Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: Kallisti am 09 Dezember 2011, 15:22:03
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Da ich da nicht wirklich durchsteige, frage ich mal, wie das bei euch so läuft.
Meine Krankenkasse hat mich mehrmals per mail aufgefordert, ein Lichtbild zu senden - für die "neue" ;D elektronische Gesundheitskarte. Ist schon ein paar Monate her, ich habe darauf bisher nicht reagiert. Dann kam erst mal nix mehr.
Ist es nun also Pflicht, der Kasse ein Foto zu schicken oder nicht? Wenn man das nicht macht, was ist dann mit dem Versicherungsschutz (angeblich kann die "EGK" ohne Lichtbild nicht ausgestellt werden, die bisherige Karte kann dann nur noch bis zu deren Ablaufdatum genutzt werden, danach hat man halt dann gar keine Karte (mehr)?
Fragwürdig is das ja schon, weil eigentlich das gar nicht verifiziert wird/ist - im Grunde kann da ja jeder irgendein Foto (von wem auch immer) hinschicken?
Wurdet ihr auch schon aufgefordert (Lichtbild senden) und/oder habt ihr das schon gemacht und habt schon so ne neue Karte?
Fallen da irgendwelche Kosten an?
--- Kallisti mal wieder total planlos. :-\
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Worüber man sich so den ganzen Tag Gedanken machen kann?!
Schick ein Foto hin und gut.
Du hättest ja auch mal diese Fragen per Mail stellen können.
Also an die, die es wissen. Hast du denn deine eMail-Adresse auch verifiziert?
Könnte ja sonst wer dahinter stecken. Nicht auszudenken. /o
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Ich hab das Schreiben mit der Aufforderung, ein Photo zu schicken, erstmal gepflegt untergemü...zur Seite gelegt, da kein Termin drinsteht und meine bisherige Karte bis 12/13 gültig ist.
Als ob ich grade Lust hätte, mir Zeit zu nehmen, neue Photos machen zu lassen.
(Wenn Du eine Karte mit einem Bild von Wemauchimmer versehen ließest....was dann? Werauchimmer könnte auf Deinen Namen Leistungen beziehen...aber Du selbst nicht. Bist Du pflichtversicherter Arbeitnehmer, würde Dir auch noch für Wenauchimmer Geld vom Gehalt abgezogen - und Du hättest nichts davon. Oder übersehe ich da was?)
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Ich hab das Schreiben mit der Aufforderung, ein Photo zu schicken, erstmal gepflegt untergemü...zur Seite gelegt, da kein Termin drinsteht und meine bisherige Karte bis 12/13 gültig ist.
Als ob ich grade Lust hätte, mir Zeit zu nehmen, neue Photos machen zu lassen.
(Wenn Du eine Karte mit einem Bild von Wemauchimmer versehen ließest....was dann? Werauchimmer könnte auf Deinen Namen Leistungen beziehen...aber Du selbst nicht. Bist Du pflichtversicherter Arbeitnehmer, würde Dir auch noch für Wenauchimmer Geld vom Gehalt abgezogen - und Du hättest nichts davon. Oder übersehe ich da was?)
Na und wenn es umgekehrt ist - dass Werauchimmer ein Foto von mir (woherauchimmer lol) nimmt und für seine Zwecke (Karte?) "missbraucht"?
Es is nich soo eindeutig unfragwürdig - die Geschichte mit der neuen Karte und den darauf enthaltenen Daten und eben auch dem Foto ...
Dienstag, 31. März 2009
Kein Foto für die "Gesundheitskarte"
Wenn Sie von Ihrer Krankenkasse aufgefordert werden, ein Foto für die "Gesundheitskarte" einzusenden, sollten Sie diese Aufforderung gründlich prüfen. Möglicherweise haben Sie Fragen an Ihre Krankenkasse? Dann können Sie die Musteranfrage der Aktion "Stoppt die e-Card!" hier herunterladen.
Möglicherweise wollen Sie aber unmittelbar einen begründeten Widerspruch gegen die Anforderung eines Fotos einlegen. Dann können Sie einen Musterwiderspruch herunterladen.
Darin heisst es unter anderem:
Die Lichtbildanforderung ist nach hier vertretener Auffassung rechtswidrig. § 291 SGB V verlangt, dass auf der Krankenversichertenkarte „Lichtbild und Unterschrift des Versicherten“ aufgebracht werden. Sinn dieser Regelung ist es, Missbräuche dadurch zu verhindern, dass die eGK mittels Lichtbild und Unterschrift ähnlich dem Personalausweis oder Reisepass zu einem Ausweis- und Identifikationsdokument ausgestaltet wird. Dies ergibt sich auch klar aus Anlage 4a des BMV-Ä. Dort heißt es in Anhang 1 unter Ziffer 1.2.:
„Der Arzt ist verpflichtet, die Identität des Versicherten zu prüfen. ... Die Identität des Versicherten ist anhand der auf der elektronischen Gesundheitskarte aufgebrachten Identitätsdaten (Lichtbild, Unterschrift, Name, Vorname, Geburtsdatum) zu prüfen.“
Eine solche Identitätsprüfung durch den Arzt ist aber nur möglich, wenn bereits bei der Herstellung der eGK ein identitätsgeprüftes Lichtbild verwendet worden ist.
Solange in dem Verfahren zur Ausgabe der eGK nicht sichergestellt ist, dass die eGKs auch tatsächlich mit einem Foto des Karteninhabers versandt werden, kann die eGK ihre gesetzlich vorgesehene Funktion nicht erfüllen. Insbesondere wäre es nicht möglich, die eGK in der im BMV-Ä vorgesehenen Art und Weise zu verwenden.
(Wir danken Rechtsanwältin Dr. Franziska Hesselbarth für die freundliche Genehmigung zur Verwendung des Musterwiderspruches.)
Edit (11.4.2009):
In einem aktuellen Kommentar weist Dr. Hesselbarth darauf hin, dass Informationen bzgl. der Abschaffung des Widerspruchsverfahrens zwar grundsätzlich richtig seien, jedoch nicht für den Bereich der Sozialversicherung bzw. Krankenversicherung gelten:
Die gesetzlichen Krankenversicherungen sind bundesunmittelbare Körperschaften des öffentlichen Rechts (Art. 87 Abs. 2 GG) und bei ihnen bestehen nach wie vor Widerspruchsausschüsse sowie die Möglichkeit eines Widerspruchsverfahrens.
Die Einlegung des Widerspruchs hat übrigens auch aufschiebende Wirkung, so dass Ihre GKV an die Nichtübersendung des Lichtbildes bei gleichzeitiger Widerspruchseinlegung keine negativen Folgen knüpfen darf - es sei denn, sie ordnet ausnahmsweise die "sofortige Vollziehung" an.
Hätte der Widerspruch keinen Erfolg, wäre das Klageverfahren vor den Sozialgerichten gerichtskostenfrei; einen Anwalt braucht man dafür auch nicht zwingend, so dass das Kostenrisiko i. d. R. sehr niedrig bleibt.
http://www.stoppt-die-e-card.de/index.php?/archives/51-Kein-Foto-fuer-die-Gesundheitskarte.html
http://www.datenschutz-einfach.de/blog/gesundheitskarte-kritik.html
und - falls es jemand lesen will:
Kritik [Bearbeiten]
Die Einführung der eGK durch die gesetzlichen Krankenkassen ist bis zum Jahresende 2011 in einer Pilotmenge gesetzlich vorgeschrieben. Die technische Qualifikation zur Verwendung der eGK ist bisher nicht abgeschlossen.
In der Kritik sind die Begriffe Datensicherheit und Datenschutz zu trennen. Beide Merkmale müssen gesetzeskonform mit den Anforderungen des SGB V und SGB X und nach dem Stand der Technik (ISO/IEC 15408) erfüllt werden.
Kritik zur Datensicherheit [Bearbeiten]
Im Unterschied zur bisherigen Krankenversicherungskarte, die „nur“ eine Speicher-Chipkarte war, ist die eGK eine Prozessor-Chipkarte, die erweiterte Möglichkeiten zum Beispiel durch Vorzeigen der digitalen Identität innerhalb der Telematikinfrastruktur eröffnet. Sie kann auch durch private Krankenversicherungen ausgegeben werden[39]. Die eGK enthält teilweise die Daten, die bereits in der KVK enthalten waren.
Die Möglichkeit zur Speicherung weiterer Daten (z. B. Arzneimitteldokumentation) ist gegeben. Der Nachweis der Datensicherheit für diese weiteren Daten im Zusammenhang mit entsprechenden Anwendungen und weiteren Speicherungen ist nicht erbracht. Die Gematik als beauftragtes Unternehmen nennt auf ihrer Website lediglich Ergebnisse einer Studie aus 2008 ohne jede Verbindlichkeit[40].
Es gibt keine öffentliche Diskussion zur Datensicherheit der technischen Lösungen mit der eGK. Die Qualifikation der eGK nach ISO/IEC 15408 steht aus. Die Anwendung der eGK für andere Zwecke als der Identitätsfeststellung ist bis zur Beibringung einer hinreichenden Zertifizierung durch die gematik GmbH als Auftragnehmer der Bundesregierung ungesetzlich.
Kritik zum Datenschutz [Bearbeiten]
Ob die Verwendung der elektronischen Gesundheitskarte für andere Zwecke als den Identitätsnachweis den Datenschutz der Patienten bedroht, wird emotional diskutiert und ist technisch umstritten.
Bestehende Ablehnung durch die Ärzteschaft 2007 [Bearbeiten]
Der 110. Deutsche Ärztetag im Mai 2007 in Münster hat mit einer Mehrheit von 111 zu 94 Stimmen beschlossen, die eGK in der heute vorliegenden Form abzulehnen und neue Wege zu gehen, die eine größere Datensicherheit und eindeutige Aussagen über die Finanzierbarkeit aufweisen. Die Aufgabe, diese neuen Wege aufzuzeigen, wurde an den 111. Ärztetag weitergegeben, der im Mai 2008 in Ulm stattfand und seine Kritik an der elektronischen Gesundheitskarte in der jetzigen Form erneuerte. [41] Der 111. Ärztetag verlangte einen Stopp der Tests. Bei der Mehrheit der Delegierten überwogen die datenschutzrechtlichen Bedenken gegen die zentrale Speicherung der Patienteninformationen. Die eGK wird nach jetziger Planung lediglich ein Schlüssel zu diesem Datenreservoir sein. Im Oktober 2008 hatte die eGK-Gesellschaft gematik auf Betreiben der Bundesärztekammer (BÄK) den Test eines alternativen Konzepts beschlossen, bei dem die Daten in der Hand des Patienten verbleiben sollen – etwa auf einem USB-Stick. [42] Eine Untersuchung zur Eignung dezentraler Speicherung wurde vom Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) durchgeführt. Diese kommt zu dem Ergebnis, dass ein USB-Stick als dezentraler Speicher nicht geeignet ist. Als optionale Ergänzung zur EGK wird eine EGK-Version (EGK-M, EGK-M+) vorgeschlagen, die über einen größeren Speicher verfügt und laut FOKUS für die absehbaren Anwendungen ausreichend sein soll.[43]
Anhaltende Kritik der Ärzteschaft 2010 [Bearbeiten]
Der 113. Deutsche Ärztetag beschloss am 14. Mai 2010 mit 105 zu 86 Stimmen, das Projekt Gesundheitskarte „in der weiterverfolgten Zielsetzung endgültig aufzugeben“. Als Begründung wurde wie seit Jahren vor allem die befürchtete zentrale Datenspeicherung, die Möglichkeit eines unbefugten Zugriffs auf sensible Patientendaten und die hohen Kosten des Projekts genannt. Trotz der „sachlichen Argumentation“ und des Appells des Telematikbeauftragten der Bundesärztekammer, Dr. med. Franz-Joseph Bartmann, „aktiv und konstruktiv an der Entwicklung der Telematik und Telemedizin mitzuarbeiten“, kündigte beispielsweise der Vertreter Niedersachsens, Dr. med. Axel Brunngraber, weitere kostenverursachende Blockaden an: „Wir haben in den vergangenen Jahren wichtige Bollwerke geschaffen und das Projekt auf Jahre hin gestoppt, und das werden wir auch weiter durchhalten“. Dass jedoch der elektronische Heilberufeausweis und die Telemedizin im Allgemeinen nützlich für die Patientenversorgung sein können, wurde auf dem Ärztetag mehrheitlich betont. [44]
Allgemeine Kritik [Bearbeiten]
* Kritiker bezweifeln die Richtigkeit der Angaben zum erwarteten Nutzen der elektronischen Gesundheitskarte ebenso wie die Korrektheit der offiziellen Kostenschätzungen, auch was die zu erwartenden Einsparungen betrifft. Insbesondere die fehlende Kalkulation der Handhabungs- und Betriebskosten wird von der Ärzteseite angemahnt. Ein Szenario, in dem Patienten mit der Handhabung der Karte und Eingabe ihres PIN-Codes für Vorgänge wie dem Schreiben von medizinischen Daten (Notfalldaten/Patientenakte) den Arbeitsablauf in einer Praxis nachhaltig verzögern, wird ebenso gefürchtet, wie technische Schwierigkeiten bei der Zuverlässigkeit des Verbindungsaufbaus mit den Datenservern im Internet und der damit gefährdeten Verfügbarkeit wichtiger Daten der zu behandelnden Patienten. Zum Thema PIN-Eingabe bei der elektronischen Gesundheitskarte sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Rede beim Zukunftskongress Gesundheitswirtschaft des Bundesgesundheitsministeriums: „Wer sich drei PIN-Nummern merken kann, schafft es vielleicht auch, sich noch eine vierte zu merken. Wenn es gar nicht geht, muss man sich diese Nummern – ich weiß, das soll man eigentlich nicht tun – irgendwo hinschreiben, wo sie keiner findet.“ [45]
* Auch eine im ersten Moment so einfache und plausible Anwendung wie das elektronische Rezept offenbarte im sog. 10.000er Feldtest Probleme, da unter anderem die eingesetzte Arztsoftware (deren Zulassung die Kassenärztliche Bundesvereinigung verantwortet) noch nicht den gestellten Anforderungen entsprach. Die gematik bemängelt im Zwischenbericht zum 10.000er Test (Stand 18. Juli 2008) ein „deutliches Delta“ im Support durch die Software-Hersteller. [46]
* Scharfe Kritik an der für den 1. Oktober 2009 geplanten Einführung der elektronischen Gesundheitskarte übte der Regierungsberater Prof. Jürgen Wasem. Gegenüber dem ARD-Magazin Monitor erklärte er, die Karte werde „primär aus politischen Gründen“ an den Start gehen. „Ökonomisch wird sie ein Minusgeschäft sein, das letztlich die Versicherten zahlen“, so Wasem, der einer der wichtigsten Berater von Ex-Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) ist. Wasem ist Vorsitzender des Bewertungsausschusses für ärztliche Leistungen und des „Wissenschaftlichen Beirats“ zum Risikostrukturausgleich. Da die Karte nicht alle Leistungen erbringe, solle auf den geplanten Start zunächst verzichtet werden, so Wasem. [47]
Darstellung des gläsernen Patienten auf der Demonstration Freiheit statt Angst
* Es bestehen auch grundsätzliche datenschutzrechtliche Bedenken bezüglich der Übermittlung und Speicherung von persönlichen Daten auf Servern der Telematikinfrastruktur. Allerdings sprechen sich manche Datenschützer (siehe Argumente gegen Kritik am Datenschutz) dennoch für die Einführung der Gesundheitskarte aus, weil sie die heutige laxe Praxis beim Umgang mit Patientendaten beenden könne. So sagt zum Beispiel der Landesdatenschutzbeauftragte Thilo Weichert zum Sicherheitskonzept der elektronischen Gesundheitskarte: „Tatsächlich kann dieses Sicherheitsinstrumentarium als ausreichend zur Wahrung des Datenschutzes angesehen werden, ja sogar als vorbildlich.“[18]
* Einige Krankenkassen, Ärzteverbände und Politiker bezweifeln, dass der geplante Termin für die Einführung eingehalten werden kann. Sie befürchten ähnliche Schwierigkeiten wie bei der Einführung der LKW-Maut in Deutschland. Zudem befürchten Kritiker, dass die Karte das Recht der Bürger auf informationelle Selbstbestimmung verletzt. Hierzu gibt es bereits Stimmen von Politikern und Spitzenmanagern der Krankenkassen, die das Freiwilligkeitsprinzip der Datenspeicherung auf der Gesundheitskarte verlassen wollen. Ärzte und Datenschützer warnen vor der Gefahr des „gläsernen Arztes“ bzw. „gläsernen Patienten“. Nach Meinung des BMG soll der Patient „Herr seiner Daten“ sein und bleiben. Das setzt voraus, dass er in die Lage versetzt wird, die über ihn gespeicherten Daten einsehen zu können. Dafür ist im häuslichen Bereich ein spezielles Lesegerät notwendig; auch muss bei der gewünschten Serverlösung ein Weg eröffnet werden, dem Patienten Zugriff auf seine dort gespeicherten verschlüsselten Daten zu ermöglichen. In Arztpraxen und Apotheken sollen sogenannte Kiosksysteme eingerichtet werden, über die Patienten auf ihre Daten zugreifen können. Inzwischen geht man in der Auslegung der bestehenden datenschutzrechtlichen Rechtslage so weit, dass künftig Patienten ihre Krankheitsdaten selbstständig löschen können und dürfen, was aber wiederum die zielgerichtete Behandlung durch den Arzt erheblich einschränken kann. Eine „geschönte“ oder unvollständige Patientenakte nutzt dem Arzt weniger und kann sogar, auch haftungsrechtlich, gefährlich sein, sofern sich der Arzt ausschließlich auf diese Daten verlässt. Es sind aber natürlich auch Szenarien denkbar, bei denen der behandelnde Arzt auch durch eine ggf. verkürzte Patientenakte in seiner Arbeit deutlich unterstützt werden würde (z. B. Vermeidung von Doppeluntersuchungen/Ausschlüsse in der Anamnese).
* Es gibt auch Kommentare, die in einer selbstständig geführten Patientenakte gerade in Zeiten geforderter Mobilität einen erheblichen persönlichen Nutzen – insbesondere für chronisch Kranke - sehen. (Welt: „Darum will ich für mich die Gesundheitskarte!“[48]
* Blockadehaltung der Ärzteschaft: „Vordergründig ging es ihnen [der Ärzteschaft] um die Sicherheit der Patientendaten, aber dahinter stand die Angst vor dem gläsernen Arzt.“ so die Welt am 20. November 2009. Mit der Einführung der Gesundheitskarte würde die Arbeit der Ärzte transparenter werden „Viele Ärzte wollen das nicht, weshalb sie die Karte so weit wie möglich blockiert haben“. [49]
* Aufgrund der erheblichen Unklarheiten, auch in der Finanzierung – die Kosten werden inzwischen auf 1,5 bis 5 Milliarden Euro geschätzt, und des Widerstandes diverser Lobbygruppen gegen die einzelnen Vorschläge der gematik, wird der Einführungstermin seit Jahren immer wieder verschoben. Einen der Hauptgründe für die schleppende Einführung sehen Experten in der Zusammensetzung der gematik aus je 50 Prozent Kassenvertreter und Leistungserbringer (u. a. Ärzte, Apotheker), da sie die Entscheidungsfindung selbst bezüglich kleinen technischen Details deutlich erschwere. „Die Gesellschaft für Telematik-Anwendungen der Gesundheitskarte, kurz gematik, musste im Laufe ihres fast fünfjährigen Bestehens reihenweise Projektvorgaben einkassieren. Verantwortlich dafür sind in erster Linie ihre Gesellschafter, die Verbände von Krankenkassen, Ärzten, Krankenhäusern und Apothekern – die sogenannte Selbstverwaltung. Die Lobbygruppen machen die gematik nahezu beschlussunfähig, weil sie sich in zentralen Fragen nicht einigen.“ [50] „Die Entscheidungsprozeduren der gemeinsamen Selbstverwaltung sind für ein solches Großprojekt zu schwerfällig, die gegenseitige Blockade wird allzu häufig belohnt“, sagt auch Susanne Mauersberg von der Bundesverbraucherzentrale.[50]
* Die Daten der Mitglieder können an die Krankenkassen übermittelt werden. Dadurch erhalten die Krankenkassen zum einen präzise Informationen über die stationäre Versorgung und die Diagnosen. Die Kassen können aber auch die ambulanten Verordnungsdaten, inklusive arztbezogener Daten und (Verdachts-)Diagnosen, von den KVen bekommen.[51]
* In den Testregionen wurde ein erheblicher Teil (zwischen 30 und 75 Prozent) der Versichertenkarten und auch der Heilberufskarten durch falsche Eingabe der initialen 6-stelligen PIN dauerhaft gesperrt.
Die Kritik an der gesetzlichen Konzeption hält an (2011). Eine Aktualisierung früherer Planungen auf den Stand der Technik, beispielsweise nach ISO/IEC 15408, aktualisiert zum Datum der weiteren Einführung liegt nicht vor.
* Der Präsident der Freien Ärzteschaft, Martin Grauduszus, behauptete im September 2007, die Gesundheitskarte sei „der Schlüssel zu einer gigantischen Vernetzung des Gesundheitswesens über das Internet – mit zentraler Speicherung – auf Zentralservern − auch der intimsten Patientendaten, intimer Daten der Menschen, unserer Patienten.“ Gesundheits- und Krankheitsdaten würden der Obhut der Ärzte entzogen und verlören damit den Schutz durch die ärztliche Schweigepflicht. Damit schaffe die Gesundheitskarte den „gläsernen Patienten“.[52] Das Komitee für Grundrechte und Demokratie warnt vor einer „Verwertung der Daten zum Zweck der Kontrolle des Verhaltens von Ärzten und Patienten“. Die elektronische Gesundheitskarte sei als „gigantisches Überwachungsprojekt“ angelegt.[53]
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronische_Gesundheitskarte#Allgemeine_Kritik
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Nee, ich wollte das nicht lesen, keine Zeit grade.
Aber was soll Werauchimmer mit einer Karte auf seinen Namen mit Deinem Bild schon anstellen, es sei denn, er lässt sich entsprechend chirurgisch herrichten oder sieht Dir immerhin entfernt ähnlich? Das ginge dann ja auf seinen Namen. Und mit Deinem Bild und Deinem Namen, ja...ist wieder die Sache mit der Ähnlichkeit, ne.
Hab ich immer noch nicht ganz kapiert. Hast Du auch so´n Bammel bei Führerschein, Personalausweis, Monatskarte?
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nightnurse
... Führerschein hab ich (leider) nich (noch nie gehabt: keine Kohlen für son Schnickischnacki! Ich hab Kinder zu ernähren Mensch! :D )
Monatskarte hab ich auch nich (kostet hier irgendwas um die 54 Euro - kannich mir nich leisten - auch so Schnickschnackzeug, wo ich sowieso für kostenfreien Personennahverkehr bin :D )
Perso - wieso, was is das Problem mitm Lichtbild beim Perso?
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Ja, na *fuchtel* da könnte irgendwer, der Dir vage ähnlich sieht, ein Photo von Dir abgeben, wenn er (sie) sich nen neuen Perso machen lässt! Nicht auszudenken!
Auf dem Sozialversicherungsausweis ist gar kein Photo drauf, wenn du ihn bekommst, da kann man eins seiner Wahl einkleben! Womöglich fährt schon längst jemand, der sich eine leisten kann, mit einer Monatskarte auf Deinen Namen mit seinem Photo...seinem Namen und Deinem Photo...*fasel*
Was ich sagen möchte, das Photo ist, soweit ich den von Dir verlinkten Wikipedia-Artikel überflogen habe, der kleinste Problempunkt an der elektronischen Gesundheitskarte und wird, wie ich das verstehe, als Aufhänger und Nebenkriegsschauplatz benutzt.
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Trotzdem finde ich es einfach befremdlich, dass die Kasse mich ausschließlich bzw. überhaupt per mail (und nicht per Brief mit entsprechenden Hintergrundinformationen) auffordert, ein "digitalisiertes" Bild zu schicken bzw. auf der Seite der Kasse hochzuladen (anders akzeptieren sie es nicht!, auch nicht per mail übermittelt).
Sie teilt unter Informationen (auf der homepage, nicht in der mail enthalten) ausserdem mit, dass nur Kinder bis 15 Jahre und Pflegebedürftige kein Lichtbild einreichen müssen und trotzdem eine gültige neue Karte erhalten.
- Was, wenn ich kein Internet hätte (jemand keinen Internetzugang hat) oder aus sonstigen Gründen kein "digitalisiertes Lichtbild hochladen" kann??
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Komische Kasse hast Du da. Heisst sie ".24" am Ende oder sowas? Reine online-Krankenkasse??
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Nein, ist eine BKK.
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Ich haßb per Post hingeschickt, also Rückantwort. Und anch ca. einem Monat die neue Karte mit Bild mit der Anmerkung, dass sie noch nicht für alles einsatzfähig ist und daher die alte noch gebraucht wird. Öhhhhh :P
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Ich habe eines online auf der HP meiner Kasse hochgeladen und bekam die Meldung, daß es bei der elektronischen Karte aufgrund von Prozessen noch dauern wird, bis es sie geben wird, wenn überhaupt.
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:D
Die spinnen doch, die Krankenkassen! :P
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Ich hab mich auch ne Runde gewundert, als meine Krankenkasse mich anschrieb, dass ich ja noch kein Bild geschickt hätte und ich das ja nun schleunigst nachholen solle - und das, ohne ein Datum zu nennen, bis wann ich es spätestens geschickt haben muss. Hieß es nicht kürzlich noch, man könne eins schicken, müsse aber nicht? Soso ...
Ich hab auch keins geschickt. Schließlich müsste ich dafür neue Fotos machen, und solange da nix verbindlich ist, ist mir auch die Ausgabe dafür im Passbildautomaten zuviel! Solange da kein Datum im Schreiben steht, ist eh nix rechtsverbindlich für mich. Also können sie mir mal bei die Füße. :P
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Wenn du kein Internet hättest, würden Sie dir auch keine eMail sondern einen Brief schicken.
Und du würdest es nicht hochladen sondern zurückschicken, wie durere.
So what?
Meine hat mir alle Wahl gelassen. Post, mailen, hochladen.
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Schwarzer Metaller
... das is doch schön, wenn deine Kasse dir alle Optionen offenhält - meine nun mal nicht:
Kann ich mein persönliches Lichtbild auch via E-Mail oder Datenträger
einreichen?
Die Zusendung persönlicher Lichtbilder per E-Mail oder auf Datenträgern (USB-Stick oder
CD-ROM) ist aus Sicherheitsgründen leider nicht möglich.
Was passiert mit meinem persönlichen Lichtbild?
Für die Herstellung Ihrer eGK ist es erforderlich, Ihr persönliches Lichtbild in digitalisierter
Form zu speichern. Die digitalisierten Bilddaten werden ausschließlich für die Produktion
Ihrer eGK genutzt. Die Aufbewahrung ermöglicht es uns Ihnen, bei Verlust, Beschädigung
oder Namensänderung, sofort eine neue Karte auszustellen.
Bekomme ich die Kosten für den Fotografen zurück?
Die Kosten, die bei der Erstellung Ihres persönlichen Lichtbildes anfallen, müssen Sie leider
selber tragen.
un nu?
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Da steht nirgends, dass Du ihnen nicht einfach ein Passbild per Post schicken kannst. Ne Adresse werden sie ja wohl haben.
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nightnurse
wie ich das verstehe, wollen die sich das einfach leicht machen: die wollen ja ein "digitalisiertes Lichtbild" "übermittelt" bekommen - man soll das also schon fix und fertig passend da einreichen. Per Post wär das wohl wieder zusätzliche Arbeit. Läuft ja deshalb fast alles nur noch per mail (Rechnungen, die man sich dann selber ausdrucken darf - oder auch nicht, überhaupt der ganze Kontakt - klar: spart Papier und Porto - den Unternehmen).
Aber ich kann ja mal ne mail schicken ;D und fragen, ob man ein Lichtbild auch per Post schicken kann und sie es dann selber "digitalisieren". :D
Davon ab, hab ich auch grad weder Bock noch Geld für dieses bekloppte Lichtbild.
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Nicht fragen, einfach machen. Muss ja auch ne Option für die ganzen internetlosen Menschen da draußen geben (meine Kasse hat mir ja nen Rückumschlag geschickt, die werden das wohl selbst einscannen).
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Ist es nun also Pflicht, der Kasse ein Foto zu schicken oder nicht? Wenn man das nicht macht, was ist dann mit dem Versicherungsschutz (angeblich kann die "EGK" ohne Lichtbild nicht ausgestellt werden, die bisherige Karte kann dann nur noch bis zu deren Ablaufdatum genutzt werden, danach hat man halt dann gar keine Karte (mehr)?
[...]
Wurdet ihr auch schon aufgefordert (Lichtbild senden) und/oder habt ihr das schon gemacht und habt schon so ne neue Karte?
Fallen da irgendwelche Kosten an?
--- Kallisti mal wieder total planlos. :-\
- Dann soll die planlose Kallisti einfach mal den ollen Onkel Kenaz fragen, der weiß bekanntlich immer Rat (und wenn nicht, dann versteht er wenigstens das beruhigende Gefühl zu vermitteln, er wüsste welchen) ... ;D
Nee, aber mal ganz kurz ganz im Ernst: Kein Mensch kann Dich dazu zwingen, ein Bild abzugeben. Spätestens wenn Du Dich auf "religiöse Gründe" berufst, sind sie machtlos. Und: Selbstverständlich kann die EGK auch ohne Bild ausgestellt werden. Ist zwar nicht in deren Sinne, aber möglich - und seitens der Krankenkassen prophylaktisch auch schon eingeplant - ist es allemal. Da scheint Dir "Deine" BKK bloß ein bisschen Angst machen zu wollen, um Dich zur so genannten Raison zu bringen. ;)
Wirklich wundert mich allerdings, dass hier offenkundig schon so manch einer zum Lichtbildtransfer aufgefordert wurde. Derzeit wird die EGK doch gerade mal in NRW peu à peu eingeführt und sorgt dort bereits für herrlichste Turbulenz & Verwirrung bei Versicherten, Ärzte- und Apothekerschaft.
Ich für meinen Teil werde die Bildabgabe selbstverständlich verweigern. Mein Glaube verbietet es mir, mein Antlitz fotografieren zu lassen. Und ich lasse mich von niemandem religiös diskriminieren, das glaube mal. Niemalsnicht! Und schon gar nicht lasse ich mir von irgendwelchen Pupsnasen die Seele klauen. Nicht mal von der Krankenkasse. Im Zweifelsfall trag' ich Burka. :)
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Genauso wie beim Führerschein und Personalausweis. Die gibt es ja bekanntlich auch ohne Lichtbild, wenn man sich nur auf irgendeine bizarre Religion beruft. :o
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Genauso wie beim Führerschein und Personalausweis. Die gibt es ja bekanntlich auch ohne Lichtbild, wenn man sich nur auf irgendeine bizarre Religion beruft. :o
- Der Vergleich hinkt: Ohne Führerschein bleibt die Möglichkeit verschlossen, ein Kraftfahrzeug zu fahren. Ohne EGk besteht hingegen weiterhin voller Anspruch auf medizinische Versorgung. Und um nichts anderes geht's am End' ja schließlich. Ist zwar mit ein bisschen mehr Aufwand für alle Beteiligten verbunden, den nehm' ich aber gern in Kauf.
Aber in der Tat: hier ...
Selbstverständlich kann die EGK auch ohne Bild ausgestellt werden.
... bin ich im Eifer des Gefechts ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen. Insofern an dieser Stelle einfach mal ein dreifach donnerndes "Hipp-hipp-hurra!", dass unser braver colourize immer ein wachsames Argusauge darauf hat, dass auch alles seinen ordentlichen Gang geht! ;D
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Lieber Ongel Kenaz,
erst mahl möschte isch dir ganz herzlisch füa deinee unterstüzunk danke.
Aba leida hascht du misch jezat noch fiiel mea verwirren getan.
Ischt diese neuee kaddee also jezat mitt oda oone so ein Foddo zu haben tun?
Oda behald isch dann einfach meinee aldee kaddee oone so ein Foddo?
Oda wie oda was eigendlisch jezat??
Isch freue misch auf deinen näxten Priief.
Fieeele Grüssee
deine gleine kallischdi
:)
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- Dann soll die planlose Kallisti einfach mal den ollen Onkel Kenaz fragen, der weiß bekanntlich immer Rat (und wenn nicht, dann versteht er wenigstens das beruhigende Gefühl zu vermitteln, er wüsste welchen) ... ;D
Nee, aber mal ganz kurz ganz im Ernst: Kein Mensch kann Dich dazu zwingen, ein Bild abzugeben. Spätestens wenn Du Dich auf "religiöse Gründe" berufst, sind sie machtlos. Und: Selbstverständlich kann die EGK auch ohne Bild ausgestellt werden. Ist zwar nicht in deren Sinne, aber möglich - und seitens der Krankenkassen prophylaktisch auch schon eingeplant - ist es allemal. Da scheint Dir "Deine" BKK bloß ein bisschen Angst machen zu wollen, um Dich zur so genannten Raison zu bringen. ;)
Wirklich wundert mich allerdings, dass hier offenkundig schon so manch einer zum Lichtbildtransfer aufgefordert wurde. Derzeit wird die EGK doch gerade mal in NRW peu à peu eingeführt und sorgt dort bereits für herrlichste Turbulenz & Verwirrung bei Versicherten, Ärzte- und Apothekerschaft.
Ich für meinen Teil werde die Bildabgabe selbstverständlich verweigern. Mein Glaube verbietet es mir, mein Antlitz fotografieren zu lassen. Und ich lasse mich von niemandem religiös diskriminieren, das glaube mal. Niemalsnicht! Und schon gar nicht lasse ich mir von irgendwelchen Pupsnasen die Seele klauen. Nicht mal von der Krankenkasse. Im Zweifelsfall trag' ich Burka. :)
geht auch ein nackfoto ? ::)
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Also wie wärs denn mal mit einem Wechsel der Krankenkasse?
Kosten ja eh alle gleich, leisten nur unterschiedlich.
Also ich würde das tun, wenn die mir mit so komischen schwammigen Sachen ohne Begründung ankommen.
Soweit ich weiß machen die VdeK Kassen (noch) nicht so einen Kram und als Gesundheitsdienstleister der ein wenig hinter die Kulissen blicken darf kann ich generell nur von den RVO Kassen abraten.
Die BKK bekleckert sich ja derzeit auch nicht grade mit Ruhm.
Aber das ist natürlich ein anderes Thema.
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Hmm, eigentlich ist genau das der Sinn dieser Gesundheitskarte, Multivac: Dass jeder Arzt alle Informationen zur Verfügung hat und nicht mehr eine aufwendige Anamnese benötigt, bei der vielleicht eine wichtige Sache zu erwähnen unterschlagen wird, z.B. welche Medikamente der Patient dauerhaft nimmt. Das macht Diagnosen so gesehen bereits einfacher.
Auch dieses Von-Arzt-zu-Arzt-rennen möchte man mit der Gesundheitskarte eindämmen, genau aus den von dir genannten Gründen, dass ein Patient denkt "neee, was der mir verschrieben hat passt mir nicht, ich will das stärkere Zeug!" und weiterzieht.
Meine Kritik setzt woanders an: Wenn der Arzt schon die komplette Transparenz hat, dann möchte ich die aber auch haben!
Sprich, dass a) ich selbst meine Daten jederzeit dort auslesen und mir ansehen kann und b) ich von der Krankenkasse regelmäßig erfahre, was der Arzt für mich abgerechnet hat!
Denn wenn der Patient nie erfährt was da jetzt eigentlich drinsteht, ist damit ja auch wieder mal Missbrauch Tür und Tor geöffnet. Dann wird halt etwas in die Karte hineingeschrieben das gar nicht besprochen wurde, nur damit der Arzt zu seinem Vorteil abrechnen kann. Kriminelle Energie sollte man gerade bei Menschen, die vielleicht nicht ganz so gut dastehen (beim Kredit sich verhoben, etc. pp.), nicht unterschätzen.
Mal ganz davon abgesehen, wie gut die Daten dann geschützt sind: Einen Arbeitgeber gehen diese Daten schlicht nichts an, eine Versicherung ebensowenig, und eine Pharmaindustrie schon gar nicht. Je detaillierter die Daten, desto interessanter werden sie.
Wenn Sony ein "Datenleck" hat, ist es schon schlimm. Wenn es z.B. die AOK mal hätte, wäre es bezüglich einer Gesundheitskarte deutlich mehr als nur "schlimm".
Das Lichtbild ist für mich da nur ein Nebenkriegsschauplatz. Das eigentliche Problem sind die Daten selbst.
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was mich viel eher an den plänen zur neuen gesundheitskarte stört, ist, daß hier nach und nach alle persönlichen daten gespeichert werden sollen. wann man wo wie warum bei welchem arzt war z.B. und welche medikamente man verordnet bekommen hat.
das wär für mich ein wahnsinniger rückschritt, da man dann wirklich auf gedeih und verderb einem arzt ausgeliefert wäre. wenn ich z.B. unzufrieden mit einem arzt bin, geh ich halt zum nächsten. wenn ich unsicher mit der diagnose eines arztes bin, geh ich zu nem anderen. wenn mir die medikation nicht gefällt, geh ich zum nächsten. wenn mich einer nicht krankschreibt, ...
wenn plötzlich alles nachvollziehbar wird, wird ein arzt entweder sagen, daß sein kollege es richtig gemacht hat, oder er wird unsicher, ob er wirklich anders entscheiden sollte, was z.B. die medikation oder gar die diagnose betrifft. ärzte sind ja bekanntlich auch nur menschen und die werden sich durch die daten auf der karte beeinflussen lassen.
daß man als "moderner" patient seine eigenen wehwehchen eigentlich selbst am besten kennt oder z.B. diverse präferenzen für bestimmte medikationen hat, wird dann weniger gewicht haben. und wenn arztgänge komplett nachvollziehbar werden, werden die kassen auch drauf pochen, daß man eben wegen einer sache nur zu einem arzt geht (von der anzahl her und möglicherweise auch an ein individuum gebunden). und dann steht man da, so als stück mensch. und der arzt als gott.
Da kann ich vorbehaltlos zustimmen. :)
Hmm, eigentlich ist genau das der Sinn dieser Gesundheitskarte, Multivac: Dass jeder Arzt alle Informationen zur Verfügung hat und nicht mehr eine aufwendige Anamnese benötigt, bei der vielleicht eine wichtige Sache zu erwähnen unterschlagen wird, z.B. welche Medikamente der Patient dauerhaft nimmt. Das macht Diagnosen so gesehen bereits einfacher.
Auch dieses Von-Arzt-zu-Arzt-rennen möchte man mit der Gesundheitskarte eindämmen, genau aus den von dir genannten Gründen, dass ein Patient denkt "neee, was der mir verschrieben hat passt mir nicht, ich will das stärkere Zeug!" und weiterzieht.
Meine Kritik setzt woanders an: Wenn der Arzt schon die komplette Transparenz hat, dann möchte ich die aber auch haben!
Sprich, dass a) ich selbst meine Daten jederzeit dort auslesen und mir ansehen kann und b) ich von der Krankenkasse regelmäßig erfahre, was der Arzt für mich abgerechnet hat!
Denn wenn der Patient nie erfährt was da jetzt eigentlich drinsteht, ist damit ja auch wieder mal Missbrauch Tür und Tor geöffnet. Dann wird halt etwas in die Karte hineingeschrieben das gar nicht besprochen wurde, nur damit der Arzt zu seinem Vorteil abrechnen kann. Kriminelle Energie sollte man gerade bei Menschen, die vielleicht nicht ganz so gut dastehen (beim Kredit sich verhoben, etc. pp.), nicht unterschätzen.
Mal ganz davon abgesehen, wie gut die Daten dann geschützt sind: Einen Arbeitgeber gehen diese Daten schlicht nichts an, eine Versicherung ebensowenig, und eine Pharmaindustrie schon gar nicht. Je detaillierter die Daten, desto interessanter werden sie.
Wenn Sony ein "Datenleck" hat, ist es schon schlimm. Wenn es z.B. die AOK mal hätte, wäre es bezüglich einer Gesundheitskarte deutlich mehr als nur "schlimm".
Das Lichtbild ist für mich da nur ein Nebenkriegsschauplatz. Das eigentliche Problem sind die Daten selbst.
messie
also ich habe ja nun durch eigene Erfahrungen feststellen dürfen, wie notwendig es offensichtlich gerade doch ist: von Arzt zu Arzt rennen - bis mit Glück einer mal ernsthaft nachforscht, was los ist und auch bereit ist, eine angemessene Behandlung zukommen zu lassen (dem Patienten).
Habe ich vorne ja schon erläutert: Jeder sagt einem was anderes (als Ursache der Beschwerden), manch einer streitet bestimmte Fakten ganz ab (Eisenmangelanämie), also bekommt man auch keine angemessene Behandlung (Eisensubstitution)!
(Auch als Ursache für die Muskelschmerzen sagt jeder was anderes...)
Und das sind ja eigentlich noch Kleinigkeiten! - Weit schlimmer ist es, wenn jemand wirklich eine ernste, schwere Erkrankung hat und diese nicht oder viel zu spät diagnostiziert wird (wenn überhaupt!) und dann ist noch eine andere Geschichte, welcher Arzt das dann wie behandelt und: aus welchen Gründen so!! ... ! >:(
Also das gibt es ja beileibe nicht selten - dass fehl- oder gar nicht diagnostiziert und dann falsch oder gar nicht behandelt wird!
Dass auch in Deutschland viel zu viele Röntgen- und CT-Untersuchungen durchgeführt werden, auch zu viele Knie- und Bandscheiben-OPs (die den Leuten nicht helfen, danach haben sie noch die gleichen Schmerzen und Beschwerden wie zuvor oder noch schlimmer).
Das hat sich ja mittlerweile rumgesprochen, wird aber weiter so gehandhabt!
Eben - Ärzte sind halt auch nur Menschen, machen und haben (!) Fehler!
So wurde vor ca. 10 Jahren noch Kindern oft Antibiotikum gegeben, wenn es Ohrenschmerzen hatte - man unterschied nicht zwischen bakterieller und viraler Ursache, man ging einfach davon aus, Bakterien seien schon die Verursacher. Aber bei Viren wirken Antibiotika bekanntlich nicht. Die Nebenwirkungen sind jedoch nicht harmlos (eben auch wieder: Darmfloraschädigung - die über ca. 2 Jahre anhalten kann! Und das ist bei Kindern schon mal gar nicht wünschenswert.)
Allerdings muss man sagen, dass Antibiotika in bspw. Frankreich und Spanien noch viel mehr/öfter verschrieben und eingenommen werden als in Deutschland - dann haben wir wieder die schönen Resistenzen
wie lautete der Spruch zu Antibiotika:
use it and lose it.
(Also wenn du es anwendest, verlierst du es für zukünftige Behandlung als wirksames Mittel.)
Was ich eigentlich sagen wollte: Aufgrund bestehender Tatsachen/Gegebenheiten (Ärzte, deren Fähigkeiten, Moral ... betreffend) und eigenen Erfahrungen kann ich nur sagen:
ist dieses "Arzt-hopping" offensichtlich häufig notwendig - für Patient.
DAS ist doch schon mal ein unmöglicher Zustand und daran müsste doch zuerst etwas geändert werden!!
Immer geht es nur um Kohle, Einsparungen - man sieht ja auch bei den resistenten Krankenhauskeimen und an Komplikationen von Krankenhauspatienten, dass da viel der Hygienemangel verursachend ist - man kennt das Problem, es gibt auch schon Lösungen dafür, aber es wird gespart - an verschiedenen Einweggeräten, an Hygienetraining für Mitarbeiter und auch fehlt angeblich oft die Zeit, diese Hygienemaßnahmen immer so gründlich auszuführen.
Wenn man selbst im Krankenhaus ist, kann man auch sehr gut beobachten wie eigentlich jeder Arzt reinkommt, sich nicht die Hände desinfiziert, von einem Patient zum anderen geht, ihn anfasst, untersucht, dann wieder aus dem Zimmer geht und sich dabei auch nicht die Hände desinfiziert. - Super.
Nee, mein Vertrauen Ärzten gegenüber is längst dahin. (Meinen derzeitigen Hausarzt ausgenommen - ja, da bin ich auch froh, dass ich den gefunden hab - aber es kann doch nicht sein, dass es Zufall und Glückssache ist, ob/dass man einen guten Arzt findet, der einen angemessen/richtig behandelt ... !?!?!?? Ok, unseren Kinderarzt finden wir auch klasse. :) - Aber ja: guten Haut- und Zahnarzt zu finden is schon schwer - guten Orthopäden auch. - In Hamburg hatte ich eine sehr sehr sehr gute Zahnärztin - das einzige, das ich vermisse.)
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nun messi, dein argument macht nur sinn, wenn man ärzte hat, die ihr handwerk verstehen. letzteres glaube ich jedoch nicht, wie man meinen beiträgen hier sicher schon entnehmen konnte.
Das aber ist dummerweise noch mehr ein Argument für detailliertere Daten in der Gesundheitskarte ;)
Denn wenn ein Arzt Mist baut, kann er sich dann nunmehr nicht mehr darauf berufen, er hätte von diesem oder jenem Beschwerden des Patienten nichts gewusst, weswegen eine Fehldiagnose stattfand. In der Karte steht's schließlich schwarz auf weiß drin, welche Medikamente er erhält, was bereits versucht wurde, etc. pp.
Insofern hilft diese noch, Fehler des Arztes aufzudecken, es erleichtert die Beweisführung, wenn jemand beispielsweise falsch medikamentiert hat.
Was mich an der Karte aber stört ist, dass man als Patient offenbar keine einfache Möglichkeit hat, die einzutragenden Informationen selbst immer auf dem aktuellsten Stand zu erfahren. Was, wenn da etwas Falsches eingetragen wird? Ärzte machen Fehler, wieso nicht auch hier? Dann sollte ich als Patient das doch möglichst zeitnah bemerken können.
Dass man sich zweite und dritte Meinungen von Ärzten bei komplizierten Krankheiten einholt, ist für mich völlig normal. Das wird eine Gesundheitskarte auch nicht verhindern ;)
Der Gesetzgeber erhofft sich, so verstehe ich es, aber eine Kostensenkung dadurch, da zahlreiche Untersuchungen nicht doppelt durchgeführt werden müssen, die Anamnese deutlich kürzer ausfallen kann (weil der Arzt eh alles nachlesen kann, lesen geht schneller als reden) und auch keine Medikamente mehr zuviel ausgegeben werden können.
Wenn es für eine optimale Transparenz des Patienten sorgen würde, am besten noch inklusive dessen was der Arzt für einen abgerechnet hat, dann wäre ich auch für die Gesundheitskarte.
So aber ist sie in meinen Augen nur halb durchdacht.
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messie
also davon mal abgesehen, dass es sowieso umöglich ist, dass Daten über Patienten für diese selbst nicht einsehbar, nachvollziehbar und also auch kontrollierbar sind - ist das andere Problem durchaus gegeben, denn:
Es ist ja, wie sowohl Multivac als auch ich bereits schrieben, leider so, dass vielen Ärzten das herzlich egal ist, was wer zuvor schon untersucht oder (vermeintlich) festgestellt hat - im Gegenteil: dann lässt Patient sich ja noch leichter abwimmeln:
Sehen Sie - Kollegen X und Y haben Ihnen doch schon mitgeteilt, dass ...
Denn wenn ein Arzt Mist baut, kann er sich dann nunmehr nicht mehr darauf berufen, er hätte von diesem oder jenem Beschwerden des Patienten nichts gewusst, weswegen eine Fehldiagnose stattfand. In der Karte steht's schließlich schwarz auf weiß drin, welche Medikamente er erhält, was bereits versucht wurde, etc. pp.
Es geht doch aber nicht nur um Medikamente, die verordnet wurden, sondern erst mal und vor allem darum, dass ein Arzt bereit sein muss, über seinen Horizont zu sehen bzw. diesen - regelmäßig - zu erweitern, einzugestehen, dass/wenn er etwas gerade nicht so genau weiß, es dann aber auch wirklich selbst nachzulesen bzw. in Erfahrung zu bringen und entsprechend den Patient als "Partner" zu sehen - nicht als jemanden, über den man hinweg geht, weil er angeblich keine Ahnung hat!
Ich sehe es auch so wie Multivac, dass der Patient selbst seinen Körper am besten kennt (ok, jedenfalls dann, wenn man ein bisschen auf sich, seinen Körper achtet - Körperwahrnehmung und so). Dass man selbst dann auch vielleicht Vermutungen hat, insbesondere, wenn man selbst um bestimmte Hintergründe/Ursachen weiß, um eigene Reaktionen (auf Nahrung, Medikamente, Behandlungen, Umwelteinflüsse ... ... ...), wenn man dann auch noch selber recherchiert (also: seriöse Quellen sucht, sich nicht einfach im Internet von irgendwem mit irgendwas verrückt machen lässt - is klar) und wenn dann sowieso immer gefordert wird, erwachsene Menschen sollten mit ihrer Gesundheit und Krankheit eigenverantwortlich umgehen - dann geht sowas (solches ärztliche herablassende und oft ignorante Verhalten) gar nicht.
Durch die Karte wird aber genau das doch erst recht noch ermöglicht bzw. fortgeführt - jedenfalls nicht: zugunsten der Patienten geändert.
Dass man sich zweite und dritte Meinungen von Ärzten bei komplizierten Krankheiten einholt, ist für mich völlig normal. Das wird eine Gesundheitskarte auch nicht verhindern ;)
Der Gesetzgeber erhofft sich, so verstehe ich es, aber eine Kostensenkung dadurch, da zahlreiche Untersuchungen nicht doppelt durchgeführt werden müssen, die Anamnese deutlich kürzer ausfallen kann (weil der Arzt eh alles nachlesen kann, lesen geht schneller als reden) und auch keine Medikamente mehr zuviel ausgegeben werden können.
Eben das denke ich nicht - dass dann Zweit- oder gar Drittmeinung so einfach noch möglich sein wird - im Gegenteil - aus oben genannten Gründen bzw. von dir selbst genannten Gründen: is doch auf der Karte alles schön dokumentiert - also wird der Arzt auch äußert sorgfältig vorgegangen sein und er muss es doch schließlich wissen - das ist doch sein Job!
Eben: Kostensenkung - wie immer --- zulasten der Patienten.
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*applause* \o/
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Hase - manchmal sind wir ja doch einer Meinung.
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ja, wir sollten es in goldenen lettern in eine gedenktafel eingravieren. :-*
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Klar, dieses "ein Arzt hackt einem anderen kein Auge aus"-Prinzip ist natürlich der Haken an der Sache. Ganz klar. Und dass Ärzte meist keine Engel sind bestreite ich auch gar nicht. Ich werd den Teufel tun. ;)
Allerdings begrüße ich Transparenz, die ist dringend nötig im Gesundheitssystem! Die Gesundheitskarte ist an und für sich eine gute Idee, aber halt, wie so oft seitens der Regierung, nicht zu Ende gedacht. Ideal wäre es, wenn der Patient sie selbst selbssttätig auslesen könnte und damit selbst immer auf dem neuesten Stand ist, was da eingetragen wurde.
Am liebsten wäre mir, wenn da dann auch drinstehen würde was der Arzt dann letztlich abgerechnet hat, sodass man immer im Bilde ist! Das würde, habe ich ja schon mehrfach erwähnt, sehr viel schneller zu Kosteneinsparungen führen als irgendwas anderes, da die Kontrollinstanz dann nämlich der Patient selbst ist und er irgendwelche utopischen Abrechnungen dann auch mal anmängeln kann.
Zwar bringt das bei Ärzten mit echter krimineller Energie immer noch nix, die behaupten einfach sie hätten die Maßnahmen tatsächlich gemacht und was der Patient da denn so dreist lügen würde, aber die Hemmschwelle für Fehlabrechnungen wäre doch deutlich höher.
So wie die Gesundheitskarte momentan getestet wird, ist sie jedenfalls auch für mich nicht groß erstrebenswert. Der Nutzen ist einfach zu gering im Vergleich zu den Risiken, die daraus momentan mangels Transparenz noch sehr groß sind.