Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Politik und Gesellschaft => Thema gestartet von: PlumBum am 22 November 2013, 10:03:59
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Ist euch auch schon diese aufdringliche Werbung für Erzieher aufgefallen? Ich habe erst vor kurzem wirklich realisiert, das dort tatsächlich nur ganz geschlechtsspezifisch nach männlichen Erziehern gesucht wird. Nicht nach Erzieher/innen!
Als jemand der großer Fan vom generischen Maskulinum ist, war mir das bisher gar nicht so aufgefallen. Dieses ganze politisch überkorrekte gendering geht mir eh schon lange auf meinen überaus maskulinen Sack.
Aber seit wann ist es denn erlaubt Berufe wirklich so richtig Geschlechtsspezifisch zu bewerben, dabei ein anderes Geschlecht quasi auszuschließen und das vor allem auch noch ganz besonders für Männer?
Eigentlich dachte ich das darf man nur anders herum. Also so was zu Gunsten von Frauen. Das ist doch schon lange üblich, das Bardamen gesucht werden oder Technikerinnen...
Aber so ganz offen die Frauen quasi von so was auszuschließen, das hab ich bisher noch nicht erlebt. Erzeugt so was nicht direkt wieder einen "Aufschrei" ?
Überhaupt, welche gruppierungen fallen euch noch ein, die man vollkommen legitim in unserer Gesellschaft diskriminieren darf? Auf Anhieb wüßte ich da Raucher, Nazis, Männer ja eben sowieso, Fleischesser, Weiße... da überlege ich doch direkt eine Selbsthilfegruppe für rauchende, weiße, männliche, Fleisch essende, weiße Menschen mit rechter Gesinnung zu gründen.
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Das ist, weil because es zu wenige Erzieher (maskulin) gibt.
So, wie man anderenorts versucht, junge Frauen für "Männerberufe" zu begeistern, versucht man hier, ein paar Jungs mehr in die Kitas zu kriegen. Frauen sind zwar von dieser Werbung nicht angesprochen, aber anscheinend muss man die auch nicht ansprechen, die bewerben sich in Scharen von selbst als Erzieherinnen.
Ob diese Maßnahme nun in der Form oder auch generell sinnvoll oder gar zielführend sein mag, darüber kann man geteilter Ansicht sein.
Hier (http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/maennliche-erzieher-schon-als-kind-auf-mann-geeicht-12533938.html) mal n Artikel zum Thema.
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Ist dasselbe bei Grundschullehrern, und wenn Du mal mitbekommen hast was an den Schulen inzwischen los ist wüsstest Du auch wieso.
Selbst die kleinsten Mädels wissen schon dass sie sich bei einem Lehrer fast alles erlauben können da sie sonst behaupten er habe sie "angegrabbelt".
Insbesondere Sportlehrer lassen sich teilweise unterschreiben dass sie bei ihren Kindern Hilfestellung leisten dürfen - ansonsten dürfen die Kinder nicht am Sportunterricht teilnehmen weil die Lehrer sonst gleich Klagen wegen sexueller Belästigung oder Schlimmerem am Hals haben.
Das war vor 15 Jahren bereits groß im Kommen, wurde da nur mehr unter den Teppich gekehrt. Inzwischen ist das n vollkommen normales Druckmittel, genau wie Eltern regelmässig die Noten ihrer Schüler von Anwälten einklagen lassen.
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Es geht mir gar nicht darum, diese Kampagne in irgendeiner Form oder Weise in Frage zu stellen. Ganz im Gegenteil. Ich finde es ist schon lange überfällig auch mal für eine Männerquote zu sorgen. Und deshalb finde ich es bemerkenswert, das so eine Kampagne inzwischen überhaupt möglich ist, ohne das irgendwo jemand aufschreit. Weil es mir ansonsten immer so vor kam, als wäre das ein Tabu, mal gezielt Männer anzusprechen und die männliche Beteiligung zu fördern.
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Hm, ach so. Hoffentlich weckst Du da jetzt keine schlafenden Hunde ^^ "haaaaaaaa, die wollen, daß Männer den Frauen die Aaaaaarbeit wegnehmen!!1!".
Ich...finde es auf jeden Fall ne gute Idee, zu versuchen, Job-Gender-Klischees aufzubrechen und halte diese Anzeige deshalb einfach für folgerichtig, s. vorheriger Post. Es ist bestimmt nicht unmöglich, sowas diskriminierend zu finden und ich vermute, wenn man mal 5 Minuten googlet, findet man da was.
Aber man kann sich über alles künstlich aufregen, nicht.
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Überhaupt, welche gruppierungen fallen euch noch ein, die man vollkommen legitim in unserer Gesellschaft diskriminieren darf? Auf Anhieb wüßte ich da Raucher, Nazis, Männer ja eben sowieso, Fleischesser, Weiße... da überlege ich doch direkt eine Selbsthilfegruppe für rauchende, weiße, männliche, Fleisch essende, weiße Menschen mit rechter Gesinnung zu gründen.
Ich finde, Du hast so ziemlich unrecht mit allem was Du da beklagst.
Nazis werden m.E. völlig zurecht diskriminiert. Einfach weil die Nazi-Ideologie darauf fußt, andere (Juden, Homosexuelle, Menschen mit dunkler Hautfarbe etc.) zu diskriminieren - und darüber hinaus zu verfolgen und körperlich anzugreifen. Und da man sich aussuchen kann, ob man ein rassistisches Arschloch sein will oder nicht, nicht aber ob man ein Jude, ein Homosexueller oder ein Mensch mit dunkler Hautfarbe ist oder nicht, ist es vollkommen angebracht und richtig, diese Nazi-Kaspers auszugrenzen wo immer es geht.
Männer... ach Herrje, die Armen... Also ich kann mich als Mann in der Stadt weitaus freier bewegen denn als Frau, ohne dass ich von doofen Anmachen oder gar Übergriffen betroffen wäre. Bessere Aufstiegschancen im Job hab ich als Mann ebenfalls. Ich fühle mich jedenfalls kein Stück diskriminiert, nur weil ich ein Mann bin.
Fleischesser werden diskriminiert?! - Ich würde mal meinen, dass Du Dich dann offensichtlich im falschen Bekanntenkreis bewegst. Klar, wenn man als linksalternativer Rotflorist anerkannt werden will, wird das wohl kaum ohne exzessiv zur Schau gestelltes konsequentes Veganertum von Statten gehen können. Wenn man auf die Anerkennung von Zeckern aber keinen gesonderten Wert legt, kommt man auch als Fleischesser gut durch den Alltag. Klar begegnen einem auch außerhalb der linken Szene mal Vegetarier oder Veganer, aber die sind meist alles andere als dogmatisch.
(Ach ja, die Typen, die auf Facebook Fotos von zerstückelten Tieren posten, muss man natürlich aus der Friendslist kicken, versteht sich von selbst.)
Raucher werden nur hier und nur von Eisbär diskriminiert. Setz ihn auf "ignore", dann ist gut. ;)
Weiße werden diskriminiert? Wo lebst Du? In Simbabwe? - Geh mal mit drei türkischstämmigen Menschen gemeinsam auf den Kiez und versuch mal, an einem Samstagabend irgendwo dort in einen Laden reinzukommen um ein wenig zu feiern. Dann wird klar, wer in Deutschland aufgrund seiner Hautfarbe diskriminiert wird.
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Überhaupt, welche gruppierungen fallen euch noch ein, die man vollkommen legitim in unserer Gesellschaft diskriminieren darf?
*Finger heb* Vegetarier und Dünne sind Bevölkerungsgruppen, über die sich lustig zu machen gesellschaftlich ziemlich gar nicht verpönt ist. Ich sprech da aus Erfahrung (und dabei bin ich nichtmal Vegetarierin).
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Ich habe heute auf dem Weg nach Hause im Auto so ein bisschen darüber sinniert, wie bunt unsere Gesellschaft hier in Deutschland geworden ist. Man kann ja über "die anderen" - Leute, die andere Sachen essen, Leute, die eine andere Herkunft haben, Leute, die einem anderen, also: dem gleichen Geschlecht zugewandt sind in sexueller Hinsicht, Leute, die anderen Glaubensrichtungen folgen, sprich: Leute, die eigentlich ganz normal sind - man kann über sie denken was man will. Aber man kann sie nicht verleugnen, sie sind genauso ein Teil der Gesellschaft wie weiße, heterosexuelle Vorstadtmenschen. Und das finde ich gut.
Man kann es ein bisschen heuchlerisch finden, dass in amerikanischen Werbeanzeigen grundsätzlich auch immer mindestens eine Frau und ein dunkelhäutiger, alternativ: ein asiatisch aussehender Statist mit abgebildet wird. Vor allem, weil die Gesellschaft selbst natürlich noch lange nicht für alle gleich zugänglich ist. Aber es ist zumindest ein Zeichen von gutem Willen.
Man muss sich das ja bald vor Augen führen: so etwas hat es noch nie gegeben. Es weiß also schlicht noch keiner, wie "die Gesellschaft" damit umgehen soll/kann/muss, dass es kein "Normal" mehr gibt. Und natürlich gibt es immer Doofnasen und Opportunisten, die sich der neuen Bedingungen bedienen, um sich zu profilieren oder einen Vorteil daraus zu schlagen. Das ist aber meiner Meinung nach kein Argument, um zu verzagen, im Gegenteil: es ist ein Prozess, dem wir beiwohnen, und es ist wichtig, dass wir uns das nicht kaputt machen lassen. *find*
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Ich frage mich jedoch manchmal, ob man zu der wie auch ich finde sehr begrüßenswerten Gleichbehandlung aller hier mit den richtigen Mitteln kommt. Wenn man Frauenquoten einführt, bräuchte man dann nicht auch Männerquoten? Wenn wir Quoten für Behinderte haben (vgl. dazu die Ausggleichsabgabe (http://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsabgabe)), was ist mit Quoten für alle anderen ggf. benachteiligten Gruppen? Warum steht bei so vielen Stellenanzeigen, dass die Stellen bevorzugt mit Frauen besetzt werden? Da ist doch irgendwas ungerecht.
Wenn ich mir zudem Überlegungen in der EU anschaue, Anti-Feminismus auf eine Stufe mit Antisemitismus zu stellen und strafbar zu machen (bspw. hier (http://www.europarl.europa.eu/meetdocs/2009_2014/documents/libe/dv/11_revframework_statute_/11_revframework_statute_en.pdf)), dann klingen mir immer Aussagen in den Ohren, die sich mit einem friedlichen Miteinander aller Menschen, welchen Geschlechts, welcher Orientierung oder welcher Ethnie sie angehören, so überhaupt nicht vertragen wollen. Vielleicht bin ich auch einfach ein bischen wachgerüttelt, seit ich vor ein paar Jahren mal las, was so manche verquere Feministen da so behaupten, so sagte beispielsweise in 2005 die schwedische Politikerin Irene von Wachenfeldt "Männer sind Tiere" (http://diestandard.at/2177904). Man stelle sich den internationalen Aufschrei vor, den es gegeben hätte, hätte jemand das über Frauen gesagt.
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Raucher werden nur hier und nur von Eisbär diskriminiert. Setz ihn auf "ignore", dann ist gut. ;)
Ich versteh Euch ja, aber wenn man schon so lange diskriminiert wie ich, ist es echt schwer damit aufzuhören :P
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Alles
Du hast da gerade wohl so ziemlich alles falsch verstanden. Nein, ich korrigiere, du hast komplett alles was ich geschrieben habe falsch verstanden. Ich gebe auch gerne zu, das ich mich meist etwas schwer verständlich ausdrücke.
Es ging mir nicht um echte Diskriminierung und ich habe mich auch nicht über irgendwas beklagt.
Raoulduke... da stimme ich dir voll zu.
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Ich finde, dass es gern Gleichberechtigung in allen Bereichen (natürlich angepasst an die körperlichen Gegebenheiten - eine Frau sollte auch immer noch nicht mehr als 10 kg heben in der Maschinenbaubranche) geben darf.
Es sollte durchaus eine Männerquote im Kindergarten und in der Schule geben. Aber dann bitte auch im im Reinigungsdienst, in der Wäscherei und auch in der Kindeserziehung zu Hause (!). Ich bin auch für die Frauenquote bei Fäkaltauchern/innen, Müllmännern/frauen und Industriemechaniker/innen. Aber dann bitte auch (und hier der Knackpunkt) in der Chefetage.
Es ist leider immer noch so, dass Frauen durchschnittlich weniger verdienen im gleichen Beruf mit gleichen Anforderungen.
Ich bin nicht für das generische Maskulium. Aber ich finde es gut, dass es den Social Day gibt, ein Tag an dem Mädchen in Maschinenbaufirmen und Jungs in den Kindergarten gehen. Ich finde es auch gut, dass die alten Rollenverteilungen in den Berufen mit Werbung aufgebrochen werden, und Männer gesucht werden in den Kindergärten. Aber dann bitte auch anders herum. In meinem Betrieb ist die ranghöchste Frau die Sekretärin des Chefs. Dazwischen kommt noch ne ganze Menge mehr (Männer).
Ich bin da immer noch zwiegespalten. Männerqoute - Ja, aber dann bitte auch Frauen in der Chefetage.
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(natürlich angepasst an die körperlichen Gegebenheiten - eine Frau sollte auch immer noch nicht mehr als 10 kg heben in der Maschinenbaubranche)
Entschuldigung wenn ich jetzt evtl. eine doofe Frage stelle, aber: Warum eigentlich nicht?
Ich hab da ja keine Ahnung, aber gibt es wirklich anatomische Unterschiede zwischen Mann und Frau die ganz generell und für das ganze Geschlecht diese Einschränkung begründen würden? Oder sind die "körperlichen Gegebenheiten" nicht eher von Person zu Person unterschiedlich, völlig unabhängig ob Mann oder Frau? Ich dürfe zB. von meinem Rücken her als Mann nicht einmal eine Kiste Cola heben. Andererseits gibt es bestimtm auch Frauen die über diese 10Kilo lachen würden.
Ich finde dieses "Gleichberechtigung, solange Frau Anpassungen bekommt" irgendwie "etwas" merkwürdig.
Muss man, nur damit eine Frau einen Job machen kann für den sie gar nicht die körperlichen Gegebenheiten erfüllt, wirklich den Job ändern? Für mich als Mann wird der Job doch auch nicht angepasst. Wo ist da dann die Gleichberechtigung?
Kann man nicht einfach sagen "Job hat die und die Anforderungen. Wird das erfüllt, dann kann er/sie den Job machen, wenn nicht dann nicht"? Muss man wirklich die Anforderungen extra und nur für Frau anpassen damit sie auch auf jeden Fall den jeweiligen Job machen kann? (Und ist das dann Gleichberechtigung? Ich möchte dann bitte auch dass die Anforderungen bei ESA/NASA angepasst werden damit ich doch noch Astronaut werden kann!)
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Der Job ist bereits angepasst.
Es gibt Bestimmungen, die sagen, dass Frauen auf Grund ihrer körperlichen Unterlegenheit nicht mehr als 10 kg tragen oder heben dürfen und somit den Kran benutzen müssen, den es überall in den (z.b.) Montagehallen gibt.
In der Schule erwartest du doch auch, dass es Herrentoiletten gibt, obwohl es mehr Lehrerinnen als Lehrer gibt.
Das Frauen nicht mehr als 10 kg heben dürfen, habe ich nicht ich festgemacht, sondern die Versicherungen, die bei einem Arbeitsunfall dran wären, wenn Frau sich 50 kg auf die Füße fallen lässt.
Es wird ja schon der Norm ausgegangen, ansonsten kann man ja gar nicht pauschalisieren. Und ja, grundsätzlich würde ich einer Bodybuilderin eher die 20 kg in den Hand drücken, als dem 1,60 m Spaddel mit dünnen Ärmchen.
Aber individuell versichert eine Versicherung keine Arbeitnehmer. ;)
Ich lege mal nahe:
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&frm=1&source=web&cd=1&ved=0CCwQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.baua.de%2Fde%2FPublikationen%2FBroschueren%2FA7.pdf%3F__blob%3DpublicationFile&ei=6QvhUoS-K4blswadwoEQ&usg=AFQjCNEKaPmOUWYNfHI3-vvhdfhTV6JoWw&bvm=bv.59568121,d.Yms
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Ich finde dieses "Gleichberechtigung, solange Frau Anpassungen bekommt" irgendwie "etwas" merkwürdig.
Muss man, nur damit eine Frau einen Job machen kann für den sie gar nicht die körperlichen Gegebenheiten erfüllt, wirklich den Job ändern?
Gleichbehandlung heißt nicht, dass man alles und jeden gleich behandeln muss, sondern Gleiches gleich und Ungleiches ungleich. Ungleichheit ist m. E. in bestimmter Hinsicht bei Männlein und Weiblein durchaus gegeben, zum Beispiel bei der (durchschnittlichen) Körperkraft. Ob man deswegen Berufe, in denen Körperkraft die Hauptrolle spielt, unbedingt irgendwie auf Frauen zuschneiden muss, sei mal dahingestellt - ich finde, wer einen Beruf voll ausüben kann, der/die sollte es auch uneingeschränkt tun dürfen, und wer zu wenig körperliche Kräfte besitzt, der/die sollte es eben nicht. Da sind wir uns wahrscheinlich einig.
Für mich als Mann wird der Job doch auch nicht angepasst. Wo ist da dann die Gleichberechtigung?
Du vergisst gerade, dass diese Berufe bereits an (durchschnittliche) "männliche Fähigkeiten" angepasst sind. Was willst du da denn noch weiter anpassen? An deine Fähigkeiten speziell? Da müsste ja letztlich jeder Beruf an die speziellen Fähigkeiten jedes Einzelnen angepasst werden, egal, ob Mann oder Frau; das kann aber nicht funktionieren. (Soweit ich weiß, gibt es diese spezielle Job-Anpassung tatsächlich bei Behinderten - aber das gilt wiederum für beide Geschlechter.) Wenn du dich als unterdurchschnittlich kräftig empfindest, solltest du eben bestimmte Berufe nicht in Betracht ziehen (siehe oben.) Der Unterschied ist aber, dass du die Wahl hast - Frauen haben das in vielen Berufen jedoch nicht. (Weil z. B. niemand eine Müllfrau einstellen wird, die nur 10 Kilo heben darf.)
Außerdem sollte man nicht Gleichberechtigung mit Gleichstellung gleichsetzen. "Die Gleichberechtigung richtet das Augenmerk auf die Gerechtigkeit jedem einzelnen Menschen gegenüber ohne Ansehen seiner „Gruppenzugehörigkeit“. Die Gleichstellung hingegen strebt die Gleichheit von Gruppen an, indem sie Einzelne aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit ungleich behandelt." (Wiki) (http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichstellung) Gleichberechtigung (vor dem Gesetz) bedeutet also nicht automatisch auch tatsächliche Gleichstellung. Wo faktisch Unterschiede bestehen (z. B. bei der Chancengleichheit), können Menschen also auch unterschiedlich behandelt werden. Dass das hin und wieder groteske Züge annehmen kann, ist leider nicht von der Hand zu weisen.
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Ich finde, dass es gern Gleichberechtigung in allen Bereichen (natürlich angepasst an die körperlichen Gegebenheiten - eine Frau sollte auch immer noch nicht mehr als 10 kg heben in der Maschinenbaubranche) geben darf.
Um mal kurz off topic zu werden, beim Lesen dieses Satzes musste ich erst losgackern, dann fiel mir das auf, was ich hier gefettet habe. Anscheinend gibt es da branchenspezifische generelle Unterschiede oder die Definitionen von "Heben" und "Tragen" (oder von "Frau" ::) ) unterscheiden sich. Kg-Begrenzungen gibt es bei uns nur für Schwangere und irgendwie Kranke (1 Kiste Wasser wiegt z.B. auch über 10kg und für sowas haben wir keine Werkzeuge)(und auch nicht immer nen Mann ^^).
On Topic: Was Cubi sagt.
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In der Schule erwartest du doch auch, dass es Herrentoiletten gibt, obwohl es mehr Lehrerinnen als Lehrer gibt.
Den Vergleich finde ich jetzt etwas merkwürdig.
Das Frauen nicht mehr als 10 kg heben dürfen, habe ich nicht ich festgemacht, sondern die Versicherungen, die bei einem Arbeitsunfall dran wären, wenn Frau sich 50 kg auf die Füße fallen lässt.
Wobei sich mir hier die Frage stellt warum es schlimmer sein soll wenn Frau sich 50kilo auf die Füße fallen lässt als wenn ein Mann sich 50kilo auf die Füße fallen lässt. Ich glaube, einfach weiterarbeiten kann dann keiner von beiden.
Es wird ja schon von der Norm ausgegangen, ansonsten kann man ja gar nicht pauschalisieren.
Die "Norm" sagt dann im Grunde also "Frau: Das schwache Geschlecht."
Ich pers. kenne kaum eine Frau die mir NICHT kräftig einen auf den Deckel geben würde wenn ich sie als das schwache Geschlecht darstellen würde. :P
Ich lege mal nahe:
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&frm=1&source=web&cd=1&ved=0CCwQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.baua.de%2Fde%2FPublikationen%2FBroschueren%2FA7.pdf%3F__blob%3DpublicationFile&ei=6QvhUoS-K4blswadwoEQ&usg=AFQjCNEKaPmOUWYNfHI3-vvhdfhTV6JoWw&bvm=bv.59568121,d.Yms
Danke.
Der Unterschied ist aber, dass du die Wahl hast - Frauen haben das in vielen Berufen jedoch nicht. (Weil z. B. niemand eine Müllfrau einstellen wird, die nur 10 Kilo heben darf.)
Es würde auch niemand einen Müllmann einstellen der nur 10Kilo heben darf. Und da sind wir wieder am Anfang: Wenn der Job bedingt dass man mehr als 10Kilo heben muss um dort arbeiten zu können, dann ist er eben nur für Männer und Frauen gedacht denen dies möglich ist. Da finde ich dann ein "Dann müssen wir halt Richtlinien erstellen die den Job auch für Frauen möglich macht die die Anforderung sonst nicht erfüllen würden"
Wo faktisch Unterschiede bestehen (z. B. bei der Chancengleichheit), können Menschen also auch unterschiedlich behandelt werden. Dass das hin und wieder groteske Züge annehmen kann, ist leider nicht von der Hand zu weisen.
Wobei man da auch wieder drüber reden könnte was Chancengleichheit denn tatsächlich ist wenn die Anforderungen für Frau angepasst werden dass auch schwächere Frauen einen bestimmten Job machen können, schwächere Männer aber nicht.
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Ich muss da einfach mal sYntiq zustimmen. Wenn in einem Job Tätigkeiten ausgeübt werden müssen, bei dem eine sehr hohe Traglast erreicht wird, dann muss sowas in die Stellenausschreibung rein und dann muss das ein Einstellungskriterium werden. Die Aussage "dann muss Frau den Lastenaufzug nutzen" finde ich persönlich irgendwie doof. Ich würde niemals auf die Idee kommen, einen entsprechenden Job ausüben zu wollen, da ich weiß, dass ich die körperlichen Voraussetzungen nicht habe. Ich kenne aber Frauen, denen ich das zutraue, die sich das selber zutrauen würden und auch tatsächlich in der Lage sind einem Mann mindestens ebenbürtig zu sein.
Ich halte jegliche Art von Quoten -also Vorschriften, wie viele Personen einer bestimmten Gruppe (mal ganz allgemein formuliert) vorhanden sein müssen- für nicht sinnvoll und für die echte Ungleichbehandlung. Der richtige Ansatz ist eigtl, dass die Leute in ihre Köpfe endlich reinbekommen, dass es keine grundsätzliche Eingrenzung geben darf, sondern immer individuell geguckt werden muss, ob jemand für eine Aufgabe befähigt ist. Aber so etwas dauert natürlich viel Länger als "mal eben einen Beschluss in der Regierung durchzuschieben", da dies einen Umdenkprozess von Jahrzehnten durch mehrere Generationen bedeutet. Aber hat ja auch niemand behauptet, dass das ein leichter Vorgang ist. Durch Quoten bekommt man auf jeden Fall nicht die Einstellung der Menschen geändert.
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Die "Norm" sagt dann im Grunde also "Frau: Das schwache Geschlecht."
Ich pers. kenne kaum eine Frau die mir NICHT kräftig einen auf den Deckel geben würde wenn ich sie als das schwache Geschlecht darstellen würde. :P
Das liegt aber höchstwahrscheinlich nicht daran, dass Frauen prinzipiell bestreiten würden, dass Männer in der Regel über viel größere Körperkräfte verfügen als Frauen, sondern eher in der Geschichte dieses Ausdrucks. Vor gar nicht mal allzu langer Zeit hielt Mann nämlich die Frau nicht nur für körperlich, sondern auch für geistig, seelisch und moralisch schwach und unterlegen. Aufgrund dessen würde ich diese Ausdrücke (starkes/schwaches Geschlecht) lieber nicht ernsthaft verwenden. ;)
Der Unterschied ist aber, dass du die Wahl hast - Frauen haben das in vielen Berufen jedoch nicht. (Weil z. B. niemand eine Müllfrau einstellen wird, die nur 10 Kilo heben darf.)
Es würde auch niemand einen Müllmann einstellen der nur 10Kilo heben darf.
Trotzdem macht es einen Unterschied, ob du aus rein persönlichen Gründen (kaputter Rücken) einen Job oder Beruf nicht ausüben darfst oder deshalb, weil du einem bestimmten Geschlecht zugehörig bist. Egal, ob "nur" aufgrund von Vorurteilen oder (fehlenden/vorhandenen) Gesetzen. Das gilt gleichermaßen für Mann und Frau: Über Chancengleichheit, zwanghafte Gleichstellerei sowie die Wege dorthin (und wie weit/ob man übers Ziel hinaus schießen darf^^) lässt sich trefflich streiten und das bereits seit vielen Jahrzehnten...^^
(Diese ewig gleiche, sich im Kreis drehende Diskussion mit seit Jahrzehnten immer denselben Argumenten, denselben aufkochenden Emotionen und demselben Gejammer beider Seiten macht mich persönlich schon lange einfach nur noch müde. Ein bisschen weniger Selbstmitleid und Selbstgefälligkeit, dafür mehr Humor und Verständnis für das jeweils andere Geschlecht würden beiden, Männern und Frauen, in dieser Diskussion mal ganz gut tun, finde ich. *wunschdenk* Und wieso schreib ich hier überhaupt... *stöhn*)