Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Archiv => Gedankenaustausch -Archiv- => Thema gestartet von: Kenaz am 07 März 2012, 16:50:11
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Okay, der eine oder andere hat ja vielleicht eh schon am Rande bemerkt, dass meine Stimmung in letzter Zeit nicht die beste ist, und weil ich mittlerweile einigermaßen ratlos bin, geh' ich damit jetzt einfach mal an die "Öffentlichkeit", nicht zuletzt dafür ist so ein Forum ja da. Wem die Geschichte übrigens zu lang ist, der sei hiermit herzlich aufgefordert, sich einem anderen Thema zuzuwenden. Also, die Sache ist diese:
Vor gut anderthalb Jahren ging meine letzte lange Beziehung in die Brüche und zwar von heute auf morgen. Ich habe entsetzlich unter der Trennung gelitten, um nicht zu sagen: rückblickend betrachtet hat mich diese ganze Nummer in die Krise meines bisherigen Lebens gestürzt. So richtig intensiv hatte ich daran bis Herbst letzten Jahres zu knabbern, irgendwann wurde es etwas besser und als ich gerade das Gefühl hatte, mich so laaangsam zu erholen, knallte da eine neue Frau in mein Leben - und zwar so richtig mit "Wumms!", ich war hin & weg und enstprechend enthusiastisch, denn da lachte sie endlich wieder, die Sonne, die ich so lange entbehrt hatte.
Es handelte sich um eine Fernbeziehung (wobei wir uns eigentlich fast jedes WE gesehen haben, zwischendurch hab' ich auch extra Urlaub genommen, um ein verlängertes WE bzw. 'ne ganze Woche bei ihr zu sein) und die Details will ich hier gar nicht ausbreiten, nur so viel: Der Umgang miteinander gestaltete sich mit der Zeit schwieriger, trotzdem kam die Trennung für mich ebenso abrupt wie die ganze Geschichte anfing. Ende des ersten Februarwochenendes verabschiedete ich mich nach einer leidenschaftlichen Nacht von ihr, um zurück nach Hamburg zu gondeln, es war noch ein großes "Rumgehase", in der Küche fielen Sätze wie "Ach, die Wurst hält sich ja noch, die kannst Du ja essen, wenn Du wieder da bist" - m.a.W.: rein gar nichts deutete darauf hin, dass das die letzte Gelegenheit sein sollte, zu der ich sie noch mal zu Gesicht bekam. Zurück zuhause begannen einige Tage untypischen Schweigens und auf meine Nachfrage hin wurde mir ziemlich zügig mitgeteilt, dass man sich - bemerkenswerterweise schon 3-4 Wochen vorher - "entliebt" habe und unsere "Beziehung" deshalb eine gewesene sei.
Nun ist es keineswegs so, dass alles rund gelaufen wäre - es gab durchaus Probleme im Umgang miteinander, mehrfache Versuche meinerseits, mal in Ruhe darüber zu sprechen, wurden jedoch jedesmal abgeblockt. Da kamen dann Statements wie: "Ach hör' auf, wir wollen's uns doch jetzt hübsch kuschelig machen" etc. Am letzten WE haben wir uns dann in der Tat mehrfach ziemlich heftig gestritten, ich wollte sogar wiederholt vorzeitig nach Hause fahren, wurde jedoch jedesmal per Handy wieder von ihr "zurückgepfiffen". Nun war es ja nicht so, dass ich gehen wollte, weil ich keinen Bock mehr auf sie gehabt hätte - ich hab' einfach die verfahrene Situation (Konflikt und kein vernünftiges Gespräch darüber möglich) nicht mehr ausgehalten und hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen; das änderte jedoch nichts daran, dass ich sehr intensive Gefühle für sie hatte und nicht im Traum über eine Trennung nachgedacht habe. Aus ihren wiederholten "Rückholungs"-Aktionen schloss ich, dass ihr das durchaus ähnlich ging.
Nach der oben kurz geschilderten Ansage ihrerseits kam dann wirklich gar nichts mehr. Die eigentliche Trennung wurde per Mail in fünf, sechs knappen Sätzen ausgesprochen, ich kam mir ein bisschen vor wie beim "Diedäh" und seiner Naddel ... Danach: Funkstille auf allen Kanälen. Meine Bitten, mir doch zu erklären, wie sich die Ereignisse derart überschlagen konnten, wurden mit dem Hinweis abgebügelt, es habe jetzt eh keinen Sinn mehr, die Geschichte im Detail zu erörtern, da sie einfach nicht mehr wolle, im übrigen - s.o. - sei das im Grunde bereits seit 3-4 Wochen so, sie sei sich nur noch nicht so recht darüber im Klaren gewesen, von abrupter Trennung könne also keine Rede sein. Ich hab' dann versucht, damit umzugehen, nach 1-2 Wochen schrieb ich ihr noch mal, dass ich's immerhin schön fände, wenn man wenigstens auf freundschaftlicher Ebene in Kontakt bleiben könnte - als Antwort bekam ich den lapidaren Hinweis, sie müsse "darüber nachdenken" und könne "so spontan nichts dazu sagen". Als ich 'ne knappe Woche später noch mal telefonisch das Gespräch suchte, flippte sie nach wenigen Sätzen aus und schrie mich an, was ich eigentlich von ihr wolle.
Der Punkt ist nun der, dass ich immer, wenn ich über die Sache nachdenke - und das tue ich zu meinem eigenen Leidwesen nahezu ununterbrochen - hunderttausend Bilder, Situationen und Szenen im Kopf habe, die so gar nicht zu der Darstellung passen, die mir da präsentiert wurde. Und das ist eben mein Hauptproblem: Ich kann nicht abschließen, weil irgendwie nichts so recht zusammenpasst, leider bleibt mir aber die Möglichkeit einer persönlichen Aussprache vollkommen verschlossen. Sie hat den Kontakt radikal und auf allen Ebenen abgebrochen, so dass ich manchmal das Gefühl habe, als hätte ich alles nur geträumt. Das ändert jedoch nichts daran, dass ich immer noch dieses vertraute Gefühl ganz tief in in mir drinsitzen habe und das will da um's Verrecken nicht raus, weil immer wieder ein Stimmchen sagt: "Das passt doch alles nicht zusammen, das kann doch so einfach nicht wahr sein!". - Und das genau ist es, was ich mit einer "kalten" Trennung meine: eine solche nämlich, bei der sich der andere von einem Tag auf den anderen komplett aus allem herauszieht und einen mit all seinen Fragezeichen, seiner Rat- & Fassungslosigkeit, seinen Schmerzen und last but not least den Gefühlen, die einfach partout nicht verschwinden wollen, komplett alleine lässt. In diesem Sinne: Wie geht Ihr mit so was um? Tipps? Tricks? Kniffe? Und die Frage ist völlig ernst gemeint, denn mir wächst die Geschichte so allmählich etwas über den Kopf ... :(
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das hört sich alles nicht schön an- das wäre anders. und ja, solche kalte trennung, wie du sie formulierst kenne ich auch.
wie man damit fertig wird- da gibt es leider kein patentrezept, es ist nach wie vor trauerarbeit. ohne eine aussprache. nach jahren konnte ich besser damit umgehen, aber das bin ich, und ich bin nunmal nicht du.
ich glaube allerdings, das solche art der trennung nicht geschlechterspezifisch sind, passiert vermutlich beiderlei welchem.(das wollte ich nurmal erwähnt haben, auchwenn du es nicht schreibst)
wenn es zu runterziehend wird, so würde ich professionellen rat aufsuchen, da es einen ziemlich fertig und kaputt machen kann.
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Das üble daran ist ja, einen anderen Menschen mit allem alleine zu lassen. Ich persönlich finde es immer gut, wenn man sich zumindest mal aussprechen kann (selbst wenn das nicht sofort passiert, sondern erst dann, wenn beide sich ein wenig "beruhigt" haben). Manche Menschen wollen diese Verantwortung für den anderen aber scheinbar nicht haben...
Letztendlich wäre es für Dich ja das Beste, wenn Du auf Erklärungen ihrerseits irgenwann nicht mehr angewiesen bist. Daß Du sagen kannst: "Okay, wie auch immer die Erklärungen aussehen mögen, sie sind für meinen Seelenfrieden einfach nicht mehr wichtig". Wenn Du es so alleine nicht schaffst, dann ist professionelle Hilfe vielleicht ne gute Sache.
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ich glaube allerdings, das solche art der trennung nicht geschlechterspezifisch sind, passiert vermutlich beiderlei welchem.
- Nö, das glaube ich auch nicht, ich neige sogar zu der Vermutung, dass diese "Aus-den-Augen-aus-dem Sinn"-Geschichten andersherum noch häufiger vorkommen. "Witziger"weise - so auch in diesem Fall - gerieren sich die entsprechenden Menschen, bevor sie die Bombe hochgehen lassen, oftmals so, als seien sie nun wirklich die allerletzten, die so handeln würden. ::)
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Letztendlich wäre es für Dich ja das Beste, wenn Du auf Erklärungen ihrerseits irgenwann nicht mehr angewiesen bist. Daß Du sagen kannst: "Okay, wie auch immer die Erklärungen aussehen mögen, sie sind für meinen Seelenfrieden einfach nicht mehr wichtig".
- Klar, das ist die Zielvorstellung. Im Grunde genommen hat sie sich mir gegenüber in den vergangenen vier Wochen durchaus so verhalten (also im Rahmen der zwei Telefonate und der paar Mails, die wir noch ausgetauscht haben), dass ich das mit Fug & Recht sagen können sollte. Kann ich aber nicht. Das ist ja das verkackte Drecksproblem, an dem ich kaue: Da sind immer noch diese Gefühle. Und die wollen um's Verrecken nicht verschwinden, die Arschlöcher! >:(
Wenn Du es so alleine nicht schaffst, dann ist professionelle Hilfe vielleicht ne gute Sache.
- Habe ich anlässlich der vorangegangenen Trennung tatsächlich mal kurz in Erwägung gezogen, und mich in der Folge dann auch zu 'ner Therapeutin geschleppt, das war allerdings ein derartiger Reinfall, dass ich sämtliche Vorurteile, die ich jemals gegen diesen Berufsstand hatte & habe (und meine Vorurteile sind durchaus fundiert, habe ich doch höchstselbest ein Psychologiestudium - wenn auch im Nebenfach - absolviert und kenne von daher die Pappnasen, die sich da so tummeln), vollumfänglich bestätigt sah. Von da ist meiner Ansicht nach also wirklich kein Heil zu erwarten, es sei denn, jemand kennt den ultimativen Wunderseelenklempnerschamanen ...
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Oja, so eine "kalte" Trennung ist gaaanz, ganz finster ... mein Beileid, so etwas ist immer grausam. :(
Wie geht Ihr mit so was um? Tipps? Tricks? Kniffe? Und die Frage ist völlig ernst gemeint, denn mir wächst die Geschichte so allmählich etwas über den Kopf ... :(
Würde mir nicht anders gehen ...
Was aber Tipps angeht, da habe ich doch noch eine konkrete Idee. :)
Dein Problem -das ist es immer bei solchen "kalten" Trennungen"- ist ja, dass du mit ihr nicht abschließen kannst, sie nicht hinter dir lassen kannst. Es ist ein wenig so wie eine offene Rechnung, die du für den Jahresabschluss klären möchtest, aber derjenige der sie offen lässt, ist nicht bereit sie abzuschließen. Doof, das. :-\
Darum würde ich dir empfehlen, ihr eine Art Abschiedsbrief zu schreiben.
Das muss nicht zwingend ein Brief sein! Es kann auch eine e-Mail sein - hauptsache, etwas Schriftliches.
Da schreibst du dann das rein, was dir auf dem Herzen liegt.
Etwa, dass die Trennung für sie nicht plötzlich gewesen sein mag, sie es aber für dich war und du deswegen das Bedürfnis hast, sie nun in aller Ruhe mit diesem Brief an sie auch für dich nicht mehr so plötzlich sein zu lassen.
Wichtig dabei: Keine Schuldzuweisungen an sie! Es sollte kein Brief sein in dem es drum geht schmutzige Wäsche zu waschen oder gar sich gegenseitig Dreck an den Kopf zu werfen. Er hat nur eine einzige Funktion - dich von ihr hochoffiziell zu verabschieden.
Da kannst du ruhig 'reinschreiben wie toll die Zeit mit ihr war, wie viel sie dir gab, und wie gerne du an sie zurückdenkst. Warum denn auch nicht? War sie ja schließlich auch. :) Und wenn du das Bedürfnis hast, dich bei ihr für diese tolle Zeit zu bedanken.
Tja, und im Schlussteil des Briefs dann die eigentliche Verabschiedung: Wünsche ihr alles Gute für die Zukunft, sage ihr, dass du ihren Wunsch nach Abstand zu dir respektieren wirst und dieser Brief dein letztes Lebenszeichen ihr gegenüber sein würde, denn jetzt wäre für dich eben auch alles gesagt, was du ihr noch sagen wolltest. Du hättest eh auch ein eigenes Leben, um das kümmerst du dich jetzt eben ohne sie.
Vorteil, wirklich riesiger Vorteil davon ist, dass du dich damit im Guten von ihr trennst. Du setzt den negativen Gefühlen, die jetzt einfach mal scheißeverdammt nochmal da sind, positive entgegen. Das hilft loszulassen ungemein. :)
Im Übrigen: Du musst den Brief/die Mail nicht einmal zwingend abschicken! Es kann (kann, nicht muss, das kannst nur du entscheiden) auch schon völlig ausreichen wenn du ihn schreibst, dich in dem Brief nochmal richtig austobst damit was du ihr auf jeden Fall noch einmal sagen wolltest jetzt, um ihn dann einzumotten und deinen Abschied an sie für dich geklärt hast.
Denn ob sie das Geschriebene überhaupt lesen wird, kann -und sollte!- dir eh egal sein. Wichtig ist dass du "tschüss" gesagt hast, und zwar auf eine anständige, erwachsene Weise.
Soll sie doch weiter die Aggro-Schiene fahren. Du hast das nicht nötig. ;)
Das wäre meine Idee, wie du es schaffst, mit ihr abschließen zu können. :)
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Unbenommen dessen was am besten zu tun ist: Klar sollte dir auch sein, dass das "warum" für die Trennung im Grunde genommen völlig irrelevant ist! Sie hat sich so gründlich beeilt dich aus ihrem Leben zu streichen, dass es mit sehr, sehr großer Wahrscheinlichkeit rein gar nichts mit dir zu tun hat. Also, mit dir persönlich als Mensch.
Vielleicht kam sie mit dem Stress mit dir zum Schluss nicht klar, vielleicht ist ein Streit für sie etwas Lebensbedrohliches (nicht lachen hier, so etwas gibt es!), vielleicht überforderten sie diese grandiosen Gefühle, sodass sie die Flucht ergriff ... du weißt es nicht, warum.
Was du aber weißt ist, dass sie die Flucht ergriff. Und zwar so konsequent, dass Irrtümer ausgeschlossen sind, sie hat die Beine in die Hand genommen. Ich behaupte: Nicht vor dir, sondern vor der Situation, die im Zusammensein mit dir bestand.
So denke ich im Übrigen generell: Wenn jemand so einen "kalten Rauswurf" macht, dann ist das meines Erachtens -wenn wir jetzt mal von solchen Dingen wie grober Unfug des Partners, wie offenes Anlügen oder bestehlen oder gegen Absprachen seitenspringen etc. absehen- grundsätzlich eine Flucht vor der Situation - weniger eine vor dem Partner selbst.
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Tja, und nun zuletzt: Hab' ich schon öfters erlebt, direkt wie indirekt, inzwischen glaube ich einfach dran: Frauen trennen sich einfach anders als Männer. ;)
Männer sind da, denke ich, sehr viel direkter. Wenn sie die Beziehung in Frage stellen, dann erfährt das die Partnerin verhältnismäßig früh. So erwischt es sie auch nicht so unerwartet.
Frauen sind da anders: Da werden subtile Zeichen gegeben, immer mehr davon im Lauf der Zeit. Da wird dann schnell "aber er muss es doch merken, dass die Beziehung auf der Kippe steht, merkt er das nicht?" gedacht.
Nun, dazu kann ich nur sagen: Genau. Wir merken es nicht. ;)
Ich bin eigentlich ein recht empathischer Mensch, aber dennoch bin ich da genauso wie so ziemlich jeder andere Kerl auch: Nein, wir merken es nicht. ;)
Wir übersehen die "Signale" und werten sie bestenfalls noch als "Krise, die es zu lösen gilt". Wir kommen nicht mal auf die Idee, dass Unstimmigkeiten mit einem Trennungsgedanken der Frau einhergehen!
Nein, nicht weil wir Kerle uns so toll finden, dass uns nieeeemaaaaals jemand verlassen könnte. ;D
Sondern, weil eben gedacht wird "wenn sie wirklich schon die Beziehung in Gefahr sieht, wird sie es mir doch sagen, oder nicht?"
Ja. Genau. Oder nicht. ;)
Genau das ist dir wohl passiert, Kenaz: Sie dachte sich wohl schon 2 Wochen vorher "na, er merkt bestimmt auch dass es in unserer Beziehung nicht mehr läuft, das sieht doch ein Blinder mit Krückstock". Und du dachtest lediglich "oha, ist grade ne Krise, aber das ist ja nun auch kein Weltuntergang, das kriegen wir schon hin".
Sie wird sich vermutlich, als du aus allen Wolken gefallen bist, ernsthaft gefragt haben wie du so blind sein konntest, ihre Signale diesbezüglich nicht bemerkt zu haben ;)
Wenn du Lust hast, kannst du ihr das in dem bewussten Brief auch 'reinschreiben - dass du halt n Kerl bist und man es Kerlen sagen muss wenn es um die Wurst, äh pardon: Die Beziehung per se geht. Denn bevor man uns das nicht sagt werden wir das nicht begreifen, bzw. alles Mögliche an Möglichkeiten für den Stress durchspielen ("vielleicht ist sie grade auf Arbeit sehr gestresst, etc. pp.), nur komischerweise nicht, dass es um eine mögliche Trennung geht. ;)
Um's kurz zu sagen: Dass es für dich eine plötzliche Trennung war und für sie nicht, das ist so n typisches Männer-Frauen-Ding. Männer verstehen Frauen eben einfach nicht. Und umgekehrt. ;D
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Also ich glaub das nicht, dass das mit dem Brief hilft - wie messie schrieb:
Einen Brief schreiben, in dem man sich verabschiedet, alles aus seiner Sicht nochmal (freundlich) schildert - und den Brief vielleicht nicht mal abschickt. Nein, ich denke, das reicht einem als "Auf-/Verarbeitung" dann doch nicht wirklich - man beschummelt sich damit doch ziemlich deutlich selbst, wie ich finde.
Denn:
Nach meiner Auffassung ist es mit dem Verabschieden nicht getan in so einer Situation. Man hat Fragen - man hat jede Menge Fragen - man hat das Gefühl, es sei alles entweder nur eine einzige Lüge gewesen (wobei der/die Andere dann ein immens guter Schauspieler/in gewesen sein muss!) oder das jetzt, diese Trennung, sei eine Lüge (ja, bspw. Flucht - wovor auch immer, da gibt es verschiedene Möglichkeiten/Hintergründe für eine Flucht!).
Und eben das ist es, was einen umtreibt, was einen wahnsinnig macht - man versteht es einfach nicht. Man will aber wissen - und nicht nur selbst spekulieren (mit sich selbst oder mit Freunden ...) - man will vom Anderen wissen, denn nur er kann es letztlich wirklich beantworten!: was das jetzt soll, was nun Lüge ist oder war und was nicht - was genau der Andere (sich) denkt, was in ihm vorgeht, warum er sich jetzt so trennt (oder eben: flüchtet) ...
Um also zur Ruhe zu kommen, um abschließen und seinen Frieden finden zu können, braucht man: Antworten - ehrliche, offene -- Wahrheit.
Alles andere sind Selbstgespräche (auch so ein Abschiedsbrief), das reicht einem aber nicht, wenn es noch so frisch ist schon gar nicht. Und mit diesen Selbstgesprächen dreht man sich nur im Kreis. Man kann nur vermuten, spekulieren ... - aber man will es genau wissen - wie es wirklich ist! Man braucht: Gewissheit!
Wie man unschwer erkennen kann, kenne also auch ich solche Art "Trennung"/Verlassenwordensein, auch wenn diese meine eine solche mittlerweile eine halbe Ewigkeit zurückliegt - und nein, ich finde nicht, dass das geschlechtsspezifisch in irgendeine Richtung ist.
Auch ich dachte damals, ich komm da niemals mit zurecht - kann ich nicht: so lange ich nicht Antworten, Gewissheit, Wahrheit habe.
Und ja, es dauerte sehr lange. Aber es ging irgendwann vorbei - nach langer schmerzvoller ... Zeit, nach vielen vielen vielen Gesprächen mit Freundin darüber.
Am Anfang ist es aber erst mal ja eine Art Entzug. Kalter Entzug, genau. Und das auch körperlich (nicht nur sexuell), man entbehrt jemanden, in den man wahrscheinlich eigentlich sogar noch verliebt ist. Es war alles irgendwie noch ziemlich erst am Anfang, am Sichentwickeln.
Will jetzt hier nicht stundenlang von mir palavern, aber - die Steigerung ist (war für mich), wenn der Andere nicht nur "geht", sondern "ganz geht" ... - ohne Antworten ... Aber das ist nochmal, ja, ein anderes Thema/Kapitel.
Im Grunde "hilft" einem letztlich doch nur, es mit Vernunft durchzugehen, zu analysieren. Und ich glaube, auch wenn man vielleicht zeitweise, vor allem anfangs dazu tendieren sollte, es sich so zurechtzubiegen, wie man es gerne möchte/hätte, wenn man auf einem Auge doch bisschen blind ist - letztlich (wenn man also gerade nicht sich selbst verschaukeln will) kann man seinem Gefühl, seiner "inneren Stimme" doch trauen: die das durchaus auch "vernünftig" sieht.
Was ich meine: Man liegt wahrscheinlich mit seiner Einschätzung, seinen eigenen gefundenen Antworten, seiner Sicht auf die Dinge gar nicht soo falsch. (Es sei denn, man selbst ist sehr verletzt und schiebt es deshalb - erstmal? - so ziemlich alles dem Anderen zu, das gibt´s auch.)
Ich glaube auch nicht wirklich, dass solche Trennungen so aus heiterem Himmel kommen. Wenn man ehrlich ist - und ich bin der Meinung, du hast das alles schon sehr sehr sehr genau erkannt (... ;) ) ! - gab es schon so "Anzeichen", dass zumindest etwas irgendwie in Schieflage ist, dass es doch schon vorher Ecken und Kanten gab, an denen man sich eigentlich doch etwas gestoßen hat, die man aber "verharmloste" ...
Sicher, man selbst dachte, wegen sowas muss man nicht gleich die ganze Beziehung über Bord werfen! Aber die Gründe, weshalb der Andere das dann doch so abrupt und vor allem so ABSOLUT ENDGÜLTIG und irreversibel macht, sind wohl tatsächlich genau die, die messie oben dann schon nannte: Flucht vor allem.
(Kenaz - ja, du weißt eigentlich schon genau, wovor sie sehr wahrscheinlich "flüchtete" ... ... ...).
Was einen halt aber anfangs auch verrückt macht, war bei mir jedenfalls so, ist, dass man sich einfach doch immer wieder fragt:
Wie konnte der Andere sich so verhalten - so extrem "zugewandt", so extrem aufmerksam sein, interessiert, auch vlt. doch sehr anhänglich, zuvorkommend, leidenschaftlich, emotional, liebevoll usw. - WIE ist das möglich, all diese Nähe, Verbundenheit, Vertrautheit, Intensität ... ... ... - wenn alles doch nur gespielt (?!?!?!?) war?!?!?
Oder hat der Andere sich selbst extrem belogen, einfach nur, weil er so gerne eine Beziehung wollte (traf in meinem Fall nicht so ganz zu, "der Andere" war gerade noch in einer Beziehung und verliebte sich in mich eigentlich recht unerwartet, spontan ... wenn ich das recht erinnere ... ;) )?
Oder aber: ist diese Trennung also doch (s)eine Flucht?!?
Nur eben: Es gibt Gründe für eine solche Flucht - es kann viele verschiedene dafür geben. Und die kennen die beiden Beteiligten letztlich dann doch selbst am ehesten.
Man möchte es aber halt einfach gerne deutlich und direkt vom Anderen erfahren, hören, wissen! Damit man sich sicher sein kann, damit man damit umgehen, es "wohin packen/einsortieren" kann. Damit man einfach wirklich weiß, woran man ist!
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Erst einmal gleich vorneweg vielen Dank, lieber messie, für diese extrem ausführliche Antwort! :)
Hinsichtlich Deines Tipps mit dem Brief ist allerdings zu sagen: Im Grunde genommen ist das schon geschehen, und zwar in Form einer Mail und einer Postkarte. Wie gesagt: Ich hatte, als ich merkte, dass mir gar nichts anderes übrig bleibt, als das zu akzeptieren, ja ziemlich schnell den Wunsch, wenigstens menschlich mit ihr befreundet zu bleiben, denn hey: Auch wenn man merkt, dass man es als Liebespaar anscheinend nicht hinbekommt, so bleibt doch immer noch das bestehen, was man schon von Anfang an am anderen mochte. Und ich mochte und mag vieles an ihr, auch wenn sie das wohl gar nicht mehr sieht oder glaubt. Das hab' ich ihr auch geschrieben und für die schönen Stunden, die wir miteinander hatten, hab' ich mich in diesem Rahmen ebenfalls bedankt. Dummerweise blieb's aber nicht bei diesem Abschied, sondern es folgte noch ein weiteres, extrem unschönes Telefonat - eben das, wo sie mich nach kurzer Zeit anschrie, was ich eigentlich von ihr wolle etc. Letzten Endes sitze ich nun immer noch da und fühle mich sperrangelweit "offen", wenn ich das mal so formulieren darf. Da sind nach wie vor all diese Bilder, die so gar nicht zu dem passen wollen, was dann über mir zusammenbrach, und hindern mich hartnäckig daran, meinen Frieden mit der ganzen Angelegenheit zu schließen.
Vorteil, wirklich riesiger Vorteil davon ist, dass du dich damit im Guten von ihr trennst. Du setzt den negativen Gefühlen, die jetzt einfach mal scheißeverdammt nochmal da sind, positive entgegen. Das hilft loszulassen ungemein. :)
- Fragt sich halt nur, ob das so einfach ist, wenn man damit mutterseelenallein ist. Ulkigerweise sagte sie ja auch mehrfach zu mir, sie wolle sich "im Guten" von mir trennen - das bedeutete für sie aber primär, einfach gar nicht mehr über das Geschehene zu reden. Mittlerweile habe ich den deutlichen Eindruck, dass das, was ich am Ende des letzten gemeinsamen WEs noch als harmonischen Abschied wahrgenommen habe, für sie schon Teil eben dieses "Im Guten Auseinandergehens" war: Abends noch mal so richtig zusammen durch die Betten turnen als sei rein gar nichts los, gemeinsam lachen, gemeinsam und aneinandergekuschelt einschlafen, den anderen am nächsten Tag noch "liebevoll" verabschieden und dann - Schlussstrich!
Als ich danach noch zwei-, dreimal um eine Erklärung gebeten habe, wie um alles in der Welt das alles so schnell so weit kommen konnte, wurde sie stante pede aggressiv und empfand das schon als "Belästigung" und - man höre und staune: Suche nach Streit.
Denn ob sie das Geschriebene überhaupt lesen wird, kann -und sollte!- dir eh egal sein. Wichtig ist dass du "tschüss" gesagt hast, und zwar auf eine anständige, erwachsene Weise.
Soll sie doch weiter die Aggro-Schiene fahren. Du hast das nicht nötig. ;)
- Tja, das scheint leider nicht immer zu funktionieren, dieses Briefeschreiben mit dem Gedanken im Hinterkopf: "Mir wurscht, ob's der andere liest oder nicht" ... - Ich komm' halt überhaupt nicht mit eben dieser Aggroschiene zurecht, weil ich wirklich nicht weiß, was ich ihr getan habe - und klar: wahrscheinlich hab' ich ihr auch gar nichts getan, denn im Grunde glaube ich, Du köntest mit der folgenden Einschätzung hier den Nagel kaum punktgenauer auf den Kopf treffen:
Sie hat sich so gründlich beeilt dich aus ihrem Leben zu streichen, dass es mit sehr, sehr großer Wahrscheinlichkeit rein gar nichts mit dir zu tun hat. Also, mit dir persönlich als Mensch.
Vielleicht kam sie mit dem Stress mit dir zum Schluss nicht klar, vielleicht ist ein Streit für sie etwas Lebensbedrohliches (nicht lachen hier, so etwas gibt es!),[...].
Was du aber weißt ist, dass sie die Flucht ergriff. Und zwar so konsequent, dass Irrtümer ausgeschlossen sind, sie hat die Beine in die Hand genommen. Ich behaupte: Nicht vor dir, sondern vor der Situation, die im Zusammensein mit dir bestand.
- Denn damit hast Du wirklich recht: Konflikt- bzw. Kritikfähigkeit war tatsächlich nicht ihre Stärke - eigentlich, so hatte ich den Eindruck, gab's ohnehin immer nur zwei Extreme für sie: entweder alles war hübsch kuschelig und "hasig" - oder die Apokalypse klopfte an die Tür. Und mit der unterhält man sich eben nicht, da ergreift man die Flucht und fertig. Ich hatte jedenfalls nicht den Eindruck, dass hier ein Mensch vor mir sitzt, der schon mal die Erfahrung gemacht hat, dass man reden und dass das dann auch tatsächlich was bringen kann.
So, und das hier, das druck' ich mir glaub' ich aus, denn ich hab' schon lang nichts mehr gelesen, das sich so sehr mit meinen eigenen Eindrücken und Erfahrungen deckt wie Deine folgende Feststellung:
Männer sind da, denke ich, sehr viel direkter. Wenn sie die Beziehung in Frage stellen, dann erfährt das die Partnerin verhältnismäßig früh. So erwischt es sie auch nicht so unerwartet.
Frauen sind da anders: Da werden subtile Zeichen gegeben, immer mehr davon im Lauf der Zeit. Da wird dann schnell "aber er muss es doch merken, dass die Beziehung auf der Kippe steht, merkt er das nicht?" gedacht.
Nun, dazu kann ich nur sagen: Genau. Wir merken es nicht. ;)
Ich bin eigentlich ein recht empathischer Mensch, aber dennoch bin ich da genauso wie so ziemlich jeder andere Kerl auch: Nein, wir merken es nicht. ;)
Wir übersehen die "Signale" und werten sie bestenfalls noch als "Krise, die es zu lösen gilt". Wir kommen nicht mal auf die Idee, dass Unstimmigkeiten mit einem Trennungsgedanken der Frau einhergehen!
Nein, nicht weil wir Kerle uns so toll finden, dass uns nieeeemaaaaals jemand verlassen könnte. ;D
Sondern, weil eben gedacht wird "wenn sie wirklich schon die Beziehung in Gefahr sieht, wird sie es mir doch sagen, oder nicht?"
Ja. Genau. Oder nicht. ;)
- Bingo! Dem gibt es nichts hinzuzufügen. Deckt sich übrigens zu 100% auch mit dem Ablauf der Trennung davor, die ich am Anfang meines Eingangspostings kurz erwähnt habe.
Sie dachte sich wohl schon 2 Wochen vorher "na, er merkt bestimmt auch dass es in unserer Beziehung nicht mehr läuft, das sieht doch ein Blinder mit Krückstock". Und du dachtest lediglich "oha, ist grade ne Krise, aber das ist ja nun auch kein Weltuntergang, das kriegen wir schon hin".
- Ob sie das dachte, weiß ich nicht, aber dass ich letzteres dachte - ja, das entspricht 100%ig den Tatsachen.
Um's kurz zu sagen: Dass es für dich eine plötzliche Trennung war und für sie nicht, das ist so n typisches Männer-Frauen-Ding. Männer verstehen Frauen eben einfach nicht. Und umgekehrt. ;D
- Tja nu. Das ist freilich ebenso ernüchternd wie tröstlich ... ::)
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Und nochmal: kann ich nicht bestätigen - dass sich Frauen "indirekter" trennen oder weniger klar aussprechen, was los ist usw.
Bei mir war es ja umgekehrt auch so: Erst alles rosarot und dann kam der Abschuss (nicht aus heiterem Himmel, aber doch ziemlich heftig/abrupt und vor allem: total endgültig bis in alle Ewigkeit: GAR KEINEN Kontakt mehr - bloooß nicht!!: Von IHM aus!)
Vielleicht bin ich aber eigentlich ja auch mehr ein Mann als eine Frau? ;D
Ach und damit es nicht wieder zu Missverständnissen oder Gerüchten kommt:
Nein, Er war nicht Vater einer meiner beiden Kinder.
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Es ist natürlich immer schwer, sich aufgrund eines (vergleichsweise) kurzen Berichts eine halbwegs brauchbare Meinung zu bilden und wird deswegen auch immer nur Interpretation und Spekulation bleiben; das nur vorweg. So wie ich es einschätze (und nach kurzer Extrapolation eigener Verhaltensweisen^^) fürchte ich, dass du der Dame wesentlich mehr an Gefühlen entgegen gebracht hast als sie dir. Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie jemand einen Menschen, der einem wirklich etwas bedeutet, den man eventuell sogar liebt, nach so kurzer Zeit derart "kalt" abserviert. Ich kann, wie gesagt, da nur von mir selbst auf andere schließen. Sie war für dich, so wie ich es verstanden habe, "die Richtige", aber umgekehrt war es offenbar nicht so.
Mir tut es für dich leid, dass ihre Art, die Beziehung zu beenden, für dich so abrupt, unbefriedigend und schmerzhaft war/ist. Es ist echt schlimm, die Gründe nicht zu kennen. Man macht sich verrückt, sucht nach Anzeichen, nach "Schuld", dreht alles Gesagte um und um... Hilft alles nicht viel, ich weiß das auch aus eigener Erfahrung. Aber du fragtest ja nach Tricks und Kniffen... Bei mir funktioniert die gute alte Ablenkung immer ganz gut, jedenfalls um Längen besser als Grübeln. Ein neues Hobby vielleicht (bei mir z. B. die Wiederentdeckung der Botanik :) ), mit Freunden oder in Foren darüber sprechen. Und neben der Ablenkung auch die negativen Gefühle zulassen und nicht unterdrücken, aber dir als studierte Psychologie-"Pappnase"gebe ich mal lieber keine weiteren desbezüglichen Tipps...^^
Solche kleinen Psychotricks wie messies Brief finde ich kurzfristig gesehen gar nicht schlecht; mir hat zur Trauerbewältigung auch schon mal ein Online-Fotoalbum geholfen: Fotos hochgeladen und alles, was mich bewegte aufgeschrieben, dazu ein paar Gedichte. So habe ich versucht, die Trauer aus dem Kopf zu befördern und in dem Fotobüchlein "einzusperren"... klingt alles doof und profan... ::)
Mir fällt noch ein, dass du vielleicht auch ein bisschen streng mit dir selbst umgehst bzw. du dir womöglich etwas zu viel abverlangst. Ich meine, nach einem solchen emotionalen Höhenflug mit einem so plötzlichen Ende kann man doch als normaler Mensch nicht schon nach vier Wochen damit durch sein, oder? Ich selbst wäre es jedenfalls nicht - bei mir dauert(e) es manchmal Jahre, bis ich mit großen emotionalen Schlägen fertig werde/wurde, so dass sie zumindest nicht mehr schmerzten. Ich wünsche dir jedenfalls, dass du das besser hinkriegst als ich.
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Im Grunde genommen ist das schon geschehen, und zwar in Form einer Mail und einer Postkarte.
Ah, gut, dann ist meine Idee dazu natürlich hinfällig. ;)
Oder doch noch nicht so ganz? Denn:
Dummerweise blieb's aber nicht bei diesem Abschied, sondern es folgte noch ein weiteres, extrem unschönes Telefonat - eben das, wo sie mich nach kurzer Zeit anschrie, was ich eigentlich von ihr wolle etc.
Hättest du nicht angerufen, wäre es schon um einiges mehr abgeschlossen in sich gewesen, und wärst jetzt vermutlich schon ein bisschen weiter. - Aber hey, woher konntest du wissen, dass sie dich so gründlich aus ihrem Leben streichen will? Jetzt weißt du's wenigstens. Ist zwar ne blöde Gewissheit, aber es ist eine! Besser als wenn sie so ne Nummer "najaaa, ich mag dich ja auch schon sehr gerne und so" abgezogen hätte, vielleicht mit dir nochmal geschlafen hätte, um die Beziehung am nächsten Tag per SMS trotzdem weiterhin für beendet zu erklären und die gemeinsame Nacht als Fehler zu bezeichnen - und das wieder und wieder und wieder ...
Ich bleibe dabei: Kläre für dich, sage es dir selbst, und das am besten schriftlich zum jedes Mal nachlesen, dass du dieses Kapitel nun für dich schließen wirst. Ohne Wenn und ohne Aber, sie ist Geschichte, und sie wird es bleiben, Gefühle hin oder her, basta. Schreibe dir selbst (und schreibe es ihr wenn dir doch nochmal danach sein sollte), dass du den Kontakt von dir aus ihr zuliebe nun einstellen wirst, und zwar vollends, dass du kapiert hast durch genau jenes Telefonat, dass da ihrerseits nicht mehr nur ein Buch zugeklappt, sondern gleich abgeschlossen wurde und der Schlüssel weggeworfen.
Cubist's Fotoalbumidee klingt auch nicht schlecht :)
Kurz gesagt: Ein Zurück gibt es nicht mehr.
Auch ein freundschaftliches nicht.
Punkt, aus, fertig.
Klingt einfach? Na, ist es natürlich nicht. ;)
Da gibt's ja auch noch diese "blöden" Gefühle ...
Da sind nach wie vor all diese Bilder, die so gar nicht zu dem passen wollen, was dann über mir zusammenbrach, und hindern mich hartnäckig daran, meinen Frieden mit der ganzen Angelegenheit zu schließen.
Dem Herz ist's natürlich egal, dass es kein Zurück mehr gibt. Das will hoffen. Natürlich. Hat's ja auch als schön empfunden was da zuvorderst war! Und es hat alles recht dazu, das zu tun. :)
Da hilft's nix - du brauchst dieses Mantra deines Kopfes, das deinem Herzen, immer wieder, täglich wenn es sein muss, den Spiegel hinhält und erklärt, dass es nun einmal vorbei ist! Und dass du daran nichts, aber auch wirklich rein gar nichts, daran ändern kannst. Und nein, es wäre nicht schuld an deiner Lage jetzt, es hat dir ja tolle Momente beschert, also braucht es dir gegenüber nun auch üüberhaupt kein schlechtes Gewissen zu haben. Es darf weiter trauern - solange es deinem Hirn jeden Tag ein Stückchen mehr glaubt, dass diese tolle Zeit zu Ende ist und es sich deswegen lohnt, wieder voranzublicken.
Und auch das ist wichtig: Du darfst trauern. Nach vier Wochen schon zu denken "na, jetzt ist aber mal gut" ist reichlich blauäugig, denn was tief geht, das lässt sich nun einmal nicht in nullkommanix mehr ausbuddeln.
Lass dem Schatz, das da in der Tiefe noch wabert, Zeit langsam aufzutauchen. Dann verhebst du dich damit auch nicht. :)
... - Ich komm' halt überhaupt nicht mit eben dieser Aggroschiene zurecht, weil ich wirklich nicht weiß, was ich ihr getan habe
Na, wie gesagt: Vermutlich gar nichts. ;)
Ist rein ihr Film. Der grade Schlitten oder Achterbahn oder sonstwas mit ihr fährt. Da bringt ihr dann auch wenig der Wunsch nach
Ulkigerweise sagte sie ja auch mehrfach zu mir, sie wolle sich "im Guten" von mir trennen -
denn das hat gegen die Achterbahn in ihr grade eh keine Chance. Und das vermutlich noch gaaaanz lange nicht. ;)
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Vielleicht kriegt sie ja irgendwann doch noch das andere Extrem hin, dass sie den Kontakt zu dir sucht und sich um eine Freundschaft bemüht.
Aber, ganz ehrlich? Drücke dir da bitte selbst die Daumen dass das so lange wie möglich dauert, bis es soweit ist!
Denn im Moment will dein Herz sie garantiert wiederhaben. Gaaaaaanz dumme Idee, um eine Freundschaft aufzubauen. ;)
Dann lieber ein bisschen Zeit ins Land gehen lassen, dich zur emotionalen Freiheit freischaufeln, um dann ihr gegenüber, wenn's doch noch einmal versöhnlichen Kontakt geben sollte, etwas Neues aufzubauen. Eine Freundschaft eben. Und zwar nur eine Freundschaft.
Nicht mehr und nicht weniger. :)
Aber, wie gesagt: Für den Augenblick kann dir das herzlich wurscht sein. Sie fährt ihren Film - fahre du deinen! Nimm dein Leben, tue anfangs jetzt vielleicht Dinge die mit ihr nie gegangen wären, dir aber Spaß bringen (muss ja nicht gleich die Spprtschau Samstagnachmittags sein *lach*), später dann halt Dinge die einfach nur deins sind, völlig unabhängig von ihr oder auch nur irgendwem.
Ich hatte zwar nie wirklich einen "kalten Entzug", aber auch nach jeder Trennung sehr gebraucht, um den Liebeskummer zu überwinden. Ich tat dann das, was ich im Absatz zuvor schrieb - und mir half diese Art, damit klarzukommen, sehr. :)
So wie ich es einschätze (und nach kurzer Extrapolation eigener Verhaltensweisen^^) fürchte ich, dass du der Dame wesentlich mehr an Gefühlen entgegen gebracht hast als sie dir.
Ist möglich, aber nur eine Möglichkeit von vielen.
Eine andere wäre beispielsweise, dass in ihr so eine Art "Läufer" aktiviert wird, sobald sie mit einer Bedrohung ihrer selbst (z.B. durch einen heftigen Streit) konfrontiert ist. Der nimmt dann die Beine in die Hand und fragt sie erst gar nicht.
Würde übrigens ihre Widersprüchlichkeit wunderbar erklären: Solange ihr "Verteidigungsmechanismus" nicht aktiv ist, ist sie halt kuschlig, ist er es aber, rennt sie schnell und weit - und das konsequent immer und jederzeit.
Würde dann auch bedeuten, dass das, was nun geschah, auf jeden Fall passiert wäre. Denn Streit ist nun einmal Teil eines jeden Lebens! Stell dir vor du wüsstest, dass du mit ihr nicht streiten dürftest, weil sie dann sofort weg wäre. Das wäre dann aber ein verdaaaaaaaaaaaaammt anstrengendes Leben. Das wünschte ich dir nun wirklich nicht. ;)
Aber, unterm Strich, ist's schlicht wurscht, warum sie die Flucht ergriff.
Wichtig ist nur zu ahnen (eigentlich ja schon nahezu zu wissen, so wie ich deine Worte interpretiere, Kenaz), dass das rein ihr Ding und Film ist und es nichts, rein gar nichts, mit dir persönlich zu tun hat.
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Und nochmal: kann ich nicht bestätigen - dass sich Frauen "indirekter" trennen oder weniger klar aussprechen, was los ist usw.
Bei mir war es ja umgekehrt auch so: Erst alles rosarot und dann kam der Abschuss (nicht aus heiterem Himmel, aber doch ziemlich heftig/abrupt und vor allem: total endgültig bis in alle Ewigkeit: GAR KEINEN Kontakt mehr - bloooß nicht!!: Von IHM aus!)
Vielleicht bin ich aber eigentlich ja auch mehr ein Mann als eine Frau? ;D
Ach und damit es nicht wieder zu Missverständnissen oder Gerüchten kommt:
Nein, Er war nicht Vater einer meiner beiden Kinder.
Ich kann mich da nur anschließen. Es GIBT MEnschen, die mit Andeutungen um sich schmeißen, aber nicht konkret werden, und jaa, oftmals sind diese weiblichen Geschlechts. Ich persönlich finde Andeutungen scheiße. Wenn man mir etwas sagen möchte, dann bitte direkt. Auf Rätselraten hab ich keine Lust, und ich werde nicht anfangen, Gedanken zu lesen. Wenn jemand damit nicht klarkommt - Pech. Andersrum gesehen komm ich nämlich nicht mit Andeuterei klar, bzw. hab darauf keine Lust.
Bei mir muß ein Mensch konfliktfähig sein. Das heißt nicht, daß ich streitsüchtig bin. Aber ich denke, daß man einem anderen nun mal nur VOR den Kopf gucken kann, und nicht hinein. Das gilt für meinen Kopf aber auch, und folglich muß ich es mitteilen, wenn mich etwas stört. Der andere darf dann aber nicht gleich beleidigt sein, sondern muß sich das einfach mal anhören und sich ein Stück weit damit auseinandersetzen. Meiner Meinung nach kann man Streit so eher vermeiden als daß man ihn provoziert.
Kenaz, vielleicht hat es trotz aller Gefühle bei Euch gar nicht so gut gepaßt. Denk vielleicht einfach mal an die Dinge, die eben nicht so waren, wie Du es Dir gewünscht hast. Gar nicht mal mit "bösem Blut", sondern einfach eine "Aufstellung": das war gut, da hat es nicht gepaßt. Ich finde, so lernt man für die Zukunft auch etwas über sich. Wenn ich nicht bei einem Partner kennengelernt hätte, was Alleingänge sind, dann wüßte ich es jetzt nicht zu schätzen, daß es gut ist, wichtige Entscheidungen mit dem Partner zu besprechen. Es ist für mich immer irgendwie selbstverständlich gewesen, aber durch die Erfahrung hab ich gemerkt, daß es mir wichtig ist, und daß ich sowas brauche, um in einer Beziehung glücklich zu sein.
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Aber, unterm Strich, ist's schlicht wurscht, warum sie die Flucht ergriff.
Ich hatte aber eher das Gefühl, das genau dieses Nichtwissen der Gründe eines von Kenaz' Kernproblemen ist. ???
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Aber, unterm Strich, ist's schlicht wurscht, warum sie die Flucht ergriff.
Ich hatte aber eher das Gefühl, das genau dieses Nichtwissen der Gründe eines von Kenaz' Kernproblemen ist. ???
Ja, sicher ist es das.
Es gehört aber auch dazu zu bemerken, dass es de facto nichts an der Situation ändert, findest du nicht? :)
Die einzig wirklich wichtige Unterscheidung ist hier doch lediglich jene: "Habe ich etwas falsch gemacht? Hätte ich die Trennung irgendwie verhindern können?"
Auch wenn die Informationen hier reichlich spärlich sind und man von außen ja eh nie behaupten kann ob jemand zu jemand anderem passt: So wie es geschildert wurde, kann er gar nichts falsch gemacht haben. Denn sonst hätte es diesen "Abschiedssex" doch erst gar nicht gegeben! Man schläft doch nicht noch einmal mit einem Menschen, den man zu diesem Zeitpunkt bereits aufgrund irgend einer Sache desselben verachtet. ;)
Ich höre da ja auch noch heraus, dass sie ihm persönlich überhaupt keine Vorwürfe gemacht hat. Es hätte halt einfach nicht gepasst.
Egal, ob das nun eine Lüge gewesen sein sollte oder nicht: Was spricht dagegen zu sagen, dass das dann eben ihr Bier ist? Wer nicht will, der hat schon und so? Wenn sie schon dichtmacht und abschließt, wieso dann noch anklopfen und fragen "warum hast du abgeschlossen"? Tür ist zu, sie ruft durch die Tür auch noch dass er doch bitte keinen Streit suchen soll indem er an diese Tür da klopft, also kann man das Klopfen nun eben einfach mal sein lassen.
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[...] man hat das Gefühl, es sei alles entweder nur eine einzige Lüge gewesen (wobei der/die Andere dann ein immens guter Schauspieler/in gewesen sein muss!) oder das jetzt, diese Trennung, sei eine Lüge (ja, bspw. Flucht - wovor auch immer, da gibt es verschiedene Möglichkeiten/Hintergründe für eine Flucht!).
- Bingo, genau so schaut es aus!
Und eben das ist es, was einen umtreibt, was einen wahnsinnig macht - man versteht es einfach nicht. Man will aber wissen - und nicht nur selbst spekulieren (mit sich selbst oder mit Freunden ...) - man will vom Anderen wissen, denn nur er kann es letztlich wirklich beantworten!: was das jetzt soll, was nun Lüge ist oder war und was nicht - was genau der Andere (sich) denkt, was in ihm vorgeht, warum er sich jetzt so trennt (oder eben: flüchtet) ...
- Bingobingobingo!
Alles andere sind Selbstgespräche (auch so ein Abschiedsbrief), das reicht einem aber nicht, wenn es noch so frisch ist schon gar nicht. Und mit diesen Selbstgesprächen dreht man sich nur im Kreis. Man kann nur vermuten, spekulieren ... - aber man will es genau wissen - wie es wirklich ist! Man braucht: Gewissheit!
- Richtig, mit dieser Art von Selbstgesprächen halte ich mich jetzt bereits vier Wochen notdürftig über Wasser ... :(
Am Anfang ist es aber erst mal ja eine Art Entzug. Kalter Entzug, genau. Und das auch körperlich (nicht nur sexuell), man entbehrt jemanden, in den man wahrscheinlich eigentlich sogar noch verliebt ist. Es war alles irgendwie noch ziemlich erst am Anfang, am Sichentwickeln.
- Genau, und man - in diesem Fall ich - dachte, da ist noch jede Menge Spielraum und - eben! - Zeit, in der sich noch so vieles entwickeln und klären kann, in der man weiter zusammenwachsen kann usw. usf. ... - genau!
Im Grunde "hilft" einem letztlich doch nur, es mit Vernunft durchzugehen, zu analysieren. Und ich glaube, auch wenn man vielleicht zeitweise, vor allem anfangs dazu tendieren sollte, es sich so zurechtzubiegen, wie man es gerne möchte/hätte, wenn man auf einem Auge doch bisschen blind ist - letztlich (wenn man also gerade nicht sich selbst verschaukeln will) kann man seinem Gefühl, seiner "inneren Stimme" doch trauen: die das durchaus auch "vernünftig" sieht.
- Naja, wie bereits gesagt: rein vom Kopf her sind mir die Zusammenhänge mutmaßlich einigermaßen deutlich ... dummerweise dringt diese Einsicht nicht dahin vor, wo sie am dringendsten gebraucht würde, nämlich in den Bauchbereich bzw. - ins Herz. :(
Ich glaube auch nicht wirklich, dass solche Trennungen so aus heiterem Himmel kommen. Wenn man ehrlich ist - und ich bin der Meinung, du hast das alles schon sehr sehr sehr genau erkannt (... ;) ) ! - gab es schon so "Anzeichen", dass zumindest etwas irgendwie in Schieflage ist, dass es doch schon vorher Ecken und Kanten gab, an denen man sich eigentlich doch etwas gestoßen hat, die man aber "verharmloste" ...
- Die gab es, wie ich ja deutlich gemacht habe. In diesem Zusammenhang könnte ich jetzt aber nur wiederholen, was messie schon so schön zusammengefasst hat ...
(Kenaz - ja, du weißt eigentlich schon genau, wovor sie sehr wahrscheinlich "flüchtete" ... ... ...).
- Nein, weiß ich eben nicht. Ich hab' 'ne Menge Ahnungen und sicherlich hab' ich auch 'ne Ahnung, wie sehr all diese Ahnungen wohl zutreffen mögen, doch es fehlt mir eben genau das, was Du weiter oben so schön einklagst: Gewissheit. Genauer gesagt: Ich will das, was ich, insbesondere während der letzten Tagen, noch mit ihr zusammen erlebt habe, mit dem verknüpfen können, was danach (für mich völlig unvermittelt) geschah - denn da klafft für mein Empfinden eine Kluft, die tiefer ist als der Marianengraben.
Wie konnte der Andere sich so verhalten - so extrem "zugewandt", so extrem aufmerksam sein, interessiert, auch vlt. doch sehr anhänglich, zuvorkommend, leidenschaftlich, emotional, liebevoll usw. - WIE ist das möglich, all diese Nähe, Verbundenheit, Vertrautheit, Intensität ... ... ... - wenn alles doch nur gespielt (?!?!?!?) war?!?!?
Oder hat der Andere sich selbst extrem belogen, einfach nur, weil er so gerne eine Beziehung wollte [...]?
Oder aber: ist diese Trennung also doch (s)eine Flucht?!?
- Genau. All diese Fragen stell' ich mir ununterbrochen. Und drehe ich mich im Kreis.
Summa summarum: Selten habe ich mich von Dir so verstanden gefühlt wie heute, meine liebe Kallsiti. ;)
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Solch eine Trennung ist natürlich böse. Aber ich finde wenn mir jemand wirklich etwas bedeutet (hat) bin ich ihm auch eine Erklärung schuldig (es sei denn es ist was wirklich drastisches vorgefallen). Solch ein Verhalten zeugt meiner Meinung nach von einem schwachen Charakter oder die Gefühle waren von ihrer Seite doch nicht stark genug. Wenn es ersteres ist kannst du unter Umständen sogar froh sein dass es so "schnell" zu Ende ging. Wenn es das zweite war ist es natürlich schwer rauszufinden ob es nie echte Gefühle waren oder doch.
Vorsuch drüber zu sprechen auch wenn du natürlich nie DIE Antwort von anderen bekommen kannst (die kann wenn nur sie dir geben), aber reden hilft. Traurig sein, verzweifelt, wütend dass ist in solcher Zeit gut und hilft.
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Nein, weiß ich eben nicht. Ich hab' 'ne Menge Ahnungen und sicherlich hab' ich auch 'ne Ahnung, wie sehr all diese Ahnungen wohl zutreffen mögen, doch es fehlt mir eben genau das, was Du weiter oben so schön einklagst: Gewissheit. Genauer gesagt: Ich will das, was ich, insbesondere während der letzten Tagen, noch mit ihr zusammen erlebt habe, mit dem verknüpfen können, was danach (für mich völlig unvermittelt) geschah - denn da klafft für mein Empfinden eine Kluft, die tiefer ist als der Marianengraben.
Also, so wie du es hier beschrieben hast, vermute ich dass du nicht der erste bist vor dem sie so abrupt geflüchtet ist - und auch nicht der letzte sein wirst. ;)
Ich beziehe das gar nicht mal auf irgendwelche Beziehungen, sondern vielleicht sogar bei Freundschaften bei ihr!
So nach dem Motto: Sobald's kritisch wird, flüchtet sie. Und das jedes Mal.
Ich habe so etwas Ähnliches übrigens mal bei einer Arbeitskollegin erlebt.
Wir verstanden uns wirklich gut, sie war auch sehr offen, freundlich und außerordentlich redselig. Richtig sympathische Frau, warmherzig, hilfsbereit, zu gut Deutsch: Die perfekte Kollegin.
Dann bekam sie während einer Diskussion zur damals aktuellen Politik eine Aussage von mir in den falschen Hals, behauptete ich hätte ihr gesagt sie wäre "krank" und so (es ging damals um BSE und ich sagte sinngemäß "wenn wirklich überall im Fleisch was drin ist wovon wir es kriegen können, haben wir's doch eh schon längst alle in uns, also wozu die plötzliche Hysterie", das bezog sie auf sich ...), fühlte sich dadurch offensichtlich von mir bedroht, und schwupps! ...
... wurde am folgenden Arbeitstag Gift und Galle versprüht, das kannst du dir nicht vorstellen. Die Frau hat mich förmlich gehasst! Von heute auf morgen! Die Luft zwischen uns konntest du ab diesem Tag zerschneiden; es ging sogar soweit, dass sie mir androhte, mich von ihrem Freund zusammenschlagen zu lassen (!!!) - und das ist nun nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was da abging. ;)
Ich war damals geschockt. Sehr. Fragte mich auch "was habe ich falsch gemacht?", vor allem aber: "Warum ist sie jetzt so ganz anders als ich sie kennen gelernt habe? So etwas kann es doch nicht geben!".
Anhand dieser Erfahrung habe ich sehr viel gelernt.
Erstens: So etwas kann es geben. Es gibt einfach Menschen die so sind, die bei Bedrohung mit allem scharf schießen was sie können - und die diese Seite jahrelang nicht zeigen, solange es nicht notwendig ist. Wenn es aber (aus ihrer Sicht) notwendig wird, dann geht's los - und dann scheint es plötzlich nicht mehr derselbe Mensch zu sein.
Wichtig ist aber auch noch zweitens!
Zweitens ist, dass es eben doch derselbe Mensch ist. Man hat eben nur diese weitere Seite noch nicht kennen gelernt gehabt.
Wie gesagt, es kann Monate, gar Jahre dauern bis man sie kennen lernt - und es kann nichts, rein gar nichts, im Extremfall drauf hinweisen.
Selbst wenn dieser mein Verdacht nun nicht auf sie zutreffen mag: Es gibt da noch etwas, im Prinzip drittens, was ich aus erwähnter Geschichte lernte: Dass es völlig unerheblich ist, warum sie diese Kehrtwende machte. Das einzige das zählt ist
1) Ich trage keine Schuld daran,
2) Den liebenswerten Teil von ihr gibt's trotzdem noch, aber
3) der hat jetzt nichts (mehr) zu melden.
Sie ist nun so, wie sie ist. Daran kannst du offensichtlich nichts ändern.
Sie war es aber eben auch vorher schon! Nur gab's keine "Gelegenheit" für sie, das dir gegenüber zu zeigen.
Da ihr nun doch n bisschen was gemeinsam erlebt habt, spricht das doch ziemlich für dich, dass es so "spät" geschah.
Auch wenn das vielleicht ein bisschen zynisch klingen mag :(
-
messie
... das ist schön, dass du das alles so vernünftig siehst und durchleuchtest. ;)
Aber: Im Falle deiner Arbeitskollegin spielten (wie ich mutmaße) keine Gefühle von Verliebtsein ... ... ... mit hinein, was ein (innerliches, eigenes) Sichlösen/Distanzieren/"Trennen" von einer solchen Person dann doch erheblich erleichtert.
Was die Ratschläge angeht, sich klarzumachen (Kenaz jetzt), dass das Ding unwiederbringlich erledigt und für immer den Bach runter ist - das ist außerordentlich schwer - umso schwerer, je frischer es ist.
Weil eben, wie du selbst schriebst, messie: da ist so eine blöde, aber unglaublich starke, drängende Hoffnung.
Andererseits ist da aber vor allem auch eine unglaubliche Wut - dass man einfach so abgesägt wird - und sei es TATSÄCHLICH (wahrscheinlich) "nur" aus Selbstschutzgründen es Anderen!
Man ist doch kein Spielzeug, man ist doch kein Gegenstand, der benutzt werden kann und gefallen darf, so lange es dem Anderen beliebt, und wenn es ihm nicht mehr beliebt, schmeißt er das Teil einfach in die Tonne - am besten verbrennt er auch gleich noch den Inhalt ... Auf Nimmerwiedersehen!
Man fühlt sich einfach total ungerecht und respektlos behandelt. Und gleichzeitig trauert man, man hat SEHNSUCHT, so dass es fast körperlich schmerzt (und damit meine ich wie gesagt nicht "bloß" körperliches Begehren, aber auch das kann ... naja 8) ...).
Es HILFT EINEM NICHT, sich zu sagen: ich bin nicht schuld, ich hab es nicht verursacht/zu verantworten, die/der Andere hat ein Problem mit sich selbst ... ... ...
MAN WILL IHN ABER - immer noch und ganz extrem: diese/n "Anderen" - ja: man ist auf Entzug.
Ich glaub, das hat wieder was mit der Hirnchemie und so zu tun. :D Da kommt der Verstand in solchen "Umständen", in denen man biochemisch dann ist, einfach absolut nicht gegen an.
Oder aber: ist das vielleicht doch auch bei Menschen wieder sehr unterschiedlich und stark abhängig von ihrem Naturell, Wesensart, Temperament ...!
Es gibt Menschen, die müssen sich ablenken, es verdrängen, wegdrücken oder es durchrationalisieren - und können das wohl auch ??
Aber es gibt auch Menschen, die müssen da durch - durch die Hölle, durch all diese Emotionen - die trauern also auch "leidenschaftlich" - im wahren Wortsinn!!! Das muss nicht "klageweibartig" sein, nicht dass wir uns da missverstehen. ;)
Aber es ist: heftig. Und man denkt, man hält es nicht aus. Und man klammert sich an jeden Strohhalm, also: jedes Fünkchen Hoffnung, Lichtschimmer.
DENN:
Man denkt auch, es sei vielleicht doch vor allem ein "Missverständnis". Und wenn man selbst also nicht das Problem sei (jedenfalls nicht das eigentliche, schwerste), könne man dem Anderen vielleicht aber doch zur Seite stehen: wenn er einen nur ließe ...
Und vor allem will man einfach auch WISSEN, ob man nun selbst sich was eingeredet hat oder der Andere sich und einem was vormachte und vor allem: ob er überhaupt wirklich auch so intensive Gefühle hatte oder nicht! Man will einfach Gewissheit darüber, ob das nun "Liebe" (echte, tiefe Gefühle ...) war(en) oder nur Show. Also:
Ob man sich selbst getäuscht hat/hat täuschen lassen - ob man sich GEIRRT hat - ob es überhaupt möglich ist, dass man sich SO EXTREM irren/"verschätzen", das Verhalten des Anderen wirklich so missverstehen, fehlinterpretieren kann.
Man will nicht nur vermuten, ob der Andere das aus Selbstschutz macht und "nur" flüchtete - man will, man MUSS es WISSEN, weil man nur dann selbst damit umgehen kann.
Man braucht also einfach, wie schon gesagt: Antworten auf seine Fragen!
Kaffeebohne
(...)
Ich kann mich da nur anschließen. Es GIBT MEnschen, die mit Andeutungen um sich schmeißen, aber nicht konkret werden, und jaa, oftmals sind diese weiblichen Geschlechts. Ich persönlich finde Andeutungen scheiße. Wenn man mir etwas sagen möchte, dann bitte direkt. Auf Rätselraten hab ich keine Lust, und ich werde nicht anfangen, Gedanken zu lesen. Wenn jemand damit nicht klarkommt - Pech. Andersrum gesehen komm ich nämlich nicht mit Andeuterei klar, bzw. hab darauf keine Lust.
Bei mir muß ein Mensch konfliktfähig sein. Das heißt nicht, daß ich streitsüchtig bin. Aber ich denke, daß man einem anderen nun mal nur VOR den Kopf gucken kann, und nicht hinein. Das gilt für meinen Kopf aber auch, und folglich muß ich es mitteilen, wenn mich etwas stört. Der andere darf dann aber nicht gleich beleidigt sein, sondern muß sich das einfach mal anhören und sich ein Stück weit damit auseinandersetzen. Meiner Meinung nach kann man Streit so eher vermeiden als daß man ihn provoziert.
(...)
:-* :-* :-* Tschuldigung, aber: dafür muss ich dich grade einfach kurz mal knutschen! :o :)
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Kallisti, ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal so ohne Wenn & Aber schreibe, aber jetzt tu' ich's:
Du verstehst mich! :)
Deine obigen Ausführungen treffen es jedenfalls bis ins Detail und ich kann im Grunde genommen jeden Satz unterschreiben (okay, bis auf diesen kurz aufblitzenden Biochemie-Schwurbelkram, aber der schmälert den Gesamteindruck nur unwesentlich ... ;) )!
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So wie ich es einschätze (und nach kurzer Extrapolation eigener Verhaltensweisen^^) fürchte ich, dass du der Dame wesentlich mehr an Gefühlen entgegen gebracht hast als sie dir. Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie jemand einen Menschen, der einem wirklich etwas bedeutet, den man eventuell sogar liebt, nach so kurzer Zeit derart "kalt" abserviert. Ich kann, wie gesagt, da nur von mir selbst auf andere schließen.
- Mag sein, eins zumindest ist sicher: Ich war von Anfang an etwas enthusiastischer bei der Sache, sie war von Anfang an eher von der Zweiflerfraktion.
Sie war für dich, so wie ich es verstanden habe, "die Richtige", aber umgekehrt war es offenbar nicht so.
- Nun, dass sie "die Richtige" war, will ich doch mal in Frage stellen, denn mit "der Richtigen" wäre mir das wohl nicht passiert. Aber eins ist schon wahr: Ich war von Anfang an um einiges überzeugter, dass "wir" das schaffen und erfolgreich ein glückliches gemeinsames Leben bewerkstelligen können. - Paradoxerweise glaube ich immer noch, dass ich da nicht grundsätzlich falsch lag.
Mir tut es für dich leid, dass ihre Art, die Beziehung zu beenden, für dich so abrupt, unbefriedigend und schmerzhaft war/ist. Es ist echt schlimm, die Gründe nicht zu kennen. Man macht sich verrückt, sucht nach Anzeichen, nach "Schuld", dreht alles Gesagte um und um... Hilft alles nicht viel, ich weiß das auch aus eigener Erfahrung.
- Stimmt. Am allerätzendsten an der ganzen Angelegenheit ist freilich, dass ich mich im vergangenen Herbst gerade eben erst aus dem emotionalen Sumpf herausgearbeitet hatte (nach 15 Monaten, die ich mit einiger Berechtigung als die finstersten meines bisherigen Lebens bezeichnen kann), um nach einem kurzen, enthusiastischen Intermezzo nun wieder mittendrin zu sitzen ... :(
Und neben der Ablenkung auch die negativen Gefühle zulassen und nicht unterdrücken[...]
- Nee, diesbezüglich muss ich mir wirklich keine Sorgen machen, das glaube mal ... :(
Ich meine, nach einem solchen emotionalen Höhenflug mit einem so plötzlichen Ende kann man doch als normaler Mensch nicht schon nach vier Wochen damit durch sein, oder? Ich selbst wäre es jedenfalls nicht - bei mir dauert(e) es manchmal Jahre, bis ich mit großen emotionalen Schlägen fertig werde/wurde, so dass sie zumindest nicht mehr schmerzten. Ich wünsche dir jedenfalls, dass du das besser hinkriegst als ich.
- Das wünsch' ich mir auch. Und ich hoffe inbrünstig, dass ich jetzt nicht noch mal auf's Neue den ganzen Tränenmarsch von vorne bis hinten durchexerzieren muss, den ich von September 2010 bis Dezember 2011 durchstehen musste. Dafür fehlt mir langsam nämlich wirklich ein bisschen die Kraft. Mal 'ne Enttäuschung wegstecken, auch 'ne schwere, ist die eine Sache - aber eine nach der anderen ... wer hält das auf Dauer durch?
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Andererseits ist da aber vor allem auch eine unglaubliche Wut - dass man einfach so abgesägt wird - und sei es TATSÄCHLICH (wahrscheinlich) "nur" aus Selbstschutzgründen es Anderen!
... die auch völlig in Ordnung ist. Was denn bitte sonst? SO abgesägt zu werden hat niemand verdient. Dass sich die Dame so empathisch wie ein Tretroller verhalten hat, dürfte hier sicher jedem klar sein.
Das ändert aber nichts an der Sache, dass es ihr Ding ist. Das ist ihr ganz eigener persönlicher Krieg, den sie da führt! Es ist keiner gegen ihn. Und das, finde ich, sollte man so eben auch einfach mal aussprechen! Dass es nicht speziell Kenaz ist der da jetzt das Nachsehen hat, sondern auch jeder andere hätte sein können den es trifft - jeder, dem sie mal große Gefühle entgegengebracht hat.
Es mag sich vollkommen bekloppt anhören, aber ich kann mir auch wunderbar vorstellen dass sie deswegen so konsequent schroff gegenüber Kenaz ist, gerade weil die Zuneigung zuvor so groß war.
Ob sie es immer noch ist? - Keine Ahnung. Aber dass sie da war, das lässt sich rein gar nicht abstreiten. Denn man kann nur jemanden mit viel Leidenschaft hinauskomplimentieren, der einem schon einmal etwas bedeutet hat. Wenn er ihr egal gewesen wäre, dann hätte sie noch n bisschen mitgespielt, da noch n bisschen - kost' ja schließlich nix Anstrengung, mit ihm weiter zu "spielen". ;)
Macht sie aber nicht.
Ich glaube und behaupte deswegen, dass es grade diese Gefühle zuvor waren, diese großen, die so eine konsequente Flucht bedingten jetzt. Sonst würde sie für sich ihn emotional nämlich nicht loswerden ;)
Kenaz, bei allem Schmerz: Es wurde hier auch schon geschrieben - unterm Strich bleibt übrig dass viel dafür spricht dass nicht die Liebe das Problem ist, sondern dass ihr wohl einfach nicht zueinander passt.
Das bringt dir jetzt zwar rein gar nichts (vielleicht siehst du es ja eh anders ;) ), ist aber ne Erkenntnis, die du ja vielleicht später nochmal hoch holen kannst und ja vielleicht sogar später (wann immer dieses später auch sein mag, jeder trauert unterschiedlich lang ...) sagen kannst: Ja, war wohl so. Also war es gut so wie es war, weil es auf Dauer eh keine Perspektive hatte.
Im übrigen, diese nüchterne Sichtweise kam bei mir auch nicht über Nacht ;)
Das Geschriebene ist schlicht die Summe meiner Erfahrungen. Und es war nicht nur die eine, Kallisti, das glaub mal. ;)
Aber es gibt auch Menschen, die müssen da durch - durch die Hölle, durch all diese Emotionen - die trauern also auch "leidenschaftlich" - im wahren Wortsinn!!!
Dazu sage ich ganz klar und ohne Vertun: Das darf man auch! Sollte man auch, finde ich. Denn wenn man so rausgeworfen wird, einfach so weitermachen wie vorher? Nöööö du. Kommt doch gar nicht in die Tüte.
Ich schrieb das jetzt auch nicht um zu sagen "hey, bist doch nicht schuld, also Mund abwischen, weitermachen" oder ähnlichen Unsinn. Ich schreibe es für später - für dann, wenn's nicht mehr gaaaaanz so weh tut.
Spätestens dann ist nämlich diese Denke, dieses Wissen darum dass man selbst schuldlos an dem "bad end" ist, Gold wert. :)
Tja, und nu?
Jetzt für den Augenblick kann ich nur ganz lapidar sagen: In Arbeit stürzen, den Rest verschlafen - oder so. ;D
Ich habe ähnlichen grausamen, vernichtenden Trennungskummer schon erlebt. Da war dann auch nix mit Ratio, denn von der her wusste ich dass es das Richtige war ;) , ich wusste vom Kopf her aber auch dass die Zeit ein sehr mächtiger Verbündeter sein kann, wenn's ums Abschleifen von Gefühlen geht. Also überlebte ich -irgendwie- und erlebte Tag für Tag, Nacht für Nacht, dass es jedes Mal ein wiiiinziges bisschen besser war als die Nacht zuvor.
Als ich es das erste Mal feststellte dass es wirklich besser wurde, kam es mir vor wie ein kleines, unfassbares Wunder.
Ich wünsche dir, Kenaz, dass bei dir dieses Wunder in nicht allzu weiter Ferne liegt. :)
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Ich habe ähnlichen grausamen, vernichtenden Trennungskummer schon erlebt. Da war dann auch nix mit Ratio, denn von der her wusste ich dass es das Richtige war ;) , ich wusste vom Kopf her aber auch dass die Zeit ein sehr mächtiger Verbündeter sein kann, wenn's ums Abschleifen von Gefühlen geht. Also überlebte ich -irgendwie- und erlebte Tag für Tag, Nacht für Nacht, dass es jedes Mal ein wiiiinziges bisschen besser war als die Nacht zuvor.
Als ich es das erste Mal feststellte dass es wirklich besser wurde, kam es mir vor wie ein kleines, unfassbares Wunder.
Ich wünsche dir, Kenaz, dass bei dir dieses Wunder in nicht allzu weiter Ferne liegt. :)
- Wie gesagt, messie: Die ganz besondere Beschissenheit an dieser gegenwärtigen Scheiße hier ist, dass ich mich erst so seit Oktober, November letzten Jahres aus dem Trennungstrauersumpf wieder heraugearbeitet hatte, durch den ich vorher 15 Monate lang bis Oberkante Unterlippe watete. Mir ist also der Prozess, den Du da beschreibst, aus ureigenstem Erleben nur allzu gut bekannt.
Tja, nachdem die 15 Monate schließlich durchgestanden waren (und manchmal dachte ich wirklich, ich steh's nicht durch ...) ging's mir endlich wieder besser und wuppdich! knallt SIE in mein Leben. - "Groooßes, großes Wunder!", dacht' ich so bei mir und war überglücklich, dass ich nach der grundstürzenden Enttäuschung, die ich gerade eben erst verarbeitet bekomme hatte, wieder zu solch intensiven Gefühlen fähig war. Tschja, und nun, drei Monate später sitz' ich schon wieder mittendrin, in dem verkackten Dreckssumpf, dem verkackten. :(
Ernsthaft: da kann man schon verdammt schlechte Laune kriegen ... :(
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Galgenhumor wäre jetzt auch mal schick. Aber ob der schon da ist ... ;)
Vergleich jetzt bitte nicht beides miteinander. Es sind zwei verschiedene Frauen, zwei verschiedene Lebenssituationen. Das eine hat mit dem anderen rein gar nichts zu tun. Dass es ausgerechnet dich jetzt zweimal hintereinander so hart erwischte sagt auch rein gar nichts drüber aus, ob du dafür besonders prädestiniert wärst. Ich behaupte da jetzt prompt mal das Gegenteil - dass das so häufig und so vielen Personen passiert, dass du da nur die Statistik ein wenig andickst - mehr aber auch nicht.
Apropos Statistik: Wenn sie jetzt gegen dich spricht (so zwei Trennungen und so), nicht Lust sie zu versauen? ;)
Nach meiner letzten Trennung habe ich seitdem so grandiose intime Momente erlebt, dass ich mir selbst beispielsweise gar nicht mal mehr so sicher bin, ob dieses Beziehungs- und Liebeding manchmal nicht doch ein bisschen überbewertet wird. ;D
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... Ja, bei mir dauerte "das" auch immer eigentlich Jahre. :-\
Und letztlich hat dann auch im Grunde "eine neue Liebe" (jedenfalls neue positive Gefühle für jemanden oder eben wirklich: neues Verliebtsein) darüber hinweggebracht (so ganz endgültig).
ABER: die (in meinem Falle (bisher? <- HAHAHAHAHA!) drei, ja wie alle guten Dinge lol) "Lieben", die ich als solche dann doch bezeichnen würde, bleiben für immer "im Herzen". Letztlich. Also nicht, dass man da was zurück will - eben darüber ist man dann tatsächlich unglaublicherweise und wirklich: mit der Zeit! >:( :) >:( :-\ :) doch hinweg - und man hat da auch nicht nur positive rosafarbene Erinnerungen dran ..., aber: so das Grundgefühl, daran "erinnert man sich zuweilen noch" und freut sich eigentlich über diese Erlebnisse, Erfahrungen, Zeit und dass man diese Menschen "kennengelernt" ... ... ... hat.
Und bei mir ist es dann so, dass ich das immer so an unrealistischen, dramatisch-pathetischen ;) Extremsituationen festmache: sollte ich an einem derer "Totenbette" sitzen (weil ich es erfahre - "rechtzeitig" und es "gewünscht würde") - dann: keine Frage!
Andererseits - wenn die Trennung wirklich durch Versterben dieser Person "herbeigeführt" wurde, kenne ich auch das Gefühl, dass man eigentlich wirklich selbst auch nur noch "sterben will" - tot "sein". Nicht nur, um imaginär "beim Anderen zu sein" (was natürlich Quatsch ist, aber solche Gefühle gibt es dann ...), sondern weil man wirklich das GEFÜHL hat, man könne diesen Schmerz einfach nicht (mehr länger) ertragen!
Und doch ... ... ... die Zeit ... ... ... die Zeit ... :-\ :-\ :-[ :( :'(
... relativiert sogar auch das! >:( :-\ :) ?!
Naja, aber messie, grade wenn man doch noch nicht so wirklich lange zusammen war, stellt sich einem die Frage beharrlich, ob es wirklich so gewiss ist, dass man "nicht zueinander passte" - oder ob nicht also doch ganz andere Gründe Ursache für die Trennungssituation sind, die man eigentlich doch vielleicht beheben könnte (gemeinsam - so man wollte: beide).
Es mag sein, dass also Etwas nicht passt, sondern "stört" ..., aber nicht zwangsläufig, dass diese beiden Personen nicht zueinander "passen"/miteinander könn(t)en - so sie es beide mit etwas mehr Ausdauer versuchen wollten ...
-
(...) oder ob nicht also doch ganz andere Gründe Ursache für die Trennungssituation sind, die man eigentlich doch vielleicht beheben könnte (gemeinsam - so man wollte: beide).
Genau dafür war ja dieses letzte Telefongespräch gut. Auch wenn es Wunden noch einmal neu aufriss, und das mit Anlauf: Es stellte zumindest eine Gewissheit her - dass da wer ist der da gaar nix mehr "beheben" möchte, sondern sich unmissverständlich und ohne Wenn und Aber entschieden hat.
Klingt jetzt etwas merkwürdig, aber eigentlich ist genau dieses Gespräch der passende "Abschluss". Denn wieviel Gewissheit soll denn noch her? Sie möchte nicht mehr, sie möchte auch keinen Kontakt mehr, denn wenn Kontakt da ist, dann wird's ja eh als "Streit suchen" interpretiert.
Na dann. Dann halt keinen Streit. Dann ist der Drops -schmerzhafterweise, ich weiß- wirklich gelutscht.
Eindeutiger hätte sie es kaum signalisieren können.
Die Eingangsfrage war ja, "wie schaffe ich es, loszulassen / damit klarzukommen?"
Ich bleibe dabei: Sich selbst (und/oder ihr) einen schriftlichen Schlussstrich gönnen - den hat man sich verdient! - und ansonsten ruhig jede Menge Prokrastination betreiben, um der Zeit Gelegenheit zu geben, das Gras wachsen zu lassen.
Gras wächst langsam - aber es wächst.
Zum Glück. :)
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Und ich hoffe inbrünstig, dass ich jetzt nicht noch mal auf's Neue den ganzen Tränenmarsch von vorne bis hinten durchexerzieren muss (...)
Vielleicht ist der aber wichtig. Trauer hilft einem ja, loszulassen. Es lähmt einen für den Moment, man hat das Gefühl, man lebt nicht mehr, sondern existiert nur noch irgendwie unter so einer Wattekäseglocke, aber ich glaube, die Gefühle verdrängen hilft einem letztendlich auch nicht.
Manchmal tut es auch gut, sich mal einen anderen Blickwinkel zu holen, mal zu gucken, wie andere das ganze so sehen. Das kann einem manchmal den Kopf wieder zurechtrücken, wenn man betriebsblind ist. Tust Du ja hier auch.
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Vielleicht ist der aber wichtig. Trauer hilft einem ja, loszulassen. Es lähmt einen für den Moment, man hat das Gefühl, man lebt nicht mehr, sondern existiert nur noch irgendwie unter so einer Wattekäseglocke,[...]
- Eben. Und das ist ein verdammt ätzendes Gefühl, das man nicht bis zum St.-Nimmerleinstag aushalten will. Und noch ekelhafter ist es halt, wenn man das gerade erst hinter sich gelassen hatte und kurze Zeit später schon wieder vor dem nächsten Berg sitzt, den es zu bewältigen gilt. Echt jetzt mal, der einzige Spruch, der mich da noch bei der Stange hält, lautet: "Wen Gott liebt, den züchtigt er" - und wenn das stimmt, dann muss er sich echt einen ausgewachsenen Narren an mir gefressen haben ... >:(
[...] aber ich glaube, die Gefühle verdrängen hilft einem letztendlich auch nicht.
- Das seh' ich genauso, in dieser Disziplin bin ich aber eh' 'ne absolute Niete - gelingt mir "bestenfalls" mal für 'nen Abend, und am nächsten morgen sitzen sie wieder da, die verkackten Gefühle ... und dann sing' ich mit ihnen zusammen dieses Liedchen (http://www.youtube.com/watch?v=_jW2zthpWf8&feature=related) hier ...
Manchmal tut es auch gut, sich mal einen anderen Blickwinkel zu holen, mal zu gucken, wie andere das ganze so sehen. Das kann einem manchmal den Kopf wieder zurechtrücken, wenn man betriebsblind ist. Tust Du ja hier auch.
- Richtig. Genau das war meine Absicht. ;)
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[...] aber ich glaube, die Gefühle verdrängen hilft einem letztendlich auch nicht.
- Das seh' ich genauso, in dieser Disziplin bin ich aber eh' 'ne absolute Niete - gelingt mir "bestenfalls" mal für 'nen Abend, und am nächsten morgen sitzen sie wieder da, die verkackten Gefühle ...
Das, lieber Kenaz, macht dich (mir zumindest) außerordentlich sympathisch! :)
(Ich finde sie nämlich total ätzend: diese ganzen Verdränger, Verleugner, Flüchter, Wegrationalisierer, Heuchler, Lügner, Sichselbstverschaukler, Es-sich-selbst-(aufKostenanderer-)Leichtmacher ... ! >:( )
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(...)
Manchmal tut es auch gut, sich mal einen anderen Blickwinkel zu holen, mal zu gucken, wie andere das ganze so sehen.
Absolut und unbedingt! :)
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Was ich aber schon noch anzumerken mir wieder nicht verkneifen kann:
Es hat sich hier was positiv geändert (Forum). - Hätte man vor Jahren (vor allem zu Anfangszeiten) "sowas" (Trennungsprobleme/-schmerz ...) hier so offen mitgeteilt, thematisiert ..., hätte es jede Menge Schlamm geregnet!
So in Richtung: Das hier is kein Psychotherapieersatz - mach dringend ne Therapie! - Wie kann man nur ... ! - oder halt die übliche "belustigende" Ironie-/Sarkasmus-Keule --- eben: wie´s früher halt hier noch an der Tagesordnung war (von Leuten, die es fast alle hier nicht mehr aktiv gibt - glücklicherweise).
Is doch schön, dass wir inzwischen dann doch wie erwachsene Menschen miteinander umgehen können - manschmal wenigstens - immer öfter (?) ;)
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Sie ist ne blöde Kuh und ist deiner net wert und hier hast du ein Bier *prost* ;D
Noch Fragen?! ;)
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Sie ist ne blöde Kuh und ist deiner net wert und hier hast du ein Bier *prost* ;D
Noch Fragen?! ;)
*zitier*
das war auch mein erster Gedanke. ich wusste nur nicht, wie ich es formulieren soll.
(sie ist vermutlich keine dumme Kuh, aber es ist vielleicht einfach sinnvoller, es so zu sehen. spart viel Aufwand und lässt das eigene Selbstwertgefühl ein bisschen mehr intakt.)
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Sie ist ne blöde Kuh und ist deiner net wert und hier hast du ein Bier *prost* ;D
Noch Fragen?! ;)
*zitier*
das war auch mein erster Gedanke. ich wusste nur nicht, wie ich es formulieren soll.
- Besten Dank auch für den Hinweis, Ihr beiden, ich werd' versuchen, ihn zu beherzigen. :)
(sie ist vermutlich keine dumme Kuh, aber es ist vielleicht einfach sinnvoller, es so zu sehen. spart viel Aufwand und lässt das eigene Selbstwertgefühl ein bisschen mehr intakt.)
- Diesen Kommentar hättest Du Dir jetzt allerdings schenken können ... ::)
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Hey, ich kenn die Frau gar nicht, und nach dem, was du über sie geschrieben hast, habe ich auch kein größeres Interesse, sie kennen zu lernen. Trotzdem kann ich ja nicht über sie urteilen, und viel wichtiger: meine Meinung über sie kann und sollte für dich da ja auch nicht ausschlaggebend sein.
Letztendlich: sie ist für dich eine blöde Kuh, sobald du sie für eine hälst. Und ich finde, das ist sowohl angemessen als auch sinnvoll, aus den schon genannten Gründen.
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Sie ist ne blöde Kuh und ist deiner net wert und hier hast du ein Bier *prost* ;D
Noch Fragen?! ;)
Ich habe schon eine ganze Weile überlegt, was ich zu der Thematik schreiben kann.
Aber letztendlich hast Du glaube ich einfach Recht Takara.
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Blöde Kuh oder nicht und auch wenn wir hier natürlich nur die eine Seite (von zweien) hören konnten - ich möchte doch nochmal resümierend feststellen, dass
es schlichtweg und unzweifelhaft sehr egomanisch ist, sich auf diese Weise zu "trennen", sich eines Menschen einfach zu entledigen - indem man ihn absägt, vor vollendete Tatsachen stellt und die Tür von innen verschließt, so dass sie auch nur von dieser Seite - wenn - je wieder zu öffnen wäre. Am besten aber den Schlüssel gleich noch verschluckt oder ins Meer wirft, damit man selbst gar nicht erst in Versuchung gerät, sie auch nur einen Spalt nochmals zu öffnen - nicht, dass die andere Seite da doch nochmal wieder einen Fuß reinkriegt - geschweigedenn andere Körperteile.
Ich will das jetzt nicht mehr - und damit ist das erledigt, für immer (mindestens aber: so lange mir das so in den Kram passt und wie lange das ist, weiß auch nur ich!) - is mir völlig lattenhagen, ob du dadrauf klarkommst oder nicht - ich denke da jetzt an mich und meine Interessen ... Alles Weitere empfinde ich als Belästigung. Also scher dich zum Donnerdrummel! Du existierst gar nicht mehr für mich (jedenfalls tu ich so als ob).
Für mich gibt es da keinen weiteren Diskussions-/Gesprächsbedarf und wenn du halt noch solchen hast, is das einfach mal dein Pech!
>:(
Da kann zumindest Kallisti dann schon ein wenig wütend werden ... Mit Kallisti darf man sowas jedenfalls nicht machen. 8)
(Aber gut, dass es hier nicht um Kallisti geht. ::) ;) )
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Okay, Kinder, ich wollte mich noch mal herzlich für die allgemeine Anteilnahme bedanken! :) Hat mir tatsächlich ein bisschen Kraft gegeben, dieser Thread, und ein paar neue Horizonte hat er auch geöffnet. Ich bin mitlerweile jedenfalls einigermaßen zuversichtlich, dass ich die ganze Nummer in der nächsten Zeit peu à peu verarbeitet bekomme, zumal ich über's WE eine Theorie entwickelt habe, in deren Licht sich sämtliche interne Widersprüche der Geschichte tatsächlich auflösen - wenn auch nicht unbedingt in Wohlgefallen - und ein Mosaiksteinchen sich zum anderen fügt.
M.a.W.: Wenn sich schon die Praxis scheiße anfühlt, so ist wenigstens die Theorie, die eben diese Praxis erklären kann, mittlerweile hübsch konsistent und flutscht wie ein dialektischer Weichspüler. Dadurch fühlt sich die Praxis zwar kaum weniger scheiße an, doch es hilft enorm beim 'Runterwürgen der Suppe, die ich da vor den Latz gesetzt bekommen habe.
Und nein, das geht hier tatsächlich nicht um Kallisti, sondern um den Onkel Kenaz. Und der ist primär traurig, nicht wütend. Wird sich aber auch noch geben. Wie singen Blumfeld so schön: "Gib nicht auf, es kommt ein neuer Morgen ..." (http://www.youtube.com/watch?v=Dna77Tf-9f8) ::)
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Viel Erfolg und Kraft Dir! :)
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Zu radikalem dauerhaften "Kontaktabbruch" kam heute eine 37°-Doku im ZDF.
http://37grad.zdf.de/
Hat nichts Neues ergeben, aber schön, einfach zu wissen, dass es auch andere "Betroffene" gibt und wie das für die so ist ...
(Ich kenne das ja auch von beiden "Seiten".)
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Zu radikalem dauerhaften "Kontaktabbruch" kam heute eine 37°-Doku im ZDF.
http://37grad.zdf.de/
Hat nichts Neues ergeben, aber schön, einfach zu wissen, dass es auch andere "Betroffene" gibt und wie das für die so ist ...
(Ich kenne das ja auch von beiden "Seiten".)
Jep. Wurde bei spiegel Online auch drüber berichtet
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,824688,00.html
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Ja. :)
Die 37°-Doku ist halt noch etwas ausführlicher - da geht es auch um totalen Kontaktabbruch eben nach Trennung bei Paaren und vor allem auch um den Abbruch von bzw. zu einem "Familienangehörigen" (also: von Kind zur Mutter vor allem, aber auch von Vater zu Kind, das wurde in der Sendung allerdings nur in einem Nebensatz erwähnt, aber da gab´s auch mal ne andere Sendung zu dem Thema, vor längerer Zeit - auch halt eine Frau, die ihren spanischen "Vater" nicht kennt, aufsucht, er den Kontakt verweigert ...).
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ich finde die doku richtig gut, weil beide seiten zu wort kommen...
(ich habe kalte trennungen, sowohl aktiv als auch passiv selbst erlebt... mehr aber familiär.)
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Zu radikalem dauerhaften "Kontaktabbruch" kam heute eine 37°-Doku im ZDF.
http://37grad.zdf.de/
Hat nichts Neues ergeben, aber schön, einfach zu wissen, dass es auch andere "Betroffene" gibt und wie das für die so ist ...
(Ich kenne das ja auch von beiden "Seiten".)
- "Rolf" sagt, wie's ist. Und nachdem ich "Tanja" gesehen/gehört habe, ist mir noch mal so einiges klarer geworden. Danke für den Link!
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Ja, absolut: Tanja!! :) Alles eigentlich, das sie sagt! Sie bringt es ganz deutlich und absolut ehrlich, offen "zu Tage", benennt es, versteht, durchdringt es - schont sich auch nicht selbst ... Wunderbar! Wieder mal so ein "fremder Mensch", den ich sehr gerne persönlich kennenlernen würde!
Hier ist grade Tanjas Situation auch noch mal etwas genauer beschrieben (wenn auch nur kurz - besser natürlich ihre eigenen Worte zu hören im Video):
http://37grad.zdf.de/ZDFde/inhalt/13/0,1872,8504909,00.html
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Nein, kennenlernen möchte ich die wirklich nicht ubedingt. - Ich fand ihren Fall lediglich aufschlussreich im Hinblick auf meine Situation - bzw. insbesondere die der "Gegenseite".
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... Ja, das hab ich schon so auch vermutet. ;)
Bei mir isses halt etwas anders gelagert ... ... ... - deshalb. ;)
(Kenne ja auch ihre, Tanjas, "Position" ...)
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Möchte dazu nochmal was loswerden.
Meine Erfahrung zeigt, dass Menschen sich vor allem dann massiv zurückziehen ;), wenn sie im Mark getroffen wurden.
Wenn man also ihre intimsten, eingemachtesten Stellen trifft, verletzt.
Und das macht man viel öfter unwissentlich und unbeabsichtigt als man annehmen könnte. Denn selbst wenn man sich zu kennen glaubt (weil man schon "längerfristig" miteinander "zu tun" hatte), ist es nicht selten dennoch so, dass man zwar vieles "Intime", "Private" tatsächlich teilt bzw. vom Anderen kennt (weil er es einem offenbart hat und/oder weil man es selbst herausgefunden hat bzw. im gemeinsamen Kontakt "am" Anderen erlebt hat ...), man aber das absolut Eingemachteste nicht kennt/weiß.
Und das erklärt sich nicht nur damit, dass der Andere das vlt. irgendwie doch lieber verborgen halten will bzw. hält, sondern vor allem damit, dass der Andere selbst oft gar nicht bewusst wirklich/richtig erkannt hat, DASS es sich bei Diesem und Jenem um sein Allereingemachtestes" handelt! Kein Scherz. Absolut nicht.
Wenn man sich aber halt irgendwie ganz unangenehm genau an diesen Stellen im wahrsten Wortsinn sowie in mehrfacher Bedeutung des Begriffes: getroffen fühlt, dann machen Leute oft dicht.
Denn es sind ja ihre "geheimsten" (mitunter also ihnen selbst nicht mal vollumfänglich bewussten) Schwachstellen, empfiindlichsten Punkte bzw. Zonen. Da getroffen zu werden, ist immer äußerst schmerzhaft und reicht oft weit zurück ... genau wie üblich: Kindheit und so (dazu zählt übrigens auch die Zeit der Pubertät!!).
Womit man sich also schon viele Jahre abschleppt, ohne die Last wirklich verringert bzw. viel mehr abgetragen zu haben, sich entledigt oder sie wenigstens verteilt oder modifiziert zu haben, damit hat man so seine liebe Not, wenn genau dieses Paket immer wieder ;) vorgekramt wird, einem vorgehalten bzw. noch Gewicht draufgeladen wird.
Der Andere macht das wie gesagt in vielen, wenn nicht den meisten Fällen unwissend. Im Gegensatz zu absichtlichem Schwächen-Treffen, um die man genau weiß - das gibt es auch, ja.
Es reicht aber einfach, dass man selber mit etwas eben schon seit längerer Zeit überhaupt nicht (wirklich) zurande kommt - man kann dann nämlich dem Anderen ja nicht einfach "versprechen", dass man daran "arbeitet", dass man bemüht ist, das zu verändern (bestimmtes Verhalten bspw.) - denn man hat mit sich selbst ja nun schon längere Zeit ;) die Erfahrung gemacht, dass genau das einem (bisher) nicht gelang/gelingt. Und man ist es dann irgendwann auch leid, da ständig (sich bzw. etwas) verändern zu sollen ... - also: auch noch auf Druck/Erwartung von außen, von "Anderen". Weil: man es nicht kann. Zumindest bisher keinen Weg gefunden hat, es zu können oder anderweitig damit umzugehen, so dass es einen nicht mehr selbst behindert ...
Das hat alles wirklich furchtbar viel mit Kindheits(alt)lasten und Prägungen und eben Unbewusstem zu tun. - Ganz schwieriges Minenfeld. :-\ ;)