Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: CubistVowel am 09 Februar 2012, 11:36:41
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Nach Berichten unter anderem im Handelsblatt (hier (http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/schrumpfkurs-ibm-baut-in-deutschland-tausende-stellen-ab/6135510.html) und hier (http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/abbauplaene-deutsche-ibm-belegschaft-in-aufruhr/6140612.html)) und SPON (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,813388,00.html) will IBM die Personalstruktur umorganisieren. Geplant ist ein Ausbau der globalen Aussschreibung von Projekten, der womöglich einher gehen soll mit massivem Abbau regulärer Arbeitsplätze.
Mir ist bekannt, dass gerade in der IT-Branche und auch einigen anderen Bereichen die globale Ausschreibung von "Projekten" bereits einen festen Platz hat, neu ist (für mich) die Dimension.
Ist das nun einfach die moderne Art des bisherigen "Werkvertrags", vorhersehbar und unausweichlich in einer globalisierten Welt, oder eine moderne Art des "Tagelöhners", wie einige Medien schreiben? Wie weit kann eine solche Umstrukturierung gehen, wie wird sich das auf die Sozialsysteme, die Gesellschaft auswirken, wenn zunehmend Arbeit nur noch "stückchenweise" vergeben wird? Wie wird sich die Lohnstruktur entwickeln? Mehr Selbstständigkeit und Verantwortung für den Einzelnen - oder doch nur mehr Risiko und Ausverkauf der Arbeit durch Globalisierung?
Entschuldigt bitte die naive Fragestellung - ich frage mich dabei nur immer wieder, ob dieses Konzept, diese Entwicklung, der gesamten Gesellschaft nützt oder nur einem Teil davon, oder ob es doch letztlich nur dem Ziel der Konzerne dient, möglichst viel Arbeit für möglichst wenig Bezahlung und Verantwortung zu erhalten. Eure Meinung dazu? Einige hier haben doch viel Erfahrung mit Projektarbeit; empfindet ihr es als belastend oder als Freiheit oder beides?
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Haaaaalloo Echo ;D
Also so furchtbar uninteressant fand ich das Thema eigentlich gar nicht... ;)
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Entschuldigt bitte die naive Fragestellung - ich frage mich dabei nur immer wieder, ob dieses Konzept, diese Entwicklung, der gesamten Gesellschaft nützt oder nur einem Teil davon, oder ob es doch letztlich nur dem Ziel der Konzerne dient, möglichst viel Arbeit für möglichst wenig Bezahlung und Verantwortung zu erhalten.
Natürlich sind Unternehmen wie IBM nicht dazu gegründet worden, "der gesamten Gesellschaft zu nützen", sondern möglichst günstig Güter und Dienstleistungen zu produzieren um Gewinn zu machen. Genau das erwarten die Aktionäre (also letztlich: wir, die wir unser Geld der Bank geben damit die das toll investiert damit wir Zinsen bekommen) von Unternehmen. Wohltätigkeit gehört jedenfalls nicht zum primären Zweck eines Unternehmens.
Unternehmen wirtschaften immer im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten. Solange die gesetzlichen Optionen zum Umsetzen einer Kostensenkung gegeben ist, wird diese durch das Unternehmen umgesetzt werden. Das ist weder gut noch schlecht und hat auch gar nichts mit Moral zu tun, sondern ist eine evolutive Überlebensstrategie. Unternehmen sind nicht dazu da, Gutes zu tun.
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Unternehmen wirtschaften immer im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten. Solange die gesetzlichen Optionen zum Umsetzen einer Kostensenkung gegeben ist, wird diese durch das Unternehmen umgesetzt werden. Das ist weder gut noch schlecht und hat auch gar nichts mit Moral zu tun, sondern ist eine evolutive Überlebensstrategie. Unternehmen sind nicht dazu da, Gutes zu tun.
Ach so? Und was is dann mit all den mittlerweile doch sehr zahlreichen Unternehmen bspw. (aber nicht nur!) der Bio-Branche (da übrigens nicht nur Lebensmittelerzeugende und - vertreibende, sondern auch andere Bereiche), die ihre Mitarbeiter bspw. am Unternehmen nicht nur aus Motivationsgründen, sondern auch aus tatsächlich "moralischen Vorstellungen"/Werten beteiligen oder halt eben "nachhaltig" und weitsichtig, umsichtig, ressourcenschonend etc. wirtschaften und im Sinne fairen Handel(n)s - national wie international/global, "am Menschen und seinen Bedürfnissen" orientiert (im Sinne von dem langfristigen Wohlergehen von Mensch und "Natur"/Umwelt - nicht im Sinne kurzfristigen, schnellen Profits ...). ?
Sind die nicht gerade angetreten, "Gutes" zu tun - also: nich nur für die eigene Tasche?
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Sind die nicht gerade angetreten, "Gutes" zu tun - also: nich nur für die eigene Tasche?
Sind sie, aber nicht nur, sondern auch. Ein Gewinn muss alleine schon deswegen immer erzielt werden, weil sie sonst pleite gehen würden. Das wäre dann ja der "guten Sache" ebenfalls nicht zuträglich ;)
Auch Greenpeace, alnatura und Konsorten handeln so. Müssen so handeln.
Immerhin haben sie zwei Ziele, neben jenem Gewinn zu machen, auch ihre ökologische / soziale Zielsetzung, sodass hier nicht eine alleinige Gewinnmaximierung als Ziel vorausgesetzt werden kann.
Gäbe es diese, würden ihnen ja auch die Kunden weglaufen, sodass, selbst wenn sie dieses Ziel alleine hätten, sie es nicht erreichen können, ohne doch die nach außen kolportierten ökologischen / sozialen Ziele auch zumindest zum Teil mitbeachten zu müssen.
Börsennotierte Firmen sind da fraglos noch eine andere Sache. Diese sind von ihren Aktionären abhängig, und die schert nur selten irgend ein ökologisches oder soziales Gewissen. Hier ist dann in der Tat letztlich Geld, bzw. Gewinnmaximierung, das einzige Ziel.
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Sind die nicht gerade angetreten, "Gutes" zu tun - also: nich nur für die eigene Tasche?
Sind sie, aber nicht nur, sondern auch. Ein Gewinn muss alleine schon deswegen immer erzielt werden, weil sie sonst pleite gehen würden. Das wäre dann ja der "guten Sache" ebenfalls nicht zuträglich ;)
Auch Greenpeace, alnatura und Konsorten handeln so. Müssen so handeln.
Deshalb schrieb ich "nicht nur" (für die eigene Tasche). ;)
Börsennotierte Firmen sind da fraglos noch eine andere Sache. Diese sind von ihren Aktionären abhängig, und die schert nur selten irgend ein ökologisches oder soziales Gewissen. Hier ist dann in der Tat letztlich Geld, bzw. Gewinnmaximierung, das einzige Ziel.
Mag sein - aber es gibt eben auch andere Unternehmen - bei colourize hörte es sich an, als könne es solche "anderen" grundsätzlich überhaupt gar nicht geben.
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Unternehmen wirtschaften immer im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten. Solange die gesetzlichen Optionen zum Umsetzen einer Kostensenkung gegeben ist, wird diese durch das Unternehmen umgesetzt werden.
Das weiß ich, Colourize. Meine Frage war deshalb ja auch nicht, ob es dem Unternehmen nützt (wovon ich ausgehe), sondern den Menschen, der Gesellschaft.
Natürlich sind Unternehmen wie IBM nicht dazu gegründet worden, "der gesamten Gesellschaft zu nützen"
Primär natürlich nicht. Aber steht nicht Im Grundgesetz: "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen"? Und sollte das nicht auch oder erst recht für große Unternehmen gelten müssen? Ich denke, die Frage nach der Moral sollte spätestens dann doch mal gestellt werden, wenn eine Entscheidung Weniger eine große Anzahl an Menschen betrifft. Aber solch hehre Ideale sind den meisten Unternehmen, zumindest heutzutage, leider nicht gerade nachzusagen...
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Sind die nicht gerade angetreten, "Gutes" zu tun - also: nich nur für die eigene Tasche?
Sind sie, aber nicht nur, sondern auch. Ein Gewinn muss alleine schon deswegen immer erzielt werden, weil sie sonst pleite gehen würden.
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Immerhin haben sie zwei Ziele, neben jenem Gewinn zu machen, auch ihre ökologische / soziale Zielsetzung, sodass hier nicht eine alleinige Gewinnmaximierung als Ziel vorausgesetzt werden kann.
Kann, aber nicht muß!
Die Ökoschiene zu reiten, ist zur Zeit durchaus ein lukratives Geschäft mit einigem zu erwartenden Wachstum.Das weiß ich, Colourize. Meine Frage war deshalb ja auch nicht, ob es dem Unternehmen nützt (wovon ich ausgehe)...
Ich nicht mal unbedingt...
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Die Ökoschiene zu reiten, ist zur Zeit durchaus ein lukratives Geschäft mit einigem zu erwartenden Wachstum.
Ach Eisbär - es gibt "Öko-Unternhemen", die schon seit den 1970ern und 80ern dabei sind und z.b. auch Weleda - die gibt´s schon seit 90 Jahren. (Nicht zu verwechseln mit Vileda. :D )
http://www.weleda.de/Unternehmen/Nachhaltigkeit
Ich weiß nicht, ich hab hier immer wieder den Eindruck, als könne man es einfach nicht gelten lassen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die nicht nur oder überwiegend auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind, die sich "moralisch" verhalten, nach moralischen Werten tatsächlich "praktisch" (!) leben (nicht nur davon labern) und das auch in ihrem Job verwirklichen (wollen, es versuchten und es einigen auch gelang bzw. man sich diesen anschließt, sich zusammenschließt).
Als ob es alles immer nur nach rein ökonomischen Kriterien funktionierte bzw. auch sogar nur, wenn es die Aussicht gibt, sich also selbst bereichern zu können: MATERIELL, nicht ideell ...
Es mag ja sein, dass die Mehrheit der Menschen (?!?) so gepolt ist, aber glücklicherweise nicht alle.
Ein gutes Beispiel dafür ist auch Götz E. Rehn
http://www.alnatura.de/de/wie-kann-ich-etwas-sinnvolles-tun-im-leben
und auch Götz Werner
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/0,2828,284159,00.html
Was die Börse angeht - was ist mit "grünen, ökologischen, nachhaltigen" Aktien - und dem NAI
http://de.wikipedia.org/wiki/Natur-Aktien-Index
Und es gibt ja wie gesagt auch "grüne Banken" - das Thema hatten wir auch schon - bspw. die Ethik-Bank und vor allem die GLS-Bank ...
Zeigt das nicht, dass es durchaus auch anders geht und sich auch so ausweiten ließe und dem Menschen (global!) und "der Natur/Umwelt" weit zuträglicher wäre!?
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Ach Eisbär - es gibt "Öko-Unternhemen", die schon seit den 1970ern und 80ern dabei sind und z.b. auch Weleda - die gibt´s schon seit 90 Jahren.
Ach, Kallisti, das beweist nur, daß die seit mehreren Jahren wirtschaftlich arbeiten.Ich weiß nicht, ich hab hier immer wieder den Eindruck, als könne man es einfach nicht gelten lassen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die nicht nur oder überwiegend auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind, die sich "moralisch" verhalten, nach moralischen Werten...
Doch, einzelnen Menschen nehm ich das ab. Aber Unternehmen nicht.
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Eisbär - das bringt nur zu Tage, wie du halt eingestellt bist, nicht aber, wie Andere (in solchen "grünen" Unternehmen) denken, eingestellt sind, leben, handeln und ja: wirtschaften wollen (und können).
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Nochmal langsam für Dich zum Verstehen:
Ich bestreite nicht, daß Menschen in den Unternehmen so denken und so motiviert sein können. Aber das Unternehmen als Ganzes, als juristische Person, wird ökonomisch denken. Sonst wäre es längst pleite.
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Aber steht nicht Im Grundgesetz: "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen"? Und sollte das nicht auch oder erst recht für große Unternehmen gelten müssen? Ich denke, die Frage nach der Moral sollte spätestens dann doch mal gestellt werden, wenn eine Entscheidung Weniger eine große Anzahl an Menschen betrifft.
Ja, das steht im Grundgesetz. Allerdings steht nicht im Grundgesetz, wie Du oder ich oder IBM sich verhalten muss. Das Grundgesetz ist nur die Grundlage zur Schaffung von speziellen Rechtsvorschriften. Das Grundgesetz gilt also für den Staat selbst. Es ist somit Sache des Gesetzgebers die nötigen einzelnen Gesetze zu schaffen, die allgemeine Werte wie "Eigentum verpflichtet" zur Gültigkeit verhelfen indem sie auf vermögende BürgerInnen, florierende Unternehmen und Bezieher höherer Einkommen angewendet werden (im Fall vor Art. 14 GG allem: Steuergesetzgebung).
Ich denke, dass es falsch wäre den Unternehmen individuell aufzuerlegen, dass sie doch bitte Gutes für die Gesellschaft tun sollten. Ganz nüchtern betrachtet hat ja der erste Unternehmer der damit anfängt derart "unwirtschaftlich" zu handeln einen Wettbewerbsnachteil gegenüber seinem Konkurrenten. Es wäre also vollkommen disfunktional, weil eine solche Unternehmenspolitik dem Unternehmen schaden würde.
Folglich ist so etwas wie der Grundsatz "Eigentum verpflichtet" nicht individualisierbar. Die Staaten müssen für das Handeln der Unternehmen die regulativen Rahmenbedingungen in Form von Gesetzen schaffen, damit diesem Grundsatz zur Gültigkeit verholfen wird.
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Ich denke, dass es falsch wäre den Unternehmen individuell aufzuerlegen, dass sie doch bitte Gutes für die Gesellschaft tun sollten. Ganz nüchtern betrachtet hat ja der erste Unternehmer der damit anfängt derart "unwirtschaftlich" zu handeln einen Wettbewerbsnachteil gegenüber seinem Konkurrenten. Es wäre also vollkommen disfunktional, weil eine solche Unternehmenspolitik dem Unternehmen schaden würde.
Ich glaube, man muss da unbedingt unterscheiden zwischen kurzfristigem Nutzen und mittel- bis langfristigem Nutzen. Personalabbau (um bei IBM zu bleiben) bedeutet vielleicht nur einen kurzfristigen Vorteil (Einsparungen, Dividendenausschüttung, die Aktienkurse steigen - also ein paar schöne Quartalsmeldungen.) Schon mittelfristig könnte diese Umstrukturierung viele Nachteile bringen, durch hohe Fluktuation und mangelnde Loyalität und Motivation. Letztere zwei werden meiner Meinung nach von vielen "Bossen" in ihrer Wichtigkeit und ihren Auswirkungen unglaublich unterschätzt. Vielen kommt es offenbar nur noch auf die schnelllebigen Börsenkurse an.
Und langfristig gesehen bestehen ja heute schon bestimmte Anzeichen - in unseren westlichen Ländern z. B. das Anwachsen eines vom "Boom" jeglicher Art weitgehend ausgeschlossenen Teils der Unterschicht, Lohndumping, Aufruhr wie in London oder Griechenland, die zunehmende Spaltung der Gesellschaft in einen oberen Teil, einen unteren und einem Teil dazwischen, der - mehr oder weniger wohlhabend - sich eher mit der oberen Schicht solidarisiert und ängstlich auf Abgrenzung bedacht nach unten tritt. Außerdem die bekannten Rohstoff-, Land- und sonstigen Umweltprobleme. Mit diesen und anderen zum Teil selbst verursachten Problemen werden die Betriebe zukünftig noch stärker konfrontiert sein.
Wo müsste ein Betrieb, ein Konzern denn spätestens einsetzen mit der Frage nach der Moral, dem Nutzen oder wenigstens der Zuträglichkeit für die Gesellschaft? Gar nicht, weil dem herrschenden Konsens nach ja jede Rücksichtnahme auf Andere dem Profit und somit dem Unternehmen schadet? Oder erst, wenn die Rücksichtslosigkeit anfängt dem Gewinn zu schaden (siehe z. B. Schlecker)? Oder vielleicht doch schon, bevor ich anfange, auf steigende Lebensmittelpreise zu spekulieren, oder bevor ich durch großflächige Landkäufe in Äthiopien oder Kenia für Rosenanbau Millionen Kleinbauern vertreibe oder von der Wasserversorgung abschneide? Bevor ich ganze Landesteile mit Giftmüll verseuche oder Tausende Arbeitnehmer vor die Tür setze...?
Firmen sind keine Menschen, aber die Entscheidungen werden nach wie vor von Menschen getroffen. Vielleicht stehe ich damit alleine da, aber mir persönlich ist es oft schleierhaft, wie diese Menschen sich morgens selbst noch in die Augen sehen können. Naja - vielleicht nicht ganz so schleierhaft - schließlich leben und handeln diese Leute ja nach dem Prinzip "Profit über alles". Und ich weiß auch, dass die Leute in den Spitzenpositionen nicht gerade mit Anstand und Nettigkeit, sondern eher mit Rücksichtslosigkeit und Intrige an ihre Plätze gekommen sind. Und dass jedes bestehende Gesetz abgeklopft wird nach Profitmöglichkeiten.
Trotzdem - oder gerade weil der herrschende Konsens besonders unserer "Elite" der Profit um jeden Preis ist, wäre es meines Erachtens falsch, sich damit abzufinden und auf die Forderung nach Menschenrechten und Umweltschutz, nach Moral und Anstand von Vornherein zu verzichten.
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Ich glaube, man muss da unbedingt unterscheiden zwischen kurzfristigem Nutzen und mittel- bis langfristigem Nutzen. Personalabbau (um bei IBM zu bleiben) bedeutet vielleicht nur einen kurzfristigen Vorteil (Einsparungen, Dividendenausschüttung, die Aktienkurse steigen - also ein paar schöne Quartalsmeldungen.) Schon mittelfristig könnte diese Umstrukturierung viele Nachteile bringen, durch hohe Fluktuation und mangelnde Loyalität und Motivation. Letztere zwei werden meiner Meinung nach von vielen "Bossen" in ihrer Wichtigkeit und ihren Auswirkungen unglaublich unterschätzt. Vielen kommt es offenbar nur noch auf die schnelllebigen Börsenkurse an.
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Ich denke der langfristige Nachteil überwiegt. grade in der IT gilt es die genialen Köpfe an sich zu binden. Das ist vielleicht mehr als anderswo. Und diese sind dann auch die auch am meisten von einer Flexibilisierung profitieren. Letztendlich ist das auch nur so 'ne Modeerscheinung, langfristig wird es sich nicht durchsetzen.
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Nochmal langsam für Dich zum Verstehen:
Ich bestreite nicht, daß Menschen in den Unternehmen so denken und so motiviert sein können. Aber das Unternehmen als Ganzes, als juristische Person, wird ökonomisch denken. Sonst wäre es längst pleite.
Das Unternehmen denkt? Ich dachte bisher immer, das sei eine spezifisch menschliche Fähigkeit. - Also es sind immer noch Menschen, die "hinter" einem Unternehmen stehen, die es gründen, die es "betreiben" und die Entscheidungen treffen. Dass diese auch ökonomisch sein müssen, habe ich nicht abgestritten, aber was da wie im Vordergrund steht, ist doch die Frage! Und eben darum geht es doch:
daß Menschen in den Unternehmen so denken und so motiviert sein können.
Also wie von mir oben ausgeführt.
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Ich rekapituliere: Kallisti hat immer recht, selbst wenn sie nicht versteht, worum es geht.
Warum hab ich's überhaupt wieder versucht?
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... Letztendlich ist das auch nur so 'ne Modeerscheinung, langfristig wird es sich nicht durchsetzen.
Das ist ja nun ein Satz aus der langen, langen Reihe "berühmte letzte Worte" - das hat die Musikindustrie übers Internet gedacht, die Photobranche über Digitalfotografie, Filmfabriken über Fernsehen, Wollhändler über Baumwolle, Handweber über elektrische Webstühle, Kerzenzieher über Gaslicht...etc. ad nauseam.
Ich glaube, da muss man genauer hinsehen, immer.
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Hier auch noch was zu "ginge/geht auch anders" ...
http://www.schrotundkorn.de/2012/201203m06.php
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Bevor in Europa eine Ratingagentur mit Schwerpunkt "Nachhaltigkeit und Wohlstand für alle" so fest verankert wird, das sich die größten Geldhäuser der EU/Welt an deren Aussagen etc. halten, dem "Homo Oeconomicus" abschwören und das auch noch aus Überzeugung, friert die Hölle zu.
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Oh ja. Das ist zweifelsohne die angemessene Betrachtungsweise - statt zu sagen: interessant und schön, dass es sowas immerhin gibt bzw. auf den Weg gebracht wird, nicht mehr völlig undenkbar ist, dass Menschen (wenigstens einige) "begreifen" ... und entsprechende Schlüsse ziehen, sich verhalten, Dinge verändern (damit "es" - besser, gerechter, nachhaltiger ... - funktionieren kann: langfristig vor allem), ist die Reaktion:
Alles Dreck, kann sich sowieso nicht halten/durchsetzen, völlig unrealistisch/unmöglich ...
Genau. So wird es bestimmt was ...
::)
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Du glaubst doch nicht allen ernstes, dass sich eine solche angedachte Ratingagentur etablieren kann und die 4 großen (Moody’s; S&P; Fitch; DBRS) das kampflos hinnehmen?
Vor allem, weil die finanzkrätigsten Länder in der EU bisher nicht einen einzigen Ansatzpunkt gezeigt haben, von diesem aktuellen Höllentripp runter zu wollen...
Die Rede von der "marktkonformen Demokratie" schon wieder vergessen?
http://www.youtube.com/watch?v=rIRoVwpG7DQ
Oder: Schuldenbremse für alle - Heute zum Nulltarif. Alles was sie machen müssen, ist Löhne drücken und Sozialausgaben streichen. Aber vergessen Sie auch ja nicht, dass Bildung für alle schlecht ist und hohe Unternehmenssteuern sowieso. Alles Teufelszeug. Am besten Staatsfinanzierung nur über Spenden.
In dieser Denke ist nur Platz für soziale Kälte. (Zumal der Markt an sich ohne Einwirkung von außen niemals sozial ist. Das hat Eisbär ja auch schon versucht, dar zu legen.) Wer das nicht versteht, der hält auch Scripted Reality für das wahre Leben.
Im Übrigen halte ich Rating-Agenturen, die Urteile über ganze Volkswirtschaften fällen und damit verheerende Staatskrisen auslösen können, per se für falsch, überflüssig und vor allem gefährlich.
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Der Journalist Tomasz Konicz nimmt auf Gegenblende.de (jahaa^^) Stellung zum Thema "Crowdsourcing" und nennt es Tagelöhnertum im Internetzeitalter. (http://www.gegenblende.de/14-2012/++co++303ea2ce-79a0-11e1-705c-001ec9b03e44)