr überlebt, dann ist das schon bewundernswert. Durch die bisherige rasende Entwicklung fällt das halt nur nicht so auf. Nach 3 Jahren ist die Komponente eh technisch total hinterher, also muß sie auch nicht länger halten. Pervers find ichs trotzdem.

Oh, und zum Thema Marketing: wenn ein Kfz-Hersteller heute einen Motor vorstellt, dann wird die Maschine absichtlich unter ihrer tatsächlichen Leistung gehalten. Wenn der neue 2,0l-Motor z.B. tatsächlich 170 PS leisten kann, dann stellen die das per Elektronik auf 155 PS ein. Damit sie bei der Modellpflege nach 3 Jahren mit einem Handgriff einen neuen Kaufanreiz liefern können. (weswegen ja auch keiner die Chiptuner leiden kann, die das in finsteren Hinterhöfen für die dummen Kunden selbst machen.)
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: K-Ninchen am 10 Juni 2008, 20:11:01
Oh, und zum Thema Marketing: wenn ein Kfz-Hersteller heute einen Motor vorstellt, dann wird die Maschine absichtlich unter ihrer tatsächlichen Leistung gehalten. Wenn der neue 2,0l-Motor z.B. tatsächlich 170 PS leisten kann, dann stellen die das per Elektronik auf 155 PS ein. Damit sie bei der Modellpflege nach 3 Jahren mit einem Handgriff einen neuen Kaufanreiz liefern können. (weswegen ja auch keiner die Chiptuner leiden kann, die das in finsteren Hinterhöfen für die dummen Kunden selbst machen.)

Hm, das erinnert mich an Intels Q6600 Quadcore-Prozessor, der mit 2,4GHZ ausgeliefert wird.
Mittlerweile scheint es schon normal zu sein, dass der relativ problemlos bis 3,2 oder 3,4 GHZ "overclocked", also getuned wird. Und bei 4 Prozessorkernen ist das ein ziemlicher Leistungszuwachs.
Aber ich glaube, in dem Fall hat das noch andere Ursachen: Zu vorsichtig kalkuiert.
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: banquo am 10 Juni 2008, 20:28:11
das scheint ja allgemein ein Intel-mehr-Kern-Special zu sein. War wohl beim d805 auch schon so. Die dualcores/quadcores von Intel haben alle massig Platz nach oben...
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: K-Ninchen am 10 Juni 2008, 20:43:31
das scheint ja allgemein ein Intel-mehr-Kern-Special zu sein. War wohl beim d805 auch schon so. Die dualcores/quadcores von Intel haben alle massig Platz nach oben...

Dann muss mir, wenn ich dann einen habe, nur noch jemand zeigen wie's geht :)
Aber wie gesagt, vermute ich bei Intel da eher nicht unbedingt direkte marktwirtschaftliche Kalkulation, sondern eher, dass sie einfach sehr vorsichtige Werte angesetzt haben, damit nicht lauter Retouren kommen.
Und wer weiß, wie heiß so ein Ding wird, wenn tatsächlich alle 4 Kerne auf Volllast laufen, was ja in normalen Systemen eher die Ausnahme sein sollte.
Aber für die, die wissen was sie tun ist Overclocking eine interessante Option.

Die AMD Athlons hatten ja das Problem, dass sie extrem schnell durchgebrannt sind, alleine schon, wenn die Wärmeleitpaste nicht 100% gleichmäßig aufgetragen war. Die haben bestimmt auch marktwirschaftlich unter den vielen Retouren gelitten.

Also in diesem Fall: Keine künstliche Nachfrage erzeugt. Oder?

A propos Nachfrage: Ich hätte gerne ne HexadeCore CPU (16 Kerne), jeder Kern mit 4GHZ bitte. Für total billig natürlich! Und ein Motherboard mit 4 CPU-Sockeln, damit ich später 3 weitere HexadeCores einsetzen kann. Herrlich, ein CPU Kern für jede Audiospur bzw. plugin...
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: banquo am 10 Juni 2008, 20:53:33
das scheint ja allgemein ein Intel-mehr-Kern-Special zu sein. War wohl beim d805 auch schon so. Die dualcores/quadcores von Intel haben alle massig Platz nach oben...

Dann muss mir, wenn ich dann einen habe, nur noch jemand zeigen wie's geht :)
...

A propos Nachfrage: Ich hätte gerne ne HexadeCore CPU (16 Kerne), jeder Kern mit 4GHZ bitte. Für total billig natürlich! Und ein Motherboard mit 4 CPU-Sockeln, damit ich später 3 weitere HexadeCores einsetzen kann. Herrlich, ein CPU Kern für jede Audiospur bzw. plugin...


haha... wer mainboards auf Vorrat kauft, ist auch selbst schuld. Dann doch lieber jetzt ein besseres Board mit nur einem HexadeCore, und in nem Jahr ein neues Board, mit dann 32 Kern-CPU. Wenn ich aus Sockel A - 939 - AM2 (bzw den entsprechenden Slots bei Intel) eines gelernt habe dann: das lohnt nicht. Das zum Thema Marktwirtschaft. :-)

Übertakten mache ich nicht. Dafür ist mir meine Zeit zu schade - außerdem hab ich keinen Bock, immer misstrauisch auf meinen Lüfter hören zu müssen. Andererseits mach ich ja auch kein 3d-rendering / Phonostudiozeugs.
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: K-Ninchen am 10 Juni 2008, 21:09:26
das scheint ja allgemein ein Intel-mehr-Kern-Special zu sein. War wohl beim d805 auch schon so. Die dualcores/quadcores von Intel haben alle massig Platz nach oben...

Dann muss mir, wenn ich dann einen habe, nur noch jemand zeigen wie's geht :)
...

A propos Nachfrage: Ich hätte gerne ne HexadeCore CPU (16 Kerne), jeder Kern mit 4GHZ bitte. Für total billig natürlich! Und ein Motherboard mit 4 CPU-Sockeln, damit ich später 3 weitere HexadeCores einsetzen kann. Herrlich, ein CPU Kern für jede Audiospur bzw. plugin...


haha... wer mainboards auf Vorrat kauft, ist auch selbst schuld. Dann doch lieber jetzt ein besseres Board mit nur einem HexadeCore, und in nem Jahr ein neues Board, mit dann 32 Kern-CPU. Wenn ich aus Sockel A - 939 - AM2 (bzw den entsprechenden Slots bei Intel) eines gelernt habe dann: das lohnt nicht. Das zum Thema Marktwirtschaft. :-)

Übertakten mache ich nicht. Dafür ist mir meine Zeit zu schade - außerdem hab ich keinen Bock, immer misstrauisch auf meinen Lüfter hören zu müssen. Andererseits mach ich ja auch kein 3d-rendering / Phonostudiozeugs.

Ja, ich finde auch, die Motherboards könnte es ruhig im Paket + CPU + RAM geben. Genau so vielfältig wie bisher, aber eben immer mit den passenden Komponenten.
Das würde einiges erleichtern.
Seit den letzten 14 Jahren habe ich NIE, aber wirklich NIE ein Motherboard für mehr als eine CPU genutzt und hab auch meist ganz neues RAM gebraucht. Das waren etwa 5 verschiedenen Rechner.

Diese Sache mit "Sockel XYZ" und "Sockel A749b" und was da noch alles kommt ist sicher auch eine rein technische Angelegenheit und hat nicht so viel mit Marktwirtschaft zu tun. Um leistungsfähigere Prozessoren zu bauen, muss oft auch die ganze Architektur verändert werden, mit neuartigen Komponenten, etc. also bleibt gar nichts anderes übrig, als immer das ganze Paket auszutauschen. Es wäre ein wirtschaftlich unermesslich hoher Aufwand, ein Motherboard zu entwickeln, das auf die Neuerungen der nächsten 5 Jahre vorbereitet wäre, vor allem, weil niemand weiß, wohin sich die technik da entwickelt.
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: banquo am 10 Juni 2008, 21:12:37
sowas gibts - nennt sich barebone oder Aufrüstkit. Ist aber meistens doch eben kein gutes Angebot, weil man da den Händler, der das zusammenstellt mitbezahlen muss.

Haben wir jetzt eigentlich schon genug rumgenerdet, oder sollen wir noch ein bischen weiter machen? Hat sich noch keiner beschwert... ;-)
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: K-Ninchen am 10 Juni 2008, 21:14:35
sowas gibts - nennt sich barebone oder Aufrüstkit. Ist aber meistens doch eben kein gutes Angebot, weil man da den Händler, der das zusammenstellt mitbezahlen muss.

Haben wir jetzt eigentlich schon genug rumgenerdet, oder sollen wir noch ein bischen weiter machen? Hat sich noch keiner beschwert... ;-)

Ja, aber jetzt wäre eigentlich der richtige Zeitpunkt dafür :D Also für Beschwerden.
Aber wir haben ja immerhin brav versucht, trotzdem das Thema "Angebot und Nachfrage" nicht zu verlassen, wenn auch im Kleinen ;)


Edit:

Aber mal wirklich: Schon interessant, dass sich der Markt so entwickelt hat, dass man im PC Bereich all diese Dinge Separat kaufen und kombinieren kann. Ein Gegenbeispiel ist ja Apple, da ist der Kasten fertig, so wie er kommt, obwohl das mittlerweile auch immer konfigurierbarer wird.

Intel hätte ja z.B. Komplette Mainboards mit allem drum und dran als Einheit herstellen können, wo die CPU und alles schon drin sind. Einfach Asus oder so aufkaufen (oder ist das inzwischen eh schon eine riesige große Firma und ich weiß nix davon?!) und dann das ganze Ding am Stück verkaufen, mit dem Vorteil, dass alle Komponenten noch viel besser aufeinander abgestimmt sind, als es bei Einzelteilen je der Fall hätte sein können...

okay ich hör ja auf ;)
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: banquo am 10 Juni 2008, 21:17:37
sowas gibts - nennt sich barebone oder Aufrüstkit. Ist aber meistens doch eben kein gutes Angebot, weil man da den Händler, der das zusammenstellt mitbezahlen muss.

Haben wir jetzt eigentlich schon genug rumgenerdet, oder sollen wir noch ein bischen weiter machen? Hat sich noch keiner beschwert... ;-)

Ja, aber jetzt wäre eigentlich der richtige Zeitpunkt dafür :D Also für Beschwerden.
Aber wir haben ja immerhin brav versucht, trotzdem das Thema "Angebot und Nachfrage" nicht zu verlassen, wenn auch im Kleinen ;)

Genau! On Topic! \o/
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Shana am 10 Juni 2008, 21:28:43
hihi! nerds! :D
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Killerqueen am 11 Juni 2008, 09:32:17
@banquo:

Das mit der Technik schloss ich aus meiner Anprangerung nicht aus. Dass alles nur noch Wegwerfware ist, find ich zwar zum kotzen, aber immerhin kann man sich bei Bedarf noch immer einen einfachen Toaster kaufen, ohne dafür durch die halbe Republik rennen zu müssen oder auf ein High-tech-Mulitfunktionsgerät zurückgreifen zu müssen, dass die halbe Küche einnimmt. ;)
Aber bei Handys ist es auch schon wieder so:
Ein ganz einfaches Gerät, das einfach nur telefonieren kann, bekommt man ja gar nicht mehr. Entweder man geht mal wieder in den Second Hand Laden oder man muss sich ein sündteueres Scheißding kaufen, das erstens viel zu klein und leicht ist, so dass man es dauernd verliert ohne es zu merken, und zweitens ne Milliarde nutzloser Funktionen hat, was das Telefonieren zu einer Programmiermeisterleistung werden lässt. (um's mal etwas drastisch auszudrücken ;))

Und alles andere: Klar, wer zuviel Geld hat, braucht sich da keine Sorgen machen. Aber was soll das? Ein ganz normales Basic-Hemd anzubieten, ruiniert doch keinen Laden. Ganz im Gegenteil: Die Wahrscheinlichkeit, von einem bereits bewährten Produkt, in das keine weiteren Entwicklungskosten mehr fließen müssen, genügend abzusetzen, um den Deckungsbeitrag zu erreichen, ist doch ungleich höher als bei einer geschmacklich grenzwertigen Schnickschnack-Bluse, die schon in der Herstellung aufwändiger ist, erst noch neu entworfen und entwickelt werden muss und dann nur 0,3 % der Frauen gefällt. Das ist ja noch nicht mal wirtschaftlich gedacht! Ich kann's nicht nachvollziehen!  :-\
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: PaleEmpress am 11 Juni 2008, 09:42:25
Bezüglich Klamotten ist mir aber ein anderer Trend aufgefallen : Seit einigen Jahren scheinen sich auch Kerle in einem Umfang für Outfit und Styling zu interessieren, wie man es früher nur von Frauen kannte.Diese Metrosexualisierung finde ich äußerst bedenklich, weil es die Industrie scheinbar schleichend geschafft hat, auch Männer in diesen beknackten Trendstrudel zu saugen  :(
"Metrosexuell" ist für mich eh ein total blödes Wort. Was hat diese Körperpflege mit Sexualität zu tun? Wer kann, der möge es mir bitte erklären.

Ob Männer sich nun pflegen, und in welchem Umfang, das soll ihnen doch selbst überlassen sein, genau wie Frauen. Da aber nun so einen Trend loszutreten (wofür überhaupt, in meinen Augen ist ein gewisses Maß an Körperpflege einfach ein Muß), dem noch einen tollen, hippen Namen zu geben, und Männern zu suggerieren "Ihr müßt genauso tief in den Creme-/Farbtopf greifen wie der Beckham" ist echt albern.


Und für Frauen gibt es nur Größen bis S, alles darüber findet man in der Fettsack-Ecke, und die gibt es für Grufties nicht. Immer schön verhungert aussehen...  >:(
Kann ich nicht bestätigen. Dann gibt es eben nur die Größen dazwischen, denn S ist definitiv auch nie im Angebot.  ::)
Aber über M und aaaallerhöchstens mal L geht es auch nie raus. Bei Bandshirts, die man bei Konzerten kaufen kann (zumindest bei den Girlies) ebenso. Haste mehr als Größe M oder L, gehörst Du zu den Fettsäcken der Szene, für die es nichtmal Klamotten gibt.
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Killerqueen am 11 Juni 2008, 09:47:40
Aber über M und aaaallerhöchstens mal L geht es auch nie raus. Bei Bandshirts, die man bei Konzerten kaufen kann (zumindest bei den Girlies) ebenso.
Das stimmt allerdings! Die sind in ihrem Sortiment immer sehr beschränkt.
Aber Du hast wenistens das Glück, dass Du auf Männershirts ausweichen kannst.

Ich versuch seit 2005 ein Krupps-Shirt zu bekommen. Völlig zwecklos! Entweder es gibt von vorn herein nur Männergrößen oder die Girlies sind ausverkauft. *seufz*

Optimal wäre echt so ne M/L-Figur! Hey Pale, lass uns ne Chirurgische Klinik eröffnen, wo Frauen zu Standard-Größe M/L umoperiert werden!  ;D
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Eisbär am 11 Juni 2008, 12:33:57
und Männern zu suggerieren "Ihr müßt genauso tief in den Creme-/Farbtopf greifen wie der Beckham" ist echt albern.
Meines bescheidenen Erachtens nach sollten nicht mal Frauen so tief in den Farbtopf greifen.
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Killerqueen am 11 Juni 2008, 13:20:03
und Männern zu suggerieren "Ihr müßt genauso tief in den Creme-/Farbtopf greifen wie der Beckham" ist echt albern.
Meines bescheidenen Erachtens nach sollten nicht mal Frauen so tief in den Farbtopf greifen.
Jepp!
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: K-Ninchen am 11 Juni 2008, 14:48:58
A propos Klamotten und Größenangaben: Da habe ich letztens mal wieder nachgemessen und festgestellt, dass ich richtig, RICHTIG FETT bin.
Beim BMI gehts noch, da schwanke ich immer zwischen "Idealgewicht" und "leicht übergewichtig", bin da also immer auf der Grenze.

Kann doch aber nicht sein, oder?!


Und noch was:
Ich finde, mein "perfect beige" Make-Up von Jade ist immer noch zu dunkel! JA, es ist das hellste, was es von denen gibt...
Aber da ja (markttechnisch idealisiert gesehen) alle Frauen gerne aussehen (sollen?) wie Naddel, gibt es noch etwa 10-12 Stufen dunklere Töne,
aber nix richtig schön helles.
Wenn ich dann das hellste Puder von "Manhattan" nehme, bin ich im Gesicht dunkler als beim Rest des Körpers, und das sieht auch kacke aus.
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Bluetatsu am 11 Juni 2008, 14:58:48
[...]
Und noch was:
Ich finde, mein "perfect beige" Make-Up von Jade ist immer noch zu dunkel! JA, es ist das hellste, was es von denen gibt...
Aber da ja (markttechnisch idealisiert gesehen) alle Frauen gerne aussehen (sollen?) wie Naddel, gibt es noch etwa 10-12 Stufen dunklere Töne,
aber nix richtig schön helles.
Wenn ich dann das hellste Puder von "Manhattan" nehme, bin ich im Gesicht dunkler als beim Rest des Körpers, und das sieht auch kacke aus.

jou das is fies, ich seh dann auch immer aus als hätt ich nur mein gesicht die sonne abbekommen lassen hab
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: tyrannus am 11 Juni 2008, 15:00:04
A propos Klamotten und Größenangaben: Da habe ich letztens mal wieder nachgemessen und festgestellt, dass ich richtig, RICHTIG FETT bin.
Beim BMI gehts noch, da schwanke ich immer zwischen "Idealgewicht" und "leicht übergewichtig", bin da also immer auf der Grenze.

Kann doch aber nicht sein, oder?!

Das ist sowieso ein bekloppter Wert, toll auch, dass dort immerhin Amputationen berücksichtigt werden... ::)
Also ich war schonmal unter normal, fühlte mich dürr und schwabbelig, dann war ich mal über normal und fühlte mich kräftig und straff  ;D ... totaler Unsinn

Das Gefühl fett zu sein führt schon zu einer wichtigeren Fragestellung: Wie sieht es mit dem Körperfettanteil aus? Und da reicht es dann auch nicht mal eben die wabbeligen Röllchen an Bauch und Hüfte zu zwicken, entscheidend ist, dass man trotz recht fettfreiem Äusseren z.B. absolut überfettete Organe haben kann  :-\
...und das Fett ist auch noch eine ganze Weile dort, wenn man das Äussere schon mit regelmässigem Sport etc. bekämpft hat.

Freue mich schon wenn es beim Blutspenden mal heisst: Sie dürfen nicht mehr, Ihre Leber ist ein verfettetes Wrack!  :o




Heute morgen wurde hier in diesem Kaff im Plus das Milchregal aufgefüllt  :)
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Bluetatsu am 11 Juni 2008, 15:14:13
BMI = Gewicht/Größe²

                            BMI männlich                BMI weiblich
Untergewicht             unter 20                     unter 19  
Normalgewicht            20-25                        19-24
Übergewicht                26-30                        25-30  
Adipositas                   31-40                        31-40
starke Adipositas       größer 40                  größer 40  

Untergewicht, Übergewicht und starkes Übergewicht : Bitte suchen Sie umgehend einen Arzt auf


Der optimale Body Mass Index nach Alter:

Alter         optimaler BMI
19-24                 19-24
25-34                 20-25
35-44                 21-26
45-54                 22-27
55-64                 23-28
älter als 65          24-29



arg... mein BMI=17,5
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Bombe am 11 Juni 2008, 15:18:43
arg... mein BMI=17,5

Haha, ich gewinne!
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Eisbär am 11 Juni 2008, 15:36:34
tja... wenn der BMI etwas aussagen würde, dann nur, daß mein Bauchröllchen ideal ist ;D
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Shana am 11 Juni 2008, 20:46:23
arg... mein BMI=17,5

Haha, ich gewinne!

(http://www.smilies.4-user.de/include/Militaer/smilie_mil_048.gif) (http://www.smilies.4-user.de)  <- Roflcopter mit Schießgerät! hrhrhr!

tja... wenn der BMI etwas aussagen würde, dann nur, daß mein Bauchröllchen ideal ist ;D

Für mehr Männer mit Waschbärbauch! \o/

arg... mein BMI=17,5

Du bist chice!
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: banquo am 11 Juni 2008, 20:54:06
@banquo:

Das mit der Technik schloss ich aus meiner Anprangerung nicht aus. Dass alles nur noch Wegwerfware ist, find ich zwar zum kotzen, aber immerhin kann man sich bei Bedarf noch immer einen einfachen Toaster kaufen, ohne dafür durch die halbe Republik rennen zu müssen oder auf ein High-tech-Mulitfunktionsgerät zurückgreifen zu müssen, dass die halbe Küche einnimmt. ;)
Aber bei Handys ist es auch schon wieder so:
Ein ganz einfaches Gerät, das einfach nur telefonieren kann, bekommt man ja gar nicht mehr. Entweder man geht mal wieder in den Second Hand Laden oder man muss sich ein sündteueres Scheißding kaufen, das erstens viel zu klein und leicht ist, so dass man es dauernd verliert ohne es zu merken, und zweitens ne Milliarde nutzloser Funktionen hat, was das Telefonieren zu einer Programmiermeisterleistung werden lässt. (um's mal etwas drastisch auszudrücken ;))

Und alles andere: Klar, wer zuviel Geld hat, braucht sich da keine Sorgen machen. Aber was soll das? Ein ganz normales Basic-Hemd anzubieten, ruiniert doch keinen Laden. Ganz im Gegenteil: Die Wahrscheinlichkeit, von einem bereits bewährten Produkt, in das keine weiteren Entwicklungskosten mehr fließen müssen, genügend abzusetzen, um den Deckungsbeitrag zu erreichen, ist doch ungleich höher als bei einer geschmacklich grenzwertigen Schnickschnack-Bluse, die schon in der Herstellung aufwändiger ist, erst noch neu entworfen und entwickelt werden muss und dann nur 0,3 % der Frauen gefällt. Das ist ja noch nicht mal wirtschaftlich gedacht! Ich kann's nicht nachvollziehen!  :-\


Na, das stimmt aber nu nicht:
1. Nokia, und Motorola und ich glaube auch S-E haben bereits seit längerem wieder Telefone im Angebot, die auf Akkuleistung und Wenig-Schnickschnack getrimmt sind. Beispiel: Motofone F3, Nokia 1200. Aber: die bewerben die nicht. Was zu der perversen Situation führt: wenn du keine Ahnung davon hast, bekommst du ein Telefon aufgeschwatzt, dass mehr kann, als du willst. Man muß sich bewußt für Lowtech entscheiden.  ???

2. Was meinst du, wieviel von dem Preis eines Kleidungsstücks tatsächlich bei der Herstellung anfällt? Die Kosten haben überhaupt nichts mit dem Preis für den Endverbraucher zu tun. Und es geht ja dem Hersteller auch nicht darum, dir etwas zu verkaufen,was du tatsächlich länger trägst, sondern du sollst gefälligst alle 3 Monate den nicht mehr modernen Kram wegwerfen und neu kaufen. Kaufen kaufen kaufen. Außerdem ist das auch so ein bischen das Bildzeitungs-Syndrom: wenn es keiner kaufen würde, dann würden die das ja nicht machen. Nur weil du und ich keine Leute kennen, die H&M-gläubig sind... (was nicht stimmt: ich hatte eine Kommilitonin, die ist sogar in New York in den Laden gegangen und hat mir stolz ihren Kassenzettel präsentiert.) Ist halt so. Die Mode läuft in Wellen, ausgehend von Mailand und Paris. Wenn das dann bei Lieschen Müller in Buxtehude angekommen ist, dann ist es bereits wieder out. Wenn man sich überhaupt nicht um die Trends der Normalowelt kümmern mag, dann kann man außer Standard-Artikeln eben nichts im Laden kaufen.
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: sYntiq am 11 Juni 2008, 22:43:22
Beispiel: Motofone F3, Nokia 1200. Aber: die bewerben die nicht. Was zu der perversen Situation führt: wenn du keine Ahnung davon hast, bekommst du ein Telefon aufgeschwatzt, dass mehr kann, als du willst. Man muß sich bewußt für Lowtech entscheiden.  ???

Das zB. Motorola das F3 nicht beworben hat mag daran liegen das es nie für den europäischen Markt gedacht war und nur auf Grund der Nachfrage hierzulande raus kam. (Das Kranke: das Ding ist so Lowtech das man nicht einmal vernünftig SMS damit schreiben kann, trotzdem haben es sich hierzulande vor allem Technikfreaks gekauft da es, als es raus kam, so einiges an technischen Neuerungen und Innovationen mitgebracht hat. Ein auf extrem Lowtech getrimmtes Hitech Handy quasi ;) )
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: DarkestMatter am 11 Juni 2008, 23:15:15
Die Regel von Angebot und Nachfrage greift noch, aber genau nur bis zur Monopol- oder Kartellbildung.
Ich greife mir mal dieses Beispiel von Dir raus um zu erläutern was ich meine:
Wollte ich früher ein Tshirt in einer Farbe haben, die zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht "in" war, konnte ich mir einfach eines kaufen. Will ich heute dasselbe, muss ich vermutlich nach Timbuktu fahren, und werde selbst dort nicht fündig, weil es Dinge, die nicht "in" sind, einfach nicht mehr gibt! Sie werden gar nicht erst hergestellt.
Der Kunde hatte die Wahl zwischen H&M (steht hier für zig andere Scheissketten) und dem sog. qualitativ hochwertigen Fachhandel. Billigkette bietet das T-Shirt (zunächst noch in allen Farben) für 5,- an, der Einzelhändler aus dem nicht filialisierten Fachgeschäft für das Doppelte. Ergo: Kunde kauft das Produkt bei der Billigkette. Die Folge ist, dass mehr und mehr nichtfilialisierte Einzelhändler aufgeben. Damit fehlt der Billigkette die Konkurrenz.

du lässt dabei aber unerwähnt, dass der "kleine Händler" im Gegensatz zur Großkonkurrenz nur das führen kann, was ihm aus Fernost angeboten wird. Ändern sich dort die Bedingungen, können auch täglich 10 kunden, die an der fensterscheibe kratzen, nicht bewirken, dass morgen T-Shirts in rosa-grün-kariert im Regal liegen. Wenn H&M beschließt, in Fernost Aufträge zu vergeben, fertigen die Fabriken für H&M und passen ihre "freie Kollektion" an die bedürfnisse (von H&M) an.

bleibt die frage, was zu erst da ist. allein an der nachfrage des konsumenten (und seinem konsumverhalten) liegt es m.M.n. nicht.
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: freaka am 12 Juni 2008, 10:21:24
Ich stimme Killerqueen erstmal voll und ganz zu.
Abgesehen vielleicht davon, dass ich nicht
1.50€ für einen Liter Milch ausgeben wollen
würde, sondern es müsste. xD

Zitat
Beispiel:
Wollte ich früher ein Tshirt in einer Farbe haben, die zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht "in" war, konnte ich mir einfach eines kaufen. Will ich heute dasselbe, muss ich vermutlich nach Timbuktu fahren, und werde selbst dort nicht fündig, weil es Dinge, die nicht "in" sind, einfach nicht mehr gibt! Sie werden gar nicht erst hergestellt.
Was soll das?

Solch' eine ähnliche Erfahrung hab ich mal vor ein paar Jahren
gemacht. Ich wollte eine einfache schwarze Stretch-Hose mit
ein bisschen Schlag drin, nur ein bisschen. Ich hab
gesucht und gesucht, bis ich mal die Schnauze voll hatte
und eine Verkäuferin gefragt habe nach einer Hose
mit Schlag...Die antwortete nur:"Tut mir leid, das ist
nicht mehr in, haben wir nicht." Und auf die Frage von
mir, wo ich denn solche herbekommen könnte, wieder-
holte sie sich. "Keine Ahnung, da das nicht mehr in ist
zur Zeit nehm ich an nirgends..." Da hab ich mich
auch drüber aufgeregt, als ob jeder Mensch nur
das anzieht was gerade "in" ist....  >:(
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Killerqueen am 12 Juni 2008, 11:27:19
2. Was meinst du, wieviel von dem Preis eines Kleidungsstücks tatsächlich bei der Herstellung anfällt? Die Kosten haben überhaupt nichts mit dem Preis für den Endverbraucher zu tun. Und es geht ja dem Hersteller auch nicht darum, dir etwas zu verkaufen,was du tatsächlich länger trägst, sondern du sollst gefälligst alle 3 Monate den nicht mehr modernen Kram wegwerfen und neu kaufen. Kaufen kaufen kaufen. Außerdem ist das auch so ein bischen das Bildzeitungs-Syndrom: wenn es keiner kaufen würde, dann würden die das ja nicht machen. Nur weil du und ich keine Leute kennen, die H&M-gläubig sind... (was nicht stimmt: ich hatte eine Kommilitonin, die ist sogar in New York in den Laden gegangen und hat mir stolz ihren Kassenzettel präsentiert.) Ist halt so. Die Mode läuft in Wellen, ausgehend von Mailand und Paris. Wenn das dann bei Lieschen Müller in Buxtehude angekommen ist, dann ist es bereits wieder out. Wenn man sich überhaupt nicht um die Trends der Normalowelt kümmern mag, dann kann man außer Standard-Artikeln eben nichts im Laden kaufen.

Und was hat das jetzt mit dem Thema an sich zu tun?
Es ist ein Symptom der Wegwerfgesellschaft, die ich im Übrigen auch anprangere, aber darum geht es hier jetzt ja eigentlich nicht, sondern um die gezielte Verkleinerung des Sortiments und die damit einhergehende Steuerung des Kundengeschmacks.

Zur leidigen Mode-Schei... äh..Sache:
Ich bin 2002 mal in einen Bergsteiger- undTrekking-Laden gegangen, weil ich unbedingt eine Kniebundhose wollte, da ich diese noch von früher kannte und sie unheimlich praktisch finde. Ich fragte also nach. Da sah mich der Verkäufer wie eine Auserirdische an und meinte: "Sowas trägt doch kein Mensch! Natürlich haben wir so etwas nicht!"
Da meinte ich: "Naja, so natürlich ist das auch wieder nicht. Bis vor kurzem bekam man sowas hier noch." Woraufhin er erwiderte, dass er so eine altmodisches Teil seit er in diesem Geschäft arbeitet, nie gesehen hätte. Ich verließ daraufhin den Laden, sah im hinausgehen den Verkäufer an und sagte: "Wart noch 2-3 Jahre und dann sind die Dinger plötzlich wieder total in! Dann komm ich wieder..."

Ich behielt Recht. Schön sowas, aber ich bin's leid immer erst darauf warten zu müssen, dass das gewünschte Teil irgendwann endlich mal wieder in Mode kommt.

Vor kurzem habe ich endlich eine Bluse in einen Blau bekommen, wie ich sie schon seit mindestens 5 Jahren suche. Shoppen wird so echt zur Geduldsprobe über Jahre hinweg. Das macht irgendwie keinen Spaß mehr.
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Bombe am 12 Juni 2008, 16:33:46
Ihr könntet einfach mal weniger schlechten Geschmack haben.
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Eisbär am 12 Juni 2008, 17:32:09
Nur weil Du jederzeit aus Holland orange T-shirts bekommst, brauchst Du hier nicht den dicken Mann markieren.
Titel: Re: Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Shana am 12 Juni 2008, 20:23:54
Nur weil Du jederzeit aus Holland orange T-shirts bekommst, brauchst Du hier nicht den dicken Mann markieren.

Ööööhm ... Neeee, der war jetzt zu leicht! ;D