Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Gedankenaustausch => Thema gestartet von: RaoulDuke am 01 Februar 2014, 09:54:34

Titel: Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: RaoulDuke am 01 Februar 2014, 09:54:34
Hinterher ist man immer schlauer, heisst es. Und oft dachte ich das auch schon - wenn ich so auf mein bisheriges Leben zurückschaue und Revue passieren lasse, was sich schon so alles ereignet hat und was mich zu welchen Zeiten beschäftigt hat. Manche Dinge kann ich heute noch gut verstehen und empfinde sie genauso, aber bei anderen denke ich mir manchmal: "Könnte ich doch heute einfach mit meinem früheren Selbst sprechen und einen Rat loswerden!"

Ich habe einfach mal mit 10 Jahren gestartet, aber man könnte ja auch 15 oder 20 nehmen...

Und hier sind einige (noch etwas spontane) Ratschläge an mich selbst in der Fassung von 2004 a.D.:

---

"Entspanne Dich, das Leben ist kein Krieg, gehe die Welt nicht so verbissen an!"

"Glaube nicht dem panischen Gerede, dass das Land in einen Untergang aus Arbeitslosigkeit, Elend und Verfall driftet, wogegen nur die Emigration hilft!"

etwas harmloser: "Verkaufe Deinen alten Volvo 460 nicht! Ja, er ist kaputt, aber stelle ihn einfach in eine Scheune irgendwo! In 10 Jahren möchtest Du ihn zurück und wieder heil machen!"

Oh, und für 15 Jahre zurück habe ich auch gleich was:

"Du musst Dich nicht nicht merkwürdig, schuldig und wie ein Außenseiter fühlen. Es gibt noch mehr so seltsame Leute wie Dich, und irgendwann werden Sie Dir über den Weg laufen."

Und leider denke ich auch noch erstaunlich oft: "Verleihe niemals eine Spielekonsole! NIE! Mache es einfach nicht! Und schon gar nicht das Dreamcast mit den ganzen Spielen!"
Titel: Antw:Welchen Rat würdest Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: Black Ronin am 01 Februar 2014, 10:00:44
" Wenn dich morgen die Nachbarin anspricht, sage ihr du hast einen wichtigen Termin."

" Melde dein Festnetztelefon ab"

" Nimm keinen Kredit auf "

( Die Drei stehen NICHT in einem Zusammenhang)
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: CubistVowel am 01 Februar 2014, 10:48:06
Schöne Idee für einen Thread! Obwohl mir nur 10 Jahre nicht reichen werden...


vor 10 Jahren: Auch Katzen können im Alter senil werden. Sei ihr nicht böse, wenn sie sich plötzlich merkwürdig und nervig verhält. Und erlöse sie mindestens einen Monat früher.

vor 15 Jahren: Versuche nie dich anderen anzupassen, nur weil sie es erwarten. Freu dich, dass du anders bist! Und wirf nicht alle deine schwarzen Klamotten weg...

vor 15 Jahren: Kümmere dich um deine Oma. Du wirst dir sonst ewig Vorwürfe machen.

Vor über 20 Jahren: Such dir einen vernünftigen Zahnarzt. Das sind nicht alles solche Metzger...

vor über 20 Jahren: Du hast keine Schuld. Du bist nicht schuld. Und wenn vielleicht doch mal, verzeih dir endlich selbst! Und geh rechtzeitig zum Psychotherapeuten, nicht erst, wenn du schon im Detail und auf verschiedenste Arten dein eigenes Ableben planst.

ebenfalls vor 20 Jahren: Nicht alle langhaarigen Männer sind edle Elbenprinzen. Auch unter denen gibt es Gefühls- und Gesinnungsorks.

vor 2 1/2 Jahren: Nimm eine andere Pille. Du wirst von dieser mindestens 15 Kilo zunehmen...
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 01 Februar 2014, 12:08:20
ebenfalls vor 20 Jahren: Nicht alle langhaarigen Männer sind edle Elbenprinzen. Auch unter denen gibt es Gefühls- und Gesinnungsorks.
Elbenprinzen. *haut*
Und überhaupt was soll... Oh achso, Orks. Ja verstehe.
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: Necedemus am 01 Februar 2014, 12:52:37
vor 10 Jahren:

eine Wohnung kaufen und nicht mieten. Die wäre heute doppelt so viel Wert.
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: nightnurse am 01 Februar 2014, 14:03:43
\o/

Vor 17 Jahren: Geh zu dem weiterführenden Termin bei Gruner+Jahr!
Vor sehr vielen Jahren: Schreib mal Deiner Patentante. Fahr sie auch mal besuchen.
Vor 13 Jahren: Fang nicht bei dem Pflegedienst an!!
seit gut 30 Jahren wiederkehrend: Sag jetzt einfach nichts!
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: Ansichtssache am 01 Februar 2014, 16:16:31
Vor 15 Jahren: Alles wird gut. Deine Eltern wollen dir nichts böses. Und räum gefälligst mal dein Zimmer auf!

Vor 10 Jahren: Hampel nicht so rum und sprich ihn endlich an, das erspart dir einige Peinlichkeiten. Er ist ein wunderbarer Mensch und wird dich viele Jahre begleiten.

Vor 7 Jahren: Nein, das ist keine Liebe auf den ersten Blick. Ich glaube, du möchtest nur deine Enttäuschung kompensieren. Lass es auf sich beruhen.

Und fang bloß nicht an Jura zu studieren!

Vor 4 Jahren: Lass es. Es lohnt sich nicht.
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: Graf Edward Zahl am 01 Februar 2014, 17:54:31
Vor 10 Jahren: Hör auf zu träumen, und ergreife die Chancen, die sich dir bieten.
Vor   9 Jahren: Hör auf zu träumen, und ergreife die Chancen, die sich dir bieten.
.... ;D
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: anyway am 02 Februar 2014, 12:56:45
vor 10 Jahren: "Sei netter zu deinen Mitbewohnern" :D
vor 8 Jahren: "Mach mit Typen lieber gleich schluss, wenns nicht passt, statt eine Beziehung retten zu wollen. Das spart Zeit und Nerven"
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: PlayingTheAngel am 02 Februar 2014, 22:01:55
Vor 18 Jahren:
- Hör sofort auf das kleine Tondraht-Röhren-Diktiergerät zu zerlegen, das ist unglaublich selten.
- Wenn du morgen mit diesem Feuerlöscher auf der Wiese rumsprühst, wird das RICHTIG Ärger geben, das ganze Gras wird verdorren...mach es trotzdem
Vor 16 Jahren:
- Wenn du jetzt anfängst zu rauchen wirst du 10 Jahre lang jeden Tag ne Schachtel brauchen, überleg's dir gut
Vor 15 Jahren:
- Wenn du merkst dass dein Gesprächspartner offensichtlich Lügt, sich übermäßig wichtig macht oder sonst irgendwie nervt, brich das Gespräch ab oder rede Klartext, lass dich nicht als verbaler Mülleimer offensichtlich für dumm verkaufen.
- Mach gleich von Anfang an klare, transparente Preise wenn du irgendwas für irgend Jemanden reparierst oder bastelst.
- Schneide dir die Haare, das sieht voll assig aus, auch wenn du denkst das sei cool. Das passt nicht zu dir
- Entscheide dich für Französisch als Wahlfach, nicht Technik. Mit Technik wird du noch genug zu tun haben im Leben
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: Julya am 03 Februar 2014, 12:11:54
Vor zwanzig Jahren: Halte durch, es wird besser!
Vor zehn Jahren: Halte durch, es wird wirklich besser!


Ich habe sicher viele Fehler gemacht, hab mich verarschen und ausnutzen lassen, habe unüberlegte Dinge getan, aber letztlich ist alles gut, wie es war, denn das hat mich zu dem gemacht, wer ich heute bin. Und das finde ich eigentlich ganz in Ordnung. :)
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: Jack_N am 03 Februar 2014, 20:24:49
Julya, den letzten Satz könnte ich unterschreiben.
Ich habe hier eine Weile überlegt was ich reinschreibe, aber letztenendes hätte ich ohne all die Fehler die ich auch gemacht hab etliche Leute nicht kennengelernt, einige andere Gelegenheiten verpasst, und auch viele positive Dinge wären an mir vorübergezogen.
Insofern: ein kurzer Blick zurück, der Vergangenheit zunicken, und volle Kraft voraus!
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: CubistVowel am 03 Februar 2014, 22:07:26
Für mich klingt dieses "Die Vergangenheit/Meine Fehler/Was mir angetan wurde/... hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin" wie ein Gemeinplatz, eine Binsenweisheit. Also wahr, aber furchtbar abgedroschen.

Mich persönlich bringt es weiter, mich gründlich und intensiv mit der Vergangenheit zu beschäftigen, meine guten und schlechten Entscheidungen zu analysieren und diese Erkenntnisse auf Gültigkeit für zukünftige Entscheidungen und Geschehnisse abzuklopfen. Mit zunehmendem zeitlichem Abstand (und evtl. Hilfe von außen) wird diese Einschätzung auch immer realistischer, "objektiver". Ich will keineswegs in Zukunft alte Fehler wiederholen oder in alte, schlechte Verhaltensweisen zurückfallen; auch bei subjektiver Betrachtung meiner selbst ist nämlich nicht "alles gut, wie es war" und was war, auch wenn es mich ja tatsächlich zu dem gemacht hat, was ich heute bin.

Das bedeutet: Nicht alles, was ich heute bin, was meinem Charakter ausmacht, finde ich auch gut; und was ich selbst an mir nicht mag, will ich abarbeiten und tunlichst auch ablegen. Sozusagen der Vergangenheit "entwachsen", meine Zukunft möglichst wenig von Vergangenem abhängig sein lassen. Mir reicht deswegen ein lapidares "der Vergangenheit zunicken" einfach nicht, ich will und kann mich nicht quasi darauf ausruhen, dass ich nunmal so bin, wie ich bin. (Auch so eine oft bemühte, gequälte Floskel; meiner Erfahrung nach gerne von Leuten benutzt, die mit sich nicht wirklich zufrieden sind. Womit ich hier aber keinem pauschal etwas unterstellen will. Ich rede nur von mir und meinen Erfahrungen, und mich selbst würde ein Satz wie "Ich bin halt so" eher in der Entwicklung lähmen. Ich mag mich zwar recht gern, so wie ich bin, sehe aber trotzdem positive Ausbaumöglichkeiten. ;))

Sorry, dass ich das mit der "Binsenweisheit" jetzt so aufgreife, aber mir selbst ist einfach zu viel passiert, was in inzwischen fast 9 Jahren (erfolgreicher) Psychoanalyse wirklich aufgearbeitet werden muss(te), als dass ich das einfach so stehen lassen könnte.

Ich jedenfalls wäre heilfroh, wenn ich zu bestimmten Zeitpunkten meiner Vergangenheit zurückkehren und mir zumindest einige Erfahrungen ersparen dürfte. Dann dauerte die Psychoanalyse vielleicht nur halb so lang...^^

Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: RaoulDuke am 03 Februar 2014, 22:36:49
Für mich klingt dieses "Die Vergangenheit/Meine Fehler/Was mir angetan wurde/... hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin" wie ein Gemeinplatz, eine Binsenweisheit. Also wahr, aber furchtbar abgedroschen.

Ich war erst geneigt, Julya und Jack leise zuzunicken und zu sagen "Recht haben sie". Aber dann las ich Deinen Beitrag und er stimmte mich um.

Manchmal schaue ich in den Spiegel, und natürlich könnte man da flachsen und scherzen und allen erzählen, dass man geblendet ist von so viel Schönheit und Perfektion. Aber das ist natürlich Bullshit und eigentlich auch nicht mehr wirklich lustig.

Wenn ich jetzt in den Spiegel schaue, sehe ich einen Mann, der mehr Narben hat, als er haben müsste, und auch deswegen, weil er Dinge falsch gemacht und falsch eingeschätzt hat. Es ist ziemlich schwer, so etwas zu schreiben, weil man sich auf eine Gratwanderung zwischen Mitleidsheischen und Verklärung begibt - aber es ist einfach nicht zu leugnen, der Mann im Spiegel hat Züge, die ich nicht mag, und ich weiß, woher sie kommen.

Etwas schlimmer wird es, wenn der Blick nicht nur in den Spiegel fällt, sondern sozusagen in den Spiegel und die Vergangenheit zugleich. Dann sehe ich einen jungen Mann, der sich unverstanden, ausgegrenzt und verlacht fühlte und anstatt den Dialog zu suchen oder in sich zu gehen, der Welt streckenweise mit Wut und Hass und irgendwie auch Panik entgegentrat, und sich fühlte wie auf einem sturmumtobten sinkenden Schiff in der Mitte des Ozeans, über Jahre.

Ich bin sehr froh, an einigen zentralen Stellen die richtigen Entscheidungen getroffen habe, die dafür sorgten, dass ich gesund bin, ein einigermaßen geordnetes Leben führe und einen wunderbaren Sohn habe. Aber an einigen Stellen lag ich auch total falsch, auch wenn diese vielleicht zu schwer zu erklären sind in einem Thread in einem Forum. Aber die Erkenntnis, dass unsere Existenz nicht die Hölle ist, ist bei mir eigentlich noch gar nicht so alt. Ein paar Jahre vielleicht, und wenn ich mit meinem Selbst von früher sprechen könnte, dann würde ich ihm das sagen.

Der Mann aus dem Spiegel hätte viel früher einen ganz anderen Blick auf die Welt haben können.
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: Julya am 03 Februar 2014, 23:44:24
Mein Satz "letztlich ist alles gut, wie es war" ist wohl auch nicht so ganz richtig. Wohl eher "Die Summe aus guten und schlechten Dingen ergab etwas, mit dem ich heute zufrieden bin".
Klar habe ich auch Eigenschaften und Defizite, die ich selber nicht mag und die mich teilweise massiv in meinem Leben einschränken, aber wenn man immer nur damit hadert, wäre man permanent in einer Opferrolle.
Ich würde dennoch nicht noch einmal zurück wollen, auch nicht, um Entscheidungen zu ändern, denn dann hätte sich mein Charakter anders entwickelt. In zig Jahren mit Analyse und anderen Therapieformen, habe ich für mich einfach festgestellt, dass ich an einigen Dingen nichts ändern kann, an anderen nur mit viel Kampf und Kraft.
Ich bin leider ekelhaft optimistisch, obwohl ich ständig Grund für Pessimismus hätte. Unter anderem ist genau das der Grund, warum ich finde, dass der Weg, den ich gehen musste, um das Heute so zu haben, wie es jetzt ist, wohl nicht verkehrt war. Dennoch möchte ich ihn kein zweites Mal gehen müssen. Das würde ich nicht überstehen.
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: CubistVowel am 04 Februar 2014, 00:58:03
Klar habe ich auch Eigenschaften und Defizite, die ich selber nicht mag und die mich teilweise massiv in meinem Leben einschränken, aber wenn man immer nur damit hadert, wäre man permanent in einer Opferrolle.

Es geht doch nicht ums Hadern (oder Jammern oder Schuldzuschieben,) sondern darum, diese Opferrolle hinter sich zu lassen, und zwar möglichst weit. Um dann die Verantwortung über die eigene Zukunft wieder an sich zu nehmen. Auch ich fand die Konfrontation mit vielen früheren Ereignissen unglaublich belastend und kräftezehrend. Aber aus heutiger Sicht hat sich für mich der Aufwand wirklich gelohnt.

Wie bei dir gibt es natürlich auch in meiner Vergangenheit Dinge, denen ich nicht entkommen kann, und von denen ich mich auch in 9 Jahren nicht frei quasseln konnte. Aber womöglich hilft es doch; wenn der Verstand etwas kapiert hat, kommt es vielleicht irgendwann auch im Bauch an. Ich sehe jedenfalls keinen Grund aufzugeben, weil es Kampf und Überwindung bedeutet. Das passiert mir - zugegeben - im täglichen Leben noch öfter, als mir lieb ist, aber in meiner inneren Welt kann ich viel härter mit mir selbst sein. Da drinnen will ich nie wieder Stillstand. Aber das wäre es, wenn ich mich mit meinem heutigen Ich zufrieden gäbe.


Der Mann aus dem Spiegel hätte viel früher einen ganz anderen Blick auf die Welt haben können.

Da stellt sich mir natürlich die Frage: Hätte dein früheres Ich auf deine Ratschläge gehört? Für mein eigenes früheres Ich kann ich das nämlich nicht garantieren. (Ehrlich gesagt, nicht mal für mein heutiges...^^) Es heißt ja nicht umsonst: "Gute Ratschläge sind nicht dazu da, sie zu befolgen, sondern um sie weiterzugeben." ;)
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: sYntiq am 04 Februar 2014, 09:02:52
Ich hab den ganzen morgen herumüberlegt, aber trotz (oder auf Grund?) des Postings von Cubist Vowel muss ich eher Julya und Jack zustimmen. "Letztendlich ist alles gut wie es war"
Das heisst natürlich nicht dass man die Vergangenheit ruhen lassen bzw. ignorieren sollte. Man solte halt aus ihr lernen und sie sinnvoll reflektieren.

Aber: Ich bin mit mir auch nicht komplett zufrieden. Es gibt Charaktereigenschaften an mir die ich selbst so gar nicht mag, bzw. Dinge an denen ich heute noch zu knabbern habe. Diese hätte ich durch andere Entscheidungen in der Vergangenheit auch so nie erworben/erlebt, würde mir aber dennoch keinen Ratschlag diesbezüglich in die Vergangenheit schicken. Denn: diese negativen Eigenschaften/Erlebnisse sind schon wieder die Basis für viele Begegnungen, Chancen, Erlebnisse etc. die mich gefestigt haben, bzw. in einer für mich positiven Art geprägt haben. U.A. dank der negativen Dinge aus meiner Vergangenheit  bin ich zu diesem Ich geworden mit dem ich grösstenteils zufrieden bin. Wer weiss wie mein Leben verlaufen wäre wenn ich damals anderes entschieden, anders reagiert hätte. Dann hätte ich vieleicht die Eigenschaften nicht die mich an mir stören, aber wer weiss was stattdessen wäre? Vieleicht hätte ich ein viel glücklicheres und besseres Leben als jetzt, vieleicht würde ich als obdachloser Alkoholiker irgendwo auf der Straße sitzen oder wäre auch schon tot.

In sofern: Ich arbeite lieber jetzt daran die negativen Dinge abzuarbeiten (notfalls mit Therapie), als sie nie gemacht/erfahren zu haben. In diesem Zusammenhang eine weitere Binsenweisheit: Wo Licht ist, da ist auch Schatten! :)
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: CubistVowel am 04 Februar 2014, 10:33:56
Es kommt wohl auch auf Menge und Art der negativen Erlebnisse an. Die schlimmsten, prägendsten Dinge, die mir widerfahren sind, stehen gar nicht auf meiner Liste (Seite 1), da man sie mit einem gut gemeinten Ratschlag sowieso nicht hätte ändern können, zumindest nicht mit einem Rat an mich. Auf vieles, besonders aus der Kindheit und frühen Jugend, hatte ich nämlich gar keinen Einfluss. Auch hatten sie eben keine positiven Begegnungen oder Ereignisse zur Folge, im Gegenteil. Auf die daraus sich entwickelnden Charaktereigenschaften könnte ich gut verzichten. Mal konkret: Ich bin unheimlich misstrauisch, viel zu vorsichtig und unsicher, traue mir nichts zu, fühle mich minderwertig, habe große Verlustängste (und noch einiges, das ich hier garantiert nie öffentlich aufzählen werde.^^)

Wenn ich also wenigstens einige Dinge aus der Welt schaffen könnte, die vermeidbar gewesen wären und die aus meiner Sicht keinerlei positive Ereignisse nach sich zogen, blieben immer noch genügend übrig, um meinen Charakter zu prägen und nicht verflachen zu lassen. ;) Ich brauche auf den ganzen Scheiß obendrauf nicht auch noch (beispielsweise) die Schuldgefühle, die mich seit dem Tod meiner Großmutter plagen, weil ich über mehrere Jahre ihre subtilen Hilferufe nicht wahrgenommen habe. Oder meine Zahnarztphobie und andere Ängste, die mich über viele Jahre hinweg wachsend erst in die Isolation und dann fast in den Suizid getrieben haben. Vieles davon hätte man ziemlich einfach vermeiden bzw. rechtzeitig behandeln können - wenn man nur nicht immer erst hinterher schlauer wäre...

Ich will hier jetzt bestimmt nicht nach Mitleid heischen, diese Sachen sind größtenteils durchgestanden, aber sie haben meiner Person Facetten hinzugefügt, die einfach überflüssig sind, weil sie mich unheimlich viel Lebenszeit und Kraft gekostet haben sowie meinen Umgang mit Menschen negativ beeinflussen und viele - für Andere normale - Dinge einfach unmöglich machen. Also, noch. :)

(Es geht mir hierbei auch nicht um jemandes Zustimmung; es sollte jeder selbst wissen, was er für seine Entwicklung als zu- oder abträglich betrachtet. Oder besser betrachten würde. Es ist ja nur ein fiktives Gedankenspiel; und trotzdem spannend, was dabei zutage kommt. Wäre-Hätte-Fahrradkette... :D)
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: Black Ronin am 04 Februar 2014, 10:38:05
  @ Cubi: Zahnarztphobie >.< . . .  *seufz*  :-\
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: CubistVowel am 04 Februar 2014, 11:01:24
Nachtrag:

Ohne jemandem jetzt zu nahe treten zu wollen: Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, ob ich den Leuten überhaupt glauben kann, die behaupten, sie würden alles noch mal genauso machen. Oder nichts ändern, auch wenn sie könnten. Nicht doch das Leben, auch das vergangene, wenigstens ein bisschen einfacher gestalten. Ist man da wirklich ganz GANZ ehrlich zu sich selbst? Oder schließe ich da auf unerlaubte oder naive Art einfach nur von mir auf Andere... :-\

Egal, meine Zweifel sind ja mein eigenes Problem.
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: sYntiq am 04 Februar 2014, 11:19:21
Ich bin unheimlich misstrauisch, viel zu vorsichtig und unsicher, traue mir nichts zu...
Das war übrigens einer der Hintergedanken bei meinem Postings. In den Punkten geht es mir genau so. ABER: eben weil ich misstrauisch, unsicher, schüchtern etc wurde, habe ich mich eher zurückgezogen und mich viel allein im Stillen mit dem Computer beschäftigt. Dadurch meine Liebe zur Grafik entdeckt, durch das Hobby "Computer" Viele Freunde gefunden, dadurch wieder viele (prägende) Erlebnisse gehabt, und auch an meinen damaligen Job in der Spielebranche gekommen und arbeite auch jetzt als Grafiker.

Das Misstrauen, die Usicherheit etc. stören mich pers. sehr und es hat auch schon lange gedauert und viel Arbeit gekostet bis ich diesbezüglich an dem Punkt bin an dem ich jetzt bin, aber wer weiss wie ich mich entwickelt hätte wenn das nicht gewesen wäre, ich statt die Wochenenden vor dem Computer zu verbringen, mit Klassenkameraden Fussball gespielt hätte, oder (später) mir mit ihnen jede Woche mit Litern an Alk die Birne weggeballert hätte. (Natürlich nur einer der möglichen Wege.)

Zum "fühle mich minderwertig": Kommt mir auch irgendwie bekannt vor. Aber: Hätten mich selbst meien damaligen Lehrer nicht gemobbt und mir ausdauernd klargemacht dass ich zu nichts tauge, wäre ich zwar vieleicht nicht auf die Hauptschule abgerutscht, aber gleichzeitig hätte ich dann vieleicht heute auch nicht mein Abi. Denn irgendwann kam der Gedanke: "Ich taug doch zu etwas, und dass werde ich mir und euch beweisen."

Klar, wie man mit den Dingen aus seiner Vergangenheit umgeht ist bei jedem anders. Ob und was man für Lehren draus zieht ebenso. Ich maße mir auch nicht an hier allgemeingültig zu urteilen. Es ist halt nur von meinem Standpunkt aus geschrieben und in sofern vor allem für mich gültig. Eine Diskussion diesbezüglich finde ich trotzdme interessant. :)

Nachtrag:

Ohne jemandem jetzt zu nahe treten zu wollen: Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, ob ich den Leuten überhaupt glauben kann, die behaupten, sie würden alles noch mal genauso machen. Oder nichts ändern, auch wenn sie könnten. Nicht doch das Leben, auch das vergangene, wenigstens ein bisschen einfacher gestalten. Ist man da wirklich ganz GANZ ehrlich zu sich selbst? Oder schließe ich da auf unerlaubte oder naive Art einfach nur von mir auf Andere... :-\

Egal, meine Zweifel sind ja mein eigenes Problem.
Ich glaube das ist so eine Sache mit dem "Wenn, dann, könnte, würde" :)
Sprich: Solange es rein theoretische Gedankenkonstrukte sind, kann man viel behaupten, bzw. von viel überzeugt sein. Anders sieht es dann aus wenn aus dem Gedankenkonstrukt Realität werden würde.
Klar, die Verlockung wäre da hier und da in der Vergangenheit einzugreifen um mir mein Leben im Jetzt und Hier einfacher zu machen. Allerdings bin ich davon überzeugt dass diese ganzen Abhängigkeiten und Verbindungen der Entwicklung einer Person ein so fragiles Konstrukt ist, dass man mit geringsten Änderungen auch viel kaputt machen könnte.

Gut, wenn ich meinem vergangenen Ich jetzt einen Rat gebe, mich daraufhin völlig anders entwickle, dann weiss ich von diesem jetzigen Ich ja gar nix und kann daher auhc gar nicht sagen was dann bei der anderen Entwicklung besser/anders ist.... Allerdings wäre ich evtl. auch gar nicht in der Situation meinem Vergangenen Ich einen Ratschlag zu..AAAAHH..Zeitreiseparadoxon /o\
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: Zieh-Gothe am 04 Februar 2014, 11:45:34
Nachtrag:

Ohne jemandem jetzt zu nahe treten zu wollen: Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, ob ich den Leuten überhaupt glauben kann, die behaupten, sie würden alles noch mal genauso machen. Oder nichts ändern, auch wenn sie könnten. Nicht doch das Leben, auch das vergangene, wenigstens ein bisschen einfacher gestalten. Ist man da wirklich ganz GANZ ehrlich zu sich selbst? Oder schließe ich da auf unerlaubte oder naive Art einfach nur von mir auf Andere... :-\

Egal, meine Zweifel sind ja mein eigenes Problem.

in gewisserweise hast du recht. Auch ich wüsste hunderte von Dingen, die ich mit Leichtigkeit ändern könnte und auch wollte, um mein Leben einfacher zugestalten. Auf der anderen Seite denke ich, das all die Probleme mich erst zudem gemacht haben, der ich bin. Wer weiß wo ich dann je nach Hamburg gekommen wäre oder überhaupt studieren könnte.Eigentlich kann ich mit meinem jetztigen Leben ganz zufrieden sein, es hätte auch schon viel schlimmer Enden können. Ich finde der Film "Butterfly-Effeckt" zeigt eigentlich sehr schön was für Auswirkungen das hat, wenn man was ändern könnte.
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: CubistVowel am 04 Februar 2014, 11:55:55
@ Syntiq
Ich wurde in der Schule auch oft gemobbt oder ausgeschlossen, aber für mich ist das nichts, was ich mit einem Rat aus der Zukunft an mich wirklich hätte verhindern können. Ich bin ja aufgrund meines Andersseins und meiner Introvertiertheit gemobbt worden; und dieses mein innerstes Selbst und mein darauf basierendes Verhalten hätte auch der beste Ratschlag nicht ändern können.

Ich rede oben doch von ganz konkreten Situationen, die ich ändern würde, wenn ich könnte, weil sie einen Riesenhaufen Scheiße überflüssigerweise noch höher machen: Kümmere dich JETZT um deine Oma. Gehe JETZT zum Zahnarzt, nicht erst, wenn die Angst dich schon völlig zerfressen hat. Passe dich ganz bestimmten Leuten zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt nicht an. Erlöse deine Katze JETZT und nicht erst, wenn sie sich schon vor Schmerzen krümmt. Usf.

Ich glaube nach wie vor, solange diese Möglichkeit nur ein theoretisches Gedankenspiel ist, kann (und muss!) man die Fehler der Vergangenheit nur irgendwie akzeptieren, verarbeiten oder sich gar schönreden. Aber gäbe es die reale Chance, die eine oder andere Fehlentscheidung/-entwicklung rückwirkend positiv zu beeinflussen - ich bin überzeugt, jeder Mensch käme ganz ernsthaft in Versuchung. ;)

Edit: Oh, da kam ja noch was hinterher...^^

Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: nightnurse am 04 Februar 2014, 11:58:36
Es geht ja nicht nur um Dinge, die mir das Leben hätten erleichtern oder gar verschönern können. Mein Rat Nr. 4 an mich selbst z.B. hätte auch meiner Umwelt das Leben leichter gemacht (ok, dadurch vielleicht wieder auch mir), ohne mich etwas extra zu kosten. Und ob die Reaktionen, die das Nichtbefolgen dieses Rates mir so eingebracht hat, zu meiner Persönlichkeitsbildung in wünschenswerter* Weise beigetragen haben...das sei dahingestellt, das weiss ich einfach nicht.

*auch für mich wünschenswerter

Ist halt schwierig und vielleicht auch beängstigend, sich vorzustellen, man sei womöglich anders, als man ist?


Huch, schon ein neuer Beitrag. Vielleicht lass ich einfach Cubist Vowel reden ^^
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: CubistVowel am 04 Februar 2014, 12:43:25
Ist halt schwierig und vielleicht auch beängstigend, sich vorzustellen, man sei womöglich anders, als man ist?

Das klingt wahrscheinlich furchtbar hochnäsig, aber kann das nicht auch etwas mit dem Älterwerden zu tun haben? Im Laufe der Jahre verändert man sich ja oft genug (im besten Fall "reift" man) und das Bild, das man von sich selbst hat, verschiebt sich mehrere Male komplett. Die wiederholte Änderung der Eigenwahrnehmung und der Persönlichkeit ist letztlich eine positive Erfahrung gewesen. Bei mir war das jedenfalls so, deswegen hätte ich wahrscheinlich auch keine Angst davor, nach einem wie auch immer gearteten Trip in die Vergangenheit "anders" zu sein.


Und ob die Reaktionen, die das Nichtbefolgen dieses Rates mir so eingebracht hat, zu meiner Persönlichkeitsbildung in wünschenswerter* Weise beigetragen haben...das sei dahingestellt

Trotz des vagen Endes: wieder mal auf den Punkt gebracht.


Ich finde der Film "Butterfly-Effeckt" zeigt eigentlich sehr schön was für Auswirkungen das hat, wenn man was ändern könnte.

Das ist nur ein (nicht mal besonders guter) Film. (Man nennt laut Wiki diesen dort gezeigten Effekt übrigens in Wirklichkeit "Domino-Effekt".) Da zumindest mir noch kein zeitreisender Mensch bekannt ist und ich also nicht weiß, was nach einer solchen kleinen Veränderung tatsächlich passieren könnte, kann ich genauso gut behaupten: Wenn ich die Vergangenheit ändere, schlüpfe ich bei der Rückkehr in meine zu dieser (veränderten) Welt passende Rolle, da diese andere Vergangenheit ja jetzt auch meine eigene sein müsste.

Im Übrigen wäre ich sehr gerne bereit auszutesten, was bestimmte Veränderungen mit meinem Leben machten. Mich um meine Oma gekümmert zu haben, meine Katze ein paar Wochen früher eingeschläfert oder rechtzeitig einen anderen Zahnarzt konsultiert zu haben - für mich, meine Oma und meine Katze hätte das sehr wahrscheinlich einen positiveren Weg bedeutet.
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: Eisbär am 04 Februar 2014, 23:45:47
Ich finde das verdammt schwer.

Das, was mir als erstes in den Kopf kommt, wäre dafür zu sorgen, dass ich mich mit dem Studium etwas mehr beeile. Aber hätte ich das getan, hätte ich ein paar der wichtigsten Menschen in meinem Leben nie kennengelernt.

Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: banquo am 06 Februar 2014, 11:20:57
wenn man jetzt fatalistisch wäre, würde man sagen: jede getroffene Entscheidung macht dich zu einem anderen Menschen. man hat also bei diesem Gedankenexperiment - was wäre wenn - nur die Optionen "alles genau so machen wie beim ersten mal" oder "zu einer völlig anderen Person werden, die man selbst nur vage wiedererkennen würde".

thematisch verwandt:
www.theferrett.com/ferrettworks/2013/12/walking-the-dog-walking-the-dog/
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: Jack_N am 06 Februar 2014, 22:44:08
Nachtrag:

Ohne jemandem jetzt zu nahe treten zu wollen: Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, ob ich den Leuten überhaupt glauben kann, die behaupten, sie würden alles noch mal genauso machen. Oder nichts ändern, auch wenn sie könnten. Nicht doch das Leben, auch das vergangene, wenigstens ein bisschen einfacher gestalten. Ist man da wirklich ganz GANZ ehrlich zu sich selbst? Oder schließe ich da auf unerlaubte oder naive Art einfach nur von mir auf Andere... :-\

Egal, meine Zweifel sind ja mein eigenes Problem.

Ochnöö, da hast Du schon teilweise Recht. Gab einige Situationen in denen ich mich auch hätte ganz anders entscheiden können, wo aber der Mut fehlte, oder die Weitsicht, oder ne Kombination aus beidem.
Letztenendes muss ich aber sagen dass ich von wirklich negativen Situationen sehr lange extrem verschont geblieben bin. Woran das wirklich lag kann man so nicht sagen, ist ne Kombination aus vielen Faktoren. War auch in Kontakt mit Leuten wo man gewöhnlich eher sagen würde: bleib da lieber fort - aber eventuell hat genau das auch zwischenzeitlich mal geholfen den Charakter zu prägen und eine unvoreingenommene Sicht auf gewisse Dinge zu bekommen.

Letzenendes war meine Vergangenheit aber wohl wirklich größtenteils so behütet dass ich da einfach an viele Dinge nie einen Gedanken verschwendet habe. Ich hatte immer sehr viele Freiheiten, dadurch wurden alle möglichen Dinge uninteressant bevor ich sie probiert hab was mich vor vielen Problemen bewahrte.
Was das Leben und seine Stimmungen anging hab ich glücklicherweise zur rechten Zeit immer wieder neue Ablenkung gefunden, oder etwas worauf ich mich konzentrieren konnte.

Ich glaub wir sind alle zu verschieden als das wir von uns auf jemand anderes schließen können. Wir können Ähnlichkeiten entdecken, aber letzenendes unsere Erfahrungen nicht mit denen anderer vergleichen, da jeder selbst ein gleiches Ereignis anders auffasst.

Und Änderungen in der Vergangenheit... nein. Ich habe eine sehr gute Fantasie, und kann mir in etwa ausmalen was dann und dort hätte sein können. Und nein, von dem Punkt aus gesehen wo ich jetzt hier und heute bin kann ich nicht sagen dass ich gerne jemand anderes oder woanders wäre. Jeder Vorteil den ich mir erträumen könnte würde andere Sorgen mit sich bringen die ich derzeit nicht habe.
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: Killerqueen am 15 Februar 2014, 16:03:56
Es ist zwar recht schön, hinterher nichts zu bereuen, aber hypothetisch kann man ja trotzdem mal etwas rumoptimieren.  Bei mir lauten demnach die Ermahnungen an mich selbst:

- Zieh Dein Praktikum beim CCH durch, egal mit welchen schicken, bezahlten (!) Alternativen das Arbeitsamt lockt!

- Studiere endlich Dein Traumfach Medientechnik! Keine Angst vor Mathe, Physik und E-Technik! Du hast mehr drauf, als Deine völlig untechnische Kinderstube Dich glauben lässt!
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: CubistVowel am 28 Februar 2014, 10:24:29
Thematisch sehr passend: Hier auf Bored Panda (http://www.boredpanda.com/convicts-letters-to-past-selves-reflect-trent-bell/) wurden amerikanische Strafgefangene gebeten, ihrem jüngeren Ich einen Brief zu schreiben. Ich habe noch nicht alle durch, aber einige Briefe fand ich sehr bewegend.
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: käx am 28 Februar 2014, 12:27:57
vor 10 jahren ?

"mache eine party und nenne sie schwarzlicht"  ;D
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: Kaffeebohne am 02 März 2014, 12:55:59
Vor 10 Jahren: "Mach genau SO weiter"

Vor 20 Jahren: "Krieg mal den Arsch hoch!"
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: schwarze Katze am 02 März 2014, 20:42:02
"Sei nicht so verbissen"
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: evils am 03 März 2014, 13:45:37
studiere kunst... nicht irgendwas anderes, dass dir eventuell eine bessere zukunft sichert.. wer braucht schon zukunft XD

so oder so ähnlich.. obwohl ich mit 16 noch nicht direkt ans studieren gedacht hab.. :-/
Titel: Antw:Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Beitrag von: Fanferlüsch am 05 März 2014, 12:32:15
vor zehn Jahren:
-sei mal ein bisschen offener zu deinen Mitschülern
-hör nicht auf deinen Vater, was deine berufliche Laufbahn angeht
-der Junge piesackt dich nicht, weil er dich hasst, sondern weil er dich gut findet

naja, aber ob die Ratschläge wirklich etwas genützt hätten...  :P