Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: Niobe am 26 Januar 2005, 15:22:23

Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Niobe am 26 Januar 2005, 15:22:23
Heute wurde bekannt gegeben, dass es denn Ländern nun erlaubt sei, Studiengebühren zu erheben.

Das heisst: alle 6 Monate 500 € für´s Studieren blechen!

EINE FRECHHEIT!!!

Ich dachte immer, es wäre ihnen so peinlich, dass die Deutschen nicht gerade für ihre Intelligenz berühmt sind???
Auf einmal sollen wir also auch noch dafür bezahlen, dass wir lernen möchten???

Für was sollen wir denn noch alles zahlen? Wir bezahlen ja schon für´s Essen Steuern, für Zigaretten, auf den Lohn ja sowieso, für´s Autofahren.... und nun auch noch für´s Lernen? Naja, es sind ja nicht direkt "Steuern", aber es ist doch unterm Strich genauso blödsinnig, oder???

Jetzt hab ich wegen 0,3 meinen Studienplatz nicht bekommen, ich warte noch auf den Platz und jetzt hab ich die Aussicht auch noch dafür bezahlen zu müssen....

Na Prost Mahlzeit!!!

Niobe

P.S.: Hamburg hat sich darüber übrigens auch sehr gefreut!
Titel: Re: Studiengebühren???
Beitrag von: Anonymous am 26 Januar 2005, 15:34:03
Zitat von: "Niobe"

P.S.: Hamburg hat sich darüber übrigens auch sehr gefreut!


Göttingen auch... gab ne gut besuchte Veranstaltung im Hörsaal, viel mehr Studenten gekommen als bei Planung angenommen...

Wen es interessiert:  http://www.asta.uni-hamburg.de/norddemo/
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 26 Januar 2005, 15:34:15
Zitat
Für was sollen wir denn noch alles zahlen? Wir bezahlen ja schon für´s Essen Steuern, für Zigaretten, auf den Lohn ja sowieso, für´s Autofahren.... und nun auch noch für´s Lernen? Naja, es sind ja nicht direkt "Steuern", aber es ist doch unterm Strich genauso blödsinnig, oder???

Und WIR bezahlen mit unseren Steuern auch das Gammelleben von arbeitsscheuen Langzeitstudies, die zwischen Abitur und Rente im Idealfall nur ein Studium nach dem nächsten absitzen wollen, und für solche Extremfälle halte ich Studiengebühren schon für angebracht (alles natürlich etwas überspitzt formuliert)
Gebühren allerdings von Anfang an pauschal zu erheben, halte auch ich für falsch.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: sober am 26 Januar 2005, 15:52:36
Thomas: Gebühren für Langzeitstudenten gibt es schon länger. Das ist also wenn überhaupt nur ein vorgeschobener Grund.

Studieren ist teurer als 1000 Euro pro Jahr. D.h. der Staat zahlt drauf.
Jetzt müssen Studenten mehr, oder anfangen zu arbeiten neben dem Studium und verlängern damit ihre Studienzeiten. Ich denke, das könnte nen Eigentor wie die Tabaksteuer werden.
Zudem find ich es unerhört von den Entscheidenen überhaupt zu erwähnen, das ganze über ein günstigen Kredit zu fahren. Menschen vor dem wirklichen Geldverdienen in Schulden zu werfen find ich mal unerhört. Zumal es das durchs Bafög ja auch schon gibt.

Studieren mutiert immer mehr zu einer Sache für Reiche und katapultiert Deutschland damit um Welten zurück.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: .~..RuNa..~. am 26 Januar 2005, 16:05:40
ich arbeite 20 std neben dem studium. dadurch habe ich jedenfalls mehr geld zur verfügung als jemand der bafög bezieht.
trotzdem wird es mir nicht möglich sein, mein studium fortzusetzen, wenn ich 500€ pro semester dafür zahlen soll.
sehr bitter.
es ist schon ärgerlich genug, dass der semesterbeitrag kontinuierlich höher wird.
so hätte ich also für 3 semester das geld zum fenster hinausgeworfen und längst voll verdienen können.

tolle motivation so direkt in der klausuren- zeit!

ich will in meinem jetzigen job nicht alt werden und mit 40 schon ein nervliches und körperliches wrack sein :(
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 26 Januar 2005, 16:13:51
Zitat
Studieren ist teurer als 1000 Euro pro Jahr. D.h. der Staat zahlt drauf.

Ohne Gebühren würde der Staat wohl noch mehr draufzahlen.

Zitat
Jetzt müssen Studenten mehr, oder anfangen zu arbeiten neben dem Studium und verlängern damit ihre Studienzeiten.

Das halte ICH für ein vorgeschobenes Argument.Das Geld ranholen müssen Studenten sowieso.Entweder durch Vati&Mutti, dann spielen Studiengebühren sowieso kein Rolle.Oder durch Nebenjobs, wie es wohl die meisten tun.Oder wie finanziert man sich sonst als Student bisher sein Leben ?

Zitat
Zudem find ich es unerhört von den Entscheidenen überhaupt zu erwähnen, das ganze über ein günstigen Kredit zu fahren. Menschen vor dem wirklichen Geldverdienen in Schulden zu werfen find ich mal unerhört

Mal die andere Seite : Es zwingt dich keiner, dein halbes Leben mit Studieren zu verbringen, wärend die anderen Arbeiten und steuern zahlen.Und wenn du für dich entscheidest, zu Studieren, mußt du das dann halt auch auf die Reihe kriegen.Und das schaffen bisher jede Menge studenten und das werden sie auch noch in Zukunft schaffen.Und auf der anderen Seite verdienen ausgelernte Studenten wenn sie einen Job haben, auch einiges mehr als der Normalsterbliche, so schlimm ist das also auch nicht.

Und wenn jetzt wieder jemand mit den brotlosen Künsten kommt : Sorry, nirgendwo steht geschrieben, das der Staat den Leuten ihrer Hobbystudiererei finanzieren muß.Wenn ich mich für Psychologie interessiere und dafür einen Volkshochschulkurs belege, muß ich den auch bezahlen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 26 Januar 2005, 16:21:26
Tja, da redet Thomas über etwas, von dem er keine Ahnung hat  :roll:

Studiengebühren zu erheben um die Lehre zu verbessern (wie es ja die Argumentation seitens der Politiker ist) ist per se eine Farce: Dann müssten 100% jener Gebühren in die Lehre, also: Besser ausgestattete Bibliotheken, mehr Professoren, bessere Studienmaterialien, ordentliche Räumlichkeiten, ordentliche Studienpläne etc. pp. fliessen.

Nun: Nichts davon ist im Moment der Fall.
Weder die angesprochenen Mängel sind auch nur ansatzweise bisher behoben worden (und das weiß jeder, der auch nur ein Semester studiert hat!), noch fliesst das Geld an die Uni zurück. Die Studierenden zahlen also nicht für sich selbst, sondern um Haushaltslöcher zu füllen - die nicht sie, sondern eher die Arbeitslosen und Rentner (unverschuldet) aufreissen.

Zum Thema Steuern: Viele Studierende arbeiten bereits jetzt 20h/Woche und 30h/Woche aufwärts in den Semesterferien (z.B. meinereiner), um sich überhaupt das Studium leisten zu können. Dem Staat liegen diejenigen garantiert nicht auf der Tasche. Im Gegenteil - viele Jobs die Studenten annehmen, würde manch Arbeitsloser nicht einmal mit der Kneifzange anfassen.

"Arbeitsscheue Langzeitstudis"? - Tja, gerade diejenigen die arbeiten, müssen (zwangsläufig) lange studieren, weil sich Arbeit mit den Studienplänen nicht einmal im Ansatz verträgt ... und auch da weiß ich wovon ich rede, ich wäre ohne Arbeitenmüssen nämlich schon längst fertig mit dem Studium.

Ach, und was Kredite seitens der Banken angeht: Jaa, die werden sie gerne geben. Wieder eine neue Gruppe gefunden, die man hochverschuldet später schröpfen kann. Studierende die dann womöglich nicht gleich einen Job haben, werden damit sofort ins ALG II geschickt. Vielen Dank für dieses großartige Konzept der Bereicherung der Banken und der Kaputtfinanzierung der "geistigen Elite", die dann nämlich nicht mehr forschen kann, weil sie ja dann jeden Job annehmen muss - und so landen dann irgendwann Physiker als Callshop-Berater ...

So, mehr von mir vorerst nicht. Nur soviel: Wer denkt, dass Studierende faule Socken wären die nix anderes zu tun hätten als lange schlafen, Party, saufen und n bisserl lernen - der hat wirklich keine Ahnung.

*aufreg*
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kallisti am 26 Januar 2005, 16:23:10
ES KOTZT MICH AN !


Sorry, aber musste meinem Ärger Luft machen!


Also:

1. Eben: Gebühren für Langzeitstudierende gibt/gab es bereits!

2. 2/3 der Studierenden arbeiten neben dem Studium - egal ob BAföG-Empfänger oder nicht!
(Nach meiner Info.)
Und: das BAföG reicht bei vielen sowieso nicht - weil Lebenshaltungskosten (insbesondere Mieten) so hoch sind...!!

3. Definitiv läuft das auf absolute Chancenungleichheit hinaus, ist Teil des "Sozialabbaus" und macht zunichte, was Ende der 1960er Jahre (und danach) hart erkämpft wurde!!

Ja, klar: studieren kann bald wirklich nur noch, wer es sich finanziell erlauben kann - und das wird eine Minderheit werden/sein - die anderen, die´s dennoch versuchen, werden sehr hart zu kämpfen und sich extrem zu beschränken ... haben (und ob man unter derart verschärften Bedingungen noch erfolgreich ein Studium absolvieren bzw. durchhalten und durchziehen kann, das halte ich für sehr fraglich!!).


Es gibt viele Studierende, die definitiv sogar mehrere Jobs neben dem Studium machen und auch in den Semesterferien noch arbeiten (müssen), um überhaupt über die Runden zu kommen!

Wenn man Kind(er) hat, dann kann man´s sowieso bald ganz vergessen (je nachdem, wie alt diese sind und welche -kostenlose- Betreuungsmöglichkeiten... man so hat oder auch nicht hat) - es ist ein Kampf!



Ach, scheisse is das doch!!!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kallisti am 26 Januar 2005, 16:27:05
... Ja, messie hat´s viel besser, genauer dargestellt!

Kann ihm nur Recht geben!!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kortirion am 26 Januar 2005, 16:30:52
nein, ich lasse mich jetzt nicht über die Inhalte aus, da das hier ohnehin zwecklos scheint.

Nur zu kallistis "ja, klar: studieren kann bald wirklich nur noch, wer es sich finanziell erlauben kann"...

Wenn ich ab dem kommenden WS anfangen wollte zu studieren (und nicht dann fertig wäre), könnte ich das Studium nicht finanzieren. Es bliebe mir nichts anderes übrig, als eine Ausbildung o.ä. zu machen.

Damit bin ich sicher nicht der einzige und das kann nicht Sinn und Zweck deutscher Bildungspolitik sein.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Anonymous am 26 Januar 2005, 16:31:14
Zitat von: "Kallisti"

Und: das BAföG reicht bei vielen sowieso nicht - weil Lebenshaltungskosten (insbesondere Mieten) so hoch sind...!!


So ein Schwachsinn... wer den Höchstsatz bekommt, hat verdammt viel Geld zur Verfügung (im Vergleich zu Studenten, die selbst aufkommen MÜSSEN oder durch Eltern finanziert werden)  und muss weder hungern, noch arbeiten.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kortirion am 26 Januar 2005, 16:32:23
Wo lebst Du denn?

Im Zelt? Sorry, aber das ist Blödsinn. Bei den heutigen Lebenshaltungskosten reicht der Baföghöchstsatz alleine nicht aus.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Anonymous am 26 Januar 2005, 16:36:05
Zitat von: "Kortirion"
Wo lebst Du denn?

Im Zelt? Sorry, aber das ist Blödsinn. Bei den heutigen Lebenshaltungskosten reicht der Baföghöchstsatz alleine nicht aus.


ich bekomme keinen cent bafög. sehe nur, wie meine mitbewohnerin mit dem geld, was sie monatlich zur verfügung hat (bafög), wunderbar über die runden kommt ... und sie lebt definitiv nicht im Zelt.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 26 Januar 2005, 16:40:20
Zitat
Studiengebühren zu erheben um die Lehre zu verbessern

Wäre aber nicht MEIN Ziel, sondern Gebühren, um die Gammler aus den Höhrsählen zu vertreiben.Die (im Gesamtkontext gesehen) paar Kröten, die da an Gebühren zusammenkommen, werden ja nicht mal ansatzweise reichen, um die laufenden kosten einer Uni zu decken.Diese Gebühren sind mit Absicht ein erzieherischen Mittel.

Zitat
Zum Thema Steuern: Viele Studierende arbeiten bereits jetzt 20h/Woche und 30h/Woche aufwärts in den Semesterferien (z.B. meinereiner), um sich überhaupt das Studium leisten zu können. Dem Staat liegen diejenigen garantiert nicht auf der Tasche. Im Gegenteil - viele Jobs die Studenten annehmen, würde manch Arbeitsloser nicht einmal mit der Kneifzange anfassen.

"Arbeitsscheue Langzeitstudis"? - Tja, gerade diejenigen die arbeiten, müssen (zwangsläufig) lange studieren, weil sich Arbeit mit den Studienplänen nicht einmal im Ansatz verträgt ... und auch da weiß ich wovon ich rede, ich wäre ohne Arbeitenmüssen nämlich schon längst fertig mit dem Studium.

Also echt : Seit wieviel hundert Jahren könntest du schon fertig sein mit studieren ? Wie oft hast du schon das Fach gewechselt ?

Zitat
So, mehr von mir vorerst nicht. Nur soviel: Wer denkt, dass Studierende faule Socken wären die nix anderes zu tun hätten als lange schlafen, Party, saufen und n bisserl lernen - der hat wirklich keine Ahnung.

Sicherlich (hoffentlich) nur eine Minderheit.Aber du willst mir doch nicht allen ernstes erzählen, das es sowas nicht gibt, oder ?

Studenten sollen mal zu gehobenen Beruflichen Positionen finden.Sie sollen mal Führungskräfte werde.Um diese Voraussetzungen zu erfüllen, muß man schon eine gewisse Zähigkeit und einen inneren Antrieb mitbringen, und gegen die wiedrigkeiten des Lebens ankämpfen.Und mit ein wenig von dieser einstellung im Gepäck schafft man es dann auch.

Universitäten sind nicht dazu da, um Tagträumern und Wegsuchern im Leben ein möglichst reibungsloses treiben im Studium zu ermöglichen, auch wenn das vielen nicht gefällt.

Ich habe im Beruf des öfteren mit ehemaligen Studenten zu tun, bei vielen frage ich mich, wie die es überhaupt schaffen, sich nach dem Toilettengang alleine den Hintern abzuwischen und die Hosen wieder anzuziehen, sowas unselbstständiges hab ich noch nicht erlebt.Und selbst die haben irgendeinen Universitären Abschluß zustandebekommen, also muß es für den Rest ja wohl auch machbar sein, oder ?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kortirion am 26 Januar 2005, 16:41:26
Der Bafög-Regelsatz beträgt im Mom. 466 €.

Nehmen wir mal an, man hat vorsichtig geschätzt folgende Fixkosten:

200€ Miete
110€ Semesterbeiträge (inkl Studiengebühren)
55€ Kranken- und Pflegeversicherung
~ 40 € GEZ, Telefon etc

=405 €

Dann hat man im Monat noch 61€ für Essen, Kleidung, Bücher/Lernmaterial und alles andere.

Na klar, man kann vom Bafoeg leben.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Anonymous am 26 Januar 2005, 16:46:19
Zitat von: "Kortirion"
Der Bafög-Regelsatz beträgt im Mom. 466 €.

Nehmen wir mal an, man hat vorsichtig geschätzt folgende Fixkosten:

200€ Miete
110€ Semesterbeiträge (inkl Studiengebühren)
55€ Kranken- und Pflegeversicherung
~ 40 € GEZ, Telefon etc

=405 €

Dann hat man im Monat noch 61€ für Essen, Kleidung, Bücher/Lernmaterial und alles andere.

Na klar, man kann vom Bafoeg leben.


Semesterbeiträge zahlt man ein Mal pro Semester. Die meisten studenten sind bei ihren Eltern mitversichert, dh. zahlen keine Versicherungsbeiträge- Laut meiner Mitbewohnerin liegt der HÖCHSTSATZ in Niedersachsen bei 535 Euro bzw. 565 (oder so...) in HH.

Viele Studenten bekommen zusätzlich von den Eltern aufgerundetes Kindergeld... So als Info. Nicht das Thema hier, wollt ich nur mal am Rande erwähnt haben...

Egal ob nun bafög-Bezieher oder nicht, wir wollen alle keine Studiengebühren zahlen...  :wink:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 26 Januar 2005, 16:46:21
Und wieviel wäre das, wenn ich mal dreist fragen darf, chromebitch? - Kann ja auch sein, dass da jemand heimlich sponsored bei Mama+Papa ist - ist in diesem Fall keine Unterstellung, habe ich aber bei jenen die "gut über die Runden" kommen, oft genug erlebt, und darum frage ich.

Im übrigen: Meinereiner bekommt kein Bafög. Ich lebe von 665 Euro im Monat (Wohngeldzuschuss inklusive) bei Miete von 300 Euro. Da kommt dann noch Strom, Telefon, Krankenkassenbeitrag (bei mir: 100 Euro) hinzu. Zum Leben habe ich also 175 Euro monatlich. Es geht, funktioniert sogar mit Parties .. aber ich muss sehr genau rechnen.
Und ich denke: Vielen Studierenden wird es ähnlich gehen. Zumindest kenne ich eine Menge, denen es ähnlich geht.

Ganz abgesehen davon: Auch BAFÖG ist ein Modell zur Selbstverschuldung, da man ja die Hälfte davon zurückzahlen muss ... und das kann es ja nun wirklich nicht sein.

Studierende zahlen so schon genug: Für Bücher (die beileibe nicht billig sind), für Lehrmittel (im Laufe eines Studiums kommt Papier in Höhe des Michel zustande), für Praktika (denn für die meisten sieht man keinen Cent). Es ist also nicht so, dass der Steuerzahler von den Studierenden nix sieht - im Gegenteil, sie konsumieren i.d.R. alles was sie verdienen auch zwangsweise wieder. Gerade das ist etwas, wovon der Staat immer träumt .. daß man jeden Cent den man verdient, wieder ausgibt...

>edit< ok, die Frage da oben kann ich mir nu inzwischen wohl schenken... dennoch: Selbst mit Kindergeld ist es nicht genug, das macht Kortirions Rechnung trotz dessen immer noch klar.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: sober am 26 Januar 2005, 16:47:09
Hmm, nicht jeder Student studiert länger als er muss, aber jeder Student muss dieses Geld aufbringen.
Und das Argument: Wenns Papa/Mama Zahlt ist doch eh wurscht: ich kenn Familien mit mehr als 1 studierenden Kind.  Zudem weiss ich von mind. einer, die sich nichtmal die 1000Euro leisten könnte, die das Studium köstet dann im Jahr.
Daraus folgt: Bildung nurnoch für Reiche.

@Thomas: ich weiss ja nicht wie das so bei dir ist. Du verteufelst hier scheinbar das Studieren, weil es dich Geld kostet. Willst du wirklich auf die Berufe verzichten, die nur mit Studium gehen? Keine Ärzte mehr und so?

Ich muss übrigens dazu sagen, daß ich nicht Studiert habe, und seit meiner Zivildienstzeit Steuern zahle.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: .~..RuNa..~. am 26 Januar 2005, 16:50:37
Zitat von: "Kortirion"
Der Bafög-Regelsatz beträgt im Mom. 466 €.

Nehmen wir mal an, man hat vorsichtig geschätzt folgende Fixkosten:

200€ Miete
110€ Semesterbeiträge (inkl Studiengebühren)
55€ Kranken- und Pflegeversicherung
~ 40 € GEZ, Telefon etc

=405 €

Dann hat man im Monat noch 61€ für Essen, Kleidung, Bücher/Lernmaterial und alles andere.

Na klar, man kann vom Bafoeg leben.


ich denke, 200€ miete ist ziemlich tiefgestapelt.
und an semesterbeitrag hab ich soeben 185€ überweisen müssen!
ausserdem find ich die diskussion so langsam wieder reichlich daneben, da alles über einen kamm geschert wird. mit einer der ansicht "studenten sind alle scheisse" kommen wir hier jedenfalls nicht weiter.können wir uns vielleicht darauf einigen, dass wir hier nicht von langzeitstudenten aus faulheit reden?
ich denke, dagegen, dass langzeitstudenten nach zig semestern mal was an kohle obendraufpacken sollen, hat hier niemand etwas.

es gibt zusätzlich die leute, die ewig eingeschrieben bleiben, um den status zu behalten und vergünstigungen abzugreifen. find ich auch reichlich unsozial.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kortirion am 26 Januar 2005, 16:52:31
chromebitch: Die 110 € sind von 665€ im Semester (Beispiel Uni Lüneburg) bereits auf einen Monat heruntergerechnet.
Kindergeld etc. habe ich nicht miteinbezogen, da es darum ging, ob man von bafög leben kann.
Wer familienversichert ist, hats gut, voraussetzen kann man das aber nicht. Und verallgemeinern schon gar nicht.

Also kann man imho nicht allein von Bafoeg leben.

Nachtrag: Runa: Ja, die Miete ist sehr niedrig angesetzt, ich zahle auch bei weitem mehr, ich wollte nur dem "WG-Argument" vorbeugen und bin in der Schätzung lieber vorscihtig geblieben.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 26 Januar 2005, 16:57:34
Nun, die Rechnung ist von Kortirion wohl mit Bedacht so vorsichtig ausgefallen: Unter 300€ kommt man an Miete in HH sicher kaum aus, nicht einmal in WGs .. die Kosten für GEZ und Telefon sind auch zu niedrig gerechnet, weil das Angegebene eben gerade mal die Grundgebühren (!) deckt, die Semesterbeiträge sind auf den Monat (von 660 Euro für 6 Monate) runtergerechnet, und Strom- wie Nebenkosten (Müllgrundgebühr, etc.) sind ebenfalls nicht drin.

Wirklich entspannt leisten kann ein Studium bereits heute sich nur, wer:
a) noch zuhause lebt (und zwar das Gesamte Studium lang!),
b) nix zuhause bei den Eltern abgibt,
c) das Kindergeld von ihnen bekommt (das viele Eltern allerdings selbst brauchen),
d) von den Eltern unterstützt wird, und sei es nur darin, dass sie zuhause das Essen einkaufen ohne Geld dafür zu verlangen.

Alle anderen führen einen Lebensstandard, der knapp über der Mindestgrenze liegt.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kortirion am 26 Januar 2005, 16:59:17
Zitat von: "messie"
Alle anderen führen einen Lebensstandard, der knapp über der Mindestgrenze liegt.


Und das trotz Arbeit neben des Studiums sofern der Umfang der Arbeit die Grenzen des legalen nicht überschreitet.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Anonymous am 26 Januar 2005, 17:00:33
da kann ich nur herzhaft lachen  :lol:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kortirion am 26 Januar 2005, 17:03:00
Warum?

Wer Bafoeg bezieht darf im JAHR 4.206,62 Euro brutto dazuverdienen.

Das steigert natürlich das monatlich verfügbare Geld ganz erheblich.

Im übrigen fällt man auch sehr schnell aus der studentischen Krankenversicherung raus wenn man "zuviel" verdient, in dem Falle würden meine oben genannten monatlichen Fixkosten noch um einiges steigen.

Nachtrag:

Bafoeg+ max. 350€ legaler Nettoverdienst/Monat: 821€
Existenzminimum (gemäß steuerrechtlichem Grundfreibetrag): 638€

Und das, wenn man wirklich so viel wie eben möglich arbeitet. Im Schnitt betrachtet stimmt messies Aussage also.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 26 Januar 2005, 17:09:23
Zitat
Und das Argument: Wenns Papa/Mama Zahlt ist doch eh wurscht: ich kenn Familien mit mehr als 1 studierenden Kind. Zudem weiss ich von mind. einer, die sich nichtmal die 1000Euro leisten könnte, die das Studium köstet dann im Jahr.

Da hab ich mich vieleicht etwas unklar ausgedrückt : Mit sponsored by Mama&Papa meinte ich die Kinder reicher Eltern, bei denen die Studiengebührenfrage eh' keine Rolle spielt.

Zitat
@Thomas: ich weiss ja nicht wie das so bei dir ist. Du verteufelst hier scheinbar das Studieren, weil es dich Geld kostet

Nein, wie ich schon ganz am Anfang schrieb, halte ich sogar Studiengebühren wärend des Erststudiums für tlw. bedenklich, solange es zeitlich in einem gewissen Rahmen bleibt.

Ich habe nur etwas gegen vorsätzliche Faulenzer, die sich bis zur Rente auf Staatskosten durchs Studentenleben dröhnen.
Zitat
ich denke, dagegen, dass langzeitstudenten nach zig semestern mal was an kohle obendraufpacken sollen, hat hier niemand etwas.

es gibt zusätzlich die leute, die ewig eingeschrieben bleiben, um den status zu behalten und vergünstigungen abzugreifen. find ich auch reichlich unsozial.


Dem kann ich mich anschließen.

Außerdem bin ich der Meinung, das Studenten in ihren späteren Berufen generell über dem Standard stehen (was bezahlung, berufliche stellung und einkommen angeht).Daher sollten sie wärend des Studiums auch zeigen, das sie in der Lage sind mehr zu leisten als der Standard.Wer einfach&bequem durchs Leben kommen möchte, sollte eben nicht unbedingt studieren.Dies nur so am Rande.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Eisbär am 26 Januar 2005, 17:14:47
Tja...

Ist doch alles fürn Popo...

Mir geht's da wie Kortirion. Wenn ich nicht in den nächsten 12-18 Monaten fertig werden würde, bräuchte ich auch gar nicht anfangen mit studieren.

Einer der Gründe, daß ich noch nicht fertig bin, ist, daß ich mir manche Bücher, die dringend notwendig sind (und nicht in der Biblothek vorhanden) nicht leisten konnte.

Im Groben und Ganzen läuft meine aktuelle Situation (ohne Studiengebühren) schon darauf hinaus, daß ich mein Studium für mindestens ein halbes Jahr unterbrechen muß, um das Geld für die letzten 2-3 Semester zu verdienen.

Toll, ganz toll.

Sorry, Thomas, aber Studiengebühren vertreiben nicht nur Langzeitstudenten, sondern auch einfach die, die es sich nicht leisten können, aber die Begabung hätten.

In Österreich haben ca. 30% der Studenten nach Einführung von 360€ pro Semester als Studiengebühren ihr Studium abgebrochen. Das waren nicht nur Langzeitstudenten.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: phaylon am 26 Januar 2005, 17:22:27
Zitat von: "Eisbär"
In Österreich haben ca. 30% der Studenten nach Einführung von 360€ pro Semester als Studiengebühren ihr Studium abgebrochen. Das waren nicht nur Langzeitstudenten.

Nachtrag: Und manche Säle der Wiener Universitäten sollte man immer noch nur mit Sturzhelm betreten, so wurde mir jedenfalls berichtet. Empfinde ich auch als wahrscheinlich.


p
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Mentallo am 26 Januar 2005, 17:33:27
Zum Thema BAföG:
Vielleicht kann man sich in Göttingen mit dem Höchstsatz eine schöne Zeit machen, aber NICHT in Hamburg!
Ich bekomme den Höchstsatz, WEIL ich schon mehrere Jahre gearbeitet habe!
Das ist nämlich VORAUSSETZUNG dafür!
Abgesehen davon reche ich pro Jahr mit einem Schuldenaufkommen von ca 3500€.
Nach meinen laufenden Kosten (BAföG minus Miete(günstiges WG-Zimmer), Krankenkasse, Semestergebühren) habe ich pro Monat 220€. Für ALLES!  
Also mal schön die Finger stillhalten.

Und nein, ich mecker nicht über das BAföG ansich.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kortirion am 26 Januar 2005, 17:36:10
Mentallo: Aber 220€ OHNE den Abzug der jetzt drohenden Studiengebühren für das Erststudium, oder?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Mentallo am 26 Januar 2005, 17:37:24
Ja.

Edit: Ich habe also rund 50 Euro pro Woche. Und Leute fragen mich, warum ich mich nicht mit 10€ an einem Geburtstagsgeschenk beteilige.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Speed Queen am 26 Januar 2005, 17:41:27
Ich komme gerade von der Demonstration. Wenn ich mich abgeregt habe, schreib ich hier auch mal meine Meinung.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 26 Januar 2005, 17:50:51
Um mal Thomas (und anderen CDU (?)-Wählern) etwas zu den Faulpelzen unter den Studierenden zu sagen:

Erstens: Auf wieviel Prozent beziffert Ihr denn die Faulpelze?

Zwotens: Ich wage jetzt mal die Behauptung, dass diese Quote unter einem Prozent liegt.
Wie ich dazu komme?

* ich habe in meinem Studienleben gut 400 Studierende etwas besser kennengelernt. Darunter waren ganze 3 (in Worten: Drei!) dabei, auf die die Definition eines Faulpelzes passt. Interessanterweise waren genau diese drei Leute jene sponsored von reichen Eltern die ihr Studium mit "wieso arbeiten? Solange Mum&Dad mitspielen, studier ich lieber. Müsssen ja nicht erfahren, daß ich nix für tue..." begründeten. Die wird man mit solchen Gebühren natürlich nicht los.

* Ich habe eine ganze Reihe von Studierenden kennengelernt, die im Laufe des Studiums festgestellt haben daß das nix für sie ist. Diejenigen haben -nein, nicht weiterstudiert, sondern abgebrochen oder den Studienplatz dorthin gewechselt, wo sie wirklich hinpassten. Nix mit faulen Langzeitstudierenden. Die studieren lange - dafür das zwote Studium aber auch hochmotiviert und überdies auch sehr qualifiziert.

* Im Studium gibt es so eine Kleinigkeit - die nennt sich Prüfung. Und die wird auch den faulsten Studierenden nicht erspart ... in VWL z.B. wurden dadurch so ziemlich alle bereits nach 2 Jahren gekillt ...
(Allerdings gebe ich zu, dass in Sachen Abschlussprüfung da noch Bedarf besteht, da sollte man schon eine Verpflichtung zu früheren Abschlussversuchen in vielen Studiengängen einführen.)

* Sieh Dich um: Wer arbeitet z.B. in der Gastronomie als Kellner, etc..? Ausländer und ... Studenten..., ver verteilt Handzettel, macht Umfragen, sitzt hinter der Kasse oder ist Sicherheitsdienst für einen besch...enen Lohn? Hausfrauen, Schüler und ... Studenten...
Wenn es so viele Faulpelze gäbe, dann gäbe es nicht so viele von, die man in diesen Jobs anträfe.

Tja, und das alles sind nur rein persönliche Erfahrungen - das Zahlenwerk (z.B. wie klein die Quote der Bafög-Empfänger ist, ergo: Der Rest muss arbeiten oder voll von den Eltern finanziert werden...) spricht da zusätzlich noch eine deutliche Sprache, dass es nämlich mit der Faulheit der Studierenden lange nicht so schlimm bestellt ist, wie manch CDU/CSU-Politiker uns weismachen will.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Mentallo am 26 Januar 2005, 17:56:42
Zitat von: "messie"
[...]spricht da zusätzlich noch eine deutliche Sprache, dass es nämlich mit der Faulheit der Studierenden lange nicht so schlimm bestellt ist, wie manch CDU/CSU-Politiker uns weismachen will.


Das Dumme ist nur, dass eben diese Politiker seit über 30 Jahren im (fett bezahlten)Berufsleben stehen und leider vergessen haben, wie studieren damals _wirklich_ gewesen ist.
Man verdrängt ja immer das Negative.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 26 Januar 2005, 18:05:13
Was haben denn alle gegen Faulheit?

Ich finde, dass man auch faul sein darf.

Was spricht dagegen? Warum müssen denn Faulenzer unbedingt mit Strafgebühren auf Linie gebracht werden? Nur damit die "Im Schweisse Deines Angesichts-Alltagsethik" der Konservativen nicht gänzlich von der postmaterialistischen Wahlfreiheit abgelöst wird?

Für das Recht auf Faulheit!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kallisti am 26 Januar 2005, 18:23:23
@chromebitch, Thomas und eigentlich alle



 Es ist doch die Frage, was man von dem Geld, das man hat (durch BAföG und/oder Jobs), bezahlen muss!!

Also ich wurde noch nie von irgendwelchen Eltern (welche Eltern?) oder sonstigen Familienangehörigen (welche Familie??) in irgendeinerweise unterstützt.

Aber: ich muss zahlen:

Miete, Gas, Strom, Krankenkassenbeitrag (mtl.: €123,17!!, da ich über 30 bin), Telefon/Internet, Haftpflichtvers. (weil ich ein Kind hab, da ist sowas einfach notwendig - hatte früher auch keine!), Semesterbeitrag, Lebensmittel (Nahrungsmittel, Wasch-/Putzmittel, Kosmetika), GEZ-Gebühr und Sportverein für meinen Sohn und eben: Bücher, Kopien (da kommen pro Semester auch mal so €20,- bis 40,- ! zusammen: nur für die Kopien - Bücher noch nicht eingerechnet!!).
Und dann zahle ich noch diverse Schulden in Raten ab...


Ich rauche nicht (mehr), ich konsumiere keinen Alkohol oder sonstige Drogen, ich habe keine kostenverursachenden Hobbies, ich verreise nie, ich kann mir kulturelle oder sonstige Veranstaltungen nicht leisten, ich kaufe Klamotten und Bücher eigentlich nur Secondhand (so weit es eben möglich ist).


Ich weiß eigentlich nicht wirklich, wo ich noch "sparen", "mich beschränken", verzichten soll:?

Ich habe schon alle möglichen Jobs gemacht und diverse Ausbildungen angefangen -> vor meinem Studium und während desselben (einige der Jobs).

Ich lebe in eigenem Haushalt seit ich 17 war, ich bin Mutter seit ich 19 war, ich habe keinen Führerschein, kein Auto, kein Handy - den PC hab ich auch noch nicht lange (seit ca. 2 Jahren, vlt. auch seit 3).


Der einzige "Luxus", den ich mir -jetzt- leiste, ist: MEIN STUDIUM!


Und: ich bin mir sicher, dass ich nicht die einzige bin, die in dieser Situation... ist!


So, jetzt seid ihr also bestens informiert.  Was soll´s!?



@Thomas

sag mal, bitte: wozu ist deiner Meinung nach ein Studium gut?
Es klingt bei dir irgendwie total so, als seien alle Geisteswissenschaften eigentlich sowieso für´n A..... !??

Also haben nur die Studierenden ein Recht auf kosten"günstiges" bzw. gebührenfreies Studium, die einen wirtschaftlich verwertbaren Beruf damit anstreben/dazu ausgebildet werden??



Ach ja: so ist es: das BAföG muss zur Hälfte zurückgezahlt werden!!


Und zum Thema Langzeitstudierende: eine ganze Menge bekannte Politiker (gerade auch aus CDU und FDP! - z.B. Helmut Kohl) waren Langzeitstudierende!! (Die Quelle muss ich nochmal suchen, falls jemand das belegt haben will. Es ist jedenfalls Fakt!)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 26 Januar 2005, 18:28:09
Zitat
Um mal Thomas (und anderen CDU (?)-Wählern) etwas zu den Faulpelzen unter den Studierenden zu sagen:

Die "anderen" gibt es hier nicht, du mußt wohl mit mir vorlieb nehmen.(Mir ist schon klar, das hier Kritik von allen Seiten kommt, bei dem Studi-Anteil unter den Forumsteilnehmern.Das ist in etwa so, als wenn ich auf dem Bundesparteitag der Grünen eine Rede gegen die Ökosteuer halten würde.)

Zitat
Erstens: Auf wieviel Prozent beziffert Ihr denn die Faulpelze?

Auf jeden Fall zu hoch oder warum haben sich andere Leute (nicht ich) die Studiengebühr ausgedacht ? Das Staatssäckel damit maßgeblich zu füllen is ja wohl nicht, wie ich schon an anderer Stelle anmerkte.

Zitat
* Ich habe eine ganze Reihe von Studierenden kennengelernt, die im Laufe des Studiums festgestellt haben daß das nix für sie ist. Diejenigen haben -nein, nicht weiterstudiert, sondern abgebrochen oder den Studienplatz dorthin gewechselt, wo sie wirklich hinpassten. Nix mit faulen Langzeitstudierenden. Die studieren lange - dafür das zwote Studium aber auch hochmotiviert und überdies auch sehr qualifiziert.


Super.Und vieleicht sind da ja auch noch einige dabei, die im laufe der Zeit feststellen, das auch das zweitstudium nichts für sie ist.Oder das drittstudium.Und mit welchem Recht soll so jemand immer weiter kostenlos Studieren dürfen ? Wie gesagt, Erststudium innerhalb eines gewissen Zeitraumes gerne kostenlos, aber mehr nicht.Warum muß für solche Leute Berufsfindung auf staatliche Kosten erfolgen ?

Zitat
Sieh Dich um: Wer arbeitet z.B. in der Gastronomie als Kellner, etc..? Ausländer und ... Studenten..., ver verteilt Handzettel, macht Umfragen, sitzt hinter der Kasse oder ist Sicherheitsdienst für einen besch...enen Lohn? Hausfrauen, Schüler und ... Studenten...

Ja, und Zeitarbeiter, ehem. Lanzeitarbeitslose und gelernte Fachkräfte.Es ist ja nicht so, das alle Nervjobs in diesem Lande ausschließlich von Studenten besetzt sind.

Zitat
Wenn es so viele Faulpelze gäbe, dann gäbe es nicht so viele von, die man in diesen Jobs anträfe.

Ich denke eher, das es genügend Leute gibt, die mit diesem schlurfigem durchs-leben-kommen und der Mischung aus hier ein bischen Studieren und da ein bischen Arbeiten recht gut fahren, denn kaum einer von denen macht diese Nervjobs 40 Std/Woche.Hab' noch keinen Studenten gesehen, der sich überarbeitet hätte.

Zitat
Was haben denn alle gegen Faulheit?

Ich finde, dass man auch faul sein darf.

Klar.Solange ich dafür nicht in Form von Steuern bezahlen muß, kann hier jeder machen was er will.Von mir aus auch ein Leben lang.

Zitat
Das Dumme ist nur, dass eben diese Politiker seit über 30 Jahren im (fett bezahlten)Berufsleben stehen und leider vergessen haben, wie studieren damals _wirklich_ gewesen ist.
Man verdrängt ja immer das Negative.

Vieleicht waren die Verhältnisse in Bezug auf's Studieren damals ja auch anders ?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kallisti am 26 Januar 2005, 18:33:38
@Thomas


Zitat
Zitat:
Das Dumme ist nur, dass eben diese Politiker seit über 30 Jahren im (fett bezahlten)Berufsleben stehen und leider vergessen haben, wie studieren damals _wirklich_ gewesen ist.
Man verdrängt ja immer das Negative.

Vieleicht waren die Verhältnisse in Bezug auf's Studieren damals ja auch anders ?




Die waren nicht nur vielleicht, sondern definitiv "anders": nämlich studierten die heutigen "Machthaber"/Politiker unter einer damals noch sozialen, gerechten/sozial-gerechten SPD-Regierung - ohne Studiengebühren  :!:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 26 Januar 2005, 18:36:38
Und? Was lernen wir nun daraus?

Faulpelze ins Arbeitslager...?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 26 Januar 2005, 18:42:56
Zitat
Vieleicht waren die Verhältnisse in Bezug auf's Studieren damals ja auch anders ?

Das waren sie in der Tat: Da waren nämlich die Räumlichkeiten vielerorts noch NEU, die Bibliotheken in akzeptablem Zustand und es gab ausreichend Lehrkörper für ein ordentliches Studium....

Zitat
oder warum haben sich andere Leute (nicht ich) die Studiengebühr ausgedacht ?

Weil sie von 12 bis Mittag denken. Daß es damit nämlich nicht die faulen, sondern eher jene Studenten trifft die sehr viel besser studieren, nämlich:
* sich um Praktika bemühen,
* bereits während des Studiums Berufserfahrung schnuppern,
* jene die von zuhause ausziehen und dadurch ERWACHSEN werden ...
und halt nicht jene die faul sind - denn viele der wirklich faulen (meine Erfahrung) sind jene, denen das Geld von Mum&Dad hinterhergeworfen wird.

Zitat
Warum muß für solche Leute Berufsfindung auf staatliche Kosten erfolgen ?

Es gibt auch genügend Leute die eine zweite, eine dritte Lehre machen .. meist, weil sie auf dem Markt keine Stelle finden. Zudem ist es so, dass ein Zweitstudium bereits heute gut überlegt sein will, da Bafög wegfällt, da hierdurch das Überschreiten der 30 wahrscheinlich wird und so das Leben eh erheblich teurer. Also, glaub mir: Wer sich für ein zweites Studium entscheidet und ein anderes abbricht, der überlegt genau weswegen er es tut. Und, btw: Man mag es nicht glauben, aber manch Studiengang gibt es noch neu, so dass einige bei Antritt ihres Erststudiums noch nicht einmal die Möglichkeit hatten, ihr Wunschstudium anzutreten. Und was macht man dann halt? Eine Ausbildung beginnen - und ein Studium ist durchaus eine Ausbildung, allen Unkenrufen zum Trotz.

Zitat
Hab' noch keinen Studenten gesehen, der sich überarbeitet hätte.

Nicht? Dann kennst Du eindeutig so ziemlich keinen Studenten bzw. hast noch keinem von ihnen ernsthaft zugehört. Man erzählt (ja, auch Studenten) halt ungern, dass einen die Ausbildung mit ihren Umständen (Arbeit, etc.) sehr fordert, manchmal auch überfordert. Aber -in der Tat- es ist eben so.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Eisbär am 26 Januar 2005, 18:45:50
Zitat von: "Thomas"
denn kaum einer von denen macht diese Nervjobs 40 Std/Woche.Hab' noch keinen Studenten gesehen, der sich überarbeitet hätte.
Dazu geb ich mal diesen Link: http://www.gmx.net/de/themen/beruf/bildung/studium/345098.html?c=1754&f=portal_gmx&l=uebersicht_themen_click&s=vNqm4
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 26 Januar 2005, 18:51:08
Hoppla, so schnell kann ich gar nicht antworten, wie hier neue Beiträge reinkommen :

@Kallisti

Vieleicht bist du dann ja ein gutes Beispiel dafür, das die Studiengebühr doch noch nicht so perfekt funktioniert.Allerdings kann man auch nicht für alles und jedes eine Ausnahme machen, sonst könnte man sich die ganze Gebührengeschichte ganz schenken.

Zitat
@Thomas

sag mal, bitte: wozu ist deiner Meinung nach ein Studium gut?
Es klingt bei dir irgendwie total so, als seien alle Geisteswissenschaften eigentlich sowieso für´n A..... !??

Also haben nur die Studierenden ein Recht auf kosten"günstiges" bzw. gebührenfreies Studium, die einen wirtschaftlich verwertbaren Beruf damit anstreben/dazu ausgebildet werden??

Die Frage ist doch : Warum muß der Staat auch für Bildungsbereiche bezahlen, aus denen vermutlich nie etwas zurückommt ? Wem ist geholfen, wenn auf Staatskosten leute Studieren, die das rein aus interesse tun und bei denen kein Nutzen für den Staat erkennbar ist ?
Ich wiederhole gerne noch mal mein Beispiel von vorhin : wenn ich einen Volkshochschulkurs zu einem Thema, das mich interessiert mache, muß ich den auch bezahlen.
Sag mir, welchen Handfesten Nutzen ICH dadurch habe, das studierende brotloser Künste dies auf Staatskosten tun ?
Du hast in diesem Land anspruch auf kostenlose Grundbildung, 9-12 Jahre Schulbesuch, danach bist du im Prinzip selbst für dich verantwortlich.

Die Frage ist eben NICHT alleine, was die betreffende Person von einem Studium hat, sonder was die Gesellschaft davon hat (die es ja auch bezahlt) bzw. welche Berechtigungen es gibt, so etwas kostenlos anbieten zu können.

Und da du deine persönlichen Umstände hier ausführlich geschildert hast : Warum studierst du überhaupt ? Hättest du nicht längst schon einen Beruf mit solidem Einkommen haben und dir viele der geschilderten Sorgen ersparen können? Nur um das zu tun, was vieleicht ein Traum von dir ist ? Kann man in Bezug auf die Tatsache, das du Kinder hast, nicht sogar sagen das es etwas egoistisch ihnen gegenüber ist, weiter zu studieren ? Du bezeichnest das Studieren selber als quasi Luxus, meinst du, das du dir diesen "Luxus" in deiner Situation leisten kannst und solltest? Muß man da nicht prioritäten setzen ? Du hast schon mehrere Ausbildungen abgebrochen, warum ? Hattes du nicht damit schon mehr als eine Chance ? Ist nicht jeder irgendwo auch mal für sich alleine verantwortlich und muß zusehen, wie er klar kommt ? Muß der Staat jeden endlos fördern ?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Mentallo am 26 Januar 2005, 18:51:59
Die Profs an meinem Fachbereich sprachen von 60-80 Stunden, die alleine im Grundstudium wöchentlich anfallen.
Hab ich nicht mitgemacht, bin nicht mehr mitgekommen, nu breche ich ab.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Mentallo am 26 Januar 2005, 18:54:48
Thomas: Was für einen Schwachsinn schreibst Du da eigentlich zusammen?

Was für ein scheiss fauler Ingenieur hat Dein Haus gebaut? Und Dein Auto? Und Deinen Computer? Die Spielautomaten in Deinem Keller?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kortirion am 26 Januar 2005, 19:02:33
Ich halte die 42h aus Eisbärs Link auch für eher unterdurchschnittlich. Mindestens im Grundstudium ist das bei weitem mehr wenn man denn nebenher noch jobben muss, da sind Mentallos Zahlen bei weitem realistischer.

Die Arbeitsbelastung insb. der Zwischenprüfungen will ich mal jemanden ableisten sehen, der ansonsten 37 1/2h einem geregeltem Job nachgeht.

Immer diese faulen Arbeitnehmer. Können die nicht mal vernünftig arbeiten? Da würden sie dem Staat auch gleich mehr nützen und noch ein bißchen mehr Steueraufkommen erwirtschaften.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kallisti am 26 Januar 2005, 19:05:53
@Thomas


Also erstmal Folgendes vorweg:

Warum ich welche Ausbildungen gemacht und abgebrochen habe und warum ich jetzt (Philosophie) studiere, das geht mir dann doch zu sehr in meinen Privatbereich! Nein, damit will ich mich nicht "aus der Affäre ziehen", sondern um das alles zu erklären, müsste ich doch (noch) mehr persönliche Hintergründe ... anführen, wozu ich hier in der Tat dann doch nicht bereit bin!

Anmaßend finde ich, dass du von "Prioritäten setzen" sprichst, und: ob ich es "rechtfertigen" könne, als Mutter (jetzt) "noch" zu studieren - das geht ja wohl doch etwas zu weit!


Aber ja: ich setze Prioritäten und: nur weil ich Mutter bin, bin ich nicht die Minna und Sklavin und Dumpfkuh vom Dienst - oder anders ausgedrückt: Ich bin auch noch eine relativ junge Frau, mit eigenen Bedürfnissen, Wünschen, Zielen... - die mir doch wohl zustehen - ich bin nicht ausschließlich Mutter - oder was hast du eigentlich für ein Bild/Verständnis von Müttern/vom Muttersein... ??


Im Übrigen: mein Sohn leidet sicher weniger unter unserer aktuellen (finanziellen) Situation als ich, da ich zu seinen Gunsten auf meine Dinge... weitestgehend verzichte (seit er auf der Welt ist!).

Und: für meinen Sohn wäre einiges "entspannter", wenn es auch noch eine Familie im Hintergrund gäbe und wenn sein Erzeuger sich mit ihm befasste, sich für ihn interessierte usw. - gut, das führt jetzt zu weit, das deutete ich oben ja bereits an. Deshalb also: lass es gutsein, du erlaubst dir Urteile über Dinge, von denen du keine Ahnung bzw. mit denen du keine Erfahrung hast.



Und was den Nutzen für die Gesellschaft angeht:

Das geht also in Richtung: inwiefern/auf welche Weise nutzen Geisteswisschenschaften der Gesellschaft - aber: auch das ist ein weitläufiges eigenes Thema!

Und: sie nutzen der Gesellschaft enorm! Mindestens so viel wie die wirtschaftlich verwertbaren (Natur-) Wissenschaften bzw. Studienfächer bzw. daraus folgende Berufe bzw. dahin ausgebildete Studierende.



Und: ich denke nicht, dass ich wirklich eine Ausnahme bzw. ein Einzelfall bin - es gibt sicher eine Menge alleinerziehende Studentinnen, denen es zumindest ähnlich geht (finanziell gesehen)!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 26 Januar 2005, 19:13:25
Zitat
Und? Was lernen wir nun daraus?

Faulpelze ins Arbeitslager...?

Nein, sondern genau das, was ich schrieb : Tu was du willst, solange ich es nicht bezahlen muß.

@Eisbär : Da steht unter anderem :
Zitat
"Das Klischee vom Studentenleben mit viel Freizeit entspricht nicht mehr der Realität", sagte DSW-Geschäftsführer Achim Meyer auf der Heyde.

Sehr schön.Und jetzt bitte noch eine Info, die NICHT von der Studentenlobby kommt.Ich bin mir sicher, das z.B. CDU und FDP das ganz anders sehen und die Wahrheit insgesamt irgendwo dazwischen liegt.

@messie

Zitat
Es gibt auch genügend Leute die eine zweite, eine dritte Lehre machen .. meist, weil sie auf dem Markt keine Stelle finden

Richtig.Aber auch hier wieder : Auch ein zehnte Ausbildung muß (in der Regel) nicht der Staat bezahlen und alleine darin liegt der Unterschied.Nochmal : Ich will niemandem verübeln, was und wie lange er Studiert, sehe aber nicht ein das das mit Steuergeldern bezahlt wird.

Zitat
und ein Studium ist durchaus eine Ausbildung, allen Unkenrufen zum Trotz

Wie gesagt, ich habe schon beruflich so manchen Studenten getroffen, bei dem ich froh war, das er sich die Schuhe zubinden konnte, es gibt also (wie immer) solche und solche.

@Mentallo
Zitat
Was für ein scheiss fauler Ingenieur hat Dein Haus gebaut? Und Dein Auto? Und Deinen Computer? Die Spielautomaten in Deinem Keller?

Liest du eigentlich, was ich schreibe ? Ich rede von Studiengebühren für übertriebenes Langzeitstudium und du laberst was von Ingenieuren.Hab ich irgendwo behauptet, das ALLLE Studenten Gammler sind ? Gehören Ingenieure zur brotlosen Kunst ? Oder was willst du mir damit sagen ?

Zitat
Ich halte die 42h aus Eisbärs Link auch für eher unterdurchschnittlich. Mindestens im Grundstudium ist das bei weitem mehr wenn man denn nebenher noch jobben muss, da sind Mentallos Zahlen bei weitem realistischer.


Tja, ich kann das Gegenteil nicht beweisen.Aber dann müssen wohl alle, die für die Studiengebühren sind, völlig daneben liegen.Was mir immer noch keiner erklärt hat : Wozu sind die Gebühren denn dann da ? Haben sich ein paar Leute von CDU und  FDP mit den Verfassungsrichtern in Karlsruhe verbündet, um der Studentenschaft Deutschlands einfach mal an den Karren zu pinkeln wärend die Überwältigende Mehrheit der deutschen geschlossen gegen Studiengebühren sind ?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kortirion am 26 Januar 2005, 19:16:46
Wofür die da sind? Warum die Politiker Studiengebühren wollen?

Ganz einfach...500€ * 2.000.000 Studenten sind 1.000.000.000 € jedes Semester.

Das ist Geld...viel Geld!

Den Zusammenhang zu unserer Haushaltslage auf Länderebene muss man wohl nicht extra herstellen...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: .~..RuNa..~. am 26 Januar 2005, 19:16:49
Zitat von: "Kallisti"


Anmaßend finde ich, dass du von "Prioritäten setzen" sprichst, und: ob ich es "rechtfertigen" könne, als Mutter (jetzt) "noch" zu studieren - das geht ja wohl doch etwas zu weit!


Aber ja: ich setze Prioritäten und: nur weil ich Mutter bin, bin ich nicht die Minna und Sklavin und Dumpfkuh vom Dienst - oder anders ausgedrückt: Ich bin auch noch eine relativ junge Frau, mit eigenen Bedürfnissen, Wünschen, Zielen... - die mir doch wohl zustehen - ich bin nicht ausschließlich Mutter - oder was hast du eigentlich für ein Bild/Verständnis von Müttern/vom Muttersein... ??


Im Übrigen: mein Sohn leidet sicher weniger unter unserer aktuellen (finanziellen) Situation als ich, da ich zu seinen Gunsten auf meine Dinge... weitestgehend verzichte (seit er auf der Welt ist!).

Und: für meinen Sohn wäre einiges "entspannter", wenn es auch noch eine Familie im Hintergrund gäbe und wenn sein Erzeuger sich mit ihm befasste, sich für ihn interessierte usw. - gut, das führt jetzt zu weit, das deutete ich oben ja bereits an. Deshalb also: lass es gutsein, du erlaubst dir Urteile über Dinge, von denen du keine Ahnung bzw. mit denen du keine Erfahrung hast.



Kallisti, da mußt Du Dich nicht im Geringsten für rechtfertigen!
Mein erster Gedanke zu den entsprechenden Fragen von Thomas war in jedem Falle:" FRECHHEIT!"
Ich bin zwar nicht in einer mit Deiner vergleichbaren Situation, rege mich aber tierisch darüber auf, wenn Müttern ein schlechtes Gewissen gemacht wird, weil so einige Gestalten gerne Mütter hätten, die auf alles verzichten und dafür noch glücklich und dankbar sein sollen und ihnen die Kinder am besten noch vom Leib halten sollten!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Mentallo am 26 Januar 2005, 19:26:35
Zitat von: "Thomas"

Liest du eigentlich, was ich schreibe ? Ich rede von Studiengebühren für übertriebenes Langzeitstudium und du laberst was von Ingenieuren.Hab ich irgendwo behauptet, das ALLLE Studenten Gammler sind ? Gehören Ingenieure zur brotlosen Kunst ? Oder was willst du mir damit sagen ?


Nein, nur in Maßen.
Liest sich so.
Aber was sind den "brotlose Künste"?
Verstehst Du Dich auf die Gebiete, die Du mal eben pauschalisierst und verurteilst?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: schwarze Katze am 26 Januar 2005, 19:30:39
@Thomas
Ich studiere nicht, ich arbeite und bezahle Steuer. Aber ich bin auch gegen Studiengebühr.

Ich arbeite tagtäglich mit straffälligen Jugendlichen. Die kommen grostenteils aus Unterschicht, haben keinen Hauptschulabschlus und sind oft nicht ausbildungsfähig, weil ihnen das elementare Wissen fehlt.

Man kann mich fragen: "Was hat das mit Studiengebüren zu tun?"

Meiner Meinung nach, sehr viel! Wenn studieren die Privileg von Reichen wird, wird es mit laufe des Jahren immer mehr Menschen geben, die kein Wert auf Bildung legen, weil die sowieso wissen werden, dass sie sich Bildung nicht finanzieren können. Und dann werden sich immer mehr Jugendliche aus einfachen Verhältnissen fragen: "Warum soll ich mich in die Schule anstrengen, um mein Abi zu schaffen, wenn ich sowieso keine Kohle für Studium habe, was soll das Sch..." Und wir haben noch ein Schulabversager mehr im Projekt zu betreuen,( klar, es sichert mein Arbeitsplatz :wink: )
Und die Fachleute kann man aus China holen
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 26 Januar 2005, 19:30:49
@Kallisti:
Du hast ziemlich viel aus deiner Privatsphäre erzählt, also habe ich mich auch dazu geäußert.
Zitat
Aber ja: ich setze Prioritäten und: nur weil ich Mutter bin, bin ich nicht die Minna und Sklavin und Dumpfkuh vom Dienst - oder anders ausgedrückt: Ich bin auch noch eine relativ junge Frau, mit eigenen Bedürfnissen, Wünschen, Zielen... - die mir doch wohl zustehen - ich bin nicht ausschließlich Mutter - oder was hast du eigentlich für ein Bild/Verständnis von Müttern/vom Muttersein... ??

Von Sklavin und Dumpfkuh hat keiner was gesagt, und wenn du schreibst, das du die finanziellen Nachteile auf dich nimmst, damit dein Sohn diese nicht hat, ist das in Ordnung.

Meine eigentliche Frage war : Wäre es für dich selber nicht passender gewesen, auf das Studieren zu verzichten, eben weil deine Lebensumstände nicht so einfach sind (wie du selber dargestellt hast) ? Muß man sich das Leben dann auch noch unnötig schwer machen ? Das soll nicht anmaßend sein, sondern mich würde interessieren, was deine Antworten wären, wenn du dir diese Fragen stellen würdest ?

Zitat
..müsste ich doch (noch) mehr persönliche Hintergründe ... anführen, wozu ich hier in der Tat dann doch nicht bereit bin!

Kann ich verstehen, aber sieh es mal aus der Siche eines Aussenstehendem, der nur die Informationen hat, die du ihm gabst : Meinst du nicht, das du schon mehrere Chancen hattes ?

Meinst du, das das Ziel deines Studiums einmal deine Lebensumstände verbessern wird (rein materiell) ?

Zitat
..., rege mich aber tierisch darüber auf, wenn Müttern ein schlechtes Gewissen gemacht wird, weil so einige Gestalten gerne Mütter hätten, die auf alles verzichten und dafür noch glücklich und dankbar sein sollen und ihnen die Kinder am besten noch vom Leib halten sollten!

Wie gesagt, das waren Fragen die mich interessierten bzw. die Antworten, die Kallisti sich selber darauf gibt.Mit schlechtem Gewissen einreden wollen hat das nix zu tun.

Zitat
Wofür die da sind? Warum die Politiker Studiengebühren wollen?

Ganz einfach...500€ * 2.000.000 Studenten sind 1.000.000.000 € jedes Semester.

Das ist Geld...viel Geld!

Den Zusammenhang zu unserer Haushaltslage auf Länderebene muss man wohl nicht extra herstellen...


Sicher, Geld wird immer gerne genommen, aber das alleine kann es nicht sein, da gibt es vermutlich bequemere Wege an Geld zu kommen.Gibt in diesem Lande genügend (Berufs)gruppen, die man effektiver ausnehmen kann.

@Mentallo :
Zitat
Verstehst Du Dich auf die Gebiete, die Du mal eben pauschalisierst und verurteilst?

Muß ich das ? Reicht es für mich vor dem rein ökonomischen Hintergurnd meiner Ausführungen nicht, das ich weiß, das sie den Staat mehr kosten als das sie ihm Nutzen ?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kallisti am 26 Januar 2005, 19:33:10
@RuNa


... danke! Echt !!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Mentallo am 26 Januar 2005, 19:38:36
Thomas: Was wäre eine Staat ohne Kunst und Geisteswissenschaften?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kallisti am 26 Januar 2005, 19:44:15
@Thomas


... du kannst dir sicher sein, dass ich mir durchaus selbstkritische Fragen stelle...!


Und: warum ich studiere?: Nein, nicht in erster Linie, um damit meine finanzielle Situation mal verbessern zu können (das auch, wenn es sich so einstellt: dann isses schön!!), sondern: um einer Tätigkeit (tagtäglich viele Stunden, jahrelang) nachgehen zu können, in der ich einen Sinn sehe, mit der ich mich ein Stück weit "identifizieren", die ich bejahen kann, die ich gerne tue... !!

Das steht für mich an erster Stelle, dann kommt die Kohle! Und ja: überleben tu ich halt irgendwie - schon lange: so..., ja: das ist meine Entscheidung, obwohl nicht ganz mein "Wille", denn: für die Verhältnisse und meine Lebensumstände bin nicht ich alleine und ausschließlich und in jeder Hinsicht verantwortlich.

Mehr (Privates) sag ich dazu nicht mehr, Thomas.


Und was das Ausnehmen angeht: ja bitte schau dich doch mal um!:
Alles was geht, wird gekürzt, gestrichen, "umstrukturiert": in sämtlichen "sozialen" Bereichen - wer soll denn wo noch mehr ausgenommen und "beschnitten" werden?!:

Die kinderreichen Familien, die Alten und Kranken, die Kinder (siehe: deutsche Bildungs- und Familienpolitik - im Vergleich zu Frankreich, Schweden und Finnland...) (Stichworte: Kinderbetreuung, Schulen...) werden doch schon geschröpft, wo´s nur geht - siehe auch die Erwerbslosen ... !!


Also: ich weiß nicht: andere Länder scheinen nicht so verschuldet zu sein wie Deutschland und trotzdem noch funktionierende Sozialsysteme zu haben - und auch in der Bildung nicht zu sparen...!! (Zumindest mal was Schule und Kindertagesstätten... betrifft.)


?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 26 Januar 2005, 20:12:05
Zitat
da gibt es vermutlich bequemere Wege an Geld zu kommen.Gibt in diesem Lande genügend (Berufs)gruppen, die man effektiver ausnehmen kann.

Kann man? *such*
Dass es überhaupt möglich seitens der Politik ist über Studiengebühren überhaupt öffentlich nachzudenken, liegt schlicht daran, dass Studierende keine Lobby besitzen. Dasselbe gilt für Arbeitslose, Rentner, Obdachlose... diese Gruppen haben es prinzipiell schwer Widerstand zu leisten, da Protest von ihnen schlicht ignoriert wird.
Anders sieht es z.B. bei Arbeitnehmern aus, die haben die Lobby der mächtigen Gewerkschaften. Dort also nochmal zulangen wird zum Spießrutenlauf für Politiker.
Oder die Kirchen: Einen kirchlichen Feiertag streichen kommt erst gar nicht aufs Tapet, weil Politiker wissen: Nee, da nicht.

Aber bei den Studenten. Da kann man´s ja machen.
Einfach behaupten, dass es ja sooo viele Faule Studierende gäbe die man loswerden möchte, weil die schaden der Wirtschaft ja. Und schon hat man ein Argument für den allgemeinen BILD-Leser (also Dich, Thomas, wa? *kleiner Scherrrz*), um garnicht mehr auf stichhaltige Argumente eingehen zu müssen. Und so kommts dann zu Studiengebühren ohne eine Leistung dafür erbringen zu müssen ... denn wenn diese zu 100% in die Bildung zurückfliessen würden, dann könnte man Gebäude hinstellen, gegen die die Prunkbauten der Banken ein Fliegenschiss wären.

Nein, das Geld versucht man dort zu holen, weil man sich zu wenige Proteste erhofft und hofft damit durchzukommen. Nicht etwa, weil man glaubt, dadurch die Bildung zu verbessern. Denn besser wird sie dadurch nämlich nicht. Eher schlechter - weil nur noch diejenigen studieren werden die eh schon verwöhnt durch reiche Eltern sind, die sich noch nie im Leben anstrengen mussten - und dies dann logischerweise auch weiterhin nicht tun.

Und Du sprichst eine prinzipielle Frage an, Thomas: Warum studieren Menschen? - Interessante Frage die einen eigenen Thread verdient - denn die Gründe für ein Studium sind bei weitem vielfältiger als zuerst sichtbar. Sehr selten haben sie jedenfalls mit "ich kann mir ein paar Jahre ein nettes Leben machen" oder "ich bin zu faul, um jetzt schon arbeiten zu wollen" zu tun.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Eisbär am 26 Januar 2005, 20:25:39
Zitat von: "messie"
Warum studieren Menschen? - Interessante Frage die einen eigenen Thread verdient - denn die Gründe für ein Studium sind bei weitem vielfältiger als zuerst sichtbar. Sehr selten haben sie jedenfalls mit "ich kann mir ein paar Jahre ein nettes Leben machen" oder "ich bin zu faul, um jetzt schon arbeiten zu wollen" zu tun.
Ich z.B. studiere eben, um tierisch viel geld zu verdienen mit einer Arbeit, die auch noch Spaß macht.

Und ich denke, daß ich mit dem Studienziel "Diplomwirtschaftsingenieur für Seeverkehr" auch kein Anhänger der brotlosen Künste bin.

Nun ja.
Ein Studium ist meine Chance, in den sozialen Schichten etwas nach oben zu steigen.
Und diese Chance sollte jeder haben dürfen, der durch seine geistigen Fähigkeiten dazu in der Lage ist.
Wie gesagt, durch seine geistigen Fähigkeiten, nicht durch die finanziellen Fähigkeiten von Mami und Papi.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kortirion am 26 Januar 2005, 20:27:50
messie: und genau wird es schon seit Jahren erfolgreich praktiziert.

Die Verwaltungskostenpauschale die schon seit jahren mit den Semesterbeiträgen mitkassiert wird, fließt seitdem immer schön in den allgemeinen landeshaushalt...trotz der massiven Proteste und Klagen der Studierendenschaft.

Und so wird es auch diesmal sein...was uns allerdings nicht daran hindern sollte, die Proteste zu unterstützen.

http://www.asta.uni-hamburg.de/norddemo/!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Prinzessin am 26 Januar 2005, 20:41:35
so, die herrschaften. hier geht es ja richtig ab, was ich nur loben kann!
immerhin beschäftigt sich mal jemand ausführlich mit dem thema!
ich war vorhin auf der demo, und hoffe, dass die nächste noch größer und wirksamer wird.
die meisten leute interessieren sich nicht für hoschulpolitische themen, da sie selbst nicht betroffen sind. ich hoffe doch mal, dass die momentanen aktionen der betroffenen studenten da ein wenig nachhilfe geben!

ich frage mich nur schon die ganze zeit, warum unsere werten cdu/fdp-politiker diesen stein überhaupt zum rollen gebracht haben.
einerseits schreien sie nach mehr hochschulabsolventen, die unsere wirtschaft vielleicht mal wieder ankurbeln und später für ihre rente und die staatsschulden aufkommen, andererseits legen sie (zukünftigen) studenten viele steine in den weg.
die kosten während eines studiums sind recht hoch (s. bisherige beiträge) und dank der momentanen lage der meisten hochschulen ist ein "schnelleres" studieren kaum möglich, da viele praktika und seminare aufgrund von geldmangel nicht mit dozenten besetzt werden können.
wie schon erwähnt, befinden sich fast alle öffentlichen hochschulen in einem schlechten zustand, wodurch den studenten mehr kosten in form von bücheranschaffungen aufgedrückt werden.
nun könnte man noch mehr argumente aufzählen, aber die kennt ihr ja meist schon  :)

das die "spreu vom weizen" getrennt wird, in form von bummel/gammel-studenten halte ich für unwahrscheinlich, da, wie schon erwähnt, sich meist nur "sponsored by mum&dad-studis" sich so etwas erlauben können.

weshalb also diese politik?

steht der sinn nach einer, der usa angeglichenen hochschulpolitik?
so kommt es mir irgendwie vor...
momentan findet eine diskussion über elite-unis in deutschland statt, das gute alte diplom wird zugunsten des bachelor/master-systems aufgegeben, mit dem wir anscheinend besser mit den anderen europäischen ländern konkurrieren können... nun das thema studiengebühren?

wo führt das alles hin?!

haben wir bald eine noch krassere spaltung in "arm und reich"?!
blocken wir bald begabte junge menschen von vorneherein ab, nur weil ihre eltern keine kohle haben?
überlassen wir nun auch die hoschulausbildung der wirtschaft? und wo bleiben dann die moralisch-ethischen ansprüche an unsere gesellschaft?!
nennt man solche vorgänge entwicklung? evolutive anpassung an die momentane situation?

für antworten auf meine vielen fragen wäre ich sehr dankbar!!!!

lg
die Prinzessin
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 26 Januar 2005, 20:46:43
Zitat
Thomas: Was wäre eine Staat ohne Kunst und Geisteswissenschaften?

Vermutlich geistig arm, aber das ist aus ökonomischer Sicht eine andere Frage.Nebenbei wird es für künstlerische Dinge immer genug Begeisterte geben, auch ohne Studium.Künstler sind meistens eh' arm ,die sind das gewohnt =)

Zitat
Zitat:
da gibt es vermutlich bequemere Wege an Geld zu kommen.Gibt in diesem Lande genügend (Berufs)gruppen, die man effektiver ausnehmen kann.  

Kann man? *such*
 

Oh ja.Autofahrer, Steuerzahler (in jeder Hinsicht).Da ist das Geschrei zwar auch groß, aber es legt sich meistens auch wieder genau so schnell.Und die Gesamtsumme dürfte Höher sein.
Die Gruppe die gerade mit bezahlen dran ist, schreit immer am lautesten und meint, nun ist alles am Ende und es geht gar nichts mehr.Und jede Gruppe hat dann tausend Argumente, warum das ungerecht ist.Jetzt sind das z.B. mal die Studenten dran.

Zitat
Anders sieht es z.B. bei Arbeitnehmern aus, die haben die Lobby der mächtigen Gewerkschaften

Und ? Hat es ihnen viel genützt ? Arbeitszeitverlängerung, Kündigungen im großen Stil, etc. Studenten sind nicht die einzigen, von denen man was holen will.

Mir ist schon bewußt, das hier das kritische Echo auf meine Beiträge extrem hoch ist, weil hier (fast) nur persönlich Betroffene posten, und wenn es einen selber betrifft, dramatisiert man das ganze immer noch mal ein bischen mehr.Würde mir vermutlich nicht anders gehen.

Mir zeigt das ganze, das es Studenten wohl doch nicht ganz so einfach haben.Allerdings ist das hier auch wenig representativ, denn würde ich das gleiche im Arbeiter-und-Bauern-forum posten, würden da wahrscheinlich ganz andere Kommentare mit ganz anderen Fallbeispielen kommen.

Und das die Legende vom faulen Langzeitstudie wirklich nur eine Legende ist, und in wirklichkeit alle nur hart an ihrem Studienziel arbeiten glaube ich auch nicht.

@Kallisti
Zitat
sondern: um einer Tätigkeit (tagtäglich viele Stunden, jahrelang) nachgehen zu können, in der ich einen Sinn sehe, mit der ich mich ein Stück weit "identifizieren", die ich bejahen kann, die ich gerne tue... !!

Das steht für mich an erster Stelle, dann kommt die Kohle! Und ja: überleben tu ich halt irgendwie - schon lange: so..., ja: das ist meine Entscheidung

Natürlich ist es deine Entscheidung, aber dann mußt du halt mit den Umständen, die diese Entscheidung mit sich bringen leben können.Und wenn die Umstände nun "Studiengebühren" heißen, auch damit.

Die zentrale Frage:
Du sagts, du studierst, um einer Tätigkeit nachgehen zu können mit der du dich identifizieren kannst und die für dich Sinnstiftend ist.Aber : Muß der Staat dafür ein kostenloses Studium bereitstellen ? Sehe ich nicht so.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Apostat am 26 Januar 2005, 20:51:15
Ich kann die Aufregung über das Urteil verstehen, andererseits sind noch keine konkreten Modelle bekannt, wie es wirklich ablaufen könnte.

Eine geeignete Möglichkeit wäre in meinen Augen eine spätere einkommensabhängige Rückzahlung der Gebühren, gestreckt über viele Jahre, falls das Einkommen nicht hoch genug ist.
Um die Begehrlichkeiten der Finanzpolitiker im Zaume zu halten, müßten die Etats der Universitäten zumindest eingefroren werden und die Gebühren einzig den Unis zugutekommen. Die Universitäten brauchen mehr, nicht weniger Geld.

Eine Gesellschaft, die sich "brotlose Künste", d.h. Geisteswissenschaften, nicht leisten kann, wird auch in anderen Bereichen keine großen Leistungen erbringen können: in den Wirtschaftswissenschaften stammen viele Modelle und Ansätze u.a. aus der Soziologie, genau dem Fach, daß in Hamburg anscheinend langsam dicht gemacht wird ...

Zudem ist nicht gesagt, daß Orchideenfächer zwangsläufig zur Armut führen, es kommt immernoch auf den Menschen (und die Umstände) an.  
Als Beispiel:  während ich im ersten Moment pikiert über die Studienwahl meiner Frau im Hinblick auf die Berufsaussichten war, berichtete ein Freund, daß Volkskundler z.B. im Bereich "Corporate Sponsoring" Chancen bei Unternehmensberatungen und Großunternehmen haben - Positionen, bei denen eine Rückzahlungen des Studiengebührendarlehens sicherlich möglich ist.

Ich bin auch gern bereit, von meinen Steuern einen gewissen Prozentsatz beschäftigungsloser Geisteswissenschaftler zu finanzieren, da ich davon überzeugt bin, daß dies dem kulturellen Klima der Gesellschaft förderlich ist (mir fallen viele Dinge ein, die ich wesentlich weniger gern finanziere).

Polemik ala "faule Studenten" bringt nichts, ebensowenig wie eine etwaige Forderung, 20 Jahre lang kostenlos studieren zu dürfen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kortirion am 26 Januar 2005, 20:54:33
Zitat von: "Apostat"

Um die Begehrlichkeiten der Finanzpolitiker im Zaume zu halten, müßten die Etats der Universitäten zumindest eingefroren werden und die Gebühren einzig den Unis zugutekommen. Die Universitäten brauchen mehr, nicht weniger Geld.


Eine Einfrierung der etats hätte unser niedersächsischer Kultusminister gerne (würde auch definitiv Sinn machen), allerdings ist das finanzpolitisch nur per Verfassungsänderung umsetzbar, die Chancen für eine solche stehen allerdings gleich null...es wird also wahrscheinlich ein Wunschtraum bleiben.

Fakt wird imho sein, dass die Unietats deutlich gekürzt werden...und dann dies auch noch mit den Studiengebühren argumentativ unterfüttert wird.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: .~..RuNa..~. am 26 Januar 2005, 21:01:20
Zitat von: "Apostat"

..., daß Volkskundler z.B. im Bereich "Corporate Sponsoring" Chancen bei Unternehmensberatungen und Großunternehmen haben - Positionen, bei denen eine Rückzahlungen des Studiengebührendarlehens sicherlich möglich ist.


und dabei hab ich gerade beschlossen, volkskunde zu knicken  :wink:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Apostat am 26 Januar 2005, 21:03:22
Zitat von: "Prinzessin"

weshalb also diese politik?
steht der sinn nach einer, der usa angeglichenen hochschulpolitik?
so kommt es mir irgendwie vor...
momentan findet eine diskussion über elite-unis in deutschland statt, das gute alte diplom wird zugunsten des bachelor/master-systems aufgegeben, mit dem wir anscheinend besser mit den anderen europäischen ländern konkurrieren können... nun das thema studiengebühren?


Für mich sieht es nach dem üblichen Aktionismus einer zerstrittenen Politik aus (Länder gegen Bund, CDU gegen SPD, etc.), die nicht mehr weiß, wie sie der aufgeschobenen Probleme Herr werden soll.

Die Idee, einen ersten berufsqualifizierenden Abschluß durch den Bachelor zu erreichen, halte ich für gut, es könnte die Zahl derjenigen, die im Hauptstudium abbrechen und keinen Abschluß haben, verringern.  Vielleicht werden manche/einige/viele später einen Master (berufsbegleitend) machen.  Die Inhalte sind dabei entscheidend.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 26 Januar 2005, 21:06:11
Nun, gewissermassen bin ich Dir dankbar, Thomas, dass Du Deine Meinung (die ich ja schon seit Jahren von Dir kenne  :wink: ) auch öffentlich so konsequent vertrittst. Denn ohne sie käme diese Diskussion ja erst garnicht zustande - insofern: Respekt!, dafür dass Du bei soviel Gegenwind dennoch nicht beginnst überzureagieren, sondern weiterhin ruhig Deine Argumente vorbringst  :twisted:

Ok, zu den jetzigen Aussagen:
Zitat
Die Gruppe die gerade mit bezahlen dran ist, schreit immer am lautesten und meint, nun ist alles am Ende und es geht gar nichts mehr.
Oja, das kenne ich gut. Egal, wo gekürzt wird - alle schreien "Hilfe, das geht doch nicht!" - ich habe mich auch nicht schlecht gewundert, als es eine Ärztedemo gab - eine Bevölkerungsschicht, der es vergleichsweise zu vielen anderen noch recht gut geht...
Nun ist es bei Studierenden ja doch noch etwas anders: Man nimmt ihnen ja nicht etwas weg - sondern will sie bezahlen lassen für etwas, was der Staat eigentlich dringend braucht, nämlich Fachkompetenz und kreatives Denken. Man bittet einen Bereich zur Kasse, in den der Staat in den letzten Jahren ohnehin kaum mehr Geld hineingepumpt hat, sondern - wie Kortirion im vorletzten Beitrag völlig richtig anmerkte - bereits Geld herauszieht, um Löcher zu stopfen.
Es geht hier also nicht um Besitzstandswahrung, sondern schlicht ums nackte Überleben: Dem der Unis, der Studierenden, letztlich der kreativen Spitze der Gesellschaft selbst.
Dasselbe gilt für Arbeitslose, für Obdachlose, für Theater, für die Krankenhäuser: Da geht es schon lange nicht mehr um irgendwelche Besitzstände. Es geht schlicht ums Überleben dieser Gruppe.

Zitat
Und das die Legende vom faulen Langzeitstudie wirklich nur eine Legende ist, und in wirklichkeit alle nur hart an ihrem Studienziel arbeiten glaube ich auch nicht.

Nun, ersteres ist mit Sicherheit eine Legende, die sich leider hartnäckig in der Gesellschaft hält. Letzteres wäre sicher auch eine, denn alle werden sicher auch nicht hart an ihrem Studium arbeiten. Der Anteil der "Ausbüchsenden" halte ich aber -wie erwähnt- für sehr gering, ich beziffere ihn auf nicht einmal 1%. Wegen diesem Anteil allerdings alle Studierenden in die Pfanne per Studiengebühren zu hauen halte ich eindeutig für verfehlt.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 26 Januar 2005, 21:18:24
Zitat
Ich kann die Aufregung über das Urteil verstehen, andererseits sind noch keine konkreten Modelle bekannt, wie es wirklich ablaufen könnte.

Das gilt es nämlich auch noch zu bedenken.Ich bin mir fast sicher, das es irgendeinen Ausgleich geben wird, um benachteiligungen zu kompensieren.Die Aussage "Sozial gerecht" wird derzeit von vielen Politikern in div. Artikeln geäußert.

Zitat
Eine Gesellschaft, die sich "brotlose Künste", d.h. Geisteswissenschaften, nicht leisten kann, wird auch in anderen Bereichen keine großen Leistungen erbringen können: in den Wirtschaftswissenschaften stammen viele Modelle und Ansätze u.a. aus der Soziologie, genau dem Fach, daß in Hamburg anscheinend langsam dicht gemacht wird ...

Studiengebühren und "nicht leisten können" sind aber unterschiedliche Dinge.Nur weil z.B. für Geisteswissenschaften Studiengebühren fällig sind, heißt das ja nicht, das in diesem Bereich keiner mehr studieren würde.

Sowieso werden auch nach einführung der Gebühren noch jede Menge Leute studieren, und ich bin mir sicher, das das eben nicht nur die Kinder reicher Eltern sein werden.

Zitat
Respekt!, dafür dass Du bei soviel Gegenwind dennoch nicht beginnst überzureagieren, sondern weiterhin ruhig Deine Argumente vorbringst  

Viel Feind, viel Ehr.Und jetzt geh' ich meine Frau vermöbeln ! =)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: santulie_night am 26 Januar 2005, 21:26:50
:( .....wenn ich Pech habe muss ich das letzte Semester (Diplom) Studiengebühren bezahlen...wenn alles glatt läuft....

...mich freut das Thema nicht, denn wenn ich jedes Semester 500 Euro abdrücken müsste, könnte ich mein Studium knicken. Ich bin froh, dass mich meine Eltern bis jetzt immer unterstützt haben.

Es gibt aber genügen Studenten, die irgendwie garnichts mitbekommen (Wissen nicht mal wie unsere Bildungsministerin heißt)...sorry, aber so was ärgert mich doch sehr.

naja die meisten Studenten sind auch keine Arbeiterkinder, deshalb ist der Aufschrei auch nicht zu groß .....

.... :evil:


Die Hamburger tun mir leid...
Ich muss zum Glück noch nicht zahlen...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 26 Januar 2005, 21:31:17
Zitat
Sowieso werden auch nach einführung der Gebühren noch jede Menge Leute studieren, und ich bin mir sicher, das das eben nicht nur die Kinder reicher Eltern sein werden.

Da werde ich Dich wohl enttäuschen müssen, Thomas - denn wenn es die Studiengebühren der Sorte 500 Euro zusätzlich (in HH also 672 Euro pro Semester) geben sollte, dann wird es keine Studierenden mit normalem Geldbeutel mehr geben die sich das leisten können - ausser natürlich Kinder betuchterer Eltern und jenen die zuhause bis Studienende wohnen bleiben - beides Gruppen, die nicht unbedingt bekannt dafür sind, mal unter dem Druck gestanden zu haben, ernsthaft Probleme lösen zu müssen - was man aber im Arbeitsleben anschliessend eigentlich drauf haben müsste ...  :roll: [/quote]
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Mentallo am 26 Januar 2005, 21:38:10
Zitat
Nur weil z.B. für Geisteswissenschaften Studiengebühren fällig sind, heißt das ja nicht, das in diesem Bereich keiner mehr studieren würde.


Nein, Du hattest den Geistewissenschaften aber jeglichen wirtschaftlichen Nutzen absprechen wollen. Oder habe ich da wieder zu wenig gelesen? ;)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Prinzessin am 26 Januar 2005, 21:39:22
Zitat von: "santulie_night"
:
naja die meisten Studenten sind auch keine Arbeiterkinder, deshalb ist der Aufschrei auch nicht zu groß .....

.... :evil:


hmm, das sehe ich nicht so!
gerade die kinder, deren eltern mehr haben, sollten (und machen) sich gedanken, wo das alles hinführt!

nur weil papi alles zahlt, heißt das noch lange nicht, dass es solchen studis besser geht (nicht mal unbedingt finanziell, wenn das einkommen beider eltern gerade ein wenig zu hoch ist, damit ihre kinder bafög beantragen können).
der druck, der gerade von den eltern ausgelöst, wird ist meist recht groß, da es um ihre kohle geht! und ihre kids nichts zurück zahlen müssen.
daher sind auch diese studis stark betroffen, da sie nun ihrem lieben eltern eventuelle verzögerungen oder gar ein abbruch des studiums erklären und verantworten müssen.
daher wird und ist der aufschrei auch unter dieser "bevölkerungsgruppe" sehr groß!!!

[das soll nun nicht heißen, dass es all diesen studis schlechter geht als den bafög-studis! dies ist nur ne kleine anmerkung, damit man den überblick bewahrt und nicht nur auf die kids "weniger gut situierter eltern" eingeht!!!] und damit gewisse herrschaften auch mal kapieren, dass es nicht immer soo toll ist von daddy abhängig zu sein. es soll ja studenten geben, die lieber bafög bekommen und später voll zurückzahlen würden, als ständig bei daddy "betteln" zu gehen! oder gar ihre eltern verklagen müssen, damit sie sich irgendwie ihr studium finanzieren können, wenn die erzeuger sich dieser pflicht zu entziehen versuchen... aber das nur mal so nebenbei...]
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: santulie_night am 26 Januar 2005, 21:46:38
@Prinzessin:
Da hast du wohl recht!

Naja ich kenne leider nur diese eine Sorte von Leuten, die ordentlich von Mutti und Pappi bekommen und sich deshalb kaum Gedanken machen.

....oh man Deutschland frustet manchmal ganz schön...

Lasst uns von Haferpflocken, Milch und Äpfeln ernähren....oder Milchreis..
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Prinzessin am 26 Januar 2005, 21:52:26
@ santulie_night:
hmm, dann kennste ja nich wirklich viele studis, oder die falschen?!  :D  :D  :D

mit milchreis wäre ich auch einverstanden- aber zimt und zucker muss sein  :)

ich hab meiner freundin übrigens versprochen, dass ich, falls die studiengebühren wirklich bei 500 euro liegen sollten, mit ihr das bundesland wechsle, trotz der eigentlich tollen stadt und leute hier  :cry:
aber so ne politische unverschämtheit muss boykotiert werden!!!
kann man nun als kindisches getue abtun, aber es geht um doch recht viel geld, wenn ich ma überlege, dass ich erst am anfang meines studiums stehe...

nunja, jeder wie er will!
hoffentlich wirds nich soo schlimm!

*aber milchreis hört sich echt gut an! wer kocht welchen für mich und bringt ihn vorbei?!"*
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Apostat am 26 Januar 2005, 21:58:53
In den Nachrichten kam gerade ein Bericht über das angedachte Hamburger Modell: Darlehen (von der Bank mit Staatsbürgschaft) und einkommensabhängige Rückzahlung ...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: santulie_night am 26 Januar 2005, 22:01:48
...nein keinen Milchreis mehr.....
Das hatte ich mal einen Winter lang, nur damit ich Geld für Zeichenmaterial zusammenbekomme....

 :evil:
Hamburg ist für Studenten jetzt wirklich teuer geworden!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Rose am 26 Januar 2005, 22:25:45
Studieren IST teuer und für jeden Studenten auch eine Anstrengung. Ich denke, Kortirion und messie haben schon das meiste gesagt.
Ich weiß aber, dass ich mein Studium nicht zuende führen kann, wenn diese Studiengebühren kommen. Das ist für mich Fakt. Es ist so schon nciht leicht finanziell über die Runden zu kommen, wenn ich nicht zu meinen Freund gezogen wäre hätte ich mir über Hamburg als Studienort kaum mehr Gedanken machen müssen, weil es nicht bezahlbar gewesen wäre.
Meine Eltern haben nicht die Möglichkeit mir Geld zuzustecken, das Kindergeld bekommt in meinem Bekanntenkreis der Erstsemester keiner für den eigenen Verbrauch und Bafög dauert nun einmal eine Weile bis man es bekommt und man muss als Erstsemestler alles gleich bezahlen können.
ICh bin durch das Nachrückverfahren reingerutscht und konnte dann sehen, wie ich in 2 Wochen 170 Euro auftreibe. Glücklicherweise hatte ich ja den ganzen Sommer über gearbeitet, aber dann war es das auch schon wieder.
Ich bin eigentlich 13 Jahre zur Schule gegangen und habe mein Abitur gemacht um zu studieren, nicht um dann eine Ausbildung zu machen, das hätte ich schon nach dem 10. Schuljahr machen können.
Zudem kann ich hier noch anmerken, dass ich vom 5 bis zum 13 Schuljahr ein Stipendium hatte, allein darum wollte ich eine gute Ausbildung um später andern Kindern das gleiche zu ermöglichen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 27 Januar 2005, 08:53:35
@Mentallo
Zitat
Zitat:
Nur weil z.B. für Geisteswissenschaften Studiengebühren fällig sind, heißt das ja nicht, das in diesem Bereich keiner mehr studieren würde.


Nein, Du hattest den Geistewissenschaften aber jeglichen wirtschaftlichen Nutzen absprechen wollen. Oder habe ich da wieder zu wenig gelesen?

Nein, da hast du richtig gelesen  :)  Und ich halte den wirtschaftlichen Nutzen von Geisteswissenschaftler in der Regel für überschaubar.Das jemand aus dieser Studienecke doch mal in die Wirtschaft rutscht, ist zwar schön, aber nicht der Standard.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 27 Januar 2005, 10:23:05
Ich halte zwar nix vom Primat des Ökonomischen, aber manche Leute akzeptieren eben nur ökonomische Verwertbarkeit als argumentative Basis.

Na schön, ökonomisch für die Geisteswissenschaften argumentiert: In Zukunft werden in Deutschland weiche Standortfaktoren noch eine größere Rolle spielen als bisher. Schon jetzt suchen sich innovative Branchen lieber einen Firmensitz in der Schanze als in einer ostdeutschen Kleinstadt (obwohl es dort mehr Fördermittel für Startups gibt). Auf internationaler Ebene gilt das in ähnlicher Weise. Der Grund dafür ist vor allem das kreative Milieu, das nur durch eine kulturelle Vielfalt zu erzielen ist. Dort wo die kulturelle Vielfalt am Größten ist, ist der beste Standort.

Kulturelle Vielfalt wird nicht durch eine Armada von Juristen und Betriebswirten erreicht, sondern auch und vor allem durch Künstler und generell im kulturellen Sektor tätige Personen. DAS ist heute der entscheidene Vorteil der (teureren) großstädtischen Standorte vor preiswerteren Regionen. Wenn diese geistige und kulturelle Vielfalt nicht gefördert wird, fallen diese Standortvorteile weg.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Jinx am 27 Januar 2005, 14:01:36
Zitat
Warum ich welche Ausbildungen gemacht und abgebrochen habe und warum ich jetzt (Philosophie) studiere, das geht mir dann doch zu sehr in meinen Privatbereich! Nein, damit will ich mich nicht "aus der Affäre ziehen", sondern um das alles zu erklären, müsste ich doch (noch) mehr persönliche Hintergründe ... anführen, wozu ich hier in der Tat dann doch nicht bereit bin!


Ach?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kallisti am 27 Januar 2005, 14:44:18
@Thomas

http://archiv.gutebildung.de/argumente/




Zitat
Michael Hartmann, Professor für Soziologie an der TU Darmstadt

Mit den Studiengebühren fließen nicht, wie viele denken, zwangsläufig zusätzliche Mittel an die Hochschulen. Bisher hat sich gezeigt, dass überall dort, wo Studiengebühren eingeführt wurden, also zum Beispiel in Australien, USA oder in Großbritannien, die staatlichen Mittel für Hochschulen im Gegenzug gestrichen wurden. Das Geld kommt zwar an die Unis, aber dieselbe Summe wird dann vom Staat auf der anderen Seite wieder abgezogen. Den Unis bleibt also nicht mehr Geld.

Ein Beispiel: Wir haben an der TU Darmstadt ca. 17.000 Studierende. Wenn wir 500 Euro pro Semester kassierten, kämen wir nach zwei Semestern auf 17 Millionen Euro. Wir haben im letzten Jahr eine Kürzung der seitens des Landes Hessen zugesagten Mittel von ungefähr 20 Millionen hinnehmen müssen. Das heißt, wir könnten mit den Studiengebühren nicht einmal das wettmachen, was uns genommen wurde.

Das zweite Argument halte ich für noch wichtiger: Studiengebühren werden dazu beitragen, dass die soziale Schieflage an den deutschen Hochschulen zunimmt. Das hat schon die Einführung der Gebühren für Langzeitstudierende gezeigt. Ich habe das in Hessen erlebt. Diejenigen, die besonders lange studieren, sind hauptsächlich Kinder aus den so genannten bildungsfernen Familien, die einfach Zeit brauchen, um sich an den Hochschulen einzugewöhnen. Außerdem muss ein deutlich höherer Prozentsatz von ihnen während des Studiums arbeiten.

Wenn man in die USA guckt, die ja oft als Vorbild gelten, dann sieht man, dass an den ca. 150 Unis, die dort mit unseren vergleichbar sind, die untere Hälfte der Bevölkerung mit gerade einmal neun Prozent der Studierenden vertreten ist. Das heißt, die Zahl derer, die aus den unteren Schichten der Gesellschaft kommen, ist noch niedriger als in Deutschland. Gleichzeitig stammen 75 Prozent der Studierenden aus dem oberen Viertel der Gesellschaft, erheblich mehr als in Deutschland. An den führenden Universitäten kommen sogar 80 Prozent der Studierenden aus dem oberen Fünftel. Das hängt eng damit zusammen, dass die Studiengebühren an den bekannten privaten Hochschulen mit bis zu 50.000 Dollar sehr hoch sind und sie sich an den staatlichen Universitäten in den letzten sieben Jahren verdoppelt haben.
Stand: 26.01.2005 07:05 Uhr
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(Quelle: tagesschau.de)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 27 Januar 2005, 15:02:55
Zitat
Schon jetzt suchen sich innovative Branchen lieber einen Firmensitz in der Schanze als in einer ostdeutschen Kleinstadt (obwohl es dort mehr Fördermittel für Startups gibt). Auf internationaler Ebene gilt das in ähnlicher Weise. Der Grund dafür ist vor allem das kreative Milieu, das nur durch eine kulturelle Vielfalt zu erzielen ist. Dort wo die kulturelle Vielfalt am Größten ist, ist der beste Standort.

Kulturelle Vielfalt wird nicht durch eine Armada von Juristen und Betriebswirten erreicht, sondern auch und vor allem durch Künstler und generell im kulturellen Sektor tätige Personen. DAS ist heute der entscheidene Vorteil der (teureren) großstädtischen Standorte vor preiswerteren Regionen. Wenn diese geistige und kulturelle Vielfalt nicht gefördert wird, fallen diese Standortvorteile weg.


Wunschdenken.Die "Kreativen Unternehemen" sind irgendwelche paar-mann-Unternehmen in Nischensektoren, deren Angestellte meist besonders cool und Hip sind, und die deshalb meinen, gut in die Schanze zu passen.
Das sind weder Unternehmen, die großartig Arbeitplätze schaffen noch welche, die maßgeblich am Steueraufkommen beteiligt sind.Oder wo in der Schanze haben sich die Großunternehmen mit den unzähligen kreativen Arbeitsplätzen versteckt ?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: aloisius am 27 Januar 2005, 16:19:11
Wahrscheinlich wird das Geld vom Staat wieder für sachfremde Zwecke ausgegeben, wie es schon bei der Ökosteuer oder bei der Rentenkasse der Fall war, und die Unis sehen einen Pfeifendreck davon.

Und die "Arm-Reich-Schere" geht wieder ein bißchen weiter auf, und das nach PISA, und nachdem nachgewiesen wurde, dass die ärmeren Schichten kaum Chancen zu studieren haben.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Eisbär am 27 Januar 2005, 16:39:06
Zitat von: "aloisius"
Und die "Arm-Reich-Schere" geht wieder ein bißchen weiter auf, und das nach PISA, und nachdem nachgewiesen wurde, dass die ärmeren Schichten kaum Chancen zu studieren haben.
Das wäre ja eine Erklärung... die Leute in ärmeren Schichten schaffen das eh nicht, also studieren nur reiche Leute und die können sich die Gebühren auch leisten.

Klingt logisch oder etwa nicht :roll:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 27 Januar 2005, 18:38:47
Zitat von: "Thomas"

Wunschdenken.Die "Kreativen Unternehemen" sind irgendwelche paar-mann-Unternehmen in Nischensektoren, deren Angestellte meist besonders cool und Hip sind, und die deshalb meinen, gut in die Schanze zu passen.
Das sind weder Unternehmen, die großartig Arbeitplätze schaffen noch welche, die maßgeblich am Steueraufkommen beteiligt sind.Oder wo in der Schanze haben sich die Großunternehmen mit den unzähligen kreativen Arbeitsplätzen versteckt ?

Unternehmen, die quantitativ gesehen massig Arbeitsplätze schaffen, wirds eh immer weniger geben. Deutschland ist nunmal kein Standort für Schwerindustrie mehr.
Wenn hier irgendwas in Sachen Großunternehmen eine Zukunft hat, dann sind das F&E Abteilungen. Und deren Mitarbeiter stehen nunmal auf hippes Flair, ein umfassendes Kulturangebot oder auch modisches oder trendiges Umfeld.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 27 Januar 2005, 18:53:35
Zitat
Unternehmen, die quantitativ gesehen massig Arbeitsplätze schaffen, wirds eh immer weniger geben. Deutschland ist nunmal kein Standort für Schwerindustrie mehr.

Das stimmt wohl, wobei quantitativ viele Arbeitsplätze nicht unbedingt gleichbedeutend mit Schwerindustrie ist.Verkäuferinnen bei Aldi gibt es auch verdammt viele, genau so wie z.b. Unternehmensberater.Alles keine typischen Geisteswissenschaftler.

Zitat
Wenn hier irgendwas in Sachen Großunternehmen eine Zukunft hat, dann sind das F&E Abteilungen. Und deren Mitarbeiter stehen nunmal auf hippes Flair, ein umfassendes Kulturangebot oder auch modisches oder trendiges Umfeld.

Erst mal sind das nur Abteilungen, und sie machen auf ein Unternehmen bezogen nur einen meist kleinen Teil aus.Außerdem sind solche Leute nicht zwangsläufig hipp und trendi drauf, das sind eher die Leute aus Werbeagenturen, aus dem Musikbuisiness, und von Internet-Start-Ups (wobei von letzteren ja schon nicht mehr viele da sind =) ) und das sind halt meistens eher kleinere Firmen.

Außerdem die Frage : wo sind da die Geisteswissenschaftler ? Kann ja sein, das man da mal jemanden findet, der sowas studiert hat, aber es ist ja keine Voraussetzung für so einen Job.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 27 Januar 2005, 19:07:55
Zitat von: "Thomas"

Das stimmt wohl, wobei quantitativ viele Arbeitsplätze nicht unbedingt gleichbedeutend mit Schwerindustrie ist.Verkäuferinnen bei Aldi gibt es auch verdammt viele, genau so wie z.b. Unternehmensberater.Alles keine typischen Geisteswissenschaftler.

Das ist wohl wahr: Aber Verkäuferinnen bei Aldi machen nur Sinn, wenn es auch Leute gibt, die die Kohle haben, den Aldi-Schampus zu kaufen. Da wir beide uns wohl einig sind, dass die Quelle des Einkommens der Kunden nicht die Sozialhilfe sein sollte, stellt sich die Frage wo das Geld herkommen soll.
Mit den Unternehmensberatern verhält sich das ganz ähnlich: Auch die machen nur Sinn, wenn es Unternehmen zu beraten gibt..
Hier kommen wir an den Punkt, wo produktive Arbeit nötig ist, um Mehrwert zu schaffen. Da wir uns offenbar auch einig sind, dass Schwerindustrie in Deutschland nicht zukunftsträchtig ist, bleiben da wohl im Wesentlichen die hochspezialisierte Fachkräfte übrig. Eben die F&E Abteilungen großer Konzerne, oder auch Hitec-Produktion wie z.B. Airbus.

Zitat
wo sind da die Geisteswissenschaftler ? Kann ja sein, das man da mal jemanden findet, der sowas studiert hat, aber es ist ja keine Voraussetzung für so einen Job.

Dann lass da mal Hip&Trendy raus. Trotzdem geht Airbus nach Hamburg, und nicht nach Hahn im Hunsrück. Warum? - Ganz einfach: Weil Hamburg etwas zu bieten hat, was Hahn im Hunsrück nicht hat: Ein attraktives Umfeld, in dem die entsprechenden Mitarbeiter gerne leben.
Dieses Umfeld wird durch kulturelle Vielfalt generiert. Ob Du da nun das hippe Flair des Schanzenviertels, das kreative Milieu in Ottensen oder das Angebot an "hochkulturellen" Veranstaltungen (Theater, Konzerte etc.) in der City heranziehst ist mehr oder weniger Geschmackssache. Fakt ist, dass all diese Personen, die ein attraktives und vielfältiges Klima in dieser Stadt hier produzieren weder Juristen noch Betriebswirte sind.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: aloisius am 27 Januar 2005, 19:40:42
Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "aloisius"
Und die "Arm-Reich-Schere" geht wieder ein bißchen weiter auf, und das nach PISA, und nachdem nachgewiesen wurde, dass die ärmeren Schichten kaum Chancen zu studieren haben.
Das wäre ja eine Erklärung... die Leute in ärmeren Schichten schaffen das eh nicht, also studieren nur reiche Leute und die können sich die Gebühren auch leisten.

Klingt logisch oder etwa nicht :roll:


Daher wiederum kein Wunder, daß wir im internationalen Vergleich recht weit hinten liegen  :twisted:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 27 Januar 2005, 21:08:01
Zitat
Fakt ist, dass all diese Personen, die ein attraktives und vielfältiges Klima in dieser Stadt hier produzieren weder Juristen noch Betriebswirte sind.

Also deine Kette von "Unternehmer gehen dahin, von zufriedene Mitarbeiter sind" -> "Zufriedene Mitarbeiter sind da, wo kulturelle vielfalt ist"->"Kulturelle vielfalt ist dort, wo ehemalige Studenten der Geisteswissenschaft wirken" ist mir zu kurz und zu einseitig.Da gibt es noch so einige hundert kleinerer Fakten zu berücksichtigen, aus denen man unternehmerische Entscheidungen in alle Richtungen ableiten könnte.Und deine Kette taucht da irgendwo unter "ferner liefen" auf.

Sicherlich sind Ex-Geisteswissenschaftler für kulturelle Dinge nützlich und nötig und sicherlich ist das am Rande eine feine Sache.Das aber auf einer Eben mit Unternehmenslenkungen, ja gar Standtortentscheidungen zu legen halte ich für abwegig.

z.B. ist Airbus nicht in HH, weil das kulturelle Angebot so toll ist, sondern weil sie hier schon immer waren, weil sie hier ihre Geländeerweiterungen bekommen, weil sie hier eine vernünftige Autobahnanbindung haben u.s.w.

Welches Unternehmen (und ich meine keine 5-Leute-Kreativbuden) haben ihre Zelte in HH aufgeschlagen, weil die kulturelle Umgebung ein wichtiger Grund war ? Ich kenne keinen.Ich kann mir auch nicht vorstellen, das ein Firmenlenker prioritäten in diese Richtung setzt, denn da gibt es für Unternehmen ca. tausend wesentlich wichtigere Faktoren, z.B. Infrastruktur, Steuerlast, vergünstigungen, qualifiziertes Personal (und das leitet sich eben NICHT nur aus einem kulturelle hochwertigem Umfeld ab), Lohnkosten, etc.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 27 Januar 2005, 22:18:48
Zugegeben: ich bin nicht gut in der Suche nach guten Argumenten für die ökonomische Verwertbarkeit für mich persönlich sehr wichtiger Lebensbereiche, die ich zunächst mal unkapitalistisch denke und die sich - meiner Meinung nach: zum Glück - noch der kapitalistischen Verwertungslogik nicht gänzlich unterwerfen mussten.

Ich bin froh, dass es gute Autoren gibt (von denen viele Geisteswissenschafter sind), dass es Philosophen gibt, dass es Kunst- und Kulturschaffende gibt, dass sich Menschen professionell mit unserer Geschichte beschäftigen oder unser Politisches System durchdenken. Ich bin froh, in einer Welt zu leben, wo sich Menschen über materielle Ziele hinausgehende Gedanken machen.
Und deswegen find ich die Geisteswissenschaften unerlässlich (wenngleich ich selbst kein Geisteswissenschaftler bin).
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 28 Januar 2005, 01:07:41
.....
a propos :D....

Zitat von: "Imre Kertész"

Was ist Arbeit letzlich für eine Tugend? Eine Sklaventugend. Wie konnte sie in der neueren Zeit - unmerklich - zur Ideologie, zur Moral, man kann getrost sagen: zu Gott werden? Was bedeutet das Wort überhaupt: Arbeit? Tun, Tätigsein - ist nicht Arbeit, auch nicht, wenn es mit Arbeit verbunden ist. Die Künstler der Frühzeit und der antike besispielsweise "arbeiteten" nicht in diesem Sinne, in dem , sagen wir, Dickens oder Zola usw. arbeiteten. Arbeit als Eroberung, als Dynamik, als Lebensform, sogar als Lebensanschauung - als das Gegenteil des schauenden und beschaulichen Lebens. Die Arbeit sieht sowohl in der Beschaulichkeit als auch in den höheren Formspielen des Lebens, im Aristokratischen, das Nutzlose, das Parasitäre. Ist das eine Revolution oder ein Wahnsinn? Vielleicht gar ein Bedürfnis? Die wissenschaftlich-technische Entwicklung kam durch Arbeit zustande; wenn es aber keine wissenschaftlich-technische Entwicklung gibt, bleibt das Bevölkerungswachstum aus, und bleibt das Bevölkerungswachstum aus, besteht die Notwendigkeit der wissenschaftlich-technischen Entwicklung nicht.
Wie dem auch sei, Tatasache ist, daß Arbeit bislang alles niedergemetzelt und gerechtfertigt hat (Auschwitz und Sibirien, um die Extrembeispiele zu nennen). Die Arbeit ist der einzige funktionierende Gott, dem die Menschheit, verhohlen oder unverhohlen, einmütigt huldigt, wie einem neuen Moloch, und der iht moralisches  Leben radikal durchdringt; die Moral der Arbeit hat jede andere Moral - selbst die Ethik der Arbeit - in den Hintergrund gedrängt, sie ist völlig an und für sich. Doch der sich aus der Arbeit entweickelnde Automatismus beschert der Gesellschaft bald eine ums Tätigsein - also um Gott -  gebrachte Masse: Um ihr religiöses Leben fortsetzen zu können, nimmt sie nun die methodische Vernichtung in Angriff - denn schließlich ist auch Zerstörung Arbeit , wenn sich die Arbeitsmoral dazu findet. Das Sinken des menschlichen Niveaus setzte offenkundig mit dem Sieg des Gottes Arbeit, mit deren Erhebung zur allgemeinen moral ein: Aber was heisst menschliches Niveau - da sich das Niveau ja auch durch Arbeit herausgebildet hat und letztlich in die totale Arbeit eingegangen ist.


Galeerentagebuch, S.87f

Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 28 Januar 2005, 08:51:40
Zitat
Ich bin froh, dass es gute Autoren gibt (von denen viele Geisteswissenschafter sind), dass es Philosophen gibt, dass es Kunst- und Kulturschaffende gibt, dass sich Menschen professionell mit unserer Geschichte beschäftigen oder unser Politisches System durchdenken. Ich bin froh, in einer Welt zu leben, wo sich Menschen über materielle Ziele hinausgehende Gedanken machen.

Bin ich ja auch.Es ging nur darum, festzustellen, das Geisteswissenschaften nun mal nicht unbedingt für wirtschaftliche Dinge verwertbar sind, jedenfalls nicht in der Masse, und sich daraus ergeben könnte, das kostenlose Förderung dieser Wissenschaften auf Staatskosten nicht per se legitim sein muß.

Aber natürlich sollte sich eine Staat, der sich für zivilisatorisch führend hält, auch ein paar geistig gewandte Menschen "leisten".Zum dem Schluss kann man vor allem kommen, wenn man (wie hier schon erwähnt wurde) sieht, für was sonst so alles Geld verschleudert wird.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 28 Januar 2005, 09:30:07
Zitat
a propos ....

"Nette" Gedanken zu dem Thema, auch wenn es eine Ausbeuter-Arbeitswelt wie im 19. Jahrhundert darstellt, zumindest entsteht für mich dieses Bild.
Ich persönlich Arbeite eigentlich ganz gerne, aber ich habe ja auch eine Tätigkeit, die gleichzeitig mein Hobby ist.Das einzig nervige daran ist das frühe Aufstehen, das hin- und wieder zurückfahren, und die Tatsache, das die Arbeit so viel zeit des Tages in Anspruch nimmt.Ne' 20-Stunden-Woche würde mir reichen :D  Würde ich allerdings am Fließband stehen oder Tütenkleben, wäre meine Einstellung zur Arbeit sicherlich auch eine andere.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Mentallo am 31 Januar 2005, 04:35:40
Ich fordere allgemein geltende Halbjahresgebühren. Jeder hat gefälligst für jedes Halbjahr, das er erlebt, eine Gebühr von -sagen wir- 500€ zu entrichten. Diese Gebühr wird fällig ab der Geburt. Dem heranwachsenden Durchschnittsbürger bietet der Staat dann großzügigerweise ein verzinstes Darlehen an, dies kann er dann ab Eintritt ins Arbeitsleben abbummeln. Für den heutigen Azubi dürften 500€ halbjährlich jawohl keine nennenswerte Belastung darstellen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 31 Januar 2005, 08:09:16
Zitat
Ich fordere allgemein geltende Halbjahresgebühren. Jeder hat gefälligst für jedes Halbjahr, das er erlebt, eine Gebühr von -sagen wir- 500€ zu entrichten.

Gibt es schon.Nennt sich Steuer.Muß aber gerechter Weise in nennenswerter Höhe nur von denen bezahlt werden, die Arbeiten.Sozialparasiten sind von dieser Gebühr größtenteils befreit.Wie viele Monate eines Jahres arbeiten "wir" rein rechnerisch nur für den Staat ?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kallisti am 31 Januar 2005, 09:59:58
@Thomas


Zitat
Ich persönlich Arbeite eigentlich ganz gerne, aber ich habe ja auch eine Tätigkeit, die gleichzeitig mein Hobby ist.Das einzig nervige daran ist das frühe Aufstehen, das hin- und wieder zurückfahren, und die Tatsache, das die Arbeit so viel zeit des Tages in Anspruch nimmt.Ne' 20-Stunden-Woche würde mir reichen Very Happy Würde ich allerdings am Fließband stehen oder Tütenkleben, wäre meine Einstellung zur Arbeit sicherlich auch eine andere.





Ja eben, siehst du, darum geht es doch (auch):

Es ist was tolles, wenn man so viele Stunden am Tag und ein halbes Leben lang der Tätigkeit nachgehen kann, der man gerne nachgeht, der man frei-willig nachgehen möchte - und dabei/damit auch noch seinen Lebensunterhalt bestreiten kann!!


Es ist Glück für dich, dass du eine solche Tätigkeit gefunden hast: auch ohne zu studieren bzw.: dass es zu dieser Zeit (in der du lebst) und in dieser Gesellschaft diese Möglichkeit für dich gibt!!!
(= äußerer Umstand!! ;))



Andere Menschen haben diese Chance vielleicht nicht, oder hätten sie nur (einer solchen Tätigkeit nachgehen zu können, die ihnen entspricht, die sie gern ausüben... ... ..), wenn sie (vorher) studieren - oder aber: das Studieren selbst bzw. das Lernen, das wissenschaftliche Arbeiten ist für sie eine solche Tätigkeit!

Es ist Glück, wenn man "sein Ding" findet und dieses eben nicht mit (vorher aufzuwendenden) Kosten verbunden ist!
Aber: nicht jede/r findet eben dort/so "sein Ding", sondern manche/r muss (und möchte!) dafür halt eben studieren - und: manche haben halt Eltern, die das ermöglichen, d.h.: finanzieren können, andere eben nicht.


So - und wo ist dann da noch Gerechtigkeit, Chancengleichheit, wenn also doch wieder nur noch die studieren und "ihr Ding" finden/machen können, die es bezahlen können bzw.: die das Glück hatten, dass ihre Eltern für ihre Ausbildung... genug Geld aufbringen konnten/können:???


... Dann läuft es also wieder auf "Glück", Zufall, "Willkür" hinaus: in welche Familie(nverhältnisse...) man hineingeboren wurde (ja: so wie es ja im Grunde auch ist - und überall auf der Welt und grundsätzlich...!! Aber: hier hat man eben mal versucht, das vermittels Politik auszugleichen... - es war einmal...!).
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 31 Januar 2005, 11:50:08
Zitat
Es ist Glück für dich, dass du eine solche Tätigkeit gefunden hast: auch ohne zu studieren bzw.: dass es zu dieser Zeit (in der du lebst) und in dieser Gesellschaft diese Möglichkeit für dich gibt!!!
(= äußerer Umstand!! )

So wie du es darstellt, kling es so, als ob ich als einer der ganz wenigen die außergewöhnliche Chance hatte, auch ohne Studentischen Abschluß eine interessante Tätigkeit zu finden, die einen selbt Ausfüllt.

Das sehe ich nicht so, es gibt jede Menge interessante Tätigkeiten, die man auch ohne irgendwas studiert zu haben ausüben kann und in denen man einen Ausbildungs/Arbeitsplatz bekommt.Dafür sind in erster Linie wirkliches interesse und motivation wichtig.

Zitat
So - und wo ist dann da noch Gerechtigkeit, Chancengleichheit, wenn also doch wieder nur noch die studieren und "ihr Ding" finden/machen können, die es bezahlen können bzw.: die das Glück hatten, dass ihre Eltern für ihre Ausbildung... genug Geld aufbringen konnten/können:???


Ob es gerecht ist, ist noch eine andere Frage, Tatsache ist nach wie vor, das für deine Ausbildungs der Staat bezahlt, wärend meine durch meinen Arbeitgeber finanziert wurde.
Solange aber ein Arbeitgeber dafür bezahlt, ist es dessen Problem, da es sein Geld ist, mit dem ich bezahlt werde.
Wenn hingegen der Staat, also wir alle, für die Ausbildung einer Person bezahlen müssen, muß die Frage erlaubt sein, ob das Ganze für die allgemeinheit so wichtig ist, das der Staat dafür seine Steuergelder ausgeben muß bzw. ob eine gewisse Beteiligung daran von dem Auszubildenden nicht sinnvoll wäre.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob dieser Anspruch "Jeder muß sich ohne Kosten selbst verwirklichen können" Grundsätzlich bestand haben muß.Vieleicht werden sich einige Leute daran gewöhnen müssen, in ihrem Leben halt nur die 2.Wahl verwirklichen zu können.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: rincewind am 31 Januar 2005, 22:19:06
Studiengebühren wären gerecht wenn sie den Unis zukommen würden.
Die Frage ist, wieviele ihr Studium aufgrund der zu hohen Gebühren aufgeben müssen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: LordIggi am 01 Februar 2005, 09:34:09
Zitat von: "rincewind"
Studiengebühren wären gerecht wenn sie den Unis zukommen würden.
Die Frage ist, wieviele ihr Studium aufgrund der zu hohen Gebühren aufgeben müssen.


Dann wäre es auch okay aber das wäre wier der volle NAchteil für alle beteiligten, die nicht sehr viel Geld haben.......was ist mit diesen Menschen. Sollen diese nicht dasd Recht auf ein Studium haben???
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Rose am 01 Februar 2005, 16:02:00
Zitat von: "Thomas"
Das sehe ich nicht so, es gibt jede Menge interessante Tätigkeiten, die man auch ohne irgendwas studiert zu haben ausüben kann und in denen man einen Ausbildungs/Arbeitsplatz bekommt.Dafür sind in erster Linie wirkliches interesse und motivation wichtig.


Das klingt jetzt so, als wenn für ein Studium kein Interesse/ MOtivation nötig wäre. Ein Studium braucht mehr Motivation als eine übliche Ausbildung. Ansonsten stimmt es schon, es gibt einige Jobs die man auch ohne Studium machen kann, aber diese sind z.T. auch nciht bekannt genug, an den Gymnasien wird wenig zur beruflichen Orientierung der Abiturenten getan, da diese sich als wissenschaftliche Lehranstalten verstehen. Vielleicht sollta man da schon ansetzen und mehr informieren, was man auch iohne Studium machen kann.

Zitat von: "Thomas"
Ob es gerecht ist, ist noch eine andere Frage, Tatsache ist nach wie vor, das für deine Ausbildungs der Staat bezahlt, wärend meine durch meinen Arbeitgeber finanziert wurde.
Solange aber ein Arbeitgeber dafür bezahlt, ist es dessen Problem, da es sein Geld ist, mit dem ich bezahlt werde.

Gut, ich sehe das Problem und habe folgende Lösung:
- Abschaffen der Universitäten
- Umwandlung in Berufsschulen
und
- Neustrukturierung der Ausbildungen
soll heißen, alle Berufe werden zu Ausbildungsberufen, wir brauchen keine Universitäten mehr, was man an Theorie lernen muss lernt man in Berufschulen.
Somit sollte es möglich sein, dass alles nach ihren Fähigkeiten das offen steht, was sie gern machen müssten.

Und noch zum "mit der 2 Wahl zufrieden sein" ich denke, man ist viel zu oft mit der 2 Wahl zufrieden.

Ein Kreditsystem zur Finanzierung finde ich recht unglücklich, da man idR erst nach dem Studium sein Leben richtig aufbauen will und ein Start ins Berufsleben (das heute sehr unsicher ist) mit dem Druck eines abzuzahlenden Kredits im Nacken möchte ich jedenfalls nicht belastet sein.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 01 Februar 2005, 18:18:44
Zitat
Das klingt jetzt so, als wenn für ein Studium kein Interesse/ MOtivation nötig wäre.

Gibt ja einige Studenten, die leicht planlos vor sich hinstudieren.Aber das gibt es sicher auch unter Azubis, wobei ich das in beiden Fällen ablehne.

Zitat
Gut, ich sehe das Problem und habe folgende Lösung:
- Abschaffen der Universitäten
- Umwandlung in Berufsschulen
und
- Neustrukturierung der Ausbildungen
soll heißen, alle Berufe werden zu Ausbildungsberufen, wir brauchen keine Universitäten mehr, was man an Theorie lernen muss lernt man in Berufschulen.
Somit sollte es möglich sein, dass alles nach ihren Fähigkeiten das offen steht, was sie gern machen müssten.


Wenn du Arbeitgeber kennst, die diesen Azubistudenten den dafür nötigen bezahlten Ausbildungsplatz anbieten, gerne.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Rose am 02 Februar 2005, 11:22:29
Zitat von: "Thomas"
Wenn du Arbeitgeber kennst, die diesen Azubistudenten den dafür nötigen bezahlten Ausbildungsplatz anbieten, gerne.


Naja, es gibt Arbeitgeber, die "normal" ausbilden, warum sollte das dann in den anderen Burufen nicht gehen? Es sind ja keine Azubistudenten, sondern ganz nortmale Azubis, die arbeiten und zwischendurch Berufsschule haben. dann dauert vielleicht höchstens die Ausbildung ein Jahr länger.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 02 Februar 2005, 16:57:06
Zitat
Naja, es gibt Arbeitgeber, die "normal" ausbilden, warum sollte das dann in den anderen Burufen nicht gehen?


Aber vermutlich nicht in der Masse, wie es an Universitäten der Fall ist.
Außerdem wird ein weiteres Problem sein, das der Bedarf potentieller Arbeitgeber an Auszubildenden in z.B. Geisteswissenschaften oder Sozialen Bereichen sehr gering sein wird.

Davon abgesehen hätte die Idee was.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Sapor Vitae am 02 Februar 2005, 17:51:09
Zitat
Gibt ja einige Studenten, die leicht planlos vor sich hinstudieren.Aber das gibt es sicher auch unter Azubis, wobei ich das in beiden Fällen ablehne.


Aehm. :shock:  Also erst mal 5 Jahre nix tun, bis man sich im Klaren darüber ist, welchen Beruf man später haben will?

Übrigens: Nicht zu wissen, was man später beruflich machen möchte, muss nicht heissen, völlig planlos zu studieren. Ich möchte jedenfalls mein Studium in einer guten Zeit schaffen und werde mich auch dafür einsetzen.

Und nein, ich bin nicht für die Abschaffung der Uni. Ich hätte es z.B. schrecklich gefunden, wenn meine Eltern mich nicht unterstützt hätten und ich mit 16 eine Berufslehre hätte machen müssen.
Es ist wichtig, dass verschiedene Wege offenstehen: manchen liegt nun mal eher das Theoretische, andern das Praktische. Beides braucht die Welt. (Auch wenn gewisse Leute das anders sehen und darstellen mögen..)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Sapor Vitae am 02 Februar 2005, 17:56:16
ganz vergessen:

auch wenn es in anderen Ländern durchaus üblich ist, Studiengebühren zu bezahlen:

!!! Nein zu Studiengebühren !!!

(muss jetzt weiterlernen, daher keine Zeit dies zu begründen, aber musste ich einfach loswerden  :wink:  )[
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kallisti am 02 Februar 2005, 17:57:23
Also es geht ja an der Uni nicht nur um Lehre, sondern auch um (wissenschaftliche) Forschung, wissenschaftliches Arbeiten - tut mir leid, aber: ich denke nicht, dass sowas in einer betrieblichen Ausbildung machbar/vermittelbar/praktizierbar ist!??


Und eben: was bzw. wer an der Uni ausgebildet wird, geht eben selbst möglicherweise auch (später) wieder in die Forschung...!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Rose am 02 Februar 2005, 19:15:35
Zitat von: "Thomas"
Aber vermutlich nicht in der Masse, wie es an Universitäten der Fall ist.
Außerdem wird ein weiteres Problem sein, das der Bedarf potentieller Arbeitgeber an Auszubildenden in z.B. Geisteswissenschaften oder Sozialen Bereichen sehr gering sein wird.


Nun, wenn man das Ausbildungssystem von Grund auf saniert, sollte auch die Zahl der Ausbildungsplätze steigerungsfähig sein.
Wenn der Bedarf dort geringer ist, können es eben weniger Menschen ausüben, aber jeder kann sich ja den Auswahlkriterien unterwerfen, die dann nicht vom Geld bestimmt sind sondern vom können.

Und wer in der Forschung ausgebildet wird bleibt auch in der Forschung, oder nicht? Wer in einer wissenschaftlich arbeitenden abteilung der Pharmazie beispielsweise ausgebildet wird wird schon das wissenschaftliche arbeiten erlernen können.
Zudem hätte man dann noch einen ganze Haufen Arbeitsplätze neu geschaffen, da Auszubildene ja auch ein gewisses Maß an Betreuung brauchen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 02 Februar 2005, 19:40:26
Zitat
Aehm.  Also erst mal 5 Jahre nix tun, bis man sich im Klaren darüber ist, welchen Beruf man später haben will?

Nein, sondern sich vieleicht schon mal bei zeiten Gedanken machen, was man in seinem Leben mal machen will und nicht erst mit dem Abi-Zeugnis in der Hand das Überlegen starten.
Heute kommt kaum noch jemand unter achtzehn aus der Schule (eher später), da kann man sich ja wohl schon mal über seine grundlegenden interessengebiete und Betätigungsschwerpunkte klar geworden sei, oder ?

Zitat
Ich möchte jedenfalls mein Studium in einer guten Zeit schaffen und werde mich auch dafür einsetzen.

Schön, aber Ziel eines Studiums ist ja nicht alleine es erfolgreich hinter sich zu bringen, sondern es als Grundlage für seine (hoffentlich) darauf folgende Beschäftigung zu verwenden.Wenn dem nicht so wäre, könnten wir die Unis gleich in staatliche Beschäftigungsanstalten für junge Menschen umwandeln.

Zitat
Also es geht ja an der Uni nicht nur um Lehre, sondern auch um (wissenschaftliche) Forschung, wissenschaftliches Arbeiten - tut mir leid, aber: ich denke nicht, dass sowas in einer betrieblichen Ausbildung machbar/vermittelbar/praktizierbar ist!??


Und eben: was bzw. wer an der Uni ausgebildet wird, geht eben selbst möglicherweise auch (später) wieder in die Forschung...!


Nun ja, es gibt viele Firmen, die eigene Forschungs und Entwicklungsabteilungen haben, ich denke schon, das da einiges Potential zur praktikablen Ausbildung vorhanden wäre.Voraussetzung ist natürlich immer, das die Betriebe das auch wollen.Wollen werden sie es aber nur, wenn sie der Meinung sind, das sie die dort Ausgebildeten auch nach der Ausbildung gebrauchen können.Und da sehe ich halt für einen großen Teil bestimmter Studienrichtungen eher schwarz.

Zitat
Wenn der Bedarf dort geringer ist, können es eben weniger Menschen ausüben, aber jeder kann sich ja den Auswahlkriterien unterwerfen, die dann nicht vom Geld bestimmt sind sondern vom können.

Wenn man diesen Maßstab anlegt wäre es O.K.
Leider hätte man dann aber im Endeffekt die Ungerechtigkeit nur verlagert, nämlich weg vom Geld hin zu "wer zuerst kommt, malt zuerst".Denn sind viele, ähnlich gut qualifizierte Bewerber vorhanden, jedoch nur wenig Plätze zu vergeben, haben wieder einige das Nachsehen, nämlich die, die zu spät kommen.

Da aber erstens letzteres heutzutage bei Ausbildungs- und Studienplatzsuche auch passieren kann und es zweitens immer jemanden gibt, der schneller, besser, reicher ist wäre das ganze wohl akzeptabel.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 02 Februar 2005, 20:55:16
Universitäten sind nicht gegründet worden, um Humankapital zu produzieren bzw. die "Ressource Mensch" möglichst optimal für den Arbeitsmarkt in Wert zu setzen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: phaylon am 02 Februar 2005, 21:04:47
Zitat von: "colourize"
Universitäten sind nicht gegründet worden, um Humankapital zu produzieren bzw. die "Ressource Mensch" möglichst optimal für den Arbeitsmarkt in Wert zu setzen.

Und das Internet wurde nicht für das konzipiert, wofür es heute verwendet wird. Vielleicht sollte man ab und zu umdenken?


p
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Apostat am 02 Februar 2005, 22:41:18
Zitat von: "colourize"
Universitäten sind nicht gegründet worden, um Humankapital zu produzieren bzw. die "Ressource Mensch" möglichst optimal für den Arbeitsmarkt in Wert zu setzen.


Humankapital zu bilden ist in meinen Augen die ureigenste Aufgabe der Universitäten.  Die direkte Umsetzung in einen unmittelbaren Nutzen für den Arbeitsmarkt nicht (primär).
Eine freiheitliche Gesellschaft, die vielfältige Bildung als essentielle Grundlage erkennt, schafft es auch, aus dieser Bildung einen "am Markt verwertbaren" Nutzen zu ziehen.

Platt gesagt, ohne Jäger und Sammler kann der Philosoph nicht existieren - die Jäger und Sammler werden ohne den Philosophen allerdings auch nur eins: existieren/überleben!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 02 Februar 2005, 22:59:23
Zitat von: "phaylon"
Zitat von: "colourize"
Universitäten sind nicht gegründet worden, um Humankapital zu produzieren bzw. die "Ressource Mensch" möglichst optimal für den Arbeitsmarkt in Wert zu setzen.

Und das Internet wurde nicht für das konzipiert, wofür es heute verwendet wird. Vielleicht sollte man ab und zu umdenken?

Gegen Umdenken hab ich ja garnichts, gegen AOL-Daus im Inet schon eher... *g*
Ne, im Ernst: Zur Zeit leben wir in einer Welt, in der jegliche Phänomene im Hinblick auf ihre ökonomische Verwertbarkeit beurteilt werden. Alles unter das Primat des Ökonomischen zu stellen halte ich für ziemlich dumm und kurzsichtig. Mit Universitätsstudiengängen wird zur Zeit nach dem Prinzip verfahren: "Wenn Jemand dafür bereit ist Geld zu bezahlen, dann hat es eine Daseinsberechtigung - ansonsten kann es auch wegrationalisiert werden."

Ökonomische Verwertbarkeit ist schlicht und einfach ein ungeeignetes Qualitätskriterium. Dafür unzählige Beispiele zu finden dürfte leicht sein: Van Gogh hatte zu Lebzeiten überhaupt keinen ökonomischen Erfolg - lebte er heute wäre er wohl HartzIV-Fall.
Die Bücher von Dieter Bohlen verkaufen sich dagegen auch zu Lebzeiten des "Autors" ganz hervorragend. Der gesellschaftliche Nutzen ist dagegen doch eher fragwürdig...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 02 Februar 2005, 23:09:23
Zitat von: "Apostat"

Humankapital zu bilden ist in meinen Augen die ureigenste Aufgabe der Universitäten.  Die direkte Umsetzung in einen unmittelbaren Nutzen für den Arbeitsmarkt nicht (primär).

Das Wort "Humankapital" ist nicht zuletzt deshalb zum "Unwort des Jahres" gekürt worden, weil es Menschen auf ihre ökonomische Verwertbarkeit reduziert. Siehe hier (http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,337259,00.html).

Zitat von: "Apostat"

Eine freiheitliche Gesellschaft, die vielfältige Bildung als essentielle Grundlage erkennt, schafft es auch, aus dieser Bildung einen "am Markt verwertbaren" Nutzen zu ziehen.

Platt gesagt, ohne Jäger und Sammler kann der Philosoph nicht existieren - die Jäger und Sammler werden ohne den Philosophen allerdings auch nur eins: existieren/überleben!

Tja. Und zur Zeit sind wir eben in einer Phase, wo man auf die Philosophen verzichten will um Geld zu sparen. Das bloße "Existieren" scheint Vielen zu reichen - der Warenmarkt scheint genügend Identität zu stiften. Frei nach dem Motto "ich konsumiere, also bin ich" ist das Denken als eigenständiger Wert weitestgehend durch die Vergötterung der Ikonen des Kapitalismus abgelöst worden. - "Wie? Hat'te kein Handy!?"
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 03 Februar 2005, 10:11:28
Zitat
Frei nach dem Motto "ich konsumiere, also bin ich" ist das Denken als eigenständiger Wert weitestgehend durch die Vergötterung der Ikonen des Kapitalismus abgelöst worden. - "Wie? Hat'te kein Handy!?"

Das ist natürlich das Extrem, das es immer gab und immer geben wird.Ich möchte aber darauf hinweisen, das mit dem Wegfall jeglicher nicht-ökonomisch brauchbarer Studiengänge nicht automatisch auch diese Wissenschaften aussterben.Leute, die sich damit intensiv beschäftigen und diese Wissenschaften zu ihrem Lebensinhalt machen, wird es auch immer geben (zum Glück).Oder gibt es Leute, die sich nur deshalb für z.B. Philosophie interessieren, weil es dafür einen Studiengang gibt ?
Die Frage ist eher : Warum brauchen diese Menschen dafür eine Universität ?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 03 Februar 2005, 10:27:18
Du meinst es reicht aus, wenn auf der Volkshochschule Philosophiekurse angeboten werden?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kallisti am 03 Februar 2005, 11:07:47
Zitat
Ich möchte aber darauf hinweisen, das mit dem Wegfall jeglicher nicht-ökonomisch brauchbarer Studiengänge nicht automatisch auch diese Wissenschaften aussterben.Leute, die sich damit intensiv beschäftigen und diese Wissenschaften zu ihrem Lebensinhalt machen, wird es auch immer geben (zum Glück).Oder gibt es Leute, die sich nur deshalb für z.B. Philosophie interessieren, weil es dafür einen Studiengang gibt ?
Die Frage ist eher : Warum brauchen diese Menschen dafür eine Universität ?



... Alter Schwede Thomas!: Dann BITTE setz dich ein paar Mal in verschiedene Philo-Seminare und -Vorlesungen an der Uni!

Es ist nun mal ein Unterschied, ob ich was hobbymäßig mache oder "wissenschaftlich" (methodisch...)!
Wenn du das nicht einsehen kannst oder willst: dann befolge meinen obigen Rat und überzeuge dich selbst davon!: Geht: als Gasthörer!


@colourize

Zitat
Ökonomische Verwertbarkeit ist schlicht und einfach ein ungeeignetes Qualitätskriterium. Dafür unzählige Beispiele zu finden dürfte leicht sein: Van Gogh hatte zu Lebzeiten überhaupt keinen ökonomischen Erfolg - lebte er heute wäre er wohl HartzIV-Fall.
Die Bücher von Dieter Bohlen verkaufen sich dagegen auch zu Lebzeiten des "Autors" ganz hervorragend. Der gesellschaftliche Nutzen ist dagegen doch eher fragwürdig...


danke!



Zitat
Tja. Und zur Zeit sind wir eben in einer Phase, wo man auf die Philosophen verzichten will um Geld zu sparen. Das bloße "Existieren" scheint Vielen zu reichen - der Warenmarkt scheint genügend Identität zu stiften. Frei nach dem Motto "ich konsumiere, also bin ich" ist das Denken als eigenständiger Wert weitestgehend durch die Vergötterung der Ikonen des Kapitalismus abgelöst worden. - "Wie? Hat'te kein Handy!?"


danke!


Zitat
Das Wort "Humankapital" ist nicht zuletzt deshalb zum "Unwort des Jahres" gekürt worden, weil es Menschen auf ihre ökonomische Verwertbarkeit reduziert.



und nochmal: danke!


 :twisted:    :)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: phaylon am 03 Februar 2005, 14:53:04
Zitat von: "colourize"
Ökonomische Verwertbarkeit ist schlicht und einfach ein ungeeignetes Qualitätskriterium. Dafür unzählige Beispiele zu finden dürfte leicht sein: Van Gogh hatte zu Lebzeiten überhaupt keinen ökonomischen Erfolg - lebte er heute wäre er wohl HartzIV-Fall.
Die Bücher von Dieter Bohlen verkaufen sich dagegen auch zu Lebzeiten des "Autors" ganz hervorragend. Der gesellschaftliche Nutzen ist dagegen doch eher fragwürdig...

Nun, ich würde hier die ökonomische Seite vom Individuellen (Bohlen) zum Allgemeinen (Gesellschaft) umschlichten. Das Problem ist eben, dass die Welt, so wie sie läuft (bei uns jedenfalls) sehr teuer ist, und da muss man wohl eben einsparen. Natürlich sollte das gefördert werden, was am meisten weiterbringt, nicht finanziell sondern im Kontext des ganzheitlichen Fortschritts. Allerdings kann man wohl einfach nicht jedem Menschen seinen Lebensstil erfüllen, komme was wolle. Es müssen einfach Kompromisse gemacht werden.

Ich konnt' auch nie studieren. Find' ich zwar heute schade, aber inzwischen würd ich mich eh für andere Dinge entscheiden, als damals. Wenn mich etwas interessiert, kann ich es auch privat machen. Wenn ich da Jahre hineininvestiere, dann sollte das schon etwas mehr Sinn in meinem Leben haben, besonders wenn ich es mir bezahlen lasse.

Man könnte argumentieren, dass man ja auch Geld an den Staat bezahlt, und dieser einem auch etwas davon zurückgeben sollte. Nur funktioniert das so wohl nicht. Die Krankenkasse funktioniert auch dadurch, dass die Gesunden die Krankheiten der Kranken finanzieren. Und der Staat nimmt zwar für Bildung Geld, das heisst aber nicht, dass auch jeder die volle Bildung bis in die nächste Inkarnation bekommen muss oder kann. Ich hab' zwar keine Ahnung was ein Student den Staat so durchschnittlich kostet, aber ich hab das Gefühl, es sind mehr als 500 Euro pro Semester..


p
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: schwarze Katze am 03 Februar 2005, 15:24:18
Colourize hat geschrieben:
Zitat
Van Gogh hatte zu Lebzeiten überhaupt keinen ökonomischen Erfolg - lebte er heute wäre er wohl HartzIV-Fall.


stimmt nicht. Er wäre wegen Alkoholproblemen und psychische Verfassung für arbeitsunfähig gehalten und damit an die Grundsicherungsamt verwiesen. Also kein ALG-II-Fall
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 03 Februar 2005, 17:45:30
Zitat
... Alter Schwede Thomas!: Dann BITTE setz dich ein paar Mal in verschiedene Philo-Seminare und -Vorlesungen an der Uni!

Es ist nun mal ein Unterschied, ob ich was hobbymäßig mache oder "wissenschaftlich" (methodisch...)!
Wenn du das nicht einsehen kannst oder willst: dann befolge meinen obigen Rat und überzeuge dich selbst davon!: Geht: als Gasthörer!

Habe ich leider keine Zeit für, muß arbeiten und Steuern zahlen, damit der Staat dir deine Philosophiestunden geben kann =)

Es gab in der Geschichte schon einige geachtete Philosophen, ich glaube nicht das die alle diesen Stand aufgrund ihres Studienganges bekommen haben.

Klar ist ein durchorganisierter Studiengang lehrreicher als eine Hobbybeschäftigung damit, aber erstens bekommt man das wissen, das man sucht normalerweise auch, wenn man sich Hobbymäßig intensiv genug damit beschäftigt und zweitens bleibt immer noch die Frage, welche Berechtigung ein kostenloser Philosophie-Studiengang hat ? Ich jedenfalls habe nichts davon, wenn du und viele andere die Uni als Staatlich geprüfte Philosophen verlassen.

Zitat
Ökonomische Verwertbarkeit ist schlicht und einfach ein ungeeignetes Qualitätskriterium.

Sehe ich nicht so.Kulturelle Dinge sind der Luxus einer Gesellschaft, die sie sich durch das Funktionieren eines Grundsystems leisten kann.Das Primärziel wird aber immer sein, dieses Grundsystem am Laufen zu halten, erst dann kann man sich "höheren" Dingen zuwenden.Und in einigen Fällen wird man sich fragen müssen, welche Teile dieses Luxus man sich noch leisten kann.
Und in Zeiten, in denen das Geld im tägliche Leben überall knapp ist (Renten, Gesundheit, allgemeine Schulen) sehe ich gar nicht ein, das (z.B.) Philosophiestudenten ein kostenloses Dauerstudium zur Verfügung gestellt werden muß, nur damit diese Erfüllung in ihrem Leben finden.

Zitat
Man könnte argumentieren, dass man ja auch Geld an den Staat bezahlt, und dieser einem auch etwas davon zurückgeben sollte. Nur funktioniert das so wohl nicht. Die Krankenkasse funktioniert auch dadurch, dass die Gesunden die Krankheiten der Kranken finanzieren. Und der Staat nimmt zwar für Bildung Geld, das heisst aber nicht, dass auch jeder die volle Bildung bis in die nächste Inkarnation bekommen muss oder kann. Ich hab' zwar keine Ahnung was ein Student den Staat so durchschnittlich kostet, aber ich hab das Gefühl, es sind mehr als 500 Euro pro Semester..

Vollste Zustimmung.Zumal es ja bekanntlich so ist, das einige mehr zahlen, wärend andere mehr nehmen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: rincewind am 04 Februar 2005, 09:23:20
Fakt ist: es gibt keine sozialverträglichen Studiengebühren. Darlehen würden vielen Studierenden einen riesigen Schuldenberg nach dem Studium auftürmen. Wissenschaftlich belegt ist, daß dadurch gerade die sogenannten sozialen Randschichten vom Studieren abgeschreckt würden. Das in einem Land, das gerade bei der Bildung (Stichwort: PISA) dermaßen absackt, wie es bei uns der Fall ist, ist ein fatales Signal.
Zumal der Ruf der Firmen immer lauter wird, daß es viel zuwenig Uniabsolventen gibt, die qualifizierte Stellen besetzen könnten!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kallisti am 06 Februar 2005, 10:59:50
Also: Einige sind "Macher", andere sind "Denker/innen" und wieder anderen is eh alles egal...


Und: Ohne "Philosophen", die nun mal "Meister im Denken" sind, sähe es noch schlechter aus, als es das eh schon tut! Und gerade in diesem Land: mangelt es offenbar an "kompetenten" Denkern oder aber: sie kommen gar nicht mehr zu Wort oder trauen sich nicht mehr oder haben schon resigniert oder werden nicht gehört/finden keine (breite) Öffentlichkeit (mehr?) oder sind alle ausgewandert! ;)


So, das is zwar jetzt auch mal platt, aber musste sein!

Und: Moral bzw. Ethik ist und bleibt nun mal eins der beiden "Philosophie-Arten" (sogenannte theoretische und praktische, wobei die Ethik also zur "praktischen" gehört - wie auch politische Philosophie) - also:
All diese wichtigen Entscheidungen, Regelungen, Begriffsbestimmungen und noch vieles andere mehr wäre ohne Philosophinnen/Philosophen nicht denkbar oder: eine Katastrophe!


Denn: wenn nur noch/uneingeschränkt "die Wirtschaft" regiert, so trifft "Der Mensch ist dem Menschen Wolf" absolut zu ... !

Gerade "Moralität" ist aber (unter anderem) etwas spezifisch Menschliches (und dabei: etwas Positives, Wichtiges)!!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 06 Februar 2005, 12:09:22
@Kallisti

Du hast aber immer noch nicht gesagt, warum dieses Land (oder überhaupt ein Land) diese Denker braucht.Ich meine nicht, weil es kulturell ein Zierde wäre, sonder ich möchte gerne mal harte Fakten hören, wozu wir staatlich geprüfte Philosophen brauchen:

Zitat
Und: Ohne "Philosophen", die nun mal "Meister im Denken" sind, sähe es noch schlechter aus, als es das eh schon tut! Und gerade in diesem Land: mangelt es offenbar an "kompetenten" Denkern oder aber: sie kommen gar nicht mehr zu Wort


Kamen sie das jemals ? Philosophen (prinzipiell gesehen) waren doch nie an irgendwelchen Endscheidungsfindungen beteiligt, sie waren höchstens mal die Stimme aus dem Off, die sich gelegentlich mal in den Medien zu Wort meldet, mehr nicht.

Meiner Meinung nach brauchen wir ne ganze Menge Leute, die auch denken können : Fähige Politiker, Manager, Firmengründer, etc.Für Philosophen sehe ich keine zwingende Notwendigkeit.

Zitat
Und: Moral bzw. Ethik ist und bleibt nun mal eins der beiden "Philosophie-Arten" (sogenannte theoretische und praktische, wobei die Ethik also zur "praktischen" gehört - wie auch politische Philosophie) - also:
All diese wichtigen Entscheidungen, Regelungen, Begriffsbestimmungen und noch vieles andere mehr wäre ohne Philosophinnen/Philosophen nicht denkbar oder: eine Katastrophe!


Was heißt diese wichtigen Regelungen und Begriffsbestimmungen ? Was ist denn daran für die allgemeinheit Wichtig ?
Denken kann ich alleine, dafür brauch ich kein Philosophiestudium.Andere Leute können mir weitere interessante Denkanstöße vermitteln, auch die brauchen dazu kein Philosophiestudium.Moral und Ethik kann man im täglichen Leben auch walten lassen (so man denn möchte), man muß sich lediglich Gedanken über andere Menschen machen und sich überlegen, wie man sie anständig Behandelt, auch dafür ist wiederum keine Philosophiestudium nötig.

Mal ein Beispiel zu Moral&Ethik aus der Wirtschaft:
Wenn die deutsche Bank trotz Rekordgewinne 6000 Stellen streichen will, kommt auch keine Philosoph und hindert sie daran.Vieleicht meldet sich mancher in den Zeitungen zu Wort, nur bringen tut es nichts.Vieleicht wäre das anders, wenn Ackermann studierter Philosoph wäre, aber dann wäre er heute wohl kein Chefschlipsträger bei der Deutschen Bank.

Zitat
Gerade "Moralität" ist aber (unter anderem) etwas spezifisch Menschliches (und dabei: etwas Positives, Wichtiges)!!

Richtig:Aber wieder die Frage : Brauch ich (oder irgendjemand) dazu zwingend ein Philosophiestudium ? Ich weiß nicht, on man moralische Verhalten lernen kann, aber wenn, dann bin ich überzeugt, das man dafür keine Uni braucht.

Ich möchte ja niemanden seinen Wunsch zur Selbstverwirklichung ausreden, aber ich habe immer noch keinen Grund gefunden, um folgende Frage mit Ja zu beantworten:

Ist der Bedarf bzw. der Nutzen an/von Studierten Philosophen für die Allgemeinheit so groß, das man dafür kostenlose Studiengänge einrichten bzw. beibehalten muß ?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kallisti am 06 Februar 2005, 13:50:40
@Thomas


ojeojeojeoje....


... schon mal was von Ethik-Kommission oder Nationalem Ethikrat gehört??

Stichworte: Sterbehilfe, Therapeutisches Klonen, Biopatentierung...

Ja, Mitglieder sind da neben Medizinern, Juristen, Biologen und (sogar!) Theologen auch: Philosophen!

Wie glaubst du, werden von welchen Leuten moralische Normen begründet?!?

Und wo werden sie wie angewandt/gebraucht?

Stichworte: Bioethik, Medizinethik, Wirtschaftsethik, Technikethik, Rechtsethik.


Und wie wird durch "wen" und welche Methode (!!) bestimmt, was aus welchen Gründen moralisch geboten, verboten oder erlaubt, was "richtig" und was "falsch" ist...?!??


Und da sind wir auch schon bei der sogen. Theoretischen Philosophie:

Was ist "seiend"?
Welche Aussagen sind "wahr" und warum und mit welcher Methode lässt sich das feststellen...?
Wie kann ich -wenn überhaupt- erkennen, wissen (was ist und wie es ist und warum es ist...)?
Und was brauche ich für all das ("Denken", Erkennen) ganz entscheidend: die Sprache!

Und mit all dem beschäftigt man sich "in" der Philosophie:

Ontologie, Sprachphilosophie, Logik (!->siehe z.B. was ist ein "echtes" Argument und woran erkennt man es...!!), Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie, Philosophie des Geistes, Ethik, Ästhetik.


Ach, Thomas, ich kann doch hier jetzt keinen Philosophie-Einführungskurs abhalten!
Also: bitte: setz dich mal rein in die Uni-Veranstaltungen (des Philosophischen Seminars)... oder lies entsprechende Lektüre zum Thema (Philo-Einführungen...), bin auch gerne bereit, dir da Tips zu geben - aber: erst dann wird das hier eine aufgeklärte, fruchtbare Diskussion!
Denn: dafür braucht´s halt nun mal eine angemessene Informationsbasis!

Und deinen Beiträgen entnehme ich, dass du nicht wirklich Ahnung von Philosophie hast - ihren "Gegenstandsbereichen", ihren Inhalten, Themen, Grundlagen...!

Aber: ich bin keine Dozentin, sondern selbst (erst/noch) Studentin.
Und deshalb verweise ich auf andere bzw. auf Literatur, da ich keine so umfassende und fundierte "Einführung" geben kann wie andere das eben können/tun.


Gerade in der Politik gibt es "Berater", die bei der Entscheidungsfindung beteiligt sind - das machen unsere (zumeist:) Herren Politiker schon lange nicht mehr (nur) mit ihren eigenen Köpfen/Gehirnen - es gibt dafür sogar einen Fachausdruck - kann mir da bitte mal eben jemand kurz auf die Sprünge helfen?, der is mir nämlich gerade nicht präsent (irgendwas mit "f"- ein englischer Ausdruck!).

Aber: ob die Leute aus Politik und Wirtschaft dann auch auf diesen Rat und diese Warnungen oder Richtungsweisungen... hören, das steht eben auf einem anderen Blatt.
Philosophen sind eben nicht "Politiker".

Schon mal was vom Club of Rome gehört?!??


http://www.clubofrome.de/


Und dass jeder "alleine denken kann" - naja, da zweifle ich inzwischen auch dran! Aber: mag sein, dass jede/r das kann, nur machen die wenigsten von dieser Fähigkeit auch wirklich Gebrauch, sondern lassen lieber für sich denken...!!

(Kleiner Hinweis auf Kant!...)


Und was Moralität angeht: Ja, die Basis wird wohl in der Erziehung gelegt, aber irgendwann ist man in einem Alter (beginnt mit Pubertätseintritt), in dem man tatsächlich selbständig zu denken anfangen sollte und es später fortsetzen, ausbauen (das eigenständige Denken) und dann braucht´s eben schon auch Orientierung und es tauchen Fragen auf ... und da kann ich nur immer wieder empfehlen: sich wirklich mit Philosophie zu beschäftigen!


Denn: Es würde so Manchem guttun, wenn er -gerade auch sich selbst, sein Denken, seine Überzeugungen, Werte...- in regelmäßigen Abständen selbst auf den Prüfstand stellte, hinterfragte, überdächte...!!


Ich sage nicht, dass Philosophie das Allein-Seligmachende ist! Aber: sie ist notwendig und wichtig und schließlich auch die Mutter aller Wissenschaften! :)


Und durch sie entsteht so etwas wie Zusammenhang, Ganzheit - frei von "Esoterik" und (Aber-) Glaube!


(@DarkAmbient und Kenaz: jez krieg ich bestimmt gleich wieder auf´s Dach!? ;))
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: SuperTorus am 06 Februar 2005, 14:05:30
Zitat von: "Kallisti"

Und: Ohne "Philosophen", die nun mal "Meister im Denken" sind, sähe es noch schlechter aus, als es das eh schon ist! (...)


Hm.. Und was ist mit den Mathematikern, Physikern, Informatikern und all den anderen wissenschaftlich arbeitenden Menschen? Imho sind natürlich auch Philosophen wichtig, aber ich würd sie auf keinen Fall als "Meister im Denken" über die anderen stellen.

Denk mal drüber nach,
  Nils
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: SuperTorus am 06 Februar 2005, 14:20:29
Zitat von: "Kallisti"

Wie glaubst du, werden von welchen Leuten moralische Normen begründet?!?

Und wo werden sie wie angewandt/gebraucht?
(...)

Und wie wird durch "wen" und welche Methode (!!) bestimmt, was aus welchen Gründen moralisch geboten, verboten oder erlaubt, was "richtig" und was "falsch" ist...?!??


Von der breiten Masse!

Also, wenn ich mich nicht irre, dann funktioniert die ganze Sache  doch in etwa so:

Die Ethik-Kommission oder Nationalem Ethikrat werden von der Politik zu altuellen Themen befragt. Die Etik-Kommission meldet sich dann irgendwann mit Ihrer Meinung. Sie können empfehlen was immer ihnen beliebt. Sollte die Meinung nicht mit dem des Volkes übereinstimmen, dann wird einfach nichts passieren, und der Etik-Rat hat schön ein paar Monate für die Mülltonne gearbeitet.

Zitat von: "Kallisti"

Wie glaubst du, werden von welchen Leuten moralische Normen begründet?!?


Moralisch- und Ethische Normen müssen Rückhalt aus dem Volk haben, sonst sind sie zum Scheitern verurteilt. Will die Ethik-Kommision produktiv arbeiten, dann kann sie das nur, wenn sie den Zeitgeist definiert. Mehr nicht.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kallisti am 06 Februar 2005, 14:24:30
@SuperTorus


Zitat
Hm.. Und was ist mit den Mathematikern, Physikern, Informatikern und all den anderen wissenschaftlich arbeitenden Menschen? Imho sind natürlich auch Philosophen wichtig, aber ich würd sie auf keinen Fall als "Meister im Denken" über die anderen stellen.

Denk mal drüber nach,
Nils



Hast du das:

Zitat
Ich sage nicht, dass Philosophie das Allein-Seligmachende ist! Aber: sie ist notwendig und wichtig und schließlich auch die Mutter aller Wissenschaften! Smile



auch gelesen?


Und dass Philosophen "Meister im Denken" sind, stammt nicht von mir, trifft aber meiner Meinung nach zu, guckst du hier:


"... Wer ein Wissen oder eine Fertigkeit vollendet beherrscht, den nennen wir Maestro oder Meister; die Griechen sagen sophos: Weiser.
Während andere in einem Handwerk, in Rechtsgeschäften (...), bei der Heilung von Krankheiten (...) oder in politischen Geschäften Meister sind, suchen Philosophen die Meisterschaft im Wissen.
Und weil diese nur schwer zu gewinnen ist, beanspruchen sie nach Platon nicht die sophia selbst, sondern legiglich eine philosophia: die Liebe zur Weisheit. ..."


Quelle: Otfried Höffe (Prof. für Philosophie) in: "Kleine Geschichte der Philosophie", 2001 (Verlag C.H.Beck)


... denk mal drüber nach!   :P
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kallisti am 06 Februar 2005, 14:28:33
@SuperTorus


,.. es ist eine Sache, moralische "Gefühle" und "Intuitionen" zu haben (siehe: "Volk"/breite Masse), eine andere ist es, diese auch zu begründen, zu formulieren, zu erklären, zu hinterfragen, zu reflektieren...!


Aber natürlich: moralisch handeln muss/sollte und kann (!) dann nur die/der Einzelne selbst!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 06 Februar 2005, 14:38:35
Nur mal nebenbei : Du hast nun viele Sachen aufgezählt, in denen Themen der Philosophie vorkommen und eine wichtige Rolle spielen, aber immer noch keinen Grund geliefert, warum den dafür nun unbedingt studierte Philosophen nötig sind.

Zitat
... schon mal was von Ethik-Kommission oder Nationalem Ethikrat gehört??

Stichworte: Sterbehilfe, Therapeutisches Klonen, Biopatentierung...

Ja, Mitglieder sind da neben Medizinern, Juristen, Biologen und (sogar!) Theologen auch: Philosophen!


Ja, AUCH Philosophen.Und würde man diese Philosophen durch andere, sich Gedanken machende Menschen ersetzten, würde es auch funktionieren.

Nebenbei bemerkt : Ich halte Institutionen wie die Ethik-Kommission oder den Nationalem Ethikrat nicht für Elementare Dinge der Gesellschaft, sondern Einrichtungen, die unter "ferner liefen" eingeordnet werden, was man auch daran sehen kann, wie oft diese Institutionen überhaupt zu etwas befragt werden, geschweige denn, wann auf sie gehört wird.

Zitat
Wie glaubst du, werden von welchen Leuten moralische Normen begründet?!?

Und wo werden sie wie angewandt/gebraucht?

Stichworte: Bioethik, Medizinethik, Wirtschaftsethik, Technikethik, Rechtsethik


Begründet von denkenden Menschen, die müßen aber nicht zwanglsäufig Philosophie studiert haben.Bei den Anwendern ist es genau das selbe.

Zitat
Und wie wird durch "wen" und welche Methode (!!) bestimmt, was aus welchen Gründen moralisch geboten, verboten oder erlaubt, was "richtig" und was "falsch" ist...?!??


Dazu sag ich ojeoje, denn wenn du meinst, das solche Frage nur von studierten Philosophen und nicht von Menschen mit klarem Verstand beantwortet werden können, hast du ein seltsames Menschenbild.Oder seltsame Erfahrungen gemacht.

Die (ich übertreibe jetzt mal) Darstellung der Gesellschaft als eine Haufen von moralisch orientierungslosen Trotteln, die unbedingt auf denkende Philosophen angewiesen sind, um ihnen zu sagen, was gut und was böse ist, klingt eher danach, als wenn du mit allen Mitteln versuchst, eine Daseinsberechtigung für deinen Studiengang herbeizureden.Aber danach klingen deine Beiträge zu diesem Thema sowieso mitunter. :wink:

Zitat
Ontologie, Sprachphilosophie, Logik (!->siehe z.B. was ist ein "echtes" Argument und woran erkennt man es...!!), Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie, Philosophie des Geistes, Ethik, Ästhetik.


Ja, alles interessante Themen, z.t. sicherlich auch gesellschaftlich und/oder ökonomisch verwertbar, aber trotzdem keine Erklärung, warum es dazu denn nun unbedingt eines studierten Philosophen bedarf.

Nenn mir doch bitte mal eine konkretes beispiel, wo unbedingt ein studierten Philosophen benötigt wird, um eine Aufgabe zu meistern, und ich meine eine (zumindest) Gesellschaftlich wichtige Aufgabe.

Z.b. Deine Politikberater : Wie viele von diesen beratern haben nur ein Philosophiestudium absolviert ? Ich denke wenige, die meisten dürften aus der Wirtschaft, aus den Medien oder eben selber aus der Politik kommen, denn um Politiker beraten zu können, muß ich mich weniger mit Philosophischen Dingen befassen, sondern viel mehr mit Strategien, mit Seilschaften, mit Fakten, mit Insiderinfos usw.

Wie viele studierte Philosophen machen inzwischen entweder andere Jobs oder belegen bei Mc'Do Hamburger ? Vermutlich nicht wenige, woran auch zu erkennen sein dürfte, wie begehrt und benötigt deren Fähigkeiten sind.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Jinx am 06 Februar 2005, 14:43:56
Zitat
,.. es ist eine Sache, moralische "Gefühle" und "Intuitionen" zu haben (siehe: "Volk"/breite Masse), eine andere ist es, diese auch zu begründen, zu formulieren, zu erklären, zu hinterfragen, zu reflektieren...!


Ja, völlig richtig. Es ist essentiell, seine Gedanken strukturiert und klar darzulegen, in allgemeinverständlicher Form und ohne Verwirrung durch Pleonasmen, ewige Wiederholungen und unverständliche orthographische Konstruktionen. Dies ist in der Tat sehr wichtig für die reibungslose, ja lustvolle Kommunikation.

Und wie man an Thomas' Beispiel merkt, gelingt  das auch nicht-studierten hier ganz wunderbar.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 06 Februar 2005, 14:58:02
Ich geh' jetzt erst mal gucken, was Pleonasmen sind =)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Jinx am 06 Februar 2005, 14:58:40
Zitat von: "Thomas"
Ich geh' jetzt erst mal gucken, was Pleonasmen sind =)


Thomas, das hast DU nicht nötig. ;)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kallisti am 06 Februar 2005, 22:42:49
:finger:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 06 Februar 2005, 22:57:28
Zitat von: "Kallisti"
:finger:

Verstehe / raffe / interpretiere ich hier irgendwas nicht richtig/korrekt?
Oder worüber schmunzelst/lachst Du / was freut Dich bzw. worüber amüsierst Du Dich..?
8)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kallisti am 07 Februar 2005, 13:40:11
... and again:


 :finger:


 :P  :wink:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: kasimir am 08 Februar 2005, 16:07:52
Zitat von: "Jinx"
Zitat
,.. es ist eine Sache, moralische "Gefühle" und "Intuitionen" zu haben (siehe: "Volk"/breite Masse), eine andere ist es, diese auch zu begründen, zu formulieren, zu erklären, zu hinterfragen, zu reflektieren...!


Ja, völlig richtig. Es ist essentiell, seine Gedanken strukturiert und klar darzulegen, in allgemeinverständlicher Form und ohne Verwirrung durch Pleonasmen, ewige Wiederholungen und unverständliche orthographische Konstruktionen. Dies ist in der Tat sehr wichtig für die reibungslose, ja lustvolle Kommunikation.

Und wie man an Thomas' Beispiel merkt, gelingt  das auch nicht-studierten hier ganz wunderbar.


Hör ich da Ironie heraus, oder bilde ich mir das bloß ein?  :D
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Simia am 21 März 2005, 10:32:40
Warum sehe ich den Thread erst jetzt?

Bildung sollte ein kostenloses, frei zugängliches Gut sein, ohne auf marktwirtschaftlichen Nutzen abgeklappert zu werden. Ist natürlich schwierig, wenn die studierten Finno-Ugristiker und was nicht noch alles hinterher in die Verwaltung der Bundesagentur für Arbeit rutschen (die Finno-Ugristiker mögen mir diese Spitze verzeihen ...). Das ist ja leider die Endstation für viele "exotischere Studienrichtungen" oder für diejenigen, die vielleicht auch scheinbar "berufstaugliche" Sachen wie BWL studieren (Oder für die, die studieren, um einen "Parkplatz" bis zur Rente zu haben - Keine Frage, bei echten Langzeitstudenten hört es schon auf mit den Sympathien).

Vielleicht sollte man eine Ausbildung voraussetzen, um das "Parkplatz-Problem" besser zu umgehen. Ein ausführliches Beratungsgespräch ist auch dringend vonnöten, am besten schon Orientierung zu Schulzeiten. Und ins Studium könnte ja auch eine gute Portion "real life" gesteckt werden, sozusagen eine "desillusionierende Komponente", Praxisnähe etc., damit die Studenten nicht mehr zu doof sind, wie Thomas sagt, sich den Hintern abzuwischen. Und Bildung um der Bildung Willen sollte in den Vordergrund gestellt werden, nicht Bildung aus mangelnder Perspektive oder Faulheit.

Lange Rede, kurzer Sinn: Auf jeden Fall gibt es viele Ansätze, die eher in Richtung sanfter Druck gehen, anstelle einer Finanzkeule. Das mit den Studiengebühren führt IMHO tatsächlich zu einer Zwei-Klassen-Bildung. Und das kann nicht im Interesse einer per Definition freiheitlich-demokratischen Gesellschaft sein, in der es jedem ermöglicht sein soll, sich zu informieren. Und daß die Gelder nur für die Hochschulen verwendet würden, glaube ich auch nicht.

Und was die bekifften, partygeilen Faulpelze mit ihrer Holzbohlen-Stuck-Doppelbalkon-WG angeht, davon gibt es wahrscheinlich so viele wie Goten, die ernsthaft Gläserrücken praktizieren. Also nicht repräsentativ. Die Message, das Studium doch etwas auf die spätere Karriere abzustimmen, scheint bei vielen sowieso angekommen zu sein, wenn ich mir so einige Leute auf meiner FH anschaue (wobei da vielleicht ja doch ein Unterschied zur Uni besteht, auch wenn mir das letztens ausgeredet werden sollte).

Falls ich hier Sachen wiederhole - Ich habe nicht den gesamten Thread gelesen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 21 März 2005, 13:22:02
Hab den Thread leider auch erst jetzt entdeckt.

Zitat
..., sondern sich vieleicht schon mal bei zeiten Gedanken machen, was man in seinem Leben mal machen will und nicht erst mit dem Abi-Zeugnis in der Hand das Überlegen starten.
Heute kommt kaum noch jemand unter achtzehn aus der Schule (eher später), da kann man sich ja wohl schon mal über seine grundlegenden interessengebiete und Betätigungsschwerpunkte klar geworden sei, oder ?

Ich bestätige, mit 18 wußte ich das tatsächlich schon. Die unüberwindbare Hürde war nur: es gab ungefähr 3 Ausbildungsstellen auf die sich ca. 1000 Schulabgänger bewarben. Vergeben wurden die Stellen dann an Söhne von Angestellten in der Chefetage, die sich nur für die Ausbildungsvergütung interessierten, nicht für den Beruf.
Okay, man muss natürlich auch Alternativen bereit haben, aber es sieht schon seit einiger Zeit nicht mehr besonders gut auf dem Ausbildungsmarkt aus. Wer eine Stelle bekommt, die ihn auch nur ansatzweise interessiert, kann sich wirklich glücklich schätzen.

Ich gebe auch zu, ein Studium abgebrochen und wieder ein neues angefangen zu haben. Entscheidend ist hierbei aber der Grund:
Ich habe schon für mein Erststudium kein Bafög bekommen und habe mich dann so sehr verschuldet, dass ich aufhören mußte. Angeblich hätten mein Eltern genug verdient, um mir im Monat (damals noch) 1000 DM zu zahlen. Völliger Blödsinn bei:
- 5 Kindern; alle in der schulischen bzw. universitären Ausbildung
- 1 Alleinverdiener, kein Spitzenverdiener, sondern normale Mittelschicht
- Zuhause wohnen unmöglich, da 130km von der Uni weg
Bei meinem jetzigen Studium handelt es sich um dasselbe Fach; Bafög bekomme ich trotzdem keines, weil ich angeblich einen Fachrichtungswechsel vollzogen hätte. Lediglich der Abschluss hat sich geändert, aber dafür kann ich nichts...


Zitat
Schön, aber Ziel eines Studiums ist ja nicht alleine es erfolgreich hinter sich zu bringen, sondern es als Grundlage für seine (hoffentlich) darauf folgende Beschäftigung zu verwenden.Wenn dem nicht so wäre, könnten wir die Unis gleich in staatliche Beschäftigungsanstalten für junge Menschen umwandeln.

Stimmt auch, aber: Um mich auf das spätere Berufsleben optimal vorzubereiten sind Praktika unerläßlich. Da diese jedoch in den wenigsten Fällen bezahlt werden, kann ich sie mir schon jetzt schlicht und ergreifend nicht leisten. Ich schaffe es schon kaum meine Pflichtpraktika zu absolvieren. Dabei würde ich wirklich gerne mehr Praxiswissen vorweisen, wenn ich nach dem Studium den Arbeitsmarkt betrete.

Zitat
Nun ja, es gibt viele Firmen, die eigene Forschungs und Entwicklungsabteilungen haben, ich denke schon, das da einiges Potential zur praktikablen Ausbildung vorhanden

Mag sein, aber dadurch würden nur noch "Fachidioten" entstehen. Das gute am Studium ist ja gerade, dass man trotz Vertiefungsrichtung immer auch lernt, über den Tellerrand zu sehen und in andere "Teller" reinzuschmecken.

Zu dieser Philosophie-Diskussion:
Ich muss zugeben, ich weiß jetzt auch kein wirklich konkretes Beispiel, wofür wir unbedingt Philosophen brauchen. Ich glaube aber, dass das eher daran liegt, dass man das nicht so klar festmachen kann. Vermutlich wirken Philosphen eher unbemerkt im Hintergrund als Berater oder "Meinungsmacher". Vielleicht sind die Philosophen wie das Salz in unserer Suppe: Sind sie weg, fehlt was.
Aber dazu weiß ich zu wenig von Philosophie, um hier wirklich qualifiziert urteilen zu können. Jedoch wäre es fatal, alles nur noch in "wirtschaftlich nützlich" und "unnützlich" einzuteilen.

@thomas:
Mich kotzt Steuerzahlen auch an (und das tue ich trotz Studentenstatus), aber du kannst doch nicht im Ernst die Studenten für die Haushaltslöcher verantwortlich machen. Genauso gut könntest du dich bei den Kindeskindern der Holocaust-Opfer beschweren, die immernoch fleißig die Hand aufhalten, obwohl sie mit dem eigentlichen Opfer kaum noch verwandt sind. Aber sich über die zu beschweren ist ja moralisch verwerflich und nicht erlaubt...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Simia am 21 März 2005, 15:13:27
Zitat von: "Killerqueen"
Zu dieser Philosophie-Diskussion:
Ich muss zugeben, ich weiß jetzt auch kein wirklich konkretes Beispiel, wofür wir unbedingt Philosophen brauchen. Ich glaube aber, dass das eher daran liegt, dass man das nicht so klar festmachen kann. Vermutlich wirken Philosphen eher unbemerkt im Hintergrund als Berater oder "Meinungsmacher". Vielleicht sind die Philosophen wie das Salz in unserer Suppe: Sind sie weg, fehlt was.
Aber dazu weiß ich zu wenig von Philosophie, um hier wirklich qualifiziert urteilen zu können.


Das Dilemma der Philosophie als Mutter der Wissenschaften ist es, daß es der "Urgrund" ist, die Quelle, und das, was gesellschaftlich "anwendbar" ist, das sind dann die Verästelungen wie Informatik, Physik, Soziologie etc. (und selbst so jemand hat es schon schwer auf dem Arbeitsmarkt).

Ich halte Philosophen an sich für wichtig, da Marktforschungsinstitute die kulturellen Leitbilder und gesellschaftlichen Trends doch eher einseitig erfassen. Jedoch müssen sich Philosophiestudenten wohl darüber klar werden, daß längst nicht alle von ihnen als Philosophen arbeiten werden, und sei es "nur" als Hochschuldozent oder wissenschaftlicher Mitarbeiter (Ich frage mich, ob ich das überhaupt wollte, wenn ich es studieren würde).

Zitat von: "Killerqueen"

Jedoch wäre es fatal, alles nur noch in "wirtschaftlich nützlich" und "unnützlich" einzuteilen.


100% Zustimmung.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 21 März 2005, 15:29:25
Zitat von: "Simia"
Ich halte Philosophen an sich für wichtig, da Marktforschungsinstitute die kulturellen Leitbilder und gesellschaftlichen Trends doch eher einseitig erfassen.

Und was ist mit studierten Philosophen, die in Marktforschungsinstituten arbeiten? 8)

"Wenn Du Dich mit dem Teufel einlässt, dann verändert sich nicht der Teufel.." :P
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Simia am 21 März 2005, 15:45:53
:twisted:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Simia am 21 März 2005, 15:53:41
@ colourize: Übrigens sollte ich mir die Avatare mal genauer anschauen. Ich dachte die ganze Zeit, was hat der Typ denn da für eine Taucherflosse am Fuß!

OK, ich werde kurzsichtig ... Hätte Philosophie studieren sollen, dann würde ich jetzt mit Efeu im Haar auf umgestürzten Baumstämmen sitzen und das Wesen der Welt erkunden - und nicht meine Augen an schlechten Monitoren ruinieren. :windows:  :koppschüddl:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: MasterChu19155 am 21 März 2005, 18:30:41
Wir Wiwis hatten da auch 'nen schönen Thread darüber im wiwihh-Forum.
Bei uns gehen da die Meinungen ziemlich auseinander.
Unter den Wirtschaftsstudenten gibts eigentlich 2 Lager...wobei ich so a bissel den Eindruck hab, dass die Befürworter eh aus guten Verhältnissen kommen und die Eltern voll für das Studium aufkommen.

Mich kotzt besonders dieses Scheinargument an "in anderen Ländern gibt es das ja auch"...

Ein Wiwi aus dem Hauptstudium musste neulich eine Arbeit über Studiengebühren schreiben und ist zu dem Ergebnis gekomen, dass die UNI selbst zuerst ihre Effizienz durch Umstrukturierung wesentlich verbessern könnte.
Erst nachdem dieses erfolgt ist könnten Studiengebühren in Betracht kommen.


Nun ja ich hab auch so den Eindruck, dass die UNI zu einem Verwaltungsungetüm verkommt.
Diese 50 Euro Verwaltungsgebühr pro Nase z.B. die nerven mich auch.
Zumal unser ach so genialer Asta versäumt hat dagegen Einspruch zu erheben soweit mir bekannt.

Manchmal denk ich bei denen wirklich a bissel weniger Demo und a bissel mehr interne Arbeit könnte denen ganz gut tun. -_-"""
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Eisbär am 22 März 2005, 20:29:42
Ich finde immer noch, eine abgeschlossene Berufsausbildung sollte Grundvoraussetzung für die Zulassung zu einem Studium werden... nicht statt oder neben dem Abitur, sondern zusätzlich...

Damit hätten wir zumindest das Theoretiker-Problem gelöst...

Ob die Ausbildung Fachbezogen sein sollte... ich denke schon, bin da aber noch nicht sicher.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 22 März 2005, 20:58:38
Zitat von: "Eisbär"
Ich finde immer noch, eine abgeschlossene Berufsausbildung sollte Grundvoraussetzung für die Zulassung zu einem Studium werden...

..weil Du das so gemacht hast?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 22 März 2005, 21:02:22
Welches Studium ist denn dann für Friseure zu empfehlen? :shock:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Eisbär am 22 März 2005, 21:28:50
Zitat von: "colourize"
Zitat von: "Eisbär"
Ich finde immer noch, eine abgeschlossene Berufsausbildung sollte Grundvoraussetzung für die Zulassung zu einem Studium werden...

..weil Du das so gemacht hast?
Jein!

Ich habe ähnliche Erfahrungen, wie die von Thomas berichteten, schon oft zu  hören bekommen und erlebe tatsächlich bei vielen Studenten eine Übertheoretisierung ihrer Materie und ihres Alltags.

Und ich kenne verschiedene, teils ehemalige Studenten, die in ihren jeweiligen Fachbereichen sich vorher ausbilden ließen und ihr Studium besser hinbekamen (ganz zu schweigen von ihrer jetzigen Arbeit) als eben die reinen Theoretiker.
Den Respekt von ihren Untergebenen mal ganz außen vor gelassen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Eisbär am 22 März 2005, 21:34:06
Zitat von: "Killerqueen"
Welches Studium ist denn dann für Friseure zu empfehlen? :shock:
Du hast das Prinzip nicht verstanden...


Nicht Auszubildenden sollten studieren, sondern Studierende sollten vorher ne Ausbildung machen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: MasterChu19155 am 23 März 2005, 00:29:22
Naja, aber irgendwann muss man ja auch anfangen richtig zu arbeiten.
Ich sehe an sich kaum einen Grund nach einer guten Ausbildung auch noch ein Studium nachzuschieben, wenn ich die Möglichkeit hab eine Arbeit zu übernehmen.

Vielmehr sollte man die Studiengänge selbst umstrukturieren und z.B. 1 Praktikumsjahr in allen Studiengängen zur Pflicht erklären.
Ich denke da also eher an eine Integratioin praktische Aufgabenbereiche in das Studium, anstatt 2 komplett nacheinander laufende Ausbildungswege...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 23 März 2005, 00:37:58
Zitat von: "MasterChu19155"
Vielmehr sollte man die Studiengänge selbst umstrukturieren und z.B. 1 Praktikumsjahr in allen Studiengängen zur Pflicht erklären.

Haben die meisten (berufsvorbereitenden) Diplomstudiengänge doch längst. I.d.R. muss man 4-6 Monate Berufspraktikum (bzw. mehrere) machen; viele sehr praxisbezogene Studiengänge haben so was wie ein Anerkennungsjahr.
Viel länger als sechs Monate Praktikum ist allerdings schwer zu realisieren, wenn es ein Studium bleiben und nicht eine Ausbildung werden soll. Zumal da ja auch der Ruf nach einer Verkürzung der Studiendauer immer lauter wird.

Bei Magisterstudiengängen sieht das mit den Praktika evt. etwas anders aus. Aber die verstehen sich auch weniger als berufsvorbereitend.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 23 März 2005, 08:19:10
Zitat
@thomas:
Mich kotzt Steuerzahlen auch an (und das tue ich trotz Studentenstatus), aber du kannst doch nicht im Ernst die Studenten für die Haushaltslöcher verantwortlich machen.


Natürlich nicht nur und auch nicht alle.Haushaltslöcher ist auch der falsche Ausdruck, da die Dimension der Summen nicht passt, aber es entstehen nun mal kosten.Was ist mit den Gammel-Studenten (über deren Existenz und Anzahl ja noch heftig gestritten wird :wink: ), die ihr Leben lang sinnlos vor sich hinstudieren ? Du kannst ja mal umrechnen, was ein Student den Staat (also den Steuerzahler) pro Tag oder Jahr oder Semester kostet, und dann vergleichen wie viel Kohle durch so einen Tagträumer verbrannt wird.


Zitat
Genauso gut könntest du dich bei den Kindeskindern der Holocaust-Opfer beschweren, die immernoch fleißig die Hand aufhalten, obwohl sie mit dem eigentlichen Opfer kaum noch verwandt sind. Aber sich über die zu beschweren ist ja moralisch verwerflich und nicht erlaubt...

Mach dir mal keine Sorgen, darüber Beschwere ich mich bei jeder sich bietenden Gelegenheit.Von Political Correctness hielt ich noch nie so wahnsinnig viel.Ist sowieso ein Unding, das wir den Israelis ständig Geld zuschmeißen, damit die die Palästinenser noch effektiver unterdrücken können.Aber scheinbar sind die Jungs da unten ja gerade wirklich mal auf dem Weg der Besserung und außerdem ist das hier der falsche Tread dafür.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Simia am 23 März 2005, 10:54:01
Zitat von: "MasterChu19155"
Naja, aber irgendwann muss man ja auch anfangen richtig zu arbeiten.
Ich sehe an sich kaum einen Grund nach einer guten Ausbildung auch noch ein Studium nachzuschieben, wenn ich die Möglichkeit hab eine Arbeit zu übernehmen.


Aber manch einer studiert ja nun mal, um sich noch weiter zu qualifizieren. Das ist wichtig, wo sich immer mehr Leute um einen Job streiten. Man kann ja nicht sagen, jetzt bist Du ausgebildet und hast Pech gehabt. Und wenn man das "Theoretikerproblem" bedenkt, so wird ein ausgebildeter Student (äh, ihr wißt, was ich meine ...) vielleicht noch eher wissen, was er studieren will, und davon haben dann der Student, die Hochschule und vielleicht sogar die Wirtschaft mehr.

Außerdem, wenn Ausgebildete nicht mehr studieren dürfen, wenn es sich nicht mehr durchmischen darf, haben die Studenten andersrum keine Ausbildung. So produzieren wir vielleicht noch mehr Gammelstudenten, weil viele dann nicht wissen, worauf es "im Leben ankommt" (möööh!).

Auf jeden Fall erleichtert eine Ausbildung einiges im Studium, das habe ich selbst festgestellt, auch bei so kleinen Dingen wie HTML-Seminaren schon.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 23 März 2005, 16:22:21
@eisbär:
Zitat
Du hast das Prinzip nicht verstanden...

Doch, hab ich.
Wollte nur auf den folgenden Fall aufmerksam machen: Wenn man beispielsweise nach einer abgeschlossenen Friseurlehre feststellt, dass man noch mehr vom Beruf erwartet, als täglich im Salon zu stehen, und das folgende Studium mit der Ausbildung artverwandt sein sollte, hat man dann schlechte Karten.
Das mit einer generellen Vorbildung durch eine berufl. Ausbildung dürfte schwer machbar sein. Erstens: Welche Vorbildung verlangt z. B. Psychologie?
Zweitens: Es wären nie Akademiker "auf Vorrat" da. Nur immer genau die Zahl, die im Moment gebraucht wird. Der Arbeitsmarkt wäre nicht mehr flexibel, wenn mal ein Engpass durch plötzliches Aufkommen einer bestimmten Technologie herrscht.

@thomas:
Bzgl. der Gammel-Studenten verstehe ich Deine Einstellung absolut. Glaub mir, wenn ich irgend einen Weg finden würde, diese faulen Säcke auszurotten... - ich wäre dabei! Die studieren uns "ordentlichen" Studenten nämlich die Unietats weg.

Zitat
Mach dir mal keine Sorgen, darüber Beschwere ich mich bei jeder sich bietenden Gelegenheit.Von Political Correctness hielt ich noch nie so wahnsinnig viel.
Sehr schön  :mrgreen:

@alle:
Das mit den dualen Studiengängen gibt es übrigens schon sehr lange. Diese Studiengänge führen aber leider bisher nur ein Schatteendasein und sind eben auch sehr rar, da abhängig vom Bedarf der Firmen, die sie schaffen. BMW bietet z. B. Ingenieursstudiengänge an.
Aber die nehmen eben auch nur die besten der Besten; schließlich haben sie die freie Wahl, denn die Plätze sind begehrt. Kein Wunder: nach 3,5 Jahren ist man fertig, hat dann meist schon einen Arbeitsplatz in der Tasche und man bezieht ein ziemlich gutes Gehalt für einen Studenten.
Aber es wird auch viel dafür verlangt. Freizeit hat man da nicht mehr all zu viel. Aber scheiß drauf: Nach 3,5 Jahren ein Dipl. Ing. in der Tasche! Das ist doch was!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Simia am 23 März 2005, 16:52:21
Wenn man sich auf die Ausbildung vor dem Studium einigt, muß es in meinen Augen ganz bestimmt nicht zwingend zur Ausbildung passen! Manchmal liegt man ja doch daneben, wenn man z. B. nicht nur studiert, um sich weiterzuqualifizieren. Dann sollte man mit dem Studium die Möglichkeit haben, sich z. B. weg von der gewerblichen Schiene etwas dem Sozialbereich anzunähern oder was weiß ich.

Mich nervt es nämlich auch ziemlich, wenn 18jährige schon ihre nächsten 10 Jahre durchgeplant haben müssen. So ein bißchen ist man ja auch noch Mensch, d. h. unperfekt, oft emotionsgeleitet und mit der Fähigkeit versehen, seine Wege zu ändern. Man muß ja nicht gleich vier Studienrichtungen nacheinander abbrechen, aber es sollte einem schon die Möglichkeit gegeben sein, seinen Weg erst zu finden.

Eine Ausbildung an sich würde schon viel schaffen. Da kann der baldige Psychologe Bürokaufmann oder Friseur sein. Trotzdem bestehen IMHO schon gewisse Vorstellungen. Natürlich wird es noch genug geben, die immer noch keine Ahnung haben, was sie mit ihrem Leben anstellen sollen. Aber ich behaupte, die Gammelstudenten werden weniger.

Außerdem ist ein "aufbauendes Studium" auch keine Garantie, daß alles so glatt läuft. Ich finde es in diesen Zeiten auch fast schon gefährlich, sich zu sehr in eine Richtung zu entwickeln. Man weiß nicht, ob es den Beruf ein Jahr später überhaupt noch gibt.

Übrigens kenne ich auch eine, die vor dem Problem stand, daß nach dem Friseur nichts mehr kommt. Höchstens ein Pseudo-Studium wie die eigenfinanzierte Kosmetikerin, irgendwie sowas. Jetzt hat sie's bleiben lassen mit diesem Beruf.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Simia am 23 März 2005, 17:00:23
Davon abgesehen qualifiziere ich mich mit dem Studium schon weiter, auch wenn meine anderthalb Ausbildungen damit nur in zweiter Linie zu tun haben.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Eisbär am 23 März 2005, 17:44:16
Zitat von: "Killerqueen"
@eisbär:
Zitat
Du hast das Prinzip nicht verstanden...
Doch, hab ich.
Wollte nur auf den folgenden Fall aufmerksam machen: Wenn man beispielsweise nach einer abgeschlossenen Friseurlehre feststellt, dass man noch mehr vom Beruf erwartet, als täglich im Salon zu stehen, und das folgende Studium mit der Ausbildung artverwandt sein sollte, hat man dann schlechte Karten.
Stimmt, man müßte evt. eine zweite Ausbildung machen.
Wieviele Leute, die sich zu einer Friseursausbildung entscheiden kennst Du, die eine Hochschulzugangsberechtigung haben?
Zitat
Das mit einer generellen Vorbildung durch eine berufl. Ausbildung dürfte schwer machbar sein. Erstens: Welche Vorbildung verlangt z. B. Psychologie?
Fachkrankenschwester Richtung Psychatrie z.B. Oder im psychologischen Pflegedienst? (Kenne auch eine, die das genau so gemacht hat).
Oder Barkeeper oder Friseur... die müssen sich doch auch ständig die Lebensgeschichte anderer Leute anhören...



Was spricht denn dagegen, daß jemand, bevor er Arzt wird auch eine Ausbildung zum Krankenpfleger macht?
Mit Abi kann man eh so ziemlich jede Ausbildung verkürzen, wo also ist das Problem? Dafür wird das Studium dank der Ausbildung vorneweg auch etwas kürzer, da Grundlagen nicht mehr so sehr vermittelt werden müssen...

Insgesamt wuerde sich wahrscheinlich die Dauer bis zum gewünschten Berufsabschluß allgemein um maximal 1 Jahr verlängern, aber die durchschnittliche Studiumsdauer würde sich verkürzen, da die Studenten weniger Semester brauchen, um fertig zu werden, sie wissen ja, was sie erwartet (nach dem Studium), es gäbe auch weniger Abbrecher, da jeder in 2 Jahren Ausbildung schon genug schnuppern konnte, ob dieses Studium was für ihn ist.

Ich sehe nur Vorteile, die sich durch Beobachtungen bei mir und im Bekanntenkreis bestätigen.

Lars
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Jinx am 23 März 2005, 18:34:58
Hi Eisbär,

die Vorteile einer Ausbildung vor dem Studium liegen auf der Hand, keine Frage. Es gibt jedoch ein praktisches Problem: Lehrstellen sind jetzt schon Mangelware. Viele Betriebe bilden ungern bis gar nicht aus, und die, die es tun, sind mehr als unwillig, wenn absehbar ist, dass der Azubi nach absolvierter Lehre an die Uni geht.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 23 März 2005, 19:13:53
Zitat
Viele Betriebe bilden ungern bis gar nicht aus, und die, die es tun, sind mehr als unwillig, wenn absehbar ist, dass der Azubi nach absolvierter Lehre an die Uni geht

Das kann ich bestätigen. Häufig -nein: Sehr häufig werden Leute mit Abitur erst gar nicht genommen. Der Grund der Ausbildungsstätte ist ebenso einfach wie einleuchtend: Das Risiko, dass diejenige Person nach einer Lehre (die ja teuer für den Arbeitgeber ist) zur Uni geht (und damit die Einarbeitung der Person für die Katz ist) ist dem Arbeitgeber schlicht zu hoch.

Ich kenne auch genug Beispiele, in denen Leute deswegen zu studieren begannen, weil sie keinen Ausbildungsplatz erhalten haben. Bevor sie garnichts machen, studieren sie dann eben, um zumindest etwas Sinnvolles zu machen. Zumal Studentenjobs leichter zu ergattern sind als eine richtige Arbeitsstelle.

Deinen Ansatz finde ich gar nicht schlecht, Eisbär - auch ich weiß aus Erfahrung, dass jene die vorher eine Ausbildung machten, wesentlich zielgerichteter und oftmals auch kürzer studieren. Allein - es geht halt an der Realität vorbei, dieser Wunsch(traum) ...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Eisbär am 23 März 2005, 19:28:18
Zitat von: "Jinx"
die es tun, sind mehr als unwillig, wenn absehbar ist, dass der Azubi nach absolvierter Lehre an die Uni geht.
Wieso? Die meisten Firmen übernehmen nach der Ausbildung keine oder nur einen Bruchteil ihrer Azubis.
Und warum sollten sie zukünftige Studenten nicht ausbilden? Immerhin werden aus denen ja auch später höherqualifizierte Arbeitskräfte.

Und wenn ich bedenke, das Azubis bei vielen auch billige Arbeitskräfte sind und man vom Staat pro Azubi noch ordentlich Kohle bekommt (in vielen Ausbildungsberufen ist das ja schon so), dann sehe ich nicht ein, warum sie es nicht tun sollten.

Aber Firmenleitungen (aus "Managern" zusammengesetzt) treffen oft seltsame Entscheidungen, stimmt schon...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 23 März 2005, 20:36:20
Zitat
Mich nervt es nämlich auch ziemlich, wenn 18jährige schon ihre nächsten 10 Jahre durchgeplant haben müssen. So ein bißchen ist man ja auch noch Mensch, d. h. unperfekt, oft emotionsgeleitet und mit der Fähigkeit versehen, seine Wege zu ändern. Man muß ja nicht gleich vier Studienrichtungen nacheinander abbrechen, aber es sollte einem schon die Möglichkeit gegeben sein, seinen Weg erst zu finden.

Jepp. Außerdem darf man auch den Einfluß des Elternhauses nicht unterschätzen. Solange man noch Zuhause wohnt, steht man schon ganz schön stark unter "Fremdeinfluß". Manche müssen sich wirklich erst mal von den Eltern "freischwimmen", um zu kapieren, was sie eigentlich selbst wollen. Solche "Familienberufe" gibt's immer wieder. Typisches Beispiel: Baubranche oder Lehrer! Und irgendwann merkt man dann, dass man in dem Beruf ganz und gar nicht glücklich ist. (und bekommt ein Magengeschwür und Krankheiten, deren Behandlung Massen an Geldern verschlingt...)

@eisbär
Zitat
Wieviele Leute, die sich zu einer Friseursausbildung entscheiden kennst Du, die eine Hochschulzugangsberechtigung haben?

Einige (ganz spontan fallen mir jedenfalls außer mir selbst 4 ein); allerdings haben die meisten die HZB erst nach der Ausbildung erworben, weil sie merkten, dass der Beruf ihnen nicht reicht. Oder sie hatten die Ausbildung aus anderen Gründen gemacht; so wie ich. Früher mußte man nämlich um Maskenbildner zu werden eine Friseurausbildung absolvieren. Ich wollte also eigentlich nie Friteuse werden... Nur hat das mit dem Maskenbildner dann auch nicht geklappt, also hab ich erst mal Abi gemacht.

Zitat
Oder Barkeeper oder Friseur... die müssen sich doch auch ständig die Lebensgeschichte anderer Leute anhören...

LOL Dachte ich mir auch schon... :mrgreen:

Generell finde ich die Idee mit der Ausbildung vorher ja auch nicht schlecht; schon alleine wegen der Lebenserfahrung, die man dadurch gewinnt. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es nicht funktionieren wird.
Außerdem wird das Ausbildungssystem dann komplett von der Wirtschaft abhängig. Gar nicht gut!
Es wird sich entwickeln, wie mit den Ausbildungsplätzen. Keiner bekommt mehr den Beruf, den er gerne machen möchte, weil er keinen Platz bekommt. Und ich muß ganz ehrlich sagen: Ich bin so froh, dass ich mir wenigstens mein Studienfach aussuchen konnte; denn bisher hatte ich in meinem beruflichen Werdegang nie dieses Privileg
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Simia am 24 März 2005, 13:03:27
Stimmt leider. Die Unternehmen wollen selten Azubis hinterher ins Studium entlassen, zumindest wenn sie nichts davon haben (und dann wäre man in seiner Studienwahl m. o. w. abhängig vom Unternehmen).

Studium statt Ausbildung ist wohl oft die einzige Alternative. Immerhin kann man ja auch ohne Ausbildung nach einem Studium im Beruf was werden.

Andererseits, Eisbär sagt es, die Unternehmen übernehmen sowieso nur einen Bruchteil der Azubis. Die wären dann frei fürs Studium und kämen dann vielleicht sogar später mit einer höheren Qualifikation zurück. :|
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kortirion am 08 April 2005, 01:50:27
Aus aktuellem Anlass und da ja auch einige Studierende der Lüneburger Hochschule und einige mobile Hamburger hier sind:

Zitat

Alle Studierende und SchülerInnen sind von den Schülervertretungen der Lüneburger Gymnasien eingeladen, zur
 
Podiumsdiskussion "Warum (nicht) Studiengebühren?"
unter anderem mit Abgeordneten aus dem niedersächsischem Landtag,
am Mittwoch, den 13.4.2005, Beginn 20.00 Uhr, im Gymnasium Herderschule, Ochtmisser Kirchsteig 27
 
und zur Demo gegen Studiengebühren,
am Donnerstag, den 14.4.2005, Beginn 16.00 ab Clamartpark, mit anschließendem Sit-In im "Stadtgespräch"
 
Die Bundes-CDU 2006 hat gerade diese Woche angekündigt, bei einem Sieg bei der Bundestagswahl 2006 das BaföG abzuschaffen. Das wird die
Menschen, die jetzt in der Oberstufe büffeln, noch mehr treffen als uns.
 
Also kommt zahlreich und laut, es könnte euer kleiner Bruder sein, oder eure Nichte, für die das Studium dann zu teuer wird.


Gruß...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 08 April 2005, 11:41:28
Zitat
Die Bundes-CDU 2006 hat gerade diese Woche angekündigt, bei einem Sieg bei der Bundestagswahl 2006 das BaföG abzuschaffen.

Öhm, nicht das ich bezüglich des Wahlversprechenprogramm der Bundes-CDU auf dem laufenden wäre, aber DAS ist doch wohl eher ein Aprilscherz, oder ?  :haeh?:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Rose am 08 April 2005, 12:02:38
Die baden-württembergischen Kultusministerin Annette Schavan hat letzte Woche einen Vorstoß gemacht, das Bafög abzuschaffen.
 Kurzinfo  (http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0%2C1185%2COID4228100_REF1%2C00.html)
Gleichwohl Merkel es erstmal schnell wieder dementiert hat.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 08 April 2005, 12:12:33
Naja, aber das dämpft ja die ursprüngliche Aussage schon mal wieder ab.Die klang nämlich noch so, als ob die Bundes-CDU geschlossen und ersatzlos das Bafög streichen will, und dem ist ja nun nicht so.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Rose am 08 April 2005, 12:20:29
Noch ist nicht klar, dass die gesamte CDU das Bafög streichen will, noch rudert Merkel zurück, aber man wird sehen, wie die Bundestagswahlen laufen.
Und laut dem Vorschlag würde es schon ersatzlos gestrichen - ein "verzinstes Volldarlehen" ist kein Ersatz für das Bafög in der heutigen Form.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 08 April 2005, 13:51:55
Zitat
Und laut dem Vorschlag würde es schon ersatzlos gestrichen - ein "verzinstes Volldarlehen" ist kein Ersatz für das Bafög in der heutigen Form.

Warum ? Muß man das Bafög nicht nach Ende der Ausbildung zurückzahlen ?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Sapor Vitae am 13 April 2005, 21:04:39
Hat es heute jemand vielleicht bis zum Ende der VV ausgehalten und kann mir sagen, wie die letzte Abstimmung rausgekommen ist? Wird auch über den Streik abgestimmt oder nur über die Gebühren?

Ich hab's da einfach nimmer ausgehalten und bin früher abgehauen. Studenten.. :roll:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 13 April 2005, 22:44:15
Zitat
Warum ? Muß man das Bafög nicht nach Ende der Ausbildung zurückzahlen ?

Nicht ganz: Die Hälfte muss man zurückzahlen. Allerdings bin ich da nicht mehr auf dem Laufenden, ob die zzgl. 4% Zinsen mittlerweile zurückzuzahlen sind ...

Und zu dem Thema Bafög abschaffen:
Die Abschaffung des Bafög ist bei dem Wahlprogramm der CDU die Studiengebühren betreffend eigentlich nur konsequent: Studierende sollen sich selbst verschulden - ähhh: ich meinte natürlich: sich ihr Studium selbst finanzieren  :wink:  , indem sie bei einer Bank für die der Staat bürgt einen Kredit in Höhe der Studiengebühr aufnehmen.

Wie schon mehrfach erwähnt, ist das Konzept natürlich völliger Unsinn. Das System funktioniert nur dann, wenn es auch nach dem Studium Jobs für alle Studierenden gäbe, wonach sie das Geld zurückzahlen können bzw. soviel verdienen, dass sie es überhaupt zurückzahlen können. Davon kann momentan natürlich nicht die Rede sein.
Tja, eins muss man der CDU lassen: Wenn sie schon was kaputtmachen, dann richtig  :roll:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Ivanhoe am 18 Mai 2005, 19:52:21
Hi,

auch, wenn dieser Thread schon langsam veraltet: Nachdem ich die 11 Seiten gelesen habe, konnte ich mich doch nicht zurueckhalten ;-)

Zunaechst mal: Ich bin grundsaetzlich gar nicht so sehr gegen Studiengebuehren. Das sagt einer, der sich sein ziemlich teures Vollzeit-Studium selber finanzieren muss mit ca 20 zusaetzlichen Wochenstunden Dienst.

Die Frage ist aber doch, wie soll das laufen? Und welchem Zweck soll das dienen?

Das Argument, das hier Thomas haeufig anfuehrt, naemlich das der "Gammler" koennte man ganz einfach loesen: Durch Pruefungen ;-)

In meinem Studium ist es so, dass wenn man die erste grosse Pruefung (findet nach 2 Jahren statt) 3 mal nicht besteht man das Studium beenden kann, weil man zu den weiterfuehrenden Veranstaltungen nicht mehr zugelassen wird.

Waere das Hauptinteresse der Gebuehren-Befuerworter also hier gelegen, wuerde man einfach feste Zeitrahmen vorgeben, innerhalb derer man die Pruefungen abzulegen hat. Das macht man aber nicht. Im Gegenteil. Mein Studiengang wurde gerade reformiert, und damit sich das Studium nicht verkuerzt (!!) hat man einen kompletten Freiblock eingebaut (3 Monate)!

Ist das zu fassen? Das Studium koennte um 3 Monate verkuerzt werden, und die bauen einen Freiblock ein um das zu verhindern...

Zusaetzlich streicht man weitere Pruefungen, so dass wir in den 6 Jahren Regelstudienzeit nur noch 2 grosse Pruefungen haben: Die eine nach 2 Jahren und die andere am Ende. Im schlimmsten Fall scheitert man also, nachdem man 6 Jahre studiert hat.

Um auf meine Eingangs-Aussage zurueckzukommen: Wenn meine Studiengebuehren meiner Uni zugute kaemen, damit in meiner Buecherei auch die Buecher vorhanden sind, die ich zum Studium brauche, wenn davon engagierte Professoren bezahlt werden (und nicht solche, die nicht wirklich Interesse an der Ausbildung von Studenten haben), ja dann waere ich auch fuer Studiengebuehren.

Denn dann koennte ich auch Forderungen stellen: Ich bezahle schliesslich dafuer.

Aber so ist das ganze doch nicht geplant. Meiner Meinung nach wird hier nur nach einem billigen Weg gesucht, wieder eine Gruppe auszunehmen, und Studenten sind ein gutes Opfer, weil deren Proteste von der restlichen Bevoelkerung nicht ernstgenommen werden.

Das Geld, das durch die Studiengebuehren hineinfliesst, zahlt der Staat dann weniger an die Uni.

Ich kenne auch Faulenzer unter den Studenten, aber das sind bei uns nicht wirklich viele, und wie hier schon geschrieben wurde: Meist sind das Leute, die eh von Mami und Papi finanziert werden.

Im Gegenteil, viele meiner Kommilitonen machen die seltsamsten Jobs nebenbei (incl. Lasterfahren).

Und: Ich zahle durch meine Arbeit (mit der ich das Studium finanziere) auch Steuern und *saemtliche* Sozialbeitrage!

Als einer, der zeitweise monatelang nicht einen einzigen Tag frei hatte, aergert es mich einfach, wenn Leute wie Thomas mich und andere in den gleichen Topf werfen wie faule Langzeit-Studenten.

Andersherum wird doch ein Schuh draus: Haette ich nicht arbeiten muessen, haette ich schon ein Semester sparen koennen (und ich liege noch recht gut in der Zeit). Aber da die Bibliotheken so mies ausgeruestet sind, muss ich mir alle Buecher kaufen, und diese Fachbuecher sind schweineteuer...


Allerdings muss ich auch anerkennend zugeben, dass mir schon imponiert, wie Thomas dem Ansturm hier standgehalten hat ;-)


Gruss
Martin
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Ivanhoe am 18 Mai 2005, 20:46:39
Zitat von: "Eisbär"

Zitat von: "Killerqueen"
@eisbär:
Was spricht denn dagegen, daß jemand, bevor er Arzt wird auch eine Ausbildung zum Krankenpfleger macht?


Gar nichts ;-)

Zitat von: "Eisbär"

Mit Abi kann man eh so ziemlich jede Ausbildung verkürzen, wo also ist das Problem? Dafür wird das Studium dank der Ausbildung vorneweg auch etwas kürzer, da Grundlagen nicht mehr so sehr vermittelt werden müssen...

... und das stimmt so nicht. Gerade die Krankenpflege-Ausbildung kannst Du auch mit Abitur nicht verkuerzen. Um Dein Beispiel aufzugreifen (und da kenne ich mich zufaellig aus): Nach dem Abitur (12-13 Jahre, je nach Bundesland) machst Du dann 3 Jahre Ausbildung, um anschliessend noch 6 Jahre Studium dranzuhaengen.

Zwar ist es schon so, dass man mit dieser Art der Vorbildung schon ganz gut faehrt, aber verkuerzen kann man damit nichts...


Gruss
Martin
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: cyberguardian am 19 Mai 2005, 00:17:00
Also mir ist das eigentlich ziemlich egal, so lange das Geld auch in die Bildung gesteckt werden würde könnten sie ruhig noch höher sein, zugunsten der Quallität. Ich hab letztens wieder echt einen Hals bekommen, als ich wieder wegen einer Sch... Studentendemo im Stau stand  :x

Ich meine ich bin auch Student und es kann mir KEINER erzählen, dass diese lächerlichen Gebüren eine soziale Ungerechtigkeit darstellen. Ich meine ich muss auch 400 Euro im Monat für meines bezahlen, gut, hatte eine Versiucherung, aber wir haben genug Leute die nicht aus Hamburg kommen, sich hier eine Wohnung leisten müssen und die Studiengebüren bezahlen müssen und nicht von Mami und Pappi unterstützt werden... Dann muss man eben Arbeiten, so sehe ich dass... Das ist echt das Problem in Deutschland, dass immer wegen jeder Kleinigkeit rumgenörgelt wird...  :x

Für Härtefälle mit Behinderungen oder echt scwierigen Verhältnissen braucht man dann halt Sonderregelungen, aber das dürfte ja nicht so das Problem sein.

Auch wenn ich die die Politik für derartig inkompetent halte, dass ich mich damit auch nicht weiter befssen mag, weil mich das nur aufregen würde... Aber das Eine schließt das Andere ja auch nicht aus...  :evil:

Ohne jetzt jemanden angreifen oder diskreditieren zu wollen, aber das ist halt mall ein Einwurf, wie ich das sehe.  :twisted:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 19 Mai 2005, 00:30:03
Joh. Wenn man die Leute, für die 500,- pro Semester eben nicht so ne vernachlässigbare "Kleinigkeit" sind wie für Dich, vom Zugang zur universitären Bildung ausschließen möchte, dann sind Studiengebühren echt ne super Sache.

Dass mehr Leute studieren wird man damit jedenfalls nicht erreichen (andernfalls wären die fundamentalsten volkswirtschaftlichen Modellannahmen für die Tonne) - dabei ist ja angeblich Bildung unser letzter Standortfaktor in der brd.

Ach, mir solls egal sein. Ich hab ja meinen Universitätsabschluss. Wenn ichs mir recht überlege bin ich auch für Studiengebühren. Dann hab ich auf dem Arbeitsmarkt in Zukunft weniger Konkurrenz. :P
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: cyberguardian am 19 Mai 2005, 00:42:48
Jupp, so kann man es auch sehen :-) Außerdem könnte man ja auch sagen, das Quantität und Qallität... Na ja, ihr wisst schon ^^

Nein, das doe 500 eine Kleinigkeit sind meinte ich auch nicht, daran habe ich auch zu knabbern, aber ich meine, ich finde es schon ziemlich dreist, wenn sich dann Leute über ein paar 100 Euro im JAHR beschwären. Zumindest sehr unverständlich.

Na ja, aber das sind halt wieder verschiedene Standpunkte. Wenn ich zu den Studenten gehören würde, die statt keinen dann ein paar Gebüren bezahlen müssen, hätte es mich vielleicht auch gestört, aber ich finde, außer ich habe keine Lust zu arbeiten, kann man da dann auch nicht so viele Gegenargumente bringen. Aber verstehen kann ich es ja, wer hat dazu schon Lust   :D
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 19 Mai 2005, 00:51:08
In der Regel verdient man mit nem Studijob halt nicht so viel Kohle.
Also 1000,- Euro im Jahr extra blechen hätten mich in der Zeit meines Studiums schon gestört - heute wär mir das in der Tat (fast) egal. (Mal abgesehen davon, dass ich mir auch heute mit dem Geld lieber was anderes kaufen mag.)

Das Ding ist einfach:
Die Leuten mit reichen Eltern werden nach wie vor studieren können. Ob Pappa im Jahr tausend Kröten mehr rüberschiebt ist dann auch egal - wenn man mal davon absieht, dass man als Studi dann noch mehr in diese Bittsteller-Rolle gegenüber den Eltern gerät. (Was, nebenbei bemerkt, auch in intergenerationale Verpflichtungen mündet - ein "Nebeneffekt", der sehr gut in das Gesellschaftskonzept der Unionsparteien passt.)

Leute aus Familien mit geringeren Einkommen werden sich hingegen dreimal überlegen, ob sie studieren oder lieber ohne Schulden zu machen leben wollen.

Das Qualität vor Quantität Argument mag zwar zutreffend sein.. aber ob die Sprösslinge der Reichen immer die qualitativ gesehen besten Studierenden sind, wage ich mal sehr zu bezweifeln.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: cyberguardian am 19 Mai 2005, 01:02:48
Tja, ich schätze, das beste wäre es sowieso, das gesammte Bildungssystem zu kippen, zu vereinheitlichen und neu auszuballancieren...
Man müsste die Talente und die Entdeckung dieser, die die meisten Menschen ja auch ghaben mehr fördern. Aber die Diskussion gibvt es ja auch schon vor jeder Wahl wieder.
Ich denke schon, dass man natürlich Leute mit Potential jeder "Einkommensklasse" fördern sollte um kein Potential ungenutzt zu verschwenden. Vielleicht mit Stipendien oder so etwas. Ich denke etwas in der Art wurde ja auch schon versucht, nur an der Umsetzung harperte es dann mal wieder, wie meistens in der Politik   :?
Allerdings sollte man auch keine Steuergelder und recourcen mit der förderung von Studenten deren Leisungen Mangelhaft sind verschwenden, darum wäre denke ich eine Förderung nach Leistung und natürlich nur für die, die es brauchen das Optimum.

Ach ja, ne, stop an dieser Stelle bei mir, das wird sonst wieder so eine ewige Diskussion, dabei wollte ich doch grade wieder nichts mit Politik am Hut haben ^^
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Ivanhoe am 19 Mai 2005, 03:52:52
Das mit den Studiengebuehren ist doch auch Augenwischerei: Von den 500,- Euronen, die ich demnaechst bezahlen werde muessen (ab 2006 oder so, wenn diese Gebuehren eingefuehrt werden), kann die Uni meine Ausbildung gar nicht finanzieren (zugegeben ist meine auch nicht die preiswerteste). Und wie ich in meiner vorigen Mail ausgefuehrt habe, kann das Ziel gar nicht die Verkuerzung/Optimierung des Studiums sein.

Wozu soll das dann also dienen? Ganz simpel dem Landeshaushalt.
In Niedersachsen zahlt man einfach mal pauschal 50,- Euro allgemeine Verwaltungsgebuehren, zusaetzlich zum normalen Semesterbeitrag.

Das wurde mir auf meiner Rueckmeldung fuer das WS 2005 auch schon auf meinen Zettel gedruckt, soll heissen: Demnaechst muessen wir das auch noch zahlen. Geht's noch? Von 0 auf 100 DM??

Das macht dann alleine an Semesterbeitrag ca 250,- Euro, und das ohne Finanzierungskonzept. Und dann soll da noch die Studiengebuehr drauf kommen. Macht in HH also summa summarum ueber 700,- Euro pro Semester. Und was das fuer einen Studenten bedeutet, der fuer den ganzen Kram selber aufkommen muss (wie ich, aber das ist mein persoenliches Problem), kann sich jeder ausrechnen.

Und was die Proteste angeht: Da bin ich leider nicht sehr optimistisch, was den Erfolg angeht... Die Studenten haben keine grosse Lobby in der Gesellschaft (aber jeder moechte natuerlich gerne einen Anwalt, einen Apotheker, einen Arzt etc). Und wie unser Senat mit der Meinung der Buerger umgeht, haben wir erst in der letzten Volksbefragung zum Thema LBK gesehen...

Aber in diesem Sinne "schwarz zu sehen" (welch zynische Doppeldeutigkeit, wenn man bedenkt wer uns in HH regiert), passt vielleicht auch ganz gut zum "Schwarzen Hamburg" ;-)

Martin
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: MasterChu19155 am 03 Juni 2005, 20:02:31
http://www.wiwihh.de/foren/viewtopic.php?t=14215

Das ist ja nun echt unglaublich...
Wer zum Geier ist diese Stefan Streik, der meint mit den Aktivisten der Norddemo eine Aktion GEGEN Studiengebühren zu stören ?

Die Mediziner haben vor gehabt eine Vorlesung vor dem SATURN zu veranstalten und unsere genialen Streiker mussten das natürlich Stören, anstatt so eine Aktion zu unterstützen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: phaylon am 03 Juni 2005, 20:24:52
Passt ja gut zur momentanen Links-Diskussion ;) Wenn ich dann noch bedenke, wie sich Linke und Rechte, neulich als die Rechten in Leipzig demonstrieren wollten, verhalten haben, wirft das für mich momentan kein gutes Licht auf Links. Ganz im Gegenteil.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: TheAlchemist am 04 Juni 2005, 19:56:56
links, rechts, grün, schwarz, rot, gelb...alles tinnef!

aber das ist off topic.

hab jetzt nicht alles gelesen, wollte nur ein kommentar zu statemnts am anfang loslassen:

1. BAföG Höchstsatz reicht dicke aus. Ok, nicht, wenn man ne Altbauwohnung in Eimsbüttel, ein Auto und nen tollen Urlaub pro jahr haben will. Wer sowas braucht, soll halt nebenher arbeiten.

Ich bekomme meiner Mutter die Differenz zwischen meinem BAföG-Betrag und dem vom B.-Amt errechneten Bedarf (= Höchstsatz, wenn meine Mutter weniger verdienen würde) . Ab und an gibt's noch Geld von Oma. Davon hab ich, zuerst im Studentenwohnheim, später mit Freundin (die anfangs noch in der Ausbildung war) in ner Mietwohnung bis jetzt gut gelebt.

Arbeiten tu' ich eher unregelmässig, und das Geld geht dann für größere Ausgaben (Luxus, Urlaub, Festival, Semesterbeirag) drauf.

2. Meine Eltern sind nicht arm, aber wenn ich von Anfang an hätte Studiengebühren zahlen müssen, hätt ich mir das Studium abschminken können, da Chemie sehr aufwändig ist. 20 h Arbeiten pro Woche ist nicht drin. Man will ja auch leben.

Alles übrige - Studiengebühren kommen nicht der UNI zugute usw. wurde ja schon gesagt.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 04 Juni 2005, 20:00:35
Zitat von: "TheAlchemist"
Meine Eltern sind nicht arm, aber wenn ich von Anfang an hätte Studiengebühren zahlen müssen, hätt ich mir das Studium abschminken können, da Chemie sehr aufwändig ist. 20 h Arbeiten pro Woche ist nicht drin. Man will ja auch leben.

Was man als Student "will" und was die Steuerzahler den Studenten zuzumuten bereit sind, ist vielleicht nicht immer deckungsgleich. ;)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 04 Juni 2005, 20:49:43
Zitat
1. BAföG Höchstsatz reicht dicke aus. Ok, nicht, wenn man ne Altbauwohnung in Eimsbüttel, ein Auto und nen tollen Urlaub pro jahr haben will. Wer sowas braucht, soll halt nebenher arbeiten.

Wie jetzt ? Heißt das, das du als Student zugibst, das man mit dem Bafög gut zurechtkommt, wenn man sich nur ein wenig zusammenreißt ? Interessant.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 04 Juni 2005, 20:54:41
Bafög-Höchstsatz reicht dicke aus? -> Selbst WENN - den erhalten sowieso nur die Wenigsten. Ich hab da mal was von 5% aller Bafög-Empfänger gelesen...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: TheAlchemist am 05 Juni 2005, 00:10:34
öhm...doppelpost.

bitte weiterblättern
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: TheAlchemist am 05 Juni 2005, 00:11:56
Zitat von: "messie"
Bafög-Höchstsatz reicht dicke aus? -> Selbst WENN - den erhalten sowieso nur die Wenigsten. Ich hab da mal was von 5% aller Bafög-Empfänger gelesen...


is mir egal, wie viele das bekommen. ich will auch nicht behaupten, daß die förderungsmittel gerecht verteilt werden. ich weiss nur, daß ich mit dem höchstsatz (bei mir: förderungssumme + elterlicher zuschuss = betrag des höchstsatzes) super klarkomme.

wenn die eltern die differenz zwischen förderungsbetrag und bedarf (bedarf = je nach miete 500-600 €) nicht aufringen können, ist das natürlich scheisse. mal jeden monat zwei bis dreihundert euro abdrücken ist ja auch kein bimbes.

allerdings muss ich dazu sagen, daß ich nicht jedes wochenende losgehe, mir nicht jeden monat teuer klamotten kaufe und kein auto hab.

aber ich finde, wer das braucht, kann auch dafür arbeiten.


@thomas: ja ,ich bin glücklich mit dem betrag. allerdings fänd ich es besser, wenn das BAföG alles abdecken würde, und nicht mene mutter mitbezahlen müsste. ich zahle das geld auch gerne zurück, wenn ich mit dem studium fertig bin. weil wenn ich dann nen job hab, verdiene ich auch entsprechend mehr als jemand mit ner ausbildung.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 05 Juni 2005, 00:36:51
Zitat
@thomas: ja ,ich bin glücklich mit dem betrag. allerdings fänd ich es besser, wenn das BAföG alles abdecken würde, und nicht mene mutter mitbezahlen müsste. ich zahle das geld auch gerne zurück, wenn ich mit dem studium fertig bin. weil wenn ich dann nen job hab, verdiene ich auch entsprechend mehr als jemand mit ner ausbildung.

Schön, das auch mal ein Student bestätigt, das das mit Studium+Kohle alles gar nicht so schlimm ist, wie aus Studi-Kreisen immer behauptet wird.
Vieleicht sind unter den Studierenden ja doch mehr Besitzstandswahrer, als es den Anschein hat ?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: TheAlchemist am 05 Juni 2005, 10:38:43
ist halt die frage, was man möchte. im berufsleben hat man natürlich mehr geld zur verfügung, und mein leben lang will ich auch nicht mit paarhundert euronen auskommen müssen, aber ein paar jahre lang macht mir das nix aus. entweder man geht studieren und ist sich bewusst, daß man dann weniger geld zur verfügung hat als andere leute im gleichen alter, hat dafür aber auch gewisse freiheiten, oder man möchte lieber kohle haben und macht ne ausbildung.

wer über seinem studium dick disposchilden anhäuft hat entweder kein gefühl für geld oder hat sonstige größere ausgaben (kind z.B)

ich finde aber auch, daß zu viel gejammert wird. was studenten der geisteswissenschaften an semestermochenstunden + arbeitszeit haben, hatte ich im grundstudium teilweise allein an SWS.

allerdings: weniger geld sollte es nicht sein, da man sich mit dem geld was dem höchstsatz entspricht wirklich nur die lebenserhaltungskosten und ab und zu etwas spass leisten kann.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 05 Juni 2005, 11:30:55
Schön, das mal ein direkt Betroffener meine Ansichten teilt  :D
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: TheAlchemist am 05 Juni 2005, 19:46:09
als  unbetroffener hat man esja auch leicht, sich ansichten zu machen
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 05 Juni 2005, 22:49:42
Zitat
als unbetroffener hat man esja auch leicht, sich ansichten zu machen

Wie dem auch sei, du scheinst sie ja zu bestätigen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: TheAlchemist am 06 Juni 2005, 09:36:55
in diesem punkt ja. obwohl ich den eindruck habe, daß deine ansicht da etwas pauschaler ausfällt.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 06 Juni 2005, 11:43:48
Zitat
obwohl ich den eindruck habe, daß deine ansicht da etwas pauschaler ausfällt.

Kann schon sein, trotzdem bin ich immer wieder froh, wenn auch mal ein Student sagt, das das alles gar nicht so schlimm ist, wie einige es immer wieder darstellen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 06 Juni 2005, 14:30:59
Na, so schlimm wäre es ohne die Studiengebühren ja auch gar nicht. Mit 600 Euro kommt man da schon durch. Mit Studiengebühren haut es aber hinten und vorne nicht mehr hin: In Hamburg kommen so nämlich knapp 1500 Euro an Extrakosten jährlich dazu, also mal so eben 2 1/2 Monatsgehälter. Das dürfte auch Alchemist nicht wuppen können.  :wink:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: TheAlchemist am 06 Juni 2005, 15:00:40
hab ich ja auch geschreiben, daß ich das nicht kann.

zum glück bin ich bald fertig. nach mir die sintflut... :wink:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Ivanhoe am 06 Juni 2005, 16:04:00
Zitat von: "Thomas"

Schön, das auch mal ein Student bestätigt, das das mit Studium+Kohle alles gar nicht so schlimm ist, wie aus Studi-Kreisen immer behauptet wird.
Vieleicht sind unter den Studierenden ja doch mehr Besitzstandswahrer, als es den Anschein hat ?


Das kommt sicher auch auf den Studiengang an... Schliesslich hat man ja auch noch andere Ausgaben fuer die Uni.

Vor allem Buecher.
Zum Beispiel Anatomie: Man benoetigt - um die Testate bestehen zu koennen - erst einmal einen vernuenftigen Atlas (sind zwei Baende, damals kostete jeder ca 130,- DM). Sind schon mal 260,- DM. Dann braucht man noch ein Lehrbuch: Noch mal 80,- DM. Ausserdem Praeparier-Besteck, auch noch mal zwischen 30 und 40 DM. Und das ist nur ein Fach, und vor allem nur Vorklinik. Richtig teuer wird es erst in der Klinik, da kosten die Lehrbuecher noch mehr Geld...

Dummerweise muss man sich die Buecher kaufen, denn in den Bibliotheken gibt es davon nicht genug. Und mit gebrauchten Buechern kommt man da auch oft nicht weiter, denn solche Buecher geben eigentlich nur Leute her die abbrechen, oder aber wenn die Buecher veraltet sind (und in der Anatomie aendert sich die Nomenklatur alle Nase lang). Und mit alten Buechern kommt man in der Biochemie schon gar nicht weiter...

Das mag vielleicht alles noch hingehen, wenn man den BAfoeG-Hoechst-Satz bekommt (ich bekomme uebrigends gar kein BAfoeG), aber wer bekommt den schon...

Das man vom BAfoeG luxurioes leben kann, das verlangt hier auch keiner, aber zu behaupten, das BAfoeG waere so grossszuegig und wir Studenten stellen uns nur an halte ich echt fuer daneben...

Edit: Fixed a typo.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Sapor Vitae am 08 Juni 2005, 19:51:21
Zitat von: "Thomas"

Schön, das auch mal ein Student bestätigt, das das mit Studium+Kohle alles gar nicht so schlimm ist, wie aus Studi-Kreisen immer behauptet wird.


Student ist nicht gleich Student. Und deshalb ist es für manche sehr! schlimm, für andere gar nicht.

Ich weiss, dass ich mein Studium werde weiterführen können, aber eigentlich möchte ich meine Eltern damit nicht nocht mehr belasten als ich es jetzt tue. (Und um allfälligen Bemerkungen vorzubeugen: ich arbeite an den Wochenenden)

Während des Semesters zu arbeiten, wird in Zukunft nicht reichen, um die Gebühr zu bezahlen. D.h. auch die Semesterferien müssen dafür hinhalten. Und in dieser Zeit würde ich eigentlich lieber etwas Sinnvolles für die Zukunft machen, so etwas wie ein Praktikum z.B., dummerweise sind diese nicht bezahlt..  

Aber was erzähl ich da, bin ja nur eine faule Studentin, die nichts anderes zu tun hat als zu jammern..


 :roll:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 08 Juni 2005, 20:01:38
Zitat
Student ist nicht gleich Student. Und deshalb ist es für manche sehr! schlimm, für andere gar nicht.

Ja.Hier in dem Tread entstand meiner Meinung nach aber eher der Eindruck, das es für alle Studenten ohne Ausnahme ganz, ganz schlimm ist.Und dem ist ja scheinbar nicht so.

Ich vermute mal, das es auch weiterhin so laufen wird wie bisher : Das Geschrei ist groß, aber die meisten werden sich wie bisher irgendwie durchmogeln.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Sapor Vitae am 08 Juni 2005, 20:06:49
Zitat von: "Thomas"
die meisten werden sich wie bisher irgendwie durchmogeln.


Aber reicht das? Ich find zum Leben gehört noch ein bisschen mehr..

Und die "wenigen" (?!), die es dann aber wirklich trifft, kann man einfach so vernachlässigen Deiner Meinung nach?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 08 Juni 2005, 20:33:54
Zitat
aber die meisten werden sich wie bisher irgendwie durchmogeln.

Da korrigiere ich mal ganz einfach mal deinen Satz:
Zitat
aber die Reichen werden sich wie bisher irgendwie durchmogeln.

Der Rest wird sich das Studium dann nämlich nicht mehr leisten können. Aber halt, natürlich können sie sich das alle leisten, sie brauchen ja nur so nen dollen Kredit aufnehmen und sonst so viel wie möglich nebenher arbeiten. Ist zwar eine tolle Zukunftsaussicht, ohne Praktika und mit (sehr vorsichtig gerechnet) 10 000 Euro Schulden ins Berufsleben einzusteigen, aber wieso auch nicht? Studieren ist ja eh nur Unsinn.  :salut:

*mal ne Runde aufreg*

Thomas, nicht nur das Geschrei ist groß. Die Folgen von Studiengebühren auch.
Immerhin ist ein Studium eine Ausbildung die den Ausbilder extrem wenig kostet, weil die Studierenden den Rest nämlich schon längst überwiegend selbst finanzieren.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 08 Juni 2005, 20:55:12
Zitat
Aber reicht das? Ich find zum Leben gehört noch ein bisschen mehr..

Ja, aber das "Leben" ist nicht mein Problem.Sorry, wenn's halt alles nicht klappt, muß man auch mal in erwägung ziehen, etwas anderes zu machen.

Studenten sind auch sehr in der typisch deutschen Forderungshaltung angekommen.Ich will dies und ich will das und der Staat hat's gefälligst zu bezahlen.

Zitat
Thomas, nicht nur das Geschrei ist groß.

Stimmt.Aber die Diskussion dreht sich eh' nur im Kreis.Ich hab' mein Ansichten und andere Leute andere.Wir könne hier jetzt zwar wieder mehrere Treadseiten damit füllen, aber das bringt nichts.

Warten wir mal ab, wie's in fünf Jahren aus sieht.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 08 Juni 2005, 21:25:13
Klar, das mit den Argumenten-im-Kreis kann ich nachvollziehen - nicht umsonst befinden wir uns hier bereits auf Seite 14  :wink:

Es bleibt ja auch nix anderes übrig als abzuwarten .. leider sind die Proteste im Vergleich zum Eingriff vergleichsweise klein. Die paar Demos lassen die CDU-Politiker, wie man sieht, völlig kalt. Insofern wird es die Studiengebühren geben - und ich denke, dass es keiner 5 Jahre bedarf um die negativen Folgen davon zu sehen sondern gerade einmal eines.
Es werden eben nur noch diejenigen ein Studium beginnen die es sich leisten können und damit eine Menge Menschen die höchst qualifiziert wären ausgeschlossen sein.

Mein Kommentar dazu dann: Armes Deutschland. Jammert dass es zuwenige Fachkräfte hat - und sorgt auch noch dafür, dass eine ganze Reihe von Leuten erst garnicht zu welchen werden.  :roll:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: santulie_night am 09 Juni 2005, 11:14:24
Klassengesellschaft \o/

Ich kann froh sein, dass ich schon im Hauptstudium bin und nicht mehr so lange zu studieren brauche. Die nächsten Generationen tuen mir einfach nur noch leid.
Ob ich unter diesen Bedingungen ein Studium angefangen hätte, weiß ich nicht. Die Schulden hätten mir sehr viel Angst gemacht und meine Eltern wären nicht so begeistert (Bekommt man danach einen JOB?). Ich bin ja schon froh, dass sie mir montalich 200 Euro Haushaltsgeld geben. Zum Glück wohne ich recht günstig und verwende mein Kindergeld dafür (muss noch ein bissel drauflegen, aber das passt schon). Damit ich mir auch mal etwas Freizeit und Unterhaltung gönnen kann, gehe ich arbeiten. Naja und dann sind da noch die Material und Druckkosten, aber ich kommt mit einem Geld bis jetzt gut hin (dem wäre wohl nicht mehr so, wenn ich noch Gebühren bezahlen müsste). Ich habe mir ein sehr kostspieliges Studium ausgesucht -> Grafik Design. In einem solchen Studium findet man viele etwas besser " betuchte" Menschen. Die interessiert so eine Demo ganz und garnicht. Naja und dann gibt es noch solche, die einfach nur verpeilt durch die Gegend rennen und mal wieder nichts mitbekommen. Solchen Stundenten würden Studiengebühren sehr gut tun (SORRY), die ärgern mich enorm.

So sollten die Gebühren kommen kann ich nur sagen: Solche Menschen wie mich wird man nicht mehr an Unis oder FHs antreffen.
Ein Kind, dessen Eltern keine Ausbildung gemacht (darum hat sich damals keiner gekümmert) und einen Stundenlohn von knapp 6,50 Euro haben, wird nicht studieren. Naja vielleicht gibt es ja für manche auch noch Großeltern die mildtätig sind ;). Ich hatte leider nie so was :(

Naja und die Klassengesellschaft geht ja nicht nur erst im Studium los. In der Schule habe ich auch sehr schnell gelernt, welche Mitschüler nicht so viel tun müssen (Der Papa ist ja im gleichen Tennisverein wie der Lehrer). Solche Menschen dürfen dann studiern....aber nicht das ihr denkt, ich würde solche Leute als dumm abstempeln (jeder hat ein Anrecht auf einen Studienplatz)

Ich würde das als verdammtes Gesellschaftsproblem ansehen!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 09 Juni 2005, 11:21:04
Zitat
Ich würde das als verdammtes Gesellschaftsproblem ansehen!

Ist es.Nur wird sich daran nie etwas ändern, die klassenlose Gesellschaft ist und bleibt ein Traum.Also sollte man sich so gut wie möglich mit ihr arrangieren.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Ivanhoe am 13 Juni 2005, 22:58:10
Zitat von: "Thomas"
Zitat
Aber reicht das? Ich find zum Leben gehört noch ein bisschen mehr..

Ja, aber das "Leben" ist nicht mein Problem.Sorry, wenn's halt alles nicht klappt, muß man auch mal in erwägung ziehen, etwas anderes zu machen.

Studenten sind auch sehr in der typisch deutschen Forderungshaltung angekommen.Ich will dies und ich will das und der Staat hat's gefälligst zu bezahlen.


Schon klar, Deine Meinung ueber uns Studenten ist ja bekannt.

Ich hoffe, Du denkst nochmal darueber nach, wenn Du mal einen Anwalt oder einen Arzt brauchst ;-)

Solltest Du mal in ein Krankenhaus kommen, wirst Du eventuell sogar froh sein, dass sich der Staat den Luxus geleistet hat ein paar Leute zu Aerzten, Apothekern oder Medizingeraete-Technikern ausgebildet zu haben...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 14 Juni 2005, 09:06:30
Zitat
Ich hoffe, Du denkst nochmal darueber nach, wenn Du mal einen Anwalt oder einen Arzt brauchst  

Solltest Du mal in ein Krankenhaus kommen, wirst Du eventuell sogar froh sein, dass sich der Staat den Luxus geleistet hat ein paar Leute zu Aerzten, Apothekern oder Medizingeraete-Technikern ausgebildet zu haben...

Das ist aber auch nicht das Problem : Ärzte, Anwälte u.s.w. wird es auch weiterhin geben - nur könnten die halt nach der einführung von Studiengebühren größtenteils nur noch aus reichem Elternhause stammen (das ist ja die allgemeine Befürchtung hier) - aber das ist mir als Patient oder Mandant doch egal. :wink:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Anonymous am 14 Juni 2005, 09:14:59
Zitat von: "Thomas"
Das ist aber auch nicht das Problem : Ärzte, Anwälte u.s.w. wird es auch weiterhin geben - nur könnten die halt nach der einführung von Studiengebühren größtenteils nur noch aus reichem Elternhause stammen (das ist ja die allgemeine Befürchtung hier) - aber das ist mir als Patient oder Mandant doch egal. :wink:


Mit der Aussage wäre ich vorsichtig.
Lieber einen Anwalt, Arzt u.s.w. aus armen Elternhaus, der sich die gesamte Studienzeit über auf den Hosenboden gesetzt, geackert und sich in vielen Teilbereichen zusätzliches Wissen angeeignet hat als einen reichen Schnösel, der wegen diversen Partys nicht zum lernen kam, dreimal solange gebraucht (Papi/Mami zahlts ja) und nur das Nötigste kapiert hat.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 14 Juni 2005, 10:26:52
Zitat
Mit der Aussage wäre ich vorsichtig.
Lieber einen Anwalt, Arzt u.s.w. aus armen Elternhaus, der sich die gesamte Studienzeit über auf den Hosenboden gesetzt, geackert und sich in vielen Teilbereichen zusätzliches Wissen angeeignet hat als einen reichen Schnösel, der wegen diversen Partys nicht zum lernen kam, dreimal solange gebraucht (Papi/Mami zahlts ja) und nur das Nötigste kapiert hat.

Naja, gibt auch arme+faule und reiche+fleißige, also kann man das so schlecht verallgemeinern.
Wie viele arme Trottel, die wegen diversen Partys nicht zum lernen kommen, dreimal solange brauchen und nur das Nötigste kapieren sind z.Zt. an den Unis unterwegs ?  :wink:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Anonymous am 14 Juni 2005, 10:36:34
Wo siehst du da eine Verallgemeinerung?
Ich rede von 'lieber arm und fleißig als reich und faul'.
Damit ist keinem Reichen direkt unterstellt, faul zu sein.

Also ich kenne keinen armen Faulen ;)
Und auch keine reichen Faulen.

Die Armen sind bestrebt, den Kram schnellstmöglich fertig zu kriegen um auch mal Geld für sich zu haben.

Aber wie für alle Abkömmlinge der Gattung Mensch zählt:
Es gibt Ausnahmen ;)

Wobei man das 'arm' etwas differenziert betrachten muss.
Arm im Sinne von Am Hungertuch Nagend ist von den Studenten wohl keiner.

//edit_
Rechtschreibfehler nerven :roll:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 14 Juni 2005, 10:47:45
Zitat
Ich rede von 'lieber arm und fleißig als reich und faul'.

Die Verallgemeinerung sah ich in dem "die armen sind sowieso immer fleißiger als die reichen".Wenn die Betonung in obigem Zitat aber auf dem lieber liegt, hast du natürlich recht. :wink:

Zitat
Also ich kenne keinen armen Faulen  

Die sind bestrebt, den Kram schnellstmöglich fertig zu kriegen um auch mal Geld für sich zu haben.

Hoffen wir, das es allgemein so ist.

Nun ist es ja aber so, das z.B. im Kir am Samstag oder im Kaiserkeller am Mittwoch gelegentlich auch einige Studenten abhängen sollen.Wie machen die das ? Ich denke die haben alle keine Zeit, weil sie lernen müssen, um rechtzeitig mit dem Studium fertig zu werden ? Und Geld für den Eintritt dürften die ja eigentlich auch keines haben ? Sind das dann alles die verwöhnten Göhren von reichen Eltern ?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: BetterOf2Evils am 14 Juni 2005, 10:50:29
Naja, Thomas, Du wirst doch den Studenten nicht noch die paar Partys abquatschen wollen? Das gehört doch dazu!   :mrgreen:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 14 Juni 2005, 11:45:33
Zitat
Naja, Thomas, Du wirst doch den Studenten nicht noch die paar Partys abquatschen wollen? Das gehört doch dazu!

Naja, wenn sie sich andauernd beschweren, weder genug Zeit noch genug Geld zu haben, dann schon. :wink:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Anonymous am 14 Juni 2005, 13:02:28
Zitat von: "Thomas"
Zitat
Naja, Thomas, Du wirst doch den Studenten nicht noch die paar Partys abquatschen wollen? Das gehört doch dazu!

Naja, wenn sie sich andauernd beschweren, weder genug Zeit noch genug Geld zu haben, dann schon. :wink:

Das Geld pumpen sie sich und gelernt wird, während wir schlafen. Was denkst du denn? ;)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Ivanhoe am 14 Juni 2005, 13:04:15
Zitat von: "Thomas"
Zitat
Naja, Thomas, Du wirst doch den Studenten nicht noch die paar Partys abquatschen wollen? Das gehört doch dazu!

Naja, wenn sie sich andauernd beschweren, weder genug Zeit noch genug Geld zu haben, dann schon. :wink:


Also Deine Einstellung ist wirklich hoch-anstrengend: Sollen die Leute also waehrend der gesamten Studien-Zeit nur zuhause sitzen?

Hast Du schon mal daran gedacht, dass wenn man nebenbei nicht auch mal ab und zu unter Leute gehen kann, dass man dann einfach nicht die Energie hat, ein Studium durchzuhalten?

Aber vielleicht wuerdest Du den Studenten auch noch absprechen wollen, dass sie warmes Wasser und Strom haben: Denn ohne beides kommt man mit seinem Geld wesentlich weiter. Oder gleich auch ohne Wohnung, die paar Jahre kann man auch im Zelt verbringen...

Also wirklich, Du solltest den Studenten auch gestatten zu leben. Und dazu gehoert nun mal auch ab und an in einen Laden wie das Kir gehen zu koennen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 14 Juni 2005, 16:08:48
Zitat
Also Deine Einstellung ist wirklich hoch-anstrengend: Sollen die Leute also waehrend der gesamten Studien-Zeit nur zuhause sitzen?

Damit kannst Du Thomas nicht kommen. Schliesslich ist das für ihn der Normalzustand  :wink:

Ganz nebenbei möchte ich auch bemerken dass KK wie Kir extrem günstige und damit studententaugliche Parties mit 3€/1Euro Getränkegutschein bzw. 5€/3Euro Getränkegutschein sind. Diese Parties sind für kleine Geldbeutel (und die von Normalstudierenden ohne reiche Eltern sind klein) wie gemacht.

Die schwarze "Szene" ist für Studierende eh noch ganz gut auszuhalten, da sind die Eintrittspreise eh nicht allzuhoch. Bei Technodissen sind 8€ Eintritt nicht ungewöhnlich, mitunter ist man da mit 15€ dabei, ganz zu schweigen von manch Fetischparty...

Und ich möchte erneut darauf hinweisen, dass ein Studium mit Studiengebühren ohne Schulden zu machen selbst bei kompletter Selbstkasteiung und nur-noch-bei-aldi-einkaufen nicht mehr drin ist. Und darum -um bzw. gegen die Studiengebühren- geht es ja schliesslich hier.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: BetterOf2Evils am 14 Juni 2005, 16:12:44
Zitat von: "messie"

Bei Technodissen sind 8€ Eintritt nicht ungewöhnlich, mitunter ist man da mit 15€ dabei, ganz zu schweigen von manch Fetischparty...

Tja, für ein solides, erfolgreiches Studium muss der Fetisch halt mal zurückstehen!  :biglaugh:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 14 Juni 2005, 16:25:24
Zitat
Also wirklich, Du solltest den Studenten auch gestatten zu leben. Und dazu gehoert nun mal auch ab und an in einen Laden wie das Kir gehen zu koennen.

Sagen wir mal so : Wenn man "leben" (im weiteren Sinne) möchte, mit genügend Geld, Party&Co. kann man vieleicht nicht studieren.Es ist doch immer noch so : "Das eine was man will und das andere was man kann".

Ich z.B. habe es vorgezogen, gleich Geld zu verdienen.Da muß ich dann halt darauf verzichten, gleich am Anfang ein größeres Einstiegsgehalt zu bekommen, und in gewisse Positionen wird es für mich vermutlich auch keinen Weg geben, jedenfalls keinen leichten.

Es gibt nun mal nicht alles auf einmal, schon gar nicht umsonst.Das sollten vieleicht auch mal die Studis einsehen.

Zitat
Damit kannst Du Thomas nicht kommen. Schliesslich ist das für ihn der Normalzustand  

Im Gegensatz zu Messie, der jede Nacht halli-galli macht, natürlich auch bedingt durch seinen dicken Geldbeutel :wink:

Zitat
Und ich möchte erneut darauf hinweisen, dass ein Studium mit Studiengebühren ohne Schulden zu machen selbst bei kompletter Selbstkasteiung und nur-noch-bei-aldi-einkaufen nicht mehr drin ist. Und darum -um bzw. gegen die Studiengebühren- geht es ja schliesslich hier.

Stimmt.Diese "Zwischendiskussion" bezog sich noch auf den ist-Zustand =)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 14 Juni 2005, 16:25:41
Zitat
Also wirklich, Du solltest den Studenten auch gestatten zu leben. Und dazu gehoert nun mal auch ab und an in einen Laden wie das Kir gehen zu koennen.

Sagen wir mal so : Wenn man "leben" (im weiteren Sinne) möchte, mit genügend Geld, Party&Co. kann man vieleicht nicht studieren.Es ist doch immer noch so : "Das eine was man will und das andere was man kann".

Ich z.B. habe es vorgezogen, gleich Geld zu verdienen.Da muß ich dann halt darauf verzichten, gleich am Anfang ein größeres Einstiegsgehalt zu bekommen, und in gewisse Positionen wird es für mich vermutlich auch keinen Weg geben, jedenfalls keinen leichten.

Es gibt nun mal nicht alles auf einmal, schon gar nicht umsonst.Das sollten vieleicht auch mal die Studis einsehen.

Zitat
Damit kannst Du Thomas nicht kommen. Schliesslich ist das für ihn der Normalzustand  

Im Gegensatz zu Messie, der jede Nacht halli-galli macht, natürlich auch bedingt durch seinen dicken Geldbeutel :wink:

Zitat
Und ich möchte erneut darauf hinweisen, dass ein Studium mit Studiengebühren ohne Schulden zu machen selbst bei kompletter Selbstkasteiung und nur-noch-bei-aldi-einkaufen nicht mehr drin ist. Und darum -um bzw. gegen die Studiengebühren- geht es ja schliesslich hier.

Stimmt.Diese "Zwischendiskussion" bezog sich noch auf den ist-Zustand =)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 14 Juni 2005, 16:44:56
ha, gleich zweimal .. thomas ist ein spammer, laaalaaalaaa....

Zitat
Im Gegensatz zu Messie, der ganze 2x im Monat halli-galli macht, natürlich auch bedingt durch seinen kleinen Geldbeutel

Ich habe mir mal erlaubt, Thomas´Zitat in Richtung Wahrheit abzuändern  :wink:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 14 Juni 2005, 17:08:03
Zitat
Ich habe mir mal erlaubt, Thomas´Zitat in Richtung Wahrheit abzuändern

Das hast du dir erlaubt ? Du solltest dich was schämen ! In die Ecke, du Wicht ! (http://chat.netfever.at/smilies/hammer.gif)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 14 Juni 2005, 17:35:40
Solange Du Dir erlaubst immer das letzte Wort haben zu wollen, darf ich das  :P
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Anonymous am 14 Juni 2005, 19:48:58
Woher soll er denn wissen, dass du nichts mehr schreiben wilst? +spam+
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Transmission am 16 Juni 2005, 20:12:18
Wahlprogramm der CDU:
Alle Unis planieren und an Ort und Stelle auf Kosten des Steuerzahlers Zuckerrüben anbauen.

Wahlprogramm der SPD:
Alle Unis planieren und an Ort und Stelle auf Kosten des Steuerzahlers Braunkohle abbauen.

Wahlprogramm der PDS:
Alle Unis planieren und an Ort und Stelle auf Kosten der besserverdienenden Wessis (alle, die mehr als 3.000 EUR brutto haben) einen Garten mit roten Nelken anlegen, in dem nur Hartz-IV-Empfänger spazieren gehen dürfen.

Was ist in diesem Land eigentlich los? Habe mich kürzlich mal wieder in eine Uni-Bücherei verirrt und kam mir vor wie in einem Altpapierlager.

In welchen Dimensionen andere Länder operieren zeigt vielleicht das folgende Beispiel:
Das Magazin "Der Fonds" schreibt, dass das Vermögen der Endowment Stiftung der Harvard Universität Ende 2004 22,6 Milliarden Dollar betrug (ja richtig 22.600.000.000 US-$) und 2004 einen Ertrag i.H.v. 807 Millionen Dollar gebracht hat. Die Uni leistet sich 11.000 Angestellte.

Und bei uns wird von "Elite-Unis" gefaselt. Was dann wohl heisst, dass ein Fotokopierer angeschafft wird, der funktioniert und nur noch die Kinder der Einkommens-Elite studieren dürfen...

Nee, is klar...

Warum soll ein Student Studiengebühren berappen, wenn die Schulen ihre Sparpotenziale nicht ausschöpfen und den Studis keine Qualität bieten? Die ausländischen Studienkollegen haben sich z.T. gewundert, wie niedrig bei uns der Semesterbeitrag war. Die Augen verdreht haben sie dann aber, als sie feststellten, dass sie jede Sch... selbst kopieren mussten und die ersten Besuche in der Bücherei und im PC-Pool absolviert hatten...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 16 Juni 2005, 20:23:47
Zitat
In welchen Dimensionen andere Länder operieren zeigt vielleicht das folgende Beispiel:
Das Magazin "Der Fonds" schreibt, dass das Vermögen der Endowment Stiftung der Harvard Universität Ende 2004 22,6 Milliarden Dollar betrug (ja richtig 22.600.000.000 US-$) und 2004 einen Ertrag i.H.v. 807 Millionen Dollar gebracht hat. Die Uni leistet sich 11.000 Angestellte.

Tja, vieleicht ist das Ami-Modell ja doch nicht so schlecht ? Da beschwert sich auch kein Studi, das er ein paar Jahre zum Militär muß, um sein Studium finanziert zu bekommen, oder anderweitig Geld organisieren muß.
Und die USA sind am Erfolg gemessen Forschungstechnisch und Wirtschaftlich ja nun kein Entwicklungsland.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Transmission am 16 Juni 2005, 21:43:36
Die USA haben aber auch soziale Probleme, die ich in Deutschland nicht sehen will. Natürlich ist das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen sehr hoch. Die Bandbreite ist aber auch erheblich weiter.

Mit dem Beispiel wollte ich nicht das Bildungssystem der USA loben, sondern zeigen, dass wir in Sachen Bildung in anderen Dimensionen denken müssen. Mal eine Million hier lockermachen und dafür ein paar Stellen dort streichen oder Fachbereiche schließen - das ist es nicht.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 16 Juni 2005, 21:52:31
Klar, auf die sozialen Probleme in USA kann ich auch verzichten.

Nur kann man in der Gegenüberstellung nicht Universitätsstandart wie in USA verlangen, wärend man den deutschen Sozialstaat unverändert beibehalten möchte.

Zitat
Mit dem Beispiel wollte ich nicht das Bildungssystem der USA loben, sondern zeigen, dass wir in Sachen Bildung in anderen Dimensionen denken müssen.

Die finanzielle Ausstattung wird es an staatlichen deutschen Unis aber nie geben, woher soll das Geld denn auch kommen ?

Ich sehe nun mal folgende, untrennbare Verbindung : Entweder Wohlfahrtsstaat und (unteres) Mittelmaß für (fast) alle oder Finanzierung eines Systems durch Privatkapital, mit dem Nebeneffekt, das halt mehr Leute auf der Strecke bzw. aussen vor bleiben.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Transmission am 16 Juni 2005, 23:03:40
Ich fürchte nur, dass wir uns weder das eine (Mittelmaß) noch das andere (Höhere Söhne und Töchter-Uni) erlauben können. Deutschland hat keine nennenswerten Rohstoffe und als reine Werkbank sind wir indiskutabel. Oder willst Du mit den Löhnen in Bangladesh konkurrieren? Auf wieviel Prozent Deines Lohnes bist Du bereit zu verzichten?

Wir brauchen da glaube ich andere Lösungen. Und so lange wir Milliarden für Landwirtschaftssubventionen rausschleudern soll mir keiner sagen, es wäre kein Geld da.

Wenn das Geld aus den Studiengebühren zu einer höheren Qualität an den Hochschulen führt, kann man darüber reden, wenn man gangbare Lösungen für die Finanzierung durch die Studenten schafft. Was in Deutschland gerne vergessen wird: in den Ländern, in denen die Studiengebühren höher sind, gibt es auch eine ganz andere Kultur, was Stipendien anbelangt. Es gibt außerdem an vielen ausl. Hochschulen Kontingente für besonders begabte Studenten. Sowas gekoppelt mit sinnvollen Aufnahmeverfahren und Kreditangeboten ohne Wucherzinsen halte ich für annehmbar.

Unis einfach nur zu Bildungsmautstellen zu machen ist definitiv der falsche Weg. Gebührenabzocke zum stopfen von Haushaltslöchern wird uns ebenfalls nicht nach vorne bringen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 17 Juni 2005, 10:12:13
Zitat
Deutschland hat keine nennenswerten Rohstoffe und als reine Werkbank sind wir indiskutabel.

Richtig.

Zitat
Auf wieviel Prozent Deines Lohnes bist Du bereit zu verzichten?

Auf einen gewissen Anteil schon, wenn es denn helfen würde.Das Problem sind aber nicht die hohen Lohnkosten, sondern die hohen Lohnnebenkosten, womit wir wieder beim Wohlfahrtsstaat und seiner Finanzierung wären.

Zitat
Wir brauchen da glaube ich andere Lösungen. Und so lange wir Milliarden für Landwirtschaftssubventionen rausschleudern soll mir keiner sagen, es wäre kein Geld da.

In dem Punkt stimme ich dir im Prinzip zu.Das Problem ist, das eigentlich kein Geld da ist, es aber trotzdem ausgegeben wird.

Zitat
Wenn das Geld aus den Studiengebühren zu einer höheren Qualität an den Hochschulen führt, kann man darüber reden, wenn man gangbare Lösungen für die Finanzierung durch die Studenten schafft. Was in Deutschland gerne vergessen wird: in den Ländern, in denen die Studiengebühren höher sind, gibt es auch eine ganz andere Kultur, was Stipendien anbelangt. Es gibt außerdem an vielen ausl. Hochschulen Kontingente für besonders begabte Studenten. Sowas gekoppelt mit sinnvollen Aufnahmeverfahren und Kreditangeboten ohne Wucherzinsen halte ich für annehmbar.


Mein Vorschlag : Die kostenlose Regelstudienzeit für's Erststudium den realen Verhältnissen anpassen (Also in welcher Zeit kann ein normalsterblicher Student, der nebenbei noch arbeiten muß, sein Studium mit ein wenig Anstrengung abschließen) und nach dieser Zeit bzw. für zweit und dritt-Studien Gebühren einführen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Transmission am 17 Juni 2005, 12:37:18
Nunja, kostenlos ist das Erststudium ja schon jetzt nicht. Was dabei zu beachten ist: viele Leute schaffen das Studium in der Regelstudienzeit nicht, weil die Bedingungen an den Hochschulen nicht stimmen. Da ist schon die erste Investition und Effizienzsteigerung erforderlich. Es macht keinen Sinn, längere Studienzeiten zu bestrafen, ohne vorher an den Bedinungen was verändert zu haben.

Die Gebühren, die Du für "Langzeitstudenten" forderst, gibt es bereits. Viele Hochschulen haben mittlerweile eine Regelung, die z.B. so aussieht, dass man Regelstudienzeit + 1 Semester Zeit hat. Wer länger braucht, muss schon heute kräftig zahlen. Ich habe da jetzt keine Beträge im Kopf aber billig ist das nicht. Aber auch das ist letztlich Flickwerk und nicht der große Wurf.

Letztlich muss das ganze Bildungssystem auf den Prüfstand. Unabhängig von den Hochschulen gibt es ja auch noch ganz andere Baustellen. Z.B. ist die Zahl der Abiturienten in Deutschland viel niedriger als z.B. in Schweden. Und ich glaube nicht, dass das Abi in Schweden so viel leichter ist. Ein Problem sind die vielen Leute (vor allem männliche Kandidaten), die gar keinen Schulabschluss schaffen. Da fallen einfach zu viele Leute durch den Rost, die hinterher auch keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt haben.

Ein Ansatz wäre z.B.:
- Vorschule als Pflicht für alle Kinder ab 5 Jahren + bessere Qualifikation für die Erzieher
=> die Kinder können deutsch, wenn sie eingeschult werden
=> bessere Betreuungsmöglichkeiten für Kinder brauchen wir sowieso
=> sozial auffällige Kinder können früher betreut werden (wobei es da meist eher das Elternhaus ist, das betreut werden muss...)

- Ganztagsschulen mit Hausaufgabenhilfe und kleinere Klassen
=> wäre auch ein super Jobprogramm und würde sicher auch beim Thema Jugendkriminalität helfen

usw.

Das ganze System braucht eine Rosskur. Nur dafür will niemand Geld in die Hand nehmen. Dabei heisst Generetionenvertrag ja nicht nur, dass die jungen die Renten der alten finanzieren, sondern auch, dass den jungen  eine angemessene Ausbildung ermöglicht wird. Stattdessen jaulen die Sozialverbände aber darüber, dass die Renten nicht erhöht werden. Natürlich gibt es in Deutschland Altersarmut, dagegen muss auch was getan werden. Die größte Armutsgruppe in Deutschland sind aber Kinder, nicht Rentner. Denen geht es (von Ausnahmen abgesehen) in aller Regel nämlich ganz gut.

Das Thema Studiengebühren ist nur die Spitze des Eisberges, nicht die Wurzel des Problems.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: TheAlchemist am 17 Juni 2005, 13:43:03
Zitat von: "Thomas"

Zitat
Mit dem Beispiel wollte ich nicht das Bildungssystem der USA loben, sondern zeigen, dass wir in Sachen Bildung in anderen Dimensionen denken müssen.


Die finanzielle Ausstattung wird es an staatlichen deutschen Unis aber nie geben, woher soll das Geld denn auch kommen ?



In den USofA kriegen die ihr Geld zum Beispiel, weil reiche Familien mit Sprösslingen mit der Intelligenz eines Brötchens, die ihr College aufgrund der Mitgliegschaft im Football-Team absolviert haben, diese durch eine spende durchs aufnahmeverfahren bringen können.

Klischee-Olé, ich weiss. Is aber doch so.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: TheAlchemist am 17 Juni 2005, 13:43:51
doppelpost...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 17 Juni 2005, 16:43:19
Zitat
Das Thema Studiengebühren ist nur die Spitze des Eisberges, nicht die Wurzel des Problems.

Vieleicht, aber das ganze driftet mir schon wieder zu sehr in eine "über alles" Diskussion ab, die dann ins Uferlose ausartet.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 17 Juni 2005, 16:59:48
Ach ja : Für alle Jammer-Studis hier noch mal ein interessanter Spiegel-Artikel zu dem Thema - vorausgesetzt natürlich, ihr laßt euch herab und lest' solch rechtskonservative Revolverblätter  :wink:

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,360578,00.html
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 17 Juni 2005, 20:01:16
Der Artikel ist gar nicht so schlecht geschrieben. Es stimmt durchaus, dass viele Studierende nur jammern, ohne Vorschläge einzureichen, was man denn besser machen könnte. Ein "ihr spart uns kaputt!" reicht natürlich nicht, um auch nur irgendwen zu überzeugen.

Dennoch übersieht der Autor etwas Wesentliches. Er sagt ja:
Zitat
Aber anstatt die Einführung von Studiengebühren als Chance zu sehen, zukünftig auch in Deutschland eine solche Ausbildungsleistung der Universität einzufordern (...), soll lieber alles so bleiben, wie es ist: mies, aber kostenlos und erzwingbar - statt gut, bezahlbar und unabhängig.


Da liegt der Hund begraben: Es sollen Studiengebühren eingeführt werden ohne eine Ausbildungsleistung seitens der Universität (oder des Staates der sie großteils finanziert). Flösse das Geld tatsächlich komplett in die Finanzierung der Uni und würde dafür gesorgt dass vernünftige Studienbedingungen herrschen würden, dann liesse sich darüber ja sogar verhandeln.

Stattdessen wird aber an allen Ecken und Enden gekürzt, und das schon seit Jahren. In vielen Fachbereichen ist die Anschaffung neuen Buchmaterials für die Bibliotheken gar nicht mehr möglich weil das Budget zu klein ist, ganz zu schweigen von einer adäquaten Beratung - dafür ist die Personaldecke viel zu dünn. Vertiefende Seminare können in vielen Studiengängen schlicht nicht mehr angeboten werden, weil entweder die Lehrkörper oder -noch frappierender- die Räume dafür fehlen...
Das alles (und noch viel meeeehr *sing*) ist keine Jammerei, sondern es sind leider traurige Tatsachen. Den Unibetrieb mit jenem in England zu vergleichen macht da überhaupt keinen Sinn, weil hierzulande die Qualität des Studiums mit jener in UK gar nicht vergleichbar ist.

Transmission hat weiter oben handfeste Konzepte gut formuliert, deshalb spare ich mir hier eine Wiederholung derselben. Hinzufügen möchte ich noch, dass ein effektives und qualitätsmässiges Studium besser möglich wird, wenn

* die Bibliotheken ordentlich ausgestattet sind,
* genug Lehrkörper (inklusive der Assistentenstellen) vorhanden sind um ein zielorientiertes und -ja, auch das!- schnelleres Studium zu ermöglichen,
* das Beratungsangebot an den Unis um einiges höher als das derzeitige ist,
* der Prüfungsumfang einzelner Studiengänge klarer umrissen ist und
* der Status der Lehre hierzulande einen höheren Stellenwert als jetzt hat.

Letzteres ist nicht zu unterschätzen: In manchen Studiengängen sehen es die Angestellten der Uni als lästige Pflicht an, neben der Forschung auch noch lehren zu müssen. Das spiegelt sich dann stellenweise in hohen Durchfallquoten nieder (weil es dem Prof. egal ist wieviele durchfallen - hauptsache, sein Seminar wird nächstes Semester nicht so voll), in Vorlesungen auf denen man ein Ei backen kann und Sprechstundenzeiten von z.B. 30 Minuten pro Woche für 400 und mehr Studierende. So etwas wäre in England undenkbar.

Die Studenten hier jammern? - Oja. Aber -leider- alles andere als grundlos.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: phaylon am 17 Juni 2005, 21:42:55
Zitat von: "messie"
Dennoch übersieht der Autor etwas Wesentliches. Er sagt ja:
Zitat
Aber anstatt die Einführung von Studiengebühren als Chance zu sehen, zukünftig auch in Deutschland eine solche Ausbildungsleistung der Universität einzufordern (...), soll lieber alles so bleiben, wie es ist: mies, aber kostenlos und erzwingbar - statt gut, bezahlbar und unabhängig.


Da liegt der Hund begraben: Es sollen Studiengebühren eingeführt werden ohne eine Ausbildungsleistung seitens der Universität (oder des Staates der sie großteils finanziert). Flösse das Geld tatsächlich komplett in die Finanzierung der Uni und würde dafür gesorgt dass vernünftige Studienbedingungen herrschen würden, dann liesse sich darüber ja sogar verhandeln.

Ich verstehe den Autor allerdings eher so, dass für das falsche gestreikt wird, und manchmal wirkt es auch, als wär dies nur aus Prinzip so.

Zu deiner Anmerkung, dass man darüber diskutieren könnte, wenn die Gelder an die richtigen Stellen flößen: Das trifft vielleicht auf dich zu, aber für wieviele der Studenten da draußen, glaubst du sprechen zu können? Weiters würde ich mich fragen, ob überhaupt eine Einigkeit darüber erzielt werden kann, worfür diese Gelder dann eingesetzt werden.

Egal was passiert, es wird sich immer jemand angepisst fühlen. Vielleicht sind die ständigen Demonstrationen gegen alles Mögliche auch ein Grund, dass diese nicht mehr ernst genommen werden.

Zitat
Vertiefende Seminare können in vielen Studiengängen schlicht nicht mehr angeboten werden, weil entweder die Lehrkörper oder -noch frappierender- die Räume dafür fehlen...

Hier fällt mir nur "Zuviele Studenten" ein, daher belass ich's mal dabei. ;)

Ich möchte aber noch sagen, dass das ..
Zitat
Das alles (und noch viel meeeehr *sing*) ist keine Jammerei, sondern es sind leider traurige Tatsachen.

.. nicht stimmt. Es ist *immer* *noch* Gejammer ;)


p
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 18 Juni 2005, 00:39:52
Zitat
Zu deiner Anmerkung, dass man darüber diskutieren könnte, wenn die Gelder an die richtigen Stellen flößen: Das trifft vielleicht auf dich zu, aber für wieviele der Studenten da draußen, glaubst du sprechen zu können? Weiters würde ich mich fragen, ob überhaupt eine Einigkeit darüber erzielt werden kann, worfür diese Gelder dann eingesetzt werden.


Ich habe ganz bewusst gesagt, dass man darüber verhandeln könnte ... das wäre zumindest eine sinnvolle Verhandlungsgrundlage, zumindest wenn man wirklich beide Seiten ernstnehmen möchte. Das Problem im Moment ist, dass viele einfach nur "dagegen" sind, ohne überhaupt Gegenkonzepte anzubieten. So kommt man natürlich niemals weiter.
Zitat
Vielleicht sind die ständigen Demonstrationen gegen alles Mögliche auch ein Grund, dass diese nicht mehr ernst genommen werden.

Das sehe ich ganz genauso. Einfach nur "wir haben kein Geld für Studiengebühren, das ist unfair!" zu schreien hilft nichts, da wird jeder andere Nichtstudent denken "na und? ich hab auch kein geld und mir wirds trotzdem aus der tasche gezogen!" - Da fehlt auch die Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit. Dass die Unis schlechter ausgestattet sind als jede durchschnittliche Schule und die "Regelstudienzeit" vielerorts praktisch nicht mehr möglich ist, wissen viele einfach nicht. Dass unter solchen Bedingungen Studieren ein knochenharter Job ist, ebensowenige.
Zitat
"Zuviele Studenten"

... ist ein weites Feld ... das ist schon beinahe die Frage nach der Henne und dem Ei: Studieren die alle so lange weil die Lehre aufgrund der Bedingungen so wenig leistet, oder leistet sie so wenig, weil alle so lange (und damit so viele parallel) studieren ...? - Darauf lässt sich wohl keine abschliessende Antwort finden.
Dass ich Ersteres annehme, dürfte ja klar sein  :wink:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 18 Juni 2005, 09:22:39
Zitat
Da liegt der Hund begraben: Es sollen Studiengebühren eingeführt werden ohne eine Ausbildungsleistung seitens der Universität (oder des Staates der sie großteils finanziert). Flösse das Geld tatsächlich komplett in die Finanzierung der Uni und würde dafür gesorgt dass vernünftige Studienbedingungen herrschen würden, dann liesse sich darüber ja sogar verhandeln.

Da muß ich Messie mal zustimmen.Es ist den Studis mitunter nur schwer vermittelbar, das sie Studiengebühren zahlen sollen, diese Gelder aber gar nicht in der Lehre eingesetzt werden.

Das Gebühren nicht für den eigentlichen Zweck eingesetzt werden, ist aber leider an vielen anderen Stellen im Leben auch so : KFZ-Steuer, Tabaksteuer, Öko-Steuer, GEZ-Gebühren, u.s.w.

Allerdings muß man bedenken, das die Studiengebühren ja auch nicht als finanzielle Verbesserung für die Unis, sondern als Strafaktion gegen Langzeitstudenten bzw. als Anreiz zur Studienbeschleunigung gedacht waren (über die Umsetzung wurde ja schon an anderer Stelle lange genug gestritten)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Transmission am 18 Juni 2005, 10:58:53
Vorsicht, Thomas. Die Kfz-Steuer ist - wie der Name schon sagt - eine Steuer, keine Gebühr. Bei Steuern liegt es in der Natur der Sache, dass sie *niemals* zweckgebunden erhoben werden. Das ist bei keiner Steuer der Fall (auch wenn der ADAC da manchmal anderes unterstellt).

Studiengebühren sollen aber definitiv keine Steuer sein.

Kurz zu den einzelnen Definitionen:

Steuern
Abgaben ohne konkreten Gegenleistungsanspruch aufgrund der Finanzhoheit einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft (z. B. Einkommensteuer, Kfz-Steuer)

Gebühren und Beiträge
Abgaben mit einem konkreten Gegenleistungsanspruch. Während Beiträge nur anfallen, wenn die Gegenleistung in Anspruch genommen wird (z. B. Erschließungsbeitrag), müssen Gebühren auch bezahlt werden wenn die Gegenleistung nicht genutzt wird (z. B. die allseits geliebten  Rundfunkgebühren).

Für Studiengebühren gibt es demnach definitionsgemäß sehr wohl einen Anspruch auf Gegenleistung!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 19 Juni 2005, 12:50:00
Zitat
Für Studiengebühren gibt es demnach definitionsgemäß sehr wohl einen Anspruch auf Gegenleistung!

Ok, man wird die Politik sicherlich dazu bekommmen, das ganze in "Studiensteuer" umzubenennen.Aber ich fürchte, damit ist euch nicht geholfen, oder ? =)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Transmission am 19 Juni 2005, 14:46:52
Helfen würde das sicher nicht. Es wäre aber zumindest ehrlich. Weil dann offen auf dem Tisch wäre, dass die eingetriebenen Gelder nicht zur Verbesserung der Situation an den Hochschulen eingesetzt werden sollen, sondern zum Stopfen von Haushaltslöchern.

Die Studenten könnten das Geld auch gleich an die Bauern überweisen. Yippieh, Deutschland wird ein Agrarstaat!
 :wink:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 19 Juni 2005, 16:36:05
Mit den Beträgen lassen sich keine Haushaltslöcher stopfen. Allein schon der Mehraufwand in der Verwaltung verschlingt einen Großteil der Gebühren (v.a. Verwaltung v. Sonderfällen, Ausnahmeregeln, Befreiungen..).

Es geht da wohl mehr um eine soziale Schließung: Hochschulabschlüsse nur für die Oberschicht / herrschende Klasse dieser Republik. Zur Zeit steigen zu Viele aus dem Pöbel durch einen akademischen Abschluss sozial auf. Wir brauchen doch billige Arbeitskräfte. Und Menschen mit akademischem Titel verlangen nicht nur tendenziell mehr Kohle, sie forden sie auch mit mehr Nachdruck ein.

Aber so what? - Ich hab mein Diplom. :P
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Transmission am 19 Juni 2005, 16:52:31
In Anbetracht der Größe der Haushaltslöcher kann ich nur sagen: das ist leider wahr. Damit sind wir dann auch gleich beim nächsten Thema: Staatsverschuldung. Der Staat wird zunehmend handlungsunfähig durch die Schuldenlast. Es ist auch interessant, mal zu gucken, wer die Staatsanleihen eigentlich kauft (d.h. wer dem Staat diese riesigen Summen leiht) und wer die Zeche zahlt. Eine gigantische Umverteilung von unten noch oben.

Transmission (Mitglied der Gruppe "Pöbel mit Diplom")
 :D
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Sapor Vitae am 28 November 2005, 19:06:55
Ich zitiere aus einer Rundmail des FSR-Sozialwissenschaften:

Zitat
es ist leider soweit:
Heute hat Wissenschaftssenator Jörg Dräger der Presse seinen Entwurf für die Erhebung von Studiengebühren vorgestellt.




Juhu.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Beatfinger am 30 November 2005, 15:17:18
Gestern (Dienstag) war wohl wieder eine Demo angesetzt. Zumindest wurde etwas in den Bussen durchgegeben und am HBF kamen mir mehrere Menschen mit grossen Bannern entgegen. Ging denke ich mal schon um die Studiengebühren aber sie waren eher am Schreien und Rumpfeifen....somit habe ich nix verstanden.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: biserka am 23 Mai 2006, 23:02:12
Aktuelles zu Studiengebühren:
"Wer sich für sein Studium Geld leiht, braucht nebenbei nicht zu jobben und kann die Uni konzentrierter angehen. Nachteil: Die Rückzahlungen schlagen später im Beruf erheblich aufs Konto. Ein Vergleich der Kreditangebote lohnt sich."

Quelle-->  http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,410818,00.html


Anhörung zu Studiengebühren (Abendblatt)
Quelle--> http://www.abendblatt.de/daten/2006/05/16/563227.html
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: kyara am 17 Juni 2006, 22:59:04
Ich finde die Studiengebühren auch zum Kotzen! (sorry...)

In erster Linie werden doch die Banken ordentlich von den Zinsen profitieren, die ja schon von Anfang an gezahlt werden müssen.
Und ob das ganze Geld der Studiengebühren dann wirklich in die Unis fließt, wage ich auch noch zu bezweirfeln.

Ab dem Wintersemester will ich auch studieren und habe auch gar keine Problem damit, nebenbei zu jobben.....
Aber da ab nächstem Semester fast alle Studiengänge auf Bachelor/Master umgestellt sind, kann man vielleicht gar nicht nebenbei arbeiten,
weil die neuen Studiengänge "Straff organisiert und zeitlich eng gegliedert" sind und somit wahrscheinlich gar keine Zeit für einen Job bleibt.

Also gibt es nur die Möglichkeiten, dass man sich entweder hoch verschuldet, aus einer reichen Familie kommt oder als unterbezahlte Kraft in einem Büro versauert....

 :evil:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Dragonfly am 19 Juni 2006, 07:22:00
Deutschland hat als Arbeitsstandort nur eine Chance, wenn seine Bürger besser ausgebildet werden.

Das Segment der Arbeitsstellen, die eine mittlere bis niedrige Bildung voraussetzen, wird in den kommenden Jahren sinken. Man bekommt im Ausland fürs gleiche mehr geboten bzw. es günstiger (vgl. Ökonomisches Prinzip (http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96konomisches_Prinzip)).

Ausgenommen sind Berufe direkt am Menschen vor Ort -- Pflegende Berufe, Bildende Berufe, Tourismusbranche, Sicherheit, Verwaltung usw. -- die schwer auszulagern sind. Aber auch in diesen Berufen nimmt die erwartete Bildung stetig zu.

Wir müssen akzeptieren, dass Vollbeschäftigung eine Utopie ist und eine gewisse (große) Menge an Menschen arbeitslos sein wird.

Ziel der Politik/Wirtschaft sollte es nicht sein Ihnen falsche Hoffnung auf einen Job zu machen, sondern Möglichkeiten aufzeigen auch ohne feste Arbeit ein sinnvolles, erfüllendes und für die Gesellschaft produktives Leben zu führen -- wobei Bildung ein Weg dort hin sein kann.

Nehmen wir an, wir würden die arbeitsfähigen Personen in drei Kategorien einteilen: Arbeitslos, Arbeitend, Student.

Was wird nach Einführung der allgemeinen Studiengebühren passieren?

Tendenziell werden einige bis viele aus finanziellen Gründen nicht mehr studieren können bzw. wollen (Aussicht auf Verschuldung durchs Studium).

Wie gliedern sie sich dann neu ein?  -- Entweder sie werden Arbeitend (eine "klassische" Ausbildung zählt hier auch zu) -- dann nehmen sie aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit jemanden den Arbeitsplatz weg, da wie oben beschrieben, die Aussicht auf einen neu erstellten Arbeitsplatz sehr gering ist. Alternativ machen sie sich selbständig, was ein Grundkapital voraussetzt -- unter der eingehenden Annahme, dass man aus finanziellen Gründen nicht studiert, liegt dies meist nicht vor.

Vereinfacht ausgedrückt: es wird jemandem der Job weggenommen (und der wird arbeitslos) oder man wird selbst arbeitslos.

Es stellt sich nun die Frage: Was kostet dem Staat mehr -- ein Student oder ein Arbeitsloser.

Je nach Studiengang entstehen unterschiedliche Kosten für einen Studenten: die "teuren" wie z. B. Medizin und Kernforschung, die "billigen" wie z. B. Germanistik und BWL und viele dazwischen. Die Verwaltung des Studenten wird vom Studenten durch seinen Semesterbeitrag komplett finanziert.

Bei den Arbeitslosen entstehen auch unterschiedliche Kosten -- meist vom Engagement bzw. der Hartnäckigkeit des Arbeitslosen abhängig --: ABM Maßnahmen, Bildungsmaßnahmen, Harz IV, Kleider-/Wohnungs-/Einrichtungs-/usw. Zuschüsse und Gelder usw. Die Verwaltung des Arbeitslosen kostet dem Staat auch Geld.

Wenn also ein Student im Durchschnitt mehr Kosten verursacht als ein Arbeitsloser, dann könnte man es zumindestens vom Geld her volkswirtschaftlich begründen bzw. verstehen.

Da ich weder Volkswirt bin, noch Zugriff auf die Zahlen habe, kann ich diese Frage nicht beantworten.

Selbst wenn dem so wäre, würde der Volkswirtschaft ein Schaden durch schlechter ausgebildete Bürger entstehen (s. o.).

Bildung ist der Weg in die Zukunft.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 19 Juni 2006, 10:35:40
Ein Student kostet den Staat gar nichts, da der Student keinen Anspruch auf Transferleistungen hat.
Ansonsten 100% Zustimmung zu Deinem Posting, Drachenfliege.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 19 Juni 2006, 10:52:12
Zitat von: "colourize"
Ein Student kostet den Staat gar nichts, da der Student keinen Anspruch auf Transferleistungen hat.

Oh doch, allerdings indirekt.Der ganze Unibetrieb wird ja vom Staat bezahlt.Verwaltung, Handwerker, Klopapier, etc.Ich glaube kaum, das all dieses von irgendwelchen Semesterbeiträgen, Studiengebühren, etc. (mal angenommen, die Studiengebühren würden auch der Uni zugute kommen)ausreichend bezahlt würde, der Staat wird bei den durchschnittlichen Pro-Kopf-Kosten eines Studenten immer draufbezahlen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: searcher am 19 Juni 2006, 12:21:12
Zitat von: "Dragonfly"
Deutschland hat als Arbeitsstandort nur eine Chance, wenn seine Bürger besser ausgebildet werden.


äh, nein. die schlechte qualität des arbeitsstandortes deutschland bgründet sich hauptsächlich aus den zu hohen kosten für arbeit. die ursachen sind vielfältig, lassen sich aber in den meisten fällen auf regierungszeiten der spd zurückführen.

Zitat von: "Dragonfly"

Das Segment der Arbeitsstellen, die eine mittlere bis niedrige Bildung voraussetzen, wird in den kommenden Jahren sinken. Man bekommt im Ausland fürs gleiche mehr geboten bzw. es günstiger (vgl. Ökonomisches Prinzip (http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96konomisches_Prinzip)).


s.o.


Zitat von: "Dragonfly"

Wir müssen akzeptieren, dass Vollbeschäftigung eine Utopie ist und eine gewisse (große) Menge an Menschen arbeitslos sein wird.


stimmt, ist aber keine neue erkenntnis.

Zitat von: "Dragonfly"

Ziel der Politik/Wirtschaft sollte es nicht sein Ihnen falsche Hoffnung auf einen Job zu machen, sondern Möglichkeiten aufzeigen auch ohne feste Arbeit ein sinnvolles, erfüllendes und für die Gesellschaft produktives Leben zu führen -- wobei Bildung ein Weg dort hin sein kann.


ziel sollte es doch viel eher sein die arbeitslosigkeit auf ein minimum zu senken, oder ?

Zitat von: "Dragonfly"

Nehmen wir an, wir würden die arbeitsfähigen Personen in drei Kategorien einteilen: Arbeitslos, Arbeitend, Student.


sehr unvollständig! was ist mit arbeitsunfähig(z.b. aufgrund behinderung), rentner, arbeitssuchenden?


Zitat von: "Dragonfly"

Was wird nach Einführung der allgemeinen Studiengebühren passieren?

Tendenziell werden einige bis viele aus finanziellen Gründen nicht mehr studieren können bzw. wollen (Aussicht auf Verschuldung durchs Studium).

Wie gliedern sie sich dann neu ein?  -- Entweder sie werden Arbeitend (eine "klassische" Ausbildung zählt hier auch zu) -- dann nehmen sie aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit jemanden den Arbeitsplatz weg, da wie oben beschrieben, die Aussicht auf einen neu erstellten Arbeitsplatz sehr gering ist. Alternativ machen sie sich selbständig, was ein Grundkapital voraussetzt -- unter der eingehenden Annahme, dass man aus finanziellen Gründen nicht studiert, liegt dies meist nicht vor.


Vereinfacht ausgedrückt: es wird jemandem der Job weggenommen (und der wird arbeitslos) oder man wird selbst arbeitslos.


das ist eine sehr einfache denkweise. da der mensch seinen konsum nach dem über der zeit geglätten vermögen bestimmt, werden die allermeisten trotzdem noch studieren einfach aufgrund der aussichten auf ein höheres einkommen mit studienabschluss. daraus lassen sich dann auch die kredite finanzieren.

Zitat von: "Dragonfly"

Je nach Studiengang entstehen unterschiedliche Kosten für einen Studenten: die "teuren" wie z. B. Medizin und Kernforschung, die "billigen" wie z. B. Germanistik und BWL und viele dazwischen. Die Verwaltung des Studenten wird vom Studenten durch seinen Semesterbeitrag komplett finanziert.


Ja genau. :hihi:

Zitat von: "Dragonfly"

Bei den Arbeitslosen entstehen auch unterschiedliche Kosten -- meist vom Engagement bzw. der Hartnäckigkeit des Arbeitslosen abhängig --: ABM Maßnahmen, Bildungsmaßnahmen, Harz IV, Kleider-/Wohnungs-/Einrichtungs-/usw. Zuschüsse und Gelder usw. Die Verwaltung des Arbeitslosen kostet dem Staat auch Geld.


deswegen das ziel, die arbeitslosigkeit zu minimieren.

Zitat von: "Dragonfly"

Wenn also ein Student im Durchschnitt mehr Kosten verursacht als ein Arbeitsloser, dann könnte man es zumindestens vom Geld her volkswirtschaftlich begründen bzw. verstehen.


das wäre aber einer eher betriebswirtschaftliche rechnung.

Zitat von: "Dragonfly"

Da ich weder Volkswirt bin, noch Zugriff auf die Zahlen habe, kann ich diese Frage nicht beantworten.


das merkt man schon an deinem post.

Zitat von: "Dragonfly"

Selbst wenn dem so wäre, würde der Volkswirtschaft ein Schaden durch schlechter ausgebildete Bürger entstehen (s. o.).

Bildung ist der Weg in die Zukunft.


Bildung ist nur ein teil des weges. der erste schritt muss es sein die arbeitslosigkeit zu senken. um den menschen ein höheres einkommen zu verschaffen und somit die steuereinnahmen des staates sowie die kosten des staates zu senken. und das kann nur durch eine liberalisierung des arbeitsmarktes passieren. merke marktaustrittschranken sind markteintrittsschranken. und flächentarifverträge sind zu unflexibel. und das unser sozialsystem auf dauer nicht zu finanzieren ist wusste schon ludwig erhard.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Dragonfly am 19 Juni 2006, 14:07:53
Der Arbeitsstandort Deutschland hat keine schlechte Qualität.

Zu den angeblich zu "hohen Kosten" ist vielleicht http://www.bpb.de/wissen/BTM4XM,0,Entwicklung_der_Lohnst%FCckkosten_im_internationalen_Vergleich.html für dich interessant. Ganz davon abgesehen gilt natürlich der Hinweis: "Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast."

>>>>die arbeitsfähigen Personen in drei Kategorien einteilen
>>sehr unvollständig! was ist mit arbeitsunfähig(z.b. aufgrund behinderung), rentner, arbeitssuchenden?
Natürlich ist das Modell vereinfacht, aber ein komplexeres Modell verändert meine Aussage ("1 Student weniger = 1 Arbeitsloser mehr") im Kern nicht.

Ganz nebenbei: Behinderte müssen keine Studiengebühren bezahlen (s. http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/wissenschaft-forschung/studiengebuehren.html#headline8. ) und einem studierenden Rentner bin ich noch nicht begegnet.

>>das ist eine sehr einfache denkweise
Und das war eine Beleidigung :)

Deine Aussage widerlegt meine Aussage nicht, sondern bestätigt sie nur.

ich: "werden einige bis viele [...] nicht mehr studieren können bzw. wollen"
du: "werden die allermeisten trotzdem noch studieren"

Von deinen "allermeisten" bleiben "einige" übrig, die nicht mehr studieren werden, und von diesen "einige[n]" sprach ich; dass die "allermeisten" in den sauren Apfel beißen -- natürlich ist dem so. Wobei "einige" natürlich auch "viele" sein können -- je nach Betrachtungsweise.

Die "Schuld" in den Versäumnissen einer Partei zu suchen oder das Runterbeten des Parteiprogramms einer anderen ist weder fruchtbar noch sinnvoll.

Auch die Parteien, die nach "Liberalisierung des Arbeitsmarktes" und Abschaffung der Flächentarifverträge schreien, schauen ohnmächtig zu, wenn Konzerne Arbeitsplätze vernichten.

Daimler/Crysler wäre ein Beispiel aus der näheren Vergangenheit:  "Daimler Chrysler erwartet für 2006 zwar einen operativen Gewinn von über sechs Milliarden Euro. Dem stehen jedoch erhebliche finanzielle Belastungen durch den laufenden Personalabbau [...] gegenüber. 'Dass der Konzern angesichts dieser Lage keine Gewerbesteuer zahlt, überrascht uns nicht' [...]" ( http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,415387,00.html )

>>der erste schritt muss es sein die arbeitslosigkeit zu senken

Die Einführung der allgemeinen Studiengebühren ist jedenfalls kein Weg die Arbeitslosigkeit zu senken.

Für mich bleibt Bildung der erste Schritt: besser ausgebildete Personen haben eine bessere Chance auf dem Arbeitsmarkt

Anstatt im Segment der Arbeitsplätze mit niedriger bis mittlerer Bildung auf dem internationalen Markt konkurrenzfähig zu bleiben -- was in meinen Augen unmöglich sein wird bzw. schon ist --, sollten wir uns auf das Segment der mittleren bis hohen Bildung konzentrieren und unsere Arbeitskräfte dahingehend ausbilden.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: searcher am 19 Juni 2006, 16:07:50
Zitat von: "Dragonfly"

Zu den angeblich zu "hohen Kosten" ist vielleicht http://www.bpb.de/wissen/BTM4XM,0,Entwicklung_der_Lohnst%FCckkosten_im_internationalen_Vergleich.html für dich interessant. Ganz davon abgesehen gilt natürlich der Hinweis: "Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast."


wenn man eine statistik richtig liest erschließt sich auch der inhalt viel einfacher. diese statistik gibt an um wieviel sich die lohnkosten und lohnstückkosten ERHÖHT haben. und bei einem ohnehin schon hohen niveau wird sich auch nicht mehr viel erhöhen.

Zitat von: "Dragonfly"

>>>>die arbeitsfähigen Personen in drei Kategorien einteilen
>>sehr unvollständig! was ist mit arbeitsunfähig(z.b. aufgrund behinderung), rentner, arbeitssuchenden?
Natürlich ist das Modell vereinfacht, aber ein komplexeres Modell verändert meine Aussage ("1 Student weniger = 1 Arbeitsloser mehr") im Kern nicht.


da du im weiteren Verlauf deiner argumentation arbeitslos mit transferleistungsempfänger gleichsetzt schon. schließlich gibt es einen nicht unerheblichen teil von menschen die obwohl sie sich kein studium leisten können, keine transferleistungen empfangen. ich denke da an hausfrauen, föjler,fsjler und diverse andere.

Zitat von: "Dragonfly"

>>das ist eine sehr einfache denkweise
Und das war eine Beleidigung :)


nein, das ist eine feststellung
Zitat von: "Dragonfly"

Deine Aussage widerlegt meine Aussage nicht, sondern bestätigt sie nur.

ich: "werden einige bis viele [...] nicht mehr studieren können bzw. wollen"
du: "werden die allermeisten trotzdem noch studieren"

Von deinen "allermeisten" bleiben "einige" übrig, die nicht mehr studieren werden, und von diesen "einige[n]" sprach ich; dass die "allermeisten" in den sauren Apfel beißen -- natürlich ist dem so. Wobei "einige" natürlich auch "viele" sein können -- je nach Betrachtungsweise.


ich muss dir in diesem punkt recht geben.da die mengen hier nicht näher spezifizert sind und ich auch keine zahlen zur verfügung habe müssen wir das wohl so stehen lassen.

Zitat von: "Dragonfly"

Die "Schuld" in den Versäumnissen einer Partei zu suchen oder das Runterbeten des Parteiprogramms einer anderen ist weder fruchtbar noch sinnvoll.

Auch die Parteien, die nach "Liberalisierung des Arbeitsmarktes" und Abschaffung der Flächentarifverträge schreien, schauen ohnmächtig zu, wenn Konzerne Arbeitsplätze vernichten.

Daimler/Crysler wäre ein Beispiel aus der näheren Vergangenheit:  "Daimler Chrysler erwartet für 2006 zwar einen operativen Gewinn von über sechs Milliarden Euro. Dem stehen jedoch erhebliche finanzielle Belastungen durch den laufenden Personalabbau [...] gegenüber. 'Dass der Konzern angesichts dieser Lage keine Gewerbesteuer zahlt, überrascht uns nicht' [...]" ( http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,415387,00.html )


okay, noch einmal. aufgrund der sozialdemokratischen politik verganger jahrzehnte ist es zur einführung sehr hoher arbeitsmarktaustrittsschranken gekommen. das diese schranken aufgrund des hohen verlustpotenzial an wählerstimmen von kaum einer partei angetastet werden, ist auch nur zu deutlich. diese situation ist tatsache in der brd. deswegen handeln die unternehmen so wie sie es tun. und da marktaustrittsschranken auch markteintrittschranken sind müssen diese zunächst einmal abgebaut werden. und dann werden die unternehmen auch ihr verhalten ändern.

Zitat von: "Dragonfly"

>>der erste schritt muss es sein die arbeitslosigkeit zu senken

Die Einführung der allgemeinen Studiengebühren ist jedenfalls kein Weg die Arbeitslosigkeit zu senken.


stimmt, aber aufgrund deiner durchmischung der themen blieb mir nichts anderes übrig als ebenfalls zu mischen.

Zitat von: "Dragonfly"

Für mich bleibt Bildung der erste Schritt: besser ausgebildete Personen haben eine bessere Chance auf dem Arbeitsmarkt

Anstatt im Segment der Arbeitsplätze mit niedriger bis mittlerer Bildung auf dem internationalen Markt konkurrenzfähig zu bleiben -- was in meinen Augen unmöglich sein wird bzw. schon ist --, sollten wir uns auf das Segment der mittleren bis hohen Bildung konzentrieren und unsere Arbeitskräfte dahingehend ausbilden.


auch hier stimmen wieder die mengen nicht.der großteil der arbeitslosen befindet sich nunmal im niedrig bis mittel lohnbereich. und diese stellen wandern aus deutschland ab,naja eigentlich sind sie schon weg. aufgrund der zu hohen kosten und der schon vielfach beschriebenen schranken. mal davon abgesehen gelten die schranken auch für die hoch bezahlten jobs. aus diesem grund verlagern die unternehmen (oder haben schon verlagert) ihre F&E ins ausland, aus schon vielfach zitierten gründen. deshalb haben wir in deutschland einen stellenabbau in allen lohnniveaus und um diesem entgegen zu wirken ist es eben notwendig den arbeitsmarkt zu lieberalisieren.

da das ganze hier aber in das thema arbeitsmarktpolitik abrutscht und damit völlig lösgelöst ist vom eigentlichen topic, schlage ich vor, solltest du noch fragen haben, mir diese über pm zu stellen. damit wir hier zum eigentlich thema zurückkehren können.


PRO STUDIENGEBÜHREN!!!!!!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 19 Juni 2006, 16:28:44
Zitat von: "searcher"
PRO STUDIENGEBÜHREN!!!!!!

Jemand, der seinen gesamten Lebensunterhalt aus Väterchen Staats Kasse bestreitet und sein Studium bei vollem Gehalt absitzen darf, hat leicht reden, nech? ;)

Da DAS den Staat wirklich ordentlich Geld kostet, bin ich dafür, dass Soldaten, wenn sie schon ihre Bezüge während des Studiums voll weitergezahlt bekommen, ihr Studium gefälligst selbst finanzieren - komplett!

Wenn Studieren schon zum Privatvergnügen wird, dann wenigstens für ALLE! Soviel Gerechtigkeit muss sein! scnr[/color] :twisted:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Nevyn am 19 Juni 2006, 16:38:19
Zitat von: "searcher"
okay, noch einmal. aufgrund der sozialdemokratischen politik verganger jahrzehnte

Vergangener JAHRZEHNTE ???
Wir hatten 16 Jahre lang die bekloppte Birne damals in Bonn sitzen, wo willst Du denn da noch die Sozialdemokraten unterbringen ????
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 19 Juni 2006, 16:48:06
Zitat von: "Nevyn"
Zitat von: "searcher"
okay, noch einmal. aufgrund der sozialdemokratischen politik verganger jahrzehnte

Vergangener JAHRZEHNTE ???
Wir hatten 16 Jahre lang die bekloppte Birne damals in Bonn sitzen, wo willst Du denn da noch die Sozialdemokraten unterbringen ????

Och, in den Siebzigern waren die Sozis schon sehr präsent.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Nevyn am 19 Juni 2006, 16:50:25
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Nevyn"
Zitat von: "searcher"
okay, noch einmal. aufgrund der sozialdemokratischen politik verganger jahrzehnte

Vergangener JAHRZEHNTE ???
Wir hatten 16 Jahre lang die bekloppte Birne damals in Bonn sitzen, wo willst Du denn da noch die Sozialdemokraten unterbringen ????

Och, in den Siebzigern waren die Sozis schon sehr präsent.

Ja schon, dass ist aber schon deutlich über 30 Jahre her...
erzähl mir nicht, dass Politik SO eine Langzeitwirkung hat... :lol:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 19 Juni 2006, 16:53:52
Zitat von: "Nevyn"

Ja schon, dass ist aber schon deutlich über 30 Jahre her...
erzähl mir nicht, dass Politik SO eine Langzeitwirkung hat... :lol:
Aber hallo, besonders in den schlechten Punkten hat Politik eine extreme Langzeitwirkung.So geht z.B. die Sektsteuer auf die Zeit der Napolitanischen Kriege zurück und war selbsverständlich "nur Übergangsweise" gedacht - so wie wir den Solidaritätsbeitrag für den Osten auch in dreihundert Jahren noch bezahlen werden  :roll:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Dragonfly am 19 Juni 2006, 17:17:27
>>wenn man eine statistik richtig liest
Dann sieht man, dass Deutschland nominell geringere Lohnstückkosten und einen geringeres Wachstum derer als vergleichbare europäische Länder hat.

>>solltest du noch fragen haben
Dann lese ich mir die CDU und FDP Parteiprogramme durch ... da stehen deine Argumente auch alle drin .)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: searcher am 19 Juni 2006, 17:57:44
Zitat von: "Dragonfly"
>>wenn man eine statistik richtig liest
Dann sieht man, dass Deutschland nominell geringere Lohnstückkosten und einen geringeres Wachstum derer als vergleichbare europäische Länder hat.

>>solltest du noch fragen haben
Dann lese ich mir die CDU und FDP Parteiprogramme durch ... da stehen deine Argumente auch alle drin .)


okeh, du hast es nicht anders gewollt:

1. die von dir präsentierte statistik gibt tatsächlich nur die steigerung an
2. das auch nur in relation zu einem wert aus 1995
3. schön das du selbst gemerkt hast das es nur nominelle größen sind, die sind nämlich in der vwl fast völlig unspannend
4. natürlich ist das wachstum der kosten geringer, SIE SIND SCHON SEHR HOCH
5. wenn du die parteiprogramme von cdu und fdp gelesen hättest, was du offensichtlich nicht getan hast, dann würdest du wissen das eben diese argumente nicht drinstehen. ich verweise nochmal auf das verlustpotential bei den wählerstimmen.


Zitat von: "killerqueen"
Jemand, der seinen gesamten Lebensunterhalt aus Väterchen Staats Kasse bestreitet und sein Studium bei vollem Gehalt absitzen darf, hat leicht reden, nech? Wink

Da DAS den Staat wirklich ordentlich Geld kostet, bin ich dafür, dass Soldaten, wenn sie schon ihre Bezüge während des Studiums voll weitergezahlt bekommen, ihr Studium gefälligst selbst finanzieren - komplett!

Wenn Studieren schon zum Privatvergnügen wird, dann wenigstens für ALLE! Soviel Gerechtigkeit muss sein! scnr Twisted Evil


jiip ich habe leicht reden. hat allerdings mehr mit meiner persönlichen meinung zu tun. ich wäre auch für studiengebühren wenn ich nicht bei der bundeswehr, mit gennanten vorteilen, studieren würde.
was du aber in deinem beitrag unterschlagen hast ist die tatsache das ich für mein bezahltes studium arbeiten muss, 12 jahre für die bundeswehr, und davon bin ich übrigens nur 3Jahre und 6 monate an der uni. ob das am hindukush sein muss ist eine andere frage, aber deutlich diskussionswürdig. und wenn man sich überlegt wieviel ich mit meinem diplom in der privatwirtschaft verdienen würde, und was ich stattdessen beim bund kriege. denke ich das ich mein studium mehr als bezahle.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 19 Juni 2006, 18:17:13
Zitat von: "searcher"
jiip ich habe leicht reden. hat allerdings mehr mit meiner persönlichen meinung zu tun. ich wäre auch für studiengebühren wenn ich nicht bei der bundeswehr, mit gennanten vorteilen, studieren würde.

Das wage ich zu bezweifeln; denn wie mühsam ein selbstbezahltes Studium ist, kann sich jemand, der nie in dieser Lage war, wohl kaum vorstellen. Vielleicht hättest Du ja das Handtuch geworfen, nachdem Du Dir den 6. Job gesucht und durch widrige und von Dir unverschuldete Umstände wieder verloren hättest, wie auch schon die 5 Jobs davor...
Eine Meinung zu etwas wovon man keine Ahnung hat ist in meinen Augen immer sehr haltlos; aber gut, glaube meinetwegen dran. :P

Zitat von: "searcher"
was du aber in deinem beitrag unterschlagen hast ist die tatsache das ich für mein bezahltes studium arbeiten muss, 12 jahre für die bundeswehr, und davon bin ich übrigens nur 3Jahre und 6 monate an der uni. ob das am hindukush sein muss ist eine andere frage, aber deutlich diskussionswürdig. und wenn man sich überlegt wieviel ich mit meinem diplom in der privatwirtschaft verdienen würde, und was ich stattdessen beim bund kriege. denke ich das ich mein studium mehr als bezahle.

Ich glaube nicht, dass sich bei Dir und einem Zivil-Studierten im gleichen/ähnlichen Studiengang am Ende des Lebens dieselbe insgesamte Einkommenssumme ergeben würde; zudem unterschlägst Du wiederrum, dass es für Auslands- und Gefahreneinsätze saftige Zusschläge gibt, die sich je nach Einsatz in einer gesalzenen Multiplikation der Bezüge äußert. Das muss ein Ziviler erst mal aufholen.
Aber eine zivile Alternative zu Deinem "Studienmodell" gibt es ja leider nur in den wenigsten Fächern, dazu noch sehr selten; und selbst dann noch nicht in diesem Ausmaß.

Ich hätte auch gerne meinen Arsch für 12 oder 15 Jahre an ein Unternehmen vekauft, um während meines Studiums meine finanzielle Ruhe zu haben; noch dazu hätte ich mir keine Sorgen machen müssen, ob ich danach eine Arbeitsstelle finde und in Ruhe mein Leben planen können. Aber leider, leider gibt es diesen Luxus ja nur beim Staat. ;)[/color]
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: searcher am 19 Juni 2006, 18:32:31
Zitat von: "Killerqueen"
Zitat von: "searcher"
jiip ich habe leicht reden. hat allerdings mehr mit meiner persönlichen meinung zu tun. ich wäre auch für studiengebühren wenn ich nicht bei der bundeswehr, mit gennanten vorteilen, studieren würde.

Das wage ich zu bezweifeln; denn wie mühsam ein selbstbezahltes Studium ist, kann sich jemand, der nie in dieser Lage war, wohl kaum vorstellen. Vielleicht hättest Du ja das Handtuch geworfen, nachdem Du Dir den 6. Job gesucht und durch widrige und von Dir unverschuldete Umstände wieder verloren hättest, wie auch schon die 5 Jobs davor...
Eine Meinung zu etwas wovon man keine Ahnung hat ist in meinen Augen immer sehr haltlos; aber gut, glaube meinetwegen dran. :P


tue ich, und glaub mir ich weiß wovon ich rede.aber das tust du wahrscheinlich eh nicht, also mir glauben ;-)

Zitat von: "Killerqueen"

Zitat von: "searcher"
was du aber in deinem beitrag unterschlagen hast ist die tatsache das ich für mein bezahltes studium arbeiten muss, 12 jahre für die bundeswehr, und davon bin ich übrigens nur 3Jahre und 6 monate an der uni. ob das am hindukush sein muss ist eine andere frage, aber deutlich diskussionswürdig. und wenn man sich überlegt wieviel ich mit meinem diplom in der privatwirtschaft verdienen würde, und was ich stattdessen beim bund kriege. denke ich das ich mein studium mehr als bezahle.

Ich glaube nicht, dass sich bei Dir und einem Zivil-Studierten im gleichen/ähnlichen Studiengang am Ende des Lebens dieselbe insgesamte Einkommenssumme ergeben würde; zudem unterschlägst Du wiederrum, dass es für Auslands- und Gefahreneinsätze saftige Zusschläge gibt, die sich je nach Einsatz in einer gesalzenen Multiplikation der Bezüge äußert. Das muss ein Ziviler erst mal aufholen.
Aber eine zivile Alternative zu Deinem "Studienmodell" gibt es ja leider nur in den wenigsten Fächern, dazu noch sehr selten; und selbst dann noch nicht in diesem Ausmaß.


okeh, ich gebe zu das ich die zuschläge vergessen habe *ascheaufmeinhaupt* was ich allerdings glaube ist das der zivilstudierte nach seinem abschluß mehr verdient, als ich das nach meinem abschluß tun werde. wie das über ein ganzes arbeitsleben betrachtet aussieht weiß ich nicht. wage aber zu behaupten das das stark vom einzelnen abhängt und sich nicht verallgemeinern lässt.würde mich aber freuen wenn du da mehr weißt!
Zitat von: "Killerqueen"

Ich hätte auch gerne meinen Arsch für 12 oder 15 Jahre an ein Unternehmen vekauft, um während meines Studiums meine finanzielle Ruhe zu haben; noch dazu hätte ich mir keine Sorgen machen müssen, ob ich danach eine Arbeitsstelle finde und in Ruhe mein Leben planen können. Aber leider, leider gibt es diesen Luxus ja nur beim Staat. ;)[/color]


und das stimmt nicht, es gibt einige unternehmen die so etwas anbieten, zugegebenermaßen nur in sehr geringem umfang. in ganz deutschland schätze ich das es ungefähr ein viertel von dem ist was die bundeswehr anbietet.aber keine gewähr auf diese schätzung, beruht auf einer halb verschlafenen vorlesung und dem wissen meines bruders, der hat nämlich so eine stelle.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 19 Juni 2006, 19:35:57
Zitat von: "searcher"
okeh, ich gebe zu das ich die zuschläge vergessen habe *ascheaufmeinhaupt* was ich allerdings glaube ist das der zivilstudierte nach seinem abschluß mehr verdient, als ich das nach meinem abschluß tun werde. wie das über ein ganzes arbeitsleben betrachtet aussieht weiß ich nicht. wage aber zu behaupten das das stark vom einzelnen abhängt und sich nicht verallgemeinern lässt.würde mich aber freuen wenn du da mehr weißt!

Nun ja, da gibt es sicherlich auch hier, wie überall, Gegenbeispiele, aber man bedenke zunächst einmal den immensen Verdienstausfall während des Studiums, die Zeiten der Arbeitslosigkeit, mit denen mittlerweile fast schon jeder zwangsweise rechnen muss. Dann kommen die Stellen dazu, die man aus Mangel an passenden Stellen auf einem nicht dem eigentlich für Studierte angedachten Lohnniveau verbringt (z. B. Überbrückungspraktika; Lohn: ca. 600-700 Euro; Sachbearbeiterjobs), um überhaupt erst mal einen Fuß in die Tür zu bekommen. Und zu guter Letzt ist das tatsächliche Lohnniveau der gemeinen Studiertenkaste auch nicht mehr das, was es einmal war.

Zitat von: "searcher"
(...) und dem wissen meines bruders, der hat nämlich so eine stelle.

Tatsächlich? Er hat also einen 12 Jahresvertrag (oder so) bei einem Unternehmen und dafür haben die ihm das Studium finanziert? Beneidenswert!
Oder ist er nur der übliche Werksstudent im dualen System, bei dem man zwischen wirtschaftlichem Studiengang oder Maschinenbau wählen kann und welches ich bereits andeutete?
Ich gebe zu, das hat durchaus auch seine Reize und ist, wie ich weiß, auch sehr anstrengend, was mir persönlich völlig egal wäre; aber das Angebot ist verschwindend gering und fachlich sehr begrenzt. Es möchte eben nicht jeder Maschinenbauer oder Wirtschaftsmensch werden bzw. bringt nicht jeder das Talent dazu mit.

Um ehrlich zu sein, habe ich zeitweise tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, einem Unternehmen eigeninitiativ das Angebot zu unterbreiten, mich dort für Jahre/Jahrzehnte zu verpflichten; einen Strich durch die Rechnung machte mir dabei allerdings die Tatsache, dass die Unternehmen sich an ihre Mitarbeiter nicht zu sehr binden möchten.

Zitat
tue ich, und glaub mir ich weiß wovon ich rede.aber das tust du wahrscheinlich eh nicht, also mir glauben

Richtig. Aber ich lasse mich mit überzeugenden Argumenten auch immer gerne eines Besseren belehren. ;)

Ich möchte Dir Dein Studium keineswegs madig machen; verstehe mich da bitte nicht falsch! Ganz im Gegenteil wünsche ich Dir, dass es Dir Freude und Erfüllung bringt, aber auch dass Du Dir Deiner glücklichen Lage bewusst bist. :)
Es gibt immer auch eine zu bedenkende Kehrseite der Medaille, die man aufgrund fehlender oder mangelnder eigener Erfahrungen trotzdem niemals aus den Augen lassen sollte.

Studiengebühren können sowohl Vorteile, wie auch Nachteile haben. Und da immer zwei opponiernede Interessengruppen existieren werden, bei denen die Vorteile der einen immer mit einem Nachteil der anderen einhergeht, heißt es, den vernüftigsten Mittelweg für alle zu finden.
Ob der nun darin besteht, Studiengebühren zu Fremdzwecken zu missbrauchen, bezweifle ich allerdings. [/color]
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 20 Juni 2006, 08:42:21
Zitat von: "searcher"
Zitat von: "Killerqueen"

Zitat von: "searcher"
was du aber in deinem beitrag unterschlagen hast ist die tatsache das ich für mein bezahltes studium arbeiten muss, 12 jahre für die bundeswehr, und davon bin ich übrigens nur 3Jahre und 6 monate an der uni. ob das am hindukush sein muss ist eine andere frage, aber deutlich diskussionswürdig. und wenn man sich überlegt wieviel ich mit meinem diplom in der privatwirtschaft verdienen würde, und was ich stattdessen beim bund kriege. denke ich das ich mein studium mehr als bezahle.

Ich glaube nicht, dass sich bei Dir und einem Zivil-Studierten im gleichen/ähnlichen Studiengang am Ende des Lebens dieselbe insgesamte Einkommenssumme ergeben würde; zudem unterschlägst Du wiederrum, dass es für Auslands- und Gefahreneinsätze saftige Zusschläge gibt, die sich je nach Einsatz in einer gesalzenen Multiplikation der Bezüge äußert. Das muss ein Ziviler erst mal aufholen.
Aber eine zivile Alternative zu Deinem "Studienmodell" gibt es ja leider nur in den wenigsten Fächern, dazu noch sehr selten; und selbst dann noch nicht in diesem Ausmaß.


okeh, ich gebe zu das ich die zuschläge vergessen habe *ascheaufmeinhaupt* was ich allerdings glaube ist das der zivilstudierte nach seinem abschluß mehr verdient, als ich das nach meinem abschluß tun werde. wie das über ein ganzes arbeitsleben betrachtet aussieht weiß ich nicht. wage aber zu behaupten das das stark vom einzelnen abhängt und sich nicht verallgemeinern lässt.würde mich aber freuen wenn du da mehr weißt!
Also ich habe noch nie davon gehört, das einer, der bei der Bundeswehr studiert hat, später prinzipiell weniger verdient als vergleichbar Studierte von "zivilen" Unis.

Allerdings ist das Kostenmodell, mit dem man beim Bund studiert auch nur bedingt mit normalen Studienumständen zu vergleichen.Du bekommst ja beim Bund ein sicheres Komplettpaket, dafür muß du zwar seit den letzten paar Jahren u.U. tätsächlich mal deinen Kopf in Kriesengebieten hinhalten, aber ansonsten ist mit diesem 12-Jahres-Paket dein Studium finanziell und Schuldenfrei abgesichert.

Etwas vergleichbares dürfte es in der freien Wirtschaft nur sehr begrenzt geben, wie KQ auch schon erwähnte.

Und die Betrachtungsweise, was etwas am Lebensende gekostet hat, ist mir zu verschwommen, dazu hat das Leben zuviele Wirrungen, als das man da etwas eins zu eins vergleichen könnte.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Dragonfly am 20 Juni 2006, 10:38:21
Ich liebe Diskutanten, die "stark vom einzelnen abhängt und sich nicht verallgemeinern lässt" anführen.

Natürlich ist dem fast immer so, aber das ist in Diskussionen meist ein Totschlag-Argument, da wir nunmal in komplexen Systemen leben bzw. über diese dann diskutieren (Statistik, Stichwort "Streuung/Ausreißer").

Zu deinem "Parteiprogramm" und "Verlustpotenzial" Argument: das sehe ich nicht so; wir wollen hier aber keine politsche Diskussion anfangen .) Und gelesen habe ich sie.

Bildung sollte kein Luxus sein, den sich immer weniger leisten können; diesen "Luxus" sollte sich unsere Gesellschaft bewahren.

Wobei natürlich unverständlich ist, warum Kindergartenplätze Geld kosten, ein Studienplatz aber nicht.

Es sollte ganzheitlich kostenfrei sein.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Dragonfly am 20 Juni 2006, 11:24:21
KQ >> aufgrund fehlender oder mangelnder eigener Erfahrungen trotzdem niemals aus den Augen lassen sollte

Dies finde ich einen sehr wichtigen Punkt.

Für jemanden die/der sich selbst finanzieren muss, sehen Studiengebühren natürlich anders aus, als für jemand der beim Bund "einen Kopf hinhalten" muss und es "umsonst" bekommt.

Ganz grob gerechnet:

€500 Studiengebühren + € 247,50 Semesterbeitrag ~=  €125 monatlich

Dazu Krankenversicherung € 48, Zimmer  € 150, € 200 Essen, €53 Hygiene/Kleidung

Das wären € 576 bei einem € 8 Stundenlohn 18 Stunden die Woche, die man "nebenbei" arbeiten muss um sich zu finanzieren.

Telefon/DSL/GEZ, Rücklagen, sonstige Anschaffungen und Freizeit hat unser Student nicht.

18 Stunden "nebenbei" gehen meist einher mit einem weniger intensiven Studium und/oder Studienzeitverlängerung.

Alternativen: BAFöG, Stipendien, reiche Eltern, in den Semesterferien "ranklotzen", Schulden machen (= Kredite)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Nevyn am 20 Juni 2006, 11:42:33
Zitat von: "Dragonfly"
Schulden machen (= Kredite)

Vorsicht! Ironie :
DAS sollte doch kein Thema sein, immerhin bekommt doch jeder Student nach eigener Aussage sofort nach dem Studium einen super-klasse-bezahlten Job und verdient sich dann dumm und dusselig... :lol:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 20 Juni 2006, 11:57:15
OT:
Zitat von: "Nevyn"

Vorsicht! Ironie :
DAS sollte doch kein Thema sein, immerhin bekommt doch jeder Student nach eigener Aussage sofort nach dem Studium einen super-klasse-bezahlten Job und verdient sich dann dumm und dusselig... :lol:
Vor allem Philosophie- und Soziologiestudenten wissen nach dem Studium meist gar nicht mehr wohin mit der Kohle  :lol:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Eisbär am 20 Juni 2006, 14:08:07
Zitat von: "Dragonfly"
Ganz grob gerechnet:

€500 Studiengebühren + € 247,50 Semesterbeitrag ~=  €125 monatlich

Dazu Krankenversicherung € 48, Zimmer  € 150, € 200 Essen, €53 Hygiene/Kleidung

Das wären € 576 bei einem € 8 Stundenlohn 18 Stunden die Woche, die man "nebenbei" arbeiten muss um sich zu finanzieren.

Telefon/DSL/GEZ, Rücklagen, sonstige Anschaffungen und Freizeit hat unser Student nicht.
Klingt ja fast machbar.
Aber woher bekomme ich ein Zimmer warm für 150€? Ich liege im bremischen Vergleich mit ca. 285€ warm echt eher am unteren Durchschnitt, viele zahlen mehr.
Die handvoll, die weniger bezahlen, hatten das Glück, einen der wenigen Plätze in Studentenwohnheimen zu bekommen (180€ warm im günstigsten Fall) oder zahlen unwesentlich weniger und haben dafür sehr lange Anfahrtszeiten, die die Möglichkeiten zu studieren und zu jobben wieder einschränken.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Dragonfly am 20 Juni 2006, 14:36:40
Studenten wohnen doch ohne Probleme in einem Loch ... die findet man bestimmt auch für € 150 ^^
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Yann am 20 Juni 2006, 14:46:03
wenn man eine saga / gwg Wohnung in Nord Wilhelmsburg nimmt zahlt man nurnoch 170 euro maximal im monat...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Eisbär am 20 Juni 2006, 15:29:44
Zitat von: "Yann"
wenn man eine saga / gwg Wohnung in Nord Wilhelmsburg nimmt zahlt man nurnoch 170 euro maximal im monat...
Warm oder kalt?
Und wie komme ich von da in angemessener Zeit zum Fachbereich 6 der Bremer Hochschule?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Yann am 20 Juni 2006, 15:36:57
Zitat
Warm oder kalt?
Und wie komme ich von da in angemessener Zeit zum Fachbereich 6 der Bremer Hochschule?


man zahlt warm maximal nurnoch 170 ocken...
und in bremen ? kA das ist ein projekt der Stadt Hamburg zur foerderung gewisser Wohngegenden...
Sollte nur ein dezenter hinweis an Studis aus HH mit geldknapphein sein. Ob es so etwas in Bremen gibt weiß ich nicht...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: searcher am 20 Juni 2006, 17:24:37
Zitat von: "Killerqueen"


Zitat von: "searcher"
(...) und dem wissen meines bruders, der hat nämlich so eine stelle.

Tatsächlich? Er hat also einen 12 Jahresvertrag (oder so) bei einem Unternehmen und dafür haben die ihm das Studium finanziert? Beneidenswert!
Oder ist er nur der übliche Werksstudent im dualen System, bei dem man zwischen wirtschaftlichem Studiengang oder Maschinenbau wählen kann und welches ich bereits andeutete?
Ich gebe zu, das hat durchaus auch seine Reize und ist, wie ich weiß, auch sehr anstrengend, was mir persönlich völlig egal wäre; aber das Angebot ist verschwindend gering und fachlich sehr begrenzt. Es möchte eben nicht jeder Maschinenbauer oder Wirtschaftsmensch werden bzw. bringt nicht jeder das Talent dazu mit.


ähm also er hat angefangen ganz normal wie jeder andere auch zu studieren und bekam dann nach ein oder zwei semestern von der firma das angebot. er ist jetzt dort für 14 jahre beschäftigt.

Zitat von: "Killerqueen"

Zitat
tue ich, und glaub mir ich weiß wovon ich rede.aber das tust du wahrscheinlich eh nicht, also mir glauben

Richtig. Aber ich lasse mich mit überzeugenden Argumenten auch immer gerne eines Besseren belehren. ;)


na gut also mein leben: mit 18 bei meinen eltern ausgezogen, keine finanzielle unterstützung bekommen, zwei schuljahre selbstfinanziert.reicht das?

Zitat von: "Dragonfly"
Für jemanden die/der sich selbst finanzieren muss, sehen Studiengebühren natürlich anders aus, als für jemand der beim Bund "einen Kopf hinhalten" muss und es "umsonst" bekommt.

also ich denke das thema umsonst hat sich inzwischen erledigt, ansonsten nochmal: ICH ARBEITE DAFÜR, das ich bei der bundeswehr studieren darf.

Zitat von: "Thomas"
Also ich habe noch nie davon gehört, das einer, der bei der Bundeswehr studiert hat, später prinzipiell weniger verdient als vergleichbar Studierte von "zivilen" Unis.

mit später war die zeit gemeint die ich nach meinem studium noch bei der bundeswehr arbeite, während der zivile student schon einen job hat. und ich bin auch im gegensatz zu KQ immernoch der meinung das über 90% der zivilen studenten innerhalb des ersten halben jahres nach studienende einen (ich nenns mal) ordentlichen job haben. okeh diejenigen die ihr studium gerade eben so bestanden haben und diejenigen die christliche sozialethik des vierzehnten jahrhunderts (ist nicht böse gemeint) studiert haben villeicht nicht.
Zitat von: "Thomas"
Allerdings ist das Kostenmodell, mit dem man beim Bund studiert auch nur bedingt mit normalen Studienumständen zu vergleichen.Du bekommst ja beim Bund ein sicheres Komplettpaket, dafür muß du zwar seit den letzten paar Jahren u.U. tätsächlich mal deinen Kopf in Kriesengebieten hinhalten, aber ansonsten ist mit diesem 12-Jahres-Paket dein Studium finanziell und Schuldenfrei abgesichert.
das stimmt und es ist sowohl für die bundeswehr wie auch für mich ein gutes geschäft.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Nevyn am 20 Juni 2006, 17:49:51
Zitat von: "searcher"
ich bin auch im gegensatz zu KQ immernoch der meinung das über 90% der zivilen studenten innerhalb des ersten halben jahres nach studienende einen (ich nenns mal) ordentlichen job haben. okeh diejenigen die ihr studium gerade eben so bestanden haben und diejenigen die christliche sozialethik des vierzehnten jahrhunderts (ist nicht böse gemeint) studiert haben villeicht nicht.

 :shock: Du bist mein Jahrgang und hast noch so blauäugige Ansichten ???
*Lach* Ist auch nicht böse gemeint, aber ich bekomme hier in der Firma mit, was so an Bewerbungen reinkommt (und das sind im Monat weit über 200), vor allem Studenten, die BWL, Informatik o.ä. studiert haben, da klafft nach Studienende FAST immer eine Lücke von min. 1 - 1 1/2 Jahren im Lebenslauf...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Dragonfly am 20 Juni 2006, 18:05:30
Mein "umsonst" war in Anführunszeichen, demnach nicht absolut wörtlich zu nehmen.

Wird dir ab nächstem Semester € 500 von deinem Gehalt als Studiengebühren abgezogen? Oder spendest du vielleicht € 500 für einen guten Zweck um solidarisch mit den "Zivilisten" zu sein?

Student A muss für seinen Lebensunterhalt Arbeiten. Um Studieren zu dürfen bezahlt er € 747,50.

Student B muss für seinen Lebensunterhalt Arbeiten. Um Studieren zu dürfen bezahlt er € 0.

Wenn man etwas für € 0 bekommt, dann kann es als "umsonst bekommen" bezeichnen.

Nun substituiere:

Student A mit "Zivilist" und Student B mit "Angehöriger der Bundeswehr".

Voilà.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Dragonfly am 20 Juni 2006, 18:08:05
Nevyn >>eine Lücke von min. 1 - 1 1/2 Jahren im Lebenslauf...

Da lassen sich dann viele in unbezahlten Praktika ausbeuten.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: kyara am 20 Juni 2006, 19:16:10
Hmm.....

In welchen Bundesländern werden die Studiengebühren denn
nächstes Jahr NICHT eingführt??

Mir fällt da im Moment nur Sachsen ein  :)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Dragonfly am 20 Juni 2006, 20:06:27
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,326947,00.html

Kannst dann auf die einzelnen Bundesländer klicken.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: searcher am 20 Juni 2006, 21:13:58
Zitat von: "Dragonfly"

Wenn man etwas für € 0 bekommt, dann kann es als "umsonst bekommen" bezeichnen.

Voilà.


oh mein güte, wusstest du das man auch mit arbeit oder äpfeln bezahlen kann? und genau das tue ich ich bezahle mein studium damit, das ich hinterher für die bundeswehr arbeite. und zu meinem voraussichtlichen dienstende werde ich immer noch nicht so viel verdienen wie ein ziviler student, auch wenn er drei jahre auf einen job gewartet hat. das ganze versteht sich als betrachtung unter sonst gleichen umständen.

und um auf die sache mit dem spenden einzugehen: was tust du um dich solidarisch mit den soldaten zu zeigen? äh sorry, wir haben uns das ausgesucht, sind also selber schuld,das sag mal der politik. außerdem sind wir eh alles mörder.

so jetzt ist aber schluß damit, ich hab keine lust mehr dir immer wieder die fakten vorzulegen, bloß damit du es wieder nicht raffst. und wenn du unbedingt willst kannst du das gerne als beleidigung deiner eindimensionalen denke auffassen.

voilà
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Dragonfly am 21 Juni 2006, 02:21:31
Mit dir zu "diskutieren" macht auch keinen Sinn; trotzdem erlaub ich mir noch ein Schlusswort :)

Du reißt einen Satz aus dem Zusammenhang -- Stand nicht in den zwei Sätzen zuvor das *beide* Arbeiten? Oder bewertes du "für seinen Lebensunterhalt Arbeiten" bei Zivilisten und Bundeswehr-Angehörigen unterschiedlich? -- und wiederholst dann dein in meinen Augen schwaches Argument.

Als Krönung driftest du in Polemik und Beleidigung ab.

Schade.

Du hast uns deine Meinung unterbreitet, teils gestützt durch Erfahrung deiner Familie/Freunde.

Wenn du das als "Fakten" ansiehst, oh weia.

Nun mal zu ein paar "Fakten" (Quelle: http://mil.bundeswehr-karriere.de/C1256D9600308C25/vwContentFrame/N25SCH2N484MENRDE ):

Grundannahme ist, dass sowohl der "zivile" wie auch der Bundeswehrstudent ihr Studium in Regelzeit (= 3 Jahre) schaffen; "zivile" Studiengänge, die mehr als 3 Jahre gehen, lasse ich außen vor.

Der Bundeswehr-Student "spart" € 4.500 (3 Jahre Studiengebühren) und € 1.728 (3 Jahre Krankenkasse) und bekommt € 71.370 Sold (3 Jahre € 1.982,50 monatlich) zusammen sind das € 77.598.

Die sonstigen Boni (günstige/kostenlose Wohnung/Essen/Versicherungen/Zuschläge etc.) lassen wir der Einfachheit halber weg.

Von den 12 Jahren Verpflichtung sind nach Abschluss des Studiums vielleicht 7,5 Jahre nach (Anfang nach 1,5 Jahren, 3 Jahre Dauer). € 77.598 / 7,5 / 12 ~= € 862 monatlich.

Nun schauen wir mal in die Tabelle und stellen fest, dass da kein "Junggeselle älter als 21" drin ist -- schade. Nehmen wir einfach den Wert, der in der Tabelle aufgeführt ist, und den nächsten angegebenen, vernachlässigen dabei dass der Soldat höchstwahrscheinlich irgendwann befördert wird oder eine Famile gründet, und bilden einen abgerundeten Mittelwert von € 2.500 monatlich.

Unser "Zivilist" müsste also in den kommenden 7,5 Jahren monatlich € 3.362 Netto verdienen um gleichzuziehen.

Also ein Jahresnettoeinkommen von über € 40.300.

Wie schaut's in der  IT-Branche aus: "Während das Jahresbruttoeinkommen der ITler [2004]  in den ostdeutschen Ländern im Schnitt knapp 36 100 Euro betrug, erhielten westdeutsche Teilnehmer durchschnittlich gut 46 000 Euro" ( http://www.heise.de/ct/05/06/102/ ).

Und ITler verdienen nun wirklich nicht schlecht.

Kommen wir zu einem weiteren Problem: Wovon lebt der "Zivilist" während der 3 Jahre seines Studiums eigentlich? -- Und wie sollte das benötigte Kapital in die obige Berechnung einfließen?

Bekommt er Stipendien oder hat reiche Eltern ist er fein raus und es ändert sich nichts an der Berechnung.

Nimmt er einen Kredit auf oder bekommt er BAFöG, dann reden wir nicht mehr von € 40.300 Jahresgehalt sondern eher € 41.000-45.000.

Muss er sich das selbst verdienen -- nun, hier kann man nicht pauschal sagen, wie sich das auf die obige Kalkulation auswirkt.

Und ja, die Rechnung ist vereinfacht und ja man könnte/müsste Zinseszinsrechnungen machen.

Und auf die Frage "Was ist mit den 1,5 Jahren vor dem Studium beim Bundeswehrstudent? Müsste man nicht 9 anstatt 7,5 als Teiler nehmen?" -- Der nicht-Bundeswehrstudent macht Wehrdienst/Zivi/Ersatzdienst/FSJ/FÖJ und Praktika vor/nach dem Studium bzw. verbringt Zeit mit der Jobsuche. Das könnte man natürlich mit der Zeit verrechnen, die der ehemalige Bundeswehr Student auf Jobsuche ist ... aber im Endeffekt ändert sich dadurch nicht viel bzw. hängt dann sehr stark vom Einzelfall ab.

Selbst wenn man nur den Sold nimmt:

(1.982,50 * 3 / 7,5 + 2.500) * 12 = € 39.516   ||  (1.982,50 / 3 + 2.500) * 12 = € 37.930

sieht die Sache unwesentlich anders aus.

Wenigstens siehst du aber selbst ein, dass du zumindest monetär ein "gutes geschäft" machst.

Und das sollten wir auch als Fazit mitnehmen:

Für jemanden, der keine Probleme mit der Bundeswehr bzw. Waffendienst hat, ist das Studium bei der Bundeswehr eine sehr attraktive Alternative zum "zivilen" Studium.


/ignore searcher
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: searcher am 21 Juni 2006, 17:42:54
eigentlich möchte ich dieses mathespielchen nicht näher kommentieren, allerdings muss ich einige annahmen korrigieren. einfach damit hier kein falsches bild stehen bleibt.

1. für meine 14m^2 bezahle ich knapp 100€ (warm)

2. mein essen muss ich mir selber kaufen, im supermarkt

3. zuschläge gibt es hier nicht

4. das gehalt eines bundeswehr studenten liegt deutlich unter 1982,5 € (wir sind meistens noch nicht leutnant wenn wir studieren, oder nur das letzte jahr)

5. die werte in der angegeben quelle sind für den angegebenen personenkreis korrekt, es ist aber zu beachten das die bundeswehr über diese seite versucht personal zu "ködern", es werden daher nur besonders hoch besoldete und interessante dienstposten aufgeführt. wer an tatsache und nicht an werbung interessiert ist öffnet an der rechten seite den link zur besoldungsordnung.
das heißt im klartext, das die obige rechnung von deutlich zu hohen werten ausgeht.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 22 Juni 2006, 23:46:07
(http://www.bildung-schadet-nicht.de/images/stories/aktionstag-klein.jpg)

um 12h ist Kundgebung auf dem Campus der Uni HH,
danach wird losmarschiert(ab 14h),
ab 15h findet in der Hamburgischen Bürgerschaft die Senatssitzung statt, bei welcher die Hamburger Bürgerschaft über das Studienfinanzierungsgesetz abstimmen soll,
und ab ca.17h wieder zurück am Campus der Uni HH - abends im Anschluss Vernetzungstreffen.

Los, bewegt Eure Ärsche!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: ~noise~druide~ am 23 August 2006, 15:27:10
ach wie liebe ich doch meine heimat.

http://www.studis-online.de/StudInfo/Gebuehren/meckpomm.php
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: santulie_night am 30 August 2006, 00:01:29
Demos sind ja eine tolle Sache! Nur leider ist es dafür meist schon zu spät. Als die ersten Demos gestartet wurden, ist einfach keiner hingegangen (oder nur sehr wenige).

Ansonsten sind Studiengebühren nicht so ein großes Problem, wenn man nebenbei Arbeiten geht oder wenn es einen Kredit vom Staat gibt (Bildungskredit), den man dann einfach abbezahlen muss. Mir würde es Angst machen, wenn ich zu einem Geldinstitut gehen müsste und nicht wüsste, ob die mich nicht total abziehen.

Als Beispiel nehme ich da Neuseeland, wo viele Studenten am Wochenende und unter der Woche jobben (zu wirklich miesen Löhnen). Die Uni hatte direkt auf dem Campus Gelände ein großes Center, welches Nebenjobs vermittelt hat.

Eine tolle Lösung sind die Gebühren nicht, wobei es vielleicht mal einige Studenten wachrüttelt. Ich möchte nicht wissen, wie viele Studenten dumm geguckt haben, als ihnen im Juli der Brief nach Hause flatterte, der sie im Dezember/Januar zur Zahlung von fast 700 Euro auffordert. Vielleicht wird ja jetzt mal einer wach ...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 30 August 2006, 00:05:53
:shock:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Sapor Vitae am 30 August 2006, 00:35:58
Zitat von: "santulie_night"
Ansonsten sind Studiengebühren nicht so ein großes Problem, wenn man nebenbei Arbeiten geht oder wenn es einen Kredit vom Staat gibt (Bildungskredit), den man dann einfach abbezahlen muss. Mir würde es Angst machen, wenn ich zu einem Geldinstitut gehen müsste und nicht wüsste, ob die mich nicht total abziehen.

Vermutlich ist dazu schon alles gesagt worden, aber dennoch noch mal: Es mag sicher Leute geben, für die es kein grosses Problem sein wird. Studenten, die - wie ich - von ihren Eltern unterstützt werden, können das Geld für die Studiengebühren bestimmt bezahlen, wenn sie nebenbei arbeiten, da hast du recht. Aber was ist mit Studenten, die sich vollständig selbst finanzieren? Ich finde ein Schuldenberg ist keine schöne Aussicht. Ein weiterer Nachteil ist, dass es je nach Studienrichtung wichtig sein kann, Praktika zu machen, diese sind jedoch oft unterbezahlt oder sogar gar nicht bezahlt. Soll man in Zukunft also vollständig darauf verzichten?

Zitat
Eine tolle Lösung sind die Gebühren nicht, wobei es vielleicht mal einige Studenten wachrüttelt. Ich möchte nicht wissen, wie viele Studenten dumm geguckt haben, als ihnen im Juli der Brief nach Hause flatterte, der sie im Dezember/Januar zur Zahlung von fast 700 Euro auffordert. Vielleicht wird ja jetzt mal einer wach ...

Ähm... wie meinst du das bitte? Inwiefern wach werden? Und falls wir tatsächlich "geschlafen hätten", was sollte es jetzt noch bringen, "wach" zu werden?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 30 August 2006, 01:16:29
Zitat von: "santulie_night"
Ansonsten sind Studiengebühren nicht so ein großes Problem, wenn man nebenbei Arbeiten geht

... oder reiche Eltern hat.
"Nebenher arbeiten gehen" wird übrigens beim Bachelor kaum noch möglich sein.


Zitat von: "santulie_night"
(...) oder wenn es einen Kredit vom Staat gibt (Bildungskredit), den man dann einfach abbezahlen muss. Mir würde es Angst machen, wenn ich zu einem Geldinstitut gehen müsste und nicht wüsste, ob die mich nicht total abziehen.

Och, ich glaube dass man wissen sollte, dass "Geldinstitute" Einen "total abziehen" - das ist schließlich deren Job.
Aber ist ja kein Problem, kannst Du ja "dann einfach abbezahlen" - nach Deinem Studium wenn Du so richtig viel Asche hast.  :lol:

Zitat von: "santulie_night"
Als Beispiel nehme ich da Neuseeland, wo viele Studenten am Wochenende und unter der Woche jobben (zu wirklich miesen Löhnen). Die Uni hatte direkt auf dem Campus Gelände ein großes Center, welches Nebenjobs vermittelt hat.

Ich würde da noch einen Schritt weitergehen und vorschlagen, auf eine Entlohnung gänzlich zu verzichten. Die 500,- Euro "Studiengebühr" sind doch eh nur ein symbolischer Betrag. Davon kannst Du keine Uni finanzieren. Da der Steuerzahler also so oder so ordentlich zubuttern muss, wäre es doch sinnvoll, dass die Studierenden in der Zeit in der sie nicht studieren (z.B. am Wochenende oder nachts) der Gesellschaft auch mal was zurückgeben und nicht immer nur die gute teure Bildung abgreifen und dadurch die Universitäten aussaugen. Zum Beispiel indem sie als ehrenamtliche Sky Marshalls die Sicherheit in Nachtbussen erhöhen indem sie die MCM-Handtaschen angeschiggerter Partyschnecken auf Trinitrotoluol kontrollieren. Oder die öffentlichen Mülleimer auf dort deponierte Kofferbomben durchsuchen.
Dazu sollten sie aber, damit man sie von den Mülleimern durchsuchenden Pennern unterscheiden kann, schwarz-weiss gestreifte Sträflingskleidung tragen und an Händen und Füssen mit schweren Eisenketten gefesselt sein. Dann würden so einige Studenten mal wachgerüttelt werden.

Zitat von: "santulie_night"
Eine tolle Lösung sind die Gebühren nicht, wobei es vielleicht mal einige Studenten wachrüttelt. Ich möchte nicht wissen, wie viele Studenten dumm geguckt haben, als ihnen im Juli der Brief nach Hause flatterte, der sie im Dezember/Januar zur Zahlung von fast 700 Euro auffordert. Vielleicht wird ja jetzt mal einer wach ...

Hallo! Wach! WAA-HAACH!! Rüttel, Rüütttel!
Und nun?
Ja, wach.
Und?
Wat soll dat?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Beatfinger am 30 August 2006, 05:47:39
Das ist derbe tight bombe ey!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Kallisti am 30 August 2006, 08:56:41
Zitat von: "colourize"
Zitat von: "santulie_night"
Ansonsten sind Studiengebühren nicht so ein großes Problem, wenn man nebenbei Arbeiten geht

... oder reiche Eltern hat.
"Nebenher arbeiten gehen" wird übrigens beim Bachelor kaum noch möglich sein.


Zitat von: "santulie_night"
(...) oder wenn es einen Kredit vom Staat gibt (Bildungskredit), den man dann einfach abbezahlen muss. Mir würde es Angst machen, wenn ich zu einem Geldinstitut gehen müsste und nicht wüsste, ob die mich nicht total abziehen.

Och, ich glaube dass man wissen sollte, dass "Geldinstitute" Einen "total abziehen" - das ist schließlich deren Job.
Aber ist ja kein Problem, kannst Du ja "dann einfach abbezahlen" - nach Deinem Studium wenn Du so richtig viel Asche hast.  :lol:

Zitat von: "santulie_night"
Als Beispiel nehme ich da Neuseeland, wo viele Studenten am Wochenende und unter der Woche jobben (zu wirklich miesen Löhnen). Die Uni hatte direkt auf dem Campus Gelände ein großes Center, welches Nebenjobs vermittelt hat.

Ich würde da noch einen Schritt weitergehen und vorschlagen, auf eine Entlohnung gänzlich zu verzichten. Die 500,- Euro "Studiengebühr" sind doch eh nur ein symbolischer Betrag. Davon kannst Du keine Uni finanzieren. Da der Steuerzahler also so oder so ordentlich zubuttern muss, wäre es doch sinnvoll, dass die Studierenden in der Zeit in der sie nicht studieren (z.B. am Wochenende oder nachts) der Gesellschaft auch mal was zurückgeben und nicht immer nur die gute teure Bildung abgreifen und dadurch die Universitäten aussaugen. Zum Beispiel indem sie als ehrenamtliche Sky Marshalls die Sicherheit in Nachtbussen erhöhen indem sie die MCM-Handtaschen angeschiggerter Partyschnecken auf Trinitrotoluol kontrollieren. Oder die öffentlichen Mülleimer auf dort deponierte Kofferbomben durchsuchen.
Dazu sollten sie aber, damit man sie von den Mülleimern durchsuchenden Pennern unterscheiden kann, schwarz-weiss gestreifte Sträflingskleidung tragen und an Händen und Füssen mit schweren Eisenketten gefesselt sein. Dann würden so einige Studenten mal wachgerüttelt werden.

Zitat von: "santulie_night"
Eine tolle Lösung sind die Gebühren nicht, wobei es vielleicht mal einige Studenten wachrüttelt. Ich möchte nicht wissen, wie viele Studenten dumm geguckt haben, als ihnen im Juli der Brief nach Hause flatterte, der sie im Dezember/Januar zur Zahlung von fast 700 Euro auffordert. Vielleicht wird ja jetzt mal einer wach ...

Hallo! Wach! WAA-HAACH!! Rüttel, Rüütttel!
Und nun?
Ja, wach.
Und?
Wat soll dat?




 :twisted:

 :D
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: santulie_night am 30 August 2006, 09:08:38
@ Sapor Vitae: Natürlich werden kaum noch Leute studieren die sich komplett selber finanzieren müssen. Eine traurige aber wahre Tatsache!
Es zählt am Ende nicht mehr deine Leistung und deine Intelligenz, sondern wie viel Geld du hast, um dir einen Abschluss bezahlen zu können.

Das Wachrütteln war jetzt auch mehr an die Studenten gerichtet, die scheinbar nie Tageszeitungen lesen und schon seit über 12 Semestern im obersten Flur des Gebäudes hocken und sich wohl überlegen, was sie als nächstes am Tage tun ("die ziemlich Verpeilten"). Zum Glück gibt es von diesen Studenten nicht so viele.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 30 August 2006, 09:16:57
Zitat von: "santulie_night"
Natürlich werden kaum noch Leute studieren die sich komplett selber finanzieren müssen. Eine traurige aber wahre Tatsache!
Es zählt am Ende nicht mehr deine Leistung und deine Intelligenz, sondern wie viel Geld du hast, um dir einen Abschluss bezahlen zu können.

Äh ja. Und das findest Du gut oder was?
Scheint ja Deiner Ansicht nach "nicht so ein großes Problem" zu sein, wenn Bildungschancen zukünftig *noch* mehr von der sozialen Herkunft abhängen, als das heute ohnehin schon der Fall ist - man kann ja schließlich "nebenbei Arbeiten gehen" oder einen tollen Bildungskredit aufnehmen, den man "dann einfach abbezahlen muss". Richtig?

Zitat von: "santulie_night"
Das Wachrütteln war jetzt auch mehr an die Studenten gerichtet, die scheinbar nie Tageszeitungen lesen und schon seit über 12 Semestern im obersten Flur des Gebäudes hocken und sich wohl überlegen, was sie als nächstes am Tage tun ("die ziemlich Verpeilten"). Zum Glück gibt es von diesen Studenten nicht so viele.

Aber scheinbar genug, damit es sich Deiner Ansicht nach gerechtfertigt ist alle Studierenden in Sippenhaft zu nehmen und zahlen zu lassen, um die wenigen, die "schon seit über 12 Semestern im obersten Flur des Gebäudes hocken" wachzurütteln. Was auch immer das bewirken soll.

(Ich tippe auf eine Exmatrikulation dieser Studenten. Die werden dann zukünftig nicht mehr im Gebäude sitzen, sondern davor. Und nicht Studiengebühren zahlen, sondern stattdessen Sozialleistungen beziehen. Da haben sie nämlich erst Anspruch drauf, wenn sie nicht mehr studieren.)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: santulie_night am 30 August 2006, 09:56:21
@colourize:
Danke das du mir so nett irgendwas in den Mund legst. Ich habe mich schon so häufig über unser scheiß System aufgeregt, dass ich es echt leid bin mich daran noch aufzuheizen.
UND: Nein mir gefällt die Situation nicht!
Leider habe ich aber eine Tatsache beschrieben.


Ich wäre eher auch mal dafür nach Lösungen und Hilfen zu suchen, die einem ein Studium trotz Gebühren ermöglicht. Schön wäre es, wenn sich die Politiker darüber mehr Gedanken machen würden.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 30 August 2006, 10:49:13
Zitat von: "santulie_night"

Ich wäre eher auch mal dafür nach Lösungen und Hilfen zu suchen, die einem ein Studium trotz Gebühren ermöglicht.

Nebenbei kräftig arbeiten soll helfen  :P
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: ~noise~druide~ am 30 August 2006, 11:50:07
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "santulie_night"

Ich wäre eher auch mal dafür nach Lösungen und Hilfen zu suchen, die einem ein Studium trotz Gebühren ermöglicht.

Nebenbei kräftig arbeiten soll helfen  :P


mehr arbeiten, weniger feiern. kein alkohol, zigaretten und wozu kino und disco? kostet geld und lenkt ab.

also das geht. mann soll auch schneller fertig werden.

lehr(studien)jahre sind keine herrenjahre!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 30 August 2006, 13:15:46
Doppelpost
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 30 August 2006, 13:38:44
Huch, lauter Doppelposts..-mein PC spinnt gerade ein bißchen
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 30 August 2006, 13:39:06
Zitat von: "santulie_night"

Leider habe ich aber eine Tatsache beschrieben.


Papperlapapp! Studiengebühren sind,  wie viele fälschlicherweise denken,  kein Gottesurteil, und die gibt es exakt dann, wenn Du* sie zahlst. (*Und zuviele andere Studis auch natürlich)

Zitat
Ich wäre eher auch mal dafür nach Lösungen und Hilfen zu suchen, die einem ein Studium trotz Gebühren ermöglicht. Schön wäre es, wenn sich die Politiker darüber mehr Gedanken machen würden.


Aha. Da bin ich aber schon mächtig gespannt, wo Du da Möglichkeiten siehst, ein Studium mit Gebühren zu finanzieren - bei den Leuten, die keinen Papa oder ne Mama mit dickem Portemonnaie haben.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 30 August 2006, 18:04:01
Ich freue mich schon richtig auf die Absolventen, die ihr Studium tatsächlich alleine finanziert haben.
Abends noch gekellnert und am Wochenende in der Fabrik, jede freie Minute zum lernen und Hausarbeiten schreiben benutzt, auf alles Verzichtet, wegen der fehlenden Zeit trotzdem zwei Semester länger gebraucht aber egal.

Und dann? Was haben wir? Einen Sozialkrüppel, der nur ackern kennt, keinen Spaß haben kann und vor allem: anderen, die es leichter hatten auch keinen gönnt. Jemand der immer sich als Beispiel anführt, dass man es schaffen kann - einer der sofort alle Einschränkungen unterschreiben wird, die Menschen gemacht werden, weil ER es ja auch geschafft hat!
Und so trifft er in dem Job, den er dann vielleicht (!) bekommt, Entscheidungen für die Gesellschaft. Und so erzieht er auch seine Kinder, die dann, wenn sie nicht die Kraft zur Vollrebellion haben, auch solche Sozialkrüppel werden.

Seltsam, die Psychologie, nicht wahr? Man könnte doch annehmen, dass er unter den Studienbedingungen gelitten hat. Und dass er sich jederzeit dafür einsetzen würde, dass andere nicht so viel Mühe haben müssen und das Leben genießen können.
Doch das kann er niemanden gönnen.

Wollen wir solche Menschen? Ich glaube nicht.

Dabei haben wir's noch gut - u. a. auf Kosten von Menschen aus anderen Ländern. Gestern "Darwin's Nightmare" gesehen.
Schaut Euch den mal an. Da seht ihr Menschen, die am Rande dessen stehen, was man als menschlich bezeichnen kann. Und alles nur weil sich irgendwas "lohnt".
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 30 August 2006, 18:32:59
Zitat von: "Trakl"

Wollen wir solche Menschen? Ich glaube nicht.

Doch, zum Teil schon.Solche Arbeitstiere sind es nämlich meistens, die Firmen gründen und nicht die Soziologiestudentin im 130. Semester.

Jemand, der so zu powern in der Lage ist, kann auch wirtschaftlich etwas bewerkstelligen.

Und die Uni ist nun mal keine Chill-Out-Area für Leute, die ihren Weg noch nicht gefunden haben.

Zitat von: "Trakl"
Und dann? Was haben wir? Einen Sozialkrüppel, der nur ackern kennt, keinen Spaß haben kann und vor allem: anderen, die es leichter hatten auch keinen gönnt.
Woher die zwingende Relation ? Kann nicht auch ein Trantütenstudent im Arbeitsleben (wenn er da landen sollte) ein herrschsüchtiges A*schloch sein ?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 30 August 2006, 18:54:21
Zitat von: "Thomas"
Woher die zwingende Relation ? Kann nicht auch ein Trantütenstudent im Arbeitsleben (wenn er da landen sollte) ein herrschsüchtiges A*schloch sein ?

Grade solche!!! Faule Säcke, denen alles in den Arsch gesteckt wird, denen von den Eltern immer schön der Rücken freigehalten wurde, das sind die schlimmsten Arschlöcher, weil die nämlich über Leichen gehen, um sich weiterhin ihr bequemes Leben zu sichern!  :evil:

EDIT: Und die werden durch die Studiengebühren nur noch verstärkt gefördert.[/color]
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: ~noise~druide~ am 30 August 2006, 19:28:38
Zitat von: "Trakl"
Ich freue mich schon richtig auf die Absolventen, die ihr Studium tatsächlich alleine finanziert haben.
Abends noch gekellnert und am Wochenende in der Fabrik, jede freie Minute zum lernen und Hausarbeiten schreiben benutzt, auf alles Verzichtet, wegen der fehlenden Zeit trotzdem zwei Semester länger gebraucht aber egal.

Und dann? Was haben wir? Einen Sozialkrüppel, der nur ackern kennt, keinen Spaß haben kann und vor allem: anderen, die es leichter hatten auch keinen gönnt. Jemand der immer sich als Beispiel anführt, dass man es schaffen kann - einer der sofort alle Einschränkungen unterschreiben wird, die Menschen gemacht werden, weil ER es ja auch geschafft hat!
Und so trifft er in dem Job, den er dann vielleicht (!) bekommt, Entscheidungen für die Gesellschaft. Und so erzieht er auch seine Kinder, die dann, wenn sie nicht die Kraft zur Vollrebellion haben, auch solche Sozialkrüppel werden.

Seltsam, die Psychologie, nicht wahr? Man könnte doch annehmen, dass er unter den Studienbedingungen gelitten hat. Und dass er sich jederzeit dafür einsetzen würde, dass andere nicht so viel Mühe haben müssen und das Leben genießen können.
Doch das kann er niemanden gönnen.

Wollen wir solche Menschen? Ich glaube nicht.

Dabei haben wir's noch gut - u. a. auf Kosten von Menschen aus anderen Ländern. Gestern "Darwin's Nightmare" gesehen.
Schaut Euch den mal an. Da seht ihr Menschen, die am Rande dessen stehen, was man als menschlich bezeichnen kann. Und alles nur weil sich irgendwas "lohnt".


trakl, es gibt menschen die sowas gemacht haben, dadurch aber schneller fertig wurden und keine sozial a*löcher sind. nur weil du so denkst, muss nicht jeder so sein.
aber das hast du ja schon sehr oft raushängen lassen, das nur da wo du bist, vorn ist.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Franky am 30 August 2006, 19:35:08
Tja, man kann sehr lange darüber diskutieren... Und wie alles auf dieser Welt hat auch die Einführung von Studiengebühren 2 Seiten: eine positive und eine negative.

Man kann zu dem Thema lange Texte schreiben. Aber was bringt das? Die Sache ist geklärt. Jeder, der studieren möchte, muss 1500€/Jahr bezahlen. Man kann es leider nicht mehr ändern. Also sucht Euch einen Job oder Ausbildungsplatz. Einem oder anderem wird eine andere Lösung einfallen. Jetzt weiter zu diskutieren - das ist einfach eine Zeitverschwendung und nichts ist so wertvoll, wie die Zeit
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 30 August 2006, 19:52:48
Zitat von: "Franky"

Man kann zu dem Thema lange Texte schreiben. Aber was bringt das? Die Sache ist geklärt. Jeder, der studieren möchte, muss 1500€/Jahr bezahlen. Man kann es leider nicht mehr ändern. Also sucht Euch einen Job oder Ausbildungsplatz. Einem oder anderem wird eine andere Lösung einfallen. Jetzt weiter zu diskutieren - das ist einfach eine Zeitverschwendung und nichts ist so wertvoll, wie die Zeit


Genau DAS ist die Haltung, die mich unendlich ankotzt. Studiengebühren sind nicht gottgewollt, wie alle anderen erlassenen Gesetze auch.

Und Studiengebühren gibt es erst, wenn sie bezahlt werden. Ergo, wenn keiner zahlt, gibt es auch keine Studiengebühren. Deswegen wird es eine bundesweite, geschlossene Boykottkampagne gegen Studiengebühren zum Sommersemesetr 2007 geben, und wenn viele sich endlich aus ihrer fügsam resignativen Haltung befreien, wird der Erfolg auch Boykott haben.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 30 August 2006, 19:53:33
Zitat von: "Franky"

Man kann zu dem Thema lange Texte schreiben. Aber was bringt das? Die Sache ist geklärt. Jeder, der studieren möchte, muss 1500€/Jahr bezahlen. Man kann es leider nicht mehr ändern. Also sucht Euch einen Job oder Ausbildungsplatz. Einem oder anderem wird eine andere Lösung einfallen. Jetzt weiter zu diskutieren - das ist einfach eine Zeitverschwendung und nichts ist so wertvoll, wie die Zeit


Genau DAS ist die Haltung, die mich unendlich ankotzt. Studiengebühren sind nicht gottgewollt, wie alle anderen erlassenen Gesetze auch.

Und Studiengebühren gibt es erst, wenn sie bezahlt werden. Ergo, wenn keiner zahlt, gibt es auch keine Studiengebühren. Deswegen wird es eine bundesweite, geschlossene Boykottkampagne gegen Studiengebühren zum Sommersemester 2007 geben - und wenn viele sich endlich aus ihrer schicksalsergebenen resignativen Haltung befreien, wird der Boykott auch Erfolg haben.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: ~noise~druide~ am 30 August 2006, 19:57:23
Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "Franky"

Man kann zu dem Thema lange Texte schreiben. Aber was bringt das? Die Sache ist geklärt. Jeder, der studieren möchte, muss 1500€/Jahr bezahlen. Man kann es leider nicht mehr ändern. Also sucht Euch einen Job oder Ausbildungsplatz. Einem oder anderem wird eine andere Lösung einfallen. Jetzt weiter zu diskutieren - das ist einfach eine Zeitverschwendung und nichts ist so wertvoll, wie die Zeit


Genau DAS ist die Haltung, die mich unendlich ankotzt. Studiengebühren sind nicht gottgewollt, wie alle anderen erlassenen Gesetze auch.

Und Studiengebühren gibt es erst, wenn sie bezahlt werden. Ergo, wenn keiner zahlt, gibt es auch keine Studiengebühren. Deswegen wird es eine bundesweite, geschlossene Boykottkampagne gegen Studiengebühren zum Sommersemester 2007 geben - und wenn viele sich endlich aus ihrer schicksalsergebenen resignativen Haltung befreien, wird der Boykott auch Erfolg haben.


ah so nach dem motto, stell dir vor es ist krieg und keiner geht hin?
was meinst du wieviele streikbrecher es geben wird?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 30 August 2006, 19:59:04
noise druide, was bitte meinst du mit Streikbrechern?
Kriege sind im Übrigen genausowenig gottgewollt..
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: ~noise~druide~ am 30 August 2006, 20:07:09
Zitat von: "Lilyanar"
noise druide, was bitte meinst du mit Streikbrechern?
Kriege sind im Übrigen genausowenig gottgewollt..


na studenten die bezahlen werden!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 30 August 2006, 20:09:07
Zitat von: "~noise~druide~"

ah so nach dem motto, stell dir vor es ist krieg und keiner geht hin?

Genau das dachte ich auch bei Lilyanars Beitrag.Vieleicht sollten in Zukunft auch alle Autofahrer einfach nur an der Tankstelle nicht mehr bezahlen, möglicherweise gibt es dann ja irgendwann Benzin umsonst ? Ich weiß, ganz andere Rahmenbedingungen, aber das "es müssen nur alle mitmachen, dann ist nichts unmöglich" ist das gleiche und scheitert nicht selten an der Realität.

Zitat von: "Lilyanar"
noise druide, was bitte meinst du mit Streikbrechern?

Vermutlich Leute, die einfach zahlen und gut ist.Franky schrieb etwas von 1500 EUR/Jahr, das sind dann 125 EUR im Monat.Das halte ich nun nicht für ein Ding der völligen Unmöglichkeit.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 30 August 2006, 20:13:21
Zitat von: "~noise~druide~"
Zitat von: "Lilyanar"
noise druide, was bitte meinst du mit Streikbrechern?
Kriege sind im Übrigen genausowenig gottgewollt..


na studenten die bezahlen werden!


Tja, das wird sich noch zeigen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand freiwillig 500€+ Tacken abdrückt, wenn es die Möglichkeit gibt, dies nicht zu tun. Aber Du scheinst es ja genauer zu wissen..?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: ~noise~druide~ am 30 August 2006, 20:16:10
Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "~noise~druide~"
Zitat von: "Lilyanar"
noise druide, was bitte meinst du mit Streikbrechern?
Kriege sind im Übrigen genausowenig gottgewollt..


na studenten die bezahlen werden!


Tja, das wird sich noch zeigen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand freiwillig 500€+ Tacken abdrückt, wenn es die Möglichkeit gibt, dies nicht zu tun. Aber Du scheinst es ja genauer zu wissen..?


schaue zum post von thomas. ideen, scheitern an der realität. es gibt genügend beispiele, wo alle zusammensitzen und sagen, wir streiken. doch irgendwelche haben immer zweifel und machen dann fünf sekunden vor zwölf schlapp.

aber ich drück dir die daumen. wäre schön wenn du erzählst wie es ausging bei euch!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 30 August 2006, 20:18:15
Zitat von: "Lilyanar"
Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand freiwillig 500€+ Tacken abdrückt, wenn es die Möglichkeit gibt, dies nicht zu tun.

Welche Möglichkeit ? Ich denke, die Studiengebühren sind beschlossene Sache, also kannst du die vermutlich genausowenig nicht zahlen, wie Steuern, Miete, etc.

(Kann man natürlich versuchen, aber früher oder später wird es dafür einen auf den Deckel geben, in welcher Form auch immer.)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 30 August 2006, 20:35:35
Zitat von: "Thomas"
[...] das "es müssen nur alle mitmachen, dann ist nichts unmöglich" ist das gleiche und scheitert nicht selten an der Realität.

Das wird sich bei der Tragweite der Aktion allerdings noch zeigen. 8)
Was ist denn so die Realität?

Zitat von: “Thomas“

Vermutlich Leute, die einfach zahlen und gut ist.Franky schrieb etwas von 1500 EUR/Jahr, das sind dann 125 EUR im Monat.Das halte ich nun nicht für ein Ding der völligen Unmöglichkeit.

 Wenn man so 150 Eier im Monat zum Leben (essen, trinken, Medikamente, Arztbesuche, Klamotten...usw. *haha*) hat(wenn Miete und monatlichen Grundkosten abgegangen sind), und dafür schon arbeiten muss, wird das reichlich schwierig davon noch 125 Eier abzudrücken – wovon denn bitte?
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Lilyanar"
Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand freiwillig 500€+ Tacken abdrückt, wenn es die Möglichkeit gibt, dies nicht zu tun.

Welche Möglichkeit ? Ich denke, die Studiengebühren sind beschlossene Sache, also kannst du die vermutlich genausowenig nicht zahlen, wie Steuern, Miete, etc.


Da werden ein paar Rechtsanwälte aber gänzlich anderer Ansicht sein. Studiengebühren sind verfassungsfeindlich – und nun komm mir nicht mit den tollen Gesetzen, die in den Landtägen gebacken werden - ich habe Jura als Nebenfach, und das Grundgesetz steht an aller oberster Stelle, vor allen anderen Gesetzen. Jeder Jurist wird Dir das bestätigen können. Geraten zwei Gesetze in  Konflikt, ist das Grundgesetz vorzuziehen. Wenn Du möchtest suche ich Dir nun ein paar einschlägige Paragraphen raus, auf die ich gerade anspiele. Wenn nicht, spar ich mir die Mühe, denn ich bin mir ganz sicher, Thomas, dass wir bei dieser Thematik ohnehin nicht auf den selben Nenner kommen werden und  ist deshalb für mich Energieverschwendung.

@’Möglichkeit’: Das werde ich, bevor das alles noch in der Mache ist nicht großartig (hier und so) breittreten. Wenn Du möchtest, können wir da per PN drüber schnacken. Es wird ohnehin bald einen großen Medienrummel geben, bis dahin schweige ich (teil-)öffentlich wie ein Grab.

Edit: kann mir mal wer sagen, warum hier nicht ordentlich gequotet wird obwohl ich richtig getippert hab? Oder hab das nicht? *grummel*
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Sapor Vitae am 30 August 2006, 20:37:20
Zitat von: "~noise~druide~"
Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "~noise~druide~"
Zitat von: "Lilyanar"
noise druide, was bitte meinst du mit Streikbrechern?
Kriege sind im Übrigen genausowenig gottgewollt..


na studenten die bezahlen werden!


Tja, das wird sich noch zeigen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand freiwillig 500€+ Tacken abdrückt, wenn es die Möglichkeit gibt, dies nicht zu tun. Aber Du scheinst es ja genauer zu wissen..?


schaue zum post von thomas. ideen, scheitern an der realität. es gibt genügend beispiele, wo alle zusammensitzen und sagen, wir streiken. doch irgendwelche haben immer zweifel und machen dann fünf sekunden vor zwölf schlapp.

aber ich drück dir die daumen. wäre schön wenn du erzählst wie es ausging bei euch!

Ich befürchte auch, dass es sich so verhalten wird. Und ehrlich gesagt, ich werde zahlen. Ich hätte einfach zu grosse Angst, dass ich Ärger kriege und meine Aufenthaltsbewilligung verliere.
Nichtsdestotrotz drücke ich ebenfalls die Daumen, dass genug Leute mitmachen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 30 August 2006, 20:58:37
Die Idee, dass ALLE nicht zahlen, finde ich ausgesprochen begrüßenswert!  :twisted:

Allerdings sollte diese Kampagne noch mehr unter die Leute. Auch mehr Aufklärung betrieben werden. Denn: Es droht eben nicht gleich der Studienausschluss, wenn die Profs. genauso denken wie die Studierenden, dann macht man eben die Scheine direkt bei ihnen und lässt sie erst dann anerkennen wenn der Rechtsstreit seitens der Studenten gewonnen wurde.

Ich denke es kann funktionieren.
Wenn gut genug aufgeklärt wird.

Dass es "Streikbrecher" geben wird ist im übrigen völlig klar! Ich habe es in meinem Studienleben schon oft genug erlebt: Während des Streikes gegen die Eckpunkte des Hamburger Senats streikten ALLE - alle, bis auf die Juristen und BWLer. "Ich muss zu meiner Vorlesung, sonst verpass ich was." - "Ja, aber willst du nicht später auch keine Studiengebühren bezahlen und dagegen kämpfen?" - "Ist mir doch egal, bis dahin bin ich längst fertig. Deswegen muss ich ja jetzt in die Vorlesung, ja? Bitte, danke."  :roll:
Und diese Menschen - denen ihr eigener Arsch am wichtigsten ist und die sich eh von Mama+Papa durchfüttern lassen - wird es immer geben.

Und auch das was Lilyanar anspricht, sollte man betonen: Studiengebühren  durchliefen noch nicht die Nagelprobe der Verfassungsklage. Und solange das nicht passiert ist, sind die Gesetze die dazu gemacht werden erstmal fürn Hintern. Genauso übrigens wie der Numerus Clausus, der ist in den meisten Studiengängen absoluter Unsinn - was sich dann in zahlreichen erfolgreichen Studienplatzklagen jedes Semester von Neuem wieder zeigt. Ist also nicht so dass Gesetze gleich in Stein gemeißelt wären. Das sind sie nämlich in der Tat nicht.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 30 August 2006, 21:10:03
Zitat von: "Sapor Vitae"
Zitat von: "~noise~druide~"
Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "~noise~druide~"
Zitat von: "Lilyanar"
noise druide, was bitte meinst du mit Streikbrechern?
Kriege sind im Übrigen genausowenig gottgewollt..


na studenten die bezahlen werden!


Tja, das wird sich noch zeigen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand freiwillig 500€+ Tacken abdrückt, wenn es die Möglichkeit gibt, dies nicht zu tun. Aber Du scheinst es ja genauer zu wissen..?


schaue zum post von thomas. ideen, scheitern an der realität. es gibt genügend beispiele, wo alle zusammensitzen und sagen, wir streiken. doch irgendwelche haben immer zweifel und machen dann fünf sekunden vor zwölf schlapp.

aber ich drück dir die daumen. wäre schön wenn du erzählst wie es ausging bei euch!

Ich befürchte auch, dass es sich so verhalten wird. Und ehrlich gesagt, ich werde zahlen. Ich hätte einfach zu grosse Angst, dass ich Ärger kriege und meine Aufenthaltsbewilligung verliere.
Nichtsdestotrotz drücke ich ebenfalls die Daumen, dass genug Leute mitmachen.


Tja, wenn genug Leute mitmachen behältst Du auch trotz nicht gezahlter Studiengebühren Deine Aufenthaltsgenehmigung...;)
Es wird öffentlich einsehbare Zähler geben, die zeigen wieviele Leute bereits boykottiert haben, dann sieht jeder, dass er damit nicht alleine da steht.

Und damit mich hier Niemand mißversteht: es geht nicht um den Semesterbeitrag sondern um die Studiengebühren, denn wir wollen ja nicht unsere Unigremien (ASta*haha, ich mich selbst boykottieren..auf die Idee bin ich noch garnicht gekommen  :crazy:* , Stupa, usw.), Semestertickt,etc... boykottieren. sondern Studiengebühren.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 30 August 2006, 21:19:47
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Trakl"

Wollen wir solche Menschen? Ich glaube nicht.

Doch, zum Teil schon.Solche Arbeitstiere sind es nämlich meistens, die Firmen gründen und nicht die Soziologiestudentin im 130. Semester.


Was bringt eine Firmengründung? Mal ehrlich: vor der Industrialisierung hat es nur Ich-AGs gegeben oder staatliche Manufakturen.
Die Kapitalgesellschaft war unbekannt!
Heute hat sie die meisten in unabwendbare Abhängigkeiten getrieben. Wo früher ein Handwerker selbst hergestellt hat, der Materialhersteller selbst an der Sache dran war, hat es noch Identifikation mit der Arbeit gegeben.

Und jetzt? Was nützt jemand, der eine Firma gründet, wenn er damit Leute arbeitslos und/oder abhängig macht?
Aber davon wollen wir gar nicht sprechen.

Ich spreche von Leuten, die workaholics sind - und so einer muss man sein, wenn man mit Studiengebühren die Regelstudienzeit schaffen will.

In den meisten Fächern ist bei einem solchen Studienmarathon sicher kein Platz mehr für Muße, in der die Kreativität (auch die Wissenschaftliche) wächst. Ganz zu schweigen von Zwischenmenschlichem.

Ich habe auch immer zusätzlich gearbeitet, aber auch Unterstützung bekommen. Bafög habe ich allerdings nie gesehen.
Wenn ich mir anschaue, wieviele "arme Arztsöhne" es gibt, weil die Eltern die Millionenkredite für die Luxuspraxis als Minus verbuchen können, obwohl monatlich erkleckliche Summen reinkommen, kommt mir noch eher das Kotzen.
Solche Mentalität ist es, die das staatliche Bildungssystem aushöhlt. Aber da sind wir ja selbst schuld, wenn solche Dinge möglich sind.

Zitat

Jemand, der so zu powern in der Lage ist, kann auch wirtschaftlich etwas bewerkstelligen.

Und doch gibt es Leute wie Einstein, die einen faulen Bürojob machen, 12 Stunden schlafen, und dann mit bahnbrechenden Dingen ankommen.

Alle die ich kenne, die extrem "powern", gönnen sich nichts, sind immer angespannt, können nie ruhig dasitzen und vor allem keinen Spaß haben.
Vorbilder sind die nicht.


Zitat

Und die Uni ist nun mal keine Chill-Out-Area für Leute, die ihren Weg noch nicht gefunden haben.

Den Weg noch nicht gefunden zu haben, ist meist ein Zeichen dafür, dass zu viele Wege offen stehen und spricht eher für mannigfaltiges Talent als für Faulheit.
Wer faul ist findet den Weg immer sofort: es ist der Weg des geringsten Widerstandes - das kann auch "Ausbildung - Job" bedeuten.
Du bist ja ein Beispiel dafür: faul (da Du ja am liebsten gar nicht arbeiten wollen würdest) und zielstrebig auf "einfachen Job mit viel Kohle"...:biglaugh:

Zitat von: "Trakl"
Und dann? Was haben wir? Einen Sozialkrüppel, der nur ackern kennt, keinen Spaß haben kann und vor allem: anderen, die es leichter hatten auch keinen gönnt.
Woher die zwingende Relation ? Kann nicht auch ein Trantütenstudent im Arbeitsleben (wenn er da landen sollte) ein herrschsüchtiges A*schloch sein ?[/quote]

Nur wenn er wie Killerqueen richtig beschreibt, seine Pfründe verteidigen will. Meist lebt er dies in der Elterlichen Firma aus.

Wer selbstkritisch seinen Lebensweg in Frage stellt, billigt auch anderen zu, dass sie zweifeln dürfen - und sich gegebenenfalls neu orientieren.

Wer dem Menschen diese Freiheit nicht zugestehen will, und selbst nicht so handeln will, dass diese Freiheit gewährleistet werden kann, der ist ein Feind des Menschen.
Die "Realität" muss als Grund dafür herhalten, um ungeniert zerstörerisch wirken zu können.
Das ist doch krank.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: ~noise~druide~ am 30 August 2006, 22:04:59
Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Trakl"

Wollen wir solche Menschen? Ich glaube nicht.

Doch, zum Teil schon.Solche Arbeitstiere sind es nämlich meistens, die Firmen gründen und nicht die Soziologiestudentin im 130. Semester.


Was bringt eine Firmengründung? Mal ehrlich: vor der Industrialisierung hat es nur Ich-AGs gegeben oder staatliche Manufakturen.
Die Kapitalgesellschaft war unbekannt!
Heute hat sie die meisten in unabwendbare Abhängigkeiten getrieben. Wo früher ein Handwerker selbst hergestellt hat, der Materialhersteller selbst an der Sache dran war, hat es noch Identifikation mit der Arbeit gegeben.


die nachfolgende argumentationsweise wirkt schon ausgebildet, jedoch mit einem kleinem teufelchen versehen.
wenn du die vorteile, vergangener zeiten beschwörst, dann verurteile sie nicht gleich wieder.

früher war bla bla, alles gut und heute gibt es blub blub, auch gut!
du kannst doch deine identifikationshandwerkelei betreiben. die ist auch begehrt und wird bezahlt. nur, solltest du dich auch relativ früh dafür entscheiden um auch glaubwürdig in deiner idenfikation wirkst.

zu den studenten, es ist bestimmt nicht bei jedem angebracht und fair diese gebühren einzuführen. ABER, für begabte, die sich sowas nicht leisten können, gibt es auch stipendien und andere möglichkeiten, gefördert zu werden.
die studierte elite, wird bestimmt nicht sonderlich leiden.
die frage ist doch, brauchen wir diese massen an studierten, die keine arbeit finden, weil sie nur DURCHSCHNITT sind, wegen dem ganzen SPASS und ICH WEISS NICHT WAS ICH MACHEN WERDE mentalität. natürlich gibt es immer wieder ausnahmen. jedoch werden die nicht untergehen, denn solche köpfe finden einen weg, mit wenig wiederstand. menschen die aber zielstrebig, seit jahren, einem ziel zuarbeiten, als faul zu bezeichnen, empfinde ich als dumm und vorurteilig.
jeder ist anders, in seiner art und seinen fähigkeiten. nur ist es vermessen hilfe zu erwarten, nur weil jemand zu einzigartig ist und in seiner individualität der meinung ist, das dies gerade gefördert werden muss.
für jeden studiengang gibt es mäzen, die nicht kinder von geldscheißern fördern.
wenn jemand meint er müsse das und das machen, dann soll er das. nur ist es auch seine menschliche pflicht, nicht andere dabei zu behindern oder sogar zu beeinträchtigen.
die leute, die sich alles in den arsch schieben lassen können, sind eh keine konkurenten für den normalstudenten auf dem arbeitsmarkt. die haben ihr stelle schon in dem moment, in dem sie das licht der welt erblicken.

und zu deiner hasstriade gegen ärzte oder anwälte oder,oder,oder. es
steht dir frei, das gleiche zu machen und dann deinen kindern den gleichen angeblichen vorteil zu verschaffen.

solange es neid gibt, wird es auch menschen geben, wie DICH.

zum glück gibt es viele, die nicht nur anders denken, sondern auch handeln. die sich organisieren und helfen.

zum beispiel gibt es menschen, die helfen ohne geldwert zu verlangen. es gibt menschen die fördern, weil sie der meinung sind, das leistung förderungswürdig ist. über solche sozialen netzwerke, kann viel erreicht werden.
und werde mal wach. das leben ist nicht fair und auf einem silbertablett.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 30 August 2006, 22:36:54
Zitat von: "~noise~druide~"
das leben ist nicht fair und auf einem silbertablett.

Das mag ja sein und da passen sich die von Dir gepriesenen "sozialen Netzwerke" leider gleich mit ein.

Da darf man nämlich beispielsweise nur dann hin, wenn man einer bestimmten Konfession angehört, gleichzeitig ein bestimmtes, meist soziales Fach studiert und mindestens 10 Jahre Mitgliedschaft in einem gemeinnützigen Hilfsverein besteht... etc. Was kann jemand dafür, wenn er mit 10 Jahren lieber Lego baut als dem Roten Kreuz beizutreten? Soll man jetzt schon mit 10 Jahren wissen, was man werden will, um rechtzeitig fürs Stipendium vorzusorgen?
Die Forderungen sind so speziell, dass noch kaum jemand gefördert wird - und btw verfolgen auch diese Organisationen wiederum nur eigennützige Zwecke, indem sie sich ihr eigenes (Ehrenamts-)Personal heranzüchten. Das jedoch ist okay, denn schließlich zahlt man auf diese Weise den Einsatz quasi zurück, indem man ihn abarbeitet. Allerdings sind die Zugangsvoraussetzungen teilweise wirklich absurd unerfüllbar.

Das mit den Stipendien sagt sich immer so schön; aber wenn man sich je um eines bemüht hat, weil man wirklich bei aller Schufterei kein Geld mehr hat, sich mal ne Packung Nudeln zu kaufen, dann merkt man erst, wie wenige Stipendien es überhaupt gibt und wie wenig Hilfe man doch tatsächlich erwarten kann - nämlich so gut wie keine![/color]
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: ~noise~druide~ am 30 August 2006, 23:04:27
Zitat von: "Killerqueen"
Das mit den Stipendien sagt sich immer so schön; aber wenn man sich je um eines bemüht hat, weil man wirklich bei aller Schufterei kein Geld mehr hat, sich mal ne Packung Nudeln zu kaufen, dann merkt man erst, wie wenige Stipendien es überhaupt gibt und wie wenig Hilfe man doch tatsächlich erwarten kann - nämlich so gut wie keine![/color]


ok, das ist deine erfahrung. ich habe eine andere. und ja, warum sollte man einen fachfremden fördern?
ich bin in einem verein, der auch studenten fördert, jedoch muss er nautik studieren. seit neuestem haben wir auch einen techniker dabei. wird aber ne ausnahme bleiben.
wenn allo so denken würden, dann wäre es doch gut. habt ihr schonmal über ehemaligen stipendien nachgedacht? mein ehemaliges gymnasium, fördert, treffen von ehemaligen schülern. dabei werden tombolas gemacht und andere sachen. die eingenommenen gelder, werden für sozialschwache bereitgestellt, die sich zum beispiel schulbücher oder klassenfahrten nicht leisten können.
genau sowas, macht auch der fachbereich, von meiner ehemaligen hochschule.
das gibt es noch nicht so lange. es waren studenten wie wir, die meinten, da muss man was machen. und wir haben was gemacht.
ich kann geld, für brot für die welt spenden, aber ich kann nicht soviel spenden, das keiner mehr verhungert. jedoch kann ich und du und auch andere ja alle die wir hier sind, etwas dazu beitragen, dieses leid zu verringern.
nur muss irgendjemand anfangen.

es ist doch so.
solange die meisten nur meckern und nicht anpacken, wird sich eh nichts ändern.
von daher habe ich kein mitleid mit studenten, die sich auf behauptungen stützen, die sie kommen sehen, wenn das und das passiert. diese leute verdienen in meinen augen den untergang oder die niederlage.
denn das sind meist nur schmarotzer, die ihre felle wegschmimmen sehen.
es klingt härter als wie es aussieht. ich bin auch der festen überzeugung, das die zahl der studenten nicht deutlich abnehmen wird.

aber wie ich auch schon zuvor sagte, ich drücke den proteststudenten die daumen, denn es wäre in meinen augen ein schönes signal, wenn eine gruppierung, die einigkeit und überzeugungskraft nicht nur bereden, sondern auch zeigen kann, gegen einen regierungsbeschluss einen sieg davonträgt.

jedoch ist damit das problem der finanzforderung, seitens der hochschulen nicht vom tisch.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 31 August 2006, 04:36:56
Zitat von: "~noise~druide~"
jedoch werden die nicht untergehen, denn solche köpfe finden einen weg, mit wenig wiederstand.

Stimmt. Auch ich bin bisher nicht untergegangen
Das hatte aber nicht nur mit mir zu tun. Ich weiß nicht was ich gemacht hätte, wenn ich nicht die (vor allem moralische aber auch finanzielle) Unterstützung meiner Eltern gehabt hätte. Vermutlich hätte sich da aber schon frühzeitig ein anderer Weg abgezeichnet. Man weiß es nicht.

Zitat

menschen die aber zielstrebig, seit jahren, einem ziel zuarbeiten, als faul zu bezeichnen, empfinde ich als dumm und vorurteilig.


Es gibt da doch feine Unterschiede. Zum Beispiel gibt es Menschen, die haben schon als Kind eine besondere Begabung und Leidenschaft. Wenn die Eltern schlau sind, fördern sie die.
Das Kind macht, was es gerne macht und wird dann am Ende was. Zielstrebig und mit viel Einsatz. Das kommt allerdings von der Leidenschaft. Und die ist ja bekanntlich nicht anstrengende PLackerei.

Und dann gibt es Menschen, die nicht wissen, was sie wollen oder können. Und die teilen sich in zwei Lager:
Die einen können es sich eingestehen und verhalten sich entsprechend: sie orientieren sich erstmal.
Die anderen - oft unter Druck des Elternhauses - entscheiden sich für etwas. Und weil sie nicht unglücklich sein wollen, identifizieren sie sich damit - und glauben es irgendwann auch. Da wird fleißig geackert. Man will die Eltern ja nicht enttäuschen. Leidenschaft ist Fehlanzeige.
Und hier der springende Punkt, oft erlebt: dieses zweite Lager muss um sich nicht vor sich selbst zu blamieren die Leidenschaft anprangern. Denn Leidenschaft, diese höchste aller menschlichen Eigenschaften, verleiht Flügel, die das Fußvolk denen neidet, die sie kultivieren (dürfen).

Und wenn Du von Neid sprichst: was man nicht bekommen kann, das will man zerstören.

Auf die Arztsöhne mit Bafög bin ich nicht neidisch. Ich bin nicht neidisch auf jemanden, der sich mittels Tricks Vorteile verschafft.
Menschen, die mit ihren halblegalen Betrugsdelikten prahlerisch durch die Welt sich heucheln sind mir zuwider.
Das hat nichts mit Neid zu tun. Von mir aus können die das sogar machen. Die Anerkennung, die solche Menschen, wenn sie es denn geschickt anstellen, erfahren, die macht mich wütend.
Es ist nämlich nicht nur die Anerkennung von Trickserei und Betrug, sondern auch die Abwertung von ehrlich und hart arbeitenden Menschen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: ~noise~druide~ am 31 August 2006, 09:45:04
Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "~noise~druide~"
jedoch werden die nicht untergehen, denn solche köpfe finden einen weg, mit wenig wiederstand.

Stimmt. Auch ich bin bisher nicht untergegangen
Das hatte aber nicht nur mit mir zu tun. Ich weiß nicht was ich gemacht hätte, wenn ich nicht die (vor allem moralische aber auch finanzielle) Unterstützung meiner Eltern gehabt hätte. Vermutlich hätte sich da aber schon frühzeitig ein anderer Weg abgezeichnet. Man weiß es nicht.


hätte ich, mir schon fast gedacht.
Zitat

Zitat von: "~noise~druide~"

menschen die aber zielstrebig, seit jahren, einem ziel zuarbeiten, als faul zu bezeichnen, empfinde ich als dumm und vorurteilig.


Es gibt da doch feine Unterschiede. Zum Beispiel gibt es Menschen, die haben schon als Kind eine besondere Begabung und Leidenschaft. Wenn die Eltern schlau sind, fördern sie die.
Das Kind macht, was es gerne macht und wird dann am Ende was. Zielstrebig und mit viel Einsatz. Das kommt allerdings von der Leidenschaft. Und die ist ja bekanntlich nicht anstrengende PLackerei.


wieso wechselst du das thema? es geht doch hier um die finanzierung? das begabung die frühzeitig gefördert wurde, vieles leichter machen kann, streite ich nicht ab. habe es selbst sehr gut erfahren dürfen.
jedoch geht es um die studienplatzfinanzierung und die macht keinen halt vor begabten, frustrierten oder elternhausgesteuerten.
die ist wie der tod, für jeden gleich.
das ist es was eine plackerei bedeuten kann, denn nicht jeder begabte kommt aus einem elternhaus, das ihm alles geben kann.

Zitat

Und dann gibt es Menschen, die nicht wissen, was sie wollen oder können. Und die teilen sich in zwei Lager:
Die einen können es sich eingestehen und verhalten sich entsprechend: sie orientieren sich erstmal.


mit 25 nenn ich es nicht mehr orientierung. ab 20 und schau dich hier im forum um, wollen alle als reif, überlegen und wissend gelten. ein großer teil davon ist auch student, der erstmal schaut. das beißt sich doch?
natürlich gibt es auch welche die es ernst meinen, aber die stehen auch im privaten und öffentlichen leben nicht mit der fackel in der hand ganz vorne. die fallen gar nicht auf.

Zitat

Die anderen - oft unter Druck des Elternhauses - entscheiden sich für etwas. Und weil sie nicht unglücklich sein wollen, identifizieren sie sich damit - und glauben es irgendwann auch. Da wird fleißig geackert. Man will die Eltern ja nicht enttäuschen. Leidenschaft ist Fehlanzeige.


du beschreibst es so schön, so bildlich. mein beidleid, das du es so schwer hast in deinem leben und keine leidenschaft für das aufbringst was du machst und bist.

Zitat

Und hier der springende Punkt, oft erlebt: dieses zweite Lager muss um sich nicht vor sich selbst zu blamieren die Leidenschaft anprangern. Denn Leidenschaft, diese höchste aller menschlichen Eigenschaften, verleiht Flügel, die das Fußvolk denen neidet, die sie kultivieren (dürfen).


also doch selbst erlebt.
nun wie oben schon gesagt, geht es hier nicht um leidenschaft, sondern um die finanzierung.

Zitat

Und wenn Du von Neid sprichst: was man nicht bekommen kann, das will man zerstören.


das sehe ich!

Zitat

Auf die Arztsöhne mit Bafög bin ich nicht neidisch. Ich bin nicht neidisch auf jemanden, der sich mittels Tricks Vorteile verschafft.
Menschen, die mit ihren halblegalen Betrugsdelikten prahlerisch durch die Welt sich heucheln sind mir zuwider.
Das hat nichts mit Neid zu tun. Von mir aus können die das sogar machen. Die Anerkennung, die solche Menschen, wenn sie es denn geschickt anstellen, erfahren, die macht mich wütend.
Es ist nämlich nicht nur die Anerkennung von Trickserei und Betrug, sondern auch die Abwertung von ehrlich und hart arbeitenden Menschen.


hat deine oma dich nicht aufgeklärt? mit ehrlicher arbeit wird man nicht reich.
als antwort, auf deinen letzten absatz, gebe ich dir mal ein zitat, von einem mir völlig unbekannten, jedoch in der nähe wohnenden menschen!

Zitat von: "Trakl"

Und wenn Du von Neid sprichst: was man nicht bekommen kann, das will man zerstören.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 31 August 2006, 09:49:25
Zitat von: "Trakl"
Du bist ja ein Beispiel dafür: faul (da Du ja am liebsten gar nicht arbeiten wollen würdest) und zielstrebig auf "einfachen Job mit viel Kohle"...

Selbst wenn das so wäre, scheine ich ja wohl ziemlich gut damit zu fahren, im Gegensatz zu dir, der sich ständig beschwert, wie ungerecht und gemein die Welt doch ist.Und jetzt komm nicht wieder mit Leidenschaft, etc.Du kriegst es doch nur einfach alles nicht auf die Reihe, das ist alles.

Wer im Leben nicht klarkommt, obwohl er an sich nicht dumm ist, nimmt gerne das vermeintliche "zu höherem geboren zu sein, der Kultur dienlich, etc." als Ausrede dafür.Da bist du das Paradebeispiel.

Zitat von: "Trakl"
...sondern auch die Abwertung von ehrlich und hart arbeitenden Menschen.
So wie Trakl  :hihi:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 31 August 2006, 10:25:23
Zitat von: "~noise~druide~"

wieso wechselst du das thema? es geht doch hier um die finanzierung? das begabung die frühzeitig gefördert wurde, vieles leichter machen kann, streite ich nicht ab. habe es selbst sehr gut erfahren dürfen.
jedoch geht es um die studienplatzfinanzierung und die macht keinen halt vor begabten, frustrierten oder elternhausgesteuerten.
die ist wie der tod, für jeden gleich.
das ist es was eine plackerei bedeuten kann, denn nicht jeder begabte kommt aus einem elternhaus, das ihm alles geben kann.


Lass es mich mal so ausdrücken: Eltern müssen das Kind nicht sonderlich fördern, wenn es ein Talent hat. Das Kind sucht sich schon die entsprechende Beschäftigung.
Wenn Eltern allerdings aktiv verhindern, dass das Kind sein Talent entdeckt, betreten wir den Bereich vom dem ich unter anderem spreche. (Das Ende vom Lied "Wir zahlen nur ein Studium, wenn Du auch Jura studierst.")

Zitat

mit 25 nenn ich es nicht mehr orientierung. ab 20 und schau dich hier im forum um, wollen alle als reif, überlegen und wissend gelten. ein großer teil davon ist auch student, der erstmal schaut. das beißt sich doch?
natürlich gibt es auch welche die es ernst meinen, aber die stehen auch im privaten und öffentlichen leben nicht mit der fackel in der hand ganz vorne. die fallen gar nicht auf.

Wir leben heute in einer Gesellschaft in der man sich auch noch mit 40 neu orientieren muss. Das wird gefordert und nennt sich Flexibilität.
Wer in seinem Trott vor sich hin Leben *darf* hat es gut und sollte froh sein, dass sich nichts ändert.

Zitat

du beschreibst es so schön, so bildlich. mein beidleid, das du es so schwer hast in deinem leben und keine leidenschaft für das aufbringst was du machst und bist.


Machst Du das mit Absicht? Wo habe ich denn je gesagt, dass das bei mir so ist? Kann ich nicht auch als jemand, dessen Leidenschaft nicht von den Eltern unterdrückt wurde, für diejenigen Gerechtigkeit einfordern, bei denen das nicht so war? Ich hatte es auch nicht so schwer im Leben, dass ich jetzt drunter leiden würde. Dazu habe ich ja die Leidenschaft.
Was ist mit denen die jetzt unter Druck stehen wegen der Studiengebühren? Bei denen die Eltern sich vielleicht auch nicht gewillt sehen, das Geld für ein Studium rauszuwerfen, das "nichts Anständiges" ist?
Einsatz für andere ist wohl nichts, was Du verstehst, das spricht aus vielen Deiner Aussagen.
Zitat

Zitat

Und hier der springende Punkt, oft erlebt: dieses zweite Lager muss um sich nicht vor sich selbst zu blamieren die Leidenschaft anprangern. Denn Leidenschaft, diese höchste aller menschlichen Eigenschaften, verleiht Flügel, die das Fußvolk denen neidet, die sie kultivieren (dürfen).


also doch selbst erlebt.

In der Tat. In der Schule habe ich gerne mitgemacht und gelernt, vor allem in den Fächern, die mich interessiert haben. Dafür habe ich dann regelmäßig auf die Fresse gekriegt. Von Arzt-, Juristen- und Unternehmersöhnen. Zeige Leidenschaft für etwas und es wird immer jemanden geben, der das nicht erträgt.

Zitat

nun wie oben schon gesagt, geht es hier nicht um leidenschaft, sondern um die finanzierung.


Deutschland ist im Vergleich zu anderen Ländern was Bildung/BIP betrifft ziemlich weit hinten.
Die Länder mit Studiengebühren haben auch wesentlich mehr Stipendien und fördern schon im Kindergarten die Talente viel besser als hierzulande.

Wenn wir finnische Verhältnisse hätte, hätte ich auch nichts gegen Studiengebühren.

Zitat

Und wenn Du von Neid sprichst: was man nicht bekommen kann, das will man zerstören.


das sehe ich!

[/quote]

?? Was meinst Du damit? Bei mir hier? Habe ich hier zur Zerstörung aufgerufen?

Zitat

hat deine oma dich nicht aufgeklärt? mit ehrlicher arbeit wird man nicht reich.
als antwort, auf deinen letzten absatz, gebe ich dir mal ein zitat, von einem mir völlig unbekannten, jedoch in der nähe wohnenden menschen!

Zitat von: "Trakl"

Und wenn Du von Neid sprichst: was man nicht bekommen kann, das will man zerstören.

[/quote]

Deine Logik kann ich nicht nachvollziehen. Bzw. wenn ich es tue, kommt heraus:
"Wer ehrlich ist ist selbst schuld und sollte noch zusätzlich eins draufbekommen, weil er die armen hart betrügenden Menschen nicht in Ruhe lassen will."
Dazu nur eins: wenn ich etwas ehrlich erarbeite, habe ich etwas Unbezahlbares: ein reines Gewissen.

@Thomas: bei meinen Jobs hatte ich keine Zeit, nebenbei Romane in Foren zu tippen.
Kannst Du mir konkret erzählen, wo und was genau Du arbeitest? So wie Du hier immer tönst, würde mich das mal interessieren.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 31 August 2006, 10:36:31
Zitat von: "Thomas"

Selbst wenn das so wäre, scheine ich ja wohl ziemlich gut damit zu fahren, im Gegensatz zu dir, der sich ständig beschwert, wie ungerecht und gemein die Welt doch ist.Und jetzt komm nicht wieder mit Leidenschaft, etc.Du kriegst es doch nur einfach alles nicht auf die Reihe, das ist alles.


Wenn Du meinst. Wer Missstände aufzeigt ist aber nicht immer auch jemand, der direkt von ihnen betroffen ist.
Wer sich über keinen Missstand beschwert, ist mit ziemlicher Sicherheit jemand, der an deren Aufrechterhaltung eher interessiert ist.
Und nicht nur das: es wird noch Ausweitung der Missstände gefordert, mit fadenscheinigen und engstirnigen Begründungen.

Zitat

Wer im Leben nicht klarkommt, obwohl er an sich nicht dumm ist, nimmt gerne das vermeintliche "zu höherem geboren zu sein, der Kultur dienlich, etc." als Ausrede dafür.Da bist du das Paradebeispiel.


Im Gegensatz zu Dir BIN ich der Kultur dienlich: www.kubasta.de/kapellenmusik

Das ist auch nichts Höheres. Es ist nur das, was MEINE Leidenschaft ist. Genauso wie es noises Leidenschaft ist, in der Schiffahrtsindustrie zu sein.
Ihm gönnst Du seine Leidenschaft, mir nicht?
Übrigens, dafür kriege ich auch Geld. Nein, reich wird man davon nicht, aber glücklich.

Du hast anscheinend keine Leidenschaft. Sonst wärst Du ja nicht ein zur Arbeit gezwungener Rumhänger und Nichtstuer, wie Du ja mehrfach betont hast.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: ~noise~druide~ am 31 August 2006, 10:56:50
ungeförderte kinder, mit talent, verkümmern, wenn sie nicht gefördert werden. wobei förderung sehr vielseitig sein kann. es muss nicht immer geld sein um ein talent zur leidenschaft entwickeln zu können. nur weil man talent hat, ist man nicht automatisch leidenschaftlich.

eltern die aktiv, ihre kinder behindern, werden garantiert kaum in den genuss kommen, studiengebühren bezahlen zu müssen.
die andere gruppe, flüchtet oder ergiebt sich in seinem schicksal. diejenigen die flüchten, haben eine leidenschaft für das was sie wollen und werden auch einen weg finden. einen schweren weg, der ihnen aber tausendmal besser erscheint als dies spießrutenlaufen und nach der pfeife getanze der eltern.
die anderen, die sich ergeben, haben kein talent und keine leidenschaft.

mit der umorientierung meine ich nicht menschen, die aufgrund der wirtschaftlichen lage, anfangen im spätsommer ihrens lebens einen neuen beruf zu erlernen. das sind in meinen augen menschen die nicht aufgeben, menschen mit mut und leidenschaft. ich rede von leuten, die perspektivlos durch die gegend streifen. so wie du es darstellst, ist jemand der dreimal das studium wechselt, weil er ja nicht weiß was er machen will/soll, deutlich flexibler als jemand der erstmal etwas versucht und abschliest und dann sich weiter umschaut? das ist doch blödsinn. der unentschlossene weiß doch garnicht, worum es geht. der andere, steht im leben.

nun ja du hast geschrieben das du es selbst erlebt hast. was ist daran nicht zu verstehen? wolltest du sagen du hast es bei anderen gesehen, dann wähle deine worte besser. entschuldige wenn es anders von dir gemeint war, dann nehme ich es zurück und behaupte das gegenteil.

was waren denn das für fächer, bei denen man auf die fresse bekommt? das rivalitäten an einer schule vorhanden sind, ok! das auch gehänselt wird, ist mir klar, aber auf die fresse?
wo warst du denn?

jetzt komm mir wieder mit dem spruch, in deutschland ist alles schlecht. irgendwann ist immer mal ein anfang. natürlich werden am anfang einige verlieren, aber das ist in allen schichten so. wir reden von veränderungen und reformen. ich betrachte es als einen schritt in die richtige richtung. wenn dann die unternehmen und universitäten merken, das nur noch reiche, verzogene faulenzer dort hocken, dann wird die stipendienlandschaft sich auch verändern. nur es muss ja mal angefangen werden. doch da kommen wir wieder auf das alte lied. warum ich und nicht die anderen? früher bla bla bla.......

wir sind nicht finnland, sondern deutschland!

ja, du wirkst zumindest neidisch. neidisch auf die betrüger und halunken unserer gessellschaft. nun es liegt an dir. an jedem einzelnen, sowas aufzudecken. werde staatsanwalt oder finanzbeamter und dann lege mal los. es ist doch wie mit sozialleistungen oder anderen sachen. jeder regt sich auf, wenn einer das und das kann oder macht. aber kommt er selbst in den genuss dann ist es nicht ganz so schlimm. dann zählen wörter wie, wenn der staat sich betrügen lassen will, dann ist es doch ok.
gut, du machst sowas nicht, du würdest ja auch für weniger geld arbeiten, nur weil dein chef ja ein tolles verhältnis mit dir hat. idealistische ansichten sind gut, jedoch kommt man dann nicht immer zum ziel.

zum schluss, nur weil ich leben kann wie ich es möchte, nur weil von der straße mich hochgezogen habe, heißt es noch lange nicht, das ich keine hilfsbereitschaft zeige. natürlich bin ich ergeizig und auch, zumindest im berufsleben arrogant. jedoch wäre ich es nicht, dann könnte ich anderen jetzt nicht die hilfe geben, die sie in meinen augen verdient haben. nur sollten sie es auch zeigen das sie es wert sind.

fang jetzt bitte nicht an, diese letzten worte als reinwaschung des gewissens zu analysieren. das wäre wirklich unangebrachtes geschwätz.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 31 August 2006, 11:17:34
Zitat von: "~noise~druide~"
der unentschlossene weiß doch garnicht, worum es geht. der andere, steht im leben.

Und woher kommt die Unentschlossenheit?

Zitat

was waren denn das für fächer, bei denen man auf die fresse bekommt? das rivalitäten an einer schule vorhanden sind, ok! das auch gehänselt wird, ist mir klar, aber auf die fresse?
wo warst du denn?

Ich weiß nicht wo Du warst, aber zumindest bis zur Kollegstufe waren wir immer in einer Klasse zusammen, egal in welchem Fach.
Auf die Fresse heißt: körperlich angegriffen. Wirklich in die Fresse schlagen traut sich ja keiner, weil man dann beim Lehrer was vorzeigen kann. Den Schlag in den Bauch kann man so nicht herzeigen...
Das war ein humanistisches Gymnasium mit gutem Ruf, wohin die Ärzte, Juristen, Unternehmer und Professoren ihre Kinder gerne hinschicken.

Zitat

jetzt komm mir wieder mit dem spruch, in deutschland ist alles schlecht. irgendwann ist immer mal ein anfang. natürlich werden am anfang einige verlieren, aber das ist in allen schichten so. wir reden von veränderungen und reformen. ich betrachte es als einen schritt in die richtige richtung.


Irre ich mich, oder sollten wir die Dinge nicht besser und gerechter machen? Das vermisse ich bei den "Reformen".

Zitat

wir sind nicht finnland, sondern deutschland!


Eben. E-ben.

Zitat

 idealistische ansichten sind gut, jedoch kommt man dann nicht immer zum ziel.


Und das ist ein Grund, warum man Ideale opfern soll. Das nennt man dann zweckorientiertes Denken.


Zitat

zum schluss, nur weil ich leben kann wie ich es möchte, nur weil von der straße mich hochgezogen habe, heißt es noch lange nicht, das ich keine hilfsbereitschaft zeige.


Aha. Du forderst Dinge, die die Gesamtsituation verschlechtern, und hilfst dann denjenigen, deren Nase Dir passt.
Das klingt für mich ganz nach dem Prinzip "Mafia" oder "politischer Filz".

Nein, mein Freund, das ist es nicht. Wenn, dann muss es für möglichst ALLE besser werden, ob Du mit ihnen einer Meinung bist, oder nicht.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 31 August 2006, 11:18:08
Zitat von: "Trakl"
@Thomas: bei meinen Jobs hatte ich keine Zeit, nebenbei Romane in Foren zu tippen.

Tja, hättest du gleich etwas anständiges gelernt und dich dann nicht mit Aushilfsjobs über Wasser halten müssen, wäre das vieleicht anders gewesen.

Zitat von: "Trakl"
@Kannst Du mir konkret erzählen, wo und was genau Du arbeitest? So wie Du hier immer tönst, würde mich das mal interessieren.
Ich arbeite im Computersupport in verschiedenen Unternehmen mittlerer Größe und kümmere mich um all die Problem, die Endanwender mit ihren Rechnern haben können.Wenn nun mal nichts "kaputtgeht", habe ich halt auch nichts zu tun, trotzdem muß aber jemand da sein.Wie bei der Feuerwehr.

Ich erzähle dir auch gerne was der Unterschied zwischen diesem Job und einem Gammler ist : Ich werde auch für das "da sein" bezahlt, auch wenn währenddessen keine Arbeit anfällt(Das es hier mitunter so wenig zu tun gibt, habe ich mir nicht ausgesucht, aber so ist das halt in so einem Job).Ich tue also etwas für mein Geld.Mein Boss muß ebenso keine Befürchtungen habne, denn er wird durch den Wartungvertrag ebenfalls pauschal bezahlt.Die Firma wiederum, für die der Support da ist, ist zum einen zufrieden, das jemand da ist, der jederzeit eingreifen kann, wenn Probleme auftreten und hat zum anderen auch keine andere Wahl, denn man kann im IT-Bereich nur schwer auf zeitnahe Hilfe verzichten.

Also für alle Beteiligten ein Vorteil, und keiner von uns dreien liegt der Allgemeinheit auf der Tasche.Im Gegensatz zu dem Gammler.

Zitat von: "Trakl"
Das ist auch nichts Höheres. Es ist nur das, was MEINE Leidenschaft ist. Genauso wie es noises Leidenschaft ist, in der Schiffahrtsindustrie zu sein.
Ihm gönnst Du seine Leidenschaft, mir nicht?
Übrigens, dafür kriege ich auch Geld. Nein, reich wird man davon nicht, aber glücklich.

Was für Geld ? Reicht es, um dein Leben damit zu finanzieren ? Vermutlich nicht.Und genau das ist der Unterschied zwischen Noise und dir.

Zitat von: "Trakl"
Du hast anscheinend keine Leidenschaft. Sonst wärst Du ja nicht ein zur Arbeit gezwungener Rumhänger und Nichtstuer, wie Du ja mehrfach betont hast.

Den Jobinhalt mache ich durchaus mit Leidenschaft, ist ja auch ein Hobby von mir.Trotzdem hätte ich nichts dagegen, wenn ich diesen Job nicht 8 Stunden pro Tag fünfmal die Woche machen müßte, um ausreichend Geld für meine Bedürfnisse zu verdienen.Dann könnte ich besagter Leidenschaft nämlich immer nur dann nachgehen, wenn mir danach ist.

Ist aber in der realen Welt mit meinen Bedürfnissen nun mal nicht drin, also muß ich eine Mischung aus "wollen" und "müssen" akzeptieren, was aber auch kein Weltuntergang ist.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 31 August 2006, 11:28:18
Zitat von: "Thomas"
Ich arbeite im Computersupport in verschiedenen Unternehmen mittlerer Größe und kümmere mich um all die Problem, die Endanwender mit ihren Rechnern haben können.Wenn nun mal nichts "kaputtgeht", habe ich halt auch nichts zu tun, trotzdem muß aber jemand da sein.Wie bei der Feuerwehr.

Da wird mir einiges klar. Du weißt aber schon, dass die Rechner Arbeitsgeräte sind, die mit Inhalten gefüllt werden müssen.
Das Ding alleine ist erstmal völlig nutzlos.

Zitat von: "Trakl"

Den Jobinhalt mache ich durchaus mit Leidenschaft, ist ja auch ein Hobby von mir.Trotzdem hätte ich nichts dagegen, wenn ich diesen Job nicht 8 Stunden pro Tag fünfmal die Woche machen müßte, um ausreichend Geld für meine Bedürfnisse zu verdienen.Dann könnte ich besagter Leidenschaft nämlich immer nur dann nachgehen, wenn mir danach ist.


Ein sicheres Zeichen dafür, dass Du gar nicht weißt, was Leidenschaft ist.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Nevyn am 31 August 2006, 11:38:14
Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "Thomas"
Ich arbeite im Computersupport in verschiedenen Unternehmen mittlerer Größe und kümmere mich um all die Problem, die Endanwender mit ihren Rechnern haben können.Wenn nun mal nichts "kaputtgeht", habe ich halt auch nichts zu tun, trotzdem muß aber jemand da sein.Wie bei der Feuerwehr.

Da wird mir einiges klar. Du weißt aber schon, dass die Rechner Arbeitsgeräte sind, die mit Inhalten gefüllt werden müssen.
Das Ding alleine ist erstmal völlig nutzlos.

Richtig.
Und damit diese Geräte gefüllt werden, gibt es Leute wie mich, dass ist ein anderer Job.
Mir erschließt sich irgendwie nicht so richtig die Aussage, die Du mit Deinem Satz machen willst Trakl...

Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "Thomas"

Den Jobinhalt mache ich durchaus mit Leidenschaft, ist ja auch ein Hobby von mir.Trotzdem hätte ich nichts dagegen, wenn ich diesen Job nicht 8 Stunden pro Tag fünfmal die Woche machen müßte, um ausreichend Geld für meine Bedürfnisse zu verdienen.Dann könnte ich besagter Leidenschaft nämlich immer nur dann nachgehen, wenn mir danach ist.

Ein sicheres Zeichen dafür, dass Du gar nicht weißt, was Leidenschaft ist.

Ja, von Leidenschaft kann man nur leider eher selten leben, zumal man ja (nach Deiner Definition) auch nicht den Job wechseln darf, wenn man ein für sich besseres Angebot findet.
Es ist zwar nett, wenn man das leidenschaftliche auch mit dem nützlichen verbinden kann, aber ich hebe mir meine Leidenschaft lieber für die wirklich wichtigen Dinge im Leben auf : Freunde & vor allem Beziehung und Familie.
Aber da kannst Du wohl eher nicht mitreden.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 31 August 2006, 11:48:12
Zitat von: "Nevyn"

Es ist zwar nett, wenn man das leidenschaftliche auch mit dem nützlichen verbinden kann, aber ich hebe mir meine Leidenschaft lieber für die wirklich wichtigen Dinge im Leben auf : Freunde & vor allem Beziehung und Familie.
Aber da kannst Du wohl eher nicht mitreden.


Stimmt. Wer arm ist, hat auch keine Freunde geschweige denn eine Beziehung. Hat sie auch nicht verdient.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 31 August 2006, 11:48:13
Zitat von: "Nevyn"
Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "Thomas"
Ich arbeite im Computersupport in verschiedenen Unternehmen mittlerer Größe und kümmere mich um all die Problem, die Endanwender mit ihren Rechnern haben können.Wenn nun mal nichts "kaputtgeht", habe ich halt auch nichts zu tun, trotzdem muß aber jemand da sein.Wie bei der Feuerwehr.

Da wird mir einiges klar. Du weißt aber schon, dass die Rechner Arbeitsgeräte sind, die mit Inhalten gefüllt werden müssen.
Das Ding alleine ist erstmal völlig nutzlos.

Richtig.
Und damit diese Geräte gefüllt werden, gibt es Leute wie mich, dass ist ein anderer Job.
Mir erschließt sich irgendwie nicht so richtig die Aussage, die Du mit Deinem Satz machen willst Trakl...

Mir auch nicht.

Zitat von: "Nevyn"

Es ist zwar nett, wenn man das leidenschaftliche auch mit dem nützlichen verbinden kann, aber ich hebe mir meine Leidenschaft lieber für die wirklich wichtigen Dinge im Leben auf : Freunde & vor allem Beziehung und Familie.

Jep.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 31 August 2006, 11:54:45
Wenn es Euch so gut geht, warum habt Ihr es nötig, auf andere Leute zu schimpfen oder herabzublicken?
Das ist es, was mir nicht in den Kopf will.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 31 August 2006, 11:54:50
Ach ja:

Zitat von: "Trakl"
Ein sicheres Zeichen dafür, dass Du gar nicht weißt, was Leidenschaft ist.
Mag sein, aber ich weiß, was mir gefällt, mir somit angenehm ist.Und ich versuche, das nötige mit dem Angenehmen zu verbinden und mir somit das Angenehme zu erhalten.Und das klappt eigentlich recht gut.Bei dir scheint das eherer weniger hinzuhauen, so wie du immer an der Welt rummeckerst.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 31 August 2006, 11:57:28
Zitat von: "Trakl"
Wenn es Euch so gut geht, warum habt Ihr es nötig, auf andere Leute zu schimpfen oder herabzublicken?
Das ist es, was mir nicht in den Kopf will.
Weil es uns noch besser gehen würde, wenn wir nicht dieses arbeitsscheue Pack mit unseren Abgaben mitfinanzieren müßten.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 31 August 2006, 11:58:05
Zitat von: "Thomas"
Und das klappt eigentlich recht gut.Bei dir scheint das eherer weniger hinzuhauen, so wie du immer an der Welt rummeckerst.


Wenn Du das so siehst. Naja, ist ja schließlich Deine Welt, Du hast sie aufgebaut mit Deinen Steuergeldern und nun faulenzen andere darin. Widerlich. Ja, da wäre ich auch sauer.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Nevyn am 31 August 2006, 11:59:32
Zitat von: "Trakl"
Wenn Du das so siehst. Naja, ist ja schließlich Deine Welt, Du hast sie aufgebaut mit Deinen Steuergeldern und nun faulenzen andere darin. Widerlich. Ja, da wäre ich auch sauer.

Er hat es verstanden... :shock:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 31 August 2006, 12:06:34
Zitat von: "Trakl"

Wenn Du das so siehst. Naja, ist ja schließlich Deine Welt, Du hast sie aufgebaut mit Deinen Steuergeldern und nun faulenzen andere darin. Widerlich. Ja, da wäre ich auch sauer.
Gell ?  8)

Vieleicht kommst du ja auch irgendwann mal in den Genuss, die Welt aus der Sicht derjenigen zu sehen, die sie mitfinanzieren.Bis jetzt scheinst du ja immer hauptsächlich auf der anderen Seite gestanden zu haben.

Stell dir vor, du hättest einen Untermieter.Der Typ zahlt eines Tages keine Miete mehr an dich, sitzt den ganze Tag nur faul in der Bude vor dem Fernsehen, während er die von dir gekauften Lebensmittel verbraucht. (Von mir aus kann er auch stattdessen Gedichte schreiben und klassischer Musik lauschen, wenn du dich damit mehr identifizieren kannst =) ) Verbrauchen tut er auch deinen Strom und dein Wasser und trägt zum Unterhalt eigentlich nur dadurch bei, das er den Fliegen in seiner Umgebung die Luft wegatmet.

Würdest du so einem Typne nicht auch kräftig in den Hintern treten ? Oder würdest du ihn aus reiner Nächstenliebe weiterhin auf deiner Tasche liegen lassen, weil er ja so kulturell begabt ist und der Welt so viel geben kann, o.ä. ?

Nicht aus der Sicht eines Millionärs bitte, sondern aus der eines Normalbürgers mit normalen Einkommen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Nevyn am 31 August 2006, 12:17:25
Zitat von: "Thomas"
weil er ja so kulturell begabt ist und der Welt so viel geben kann, o.ä. ?

Und was wäre, wenn es DIR überhaupt nicht zusagen würde, was er da verzapft?
Du also noch nichtmal dem kulturellen Aspekt etwas abgewinnen könntest?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 31 August 2006, 12:21:08
Zitat von: "Thomas"

Stell dir vor, du hättest einen Untermieter.Der Typ zahlt eines Tages keine Miete mehr an dich, sitzt den ganze Tag nur faul in der Bude vor dem Fernsehen, während er die von dir gekauften Lebensmittel verbraucht. (Von mir aus kann er auch stattdessen Gedichte schreiben und klassischer Musik lauschen, wenn du dich damit mehr identifizieren kannst =) ) Verbrauchen tut er auch deinen Strom und dein Wasser und trägt zum Unterhalt eigentlich nur dadurch bei, das er den Fliegen in seiner Umgebung die Luft wegatmet.

Würdest du so einem Typne nicht auch kräftig in den Hintern treten ? Oder würdest du ihn aus reiner Nächstenliebe weiterhin auf deiner Tasche liegen lassen, weil er ja so kulturell begabt ist und der Welt so viel geben kann, o.ä. ?

Nicht aus der Sicht eines Millionärs bitte, sondern aus der eines Normalbürgers mit normalen Einkommen.


Schönes Beispiel. Nur leider leider gibt es solche Leute nicht. Also stellt sich das Problem nicht.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 31 August 2006, 12:28:57
Mal was Realistisches. Ihr seid doch immer so mit Eurer "Realität".

Stellt Euch mal vor, da ist jemand, der sitzt den ganzen Tag nur rum und trinkt Rotweine für 120 €/Flasche, spielt Golf, schmeißt teure Parties, etc.
Arbeit? Nicht doch. Er ist Erbe.
Und hat einen guten Steuerberater, der ihm so gute 200.000 € p. a. freimachen kann - oder er zahl einfach keine Steuern.
Man gönnt sich ja sonst nix.

Würdest Du dem nicht kräftig in den Arsch treten? Schließlich lässt er sich's gut gehen und hart arbeitende (warum muss ich immer das Lachen unterdrücken...) Leute wie Du, Thomas, zahlen Steuern und können nichts tun. DEINE STEUERGELDER WERDEN DIESEM REICHEN SACK IN DEN ARSCH GESCHOBEN.

Wenn schon faule Hartz-IV-Empfänger Dich so aufregen, wie muss es dann um diese Herren (und Damen?) bestellt sein?
Schließlich gehen dem Staat (also hart arbeitenden (hihi) wie Dir) durch Steuerhinterziehungen und -erleichterungen weit mehr Gelder verloren als durch Hartz-IV-Schmarotzer.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: ~noise~druide~ am 31 August 2006, 12:56:09
Zitat von: "Trakl"
Mal was Realistisches. Ihr seid doch immer so mit Eurer "Realität".

Stellt Euch mal vor, da ist jemand, der sitzt den ganzen Tag nur rum und trinkt Rotweine für 120 €/Flasche, spielt Golf, schmeißt teure Parties, etc.
Arbeit? Nicht doch. Er ist Erbe.
Und hat einen guten Steuerberater, der ihm so gute 200.000 € p. a. freimachen kann - oder er zahl einfach keine Steuern.
Man gönnt sich ja sonst nix.

Würdest Du dem nicht kräftig in den Arsch treten? Schließlich lässt er sich's gut gehen und hart arbeitende (warum muss ich immer das Lachen unterdrücken...) Leute wie Du, Thomas, zahlen Steuern und können nichts tun. DEINE STEUERGELDER WERDEN DIESEM REICHEN SACK IN DEN ARSCH GESCHOBEN.

Wenn schon faule Hartz-IV-Empfänger Dich so aufregen, wie muss es dann um diese Herren (und Damen?) bestellt sein?
Schließlich gehen dem Staat (also hart arbeitenden (hihi) wie Dir) durch Steuerhinterziehungen und -erleichterungen weit mehr Gelder verloren als durch Hartz-IV-Schmarotzer.


nun trakl, er ist erbe, hast du gut erkannt. wo liegt das problem? teure weine, teure partys, na der tut doch was für die wirtschaft. denn enirgendjemand muss ihn doch bedienen. ergo wird er bezahlt.
schon mal etwas von erbschaftssteuer, kapitalerwerbssteuer, zinssteuer und und und gehört?

warum gibt es den die situation die thomas beschrieben hat nicht?

was machst du eigentlich beruflich?

nun trakl, zur steuerhinterziehung, da wo es sich lohnt, wird gebohrt und wenn du mal nachrichten verfolgst, dann erkennst du das man damit, auch nicht sehr weit kommt. es gibt straftaten die nicht verjähren. mord und steuerhinterziehung.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 31 August 2006, 13:02:10
Zitat von: "Trakl"

Schönes Beispiel. Nur leider leider gibt es solche Leute nicht. Also stellt sich das Problem nicht.

Doch, in der Gesellschaft gibt es leider jede Menge von solchen Typen.Dich würde ich dazu rechnen.

Zitat von: "Trakl"
Mal was Realistisches. Ihr seid doch immer so mit Eurer "Realität".

Stellt Euch mal vor, da ist jemand, der sitzt den ganzen Tag nur rum und trinkt Rotweine für 120 €/Flasche, spielt Golf, schmeißt teure Parties, etc.
Arbeit? Nicht doch. Er ist Erbe.
Und hat einen guten Steuerberater, der ihm so gute 200.000 € p. a. freimachen kann - oder er zahl einfach keine Steuern.
Man gönnt sich ja sonst nix.

Würdest Du dem nicht kräftig in den Arsch treten? Schließlich lässt er sich's gut gehen und hart arbeitende (warum muss ich immer das Lachen unterdrücken...) Leute wie Du, Thomas, zahlen Steuern und können nichts tun. DEINE STEUERGELDER WERDEN DIESEM REICHEN SACK IN DEN ARSCH GESCHOBEN.

Wenn schon faule Hartz-IV-Empfänger Dich so aufregen, wie muss es dann um diese Herren (und Damen?) bestellt sein?
Schließlich gehen dem Staat (also hart arbeitenden (hihi) wie Dir) durch Steuerhinterziehungen und -erleichterungen weit mehr Gelder verloren als durch Hartz-IV-Schmarotzer.

"Er zahlt einfach keine Steuern" ist in D nicht möglich.Auch ein Supersteuerberater wird ohne irgendwelche verbuchbaren Ausgaben so einen Typen nicht völlig frei von Steuerzahlungen halten können.

Theoretisch könnte ich jetzt so antworten wie du, nämlich mit "solche Typen gibt es nicht, daher stellt sich das Problem nicht".

Aber theoretisch hätte ich mit so einem Typen keine Probleme.Er nimmt nämlich dem Staat nichts, er gibt nur weniger, als er müßte.Wo kostet mich der Typ denn etwas ? Ganz im Gegenteil, durch seinen ausschweifenden, selbst finanzierten Konsum schmeist er die Wirtschaft kräftig mit an.Ein Student mit seinem Kellnerjob oder ein HartzIV-Empfänger tut das nicht.

Der Typ kauft seinen Jaguar von seinem Erbe, bezahlt die Tankfüllungen mit seinem Erbe.Ein HartzIV-Empfänger zahlt die Straßenbahn von Staatsleistungen.

Selbst wenn dieser Typ keinen cent Steuern zahlen würde, würde er mich nichts kosten.Ein HartzIV Empfänger aber kostet, ebenso ein Gammelstudent, der staatliche Transferleistungen kassiert.

Zitat von: "~noise~druide~
@Trakl"
was machst du eigentlich beruflich?

 :hihi:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Nevyn am 31 August 2006, 13:06:04
Zitat von: "~noise~druide~"
was machst du eigentlich beruflich?

Ich vermute, dass weiss er selber nicht so genau... :P  :lol:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: ~noise~druide~ am 31 August 2006, 13:19:07
Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "~noise~druide~"
der unentschlossene weiß doch garnicht, worum es geht. der andere, steht im leben.

Und woher kommt die Unentschlossenheit?


sag du mir das, ich wusste schon als kleinkind das ich soldat oder seemann werden wollte.

Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "~noise~druide~"

was waren denn das für fächer, bei denen man auf die fresse bekommt? das rivalitäten an einer schule vorhanden sind, ok! das auch gehänselt wird, ist mir klar, aber auf die fresse?
wo warst du denn?

Ich weiß nicht wo Du warst, aber zumindest bis zur Kollegstufe waren wir immer in einer Klasse zusammen, egal in welchem Fach.
Auf die Fresse heißt: körperlich angegriffen. Wirklich in die Fresse schlagen traut sich ja keiner, weil man dann beim Lehrer was vorzeigen kann. Den Schlag in den Bauch kann man so nicht herzeigen...
Das war ein humanistisches Gymnasium mit gutem Ruf, wohin die Ärzte, Juristen, Unternehmer und Professoren ihre Kinder gerne hinschicken.


was ist eine kollegstufe? verstehe ich mal so, das es bis ende der zehnten war? tut mir leid, das es so böse für dich lief. ich bin ein lehrerkind, kann gut verstehen was man dabei durchmacht. aber das beste mittel der rache ist diese typen einzuholen. als durch hass zerfressene tiraden abzugeben. damit meine ich energie umleiten.


Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "~noise~druide~"

jetzt komm mir wieder mit dem spruch, in deutschland ist alles schlecht. irgendwann ist immer mal ein anfang. natürlich werden am anfang einige verlieren, aber das ist in allen schichten so. wir reden von veränderungen und reformen. ich betrachte es als einen schritt in die richtige richtung.


Irre ich mich, oder sollten wir die Dinge nicht besser und gerechter machen? Das vermisse ich bei den "Reformen".


nun man sollte erstmal anfangen. reden bringen nichts. doch du scheinst mir ein vertreter zu sein, der erstmal diskutiert um des diskusionswillen wegen. wer arbeitet macht fehler, jedoch lernt auch dabei, denn nur wer fehler macht, kann lernen. aus dem sessel herraus zu sagen das ist blöd, ist kein anfang. dadurch wird auch keine möglichkeit gegeben etwas zu verändern. die zukunft wird zeigen ob es gut ist oder nicht.

Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "~noise~druide~"

wir sind nicht finnland, sondern deutschland!


Eben. E-ben.


ja und nun? nur weil wir in deutschland sind, sollen wir immer besser sein? dafür gibt es andere sachen die wir besser machen oder geplant haben. wenn du es dort besser findest, dann verklage deine eltern, weil sie dich nicht dort zu welt gebracht haben.

Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "~noise~druide~"

 idealistische ansichten sind gut, jedoch kommt man dann nicht immer zum ziel.

Und das ist ein Grund, warum man Ideale opfern soll. Das nennt man dann zweckorientiertes Denken.

jetzt hast du es verstanden.... :shock:
genau, das ist das, was millionen von menschen jeden tag machen, um zumindest ein wenig, von dem glück etwas zu bekommen, was sie sich erwünschen oder erträumen. wenn ich eis essen möchte, brauche ich geld. ergo muss ich irgendwas machen, um das zu bekommen.
ach übrigens, in den meisten berufsbildern, ist zweckorientiertes denken einstellungsvorraussetzung!

Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "~noise~druide~"

zum schluss, nur weil ich leben kann wie ich es möchte, nur weil von der straße mich hochgezogen habe, heißt es noch lange nicht, das ich keine hilfsbereitschaft zeige.


Aha. Du forderst Dinge, die die Gesamtsituation verschlechtern, und hilfst dann denjenigen, deren Nase Dir passt.
Das klingt für mich ganz nach dem Prinzip "Mafia" oder "politischer Filz".

Nein, mein Freund, das ist es nicht. Wenn, dann muss es für möglichst ALLE besser werden, ob Du mit ihnen einer Meinung bist, oder nicht.


nein, ich fordere eine leistungsorientierte förderung. denn es kann nicht angehen, das menschen gefördert werden, die es nicht verdient haben. und ich bin der festen überzeugung, das die gesamtsituation nicht schlechter wird, sondern besser. für den moment, scheint es für einige, das es schlechter wird. jedoch ist es der lauf der dinge, das sich neue wege auftun.

um mal auf dein finnland zurückzukommen. dort war ja auch nicht erst eine masse an stipendien vorhanden, sondern erst die not der studenten. das liegt doch in der natur der sache.

warum soll es für ALLE besser werden? das ist schön gedacht, aber wie du unweigerlich erkennen wirst, ist die sizialische idee am menschen gescheitert. nicht die ideen, von marx, lenin oder luxemburg waren fatal, nein es waren menschen die an ihrem hochmut scheiterten.

menschen die immer nur anprangerten und veränderungen für alle forderten und dann plötzlich gefallen am wohlstand erlangten. da du das aber nicht ablegen kannst beim menschen, werden immer einige anders leben als andere.
ob es besser ist, entscheidet jeder mit seiner persönlichen eigenschaft NEID.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: ~noise~druide~ am 31 August 2006, 13:20:00
sizialische - sozialistische
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 31 August 2006, 13:31:22
Zitat von: "Thomas"

Doch, in der Gesellschaft gibt es leider jede Menge von solchen Typen.Dich würde ich dazu rechnen.

Schön. Bitte mehr solcher Antworten.

Zitat

"Er zahlt einfach keine Steuern" ist in D nicht möglich.Auch ein Supersteuerberater wird ohne irgendwelche verbuchbaren Ausgaben so einen Typen nicht völlig frei von Steuerzahlungen halten können.

Ich glaube Du bist nicht ganz auf dem Laufenden. Woher willste denn wissen, wo der seinen Wohnsitz hat?
Und haste mal gesehen, was für einen Prozessverbrauch solche Leute üblicherweise haben (müssen erfolgreiche Klagen eigentlich versteuert werden? Hmm....)
Und guck mal Ackermann und co. an. Keine Erben, aber die halten sich sogar für Gott.

Zitat

Ein Student mit seinem Kellnerjob oder ein HartzIV-Empfänger tut das nicht.

Mögest Du auch einmal in den Genuss davon kommen. Mögen Sich alle Deine Freunde und Deine Freundin von Dir abwenden, mit Deinen Argumenten im Munde. Dann sähe ich gerne Dein Gesicht.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: ~noise~druide~ am 31 August 2006, 13:38:26
Zitat von: "Trakl"
Mögest Du auch einmal in den Genuss davon kommen. Mögen Sich alle Deine Freunde und Deine Freundin von Dir abwenden, mit Deinen Argumenten im Munde. Dann sähe ich gerne Dein Gesicht.


nun, in meinem freundeskreis sind einige studenten, die schon im dreizehnten semster sind und auch welche die im dritten sind. natürlich kommt es auch zu gesprächen dieser art, jedoch macht das ja einen freund auch aus, das man seine meinung kundtut und auch sagt.

die in den oberen semstern, werden um ausreden niemals verlegen und wettern ohne ende. die in den unteren semstern sagen, wir werden es versuchen und mal sehen wie es läuft.

nun, aber das geht zu einem anderen thread jetzt.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 31 August 2006, 13:38:46
Zitat von: "~noise~druide~"

sag du mir das, ich wusste schon als kleinkind das ich soldat oder seemann werden wollte.

Zum Glück bist Du Seemann geworden. Warste bei der Marine? Dann haste ja die Grundausbildung.
Du wolltest also schon seit Du ein Kind warst, einen Beruf ergreifen, bei dem man Menschen töten muss?

Oder haben Dich nur die Schiffe fasziniert? Klar. Als Kind hab ich das auch toll gefunden. Ich war auch auf mehreren.
Das ist prima. Ehrlich gesagt wird einem aber bei der wirtschaftlichen Lage kein Stein in den Weg gelegt.
Die Schifffahrt brummt. Von Kampf um die Leidenschaft würde ich da nicht sprechen. Da haben sich zwei eher gefunden.

Die Hafenarbeiter haben es da nicht so leicht. Arbeit ist immer da, nur ob die dann anständig bezahlt wird? Das ist aber ein anderes Thema.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 31 August 2006, 13:54:28
Zitat von: "~noise~druide~"

was ist eine kollegstufe? verstehe ich mal so, das es bis ende der zehnten war? tut mir leid, das es so böse für dich lief. ich bin ein lehrerkind, kann gut verstehen was man dabei durchmacht. aber das beste mittel der rache ist diese typen einzuholen. als durch hass zerfressene tiraden abzugeben. damit meine ich energie umleiten.

Wenn nicht einmal die Lehrer Dir helfen, sieht es schlecht aus. Aber ich hab's auch so geschafft. Von welchen Tiraden sprichst Du eigentlich?
Und Rache zu nehmen ist nicht meine Art.

Zitat

Irre ich mich, oder sollten wir die Dinge nicht besser und gerechter machen? Das vermisse ich bei den "Reformen".


nun man sollte erstmal anfangen. reden bringen nichts. doch du scheinst mir ein vertreter zu sein, der erstmal diskutiert um des diskusionswillen wegen. wer arbeitet macht fehler, jedoch lernt auch dabei, denn nur wer fehler macht, kann lernen. aus dem sessel herraus zu sagen das ist blöd, ist kein anfang. dadurch wird auch keine möglichkeit gegeben etwas zu verändern. die zukunft wird zeigen ob es gut ist oder nicht.
[/quote]

Klar. Erst mal die Zündschnur anzünden und dann gucken, wohin sie führt. Erfolg kommt so nicht. Der kommt, indem man bestehende Systeme analysiert, die Erfahrungen auswertet, das aktuelle Problem analysiert und die besten Lösungen ermittelt, indem man sie diskutiert.
Allerdings kann es passieren, dass sich Leute durchsetzen, die aus ganz persönlichen Gründen an der Lösung eines Problems nicht interessiert sind. und stattdessen in  sozialdarwinistischen Jargon verfallen.

Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "~noise~druide~"

wir sind nicht finnland, sondern deutschland!


Eben. E-ben.


ja und nun? nur weil wir in deutschland sind, sollen wir immer besser sein?
[/quote]
So war das auch nicht gemeint. Siehe oben. Erfolgreiches System analysieren und versuchen, das Gute auch hier anzuwenden.

Zitat von: "Trakl"

Und das ist ein Grund, warum man Ideale opfern soll. Das nennt man dann zweckorientiertes Denken.

jetzt hast du es verstanden.... :shock:
genau, das ist das, was millionen von menschen jeden tag machen, um zumindest ein wenig, von dem glück etwas zu bekommen, was sie sich erwünschen oder erträumen. wenn ich eis essen möchte, brauche ich geld. ergo muss ich irgendwas machen, um das zu bekommen.
ach übrigens, in den meisten berufsbildern, ist zweckorientiertes denken einstellungsvorraussetzung!
[/quote]
Erst das Fressen, dann die Moral, schon klar. Und was in Berufsbildern gefordert wird, ist nicht zweck- sondern lösungsorientiertes Denken. Lösungen sind vor allem dann gut, wenn sie dem Grundsatz der Nachhaltigkeit genügen.
Was zur Zeit überall abläuft hat mit Nachhaltigkeit meist nichts zu tun und genügt allenfalls einer kranken Logik.

Zitat

warum soll es für ALLE besser werden? das ist schön gedacht, aber wie du unweigerlich erkennen wirst, ist die sizialische idee am menschen gescheitert. nicht die ideen, von marx, lenin oder luxemburg waren fatal, nein es waren menschen die an ihrem hochmut scheiterten.


Neidisch ist, wer jemandem etwas nicht gönnt. Was ich hier vor allem sehe: es wird Arbeitslosen nicht mal die Unterstützung gegönnt. Ist man neidisch auf die, frag ich mich?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 31 August 2006, 13:57:19
Zitat von: "~noise~druide~"

die in den oberen semstern, werden um ausreden niemals verlegen


Was erzählen die denn so? Welche Fächer studieren die denn?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: ~noise~druide~ am 31 August 2006, 14:04:29
Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "~noise~druide~"

sag du mir das, ich wusste schon als kleinkind das ich soldat oder seemann werden wollte.

Zum Glück bist Du Seemann geworden. Warste bei der Marine? Dann haste ja die Grundausbildung.
Du wolltest also schon seit Du ein Kind warst, einen Beruf ergreifen, bei dem man Menschen töten muss?


ich versteh diese aussage nicht --- warste bei der marine? dann hast ja die grundausbildung.
die grundausbildung bekommst du auch beim heer oder der luftwaffe. was willst du damit sagen?

ich wollte als kind nicht töten, sondern ich fand uniformen geil. das darin auch menschen stecken, die nicht geil sind, habe ich ja dann erleben dürfen. darum wollte ich nicht da bleiben.
desweiteren ging mir dieses gelaber auf den sack, "warschau dienstzeit"!

wer leistung zeigt und wissen hat, sollte auch führen, jedoch war meine erfahrung bei dem zweiten schnellbootgeschwader eine andere.


ABER NUN SAGE DOCHMAL WAS MACHST DU DENN SO!

BERUFLICH!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: ~noise~druide~ am 31 August 2006, 14:07:05
Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "~noise~druide~"

die in den oberen semstern, werden um ausreden niemals verlegen


Was erzählen die denn so? Welche Fächer studieren die denn?


theologie, archologie, germanistik und sport.

aber sie finanzieren sich selbst, nur mekcern sie den ganzen tag. aber sie werden wegen den studienbeiträgen nicht aufhören. sondern gehen davon aus, das es dadurch eventuell zwei semester länger dauern wird.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 31 August 2006, 14:43:56
Zitat von: "Trakl"
Und guck mal Ackermann und co. an. Keine Erben, aber die halten sich sogar für Gott.

Mag sein, das Ackermann&Co. miese, überbezahlte Typen sind, aber auf jeden Fall arbeiten die für ihr Gehalt, und das nicht nur 40 Stunden Pro Woche.Also kein Vergleich mit dem faulen Millionenerben.

Zitat von: "~noise~druide~"


ABER NUN SAGE DOCHMAL WAS MACHST DU DENN SO!

BERUFLICH!
Wie Nevyn schon sagte, das weiß Trakl selber nicht.Durch die Gegend tagträumern, Modelle einer besseren Welt aufstellen, erntshafte Arbeit weiträumig meiden und beim Amt Kohle für den Lebensunterhalt abgreifen.Gibt es dafür eine Berufsbezeichnung ? =)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Nevyn am 31 August 2006, 14:53:11
Zitat von: "Thomas"
Gibt es dafür eine Berufsbezeichnung ? =)

Ja...http://static.flickr.com/26/48116316_63123938b8_o.jpg
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: searcher am 31 August 2006, 16:27:17
Zitat von: "Nevyn"
Zitat von: "Thomas"
Gibt es dafür eine Berufsbezeichnung ? =)

Ja...http://static.flickr.com/26/48116316_63123938b8_o.jpg


 :weglach:  :hihi:  :weglach:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 31 August 2006, 18:34:39
Sorry, wenn ich mich einmische, aber ihr seid grade ganz schön unfair! Also kommt doch bitte wieder zum eigentlichen Thema zurück.  :?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 31 August 2006, 20:13:44
Zitat von: "Killerqueen"
Sorry, wenn ich mich einmische, aber ihr seid grade ganz schön unfair!  :?

Warum ? Weil wir ein wenig gegen Trakl in's Feld ziehen ? Der Junge hat sonst auch kein Problem damit, andere aufgrund diverser blödsinniger Argumente als schlechte Menschen darzustellen, also wird er das auch abkönnen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 31 August 2006, 20:29:48
Zitat von: "Thomas"
Warum ? Weil wir ein wenig gegen Trakl in's Feld ziehen ? Der Junge hat sonst auch kein Problem damit, andere aufgrund diverser blödsinniger Argumente als schlechte Menschen darzustellen, also wird er das auch abkönnen.

Das mag sein. Aber ihn als asozialen Sozialschmarotzer hinzustellen, nur weil er seinen Job nicht an die große Glocke hängen will, finde ich zu weit unter der Gürtellinie, als dass man das mit seinen eigenen Anprangerungen noch rechtfertigen könnte. Gegen ihn "argumentieren" kann man auch anders.[/color]
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 01 September 2006, 08:17:05
Zitat von: "Killerqueen"

Das mag sein. Aber ihn als asozialen Sozialschmarotzer hinzustellen, nur weil er seinen Job nicht an die große Glocke hängen will, finde ich zu weit unter der Gürtellinie, als dass man das mit seinen eigenen Anprangerungen noch rechtfertigen könnte. Gegen ihn "argumentieren" kann man auch anders.

Nach wie vor die Frage : Welcher Job ? Bis jetzt ist Trakl für mich jemand, der in erster Linie von Sozialleistungen lebt.Da er das nie wirklich bestritten hat, wird da wohl was dran sein.

Und wenn er dann allen andern, die "normale" Job verichten auch noch vorwirft, wie Leidenschaftslos, kalt, etc. sie wären, kann ich ihn auch ruhig als Sozialschmarotzer sehen, bisher habe ich von ihm nämlich wie gesagt noch nichts gehört, was mich vom Gegenteil überzeugt hätte.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 03 September 2006, 06:51:44
Thomas, ich hab an anderer Stelle schon mehrmals meinen Lebenslauf dargestellt, wenn Du ihn gelesen hättest (oder hättest wahrnehmen wollen...) dann wüsstest Du, dass ich nicht zum "Sozialschmarotzertum" neige.

Dass Menschen, für die man eintritt, nicht unbedingt aus dem selben Milieu oder der selben Denkrichtung stammen müssen, ist eigentlich selbstverständlich. Dass jedoch immer mehr Menschen nur noch "für Ihresgleichen" Engagement aufbringen wollen, ist ein Kennzeichen des Verfalls von Solidarität, deren Einhaltung Du ja gerade einforderst ("meine Steuergelder").
Obwohl Du der erste wärst, der das Solidaritätsprinzip abschaffen wollen würde: "Wenn ich keine Steuern und Sozialbeiträge mehr zahlen würde, könnten alle ruhig rumhängen." - Nett. Und dann können sich die Leute, die unverschuldet in Not geraten bei Dir melden und um Hilfe betteln, oder wie? Denn wer sonst hätte dann noch Geld? Staat gibt es ja nur noch auf dem Papier. Und jetzt sag nicht, dass dann andere helfen sollen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 03 September 2006, 10:12:22
Zitat von: "Trakl"
Thomas, ich hab an anderer Stelle schon mehrmals meinen Lebenslauf dargestellt, wenn Du ihn gelesen hättest (oder hättest wahrnehmen wollen...) dann wüsstest Du, dass ich nicht zum "Sozialschmarotzertum" neige.

Du hast immer nur Fragmente dargestellt, vermutlich wohl wissentlich, das das Gesamtbild nicht viel hergeben würde.Wen dem nicht so wäre, könntes du uns ja einfach nochmal kurz und knapp aufklären, anstatt bezüglich dieser Frage immer wieder so einen Eiertanz aufzuführen.

Aber vermutlich würdest du dann deinen Kritikern Material liefern, was man natürlich gerne vermeidet.

Und zum "Sozialschmarotzertum" : Du versucht, es quasi durch div. Kniffe Gesellschaftsfähig zu machen.Du machst es also weniger Plump, was aber nichts am Prinzip ändert.Andere Leute sollen mit ihrer Hände Arbeit den Kühlschrank füllen, aus dem sich dann alle, auch solche unproduktiven Geistesmenschen wie du bedienen dürfen um weiterhin ungestört ihren Leidenschaften zu fröhnen, ganz gleich, ob der Rest der Gesellschaft davon etwas hat oder nicht.Na schönen Dank auch.

Zitat von: "Trakl"
Dass jedoch immer mehr Menschen nur noch "für Ihresgleichen" Engagement aufbringen wollen, ist ein Kennzeichen des Verfalls von Solidarität, deren Einhaltung Du ja gerade einforderst ("meine Steuergelder").

Und ? Wenn man sieht, was alles mithilfe dieser Solidarität am Leben erhalten und mit durchgeschleppt wird, kann ich den Verfall dieser Solidarität nachvollziehen.

Zitat von: "Trakl"
Obwohl Du der erste wärst, der das Solidaritätsprinzip abschaffen wollen würde: "Wenn ich keine Steuern und Sozialbeiträge mehr zahlen würde, könnten alle ruhig rumhängen." - Nett.

Ich würd es nicht abschaffen, da dann der ständige Kampf der Besitzenden gegen den Pöbel einen nicht zur Ruhe kommen lassen würde.

Aber ich weiß, das mich das Solidaritätsprinzip weit weniger jucken würde, wenn es nicht auch mein Geld wäre, um das es geht.

Zitat von: "Trakl"
Und dann können sich die Leute, die unverschuldet in Not geraten bei Dir melden und um Hilfe betteln, oder wie? Denn wer sonst hätte dann noch Geld? Staat gibt es ja nur noch auf dem Papier. Und jetzt sag nicht, dass dann andere helfen sollen.

Ohne Solidarität ist jeder für sich selbt verantwortlich.In der freien Wirtschaft gibt es aber jede Menge Möglichkeiten, sich genauso abzusichern, wie es in der Solidargemeinschaft der Fall ist.Der Unterschied liegt nur darin, das man für sein Geld wesentlich bessere und vor allem sicherere Leistungen kriegen würde.Wenn man seine Sozialabgaben in gleicher Höhe in private Vorsorge stecken würde, müßte man sich um Rente und Gesundheit keine Sorgen mehr machen.

Warum ? Weil private Systeme mit den Beiträgen nicht noch unzählige Sozialschmarotzer mitfinanzieren müssen.

Nachteil ist natürlich, das einige dabei auf der Strecke bleiben werden.Aber so ist das halt im Leben, einige werden immer zu den Totalverlierern gehören, auch im Paradies.Daher halte ich es für utopisch, an einem System zu basteln, das bestrebt ist, auch noch dem letzten Typen ein Leben auf einem bestimmten Niveau zu ermöglichen.Funktioniert nämlich nicht, kostet aber den Rest der Gesellschaft ein Schweinegeld.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 03 September 2006, 15:33:05
Zitat von: "Thomas"

Aber vermutlich würdest du dann deinen Kritikern Material liefern, was man natürlich gerne vermeidet.

Für Dich bestimmt.

Aber Du hast es immer noch nicht begriffen: ich kämpfe nicht für mich - ich habe es nicht nötig, das öffentlich zu tun. Ich kämpfe vor allem auch für die, die meine Möglichkeiten nicht hatten.


Zitat

Und ? Wenn man sieht, was alles mithilfe dieser Solidarität am Leben erhalten und mit durchgeschleppt wird, kann ich den Verfall dieser Solidarität nachvollziehen.

Es ist genau diese Einstellung, die die Solidarität letztlich scheitern lässt: die die nicht bereit sind zu teilen, zerstören das System.
Zitat

Ich würd es nicht abschaffen, da dann der ständige Kampf der Besitzenden gegen den Pöbel einen nicht zur Ruhe kommen lassen würde.


Irgendwie klingt das nicht nach einem Computerschrauber, sondern nach einem Großgrundbesitzer. Bist Du sicher, dass Du mir nichts verheimlichst?
:shock:

Zitat

Nachteil ist natürlich, das einige dabei auf der Strecke bleiben werden.Aber so ist das halt im Leben, einige werden immer zu den Totalverlierern gehören, auch im Paradies.


Und das ist natürlich ein Freifahrschein, ein paar mehr zu Totalverlierern zu machen, auf die kommt es nicht an, irgendwelche bleiben immer auf der Strecke.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: schwarze Katze am 03 September 2006, 15:38:02
@Thomas

Ohne Trakl in Schutz zu nehmen: längst nicht jeder Arbeitsloser und auch nicht jeder Langzeitsarbeitsloser ist ein Sozialschmarotzer. Wir haben einfach zu wenig Arbeitsplätzen und man muss nicht unbedingt faul oder dumm sein, um zu versagen.

Ich möchte um keinen Fall amerikanische Verhältnisse hier, schon aus Sicherheitsgründen nicht. Mir wäre lieber, wenn es nach skandinavischen Beispiel läuft, mit mehr sozialer Gerechtiigkeit und auch niedrigere Arbeitslösenquote

Aber es war wieder mal off Topic, hat mit Studiengebüren nicht zutun
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 24 September 2006, 15:39:18
Dennis Socke klärt auf: Langzeitstudenten und Studiengebühren (http://www.youtube.com/watch?v=vXijNQwZL8A)
Titel: Da hilft nur ein Banküberfall...
Beitrag von: Aenima-constructa am 03 Oktober 2006, 17:58:40
wenn man sich weiterbilden will, legt man erstmal gehörig Cash auf den Bildungsfördernden Tisch!

Dafür möchte man sich ja schon fast schämen, im Zuge der deorganisierten Bildungspolitik...

...und wenn man dann die 1500 Euro (die der Spaß meistens kostet)... zum Fenster rausgeworfen hat, oder besser gesagt, in den Ofen geschossen hat...,

dann hat man noch lange keine gesicherte Existenz :evil:
... und kann ganz getrost noch einmal weitere 1500 Euro investieren, und investieren und investieren...

und sich bis ins hohe Alter auf Schulbänken herumdrücken. Wo uns allen die Schule doch so unentbehrlich erscheint.
Titel: Re: Da hilft nur ein Banküberfall...
Beitrag von: Thomas am 04 Oktober 2006, 09:28:14
BTW:
Zitat von: "Aenima-constructa"

und sich bis ins hohe Alter auf Schulbänken herumdrücken. Wo uns allen die Schule doch so unentbehrlich erscheint.
Sorry, aber genau das scheint mir bei einigen Studenten von vornehmlich brotlosen Künsten das Ziel zu sein : "Ich weiß nicht, was ich machen soll, ich habe mich selbst und meinen Platz noch nicht gefunden, also studiere ich erst mal vor mich hin.Was und wie lange ist dabei zweitrangig.Vieleicht kommt mir ja dann mit Ende dreizig oder Mitte vierzig die Erkenntnis, was ich wirklich sinnvolles machen kann.Oder ich studiere halt weiter bis zur Rente."

Vielicht hat diese Denkweise auch etwas damit zu tun, das man keine bzw. wenig(er) Verantwortung für das eigenen Leben übernehmen muß.War früher in der Schule ja auch so schön einfach : Man mußte nur auftauchen, dann hat einem der Lehrer schon gesagt, was man zu tun hat, und nach der Vorstellung konnte man dann wieder nach Hause gehen.So eine Art real existierender Sozialismus auf Zeit.

Warum also diese relativ bequeme Fremdlebensführung nicht fortsetzen ?
Titel: Re: Da hilft nur ein Banküberfall...
Beitrag von: AntiKuschelFanatikerin am 04 Oktober 2006, 09:51:31
Zitat von: "Thomas"
"Ich weiß nicht, was ich machen soll, ich habe mich selbst und meinen Platz noch nicht gefunden, also studiere ich erst mal vor mich hin.Was und wie lange ist dabei zweitrangig.Vieleicht kommt mir ja dann mit Ende dreizig oder Mitte vierzig die Erkenntnis, was ich wirklich sinnvolles machen kann.Oder ich studiere halt weiter bis zur Rente."


 :hihi:  
Das kommt mir irgendwie bekannt vor, und genau das ist es, was mich dann Freundschaft hin, Freundschaft her echt auf die Palme bringt!   (http://www.cosgan.de/images/smilie/boese/a020.gif)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 09 Oktober 2006, 14:44:55
leicht OT:

Und bevor dieser Schöne Tread noch untergeht : Hier noch ein Text aus der Neon, gespickt mit vielen, schönen Spitzen auf die Studentenschaft :

http://www.neon.de/kat/wissen/ausbildung/studiengebuehren/162185.html

"Ja, ich werde euch höchtspersönlich zum Arbeitsamt fahren, wenn ihr Mitte bis Ende dreißig seid und exmatrikuliert wurdet"

Und auch die Kommentar (größtenteils von Studenten) sind mitunter nett zu lesen :

"Als wenn studieren wirklich so was unglaublich Tolles und Auszeichnendes wäre wie man das gerne hätte. Das ist ja schliesslich eher zweifelhaft. Um einmal offen zu sein: Ich hab an der Uni schon mehr Idioten gesehn als in meinem ganzen Leben vorher."


"Ich habe auch keine Lust mich abends in der Kneipe über Professoren, Klausuren, Kurse, Tutorate, Vorlesungen oder Komilitonen zu unterhalten.
...
Ich stehe einfach nicht auf diese gnadenlose Selbstinszinierung, die unter Studenten "trendy" ist.
...
 Ich bin jedenfalls froh das ich Freunde habe mit denen ich mich über normale Dinge wie Autos, Frauen und Alkohol unterhalten kann "


=)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Aenima-constructa am 11 Oktober 2006, 18:27:25
@Thomas: "warum diese Bequemlichkeit nicht fortsetzen..."


...weil eine auf Lebenszeit angestrebte "brotlose Kunst" auch im Rentenalter nicht dazu führt, daß dann aus heiterem Himmel die gebratenen (Ton)Tauben in den Mund fliegen...

Das Leben ist nicht planbar, jedenfalls nicht auf Dauer.

Anhaltspunkte zur Überwindung von Krisen liegen aber durchaus im einkalkulierbaren Winkel.

Nicht jeder, der studiert, oder sich anderweitig Ziele setzt, ist verpflichtet auf Lebenszeit vor sich hin zu drömeln...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 11 Oktober 2006, 18:56:51
Zitat von: "Aenima-constructa"
@Thomas: "warum diese Bequemlichkeit nicht fortsetzen..."


...weil eine auf Lebenszeit angestrebte "brotlose Kunst" auch im Rentenalter nicht dazu führt, daß dann aus heiterem Himmel die gebratenen (Ton)Tauben in den Mund fliegen...

Völlig deiner Meinung, damit haben nur die Betroffenen in der Regel irgendwie kein Problem, wie mir scheint, und richten sich in ihrem Lebenszeit-Studium mit Kellnerjob recht gut ein.Und zur Not gibt's ja auch noch den Sozialstaat, der einem vor'm verhungern schützt.

Zitat von: "Aenima-constructa"
Das Leben ist nicht planbar, jedenfalls nicht auf Dauer.

Mag sein, aber vieleicht wären die Chancen auf Erfolg besser, wenn man nicht gleich von vornherein alles so aussichtslos wie möglich machen würde.

Zitat von: "Aenima-constructa"
Nicht jeder, der studiert, oder sich anderweitig Ziele setzt, ist verpflichtet auf Lebenszeit vor sich hin zu drömeln...

Natürlich nicht, das wäre ja auch grausam (für den Rest der Gesellschaft).
Aber zum einen gibt es immer einen gewissen Bruchteil an Leuten, bei denen genau das dabei herauskommt und zum anderen ist das mit dem "Ziele setzen" bei jemandem, der erst mal pauschal losstudiert ja auch so eine Sache.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Aenima-constructa am 11 Oktober 2006, 19:37:46
Auf das "die pauschal drauf los studierenden" im Einklang des Universums verhallen mögen...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 12 Oktober 2006, 09:00:56
Zitat von: "Aenima-constructa"
Auf das "die pauschal drauf los studierenden" im Einklang des Universums verhallen mögen...

Das wäre schön *schwärm*
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Aenima-constructa am 12 Oktober 2006, 15:00:51
@Thomas: ich denke, daß es irgendwann dazu kommen wird!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 12 Oktober 2006, 15:25:50
Zitat von: "Aenima-constructa"
@Thomas: ich denke, daß es irgendwann dazu kommen wird!

Naja, wenn sie irgendwann sterben vieleicht.Dann haben sie aber schon unzählige Jahre verstudiert.Schöner wär's, wenn die sich geich in Wohlgefallen auflösen würden  :wink:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Aenima-constructa am 12 Oktober 2006, 17:14:39
hmmm. Dann gäbe es ja nur noch einen Bruchteil an Studenten.

Mir wäre es lieber, wenn die ganzen Schmarotzer erstmal von der Bildfläche verschwinden würden!!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 13 Oktober 2006, 09:07:09
Zitat von: "Aenima-constructa"
hmmm. Dann gäbe es ja nur noch einen Bruchteil an Studenten.

Wieso ? Gehst du davon aus, das die große Mehrheit der Studierenden solche Dröhnbacken sind ?

Zitat von: "Aenima-constructa"
Mir wäre es lieber, wenn die ganzen Schmarotzer erstmal von der Bildfläche verschwinden würden!!

Ist "verhallen" bzw. "in Wohlgefallen auflösen" nicht das gleiche ?  :oehm:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Niamh† am 13 Oktober 2006, 10:39:50
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Aenima-constructa"
hmmm. Dann gäbe es ja nur noch einen Bruchteil an Studenten.

Wieso ? Gehst du davon aus, das die große Mehrheit der Studierenden solche Dröhnbacken sind ?


Zumindest ein recht großer Teil :roll:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 13 Oktober 2006, 10:43:42
Zitat von: "Niamh†"
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Aenima-constructa"
hmmm. Dann gäbe es ja nur noch einen Bruchteil an Studenten.

Wieso ? Gehst du davon aus, das die große Mehrheit der Studierenden solche Dröhnbacken sind ?


Zumindest ein recht großer Teil :roll:

Wenn du als Studentin das schon behauptest, muß an meinem Vorurteil über so manchen Studenten ja wirklich was dran sein.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Niamh† am 13 Oktober 2006, 10:54:01
Naja, wenn ich hier höre das nicht mal die Hälfte der Studierenden den 1.Studienabschnitt schafft.
Und jeder dritte eine falsche Vorstelllung von dem hat worum es im Studium eigentlich geht, sondern nur anwesend ist, weils interessant klingt, muss ich wohl zu der Annahme kommen. 8)
Aber das alles bezieht sich nur auf meine Studienrichtung, ich weiß nicht wie es bei den Anderen aussieht, wobei ich mir kaum vorstellen kann, das es da großartig anders ist...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 13 Oktober 2006, 10:57:39
Zitat von: "Niamh†"
Naja, wenn ich hier höre das nicht mal die Hälfte der Studierenden den 1.Studienabschnitt schafft.
Und jeder dritte eine falsche Vorstelllung von dem hat worum es im Studium eigentlich geht, sondern nur anwesend ist, weils interessant klingt, muss ich wohl zu der Annahme kommen. 8)

Finde ich gut  :wink:

Zitat von: "Niamh†"
Aber das alles bezieht sich nur auf meine Studienrichtung, ich weiß nicht wie es bei den Anderen aussieht, wobei ich mir kaum vorstellen kann, das es da großartig anders ist...

Was studierst du denn ?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Niamh† am 13 Oktober 2006, 11:00:44
Theater-, Film- und Medienwissenschaften

Und hier scheint wohl ein nicht zu geriner Teil zu erwarten zum Schauspieler, Regisseur etc ausgebildet zu werden. :roll:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: schwarze Katze am 13 Oktober 2006, 11:02:07
Also so ein netter Beispiel aus meinem Bekanntenkreis: ein junger Mann 28 Jahre alt, der schon ein Studiengang abgebrochen hat und dann zwei Jahre  Sinn des Lebens gesucht hat, hat in diesem Semester Sozailpädagogik - Studium angefangen :roll:

Eigentlich ist der Bursche gar nicht doof, sogar sehr schlau, aber er mag ebend nicht früh aufzustehen, lieber bis Morgen chatten..hätte ich auch gern, aber irgendwo muss mein Geld ja kommen :evil:

Seine locker-flockige Berichtsersattung ist ungefähr so: "gestern haben wir von den UNI auf die Wiese gelegen und geraucht" oder "heute habe ich mir Vorlesungen ganzlich ersparrt"

Und eigentlich hatte ich keine Vorurteile Studenten gegeüber, mein Bruder hat währen seinen Studiums als Krankenpfleger gearbeitet und Familie ernährt, aber wenn ich solche sachen sehe, kann ich Thomas verstehen
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: ~noise~druide~ am 13 Oktober 2006, 11:22:26
Zitat von: "Black Russian"
Also so ein netter Beispiel aus meinem Bekanntenkreis: ein junger Mann 28 Jahre alt, der schon ein Studiengang abgebrochen hat und dann zwei Jahre  Sinn des Lebens gesucht hat, hat in diesem Semester Sozailpädagogik - Studium angefangen :roll:


also hat er den sinn seines lebens noch nicht gefunden?  :twisted:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: schwarze Katze am 13 Oktober 2006, 11:24:41
Zitat von: "~noise~druide~"
Zitat von: "Black Russian"
Also so ein netter Beispiel aus meinem Bekanntenkreis: ein junger Mann 28 Jahre alt, der schon ein Studiengang abgebrochen hat und dann zwei Jahre  Sinn des Lebens gesucht hat, hat in diesem Semester Sozailpädagogik - Studium angefangen :roll:


also hat er den sinn seines lebens noch nicht gefunden?  :twisted:


ich vermute, sein Studium ist nur kurzfristige Flucht von HARTZ IV
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 13 Oktober 2006, 21:51:16
Ich möchte in diesem Thread dezent auf meine frischgebackene Signatur verweisen - für die Interessierten.
Ansonsten bin ich des Diskutierens dieses Themas etwas müde geworden. Mein Standpunkt dürfte zudem bekannt sein.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Franky am 27 Oktober 2006, 17:48:53
Eine Alternative zu den Studiengebühren (http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,444742,00.html/url) :shock:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: kellakind am 27 Oktober 2006, 20:42:27
Zitat von: "Franky"
Eine Alternative zu den Studiengebühren (http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,444742,00.html/url) :shock:


das kommt mir heute zum ersten mal unter und ich empfinde es als total
geschmacklos. was hat denn werbung bitte in schulischen einrichtungen zu
suchen???

aber das mit der studiengebuer wird sowieso noch heftiger werden.
denkt mal dran, dass "meister" um und bei 25k euronen kostet. ich geh mal
sehr stark davon aus, dass in zukunft auf lehrstellen etc. geld kosten werden.
vllt nicht heute oder morgen aber sehr wohl uebermorgen.

alter schwede, das wird noch ganz schoen heftig werden die naechsten jahre
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 31 Oktober 2006, 23:45:48
Ich habe ja immernoch nicht die Hoffnung verloren, dass das vielleicht doch wen interessiert, was ich hier gerade so rumposte.
Die IZS (Interessensgemeinschaft Zahlungsunwilliger Studierender) - die lokale Boykottgruppe in Hamburg -  rockert übrigens morgen los. Hier ist der Link zur aktuellen Homepage:
http://www.nordstreik.de.vu/izs

In Lüneburg gab es übrigens vor kurzem eine Vollversammlung zum Studiengebührenboykott. Das Interesse war sehr rege.

Wir (das Politikreferat des AStAs der Uni Lüneburg) können übrigens Unterstützung Bestens gebrauchen. Arbeitswütige, chronisch vom Leben gelangweilte und vor allem Zahlungsunwillige (Letzteres reicht eigentlich erstmal - am Besten ist aber die erste Eigenschaft) melden sich bitte unter: studiengebuehren-treuhandkonto@web.de :mrgreen:

@Franky: Alternative?! Neenee, das geht auch ganz prima so zusätzlich noch. :mrgreen: :roll: :crazy:

Ja, lasst uns die Bildung einfach komplett privatisieren. Diese dämlichen Akademiker braucht sowiso kein Schwanz. Macht auch nichts, dass durch den Mangel an Arbeitsplätzen immer höhere Qualifikationen notwendig sind, um überhaupt eine Chance zu haben: Wer braucht denn schon ein Studium? Reicht doch, wenn die Reichen studieren. Der Rest kann einfach am Besten mal verrecken, der nervt an anderer Stelle auch nur mit seinem Hartz VI-Gebettel und liegt dem Staat nur unnötig auf der Tasche.  :zyklop:

Nachtrag: Das Gepöbel erhebt übrigens keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 01 November 2006, 00:55:05
Erstmal: ne Freundin hat einen sehr guten Magister. Aber das will keiner sehen und bestenfalls ist sie dann überqualifiziert. Oder es bewerben sich 5000 auf die Stelle.

Ich darf auch noch mal darauf hinweisen, dass bei Bedingslosem Grundeinkommen jeder auch das Geld hat, schöne Studiengebühren, notfalls "2k Euronen" pro Semester zu zahlen, wenn er ab 16 schon sein Grundeinkommen von 800 Euro hatte.
Eine Ausbildungsstelle hingegen müsste auch nicht mehr vergütet werden, sondern wird einfach so angeboten. Geld hat der Azubi ja schon vom Staat. Dadurch könnte jeder Ausbilden und sich auch nicht mehr davor drücken, da er nichts zahlen muss.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 01 November 2006, 01:16:21
Zitat von: "Trakl"
Erstmal: ne Freundin hat einen sehr guten Magister. Aber das will keiner sehen und bestenfalls ist sie dann überqualifiziert. Oder es bewerben sich 5000 auf die Stelle.

Und Du meinst, mit einem Hauptschulabschluss wäre sie besser dran?

Zitat
Ich darf auch noch mal darauf hinweisen, dass bei Bedingslosem Grundeinkommen jeder auch das Geld hat, schöne Studiengebühren, notfalls "2k Euronen" pro Semester zu zahlen, wenn er ab 16 schon sein Grundeinkommen von 800 Euro hatte.

Tja, wer hat das denn Bitte? Und noch interessanter: was macht der Rest, der kein Grundeinkommen von 800 Tacken hat(te)?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 01 November 2006, 01:22:27
Die können das doch auch. Außerdem muss man damit irgendwann anfangen. In den USA wurde die Sklaverei doch auch irgendwann abgeschafft. Und was mit den alten Sklaven, die schon 30-40 Jahre geackert hatten?
Ist doch kein Grund. Wer sich gegen die Einführung von Verbesserungen stellt, mit der Begründung, das sei ungerecht gegen die, die es früher schlechter hatten, der benimmt sich genau so wie unsere Regierung. Nur nichts anpacken, was wirklich was verändern würde, aber Paranoia schüren, damit die Leute nicht über sowas nachdenken.

Habt ihr letztens Berlin Mitte gesehen? Da war Götz Werner, der in aller Ruhe beobachtet hat, wie die Worthülsen flogen. Sobald er mal dran kam, sind ihm die anderen ins Wort gefallen. Er konnte keinen einzigen Gedanken formulieren - und die Illner hat es zugelassen. Eine Schande der Diskussionskultur. Ich weiß schon, warum ich kein TV mehr gucke.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: K-Ninchen am 01 November 2006, 03:39:53
Zitat von: "Trakl"
Habt ihr letztens Berlin Mitte gesehen? Da war Götz Werner, der in aller Ruhe beobachtet hat, wie die Worthülsen flogen. Sobald er mal dran kam, sind ihm die anderen ins Wort gefallen. Er konnte keinen einzigen Gedanken formulieren - und die Illner hat es zugelassen. Eine Schande der Diskussionskultur. Ich weiß schon, warum ich kein TV mehr gucke.


Nein, aber ich kann es mir bildhaft vorstellen. Es ist immer der selbe Affenzirkus da.
Für mich hat diese Sendung weder Informationswert, da jeder nur seinen Standpunkt durchkloppen will und unterhaltsam ist es auch selten, wenn sich mehrere ältere Herrschaften andauernd ins Wort fallen und sich Polemik um die Ohren hauen.
Das ist so unglaublich sinnlos... außer das man sich als Zuschauer nur noch mehr verarscht und ohnmächtig fühlt erreicht die Sendung gar nichts.
Eigentlich fast ein Fall von Gebührenverschwendung.

Mein Tipp: Hart aber Fair auf WDR. Frank Plasberg hat sie alle im Griff ;)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 01 November 2006, 09:14:39
Zitat von: "Lilyanar"
Nachtrag: Das Gepöbel erhebt übrigens keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Soll ich ? =)

Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "Trakl"
Erstmal: ne Freundin hat einen sehr guten Magister. Aber das will keiner sehen und bestenfalls ist sie dann überqualifiziert. Oder es bewerben sich 5000 auf die Stelle.

Und Du meinst, mit einem Hauptschulabschluss wäre sie besser dran?

Das nicht unbedingt, aber vieleicht hätte sie etwas studieren sollen, das man später auch mal zum Geldverdienen verwenden kann.Oder einfach 'ne Ausbildung machen.

Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "Trakl"
Ich darf auch noch mal darauf hinweisen, dass bei Bedingslosem Grundeinkommen jeder auch das Geld hat, schöne Studiengebühren, notfalls "2k Euronen" pro Semester zu zahlen, wenn er ab 16 schon sein Grundeinkommen von 800 Euro hatte.

Tja, wer hat das denn Bitte? Und noch interessanter: was macht der Rest, der kein Grundeinkommen von 800 Tacken hat(te)?

Trakl meinte sicherlich den Fall, das das bedingungslose Grundeinkommen für alle Realität wäre.Dann hätten nämlich auch die, die kein Grundeinkommen hatten, bessere Chancen : 800 EUR +Kellnerjob, etc., da würde die Lage schon anders aussehen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 01 November 2006, 13:00:39
Zitat von: "K-Ninchen"


Mein Tipp: Hart aber Fair auf WDR. Frank Plasberg hat sie alle im Griff ;)


Ist das die Sendung wo man immer nur wenig Zeit hat seinen Standpunkt darzulegen? Das produziert doch geradezu Schlagwörter und Worthülsen.

Am besten war Friedman. Der hatte nur einen Gast und solange er nicht die Wahrheit gehört hat, hat er nicht lockergelassen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 01 November 2006, 13:05:03
Zitat von: "Thomas"

Trakl meinte sicherlich den Fall, das das bedingungslose Grundeinkommen für alle Realität wäre.Dann hätten nämlich auch die, die kein Grundeinkommen hatten, bessere Chancen : 800 EUR +Kellnerjob, etc., da würde die Lage schon anders aussehen.


Genau. Und es würden vor allem nur noch die studieren, die auch wirklich wollen. Damit würde der Studienapparat entlastet und zudem wesentlich effektiver arbeiten. Wer erstmal Orientierung braucht, hat ja Geld und keinen Druck um sich was sinnvollen zu suchen.
Bin mir auch sicher, dass die Bereitschaft überhaupt etwas zu tun dadurch steigen würde.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 01 November 2006, 13:10:30
Zitat von: "Trakl"

Am besten war Friedman. Der hatte nur einen Gast und solange er nicht die Wahrheit gehört hat, hat er nicht lockergelassen.
Du meinst, solange er nicht seine Wahrheit gehört hat, hat er nicht locker gelassen.Naja, der Schleimer ist ja nach gewissen Koks&Nutten-Aktionen zum Glück auch ruhiger geworden.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 02 November 2006, 00:27:18
Zitat von: "Trakl"
Die können das doch auch. Außerdem muss man damit irgendwann anfangen. In den USA wurde die Sklaverei doch auch irgendwann abgeschafft. Und was mit den alten Sklaven, die schon 30-40 Jahre geackert hatten?
Ist doch kein Grund. Wer sich gegen die Einführung von Verbesserungen stellt, mit der Begründung, das sei ungerecht gegen die, die es früher schlechter hatten, der benimmt sich genau so wie unsere Regierung. Nur nichts anpacken, was wirklich was verändern würde, aber Paranoia schüren, damit die Leute nicht über sowas nachdenken.

Und nun? Was möchtest Du mir damit sagen? Dass ich strukturkonservativ bin? 8)
Oh, wenns nur das ist, störts mich nicht im Geringsten - wenn es um freie Bildung geht bin ich gerne strukturkonservativ, aber volle Kanone!
Ja, die USA haben in der Tat ein über alle Maßen vorbildliches (A)Sozialsystem. Die würde ich auch immer beispielhaft für revolutionäre Neuerungen aller Couleur heranziehen.  :roll: :razz:
Zudem verstehe ich den Vergleich nicht wirklich. Der hinkt für mich etwas.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 02 November 2006, 01:02:58
Hm also nochmal, dass ich das richtig verstehe... Du bist gegen die Einführung eines Grundeinkommens für alle, weil es dann Leute gibt, die die Chance nicht hatten?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 02 November 2006, 01:07:42
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Lilyanar"
Nachtrag: Das Gepöbel erhebt übrigens keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Soll ich ? =)

Jeder hat ein Recht auf Pöbelei! 8)

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "Trakl"
Erstmal: ne Freundin hat einen sehr guten Magister. Aber das will keiner sehen und bestenfalls ist sie dann überqualifiziert. Oder es bewerben sich 5000 auf die Stelle.

Und Du meinst, mit einem Hauptschulabschluss wäre sie besser dran?

Das nicht unbedingt, aber vieleicht hätte sie etwas studieren sollen, das man später auch mal zum Geldverdienen verwenden kann.Oder einfach 'ne Ausbildung machen.


Die Fächerwahl ist in heutigen Zeiten für die Chance des Erlangens eines Arbeitsplatzes herzlich irrelevant, da es kaum welche (Arbeitsplätze) gibt. ;)
Und ob man nun Tibetologie oder BWL studiert hat kratzt dann herzlich wenig.
Fakt ist nur, dass durch den Mangel an Arbeitsplätzen immer höhere Qualifikationen erwartet werden, und wer Hochschulabsolvent ist, ist somit klar im Vorteil. Und ist es nicht sogar ausgerechnet die Politik, die ständig schreit, dass wir mehr Akademiker/-innen brauchen? Ich versteh es nicht.

Zitat von: "Thomas"
[...]
Trakl meinte sicherlich den Fall, das das bedingungslose Grundeinkommen für alle Realität wäre.Dann hätten nämlich auch die, die kein Grundeinkommen hatten, bessere Chancen : 800 EUR +Kellnerjob, etc., da würde die Lage schon anders aussehen.


Also, prinzipiell habe ich gegen ein Grundeinkommen mal so garnichts einzuwenden. Allerdings sind von 800 Teuronen monatlich noch lange keine Studiengebühren finanziert und die 500 Euro pro Semester sind zudem auch nur der Einstieg. Das kann 2010 schon beträchtlich anders aussehen.
Ok, vorausgesetzt, alle haben dasselbe Einkommen mag dies zunächst gerechter erscheinen*. Aber das ist nicht mit der Richtung, die die Universitäten einschlagen wollen, kompatibel. Trakl, Gleichheit ist out. Eliteuniversitäten und Universitäten zweiter Klasse sind das Ziel. Die einen  erheben mehr, die anderen weniger Studiengebühren. Damit haben die einen Universitäten mehr Mittel als andere. Und dann kommst Du mit Deinem Grundeinkommen ins Hakeln. Die Grundeinkommen-Leute können dann nur an den Universitäten zweiter Klasse studieren. Großes Kino.

*Nachtrag: Ich möchte noch einmal klargestellt haben, dass ich die Einführung eines festen Grundeinkommens für _alle_ prinzipiell für sinnvoll und gerecht halte, unabhängig von dem Studiengebührenbeispiel.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 02 November 2006, 01:59:21
Zitat von: "Lilyanar"

*Nachtrag: Ich möchte noch einmal klargestellt haben, dass ich die Einführung eines festen Grundeinkommens für _alle_ prinzipiell für sinnvoll und gerecht halte, unabhängig von dem Studiengebührenbeispiel.


Und trotzdem: wenn jeder Grundeinkommen hat ist es auch gerecht zu sagen, dass nur diejenigen, die die Uni nutzen auch dafür zahlen.
Wer 800 Euro im Monat hat, kann 500 oder 2000 Euro pro Semester locker bezahlen. Man muss dann eben entscheiden, ob man eine normale oder eine Eliteuni will. In jedem Fall sind das Verbesserungen.
Der Staat kann sich dann tatsächlich die doch recht willkürlichen Subventionen zum Teil sparen, die Unis verlangen eben dann das, was sie wert sind.
Bei einem Grundeinkommen wäre es auch kein Problem überhaupt einen Job zu finden, man wird bewusst entscheiden können, was man wo arbeitet und sich die Qualifikation holen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 02 November 2006, 09:02:30
Zitat von: "Lilyanar"

Die Fächerwahl ist in heutigen Zeiten für die Chance des Erlangens eines Arbeitsplatzes herzlich irrelevant, da es kaum welche (Arbeitsplätze) gibt. ;)
Und ob man nun Tibetologie oder BWL studiert hat kratzt dann herzlich wenig.

Halte ich mal pauschal für Blödsinn.Airbus sucht gerade einige hundert Ingenieure.Keine Germanisten oder Soziologen.Such mal bei Stepstone&Co. nach den entsprechenden Berufsfeldern.

Zitat von: "Lilyanar"
Fakt ist nur, dass durch den Mangel an Arbeitsplätzen immer höhere Qualifikationen erwartet werden, und wer Hochschulabsolvent ist, ist somit klar im Vorteil.
Naja, wer Hochschulabsolvent&fähig ist, ist klar im Vorteil.Ich bezweifel mal, das das ausnahmslos auf all' die Tagträumer zutrifft, die an Unis rumschlurfen.Die Zeiten, in denen man in D nur mit den richtigen Zetteln in der Hand jeden Job bekam, sind zum Glück vorbei.

Zitat von: "Lilyanar"
Also, prinzipiell habe ich gegen ein Grundeinkommen mal so garnichts einzuwenden. Allerdings sind von 800 Teuronen monatlich noch lange keine Studiengebühren finanziert und die 500 Euro pro Semester sind zudem auch nur der Einstieg. Das kann 2010 schon beträchtlich anders aussehen.

Bitte ?  :shock: Also wenn du mit 800EUR im Monat+Zusatzjobs, die du ja wohl ohnehin haben wirst nicht auskommst, machst du irgendwas falsch.Zumal es ja nicht wenige zu geben scheint, die das Studium trotz Studiengebühren und ohne Grundeinkommen gebacken zu kriegen scheinen.Und das sind nicht ausnahmslos Kinder megareicher Eltern.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 02 November 2006, 14:14:14
Zitat von: "Thomas"

Halte ich mal pauschal für Blödsinn.Airbus sucht gerade einige hundert Ingenieure.Keine Germanisten oder Soziologen.Such mal bei Stepstone&Co. nach den entsprechenden Berufsfeldern.


Hm da gestatte man mir so generell mal die Frage: was genau ist eigentlich dann der Unterschied zur Planwirtschaft, außer dass nicht der Staat die Menschen zur Arbeit einteilt, sondern die Wirtschaft?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 02 November 2006, 14:32:11
Zitat von: "Trakl"

Hm da gestatte man mir so generell mal die Frage: was genau ist eigentlich dann der Unterschied zur Planwirtschaft, außer dass nicht der Staat die Menschen zur Arbeit einteilt, sondern die Wirtschaft?

Zum einen tut die Wirtschaft das nach Marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten, deswegen heißt es auch Marktwirtschaft.Und wenn ein Unternehmen Flugzeuge bauen möchte, ist es logisch, das die keine Heer von Politologen&Co. dafür einstellen.

Auch all die anderen Firmen arbeiten nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten, und wenn der Markt nun mal zufällig nicht nach Produkten oder Dienstleistungen schreit, bei denen man massig Geisteswissenschaftler oder freischaffende Künstler einsetzen kann, ist das halt so.

Zum anderen teilt die Wirtschaft nicht ein, du mußt da ja nicht arbeiten.In der Planwirtschaft (zumindest war das in der DDR so) hatte man diese Wahl nicht.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: schwarze Katze am 02 November 2006, 15:07:49
Zitat von: "Trakl"

Hm da gestatte man mir so generell mal die Frage: was genau ist eigentlich dann der Unterschied zur Planwirtschaft, außer dass nicht der Staat die Menschen zur Arbeit einteilt, sondern die Wirtschaft?


da merkt man, lieber Trakl, dass du keine Ahnung von Planwirtschaft hast :evil:
Bei Planwirtschaft hat man die Menschen, die nicht gearbeitet haben, ins Gefängnis gesteckt
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 02 November 2006, 15:09:05
Achje, ich glaube Du hast meine Frage nicht verstanden. Im Ürbigen ist es keineswegs so, dass man nicht arbeiten müsste.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 02 November 2006, 15:13:30
Zitat von: "Trakl"
Im Ürbigen ist es keineswegs so, dass man nicht arbeiten müsste.
Doch, ist es.Nur mußt du dir dann halt überlegen, wie du anderweitig deinen Lebensunterhalt bestreiten kannst, wenn du nicht verhungern willst.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 02 November 2006, 15:25:20
Zitat von: "Black Russian"

Bei Planwirtschaft hat man die Menschen, die nicht gearbeitet haben, ins Gefängnis gesteckt


Ob man sie ins erst Gefängnis steckt oder erst verhungern lässt und sie dann ins Gefängnis steckt, wenn sie kriminell geworden sind, ist im Endeffekt nur viel umständlicher - aber keineswegs humaner.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 02 November 2006, 15:38:21
Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "Black Russian"

Bei Planwirtschaft hat man die Menschen, die nicht gearbeitet haben, ins Gefängnis gesteckt


Ob man sie ins erst Gefängnis steckt oder erst verhungern lässt und sie dann ins Gefängnis steckt, wenn sie kriminell geworden sind, ist im Endeffekt nur viel umständlicher - aber keineswegs humaner.

In der Planwirtschaft hatte man aber Arbeitsplätze für alle (so sinnlos und ineffizient diese auch gewesen sein mögen), und hungern mußte von den arbeitenden auch keiner.Nur wer Essen wollte, sich aber weigerte zu arbeiten, landete im Knast.

Eigentlich ein schöner Brauch, Bienenvölker z.B. sind bei unnützen Essern noch wesentlich rabiater  8)

Das man für sein eigenes Überleben nun mal etwas tun muß, und das nicht unbedingt immer das ist, worauf man gerade superviel Lust hat, war schon zu zeiten der Höhlenmenschen so.Wenn die mal eine Woche lang keinen Bock auf Beeren pflücken und jagen hatten, sind sie halt verhungert, also mußte man sich wohl oder übel bequemen und für sein Überleben etwas tun.
An diesem Prinzip wird sich solange nichts ändern, solange es keinen automatisch laufende Rundumversorgung für alle gibt.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 02 November 2006, 15:54:27
Zitat von: "Thomas"

Das man für sein eigenes Überleben nun mal etwas tun muß, und das nicht unbedingt immer das ist, worauf man gerade superviel Lust hat, war schon zu zeiten der Höhlenmenschen so.


Ja Thomas, Du hast recht. Und Du bist auch eines der besten Beispiele dafür, dass trotz Jahrtausendelanger Arbeit von Kreativen immer noch Menschen existieren, deren Gesellschaftsverständnis aus dem Paläolithikum stammt.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 02 November 2006, 16:11:30
Zitat von: "Trakl"

Ja Thomas, Du hast recht. Und Du bist auch eines der besten Beispiele dafür, dass trotz Jahrtausendelanger Arbeit von Kreativen immer noch Menschen existieren, deren Gesellschaftsverständnis aus dem Paläolithikum stammt.
Du meinst, das es trotz immer wieder in Erscheinung tretender arbeitscheuer Verpisser, Laberbacken und Tagträumer sich doch hautpsächlich die Ansichten von denen durchgesetzt haben, die auch wirklich mal etwas machen und anpacken ? Na ein Glück.

Außerdem kenne ich kaum ernstzunehmende "Kreative", die die Tatsache anzweifeln, das es irgendwo einen Punkt gibt, wo jeder Mensch für sich selbst verantwortlich ist.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 02 November 2006, 17:29:31
Zitat von: "Thomas"

Außerdem kenne ich kaum ernstzunehmende "Kreative", die die Tatsache anzweifeln, das es irgendwo einen Punkt gibt, wo jeder Mensch für sich selbst verantwortlich ist.


Ja Thomas, Du hast völlig recht. Ich glaube sogar, dass jeder Mensch nur für sich selbst verantwortlich ist. Leider fühlen sich sehr viele Leute vor allem für das Leben anderer verantwortlich und wollen ihnen vorschreiben, wie sie zu leben haben.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 02 November 2006, 18:01:45
Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "Thomas"

Außerdem kenne ich kaum ernstzunehmende "Kreative", die die Tatsache anzweifeln, das es irgendwo einen Punkt gibt, wo jeder Mensch für sich selbst verantwortlich ist.


Ja Thomas, Du hast völlig recht. Ich glaube sogar, dass jeder Mensch nur für sich selbst verantwortlich ist. Leider fühlen sich sehr viele Leute vor allem für das Leben anderer verantwortlich und wollen ihnen vorschreiben, wie sie zu leben haben.

 :roll:
... wie oft noch?

Da Thomas gerade off ist übernehme ich mal seinen Part und antworte Dir. :P

Vorschreiben möchte ich Niemandem irgendwas. Nur soll auch keiner kommen und die Hand aufhalten. Solange ich es nicht bezahlen muss, ist mir egal wie andere leben.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 02 November 2006, 18:17:14
Danke collie. Das wollte ich doch hören. :)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: schwarze Katze am 02 November 2006, 20:10:16
Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "Black Russian"

Bei Planwirtschaft hat man die Menschen, die nicht gearbeitet haben, ins Gefängnis gesteckt


Ob man sie ins erst Gefängnis steckt oder erst verhungern lässt und sie dann ins Gefängnis steckt, wenn sie kriminell geworden sind, ist im Endeffekt nur viel umständlicher - aber keineswegs humaner.


jetzt übertreib mal nicht, ja.
Also verhungern tut hier in Deutschland keiner, und glaub mir, ich weiss, wovon ich rede, ich habe selbst einige Zeit von Stutze gelebt..man lebt armselig, aber hungern tut man nicht.
Gehungert habe ich später, aber es lag an meiner Essstörung :wink:

Und weder meine Eltern noch ich sind damlas kriminell geworden, obwohl wir erste Zeit in so einem richtigen Ghetto gelebt haben
Kriminell werden die Leute, weil sie Geld für Koks und Goldkettchen ausgeben wollen
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 02 November 2006, 20:42:46
Ja, Du hast völlig recht. Niemand muss verhungern. Es geht darum, dass dieselben Mechanismen herrschen: Es sollen Menschen vom erreichten Lebensstandard ausgeschlossen werden, der die Grundlage für ein faires Miteinander sein könnte. Dieser Ausschluss, auch als Drohung formuliert, führt dazu, dass Menschen eben nicht für sich selbst verantwortlich sein können, weil die erpresserischen Druckmittel von Menschen, die gerne Verantwortung für andere übernehmen (!) wollen, sie daran hindern.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 03 November 2006, 08:17:45
Zitat von: "colourize"

Da Thomas gerade off ist übernehme ich mal seinen Part und antworte Dir. :P

Vorschreiben möchte ich Niemandem irgendwas. Nur soll auch keiner kommen und die Hand aufhalten. Solange ich es nicht bezahlen muss, ist mir egal wie andere leben.
Ich hätt's nicht besser sagen können  8)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 03 November 2006, 08:26:42
Schön, dass Dein Weltbild für alle so klar und einfach ersichtlich ist. Ein paar Schaltkreise und ein Geldeinwurf, schon haben wir einen echten Thomas-Automaten.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 03 November 2006, 08:49:54
Zitat von: "Trakl"
Schön, dass Dein Weltbild für alle so klar und einfach ersichtlich ist. Ein paar Schaltkreise und ein Geldeinwurf, schon haben wir einen echten Thomas-Automaten.

Trakl ! Es ist erst kurz vor neun !  :shock: Schlafstörungen ?

Komisch übrigens, das du so lange und Erklärungen von mehreren Seiten benötigst, um dieses doch recht einfach zu verstehende Weltbild zu kapieren.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 03 November 2006, 09:01:31
Freu Dich doch, ich hatte immerhin noch Hoffnungen, es könnte doch mehr dahinterstecken.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 03 November 2006, 09:05:33
Zitat von: "Trakl"
Freu Dich doch, ich hatte immerhin noch Hoffnungen, es könnte doch mehr dahinterstecken.

Freu dich lieber, das nicht mehr dahintersteckt.Zumindest hack ich nicht aus Sadismus oder moralischen Gründen auf dem arbeitsscheuen Pack rum, sondern lediglich aus kühler Berechnung und Eigennutz.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 03 November 2006, 09:11:43
*seufz*
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 03 November 2006, 19:54:46
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Lilyanar"

Die Fächerwahl ist in heutigen Zeiten für die Chance des Erlangens eines Arbeitsplatzes herzlich irrelevant, da es kaum welche (Arbeitsplätze) gibt. ;)
Und ob man nun Tibetologie oder BWL studiert hat kratzt dann herzlich wenig.

Halte ich mal pauschal für Blödsinn.Airbus sucht gerade einige hundert Ingenieure.Keine Germanisten oder Soziologen.Such mal bei Stepstone&Co. nach den entsprechenden Berufsfeldern.

Jo, ich kann mir auch einzelne Angebote rauspicken, in denen nur z.B. Geisteswissenschaftler gesucht werden. Glaube kaum, dass ein Jurist oder BWL zum Beispiel für das Ausstellungsmanagement in der Hamburger Kunsthalle geeignet wäre.

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Lilyanar"
Fakt ist nur, dass durch den Mangel an Arbeitsplätzen immer höhere Qualifikationen erwartet werden, und wer Hochschulabsolvent ist, ist somit klar im Vorteil.
Naja, wer Hochschulabsolvent&fähig ist, ist klar im Vorteil.Ich bezweifel mal, das das ausnahmslos auf all' die Tagträumer zutrifft, die an Unis rumschlurfen.

Naja, wer nichts auf der Pfanne hat, natürlich eher nicht. :D
Da hilft dann auch kein Studium mehr.

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Lilyanar"
Also, prinzipiell habe ich gegen ein Grundeinkommen mal so garnichts einzuwenden. Allerdings sind von 800 Teuronen monatlich noch lange keine Studiengebühren finanziert und die 500 Euro pro Semester sind zudem auch nur der Einstieg. Das kann 2010 schon beträchtlich anders aussehen.

Bitte ?  :shock: Also wenn du mit 800EUR im Monat+Zusatzjobs, die du ja wohl ohnehin haben wirst nicht auskommst, machst du irgendwas falsch. Zumal es ja nicht wenige zu geben scheint, die das Studium trotz Studiengebühren und ohne Grundeinkommen gebacken zu kriegen scheinen.Und das sind nicht ausnahmslos Kinder megareicher Eltern.


Von zusätzlichen Nebenjobs war in meinem Posting keine Rede. Nun gut, sind es im besten Fall 500 Euro Studiengebühren je Semester (+Semesterbeitrag von 200 Euro, nicht zu vergssen), dann geht das mit dem 800€-Grundeinkommen vielleicht, wenn man jeden Tag Reis mit Kechtup isst, hofft, keine Heizungs- oder Stromnachzahlungen zu bekommen und sich keine Bücher kaufen zu müssen.
Und was die Nebenjobs anbelangt: Die Bachelor-Leute haben definitiv keine Zeit zum nebenher jobben. Pech gehabt? Und auf Bachelor und Master-Abschlüsse wird nun europaweit umgestellt. (Die haben so volle Stundenpläne, dass Dir die Ohren schlackern würden. Und in den Semesterferien sind Pflichtberufspraktika in Vollzeit vorgesehen)

Zitat von: "Trakl"
Und trotzdem: wenn jeder Grundeinkommen hat ist es auch gerecht zu sagen, dass nur diejenigen, die die Uni nutzen auch dafür zahlen.

Nenn mir einen guten Grund, warum man aus einem gesellschaftlich institutionalisierten und notwendigen Gut wie Bildung, die eine öffentliche Aufgabe ist, ein individuelles Problem machen sollte?

Zitat von: "Trakl"
Wer 800 Euro im Monat hat, kann 500 oder 2000 Euro pro Semester locker bezahlen. Man muss dann eben entscheiden, ob man eine normale oder eine Eliteuni will. In jedem Fall sind das Verbesserungen.

In Anbetracht der Umstellung auf Bachelor-und-Master- Abschlüsse müsstest Du Deine 800 Teuronen Grundgehalt beträchtlich aufstocken, damit alle die Möglichkeit haben (auch) eine Elite-Uni zu besuchen. Außerdem unterliegt der Zugang zu Nebenjobs ebenso der sozialen Dimension. Der Zugang ist ebenfalls nicht frei und gleich zugänglich für Jedermann und -frau. AusländerInnen sind beispielsweise zumeist deutlich benachteiligt, wenn es um Jobs geht (keine akzentfreie Aussprache z.B.).

Zitat von: "Trakl"
Der Staat kann sich dann tatsächlich die doch recht willkürlichen Subventionen zum Teil sparen, die Unis verlangen eben dann das, was sie wert sind.


Ja, und warum ist dem Staat die Bildung nichts mehr wert? Die Frage nach Studiengebühren ist eine Frage der Prioritäten. Wenn politischer Konsens ist, dass man sich aus der Verantwortung für vernünftige Bildung für alle ziehen sollte, dann ist das kein Problem leerer Staatskassen sondern eines mangelnden Bewusstseins dafür, wieviel der vorherrschenden Politik die Zukunft ihrer Kinder wert ist!
Amen und Ende.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 04 November 2006, 04:03:01
Sorry, Lilly, aber Du bist mir für diese Diskussion im Moment zu anti.
So findet man keine Lösung.
Aber wie heißt es so schön: Wer einen Hammer hat sieht überall Nägel ;-)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 04 November 2006, 10:57:21
Trakl:
Die Einführung eines Grundeinkommes halte ich für einen guten Vorschlag, sagen wir 1000€ pro Person. Dann aber nicht nur für die Leute, die irgendwann studieren wollen, sondern für alle. (Oder hattest Du das auch so gemeint?)
Und ja, ich sehe das durchaus auch als Problem an, dass da Steuergelder von Leuten reinfliessen, die nie studieren werden. Wie wäre es denn z.B. mit einer Reform des Steuersystems? Weil ich eben denke, dass Bildung nicht zu einem Einzelproblem degradiert werden sollte (siehe vorheriges Posting).
Ich bin durchaus gewillt, mich auf andere Meinungen einzulassen, schließlich hab ich die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen. Aber ich bin solange so "anti", bis ich von einer besseren Lösung tatsächlich überzeugt werde.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Bombe am 04 November 2006, 11:59:54
Zitat von: "Lilyanar"
Wie wäre es denn z.B. mit einer Reform des Steuersystems?

Dafür. 25% Steuern auf alles. Also, alles. Fertig.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: K-Ninchen am 04 November 2006, 14:51:15
Zitat von: "Bombe"
Zitat von: "Lilyanar"
Wie wäre es denn z.B. mit einer Reform des Steuersystems?

Dafür. 25% Steuern auf alles. Also, alles. Fertig.


Höhö... Dieses Eis für 1,00 Euro enthält 0,25€ Steuern. Welche wiederum 0,0625€ Steuern enthalten, welche wiederum 0,015625€ Steuern enthalten, welche wiederum 0,00390625€ Steuern enthalten, welche 0,0009765625€ Steuern enthalten...
...also wenn Steuern jetzt auch versteuert würden ;)

und das passt NICHT mehr auf einen Bierdeckel!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 04 November 2006, 16:29:24
Zitat von: "Lilyanar"
Trakl:
Die Einführung eines Grundeinkommes halte ich für einen guten Vorschlag, sagen wir 1000€ pro Person. Dann aber nicht nur für die Leute, die irgendwann studieren wollen, sondern für alle. (Oder hattest Du das auch so gemeint?)


Ja, natürlich für alle, immer und ohne Bedingung! Erst dann kann sich doch die Eigenverantwortlichkeit entwickeln.
Wer dann nur rumhängt kann weiterhin mit Verachtung gestraft werden, wenn's den Leuten so wichtig ist.
Und wer forschen und lehren will um jeden Preis, der kann das zumindest in den Geisteswissenschaften mit Grundeinkommen auch problemlos tun.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 06 November 2006, 08:35:07
Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Lilyanar"

Die Fächerwahl ist in heutigen Zeiten für die Chance des Erlangens eines Arbeitsplatzes herzlich irrelevant, da es kaum welche (Arbeitsplätze) gibt. ;)
Und ob man nun Tibetologie oder BWL studiert hat kratzt dann herzlich wenig.

Halte ich mal pauschal für Blödsinn.Airbus sucht gerade einige hundert Ingenieure.Keine Germanisten oder Soziologen.Such mal bei Stepstone&Co. nach den entsprechenden Berufsfeldern.

Jo, ich kann mir auch einzelne Angebote rauspicken, in denen nur z.B. Geisteswissenschaftler gesucht werden. Glaube kaum, dass ein Jurist oder BWL zum Beispiel für das Ausstellungsmanagement in der Hamburger Kunsthalle geeignet wäre.

Darum ging es nicht, sondern um das Gesamtangebot an bestimmten Jobs.Guck mal nach, wieviele BWLer, Juristen und Ingenieure gesucht werden.Und dann vergleich mal, wieviele Angebote du für Geisteswissenschaftler findest.Da wirst du rein Mengenmäßig einen gewaltigen Unterschied feststellen.Daraus würde ich folgern, das man (wenn man denn wirklich an Arbeit interessiert ist) doch schon genauer gucken sollte, was man studiert.

Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Lilyanar"
Also, prinzipiell habe ich gegen ein Grundeinkommen mal so garnichts einzuwenden. Allerdings sind von 800 Teuronen monatlich noch lange keine Studiengebühren finanziert und die 500 Euro pro Semester sind zudem auch nur der Einstieg. Das kann 2010 schon beträchtlich anders aussehen.

Bitte ?  :shock: Also wenn du mit 800EUR im Monat+Zusatzjobs, die du ja wohl ohnehin haben wirst nicht auskommst, machst du irgendwas falsch. Zumal es ja nicht wenige zu geben scheint, die das Studium trotz Studiengebühren und ohne Grundeinkommen gebacken zu kriegen scheinen.Und das sind nicht ausnahmslos Kinder megareicher Eltern.


Von zusätzlichen Nebenjobs war in meinem Posting keine Rede. Nun gut, sind es im besten Fall 500 Euro Studiengebühren je Semester (+Semesterbeitrag von 200 Euro, nicht zu vergssen), dann geht das mit dem 800€-Grundeinkommen vielleicht, wenn man jeden Tag Reis mit Kechtup isst, hofft, keine Heizungs- oder Stromnachzahlungen zu bekommen und sich keine Bücher kaufen zu müssen.
Und was die Nebenjobs anbelangt: Die Bachelor-Leute haben definitiv keine Zeit zum nebenher jobben. Pech gehabt? Und auf Bachelor und Master-Abschlüsse wird nun europaweit umgestellt. (Die haben so volle Stundenpläne, dass Dir die Ohren schlackern würden. Und in den Semesterferien sind Pflichtberufspraktika in Vollzeit vorgesehen)

Es ging um der Vergleich zwischen "jetzt" und dem fiktiven "dann".Momentan schaffen es du und die anderen Studenten ja auch irgendwie, über die Runden zu kommen.Wenn du nun dank Grundeinkommen 800 EUR mehr pro Monat hättest, könntes es ja nur besser sein, oder ?

Und das Studenten immer am jammern sind, wie schlimm doch alles ist, ist nichts neues, das ist vermutlich eine rein menschliche Eigenschaft.Auch wenn du gerade besonder zur Wehleidigkeit zu neigen scheinst  :wink: : Das Leben ist so teuer und die Bücher sind so teuer und das Studium ist so teuer und die Zeit ist so knapp und wird immer knapper und nach dem Studium hangelt man sich dann eh' nur von Praktikum zu Praktikum oder bekommt tatsächlich einen Job und hat plötzlich eine 50 oder 60-Stunden-Woche,u.s.w.Gern werden dann auch die eigenen Vorlieben zum angeblichen Allgemeingut erhoben, für die der Staat dann gefälligst zu sorgen hat.

Weißt du, das Studium haben vor dir schon Millionen deutsche erfolgreich abgeschlossen und es werden auch nach dir noch Millionen deutsche erfolgreich abschließen.Trotz Studiengebühren und sonstigem.

Und um auch mal ein bischen Anti zu sein : Wenn ihr ein vernünftiges Leben mit Kohle ohne Überarbeitung haben wollt, solltet ihr vieleicht einfach mal 'ne Ausbildung machen.Was, ihr wollt mehr vom Leben oder fühlt euch zu höherem bestimmt ? Tja, dann müßt ihr eben zusehen, wie ihr das hinbekommt.Wer das besondere will, muß auch das besonder leisten, und zu dieser Leistung gehört auch, das Studium trotz aller Wiedrigkeiten zu meistern.

Wie gesagt, wenn du etwas geregeltes, durchorganisiertes und bezahltes machen möchtest, mit dem man später auch noch beruflich etwas anfangen kann, dann mach 'ne Ausbildung.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 06 November 2006, 09:03:15
Zitat von: "Thomas"
Und um auch mal ein bischen Anti zu sein : Wenn ihr ein vernünftiges Leben mit Kohle ohne Überarbeitung haben wollt, solltet ihr vieleicht einfach mal 'ne Ausbildung machen.Was, ihr wollt mehr vom Leben oder fühlt euch zu höherem bestimmt ? Tja, dann müßt ihr eben zusehen, wie ihr das hinbekommt.Wer das besondere will, muß auch das besonder leisten, und zu dieser Leistung gehört auch, das Studium trotz aller Wiedrigkeiten zu meistern.

Wie gesagt, wenn du etwas geregeltes, durchorganisiertes und bezahltes machen möchtest, mit dem man später auch noch beruflich etwas anfangen kann, dann mach 'ne Ausbildung.

Aud Deiner Perspektive mag dieser Ratschlag vollkommen zutreffend zu sein, da Du offenbar ganz gut mit Deiner Berufsbiographie über die Runden kommst.
Leider gibt es auch hier eine Menge Gegenbeispiele. Um nur mal drei aus meinem Freundeskreis anzuführen:
Da ist einer, der hat zwei(!) abgeschlossene Berufsausbildungen (eine handwerkliche und eine im Medienbereich) und er findet in keinem der beiden Jobs die er erlent hat eine Stelle! Nun arbeitet er (ausbildungsfremd) als Briefzusteller. Und damit er über die Runden kommt, denn natürlich werden Postboten heute nicht mehr verbeamtet, und "ungelernte" schon mal gar nicht, arbeitet er von nachmittags bis abends noch als Aufsicht in ner Spielhölle.

Ein anderes Beispiel, auch aus meinem Freundeskreis: Dieser Betreffende hat Kommunikationselektroniker gelernt, aber entgegen allen Mutmaßungen sind die Jobangebote in seiner Sparte seit Jahren knapp. Er hat zwar was gefunden, aber das ist Außendienst und (dafür) eher schlecht bezahlt. Er kommt gerade so über die Runden, mit einer sehr kleinen Wohnung. Und muss häufig gegen Ende des Monats wg. Kohle rechnen.

Das dritte Beispiel ist jemand, der in der chemischen Industrie eine Ausbildung gemacht hat und danach einige Jahre in dem Beruf Erfahrung gesammelt hat. Entlohnt wurde grundsätzlich unter Tarif. Vor einem Dreivierteljahr ist dann der Standort in NRW geschlossen worden. Er hat dann das Angebot gekommen, an den Standort Hamburg zu wechseln, was aber nicht mit einer Lohnerhöhung gekoppelt war, geschweige denn mit einer Entlohnung nach Tarif. Umzug wurde auch nicht bezahlt.
Leider ist das Leben in Hamburg deutlich teurer als in dem Kaff in NRW, in dem er vorher gewohnt hat, und nun gibts am Ende des Monats trockenen Toast oder Reiss mit Ketchup. Trotz bezahlter Überstunden, die eh gekloppt werden müssen damit es irgendwie passt.

Was will ich mit diesen Einzelbeispielen aus meinem persönlichen Umfeld sagen? - Nun, die "fordistische" Arbeitsgesellschaft und mit ihr die Ausbildungsberufe (insb. in Industrie und Handwerk) scheinen in der Krise zu sein. Im Dienstleistungssektor scheints noch Arbeitsplätze zu geben, aber auch hier wird wird konsolidiert. Jedenfalls ist eine betriebliche Ausbildung keineswegs ein Garant für ein gutes Leben ohne Geldsorgen.

Stattdessen rufen die Experten das Zeitalter der sog. "Wissensgesellschaft" aus. Was da angeblich wichtig sei, ist Flexibilität und hohe Hochschulabsolventenzahlen. Jedenfalls hört man ständig, dass es in Deutschland zu wenig Uni-Absolventen gebe. Ob das für alle Studienrichtungen gleichermaßen gilt, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Dennoch scheint in Zeiten der EADS-Krise auch die Zukunft für Ingenieure ungewiss. Und Banken und Versicherungen konsolidieren massenweise ihre Belegschaftszahlen - Massenentlassungen von (auch diplomierten) Kaufleuten ist die Folge.

Zukunft also unklar - für Ausbildungs- wie Akademikerberufe. Aber tendenziell scheint eine möglichst hohe Bildung nicht verkehrt zu sein, jedenfalls suggerieren uns das die Arbeitsmarkt-Experten-Orakel. 8)
Ein Studienabschluss ist jedenfalls nicht gleichbedeutend mit "zu Höherem berufen fühlen", auch wenn einige Bildungsfetischisten in diesem Forum hier (ich denke da an Trakl oder Kenaz) gerne mit ihrem Spezialwissen kokettieren.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 06 November 2006, 09:36:18
Gut, ich könnte auch so einige Beispiele aus meinem persönlichen Umfeld hier aufführen, bei denen der Standard Berufsausbildung+Job ganz wunderbar funktioniert, und diese Beispiele sind nicht unbedingt in der Unterzahl.Gleichzeitig gibt es jede Menge Studenten, die seit ewigen Zeiten studieren und trotzdem auf keinen grünen Zweig kommen.

Ist also alles relativ.Und natürlich ist es so, das (höhere) Bildung nie verkehrt ist.Aber ich bin davon überzeugt, das Leute mit ausreichend Motivation und Ergeiz immer einen beruflichen Weg finden werden, egal ob traditionell über eine Ausbildung oder über ein Studium, und daran werden auch weitere Stolpersteine wie die Studiengebühr nicht viel ändern.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 06 November 2006, 15:27:52
BTW:
Und übrigens ist das sowieso bald alles egal, denn ausgewählt wird letztendlich nach ganz anderen Kriterien :

http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,446426,00.html

 :roll:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Sapor Vitae am 06 November 2006, 23:26:34
Zitat von: "Thomas"
BTW:
Und übrigens ist das sowieso bald alles egal, denn ausgewählt wird letztendlich nach ganz anderen Kriterien :

http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,446426,00.html

 :roll:

Hab das auch gerade gelesen und bin schlichtweg entsetzt. Wie kann sich so etwas Hirnrissiges, das förmlich nach Missbrauch schreit und schon so viel Leid angerichtet hat, in unserer Zeit ernsthaft in Erwägung gezogen werden?

S.V., absolut fassungslos
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Eisbär am 06 November 2006, 23:41:22
Zitat von: "Thomas"
BTW:
Und übrigens ist das sowieso bald alles egal, denn ausgewählt wird letztendlich nach ganz anderen Kriterien :

http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,446426,00.html

 :roll:
Tja, ein Buch über Psycho-Physiognomie steht dann beim Personaler gleich neben dem Handbuch der Graphologie...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 07 November 2006, 11:54:26
Zitat von: "Eisbär"

Tja, ein Buch über Psycho-Physiognomie steht dann beim Personaler gleich neben dem Handbuch der Graphologie...
Vermutlich gibt es unter Personalern genausoviele Schaumschläger wie unter Managern, Werbefachleuten, Unternehmensberatern, etc.Die sind auch ständig auf der suche nach dem heiligen Gral ihrer Branche und bei jedem neuen, egal wie bekloppten Trend sofort am Hurra-schreien und mitmachen  :roll:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 07 November 2006, 11:58:53
Zitat von: "Sapor Vitae"
Zitat von: "Thomas"
BTW:
Und übrigens ist das sowieso bald alles egal, denn ausgewählt wird letztendlich nach ganz anderen Kriterien :

http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,446426,00.html

 :roll:

Hab das auch gerade gelesen und bin schlichtweg entsetzt. Wie kann sich so etwas Hirnrissiges, das förmlich nach Missbrauch schreit und schon so viel Leid angerichtet hat, in unserer Zeit ernsthaft in Erwägung gezogen werden?

S.V., absolut fassungslos

*anschließ* :shock:[/color]
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 07 November 2006, 18:14:31
Man sieht, wie der Wirtschaftsfaschismus das Denken beeinflusst.

Der Wunsch nach Rationalisierung und Kategorisierung breitet sich in alle Bereiche aus.
Und weil Waren einen Hinweis auf der Verpackung haben, müssen das Menschen natürlich auch haben.

Dies ist also der neue Rassismus, mit dem der neue Faschismus arbeitet. Ist ja nur konsequent.

Lest doch mal, was die US-Army schon bereithält:

http://www.army.mil/usapa/epubs/pdf/r210_35.pdf

Und das Dokument ist nicht mal als vertraulich eingestuft.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 07 November 2006, 18:40:38
Zitat von: "Trakl"
Man sieht, wie der Wirtschaftsfaschismus das Denken beeinflusst.

Der Wunsch nach Rationalisierung und Kategorisierung breitet sich in alle Bereiche aus.
Und weil Waren einen Hinweis auf der Verpackung haben, müssen das Menschen natürlich auch haben.

Dies ist also der neue Rassismus, mit dem der neue Faschismus arbeitet. Ist ja nur konsequent.

Lest doch mal, was die US-Army schon bereithält:

http://www.army.mil/usapa/epubs/pdf/r210_35.pdf

Und das Dokument ist nicht mal als vertraulich eingestuft.

Was hat denn bitte der "Wirtschaftsfaschismus" mit dem Drang nach Rationalisierung und Kategorisierung zu tun?

Und wie definierst Du "Wirtschaftsfaschismus"?

...Und was hat das mit dem von dir verlinkten Dokument zu tun?
Ich finde es nicht schlimm, Häftlinge für niedere Arbeiten im Militär heranzuziehen. Irgendwer muss auch dort die Klos putzen und kochen; ist das denn so schlimm?
Ich finde es sogar gut, dass weniger schlimm Kriminelle aus den Bereich der Höchstkriminellen entfernt werden und so besser resozialisiert werden können. [/color]
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 07 November 2006, 19:09:58
Zitat von: "Killerqueen"
...Und was hat das mit dem von dir verlinkten Dokument zu tun?
Ich finde es nicht schlimm, Häftlinge für niedere Arbeiten im Militär heranzuziehen. Irgendwer muss auch dort die Klos putzen und kochen; ist das denn so schlimm?

Naja, "niedere Arbeiten" sagt ja schon aus dass es scheisse ist.
Bei den Prolls von der Armee als unterprivilegierter Untermensch das Scheisshaus auszulecken stell ich mir jedenfalls nicht gerade erquicklich vor, es sei denn man steht aus erotischen Motiven drauf.

Zitat von: "Killerqueen"

Ich finde es sogar gut, dass weniger schlimm Kriminelle aus den Bereich der Höchstkriminellen entfernt werden und so besser resozialisiert werden können. [/color]

Dass ausgerechnet die US Army ein geeigneter Ort zur Resozialisierung von Kriminellen darstellen soll, ist an Skurrilität wohl kaum zu überbieten.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 07 November 2006, 19:35:27
Zitat von: "colourize"
Naja, "niedere Arbeiten" sagt ja schon aus dass es scheisse ist.
Bei den Prolls von der Armee als unterprivilegierter Untermensch das Scheisshaus auszulecken stell ich mir jedenfalls nicht gerade erquicklich vor, es sei denn man steht aus erotischen Motiven drauf.

Wenn sie das nicht tun wollen, hätten sie sich das vielleicht überlegen sollen bevor sie straffällig wurden. Die Haft ist kein Erholungsurlaub! ;)

Zitat von: "colourize"
Dass ausgerechnet die US Army ein geeigneter Ort zur Resozialisierung von Kriminellen darstellen soll, ist an Skurrilität wohl kaum zu überbieten.

Es ist allemal besser, als weiterhin mit Schwerstverbrechern unter einem Dach zu wohnen!
Zudem ist die Army den Leuten nicht weisungsbefugt.[/color]
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Trakl am 08 November 2006, 02:19:38
Das Problem an der Sache ist: wo kommen die Häftlinge her? Und da bietet dieses Programm einige Möglichkeiten auch nach Kriegsrecht Terrorverdächtige einzusetzen. Die Grenze zum Arbeitslager ist schmal.

In Deutschland erhalten die Häftlinge für's Tütenkleben wenigstens einen angemessenen Lohn. Viele Arbeitsprogramme sind reine Resozialisierungsprogramme.
Damit erhöht man auch die Bereitschaft, auch in Zukunft ehrlich zu arbeiten. Wer im Lager ausgebeutet wird, wird sich sicherlich nicht nachher (falls er je wieder rauskommt) bedanken.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 08 November 2006, 09:39:17
Zitat von: "Trakl"
Das Problem an der Sache ist: wo kommen die Häftlinge her? Und da bietet dieses Programm einige Möglichkeiten auch nach Kriegsrecht Terrorverdächtige einzusetzen. Die Grenze zum Arbeitslager ist schmal.

Mag sein, das die Grenze schmal ist.Aber ich sehe das ähnlich wie Killerqueen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: schwarze Katze am 08 November 2006, 17:10:48
also diese Idee, die Häftlinge für solche Arbeiten einzusetzen, erinnert mich zu sehr an die GULAG
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Yann am 08 November 2006, 17:12:40
wusstet ihr das die gebuehren fuer langzeitstudis ab 2007 wegfallen?
dh die ollen alten zahlen das gleiche wie die jungen ambitionierten...

geile kiste... dann lass ich mir auch noch 7 jahre zeit ...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Silence2k am 08 November 2006, 17:58:56
Zitat von: "Yann"
wusstet ihr das die gebuehren fuer langzeitstudis ab 2007 wegfallen?
dh die ollen alten zahlen das gleiche wie die jungen ambitionierten...

geile kiste... dann lass ich mir auch noch 7 jahre zeit ...


Mach doch :P
ich will so schnell wie möglich fertig werden... Gebühren hin oder her... studieren macht eh kein Spass mehr unter diesen Randbedingungen...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Yann am 08 November 2006, 19:13:28
ganz ehrlich, ich weiß nicht wie mans anstellen kann 10 jahre an einem fach rumzugurken... ich will ja niemandem zu nah treten...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 09 November 2006, 00:49:36
Zitat von: "Yann"
wusstet ihr das die gebuehren fuer langzeitstudis ab 2007 wegfallen?

Ähm, woher hast Du das? Quelle? Und wo soll das sein?
Das halte ich für ein Gerücht.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 09 November 2006, 08:27:57
Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "Yann"
wusstet ihr das die gebuehren fuer langzeitstudis ab 2007 wegfallen?

Ähm, woher hast Du das? Quelle? Und wo soll das sein?
Das halte ich für ein Gerücht.

Völlig ohne Beweismittel meinerseits halte auch ich das für ein Gerücht.Weswegen sollte ausgerechnet für Langzeitstudenten die Studiengebühr wegfallen ? Genau zur verschreckung dieser war die Studiengebühr doch gedacht, egal wie realistisch die Umsetzung nun ist.

Zitat von: "Silence2k"
ich will so schnell wie möglich fertig werden... Gebühren hin oder her... studieren macht eh kein Spass mehr unter diesen Randbedingungen...

Soll studieren Spass machen ? Vom Prinzip her dürfte es nicht zu viel Spass machen, damit die Leutie sich damit nicht länger als nötig aufhalten.Ein Studium ist schließlich keine Vergnügungsreise, um die Studenten bei Laune zu halten  :wink:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Eisbär am 09 November 2006, 22:53:24
Zitat von: "Thomas"
Soll studieren Spass machen ? Vom Prinzip her dürfte es nicht zu viel Spass machen, damit die Leutie sich damit nicht länger als nötig aufhalten.Ein Studium ist schließlich keine Vergnügungsreise, um die Studenten bei Laune zu halten  :wink:
Ist jemand, der keinen Spaß hat bei der Arbeit Deiner Ansicht nach auch besser?


Sorry, aber das ist Blödsinn, wenn mir ein Studium kein Spaß macht, dann bin ich da falsch.
Natürlich sind auch andere Faktoren wichtig für ein Studium oder ein Job, aber Spaß muß dabei sein.




Thomas, Dein Sinn für wirtschaftliche Ausbildung hin und her.
Nur mit Ausbildung ist für die Gesamtwirtschaft langfristig kein Blumentopf zu gewinnen.
Wir brauchen mehr Bildung, nicht mehr Ausbildung. Und das ist kein feiner, sondern ein großer Unterschied!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 09 November 2006, 23:02:00
Zitat von: "Eisbär"
Nur mit Ausbildung ist für die Gesamtwirtschaft langfristig kein Blumentopf zu gewinnen.
Wir brauchen mehr Bildung, nicht mehr Ausbildung. Und das ist kein feiner, sondern ein großer Unterschied!

Das seh ich auch so. (http://www.schwarzes-hamburg.com/viewtopic.php?t=5343)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 10 November 2006, 08:24:43
Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "Thomas"
Soll studieren Spass machen ? Vom Prinzip her dürfte es nicht zu viel Spass machen, damit die Leutie sich damit nicht länger als nötig aufhalten.Ein Studium ist schließlich keine Vergnügungsreise, um die Studenten bei Laune zu halten  :wink:
Ist jemand, der keinen Spaß hat bei der Arbeit Deiner Ansicht nach auch besser?

Sorry, aber das ist Blödsinn, wenn mir ein Studium kein Spaß macht, dann bin ich da falsch.
Natürlich sind auch andere Faktoren wichtig für ein Studium oder ein Job, aber Spaß muß dabei sein.

Ich meinte damit in erster Linie, das das allgemeine Studentenleben mit all seinen Unregelmäißgkeiten und Möglichkeiten zum Müßiggang nicht zu sehr gefallen soll.Es gibt ja jetzt schon genug Berufsstudenten, den diese ganze studentische Lebensart so gut gefällt, das sie das ganze am liebsten bis zur Rente fortsetzen wollten.

Sprich, man sollte sämtliche Umstände des Studierens auch nicht zu angenehm machen.Das heißt nicht, das man den Studenten vorsätzlich das Leben schwer macht, aber eben auch nicht, das man ihnen ein rundum-Wohlfühlkosmos bietet, den sie bei Gefallen nicht mehr verlassen müssen.

Zitat von: "Eisbär"
Nur mit Ausbildung ist für die Gesamtwirtschaft langfristig kein Blumentopf zu gewinnen.
Wir brauchen mehr Bildung, nicht mehr Ausbildung. Und das ist kein feiner, sondern ein großer Unterschied!

Kommt auf die Definition an.Was würdest du (auf das studentische bezogen) in Bildung und was in Ausbildung unterteilen ?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Eisbär am 10 November 2006, 15:52:10
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Eisbär"
Nur mit Ausbildung ist für die Gesamtwirtschaft langfristig kein Blumentopf zu gewinnen.
Wir brauchen mehr Bildung, nicht mehr Ausbildung. Und das ist kein feiner, sondern ein großer Unterschied!

Kommt auf die Definition an.Was würdest du (auf das studentische bezogen) in Bildung und was in Ausbildung unterteilen ?
Grob gesagt:
Jemand der nur ausgebildet ist, hat ganz klare Grenzen in seinen Fähigkeiten und Kenntnissen.
So ein moderner Bachelor-Absolvent hat Fähigkeiten und Kenntnisse in seinem Fachbereich. Aber nicht darüber hinaus.
Und gerade wenn es um Wissenschaft, Forschung und Entwicklung geht, muß man auch interdisziplinär denken können.
Mal davon abgesehen, daß die Kultur auf der Strecke bleibt.

Um mal ein Beispiel aus Deiner Branche zu nehmen: Was taugt jemand, der zwar sehr gute Kenntnisse von Software-Programmierung hat, aber null Ahnung von Hardware und noch weniger von den Anwendern und was die erwarten?


Natürlich brauchen wir Ingenieure, Chemiker, Techniker, Mathematiker, Physiker usw.
Aber die sollten auch wissen, wofür sie das wissen. Und wie sie ihre Disziplinen kombinieren. Und sie sollten wissen, wer Kant und Goethe waren, Lessing und Aristoteles, John Lennon und Konrad Adenauer, Willy Brand und Keith Richards, uv.a.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 12 Dezember 2006, 23:57:49
Und es geht weiter!

Mittwoch, den 13.12. (heute!)findet um 16 Uhr eine hamburgweite Demonstration aller Hochschulen statt.

Das Motto:
500 Euro? Schöne Bescherung! Für Solidarität und freie Bildung. Studiengebühren boykottieren!

Route: Campus der Universität Hamburg, Grindelhof, Grindelallee, Edmund-Siemers-Allee, Dammtor (Höhe Dammtor-Bahnhof Treffpunkt mitDemozug der HAW), Dammtordamm, Gänsemarkt, Valentinskamp, Caffamacherreihe, Fuhlentwiete, Axel-Springer-Platz, Große Bleichen, Jungfernstieg.

Auftaktveranstaltung: Dammtor
Abschlusskundgebung: Jungfernstieg

 Zur Teilnahme rufen folgende Hochschulen auf: TU-Harburg, HfBK, HAW, HCU, Universität Hamburg.
Reden und mit aufrufen werden die SchülerInnenkammer Hamburg (SKH), die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und die vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) sowie das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS).

www.nordstreik.de.vu/izs



Und morgen gehts gleich weiter:

Auch Niedersachsen schläft nicht: Donnerstag, 14.12.2006
Gemeinsam gegen Gebühren -für freie Bildung !

Auftaktkundgebung + Demo durch die Innenstadt!
"Wir müssen unseren Protest an die Öffentlichkeit tragen. Wir wollen
zeigen, dass Studiengebühren nicht nur uns betreffen, sondern auch
weite Teile der Bevölkerung.
Der Kampf um Bildung kann nicht ohne öffentliche Unterstützung
gewonnen werden. Bildungsselektion ist unzumutbar!
Es ist an der Zeit etwas zu ändern, denn so kann es nicht weitergehen.
Die Zustände sind schlimm und wer schweigt, anstatt zu Handeln, befürwortet
diese. Die Politik muss einsehen, dass man Menschenrechte nicht
ohne Widerstand kürzen kann.
Unsere Zukunft steht auf dem Spiel. Wer soll etwas ändern, wenn nicht wir?
Kommt alle, kommt zahlreich und mobilisiert jede/n den ihr kennt!
Folgende Gruppen unterstüzen unseren Aufruf:
AK-Gebuehrenboykott(.de), AStA der TU BS
Wann? 14.12.06, um 16 Uhr
Wo? Forumsplatz der TU Braunschweig (Altgebäude, Pockelstraße)"

Quelle: Flyer auf *www.ak-gebuehrenboykott.de*
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 13 Dezember 2006, 08:24:04
Zitat von: "Lilyanar"
Wir wollen
zeigen, dass Studiengebühren nicht nur uns betreffen, sondern auch
weite Teile der Bevölkerung.

 :oehm:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: SoylentHolger am 13 Dezember 2006, 08:32:41
Was ich nicht nachvollziehen kann ist, dass regulär Studierende (also keine Langzeitstudenten) auf einmal zahlen müssen. Hat man bei Studienbeginn durchs Einschreiben nicht so etwas wie einen Vertrag unterschrieben, durch den sich die Hochschule verpflichtet zu bestehenden Konditionen zu lehren? Ist das dann kein Vertragsbruch, wenn dann bei "normalen" Studenten im laufenden Studium Gebühren erhoben werden? Warum beginnt das nicht einfach mit der nächsten Welle von Erstsemestern? Andererseits wurde bei mir damals auch rückwirkend die Diplomprüfungsordnung geändert, anscheinend dürfen die alles.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 13 Dezember 2006, 21:30:50
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Lilyanar"
Wir wollen
zeigen, dass Studiengebühren nicht nur uns betreffen, sondern auch
weite Teile der Bevölkerung.

 :oehm:


Wen betrifft's, abgesehen von StudentInnen:

1. Eltern:
..betrifft es fast noch am Meisten. Und dann wird gejammert, dass zu wenig Kinder geworfen werden.

2. SchülerInnen:
...weil dies angehende StudentInnen sein könnten.

3. DozentInnen + ProfessorInnen:
...dies folgt einem einfachen marktwirtschaftlichen Prinzip 8):
bei einer sinkenden Nachfrage nach Hochschulbildung, was durch Teuerung des Produktes eintritt, sinkt auch das Angebot. Das bedeutet, dass ökonomisch augenscheinlich unrentable Studiengänge dicht gemacht werden, und damit auch die DozentInnen + ProfessorInnen des jeweiligen Fachbereichs arbeitslos werden, weil sie nicht mehr gebraucht werden.

4. ArbeitgeberInnen + Gesellschaft:
...die Kombination von Studiengebühren und der neu eingeführten Schmalspurabschlüsse (Bachelor of Brots Administration) produziert im Wesentlichen hörige, zeitdisziplinierte unselbstständige Dienende, keine Führungsqualitäten.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Eisbär am 13 Dezember 2006, 22:07:41
Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Lilyanar"
Wir wollen
zeigen, dass Studiengebühren nicht nur uns betreffen, sondern auch
weite Teile der Bevölkerung.

 :oehm:


Das hat die Kanzlerin doch heute mit dem Wulff und dem Wowereit so schön bei Phönix im Interview gesagt:
Die Länder sollen jetzt jährlich 1,3Mrd. mehr € für die Universitäten und Hochschulen bekommen (DEINE Steuergelder). Der Grund: Es sollen mehr Kapazitäten für mehr Studierende geschaffen werden, denn momentan sinken die Studentenzahlen, es gibt aber eh eigentlich zuwenige Studenten.

Es werden also Deine Steuergelder rausgeschmissen, um mehr Studenten zu bekommen, dabei sinken die Studentenzahlen u.a. wegen der Studiengebühr so stark.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 13 Dezember 2006, 22:13:24
Zitat von: "Lilyanar"


Wen betrifft's, abgesehen von StudentInnen:

1. Eltern:
..betrifft es fast noch am Meisten. Und dann wird gejammert, dass zu wenig Kinder geworfen werden.

Wieso betrifft es Eltern ? Weil die für ihre Studentenkinder evtl. noch mehr Löhnen müssen durch direkte finanzielle Unterstützung  ? Müssen sie im Notfall halt mal nein sagen.
Und Akademiker sind bekanntlich allgemein sehr zurückhaltend, was die Fortpflanzung anbelangt, ich glaube kaum, das Studiengebühren daran deutlich etwas ändern, weder in die eine noch in die andere Richtung.

Zitat von: "Lilyanar"
2. SchülerInnen:
...weil dies angehende StudentInnen sein könnten.

Sagen wir eher : angehende Studenten könnte es interessieren.Die ordne ich aber unter "Studenten&co." mit ein.

Zitat von: "Lilyanar"
3. DozentInnen + ProfessorInnen:
...dies folgt einem einfachen marktwirtschaftlichen Prinzip 8):
bei einer sinkenden Nachfrage nach Hochschulbildung, was durch Teuerung des Produktes eintritt, sinkt auch das Angebot. Das bedeutet, dass ökonomisch augenscheinlich unrentable Studiengänge dicht gemacht werden, und damit auch die DozentInnen + ProfessorInnen des jeweiligen Fachbereichs arbeitslos werden, weil sie nicht mehr gebraucht werden.

Naja, die paar Arbeitlosen mehr werden wir auch noch verkraften.Was kosten den Staat den der laufende Betrieb von solchen Träumerstudiengängen ? Vermutlich deutlich mehr.Ich halte nicht viel davon, etwas nur deswegen zu finanzieren, damit dort möglichst viele Leute Arbeit bekommen.Dann sollten wir lieber wieder Post, Telekom, etc. komplett verstaatlichen und mit neu ernannten Lebenszeitbeamten vollstopfen.Da haben weite Teile der Bevölkerung mehr von.

Zitat von: "Lilyanar"
4. ArbeitgeberInnen + Gesellschaft:
...die Kombination von Studiengebühren und der neu eingeführten Schmalspurabschlüsse (Bachelor of Brots Administration) produziert im Wesentlichen hörige, zeitdisziplinierte unselbstständige Dienende, keine Führungsqualitäten.

Haha ! Wie viele selbstbewußte Führungspersönlichkeiten mehr produziert eine Uni denn momentan, insbesondere in den geisteswissenschaftlichen  Bereichen ? Sorry, entweder jemand hat Elan&Power oder eben nicht, das lernt man nicht an der Uni.

Also alles in allem mal wieder die übliche zusammengebastelte Gebührengegner-Propaganda, die außer Studenten kaum einer hören will.

Und von den betroffenen "weiten Teilen der Bevölkerung" ist das auch noch weit entfernt.

Die wenigsten bekommen im Leben etwas Geschenkt, aber irgendwie habe ich den Eindruck, das die Studenten immer am lautesten jammern, wie beschissen es ihnen doch geht.Nervt langsam.

Hier auch so ein Beispiel :

http://www.neon.de/kat/wissen/ausbildung/studiengebuehren/171009.html

Der Kritik, die dort zu diesem Artikel geäußert wird, kann ich mich anschließen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Lilyanar am 13 Dezember 2006, 22:45:37
Zitat von: "Thomas"

Wieso betrifft es Eltern ? Weil die für ihre Studentenkinder evtl. noch mehr Löhnen müssen durch direkte finanzielle Unterstützung  ? Müssen sie im Notfall halt mal nein sagen.

Jau. "Nee Kind, studieren ist nicht. Pech gehabt."

Zitat
Und Akademiker sind bekanntlich allgemein sehr zurückhaltend, was die Fortpflanzung anbelangt, ich glaube kaum, das Studiengebühren daran deutlich etwas ändern, weder in die eine noch in die andere Richtung.

Darin sind wir uns ausnahmsweise einig - diese Veränderungen wären marginal, schätze ich. Es ging mir aber nicht nur um Akademiker, sondern um alle möglichen Menschen, die überlegen, Kinder in die Welt zu setzen (oder dies vielleicht bereits getan haben, aber sich dreimal überlegen, ob ihr Kind studieren kann oder nicht).

Zitat

Was kosten den Staat den der laufende Betrieb von solchen Träumerstudiengängen ? Vermutlich deutlich mehr.Ich halte nicht viel davon, etwas nur deswegen zu finanzieren, damit dort möglichst viele Leute Arbeit bekommen.Dann sollten wir lieber wieder Post, Telekom, etc. komplett verstaatlichen und mit neu ernannten Lebenszeitbeamten vollstopfen.Da haben weite Teile der Bevölkerung mehr von.

Hier zu Deinen Träumerstudiengängen:  http://www.heise.de/newsticker/meldung/82304


Zitat

Also alles in allem mal wieder die übliche zusammengebastelte Gebührengegner-Propaganda, die außer Studenten kaum einer hören will.

Na, Du schriest danach, sie hören zu wollen ;)

Zitat
Die wenigsten bekommen im Leben etwas Geschenkt, aber irgendwie habe ich den Eindruck, das die Studenten immer am lautesten jammern, wie beschissen es ihnen doch geht.Nervt langsam.


"Jaja, damals im Kriege, mein Kind, da hatte ich kaum was zu essen, deswegen sollst Du gefälligst auch mindestens hungern!" :roll:
Thomas, es gibt auch noch zig andere Ungerechtigkeiten auf diesem Planeten, zudem liegen diese immer im Auge des Betrachters. Das ist mir völlig klar, aber ein ziemlich schwaches Argument, sich nicht gegen die Einführung von Studiengebühren zu wehren.
Zudem steht es Dir völlig frei, Dich über Deine Situation zu beschweren (öffentlich, teil-öffentlich oder privat, je nach Lust und laune), diese zu bekämpfen oder es eben auch bleiben zu lassen, ganz wie dies andere Gesellschaftsschichten/-gruppen auch tun könnten. Beweg Deinen Arsch doch auch mal, anstatt Dich darüber aufzuregen, dass andere das tun und Deine speziellen Interessen nicht vertreten. *schnarch*
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: SoylentHolger am 14 Dezember 2006, 08:11:46
Ich bekomme langsam den Eindruck, dass Thomas sich ohne Diplom minderwertig vorkommt =)
Und in der zukünftigen Aufteilung der Gesellschaft

Diplomierte

























Rest <- wird Thomas hier landen! Es lebe "Brave New World"  und die Elitenbildung! Alpha doppelplus vor :\o/:

 :wink:  :wink:  :wink:  :wink:  (reicht das um als Ironie verstanden zu werden?)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: sober am 14 Dezember 2006, 08:46:07
Ich steh der Studiengebührensache ja eher etwas zweigeteilt gegenüber. Zum einen kenn/kannte ich genug Leute, denen nen bisschen Druck mal ganz gut getan hätte, um ihr Studium wenigstens irgendwann mal zu beenden. Ebenso die "Ich weiss nicht was ich werden will, also wechsel ich solange das Studium, bis ich was gefunden hab". Auf der anderen Seite seh ich aber die Kosten, die für meine Freundin entstehen, die gerade kurz vor der Diplomarbeit steht und in meinen Augen eigentlich genau das ist, was man sich als Student erhoffen kann: Lernt, je nach Arbeitssituation 3-7 Tage die Woche und geht den Rest in der Arbeitsgruppe schaffen, wo sie ihre Diplomarbeit machen wird.
In meinen Augen ist die Studiengebühr von der Grundidee, bzw. von dem Grund, der angegeben wird, in meinen Augen berechtigt, die Umsetzung aber mal wieder unter aller Sau.

Zitat
Hier zu Deinen Träumerstudiengängen: http://www.heise.de/newsticker/meldung/82304

Problematisch bei sowas seh ich immer: Die Zeiten, in denen man Studiert haben muss, um was zu können sind vorbei. Sicherlich gibt es noch genug Jobs, wo "definiertes Wissen" gefordert ist (Medizin, Jura etc.) aber bei vielem anderen halten sich halt immernoch viel zu viele Firmen lieber an Zetteln als an Skills fest.
Nehmen wir mal ein recht unübliches Beispiel: Eisbär
Eisbär studiert, wenn ich das alles richtig mitbekommen hab, einen Studiengang dessen Namen ich nicht weis, bei dem am ende aber zukünfitge Kapitäne bei rauskommen ( übrigens DER Studiengang, wo du definitiv nen Job hast. Nen Kollege hat gerade, obwohl er sich noch im ersten Jahr befindet, seinen Vertrag für danach unterschrieben, denn bis 2010 oder so, werden zigtausen Kapitänsplätze unbesetzt sein).
Von den Kapitänen wird ja nun nen recht großes Maß an wissen vorrausgesetzt und im Grunde ist es auch bissel wichtiger, daß ein Kapitän weiß, was er tut, als ein Programmierer z.b. Trotzdem würd ich behaupten, daß ein Mensch, der vielleicht die letzten 8 Jahre mit seinem Dad zusammen jährlich 8 Monate auf See abgerissen hat, ihm dabei städing über die Schulter schaute, somit den Alltag eines Kapitäns definiv besser kennt als jeder Studienabgänger, definitiv fähig, so einen Job zu übernehmen. Bissel abstruses Beispiel, und vorallem in anderen Jobbereichen definitv eher möglich und vorallem leichter zu überprüfen, aber das Festhalten an Dokumenten wird in meinen Augen noch immer viel zu groß geschrieben.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 14 Dezember 2006, 08:58:00
Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "Thomas"

Wieso betrifft es Eltern ? Weil die für ihre Studentenkinder evtl. noch mehr Löhnen müssen durch direkte finanzielle Unterstützung  ? Müssen sie im Notfall halt mal nein sagen.

Jau. "Nee Kind, studieren ist nicht. Pech gehabt."

Und ? So ist das in vielen anderen Bereichen des Lebens auch, warum sollte es immer ausgerechnet den Studenten besser gehen ? Ich hätte z.B auch gerne eine 8-Stunden-Woche bei meinem jetzigen Gehalt.Leider finde ich aber keinen Arbeitgeber, der das mitmacht.Muß ich auch mit leben.

Man kann natürlich auch so eine eingeschränkte Sicht haben, das man ein Studium als Standard sieht und alle, die diesen Standard nicht erfüllen eh' gesellschaftlich nur für halbe Menschen hält.Das deckt sich aber nicht mit der Realität und so würde ich in diesem Fall eher die Sichtweise neu justieren als die Studienrahmenbedingungen.

Zitat von: "Lilyanar"
Es ging mir aber nicht nur um Akademiker, sondern um alle möglichen Menschen, die überlegen, Kinder in die Welt zu setzen (oder dies vielleicht bereits getan haben, aber sich dreimal überlegen, ob ihr Kind studieren kann oder nicht).

Das halte ich für ebenso blödsinnig.Wenn ich Kinder in die Welt setzten will, mache ich das doch nicht davon abhängig, wie die Studienrahmenbedingungen für die in zwanzig Jahrten vieleicht mal aussehen  :crazy:

Bei solchen Argumenten wird mal wieder deutlich, in was für einem eigenen, abgeschlossenem Mikrokosmos viele Studenten leben : "Meine Welt, das ist die Uni.Ob es außerhalb davon noch etwas gibt ?"  :roll:

Zitat von: "Lilyanar"
Hier zu Deinen Träumerstudiengängen:  http://www.heise.de/newsticker/meldung/82304

Da steht etwas von "22.000 offene Ingenieursstellen in Deutschland ".Träumerstudiengängen sind für mich etwas anderes.


Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "Thomas"

Also alles in allem mal wieder die übliche zusammengebastelte Gebührengegner-Propaganda, die außer Studenten kaum einer hören will.

Na, Du schriest danach, sie hören zu wollen ;)

Ach so, wurden die extra für mich schnell zusammengeschraubt ?  :wink:


Zitat von: "Lilyanar"

"Jaja, damals im Kriege, mein Kind, da hatte ich kaum was zu essen, deswegen sollst Du gefälligst auch mindestens hungern!" :roll:
Thomas, es gibt auch noch zig andere Ungerechtigkeiten auf diesem Planeten, zudem liegen diese immer im Auge des Betrachters. Das ist mir völlig klar, aber ein ziemlich schwaches Argument, sich nicht gegen die Einführung von Studiengebühren zu wehren.
Zudem steht es Dir völlig frei, Dich über Deine Situation zu beschweren (öffentlich, teil-öffentlich oder privat, je nach Lust und laune), diese zu bekämpfen oder es eben auch bleiben zu lassen, ganz wie dies andere Gesellschaftsschichten/-gruppen auch tun könnten. Beweg Deinen Arsch doch auch mal, anstatt Dich darüber aufzuregen, dass andere das tun und Deine speziellen Interessen nicht vertreten. *schnarch*

Das hast du falsch aufgefaßt.Mir geht es gut, ich habe eigentlich keinen Grund zu jammerm (auch wenn sich Gründe bei ausreichend Nachdenken natürlich immer finden ließen, bei wem ist das nicht so, wir sind schließlich alle Deutsche =) )

Ich habe nur geäußert, das die Studenten immer besonders oft, laut und lange Jammern, so das man den Eindruck gewinnen könnte, das es keiner Gruppe auf diesem Planeten schlechter geht als der deutschen Studentenschaft.

Und, in der Tat : Bevor man den Studenten das Leben weiter erleichtert, gibt es wirklich X andere Probleme, die man in diesem Staat angehen könnte.

Zitat von: "Soylent Holger"
Ich bekomme langsam den Eindruck, dass Thomas sich ohne Diplom minderwertig vorkommt  =)
Das wird mir immer mal wieder vorgehalten, von wegen Neid und so.Nur leider kenne ich bis jetzt keinen Studenten bzw. Ex-Studenten, dem es weder materiell noch von der Lebenszufriedenheit her besser geht als mir.Also sehe ich den Neidkern nicht so ganz  :wink:

Noch mal zur Info : Ich würde die Studienbedingungen auch anders regeln : Ein gebührenfreies Grundstudium während der Regelstudienzeit, wobei die Regelstudienzeit von Experten der heutigen Lage vieler Studenten angepaßt wird, so das man es auch mit  Nebenjob schafft, in dieser Regelstudienzeit fertig zu werden.Danach gerne saftige Studiengebühren, die wirklich den Zweck des Abschrecken erfüllen sollen.

Aber bei der momentanen Anti-gebührenaktion scheint mir viel zu deutlich durch, das sich nur ein paar Berufsstudenten ihr schlurfiges Studienbiotop nicht durch Gebühren, Bachelor, etc. kaputt machen lassen wollen, damit sie ihren Selbsverwirklichungstrip möglichst bequem weiter fahren können.Und dafür hab' ich nicht viel übrig.

Zitat von: "sober"
Problematisch bei sowas seh ich immer: Die Zeiten, in denen man Studiert haben muss, um was zu können sind vorbei

Eben, aber genau das wollen gewisse Überzeugungstudenten nicht glauben.Für die hängt alles, was einen Menschen an Fähigkeiten ausmacht, einzig und allein von der schulischen Ausbildung, insbesondere dem Studium ab.Und das ist eben falsch.Elan, Power, Interesse, Begeisterungsfähigkeit, Durchsetzungsfähigkeit, etc. sind Dinge, die man nicht Studieren kann.die hat man oder eben auch nicht.Und wenn man sie nicht hat, hilft einem auch kein kostenloses (Langzeit)studium.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: sober am 14 Dezember 2006, 09:13:37
Auch wenn mir das nach all den Posts von Thomas echt schwerfällt, aber mit

Zitat
Noch mal zur Info : Ich würde die Studienbedingungen auch anders regeln : Ein gebührenfreies Grundstudium während der Regelstudienzeit, wobei die Regelstudienzeit von Experten der heutigen Lage vieler Studenten angepaßt wird, so das man es auch mit Nebenjob schafft, in dieser Regelstudienzeit fertig zu werden.Danach gerne saftige Studiengebühren, die wirklich den Zweck des Abschrecken erfüllen sollen.


Exakt das, spiegelt meine Sicht auf die Dinge wieder.
Es kommen dann immer wieder "Recht auf Wissen" und andere Schlagwörter, was ja auch alles schön und gut ist, aber solange Lehren nunmal Geld kostet, kann man davon nicht unendlich kostenfrei anbieten. Man könnte das ganze sicherlich strecken, in dem man den Sesselpupsern in der Regierung und vorallem danach bissel Geld abzwackt, oder einfach bissel weniger in Rüstung etc steckt, aber vom Grundtenor seh ich es genau wie von Thomas oben beschrieben: Regelstudienzeit an das Heute anpassen, so wählen, daß ein typischer Studijob machbar ist (gibt da ja so maximale Stunden, die gearbeitet werden dürfen etc) und danach Leute, die einfach kein Bock haben/hatten, für ihre Faulheit bezahlen lassen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 14 Dezember 2006, 10:47:30
Thema Langzeitstudenten: Ich seh nicht, warum man die "Langzeitstudenten" extra finanziell benachteiligen sollte. Kann nämlich jedem Einzelnen vollkommen egal sein, was die Anderen aus ihrem Leben machen und wie lange sie studieren. Dafür fühle ich mich nicht verantwortlich.

Btw. sehen das unsere Politiker genauso. Über Gebühren für "Langzeitstudenten" redet nämlich schon seit langem Keiner mehr. Diese Diskussion ist vor einigen Jahren aufgekommen, um nach dem "teile-und-herrsche-Prinzip" generell in Universitäten über Studiengebühren reden zu können und nicht gleich Eier an den Kopf zu kriegen. In meinen Augen war die Diskussion um "Bummelstudenten" und "Langzeitstudiengebühren" ein reines Täuschungsmanöver.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: sober am 14 Dezember 2006, 11:04:03
Zitat von: "colourize"
Thema Langzeitstudenten: Ich seh nicht, warum man die "Langzeitstudenten" extra finanziell benachteiligen sollte. Kann nämlich jedem Einzelnen vollkommen egal sein, was die Anderen aus ihrem Leben machen und wie lange sie studieren. Dafür fühle ich mich nicht verantwortlich.

Naja, ich sehe schon, daß es mich persönlich betrifft, denn derjenige kostet nunmal Geld und Teile dieses Geldes wird mir jeden Monat vom Gehalt abgenommen.
Langzeitstudent ist da sicherlich keiner, der nen Semester oder 2 Über der Regelstudienzeit liegt, aber ich finde, jemand, der nach 10-15 Jahren Studium noch immer meint, er müsste auf Staatskosten rumdengeln, sollte sich halt wenigstens ein bisschen dran beteiligen.
Dafür müssten die Studiengebühren aber auch irgendwie da ankommen, wofür sie da sind.
Denn lernen und Forschen kann man auch nachdem man über das Diplom hinweggekommen ist.

Zitat
Btw. sehen das unsere Politiker genauso. Über Gebühren für "Langzeitstudenten" redet nämlich schon seit langem Keiner mehr. Diese Diskussion ist vor einigen Jahren aufgekommen, um nach dem "teile-und-herrsche-Prinzip" generell in Universitäten über Studiengebühren reden zu können und nicht gleich Eier an den Kopf zu kriegen. In meinen Augen war die Diskussion um "Bummelstudenten" und "Langzeitstudiengebühren" ein reines Täuschungsmanöver.

Da hast du wohl leider recht.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 14 Dezember 2006, 11:44:38
Zitat von: "sober"
Zitat von: "colourize"
Thema Langzeitstudenten: Ich seh nicht, warum man die "Langzeitstudenten" extra finanziell benachteiligen sollte. Kann nämlich jedem Einzelnen vollkommen egal sein, was die Anderen aus ihrem Leben machen und wie lange sie studieren. Dafür fühle ich mich nicht verantwortlich.

Naja, ich sehe schon, daß es mich persönlich betrifft, denn derjenige kostet nunmal Geld und Teile dieses Geldes wird mir jeden Monat vom Gehalt abgenommen.
Langzeitstudent ist da sicherlich keiner, der nen Semester oder 2 Über der Regelstudienzeit liegt, aber ich finde, jemand, der nach 10-15 Jahren Studium noch immer meint, er müsste auf Staatskosten rumdengeln, sollte sich halt wenigstens ein bisschen dran beteiligen.
Dafür müssten die Studiengebühren aber auch irgendwie da ankommen, wofür sie da sind.
Denn lernen und Forschen kann man auch nachdem man über das Diplom hinweggekommen ist.

Sehe ich auch so.

Zitat von: "sober"
Zitat
Btw. sehen das unsere Politiker genauso. Über Gebühren für "Langzeitstudenten" redet nämlich schon seit langem Keiner mehr. Diese Diskussion ist vor einigen Jahren aufgekommen, um nach dem "teile-und-herrsche-Prinzip" generell in Universitäten über Studiengebühren reden zu können und nicht gleich Eier an den Kopf zu kriegen. In meinen Augen war die Diskussion um "Bummelstudenten" und "Langzeitstudiengebühren" ein reines Täuschungsmanöver.

Da hast du wohl leider recht.

Leider.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 14 Dezember 2006, 11:57:51
Im Wissen, dass diese Diskussion sich im Kreis dreht und wir das schonmal hatten: Wieso kosten "Euch als Steuerzahler" (der ich btw. auch bin ;)) denn Langzeitstudenten Geld?

Ich bin ja mal gespannt, ob da nun mehr als Scheinargumente ("verbrauchen Wasser für die Spühlklosetts in der Universität", "essen 50 Cent billiger in der Mensa") kommt.

Um mal ein paar Scheinargumente vorwegzunehmen:



Dagegen ist festzustellen, dass Langzeitstudenten



Alles in allem möchte ich behaupten, dass es sich bei dem "Langzeitstudenten-Argument" um den gesellschaftlichen Wunsch nach Normierung ("Normalbiographie") handelt. Langzeitstudenten haben nämlich etwas, was uns allen fehlt: Sie haben Zeit und sie können über ihre Zeit weitgehend frei verfügen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 14 Dezember 2006, 12:31:59
Zitat
keinen Anspruch auf Sozialhilfe haben. (also dem Steuerzahler "billiger" kommen)

... möchte ich noch einmal gesondert hervorheben (wobei ich mich dem Rest von colourize' Posting zu 100% anschließe)

Langzeitstudenten haben keinen Anspruch auf staatliche Leistungen (bis auf Wohngeld, aber darauf hat so gut wie jeder der nicht einen Berg Geld verdient Anspruch)

Sie finanzieren zudem die Krankenkasse selbst und entlasten somit das Gesundheitssystem noch.

Sie zahlen wie jeder andere Arbeitnehmer bei ihren Jobs die sie zum Lebensunterhalt haben auch in die Rentenkasse ein, und wenn sie in den Semesterferien etwas mehr verdienen, versteuern sie ganz normal ihr Einkommen wie jeder andere Arbeitnehmer auch.

Langzeitstudenten liegen von allen Bevölkerungsgruppen den Steuerzahlern am wenigsten auf der Tasche.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Bombe am 14 Dezember 2006, 12:52:02
Wie jetzt, auf einmal sind die faulen, lebensunfähigen Schweine die Guten? Das wird Thomas überhaupt nicht schmecken.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 14 Dezember 2006, 13:04:40
Zitat von: "Bombe"
Wie jetzt, auf einmal sind die faulen, lebensunfähigen Schweine die Guten? Das wird Thomas überhaupt nicht schmecken.
Stimmt ja auch nicht.Aber mann kann sich natürlich alles auch so schön reden, wie man es haben möchte  :wink:

Alles das, was lt. colourize Langzeitstudis nicht sind, stimmt nur bedingt : Die Jungs erhielten ja irgendwann mal Bafög, liehen mal Bücher aus, nahmen mal anderen die Sitzplätze in Seminaren weg, etc.Denn die Zeit, als sie "normal" während der Regelstudienzeit studierten (oder was immer die da machten), ist ja letztendlich auch für'n Arsch (von gesammelten Erfahrungen vieleicht abgesehen).

Keinen Anspruch auf Sozialhilfe ist übrigens falsch.Jeder Bürger in D hat Anspruch auf Sozialhilfe, wenn seine Lebensumstände beschissen genug sind.Und lebensunfähige Langzeitstudis kommen sicherlich auch des öfteren an diesen Punkt.

Ansonstens kostet jeder Student den Staat irgendwie Geld, und wenn es wirklich nur das Papier auf dem Uni-Klo ist.Und ich sehe es gar nicht ein, wieso solche Faulpelze sich für lau den Hintern da auf Steuerzahlerkosten abwischen dürfen.

Für Münztoiletten an Universitäten ! \o/
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: sober am 14 Dezember 2006, 13:11:30
Zitat von: "colourize"
  • Langzeitstudenten "blockieren" keine Seminarplätze, weil sie nicht mehr Leistungsnachweise machen als Studenten in der Regelzeit
Erm, wenn ich mich hinsetze, alle 2-3 Semester mal das Fach wechsel, weil ich da auch mal reingucken will etc, mach ich im schnitt sehr wohl mehr Leistungsnachweise (wenn ich sie mache) als der "Normalstudent".
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 14 Dezember 2006, 13:19:29
Zitat
Keinen Anspruch auf Sozialhilfe ist übrigens falsch.Jeder Bürger in D hat Anspruch auf Sozialhilfe, wenn seine Lebensumstände beschissen genug sind.Und lebensunfähige Langzeitstudis kommen sicherlich auch des öfteren an diesen Punkt.

Nein, definitiv nicht  :evil:

Als Student hast du diesbezüglich keinerlei Ansprüche gegenüber dem Staat (bis auf das Wohngeld und Bafög eben). Erst wenn sie keine Studenten mehr sind haben sie Anspruch auf HartzIV, keinen Tag vorher.

Und deine Rechnung ist eine Milchmädchenrechnung, Thomas: Kein Langzeitstudent hat vor, Langzeitstudent zu werden. Und deine sogenannten Faulpelze würden bereits die ersten 2 Jahre nicht überstehen, da gibts nämlich sowas wie ein Grundstudium, und das muss in dieser Zeit abgeleistet werden. Wer das nicht schafft der fliegt nämlich dann ohnehin.

@sober: An der gesamten Menge der Leistungsnachweise ändert sich aber nichts. Neben der Tatsache dass diejenigen erst recht keinem auf der Tasche mehr liegen da kein Bafög-Anspruch mehr ab dem 2. Fach  :wink:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 14 Dezember 2006, 13:30:10
Zitat von: "messie"
Zitat
Keinen Anspruch auf Sozialhilfe ist übrigens falsch.Jeder Bürger in D hat Anspruch auf Sozialhilfe, wenn seine Lebensumstände beschissen genug sind.Und lebensunfähige Langzeitstudis kommen sicherlich auch des öfteren an diesen Punkt.

Nein, definitiv nicht  :evil:

Als Student hast du diesbezüglich keinerlei Ansprüche gegenüber dem Staat (bis auf das Wohngeld und Bafög eben). Erst wenn sie keine Studenten mehr sind haben sie Anspruch auf HartzIV, keinen Tag vorher.

Das ist Haarspalterei.Es ging darum, das jemand ewig auf einer Uni rumgammelt, um danach doch nur dem Staat auf der Tasche zu liegen.Welchen Status der dabei hat, ist doch für's Prinzip unerheblich.

Zitat von: "messie"
Und deine Rechnung ist eine Milchmädchenrechnung, Thomas: Kein Langzeitstudent hat vor, Langzeitstudent zu werden.
Da bin ich mir nicht so sicher.Gibt sicherlich einige, Typ "Student aus Berufung&Überzeugung", die sich mit dem gesamten Studentenleben sehr gut arrangieren können.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Svendra am 14 Dezember 2006, 13:46:20
Zitat von: "messie"

Sie finanzieren zudem die Krankenkasse selbst und entlasten somit das Gesundheitssystem noch.


Naaaja.. das kommt wohl darauf an, aus welcher Perspektive man das sieht. Da ein Student seine Krankenkassenbeiträge selbst trägt, kommt er dem Gesundheitssystem sicher nicht so teuer zu stehen wie z.B. ein HartzIV-Empfänger. Soweit richtig.

Verglichen mit den Beiträgen, die ein gut ausgebildeter und seiner Qualifikation entsprechend beschäftigter Arbeitnehmer an die Krankenkassen abführt, zahlt ein Student jedoch eher geringe Beiträge. Meine Milchmädchenrechnung: Je mehr Studenten langfristig nur geringe Beiträge zahlen, desto mehr Geld fehlt den Krankenkassen und desto mehr holen sie sich dann von den Arbeitnehmern. ;)

Gleiches gilt für andere Sozialversicherungen, Steuern, Kaufkraft: Sicher, wenn Studenten arbeiten, zahlen sie Versicherungen, Steuern, all sowas. Aber doch in weit geringerem Maße, als wenn sie ihr Studium bereits abgeschlossen hätten und einen gutbezahlten Vollzeitjob nachgingen.

Natürlich alles unter der Prämisse, dass es genug gutbezahlte Vollzeitjobs für Akademiker gibt. Aber das ist ja der Fall, wenn man nicht so'n Träumerfach studiert, sondern was "Handfestes" macht, ums mal mit Thomas Worten zu sagen.  :lol:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 14 Dezember 2006, 14:34:34
Mag ja alles sein, läuft aber trotzdem darauf hinaus, dass eine "Normalbiographie" für alle propagiert wird. Auf der einen Seite stehen die "braven Steuerzahler" (hier: sober, svendra, Thomas), auf der anderen die "weniger Steuern zahlenden Langzeitstudenten".

Die Steuerzahler zeichen sich kurz gesagt dadurch aus, dass sie eine höhere Abgabenlast als die Studis haben, dafür aber auch mehr Geld in der Tasche. Außerdem haben sie weniger frei disponible Zeit, weil der Arbeitgeber in der Regel erwartet, dass man auch auf der Arbeit erscheint. 8)

Nun ist es aber so, dass die Steuerzahler von Niemandem gezwungen sind, nicht in das Lager der Langzeitstudenten zu wechseln (und sie ein vorgeblich leichtes Leben zu machen). Frage also an die Steuerzahler: Warum macht ihr es nicht genauso wie die Langzeitstudis?

(Ich gebe an dieser Stelle mal die Antwort für mich selbst: Weil ich ein bisschen Karriere machen will und es eigentlich auch recht befriedigend finde, wenn ich nicht jeden Cent rumdrehen muss. Dafür ofpere ich eben auch einiges von meiner Zeit.)

Soweit, sogut. Jeder wie er/sie mag.
Was ich nicht verstehe: Warum sollte es nicht verschiedene Möglichkeiten zur Wahl geben (Modell 1: Kaum Zeit, aber viel Geld. Modell 2: kaum Geld, aber viel Zeit)? Warum wollen die "braven Steuerzahler" unbedingt ihr Lebensmodell als das allein heilbringende darstellen?
Wenn das Langzeitstudi-Modell so viel bequemer ist - warum lebt ihr das nicht auch einfach?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: SoylentHolger am 14 Dezember 2006, 14:49:18
Zitat von: "Svendra"
Meine Milchmädchenrechnung: Je mehr Studenten langfristig nur geringe Beiträge zahlen, desto mehr Geld fehlt den Krankenkassen und desto mehr holen sie sich dann von den Arbeitnehmern. ;)


Ich mag auch! Ich mag auch Milchmädchen rechnen: Der Durchschnittsarbeitnehmer nutzt aber den Ärztefreizeitservice "Gelber Schein" wesentlich ausgiebiger als ein Vergleichsstudent und belastet damit das Steuersäckel um so mehr.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: sober am 14 Dezember 2006, 15:01:34
Zitat von: "colourize"
Mag ja alles sein, läuft aber trotzdem darauf hinaus, dass eine "Normalbiographie" für alle propagiert wird. Auf der einen Seite stehen die "braven Steuerzahler" (hier: sober, svendra, Thomas), auf der anderen die "weniger Steuern zahlenden Langzeitstudenten".

Die Steuerzahler zeichen sich kurz gesagt dadurch aus, dass sie eine höhere Abgabenlast als die Studis haben, dafür aber auch mehr Geld in der Tasche. Außerdem haben sie weniger frei disponible Zeit, weil der Arbeitgeber in der Regel erwartet, dass man auch auf der Arbeit erscheint. 8)

Nun ist es aber so, dass die Steuerzahler von Niemandem gezwungen sind, nicht in das Lager der Langzeitstudenten zu wechseln (und sie ein vorgeblich leichtes Leben zu machen). Frage also an die Steuerzahler: Warum macht ihr es nicht genauso wie die Langzeitstudis?

(Ich gebe an dieser Stelle mal die Antwort für mich selbst: Weil ich ein bisschen Karriere machen will und es eigentlich auch recht befriedigend finde, wenn ich nicht jeden Cent rumdrehen muss. Dafür ofpere ich eben auch einiges von meiner Zeit.)

Soweit, sogut. Jeder wie er/sie mag.
Was ich nicht verstehe: Warum sollte es nicht verschiedene Möglichkeiten zur Wahl geben (Modell 1: Kaum Zeit, aber viel Geld. Modell 2: kaum Geld, aber viel Zeit)? Warum wollen die "braven Steuerzahler" unbedingt ihr Lebensmodell als das allein heilbringende darstellen?
Wenn das Langzeitstudi-Modell so viel bequemer ist - warum lebt ihr das nicht auch einfach?


In meinen Augen ein netter Ansatz, er funktioniert so aber nicht...
Sie haben zwar weniger Geld und mehr Zeit, finanzieren sich aber nicht selber, sondern lassen sich Finanzieren. Und genau hier liegt das Problem.
"Könntest du ja auch machen" ist genauso ein Totschlagargument, wie du vorher selbst anprangerst.
Ich seh in deiner Aussage genauso "Studentenpropaganda" wie du den anderen Aussagen "Steuerzahlerpropaganda" unterstellst. Du baust bewust (denk ich mal) ein Konstrukt auf, in dem du die ein oder andere schlecht kommende Sache untern Tisch fallen lässt und das hervorhebst, was als Kelle gut ankommt.

Edit:
Achso vergessen:
Zitat
Nun ist es aber so, dass die Steuerzahler von Niemandem gezwungen sind, nicht in das Lager der Langzeitstudenten zu wechseln (und sie ein vorgeblich leichtes Leben zu machen). Frage also an die Steuerzahler: Warum macht ihr es nicht genauso wie die Langzeitstudis?

Auch da liegst du, und das weisst du sicherlich selber, auch ein wenig falsch. Denn im Endeffekt zwingt das System, wie es zur Zeit läuft sehr wohl einen Teil der Bevölkerung Geld zu verdienen. Ich würde behaupten das System ist sogar als "Erst kostest du Geld, dann kannst du was und bringst es wieder rein" erdacht. Daß es dann noch Leute gibt, die durch einen unersättlich drang an wissen, mehr Zeit mit dem Aufsaugen von
Geschrieben und Ausprobieren neuer Ideen verbringen als mit dem aktiven Geldverdienen nennt sich Forschung und finanziert sich im Grunde ja doch schon wieder.) Rumlungern und Studieren (ich sage bewusst nicht lernen) weil man kein Bock hat was anderes zu machen, Harz4 aber vorallem viel schlechter bei Oma ankommt, die ja monatlich noch was abdrückt, als Studieren, ist nunmal nicht das, wie das ganze Gedacht war (denk ich mir so). Und genau von dieser Art von Student, kannte ich so einige.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Svendra am 14 Dezember 2006, 15:24:57
Zitat von: "SoylentHolger"
Zitat von: "Svendra"
Meine Milchmädchenrechnung: Je mehr Studenten langfristig nur geringe Beiträge zahlen, desto mehr Geld fehlt den Krankenkassen und desto mehr holen sie sich dann von den Arbeitnehmern. ;)


Ich mag auch! Ich mag auch Milchmädchen rechnen: Der Durchschnittsarbeitnehmer nutzt aber den Ärztefreizeitservice "Gelber Schein" wesentlich ausgiebiger als ein Vergleichsstudent und belastet damit das Steuersäckel um so mehr.


Ach was. Der Student trägt sowieso nichts zum Steuersäckel, Bruttoinlandsprodukt usw. bei - der Arbeitnehmer immerhin noch an den Tagen, an denen er nicht den Ärztefreizeitservice in Anspruch nimmt. Ausserdem schafft er durch ausgiebige Nutzung desselben zahlreiche Arbeitsplätze im medizinischen Gewerbe. :crazy:

*scnr*

@Colourize:
Das Problem lässt sich nicht auf die Frage "Warum macht ihr es nicht wie die Langzeitstudis" reduzieren. Für mich persönlich fällt die Antwort genauso aus wie für dich: Ich hab keine Lust, ewig jeden Cent dreimal umdrehen zu müssen und will das, was ich gelernt habe, auch mal produktiv einsetzen.
Die "gesellschaftliche" Antwort sieht aber anders aus: unser Staat mit seinen Sozialsystemen funktioniert nur, wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt. Und das tut der gemeine Langzeitstudent halt nicht.

Im Gegensatz zu Thomas halte ich ein Studium aber für generell gut und wichtig: Allerdings nicht als Lebensaufgabe, sondern zur Erlangung von Bildung, die den Studenten für seine späteren Aufgaben qualifiziert. Im Idealfall ist das Geld, das in die Bildung gesteckt wird, eine Investition in die Zukunft: für den Studenten rentiert sie sich durch spätere, gut bezahlte Berufe, für den Staat durch daraus resultierende höhere Steuereinnahmen   etc.  Angesichts der Tatsache, dass Studenten von dieser Investition stark profitieren (sollten), mag der Gedanke, dass sie sich in Form von Studiengebühren beteiligen, nicht verkehrt sein - das Problem ist die Umsetzung. Meiner Meinung nach würde eine nachträgliche Zahlung nach Abschluss des Studiums, vergleichbar dem Darlehensanteil des Bafögs, besser sein, denn sie hätte nicht die Nachteile, dass potenzielle Studenten aus finanziellen Gründen kein Studium aufnehmen, es abbrechen oder die Studienleistungen durch zahlreiche(re) Nebenjobs leiden.

[Edit: Sober, du sprichst mir aus der Seele. ;) ]
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 14 Dezember 2006, 15:47:57
Ich glaube auch, dass unser Sozialsystem nur funktioniert, wenn sich alle nach ihren Kräften beteiligen. Ich glaube aber, dass diese in den Medien aufgebauschte Debatte um die schmarotzenden Langzeitstudenten von dem eigentlichen Problem unseres Solidarsystems ablenkt: Wer sich hier in unserem Lande unterproportional an der Finanzierung des Sozialsystems beteiligt, sind nicht einige Langzeitstudis, die vermutlich eh größtenteils arbeitslos wären und dann wirklich Kohle kosteten.
Unterproportional an der Finanzierung beteiligen sich diejenigen, die die Chance haben, sich vor dem Finanzamt künstlich arm zu rechnen. Und die springen nunmal nicht auf Gruftiparties oder hier im Forum rum.

Die Diskussion um die Langzeitstudis ist eine Scheindebatte. Meine (und Eure vermutlich auch) Steuerlast ist nicht so hoch, weil einige langzeitstudierende Exotenfächler ihre Magisterprüfung in prähistorischer Geschichte der Nord-Ost-Anden herauszögern, sondern weil diejenigen, die wirklich in der Lage wären etwas in unser Solidarsystem einzuzahlen, dies nur unzureichend tun. Das ist der große Hammer und führt dazu, dass wir "Mittelverdiener" so viel blechen müssen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 14 Dezember 2006, 16:51:03
Zitat von: "Svendra"
@Colourize:
Das Problem lässt sich nicht auf die Frage "Warum macht ihr es nicht wie die Langzeitstudis" reduzieren. Für mich persönlich fällt die Antwort genauso aus wie für dich: Ich hab keine Lust, ewig jeden Cent dreimal umdrehen zu müssen und will das, was ich gelernt habe, auch mal produktiv einsetzen.
Die "gesellschaftliche" Antwort sieht aber anders aus: unser Staat mit seinen Sozialsystemen funktioniert nur, wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt. Und das tut der gemeine Langzeitstudent halt nicht.

Genau das ist es.

Zitat von: "colourize"
Die Diskussion um die Langzeitstudis ist eine Scheindebatte. Meine (und Eure vermutlich auch) Steuerlast ist nicht so hoch, weil einige langzeitstudierende Exotenfächler ihre Magisterprüfung in prähistorischer Geschichte der Nord-Ost-Anden herauszögern, sondern weil diejenigen, die wirklich in der Lage wären etwas in unser Solidarsystem einzuzahlen, dies nur unzureichend tun. Das ist der große Hammer und führt dazu, dass wir "Mittelverdiener" so viel blechen müssen

Es hat auch niemand behauptet, das Langzeitstudenten (selbst deren das Klischee voll und ganz erfüllende Vertreter) nun das Übel Nr.1 unserer Zeit wären.Da gibt es gesamtgesellschaftlich betrachtet sicherlich größere Probleme.

Aber der allgemeine Jammertenor der Studentenschaft, hier gerade bezüglich Studiengebühren, bringt mich irgendwie immer wieder auf das Thema  :wink:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: sober am 14 Dezember 2006, 17:02:19
@Thomas: Ich kann das Gejammer zum großen Teil schon nachvollziehen.
Meine Freundin studiert Physik und ich denke schon mit überdurchschnittlichen Einsatz (Immer am Lernen, wenn sie nicht auf Arbeit ist). Die Kosten, die da jetzt pro Semester anfallen sind für nen Studenten ohne große finanzielle Hilfe anfallen, echt heavy. Vorallem, wo sie gerade in einem Stadium ist, in dem sie entweder zuhause oder in der Bibliothek sitzt und lernt. Da fallen die von colourize erwähnten Betriebskosten wie Heizung und so an, nicht aber irgendwelche weiteren. Das Ergebniss ist, daß sie mehr arbeitet und somit weniger Zeit zum Lernen für die anstehenden Diplomprüfungen hat. Weniger Zeit fürs Studium == Mehr Semester studieren == mehr Zahlen == mehr arbeiten == weniger Zeit fürs Studium .....
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: DarkestMatter am 14 Dezember 2006, 19:56:56
mein chef sagte vor ein paar wochen (als wieder mal die Studenten am Gänsemarkt vorbeizogen [ich war nicht dabei *schäm*])

"500 Euro? 5000! dann werden die auch endlich mal schneller fertig. Im wievielten Semester sind sie eigentlich?"

 :erschiess:


die Diskussion um Studiengebühren führt (in meinen Augen) zu nichts. Das hat angefangen mit Langzeit-studiengebühren, dann mit "Verwaltungskostenzuschlag", dann werden die Studiengebühren kommen.
alles immer schön Scheibchenweise. erst 500,- dann 700,- dann 1.000,-

nur wird kein Politiker im Vorfeld zugeben, dass 500,- nur unterste geplante Stufe ist.

die Fronten zwischen beiden Lagern sind "geklärt" und es ist ein Grabenkrieg, bei dem immer mit den gleichen Argumenten um sich geworfen wird. Aber es werden sich die Gebührenbefürworter durchsetzen. Und die kommenden Jahre werden zeigen, was es bringt/schadet.
Ich bin gegen diese unsäglichen Studiengebühren. zum einen, weil ich jetzt schon von weniger Lebe als ein ALG2-Empfänger und zum anderen, weil mich jede Art von "Zwangsmaßnahme" einfach ankotzt. Es gibt ja keine Alternative. Ok, in Polen studieren vielleicht...
entweder du zahlst - oder du machst eine Ausbildung (bzw stehst ohne Abschluss da, wenn mitten im Studium).

Ich hätte kein Problem damit, einen zinsLOSEN Kredit aufzunehmen und den abzuzahlen, wenn ich geld verdiene. quasi wie BaföG. Aber das wird vermutlich auch bald zusammengestrichen...
schönes Deutschland.

Mag nicht jemand in ein paar Jahren mit nach Finnland auswandern?
sooo viel Land, sooo wenig Leute  :D
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 14 Dezember 2006, 20:38:50
Darf ich nochmal milchmädchenrechnen?  :biglaugh:

Die Studis zahlen weniger in die Krankenkasse ein, erhalten aber auch weniger Leistungen von selbiger. Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gibts nur wenn der Arbeitgeber das auch ausdrücklich vertraglich garantiert, ansonsten gübts nüscht, weder vom Arbeitgeber noch von der Krankenkasse. Da rechne man mal schnell nach wieviel ein Arbeitgeber, der, sagen wir mal: 5 Tage krank ist und das von der Krankenkasse bezahlt bekommt, da kommt auch schon kräftig was zusammen :wink:

Ich mag nun aber auch nicht konkret fett rumjammern, selbst wenn ich (noch) ein Langzeitstudi bin. Das einzige was mich an Thomas' Aussagen immer wieder von Neuem irritiert, sind die zwei Aussagen

1) die liegen mir als Steuerzahler auf der Tasche und
2) die sind Langzeitstudis weil sie faul sind.

Stimmt halt beides nicht so wirklich. Zu 1) wurde schon einiges gesagt, da heben sich pro und contra ungefähr auf.
Ich könnte es mir jetzt einfach machen und zu 2) rufen "ja, stimmt!", denn damit wäre die Steuerzahlerkiste endgültig vom Tisch, da solche Leute (Faulpelze) ja auch im Arbeitsleben faul wären, also die allerersten Kandidaten für Hartz4. Und Hartz4 fällt höher aus als Bafög, insofern ...  :wink:

Mache ich mir aber nicht. Denn: Der Anteil der faulen Langzeitstudis ist extremst klein. Ich kann mir z.B. auch gut vorstellen dass (neben colourize' völlig richtigen Vermutung dass das ein Scheinmanöver war) nach Berücksichtigung aller Ausnahmeregelungen staunenderweise viel weniger an Langzeitstudigebühren in die Kasse kam als gedacht, da darunter eben auch Alleinerziehende, in den Semesterferien erzwungenermaßen Vollzeitarbeitende, sich in Auslandspraktika weiterbildende, Pflegefälle versorgende usw. usw. fallen - mal ganz zu schweigen von all jenen die aufgrund verfehlter Studienordnungen gezwungen sind länger zu studieren (in der Tat musste ich auf einen Kurs der verpflichtend in der Prüfungsordnung vorgesehen ist 1 1/2 Jahre warten - weil er schlicht nicht angeboten wurde ...).

Und das ist nun kein Gejammer, sondern blanke Tatsache.

Verknüpft mit einem von Staates wegen vernünftigen Finanzierungsmodell könnte ich im übrigen Studiengebühren durchaus als vorstellbar ansehen. Also dass der Staat das Studium vorfinanziert und der Student nach dem Studium die angefallenen Gebühren zurückzahlt inklusive einer moderaten Verzinsung. Zur Hälfte geschieht das ja ohnehin im Bafög-System bereits, und die Juristen wissen auch ein Lied davon zu singen. Nur: Dieses Modell gibt es nicht (zumindest bis dato nicht). Und so können viele ein Studium erst garnicht aufnehmen weil ihnen rein das Geld fehlt und nicht etwa weil sie nicht qualifiziert wären. Das ist der Kernpunkt des Widerstands: Dass sozial schlechter gestellte Familien automatisch schlechtergestellt werden und Menschen Berufschancen verwehrt alleine anhand ihres Geldbeutels. Sozial ist 'was anderes.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 14 Dezember 2006, 21:45:01
Zitat von: "DarkestMatter"
Es gibt ja keine Alternative.
Doch.Nicht studieren und eine Ausbildung machen.Liegt zwar für viel Studenten außerhalb des erfaßbaren, sollen aber schon einige Leute hinbekommen haben.

Das ist natürlich keine Pauschallösung für alle Studenten, aber die Darstellung, es gäbe im Leben nur die Möglichkeiten Studium oder Untergang ist eben nicht richtig.

Zitat von: "messie"
Das einzige was mich an Thomas' Aussagen immer wieder von Neuem irritiert, sind die zwei Aussagen

1) die liegen mir als Steuerzahler auf der Tasche und
2) die sind Langzeitstudis weil sie faul sind.

Stimmt halt beides nicht so wirklich.

"stimmt nicht so wirklich" vieleicht in sofern, das es nicht für absolut alle Langezeitstudenten gilt.Aber so völlig aus der Luft gegriffen sind solche Vorurteile scheinbar auch nicht.

Zitat von: "messie"
Und so können viele ein Studium erst garnicht aufnehmen weil ihnen rein das Geld fehlt und nicht etwa weil sie nicht qualifiziert wären. Das ist der Kernpunkt des Widerstands: Dass sozial schlechter gestellte Familien automatisch schlechtergestellt werden und Menschen Berufschancen verwehrt alleine anhand ihres Geldbeutels. Sozial ist 'was anderes.
Mag sein, aber das ist die Realität.Wenn du im falschen Stadtteil wohnst oder nur 'nen mittelmäßigen Hauptschulabschluß hast, hast du auch beschissene Chancen im Leben.Und das liegt nicht am Geldbeutel.Diese art von (vermeintlicher) Ungerechtigkeit gibt es auch in vielen anderen Bereichen der Gesellschaft, und es hängt nicht immer nur vom Geld ab.Überall müssen Leute erkennen, das halt gewisse Wunschvorstellungen für sie nicht realisierbar sind.Warum sollte es da für Studenten eine Sonderbehandlung geben ?

Denn es ist rein rechnerisch doch so : Selbst mit allen Gebühren, die ein Student zahlt, arbeitet der Unibetrieb sicherlich nicht kostendeckend, also muß der Staat ordentlich beisteuern, was ja auch erst mal O.K. ist, dafür ist der Staat ja (unter anderem) auch da.Er subventioniert jeden Studenten also bereits.Warum sollten die Studenten nun durch weniger Gebühren noch mehr Subventioniert werden ? Gibt es nicht genügend andere Bildungs- und Erzeihungseinrichtungen, die ebenso eine Berechtigung auf mehr finanzielle Förderung hätten ? Mehr kostenlose Kindergartenplätze, mehr qualifizierte Lehrer (ich weiß, auch die müssen erst studieren) an den Schulen, mehr Sozialarbeiter und -pädagogen an Problemschulen, etc.Warum also gerade die Studentenschaft fördern ?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 14 Dezember 2006, 22:07:43
Zitat von: "Thomas"
(...) mehr qualifizierte Lehrer (ich weiß, auch die müssen erst studieren) an den Schulen, mehr Sozialarbeiter und -pädagogen an Problemschulen, etc.Warum also gerade die Studentenschaft fördern ?

Woher willst Du denn die vielen Lehrer, SozPäds und Psychologen nehmen, wenn sich das Studium keiner mehr leisten kann? =)

Für jemanden, der nunmal die geistigen Möglichkeiten zum Studium besitzt, der ehrgeizig ist und etwas verändern will, ist eine Ausbildung eben keine Alternative. Als einfach nur Ausgebildeter hast Du kaum Handlungsspielraum und bist immer der Honk von irgendwem. Wer selbstverantwortlich und auch für andere handeln will, kann eben nicht mit einer stinknormalen dualen betrieblichen Ausbildung auskommen. Der Horizont dort ist viel zu klein.[/color]
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 14 Dezember 2006, 22:18:31
Zitat von: "Killerqueen"
Woher willst Du denn die vielen Lehrer, SozPäds und Psychologen nehmen, wenn sich das Studium keiner mehr leisten kann?  =)
"Keiner" stimmt ja nicht.Es wird immernoch genug geben, die so oder so das Studium erfolgreich hinter sich bringen werden.Und das sind nicht zwangsläufig nur die schlechtesten.

Zitat von: "Killerqueen"
Als einfach nur Ausgebildeter hast Du kaum Handlungsspielraum und bist immer der Honk von irgendwem. Wer selbstverantwortlich und auch für andere handeln will, kann eben nicht mit einer stinknormalen dualen betrieblichen Ausbildung auskommen. Der Horizont dort ist viel zu klein.

Sehe ich anders.Was ist mit den ganzen Unternehmern alten Schlages, Erfindern, etc. ? Wie ich schon sagte, wer Power, Elan und Ideen hat, der kommt auch ohne Studium nach oben.

Ich bin absolut nicht der Ansicht, das man alles was man ist und was einen ausmacht erst lernen bzw. studieren muß.

Wer kann, der kann.Und wer nicht kann, kann eben nicht.Die Trennlinie dazwischen verläuft aber eben nicht nur anhand eines erfolgreich absolvierten Studiums, auch wenn einem einige das immer wieder Einreden wollen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: SuperTorus am 14 Dezember 2006, 22:40:31
Zitat von: "Thomas"

Sehe ich anders.Was ist mit den ganzen Unternehmern alten Schlages, Erfindern, etc. ? Wie ich schon sagte, wer Power, Elan und Ideen hat, der kommt auch ohne Studium nach oben.
(...)
Wer kann, der kann.Und wer nicht kann, kann eben nicht.Die Trennlinie dazwischen verläuft aber eben nicht nur anhand eines erfolgreich absolvierten Studiums, auch wenn einem einige das immer wieder Einreden wollen.


*Zustimm*

Es wird schon seinen Grund haben, das ich heute kein Hafen-Arbeiter bin, obwohl ich außer einem Abi nix auf dem Papier habe.

Stattdessen bin ich der Typ, wo die Studierten hinlaufen wenn sie nicht mehr weiterwissen. Ich war zwar mal immatrikuliert, aber hab die Uni fast nie von innen gesehen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 15 Dezember 2006, 01:32:34
Das mag in bestimmten Branchen so zutreffen.

Darüber hinaus gibts auch Branchen, in denen gilt: "Wer kann, der kann". Aber eben auch: "Unter Promotion - keine Diskussion."
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Eisbär am 15 Dezember 2006, 21:21:24
Zitat von: "sober"
Trotzdem würd ich behaupten, daß ein Mensch, der vielleicht die letzten 8 Jahre mit seinem Dad zusammen jährlich 8 Monate auf See abgerissen hat, ihm dabei städing über die Schulter schaute, somit den Alltag eines Kapitäns definiv besser kennt als jeder Studienabgänger, definitiv fähig, so einen Job zu übernehmen.
In diesen acht Jahren könnte er auch die international vorgeschriebenen Befähigungen über Lehrgänge erreichen UND vier Jahre Praxis auf dem Buckel haben.

Und keiner schaut gerne jemand anderem zu, der 80% des Tages internationalen Papierkrieg bewältigt. :wink:



Weswegen mein Studiengang aber auch ein interessantes Beispiel ist: Der Praxisbezug.
Es ist ja schon nach internationalen Maßstäben (STCW95) vorgeschrieben, mindestens 1 Jahr Praxis auf See vorweisen zu können.

Ich sehe gerade an Universitätsstudiengängen häufig echten Mangel an Praxis- und Realitätsbezug.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 16 Dezember 2006, 12:59:55
Zitat von: "Thomas"
"Keiner" stimmt ja nicht.Es wird immernoch genug geben, die so oder so das Studium erfolgreich hinter sich bringen werden.Und das sind nicht zwangsläufig nur die schlechtesten.

Es sind aber auch nicht zwangsläufig die Besten, sondern nur die verzogenen Rotzlöffel, deren Eltern sich das leisten können. ;)

Zitat
Sehe ich anders.Was ist mit den ganzen Unternehmern alten Schlages, Erfindern, etc. ? Wie ich schon sagte, wer Power, Elan und Ideen hat, der kommt auch ohne Studium nach oben.

Ja, früher ging das. Früher waren auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse noch nicht so fortgeschritten, es war alles mehr praxisbezogen und wir hatten einen Kaiser... ;) Früher was ja auch sonst alles besser. =)

Die Zeiten ändern sich und damit auch die Berufsstrukturen und -Anforderungen.

Ideen haben kann jeder. Aber deren Umsetzbarkeit einzuschätzen, um kostenintensive Fehlkonstruktionen/ Fehlplanungen zu vermeiden, erfordert ein wenig mehr Hintergrundwissen als bloßen Idealismus. Früher hat man es einfach ausprobiert und so lange verworfen, bis es gut war oder man aufgab; das könnte sich heute kein Entwickler mehr leisten bzw. er würde sofort gefeuert, weil heutzutage alles mit viel mehr Kosten verbunden ist.

Hast Du denn schon mal etwas bahnbrechendes erfunden/ entwickelt? Genug Berufserfahrung müsstest Du ja haben, Thomas. ;)

Das dumme bei dieser Diskussion ist, dass es schwierig ist darüber zu diskutieren, wenn einer der Diskussionspartner diesbezüglich nur einseitige Erfahrungen hat. Man kann nur einschätzen, was man auch selbst kennt.
Zudem schließe ich mich Eisbär an:
Was soll man denn 8 Jahre auf einem Kahn verbringen, wenn man dasselbe in der Hälfte der Zeit entsprechend komprimiert aufgearbeitet lernen kann, zusätzlich mit wissenschaftlichem Hintergrundwissen, das der erfahrene Kapitän nicht haben kann.
Des weiteren lernt man im Studium nicht nur Fachliches, sondern auch die optimale Herangehensweise an Problemstellungen in völlig fremden Themenbereichen. Und das ist viel wichtiger als der ganze Fachkram.[/color]
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: SoylentHolger am 16 Dezember 2006, 13:19:07
Zitat von: "Killerqueen"
Früher was ja auch sonst alles besser.


Fröherrr worrden auch noch Autoobaaahnen gebaut.

Zum Thema: Woher kommen denn die ganzen Start - Ups z.B. in der IT Branche die mangels BWL Kenntnisse ruck zuck insolvent gehen? Ohne Studium fehlt da halt jede Menge Hintergrundwissen. Eine tolle Idee und viel viel Arbeitszeit alleine hält keine Firma am Leben. Und im schlimmsten Fall verlieren auch noch andere Leute Ihren Arbeitsplatz. Und DAS kann sich dann der Firmengründer selbst auf die Fahne schreiben.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: sober am 16 Dezember 2006, 13:57:07
Zitat von: "SoylentHolger"
Zitat von: "Killerqueen"
Früher was ja auch sonst alles besser.


Fröherrr worrden auch noch Autoobaaahnen gebaut.

Zum Thema: Woher kommen denn die ganzen Start - Ups z.B. in der IT Branche die mangels BWL Kenntnisse ruck zuck insolvent gehen? Ohne Studium fehlt da halt jede Menge Hintergrundwissen. Eine tolle Idee und viel viel Arbeitszeit alleine hält keine Firma am Leben. Und im schlimmsten Fall verlieren auch noch andere Leute Ihren Arbeitsplatz. Und DAS kann sich dann der Firmengründer selbst auf die Fahne schreiben.

Hmm, komisch, ich hab in einigen Startups gearbeitet und alle hatten studierte BWLer in den finanzverantwortlichen Positionen. Die Situation, daß Startups aus 3 Coder-freaks bestehen und sich ein paar Freakkollegen mit ins Boot holen um das große Geld zu verdienen, hat es sicherlich gegeben, aber ist wohl eher selten.
Die wenigsten Startups sind übrigens aus mangelndem Wissen in dem Bereich kaputt gegangen.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 16 Dezember 2006, 14:24:09
Zitat von: "sober"
Die wenigsten Startups sind übrigens aus mangelndem Wissen in dem Bereich kaputt gegangen.

Mangelndes Wissen in welchem Bereich? BWL?

Vielleicht sind sie daran kaputt gegangen, dass plötzlich viel zuviele derartige Firmen gegründet wurden?
Die ungünstige Entwicklung der letzten Jahre im IT-Bereich ist sicherlich ein schlechtes Beispiel, da dort aufgrund der zeitgleichen Gründung zu vieler Unternehmen selbst gekonnte Risikoanalysen versagt haben.

Die IT-Branche ist generell ein schlechtes Beispiel, um in diesem Thread zu argumentieren, weil diese aufgrund ihrer Schnelllebigkeit häufig ganz anderen Gesetzmäßigkeiten als der Rest des Arbeitsmarktes unterliegt. [/color]
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 16 Dezember 2006, 16:23:35
Zitat von: "Killerqueen"
Zitat von: "Thomas"
"Keiner" stimmt ja nicht.Es wird immernoch genug geben, die so oder so das Studium erfolgreich hinter sich bringen werden.Und das sind nicht zwangsläufig nur die schlechtesten.

Es sind aber auch nicht zwangsläufig die Besten, sondern nur die verzogenen Rotzlöffel, deren Eltern sich das leisten können. ;)

Das ist genau so ein Vorurteil wie das, das alle Studenten der Geisteswissenschaften nur arbeitscheue Verpisser wären  :wink:

Rein von der Logik her müßten diese von den Eltern gesponserten Typen sogar besser sein, denn die können sich voll und ganz auf ihr Studium konzentrieren.

Zitat von: "Killerqueen"

Die Zeiten ändern sich und damit auch die Berufsstrukturen und -Anforderungen.

Ideen haben kann jeder. Aber deren Umsetzbarkeit einzuschätzen, um kostenintensive Fehlkonstruktionen/ Fehlplanungen zu vermeiden, erfordert ein wenig mehr Hintergrundwissen als bloßen Idealismus. Früher hat man es einfach ausprobiert und so lange verworfen, bis es gut war oder man aufgab; das könnte sich heute kein Entwickler mehr leisten bzw. er würde sofort gefeuert, weil heutzutage alles mit viel mehr Kosten verbunden ist. .

Ach, das gibt's heute auch alles noch.

Zitat von: "Killerqueen"
Hast Du denn schon mal etwas bahnbrechendes erfunden/ entwickelt? Genug Berufserfahrung müsstest Du ja haben, Thomas. ;)
Sagen wir mal so : Wenn ich nichts Erfinde liegt das sicherlich nicht an mangelndem Fachwissen&Erfahrung, sondern schlicht am mangelndem Elan diesbezüglich.Ich bin nicht sonderlich Erfindungs- und aufstiegsgeil, sondern will eigentlich nur einen bequemen Job mit geregelten Arbeitszeiten und vernünftigen Einkommen.Und das habe ich schon seit einiger Zeit.

Zitat von: "Killerqueen"
Das dumme bei dieser Diskussion ist, dass es schwierig ist darüber zu diskutieren, wenn einer der Diskussionspartner diesbezüglich nur einseitige Erfahrungen hat. Man kann nur einschätzen, was man auch selbst kennt.

Das mag sein.Ich habe im laufe meines Lebens genug Leute kennengelernt, die auf jeden Fall das Zeug zur Firmengründung gehabt hätten bzw. dies auch umgesetzt haben.Das waren nur selten studierte.

Es ist ja nicht so, das jeder der könnte, auch will.Viele ziehen auch die Annehmlichkeiten&Bequemlichkeiten eines geregelten Angestelltenlebens vor.

Außerdem müssen Firmengründungen nicht immer zwangläufig auf Bahnbrechende, neue Ideen fußen.Jeder Handwerker, der sich selbstständig macht, hat meist auch einen guten Riecher für Umstände&Erfolgschancen seines Unternehmens.

Und nur weil hier und da mal Leute damit scheitern, ist das sicherlich nicht Prinzipbedingt.Wie viel studierte Leute scheitern mit sowas, obwohl sie es ja theoretisch besser wissen müßten (haben die ja alles jahrelang studiert ) ?
 
Zitat von: "Killerqueen"
Was soll man denn 8 Jahre auf einem Kahn verbringen, wenn man dasselbe in der Hälfte der Zeit entsprechend komprimiert aufgearbeitet lernen kann, zusätzlich mit wissenschaftlichem Hintergrundwissen, das der erfahrene Kapitän nicht haben kann.
Des weiteren lernt man im Studium nicht nur Fachliches, sondern auch die optimale Herangehensweise an Problemstellungen in völlig fremden Themenbereichen. Und das ist viel wichtiger als der ganze Fachkram.
Na das ist jetzt aber auch ein sehr exotisches Beispiel.Hier höre ich zum ersten mal, das man etwas studieren sollte, weil es dabei schneller geht.

Ein Gegenbeispiel, bei dem man sich ziemlich einig darüber ist, das ein gewichtiger Teil, nämlich der Praxisbezug des Studiums völlig mangelhaft ist, ist z.B. der Lehrerberuf.

Zitat von: "SoylentHolger"
Eine tolle Idee und viel viel Arbeitszeit alleine hält keine Firma am Leben.
Mitunter schon.Ist sicherlich nicht der Normalfall, aber es kommt halt immer drauf an, wie man es macht.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 16 Dezember 2006, 17:02:16
Zitat
Rein von der Logik her müßten diese von den Eltern gesponserten Typen sogar besser sein, denn die können sich voll und ganz auf ihr Studium konzentrieren.

Stimmt von der Logik her nicht ganz da man ja nicht weiß wie intelligent die Leute sind. Vielleicht sind sie ja auch einfach nur reich und doof wie Bohnenstroh ...  :wink:

Ganz ähnlich haut es aber hin: Sie können schneller studieren, da sie sich voll und ganz auf ihr Studium konzentrieren können.

Und genau da sieht man wo der Schuh bei Studiengebühren drückt: Die Politiker führen sie ein damit die Leute schneller studieren, weil sie denken, es erhöht ihre Motivation, wenn sie ihren Schuldenberg in Grenzen halten können.
De facto bewirkt das aber das genaue Gegenteil: Es verlängert das Studium, da die Leute ja arbeiten müssen um dieses Geld überhaupt zusammenzubekommen. Soviel zum "voll und ganz aufs Studium konzentrieren können"  :!:

Etwas anderes wäre es, wenn wir hierzulande ein gut ausgebildetes System an Stipendien hätten: Dass der Staat die hohen Studiengebühren übernimmt gegen Nachweis guter Leistungen. Wenn die ausbleiben, fällt dann entsprechend die Übernahme der Gebühren weg.
Klären könnte man das über Einstiegstests um zu sehen ob die Studierenden den Anforderungen eines Studiums gewachsen sind oder, besser noch, ein kostenloses "Probesemester", in dem dann ähnlich der Abiturnote am Schluss des Semesters durch eine Prüfung eine Leistung bewertet wird, über die dann die Besten in das eigentliche Studium, dann wie gesagt staatsfinanziert, einsteigen.

Vorteile hätte dieses Modell viele: Die Studierenden haben ein halbes Jahr Gelegenheit ob sie in jenem Studiengang überhaupt richtig sind, es wird nach Talent und Leistung bewertet und nicht nach dem Geldbeutel, und insgesamt wird schneller studiert weil die Studierenden sich voll und ganz auf ihr Studium (dann hoffentlich mit entsprechend vielen vorgeschriebenen Praktika) konzentrieren können.

Dein Modell, Thomas, und jenes das derzeit den Unis ins Haus steht, befähigt gut situierten Menschen ein Studium und weniger gut gestellten ein längeres Studium, unabhängig davon ob jene überhaupt für das Studium und das dazugehörende Berufsfeld anschliessend geeignet sind oder nicht. Ich sage dazu: Ist n Scheißmodell.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 16 Dezember 2006, 17:06:14
@messie: Volle Zustimmung! :D

Zitat von: "Thomas"
Das ist genau so ein Vorurteil wie das, das alle Studenten der Geisteswissenschaften nur arbeitscheue Verpisser wären  :wink:

Nur bedingt. Zum großen Teil ist es auch einfach nur ein Erfahrungswert. ;)

Zitat von: "Thomas"
Rein von der Logik her müßten diese von den Eltern gesponserten Typen sogar besser sein, denn die können sich voll und ganz auf ihr Studium konzentrieren.
(...)
Es ist ja nicht so, das jeder der könnte, auch will. Viele ziehen auch die Annehmlichkeiten&Bequemlichkeiten eines geregelten Angestelltenlebens vor.

Das Problem ist eben, dass diese Gesponsorten ja, wie Du schon schreibst, auch eher Deine Einstellung haben können und gar nicht studieren wollen, aber aus Prestigegründen der Eltern unbedingt sollen oder weil es der Arbeitgeber verlangt. Da wird es dann zum Problem.
Und tun sie es nicht, studiert wirklich kaum noch jemand; dann sterben die Akademiker hier eben aus und Deutschland verliert seine Wettbewerbsfähigkeit... (um es mal ein wenig drastisch darzustellen) =)

Und vor allen Dingen: Wer sagt denn, dass ein Studierter nach seiner Ausbildung nicht auch einen bequemen Angestelltenjob hat? Ich würde sagen, sogar der größere Teil der Akademiker möchte letztendlich auch nichts anderes; nur eben auf etwas anspruchsvollerer und verantwortungsvollerer Ebene.

Zitat von: "Thomas"
Sagen wir mal so : Wenn ich nichts Erfinde liegt das sicherlich nicht an mangelndem Fachwissen&Erfahrung, sondern schlicht am mangelndem Elan diesbezüglich.Ich bin nicht sonderlich Erfindungs- und aufstiegsgeil, sondern will eigentlich nur einen bequemen Job mit geregelten Arbeitszeiten und vernünftigen Einkommen.Und das habe ich schon seit einiger Zeit.

Da spricht ja nichts dagegen. Es gibt auch andere die so denken - die studieren dann auch einfach nicht.

Wenn aber jemand den Elan hat und seinen Ehrgeiz diesbezüglich auch ausleben möchte, in die Forschung oder hochtechnische Entwicklung will, jedoch das Geld zum vorausgesetzten Studium fehlt und derjenige deshalb mit einer Ausbildung Vorlieb nehmen muss, ist das schon traurig, oder?
Einen effektiveren Weg, Talente und Poteniale verkommen zu lassen, kann ich mir kaum vorstellen.

Zitat von: "Thomas"
Ich habe im laufe meines Lebens genug Leute kennengelernt, die auf jeden Fall das Zeug zur Firmengründung gehabt hätten bzw. dies auch umgesetzt haben.Das waren nur selten studierte.

Das bestreite ich ja gar nicht.
Das geht mir hier auch viel zu sehr in diese "Selbstständig mach"-Schiene. Darum geht es mir doch gar nicht. Es gibt genug Berufe, deren Ziel nicht die Selbständigkeit ist, in denen jedoch mehr Hintergrundwissen gefordert ist, als eine Ausbildung bieten kann.

Zitat von: "Thomas"
Na das ist jetzt aber auch ein sehr exotisches Beispiel.Hier höre ich zum ersten mal, das man etwas studieren sollte, weil es dabei schneller geht.

Nun, das ist aber doch grade der Sinn des Studiums: Nicht planlos und mühsam über Jahre durch Try-and-error zusammengetragenes Halbwissen, sondern gezielt zugeführtes, brauchbares Wissen.
Letztendlich ist der Sinn des Studiums doch tatsächlich eine Verkürzung des Prozesses; deshalb werden schließlich die Akademiker "einfach so" direkt nach dem Studium auf höhere Posten gesetzt, für die jemand anderes ewig hätte arbeiten müssen bzw. die für andere unerreichbar sind. Auf ein solches Bildungssystem hätte sich doch keiner eingelassen, wenn es nicht sinnvoll wäre. Und dieses Bildungssystem hat sich weltweit bewährt.

Dass bei manchen Studiengängen, bei denen er sinnvoll wäre, oft der Praxisbezug fehlt, ist natürlich ein Manko unseres Universitäten-Systems; deshalb bin ich ja auch der Meinung, dass ein Fachhochschul-Studium letztendlich für solche Fächer wesentlich sinnvoller ist. Die Unis müssten, was das betrifft, dringend mal ihr Lehrkonzept überarbeiten. Allerdings gibt es auch noch genug Studiengänge, in denen gar kein Praxisbezug vonnöten ist, bzw. wo er allein schon durch den Universitätsbetrieb gedeckt wird. Aber das ist ein anderes Thema.[/color]
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 16 Dezember 2006, 17:15:28
Messie spricht da etwas ganz Wichtiges an:

Es heißt nur "In anderen Ländern geht es ja auch", aber keiner der Verantwortlichen scheint sich einen Dreck darum zu scheren, WARUM es in anderen Ländern überhaupt geht.

Es werden einfach nur stumpf die Gebühren eingeführt, die vielfältigen Finanzierungsmöglichkeiten in Form von Stipendien, die andere Länder längst haben, jedoch "großzügig" übersehen. Diese müssen aber eben auch erst vorhanden sein, bevor der große Larry seine Hand aufhält. Somit fallen alle, die jetzt in naher Zukunft betroffen sind und nicht die Vorraussetzungen für die sechs Stipendienplätze der drei Stipendienanbieter in Deutschland erfüllen, erstmal in ein großes Loch im "sozialen Netz".

Und das mit dem "Vertragsbruch", was SoylentHolger ansprach, würde mich auch mal interessieren...
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Eisbär am 16 Dezember 2006, 17:55:04
Zitat von: "Killerqueen"
Und vor allen Dingen: Wer sagt denn, dass ein Studierter nach seiner Ausbildung nicht auch einen bequemen Angestelltenjob hat? Ich würde sagen, sogar der größere Teil der Akademiker möchte letztendlich auch nichts anderes; nur eben auf etwas anspruchsvollerer und verantwortungsvollerer Ebene.
Oder auf der besser bezahlten Ebene ;)

Gerade als Diplomingenieur verdient man teilweise nach dem Studienabgang schon mehr als Thomas mit 40 Jahren Beruferfahrung bekommen wird.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 16 Dezember 2006, 18:15:12
Zitat von: "messie"
Zitat
Rein von der Logik her müßten diese von den Eltern gesponserten Typen sogar besser sein, denn die können sich voll und ganz auf ihr Studium konzentrieren.

Stimmt von der Logik her nicht ganz da man ja nicht weiß wie intelligent die Leute sind. Vielleicht sind sie ja auch einfach nur reich und doof wie Bohnenstroh ...  :wink:

Ja, diesen könnte-Faktor gibt es natürlich.Aber genau so wenig, wie studierende Kinder reicher Eltern immer faul&doof sind, genauso wenig sind die Kinder von armen oder Normalbürgern immer schlau&motiviert.

Die beiden Gruppen schlau&motiviert und faul&doof, (um mal bei den beiden Extremen zu bleiben) wird es immer geben, die Grenze dazwischen verläuft aber nicht immer zwangsläufig aufgrund des finanziellen Hintergrundes.Deswegens stimmt auch dieses :

Zitat von: "Killerqueen"
Und tun sie es nicht, studiert wirklich kaum noch jemand; dann sterben die Akademiker hier eben aus und Deutschland verliert seine Wettbewerbsfähigkeit... (um es mal ein wenig drastisch darzustellen)
 
so nicht.Es ist ja nicht so, das nun nur noch Kinder reicher Eltern studieren werden, auch wenn das immer gerne so dargestellt wird.Ein paar werden abspringen, ein paar werden auf der Strecke bleiben, einer weiteren Gruppe ist das egal, weil sie sowieso von Eltern&Co. gesponsert werden und ein großer Teil wird die Zähne zusammenbeißen und sich irgendwei weiter durchs Studium quälen.

Das einige bei dem geplanten System einfach Pech haben werden, will ich gar nicht bezweifeln, aber das ist dann eben so.Kein System ohne Verlierer.

Diese düster-Szenarien a la "Keiner wird mehr Studieren" kennt man aus X anderen Bereichen : Zu D-Mark-Zeiten haben auch alle gesagt "Wenn Benzin mal mehr als zwei Mark kostet, verkaufe ich mein Auto und gehe zu Fuß bzw. nutze nur noch Bus&Bahn".Und was ist passiert ? Kaum noch ein Auto auf Deutschlands Straßen =)

Oder um mal speziell Killerqueen als Beispiel heranzuziehen (da sie sich ja bezüglich ihrer beruflichen Umstände immer gerne in Schweigen hüllt, ist es das natürlich etwas schwierig =) ) : Mal angenommen, du studierst gerade und nun kommt die Studiengebühr, so wie geplant und es wird finanziell eng : Schmeißt du jetzt den Kram hin und gehst doch lieber putzen, oder nimmst du deinen vermutlich vorhandenen Ehrgeiz zusammen, beißt dich durch und lieferst am Ende eine vernünftiges Studium ab ? Ich vermute mal, eher letzteres.Und genau das werden auch viele andere machen.Natürlich nicht alle, aber es werden am Ende immer noch genug sein.Und deswegen glaube ich auch nicht an den Untergang der Nation, weil keiner mehr Studiert.

Ob es allerdings Gesamtgesellschaftlich und langfristig gesehen schlau ist, den Studenten solche Steine in den Weg zu legen, ist ein anderes Thema.Der Untergang Deutschlands ist es aber nicht.

Zitat von: "Eisbär"
Gerade als Diplomingenieur verdient man teilweise nach dem Studienabgang schon mehr als Thomas mit 40 Jahren Beruferfahrung bekommen wird.
Soweit die Theorie.In der Praxis sehe ich verdammt viele Studenten, die nach X Jahren studiererei immer noch nichts anständiges auf die Reihe gekriegt haben.Deshalb auch meine Skepsis gegenüber dem unbedingten vorhandensein der Studentenschaft in jetziger Form&Anzahl.Wenn davon aufgrund von Studiengebühren oder ähnlichem eine paar Prozent weniger rumlaufen, ist es nicht schlimm  :wink:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: SoylentHolger am 16 Dezember 2006, 18:19:24
Zitat von: "Thomas"
Das wird mir immer mal wieder vorgehalten, von wegen Neid und so.Nur leider kenne ich bis jetzt keinen Studenten bzw. Ex-Studenten, dem es weder materiell noch von der Lebenszufriedenheit her besser geht als mir.Also sehe ich den Neidkern nicht so ganz  :wink:


Ohh, da kenne ich einige, glaub mir. Mich vermutlich eingeschlossen. Besser? Keine Ahnung aber gleich sicherlich. Es sei denn, Du trägst ein Gehalt von 100T€/annum  nach Hause, da kommt sicher kaum einer hin.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: colourize am 16 Dezember 2006, 18:19:49
Zitat von: "Thomas"
Schmeißt du jetzt den Kram hin und gehst doch lieber putzen, oder nimmst du deinen vermutlich vorhandenen Ehrgeiz zusammen, beißt dich durch und lieferst am Ende eine vernünftiges Studium ab ? Ich vermute mal, eher letzteres.Und genau das werden auch viele andere machen.Natürlich nicht alle, aber es werden am Ende immer noch genug sein.Und deswegen glaube ich auch nicht an den Untergang der Nation, weil keiner mehr Studiert.

Ob es allerdings Gesamtgesellschaftlich und langfristig gesehen schlau ist, den Studenten solche Steine in den Weg zu legen, ist ein anderes Thema.Der Untergang Deutschlands ist es aber nicht.

Unglaublich, aber wahr: Diesen Teil eines Studiengebühren-Postings von Thomas kann sogar ich unterschreiben.  :shock:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 16 Dezember 2006, 18:35:34
Zitat von: "Thomas"
Schmeißt du jetzt den Kram hin und gehst doch lieber putzen, oder nimmst du deinen vermutlich vorhandenen Ehrgeiz zusammen, beißt dich durch und lieferst am Ende eine vernünftiges Studium ab ? Ich vermute mal, eher letzteres.

Ehrgeiz und Zusammenreißen allein bringt aber leider noch lange kein Geld nach Hause.
Demnach werden all diejenigen, die sich nicht "unterkriegen" lassen zwangsweise zu Langzeitstudenten, weil Geld ranschaffen eben Zeit kostet (Urlaubssemester, weniger Semesterwochenstunden, etc.). Dabei waren es bisher grade die Ehrgeizigen, die ein Studium innerhalb der Regelstudienzeit oder sogar darunter hinter sich brachten und damit das ganze System entlasteten.

Klar, der Untergang Deutschlands ist es nicht. Aber da Deutschland nicht gerade reich an Rohstoffen ist und die Bildung bisher unser Trumpf hier war, werden wir in Zukunft eben nicht mehr wirklich viel bieten können. Dann wird Deutschland eben genauso ein nichtssagendes Land wie Polen.[/color] ;)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 16 Dezember 2006, 18:37:43
Zitat von: "SoylentHolger"
Zitat von: "Thomas"
Das wird mir immer mal wieder vorgehalten, von wegen Neid und so.Nur leider kenne ich bis jetzt keinen Studenten bzw. Ex-Studenten, dem es weder materiell noch von der Lebenszufriedenheit her besser geht als mir.Also sehe ich den Neidkern nicht so ganz  :wink:


Ohh, da kenne ich einige, glaub mir. Mich vermutlich eingeschlossen. Besser? Keine Ahnung aber gleich sicherlich. Es sei denn, Du trägst ein Gehalt von 100T€/annum  nach Hause, da kommt sicher kaum einer hin.

Gut, da reden wir dann über Erfahrungen.Ich habe bis jetzt hauptsächlich andere gemacht.

(Es ging mir auch nicht darum, wer nun im Detail mehr verdient, sondern wer überhaupt einen aus meiner Sicht normalen Zustand erreicht hat, in dem er von seinem regelmäßigen Gehalt vernünftig leben kann.Und das ist für meinen Geschmack halt immernoch viel zu sehr die Ausnahme bei den studierten (Das gejammer über Generation Praktikum&Co. scheint das zu bestätigen).Und in wie viel Fällen das Studium zu einem vernünftigen Leben beigetragen hat, ist wieder noch ein Thema für sich)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 16 Dezember 2006, 18:48:18
Zitat von: "Killerqueen"
Zitat von: "Thomas"
Schmeißt du jetzt den Kram hin und gehst doch lieber putzen, oder nimmst du deinen vermutlich vorhandenen Ehrgeiz zusammen, beißt dich durch und lieferst am Ende eine vernünftiges Studium ab ? Ich vermute mal, eher letzteres.

Ehrgeiz und Zusammenreißen allein bringt aber leider noch lange kein Geld nach Hause.
Demnach werden all diejenigen, die sich nicht "unterkriegen" lassen zwangsweise zu Langzeitstudenten, weil Geld ranschaffen eben Zeit kostet (Urlaubssemester, weniger Semesterwochenstunden, etc.). Dabei waren es bisher grade die Ehrgeizigen, die ein Studium innerhalb der Regelstudienzeit oder sogar darunter hinter sich brachten und damit das ganze System entlasteten.[/color]

Mag, sein aber wie ich schon schrieb : Am Ende wird für dich und viele andere trotzdem ein erfolgreich absolviertes Studium stehen, auch wenn es steiniger war.Daher sind Aussagen wie : "Keiner studiert dann mehr" falsch.

Zitat von: "Killerqueen"
Klar, der Untergang Deutschlands ist es nicht. Aber da Deutschland nicht gerade reich an Rohstoffen ist und die Bildung bisher unser Trumpf hier war, werden wir in Zukunft eben nicht mehr wirklich viel bieten können. Dann wird Deutschland eben genauso ein nichtssagendes Land wie Polen. ;)

Wie gesagt, ich halte das für Schwarzmalerei.

Aber andererseits kann ich es den Studenten auch nicht verdenken, derart dramatische Bilder zu zeichnen.Schon jetzt interessiert das außerhalb der Unis kaum einen.Würden sie also mit ihren Szenarien realistischer bleiben, würde davon ja gar keiner mehr Notiz nehmen.

Also machen sie mit ihrer Drohung vom Untergang Deutschlands marketingtechnisch schon alles richtig  :wink:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 16 Dezember 2006, 18:57:33
Zitat
Das einige bei dem geplanten System einfach Pech haben werden, will ich gar nicht bezweifeln, aber das ist dann eben so.Kein System ohne Verlierer.

Wo siehst du denn bei dem System das ich weiter oben skizziert habe Verlierer? Das interessiert mich jetzt mal brennend.

Ach, und natürlich wird es nicht so gut situierte Studierende geben die trotzdem studieren. Aber das Studium verlängert sich und damit verpulvern die Studierenden ihre Arbeitskraft in Jobs, während sie, könnten sie sich während des Studiums voll und ganz auf ihre Aufgabe konzentrieren, dem 1. Arbeitsmarkt früher zur Verfügung ständen.
Das ist doch gerade der Unsinn an dem derzeitigen Konzept! Die Studiengebühren werden eingeführt mit der Begründung dass die Studenten dann schneller studieren, während doch das genaue Gegenteil der Fall ist!
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 16 Dezember 2006, 19:03:35
Zitat von: "messie"
Zitat
Das einige bei dem geplanten System einfach Pech haben werden, will ich gar nicht bezweifeln, aber das ist dann eben so.Kein System ohne Verlierer.

Wo siehst du denn bei dem System das ich weiter oben skizziert habe Verlierer? Das interessiert mich jetzt mal brennend.

Nicht deines.Ich meinte das System mit den Studiengebühren, so wie es jetzt eingeführt werden soll und von vielen Studenten heftig bekämpft wird  :wink:
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 16 Dezember 2006, 19:09:41
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "messie"
Zitat
Das einige bei dem geplanten System einfach Pech haben werden, will ich gar nicht bezweifeln, aber das ist dann eben so.Kein System ohne Verlierer.

Wo siehst du denn bei dem System das ich weiter oben skizziert habe Verlierer? Das interessiert mich jetzt mal brennend.

Nicht deines.Ich meinte das System mit den Studiengebühren, so wie es jetzt eingeführt werden soll und von vielen Studenten heftig bekämpft wird  :wink:

Ich weiß dass du das meintest. Vielleicht hätte ich es mal knapper quoten sollen, denn die Frage bezieht sich rein auf:
Zitat
Kein System ohne Verlierer

naaa?
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Killerqueen am 16 Dezember 2006, 19:18:33
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Killerqueen"
Zitat von: "Thomas"
Schmeißt du jetzt den Kram hin und gehst doch lieber putzen, oder nimmst du deinen vermutlich vorhandenen Ehrgeiz zusammen, beißt dich durch und lieferst am Ende eine vernünftiges Studium ab ? Ich vermute mal, eher letzteres.

Ehrgeiz und Zusammenreißen allein bringt aber leider noch lange kein Geld nach Hause.
Demnach werden all diejenigen, die sich nicht "unterkriegen" lassen zwangsweise zu Langzeitstudenten, weil Geld ranschaffen eben Zeit kostet (Urlaubssemester, weniger Semesterwochenstunden, etc.). Dabei waren es bisher grade die Ehrgeizigen, die ein Studium innerhalb der Regelstudienzeit oder sogar darunter hinter sich brachten und damit das ganze System entlasteten.[/color]

Mag, sein

Dann möchte ich aber von Deiner Seite nie wieder eine Beschwerde a la "faule Langzeitstudenten, die mir auf der Tasche liegen" hören. (Das tun viele von denen nämlich schon jetzt nicht!;))

Zitat von: "Thomas"
Am Ende wird für dich und viele andere trotzdem ein erfolgreich absolviertes Studium stehen, auch wenn es steiniger war.Daher sind Aussagen wie : "Keiner studiert dann mehr" falsch.

Natürlich. Ich habe ja auch geschrieben, dass ich mich bewusst drastisch ausdrückte. Allerdings halte ich solche Aussagen, wie das mit Polen nicht für übertrieben, sondern für äußerst realistisch. Mehr als eine gute Bildung hatte und hat Deutschland nunmal nicht zu bieten.
[/color]
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 16 Dezember 2006, 19:18:37
Zitat von: "messie"

Ich weiß dass du das meintest. Vielleicht hätte ich es mal knapper quoten sollen, denn die Frage bezieht sich rein auf:
Zitat
Kein System ohne Verlierer

naaa?

Hm, ich verstehe jetzt den Sinn der Frage nicht so ganz.

Die Verlierer sind die, die sich nach Einführung der Studiengebühr das Studium aus finanziellen Mitteln nicht mehr erlauben können, obwohl sie ansonsten das Zeug dazu hätten.Aber diese Definition von "Verlierer" in diesem Zusammenhang wird doch so von allen geteilt, oder nicht ? Also was soll die Frage ?

Das es solche Fälle geben wird, habe ich auch nie bezweifelt.Es wird aber eben nicht alle betreffen, die keine reichen Eltern haben.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 16 Dezember 2006, 19:30:28
Zitat von: "Killerqueen"
Dann möchte ich aber von Deiner Seite nie wieder eine Beschwerde a la "faule Langzeitstudenten, die mir auf der Tasche liegen" hören. (Das tun viele von denen nämlich schon jetzt nicht!)
Gut, wenn die dann alle auch die Studiengebühren zahlen, ist das Thema ja auch gegessen.Dann können die von mir aus so lange studieren wie sie wollen, sie bezahlen ja dann auch angemessen dafür.

Zitat von: "Killerqueen"
Mehr als eine gute Bildung hatte und hat Deutschland nunmal nicht zu bieten.

Das Bildung eine, wenn nicht sogar die Kernressource Deutschlands ist, ist unbestritten.Aber das mit den Studiengebühren dieser Sektor bald brach liegt, halte ich für falsch.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: uriel am 17 Dezember 2006, 00:39:42
studiengebühren an sich sind nicht falsch, das system ist nur noch nicht ausgereift und die summen falsch angesetzt...

*meinemeinung*
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: DarkestMatter am 18 Dezember 2006, 14:49:20
*Themawiederaufwärm*

hab grad bei Telepolis gelesen:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24240/1.html

Anteil der Teilzeitstudenten steigt (vornehmlich bei Geisteswissenschaften). TZ-Studenten werden auch unverhältnismäßig stark von Studiengebühren belastet. :)

Denn im Prinzip ist's auch für alle anderen so: man soll zahlen, und es wird einem gesagt: wenn du zahlst, wirds besser.
Aber wenn's dann doch nicht besser wird, schaut man in die Röhre...
und hat keine Chance, sein Geld zurückzubekommen :)
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: messie am 18 Dezember 2006, 15:55:30
Thomas:

Zitat von: "messie"
Etwas anderes wäre es, wenn wir hierzulande ein gut ausgebildetes System an Stipendien hätten: Dass der Staat die hohen Studiengebühren übernimmt gegen Nachweis guter Leistungen. Wenn die ausbleiben, fällt dann entsprechend die Übernahme der Gebühren weg.
Klären könnte man das über Einstiegstests um zu sehen ob die Studierenden den Anforderungen eines Studiums gewachsen sind oder, besser noch, ein kostenloses "Probesemester", in dem dann ähnlich der Abiturnote am Schluss des Semesters durch eine Prüfung eine Leistung bewertet wird, über die dann die Besten in das eigentliche Studium, dann wie gesagt staatsfinanziert, einsteigen.

Vorteile hätte dieses Modell viele: Die Studierenden haben ein halbes Jahr Gelegenheit ob sie in jenem Studiengang überhaupt richtig sind, es wird nach Talent und Leistung bewertet und nicht nach dem Geldbeutel, und insgesamt wird schneller studiert weil die Studierenden sich voll und ganz auf ihr Studium (dann hoffentlich mit entsprechend vielen vorgeschriebenen Praktika) konzentrieren können.

Das System meine ich. Wo soll es da Verlierer geben? Wenn die Tests gut gestaltet sind studieren anschließend die Richtigen, und die anderen wissen nach einem halben Jahr, dass eine "herkömmliche" Ausbildung für sie geeigneter ist. Die Profs haben weniger Arbeit, die Uni weniger Studierende die dafür aber effektiver studieren können da mehr Zeit dafür, und die Wirtschaft erhält schneller ihre Fachkräfte die sie braucht. Die Unis können besser ausgestattet werden und -das mag mal auch noch angemerkt werden - es bleibt mehr Zeit für Praktika, womit die Praxisferne, die Studierenden so gerne vorgeworfen wird, dann endgültig auch Geschichte ist.

Wo die Verlierer im derzeitigen System sind hast du ja selbst schön knapp zusammengefasst:
Zitat
Die Verlierer sind die, die sich nach Einführung der Studiengebühr das Studium aus finanziellen Mitteln nicht mehr erlauben können, obwohl sie ansonsten das Zeug dazu hätten

genau.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: Thomas am 18 Dezember 2006, 16:09:33
Zitat von: "messie"
Thomas:

Zitat von: "messie"
Etwas anderes wäre es, wenn wir hierzulande ein gut ausgebildetes System an Stipendien hätten: Dass der Staat die hohen Studiengebühren übernimmt gegen Nachweis guter Leistungen. Wenn die ausbleiben, fällt dann entsprechend die Übernahme der Gebühren weg.
Klären könnte man das über Einstiegstests um zu sehen ob die Studierenden den Anforderungen eines Studiums gewachsen sind oder, besser noch, ein kostenloses "Probesemester", in dem dann ähnlich der Abiturnote am Schluss des Semesters durch eine Prüfung eine Leistung bewertet wird, über die dann die Besten in das eigentliche Studium, dann wie gesagt staatsfinanziert, einsteigen.

Vorteile hätte dieses Modell viele: Die Studierenden haben ein halbes Jahr Gelegenheit ob sie in jenem Studiengang überhaupt richtig sind, es wird nach Talent und Leistung bewertet und nicht nach dem Geldbeutel, und insgesamt wird schneller studiert weil die Studierenden sich voll und ganz auf ihr Studium (dann hoffentlich mit entsprechend vielen vorgeschriebenen Praktika) konzentrieren können.

Das System meine ich. Wo soll es da Verlierer geben?

Keine Ahnung, zu diesem Modell habe ich mich hier ja noch gar nicht geäußert.Klingt erst mal ganz gut.Vieleicht könnte man so sogar noch die Absolventenzahlen bestimmter Studengänge steuern.Gefördert wird nach messies Vorschlag, aber nur bei wirtschaftlich einigermaßen sinnvollen Studiengebieten.Aber das wäre wieder ein Thema für sich.
Titel: Studiengebühren???
Beitrag von: SoylentHolger am 18 Dezember 2006, 16:34:55
Auf jeden Fall PRO Aufnahmetest . Dann sollte auch endlich mal wieder das Gymnasialniveau steigen. Was ich auch schon im Studium für Versager im Semester hatte ist unglaublich.
Titel: Re: Studiengebühren???
Beitrag von: Sapor Vitae am 20 April 2009, 15:17:05
Ich wollte in Erinnerung rufen, dass diesen Freitag (24. April) die  Demo "Bildung in der Krise" anlässlich der globalen Aktionswoche "Reclaim Your Education" (http://ia331425.us.archive.org/0/items/PostersSmall/PosterLogoBlueOrangeSmall.bmp) stattfindet.

Treffpunkt: 14:00 Uhr Bhf Dammtor
Titel: Re: Studiengebühren???
Beitrag von: Yorisou^ am 20 April 2009, 19:32:28
Ich wollte in Erinnerung rufen, dass diesen Freitag (24. April) die  Demo "Bildung in der Krise" anlässlich der globalen Aktionswoche "Reclaim Your Education" (http://ia331425.us.archive.org/0/items/PostersSmall/PosterLogoBlueOrangeSmall.bmp) stattfindet.

Treffpunkt: 14:00 Uhr Bhf Dammtor
Klingt gut. Zeit hätte ich auch...
Titel: Re: Studiengebühren???
Beitrag von: Sapor Vitae am 12 Juni 2009, 19:12:26
Bundesweiter Bildungsstreik 2009 vom 15.-19.Juni

Am Mittwoch, 17.06 finden daher auch bundesweit Demos statt, ebenso in Hamburg. Die in Hamburg startet auf dem Campus vor dem Audimax.
Auf der Bildungsstreikseite von Hamburg (http://www.bildungsstreik-hh.de/?page_id=239#mittwoch) steht 10 Uhr als Beginn, mein FSR hat in einer E-Mail 11 Uhr angekündigt. Falls ihr da also Genaueres wisst, würd ich mich über weitere Infos freuen.