Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Gedankenaustausch -Archiv- => Thema gestartet von: Nyx del Mar am 14 Februar 2011, 21:19:30

Titel: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Nyx del Mar am 14 Februar 2011, 21:19:30
Was meint ihr wie viel man verzeihen sollte???

Was soll man machen wenn der Partner nach über einem Jahr verkündet das er um € 10.000,- verschuldet ist und auch alles weitere gelogen war ?

und wenn man ihm selbst das verzeiht dieser Partner dann auch noch SMS und Email kontrolliert ?

Wie viel darf man verzeihen?
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Simia am 14 Februar 2011, 21:30:00
Das eine kann man durchaus verzeihen. Da kommt's drauf an, wie groß die Gefühle sind und ob man generell eine Perspektive zusammen sieht (Und was "auch alles weitere" bedeutet ...).

Das mit den SMS/E-Mails geht gar nicht. Wäre zumindest bei mir so. Wenn eine einmalige Ermahnung reicht vielleicht schon, aber hier scheint ja ein wenig mehr im Argen zu liegen.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Nyx del Mar am 14 Februar 2011, 21:35:17
naja alles weitere geht eben um seine vorgeschichte....
seine früheren freundinnen was er bis dato gemacht hat inklusiv seinem schulabschluss...

und nach dem ermahnen der emails und sms hat er nun meine kamera durchsucht....

vertrauen is da wohl gar nicht ...

aber irgend was zieht mich zu ihm wodurch ich nich einfach schluss machen kann ...
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Simia am 14 Februar 2011, 21:42:12
Klingt nach nem schweren Fall von "Finger weg"!

aber irgend was zieht mich zu ihm wodurch ich nich einfach schluss machen kann ...

Sowas gibt's leider. Mein Tipp: Finde raus, was das ist, das Dich an ihm hält, gib den Dingen einen Namen. Und dann schau, ob er dem wirklich gerecht wird, oder ob es auch mit jemand anderem so wäre und ob es wie so oft einfach nur die Angst vom Alleinsein ist.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: anyway am 14 Februar 2011, 21:42:22

aber irgend was zieht mich zu ihm wodurch ich nich einfach schluss machen kann ...
unfähigkeit alleine zu leben?

es soll ja durchaus leute geben, die einen hang dazu haben sich selbst zu quälen... auf welche art auch immer.  ::)

frag dich nicht wie viel du verzeihen kannst, sondern ob du das, was noch kommen wird ertragen kannst/ willst
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Simia am 14 Februar 2011, 21:43:30
frag dich nicht wie viel du verzeihen kannst, sondern ob du das, was noch kommen wird ertragen kannst/ willst

schön formuliert!
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Nyx del Mar am 14 Februar 2011, 21:53:58
mit dem alleine sein hab ich kein problem alleine zu sein.

ich bin alleine hier her gezogen und hab ihn erst viel später kennen gelernt.
ich weiß ja nich was noch kommt ...
er behauptet er würde es nie wieder tun aber das hat er nach den sms schon gesagt ....

ich mag den gedanken nicht ihn nicht wiederzusehen...
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: colourize am 14 Februar 2011, 21:55:43
ich mag den gedanken nicht ihn nicht wiederzusehen...
...womit Du Dir die Antwort auf Deine Frage ja selbst gegeben hast. ;)
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Simia am 14 Februar 2011, 22:02:08
ich weiß ja nich was noch kommt ...

Eben.

er behauptet er würde es nie wieder tun aber das hat er nach den sms schon gesagt ....

So ein Schaden arbeitet und sucht sich wahrscheinlich immer neue Wege. Vermutlich kann er gar nicht versprechen, dass es nie wieder passiert. Der hat ein schweres Vertrauensdefizit und eine Beziehung ohne Vertrauen ist fürn Arsch.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Kaffeebohne am 14 Februar 2011, 22:03:47
(...) eine Beziehung ohne Vertrauen ist fürn Arsch.
100%ige Zustimmung. Natürlich tut eine Trennung weh. Aber würde ich so mit mir umgehen lassen, könnte ich wohl irgendwann nicht mehr in den Spiegel gucken können.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: messie am 14 Februar 2011, 22:30:21
Ganz direkt gesagt:

Wenn er dir nur von zwölf bis Mittag traut, was für einen Grund solltest du dann haben, ihm zu vertrauen?
Mir fällt keiner ein.
So traurig und schade das auch klingen mag.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Kallisti am 14 Februar 2011, 22:58:55
Hm, glaube nicht, dass man anhand dieser wenigen Informationen eine hilfreiche Antwort geben kann. - Man weiß zu wenig über die Hintergründe, Individualitäten usw.

Man kann nicht pauschal - für jemand anderen - beantworten, ob und wie lange es sich um eine Beziehung und/oder einen Menschen zu kämpfen lohnt. Das hängt von so vielen Faktoren, Umständen, Einstellungen, Gefühlen ... - auf Seiten des Partners und eigenen - ab.

Niemand hier weiß, was genau wie vorgefallen ist - und selbst wenn man es wüsste, wüsste man dennoch nur, wie man selbst damit eventuell (!) umginge, nicht aber was in dir vorgeht, wie es sich für dich anfühlt, was es für dich heißt, das zu erleben und damit zu leben, damit umzugehen ... !
Hinzu kommt, dass manche Menschen dies und jenes eher zu verzeihen bereit sind als anderes bzw. andere Menschen eben andere "Dinge" verzeihen oder auch nicht ...

Es ist einfach eine individuelle Sache. Und man würde ja über euch, deinen Partner und eure Beziehung (zwangsläufig) urteilen, wenn man dir zu einem bestimmten Schritt, einer Handlung bzw. einem Sich-Verhalten riete. - Das kann man aber so aus der Ferne nicht - dazu müsste man mehr wissen und euch vor allem beide gut kennen.

So sehe ich das. ;)

Was ich meine, herauslesen zu können, ist, dass du dich betrogen, hintergangen fühlst, dass er dein Vertrauen missbraucht hat, dir aber gleichzeitig keines entgegenbringt (was nicht verwunderlich ist ...).

Auf dieser "Basis" kann eine Beziehung im Grunde nicht gut und nicht dauerhaft gelebt werden ("funktionieren" klingt so nach Gegenstand). Daran wäre also zu arbeiten.

Ob dein Partner darüber hinaus auch (schwerwiegende) charkaterliche "Mängel" hat (die zu seinem Verhalten dir gegenüber führen ...), wäre eine weitere zu beantwortende Frage - die hier aber keiner beantworten kann, der ihn nicht kennt ...

Wenn du dich von ihm aktuell nicht lösen, trennen kannst und/oder willst, wäre die nächste Frage, wie es bei ihm darum bestellt ist und was ihr beide für eine "gelingende" gute Beziehung zu tun, zu verändern, zu erarbeiten bereit wärt. Ob es bspw. auf seiner Seite Einsichten gibt ...

Ach so - unterscheiden sollte man vlt. noch Folgendes:

Nur wenn/weil man eine Beziehung "aufgibt" bzw. beendet (aus Vernunftgründen), heißt das nicht, dass man damit zugleich oder zwangsläufig auch die eigenen Gefühle, die Haltung dem anderen gegenüber (-> die "Liebe" zu ihm, für ihn) aufgibt oder beendet. ;)



Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: käx am 14 Februar 2011, 23:00:26
lügen ist grundsätzlich tödlich, verschweigen in ausnahmefällen sinnvoll/erlaubt.

was den kontrollzwang betrifft, lässt sich schwerer beantworten, da wir/ ich nur deine seite kennen/lesen.

vielleicht gibst du ihm unbewusst anlass dazu, oder unverfängliches mischt sich mit schlechter erfahrung...da ist geduld

häufig natürlich auch schwer.  :-\
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Des_Teufels_Engel am 14 Februar 2011, 23:12:29
1. Letzenendes kannst nur du alleine wissen wieviel du ihm verzeihen kannst, das kann man nicht generalisieren. Was für den einen Menschen gilt, muss nicht für einen anderen gelten.

2. Du sagst er hat schlechte Erfahrungen gemacht mit seinen Ehemaligen Parterninin. Nun dann hat das letztendlich nichts mit nicht Vertrauen können zu tun, sondern vielleicht schlicht weg damit das er an sich ein Problem hat und deshalb mal in sich schauen sollte was ihn genau dazu verleitet immer und immer wieder dich zu kontrollieren.

3. Lügen oder verheimlichen ist alles andere als gut in einer Beziehung. Aber wenn ich nun den zweiten Punkt hinzuziehe, habe ich das Gefühl das er dauerhaft große Angst hat dich zu verlieren. So wie du dir es nicht vorstellen kannst ihn nicht wiederzusehen, so kann er sich das eventuell auch nicht vorstellen.


Das alles sind nur vermutungen an Hand einer sehr kurzen Beschreibung eurer Beziehung. Du solltest aber nie vergessen das es immer zwei Seiten gibt, sprich es tragen immer zwei Personen ihren Anteil dazu bei.

Aber nichts desto trotz musst letztendlich ganz alleine du entscheiden ob du dich "diesem Kampf" stellst oder ob du sagst ich mag nicht mehr.

Aber ich denke auf alle Fälle ist da eine lange Ausprache von nöten. Und wenn sprechen schwer fällt, so schreib es ihm per Hand als Brief und lese es ihm vor.So hast du deinen Leitpfaden und kannst dir sicher sein das er es auch gelesen/gehört hat.

Und wenn ihr merkt ihr wollt kämpfen aber kommt nicht weiter dann müsst ihr euch eben hilfe holen.

Aber nocheinmal, welchen Weg du wählst, ist deine Enstcheidund, denn es ist dein Weg, nicht der von mir oder sonst jemandem im Forum.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: blackbird am 29 März 2011, 14:35:00
Mhh.. schwer zu sagen, aber wenn man mal tief in sich geht und drüber nachdenkt ob es einem ohne den anderen besser geht oder ob
man einfach zusammen alles durchstehen kann, liefert man sich die Antwort eigentlich schon selbst.

Beschäftigt man sich mal ein paar Tage nur mit sich selbst, geht viel spazieren, liegt auf dem Bett und hört Musik und geht einfach mal richtig tief in sich rein merkt man gleich ob der "partner" einem fehlt weil man es gewohnt ist das er da ist oder ob man ihn vermisst weil man ihn einfach so gern hat dass das eigene leben ohne ihn keinen Sinn hat!

Dann weißt du was du alles verzeihen kannst.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Nies am 29 März 2011, 14:38:25
Sobald man seine Beziehung als Kampf bezeichnet, ists nicht mehr schön.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Simia am 30 März 2011, 12:44:25
Sobald man seine Beziehung als Kampf bezeichnet, ists nicht mehr schön.

Grundsätzlich würde ich Dir zustimmen. Eine Beziehung sollte kein Kampf sein, sie sollte einen weiterbringen und nicht runterziehen. Die Grenze zwischen "um eine Beziehung kämpfen" (bzw. "In einer Beziehung kämpfen") und "an einer Beziehung arbeiten" ist allerdings sehr durchlässig. Sehr oft hörte ich Sätze wie "Ich weiß, dass er/sie eigentlich ganz anders ist". Zwei Herzen also, die sich im Reinen in größter Harmonie und an Seelenverwandtschaft grenzender Verbundenheit begegnen würden, wenn da nicht der Rest der Persönlichkeit des Partners wäre, Charakterschwächen und inkompatible Verhaltensweisen etc. Der ist aber leider da und diese eine Hürde zum Glück kann vom Gegenüber als integraler Bestandteil des eigenen Selbst aufgefasst werden. Zumal es auch eine "Schwäche" von einem selber sein kann, in so etwas das Problem zu sehen.

Selbst wenn das tatsächlich nur eine Hürde sein sollte, besteht immerhin der Kampf darin, diese Seite freizulegen, wenn man es für lohnenswert und aussichtsreich hält. Was im Idealbild ohne zu kämpfen hinhauen würde, muss sich leider in der Realität schon oft behaupten.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: KnuddelKatze am 30 März 2011, 18:08:55
wenn die beziehung aus mehr kampf / krampf besteht als aus spass und wohlbefinden, dann lohnt sich das kämpfen nicht mehr. wobei es auch darauf ankommt ob beide etwas verändern möchten oder nur einer/eine versucht die beziehung über wasser zu halten.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Multivac am 24 Juli 2011, 20:46:49
.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: messie am 23 Juni 2012, 23:26:09
Wie ist's denn jetzt nun ausgegangen?
Ist jetzt keine Aufforderung die ganze Beziehungsgeschichte auszubreiten, ein "Haben uns wieder zusammengerauft" oder "haben uns getrennt weil (kurze, sehr kurze Begründung)" würde schon völlig ausreichen.

Die Frage wird ja sicher immer wieder mal ein paar mehr hier beschäftigen - früher oder später. Da den Ausgang hier zu kennen, könnte ja dem einen oder anderen Mut machen (oder auch nicht) ...
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Kaffeebohne am 24 Juni 2012, 10:00:38
messie, die Threaderstellerin war 3 Monate nicht mehr hier...  ;)

(und die meisten von uns hatten den Thread garantiert schon vergessen, bis Du mal wieder in den Tiefen des Forums gebuddelt hast  ;))
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: messie am 24 Juni 2012, 10:13:04
Ups ... vielleicht sollte man auch mal nicht nur nachsehen ob jemand noch angemeldet ist, sondern wann die Person sich das letzte Mal eingeloggt hat ...  :-[

Ausbuddeln tue ich ja nicht mehr so oft, aber gerade dieser Tage lohnt sich das ja schon noch mal, Gründe dürften nachvollziehbar sein. :)
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Luthien am 04 August 2012, 13:46:12
Wie lange es sich um eine Beziehung zu kämpfen lohnt ist eigentlich eine Frage die der Betroffene sich ganz allein beantworten muss.
Oft ist es ja so das Herz und Verstand zwei unterschiedliche Sprachen sprechen, man muss eben abwegen.
Damit kommen wir zu der Frage, was kann verziehen werden?
Auch das muss jeder für sich selber wissen. Fremdgehen, generell Vertrauensbrüche, wären bei mir etwas was ich nicht verzeihen würde!
Andere sind da etwas lockerer. Was jedoch nicht verziehen werden sollte ist Gewalt. Manche Dinge kann man nicht nur verzeihen, manche muss man auch nicht verzeihen.
Egal wann, wie wo oder wie oft Gewalt vorkommt/vorkam, Ein mal ist bereits zu viel.
In einem solchen Fall würde es sich also im Gegensatz zu dem ersten nicht lohnen noch länger um die Beziehung zu kämpfen.

Da zu einem Streit/Auseinandersetzung immer zwei gehören, sollte man zunächst jedoch ganz klar, ehrlich und offen mit seinem partner über alles sprechen, ein Ulitmatum stellen, nach dem warum fragen, nach seinen Gefühlen vorher und nachher, doch am Ende sollte man in seiner Entscheidung immer konsequent sein.

Zumindest ist dies meine Meinung.  :)
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Kallisti am 05 August 2012, 10:48:11
(...)
Egal wann, wie wo oder wie oft Gewalt vorkommt/vorkam, Ein mal ist bereits zu viel.
In einem solchen Fall würde es sich also im Gegensatz zu dem ersten nicht lohnen noch länger um die Beziehung zu kämpfen.

Da zu einem Streit/Auseinandersetzung immer zwei gehören, sollte man zunächst jedoch ganz klar, ehrlich und offen mit seinem partner über alles sprechen, ein Ulitmatum stellen, nach dem warum fragen, nach seinen Gefühlen vorher und nachher, doch am Ende sollte man in seiner Entscheidung immer konsequent sein.

Zumindest ist dies meine Meinung.  :)


Da stellt sich die Frage, wann bzw. wo Gewalt anfängt - ob man nur körperliche Gewalt(anwendung) meint?

Egal, um welche Form von Gewalt es sich handelt (wie gesagt: da wäre aber "Gewalt" erst noch näher zu bestimmen, denn wie steht es mit Aggression? Und Aggression ist in jedem Mensch "angelegt" ...) - da wird das mit dem "Ultimatum" eher nix. Die Ursachen/Hintergründe (für "Gewalttätigkeit") liegen oft weit zurück und können nicht mal eben innerhalb weniger Tage oder Wochen behoben, abgestellt werden (also das daraus folgende "unerwünschte Verhalten").

Im Grunde ist es dann ja so, dass man zu dem Mensch - mit seinen Schwächen, Hintergründen (für die er u.U. nichts kann, nicht verantwortlich ist, wohl aber selbst darunter leidet, auch wenn ihm das nicht unbedingt bewusst sein muss) - Nein sagt, ihn "fallenlässt".

Klar - Selbstschutz, eigene Grenzen. Und klar, man könnte sagen, der Andere solle dann "Therapie machen", sich "professionelle Hilfe" suchen - "wenigstens". Aber das is auch kein Garantieschein für "verbesserte Veränderung" und vor allem: dauert!

Das nach dem Warum-Fragen und nach den Gefühlen ist auch nicht immer so zielführend, erfolgzeitigend - denn Leute, die sich so verhalten (Gewalt anwenden) haben ja genau damit so ihre Probleme! Von daher wird das nicht weiterbringen.

Und was bedeutet "in seiner Entscheidung immer konsequent sein"?

Also dann eher seinem Verstand als seinem Gefühl folgen - "in letzter Konsequenz"  ;D ? Aus "Selbstschutz" oder "Eigenliebe" oder ... ?
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Kallisti am 05 August 2012, 10:57:41
Wie viel darf man verzeihen?

verzeihen, soviel, wie man möchte.
(vielleicht daran denken, daß die eigene physische und psychische unversehrtheit auch etwas wert sind. aber wer liebt... )

trauern, soviel, wie man möchte.



Absolut! Beides genau so.   :)



(hab mal 10 jahre um eine beziehung getrauert, die ich selbst :-\ beendet habe. solche unverarbeiteten, innerlich nicht beendeten dinge hemmen einen aber gewaltig im leben. erst der erneute kontakt hat das problem gelöst, war auch nicht einfach, aber gelöst eben.)


Ja, das is ja auch logisch - so isses ja oft. Und wenn der Andere diese "Auflösung" also aber nicht zulässt, nicht ermöglicht, sondern verwehrt/verweigert - hat das auch Gründe und ... System/Methode! 8)  Denn: er ist sich dessen nicht selten ;) durchaus bewusst und benutzt es als "Machtmittel" bzw. Rachemittel. Oft (wahrscheinlich immer), weil er selbst derart verletzt ist, sich fühlt, dass er dem Anderen dieses Verzeihen bzw. die Möglichkeit der Auflösung und: LOSlösung gerade nicht ermöglichen WILL. Als Strafe sozusagen. Dahinter steckt allerdings nichts anderes als das eigene Unvermögen (mit seinen eigenen! Gefühlen umzugehen) dieses "Strafenden". Er ist in seinen Gefühlen selbst nicht "klar", "bereinigt", sondern mindestens ambivalent. Das aber möchte er sich zumeist ganz und gar nicht eingestehen!! Blooooooß nicht!!! ;) Denn das würde eine Menge an "Eigenem" aufreißen (eigene Schwächen, Unzulänglichkeiten, Schwierigkeiten, Ungelöstes, Verdrängtes, Verletzungen ...).


Ja, ich hab da auch einschlägige Erfahrungen.  8)  ;D      :-\


Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: DunkelBunt am 05 August 2012, 19:46:07
, ehrlich und offen mit seinem partner über alles sprechen, ein Ulitmatum stellen, nach dem warum fragen, nach seinen Gefühlen vorher und nachher, doch am Ende sollte man in seiner Entscheidung immer konsequent sein.
Und das allea auf einmal? Du überforderst mich! :P

Da stellt sich die Frage, wann bzw. wo Gewalt anfängt - ob man nur körperliche Gewalt(anwendung) meint?
Nein, ich möchte behaupten seelische Gewalt ist mindestens genauso schlimm...Wobei hier die Frage ist, wo fängt seelische Gewalt an?

Egal, um welche Form von Gewalt es sich handelt (wie gesagt: da wäre aber "Gewalt" erst noch näher zu bestimmen, denn wie steht es mit Aggression? Und Aggression ist in jedem Mensch "angelegt" ...) - da wird das mit dem "Ultimatum" eher nix. Die Ursachen/Hintergründe (für "Gewalttätigkeit") liegen oft weit zurück und können nicht mal eben innerhalb weniger Tage oder Wochen behoben, abgestellt werden (also das daraus folgende "unerwünschte Verhalten").


Ist das nicht bei allen "unverwünschten" Verhaltensmustern so, dass sie i.d.R. weit zurück liegen und eben nicht von heut auf morgen therapiert werden können? Ich finde bei sollchen Dingen ein "Ultimatum" zu stellen generell fehl am Platze. Wenn man merkt, dass die betreffende Person selber unglücklich mit seinem Verhalten ist, würde ich mich distanzieren, die Person jedoch nicht vollständig aus meinem Leben werfen (aber auch hier muss man sich Zeit nehmen, um abzuwegen, ob man mit dem Verhalten der Person umgehen kann, oder ob es einem zu sehr belastet). Wenn ich aber merke, die Person _will_ gar nichts verändern, dann bin ich weg, da gibt es dann auch keinen Spielraum mehr. Da bin ich mir dann selber wichtiger.


Im Grunde ist es dann ja so, dass man zu dem Mensch - mit seinen Schwächen, Hintergründen (für die er u.U. nichts kann, nicht verantwortlich ist, wohl aber selbst darunter leidet, auch wenn ihm das nicht unbedingt bewusst sein muss) - Nein sagt, ihn "fallenlässt".

Wie ich eben ja schon schrieb; Man muss ja jemanden nicht "fallen" lassen, aber eben aufzeigen, dass es "so" nicht weiter gehen kann ;)

Und was bedeutet "in seiner Entscheidung immer konsequent sein"?

Also dann eher seinem Verstand als seinem Gefühl folgen - "in letzter Konsequenz"  ;D ? Aus "Selbstschutz" oder "Eigenliebe" oder ... ?
Ich finde gerade im Zwischenmenschlichen konsequent sein, sehr schwer. Ich hatte mal ein seeeehr guten Freund, der war super lieb, hat aber von Zeit zu Zeit immer wieder ganz, ganz arge Wutanfälle bekommen. Bei diesen "Anfällen" wurde er dann auch gern mal handgreiflich, oder es sind Gegenstände durch den Raum geflogen. Nach dem er mir bei so einem "Aussetzer" mal einen Finger gebrochen hatte, hab ich mich erst mal eine Woche gar nicht mehr bei ihm gemeldet (da war ich aber so fair, und hab ihm gesagt, dass ich mal eine gewisse Zeit brauche, um darüber nachzudenken, wie ich mit ihm weiter umgehen möchte). Ich hab den Kontakt dann weiter geführt wie bis her, allerdings hab ich stärker auf mein Bauchgefühl gehört. Wenn ich auch nur im Geringsten davon ausgegangen bin, dass diese Person in den nächsten Minuten aggressiv werden _könnte_, habe ich ihm das gesagt, meine Sachen gepackt, und bin nach Hause (oder sonst wohin ^^) gefahren. Das ging eigentlich ganz gut, aber wie gesagt, es war "nur" ein guter Freund ;)
Aber dennoch hat man ja eine gewisse Wertschätzung für die Menschen die man mag. Ich glaube, ich würde, wie ich ja schon sagte, NIE jemanden fallen lassen, den ich gerne habe, dafür bin ich einfach zu treuherzig.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: DunkelBunt am 05 August 2012, 19:56:28


Ja, das is ja auch logisch - so isses ja oft. Und wenn der Andere diese "Auflösung" also aber nicht zulässt, nicht ermöglicht, sondern verwehrt/verweigert - hat das auch Gründe und ... System/Methode! 8)  Denn: er ist sich dessen nicht selten ;) durchaus bewusst und benutzt es als "Machtmittel" bzw. Rachemittel. Oft (wahrscheinlich immer), weil er selbst derart verletzt ist, sich fühlt, dass er dem Anderen dieses Verzeihen bzw. die Möglichkeit der Auflösung und: LOSlösung gerade nicht ermöglichen WILL. Als Strafe sozusagen. Dahinter steckt allerdings nichts anderes als das eigene Unvermögen (mit seinen eigenen! Gefühlen umzugehen) dieses "Strafenden". Er ist in seinen Gefühlen selbst nicht "klar", "bereinigt", sondern mindestens ambivalent. Das aber möchte er sich zumeist ganz und gar nicht eingestehen!! Blooooooß nicht!!! ;) Denn das würde eine Menge an "Eigenem" aufreißen (eigene Schwächen, Unzulänglichkeiten, Schwierigkeiten, Ungelöstes, Verdrängtes, Verletzungen ...).

Bah...Mir gruselt es, wenn ich soetwas lese....Was hat einen Menschen nur so geprägt, dass man so wird? Gerade _wenn_ man selber viele (seelische)Verletzungen erlitten hat, weiß man doch, wie sich soetwas anfühlt. Warum sollte man dann wollen, dass es anderen Menschen genauso geht? Noch dazu, wenn es um Menschen geht die einem am Herzen liegen, oder wenigstens mal am Herzen gelegen haben?

Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: messie am 05 August 2012, 20:26:40


Ja, das is ja auch logisch - so isses ja oft. Und wenn der Andere diese "Auflösung" also aber nicht zulässt, nicht ermöglicht, sondern verwehrt/verweigert - hat das auch Gründe und ... System/Methode! 8)  Denn: er ist sich dessen nicht selten ;) durchaus bewusst und benutzt es als "Machtmittel" bzw. Rachemittel. Oft (wahrscheinlich immer), weil er selbst derart verletzt ist, sich fühlt, dass er dem Anderen dieses Verzeihen bzw. die Möglichkeit der Auflösung und: LOSlösung gerade nicht ermöglichen WILL. Als Strafe sozusagen. Dahinter steckt allerdings nichts anderes als das eigene Unvermögen (mit seinen eigenen! Gefühlen umzugehen) dieses "Strafenden". Er ist in seinen Gefühlen selbst nicht "klar", "bereinigt", sondern mindestens ambivalent. Das aber möchte er sich zumeist ganz und gar nicht eingestehen!! Blooooooß nicht!!! ;) Denn das würde eine Menge an "Eigenem" aufreißen (eigene Schwächen, Unzulänglichkeiten, Schwierigkeiten, Ungelöstes, Verdrängtes, Verletzungen ...).

Bah...Mir gruselt es, wenn ich soetwas lese....Was hat einen Menschen nur so geprägt, dass man so wird? Gerade _wenn_ man selber viele (seelische)Verletzungen erlitten hat, weiß man doch, wie sich soetwas anfühlt. Warum sollte man dann wollen, dass es anderen Menschen genauso geht? Noch dazu, wenn es um Menschen geht die einem am Herzen liegen, oder wenigstens mal am Herzen gelegen haben?

Also, ich glaube, dass dies aus im Wesentlichen zwei Gründen geschieht.

Grund 1: Der hier genannte, volle Absicht. Ist so ne Egonummer, ein "wenn ich schon leiden muss, musst du das auch, und je mehr du leidest, desto besser fühle ich mich!".
Halt ich nix von, komme ich auch nicht hinter. Zwietracht sät Zwietracht, wer so etwas durchzieht, der wird, davon bin ich überzeugt, nicht eben viele glückliche Beziehungen jemals führen, wenn überhaupt eine. Denn schwierig wird es in jeder mal, Streit lässt sich nie verhindern, soll derjenige dann für ein böses Wort dann gleich jedes Mal Kontaktabbruch und "Leidenlassen" wählen? Wird er vermutlich, ist aber unterm Strich natürlich höchst bekloppt. So wird jemand garantiert nicht glücklich.

Grund 2 aber auch nicht zu vergessen: Völlige Unfähigkeit, mit der Situation umzugehen.
Niemand mag Ablehnung und Abweisung. Ist völlig normal. Wenn da aber wer gleich so dichtmacht dass er sofort alle Kontaktmöglichkeiten unterbricht, dann ist das -meine Meinung- sein Problem. Ein großes zudem, schließlich flüchtet da wer vor dem Konflikt und rennt damit gleichzeitig vor sich selbst weg.

In dem Fall ist das gar nicht mal böse gegenüber dem anderen gemeint! Da steckt keine Absicht dahinter, den anderen zu verletzen, kein Stück! Lediglich komplette Unfähigkeit, sich der Situation zu stellen, das konsequente und komplette Flucht ergibt - und zwar so konsequent, dass danach da auch kein Gras drüber wächst.
Ist zwar durchaus eine Schutzfunktion der Seele ("du rennst jetzt weg, dann brauchst du dich damit nicht mehr zu beschäftigen und verhinderst so Verletzungen"), aber eine die natürlich auch nur Verlierer zurücklässt.

Bei jenen von Grund 2 würde ich die Tür nicht sofort zuwerfen. Kann ja schließlich sein, dass mal das Herz und der Kopf oder auch die Zeit doch noch diesen Fluchtreflex korrigiert und später dann eine Aussprache möglich ist.
Das rettet dann vielleicht nicht die Beziehung oder Freundschaft, schließt aber Dinge ab, die dann beide Seiten erheblich ruhiger schlafen und vor allem loslassen lässt.

Ich halte Loslassen, egal ob es um eine Beziehung, einen Todesfall, eine Freundschaft oder auch "nur" einen Job oder eine Bekanntschaft geht, für mit zu den schwierigsten Aufgaben und Hürden, die einem das Leben so bereitstellt.
Nicht jedes Mal werden sie gemeistert. :(
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: danny am 05 August 2012, 21:57:53
Wie ist's denn jetzt nun ausgegangen?
Ist jetzt keine Aufforderung die ganze Beziehungsgeschichte auszubreiten, ein "Haben uns wieder zusammengerauft" oder "haben uns getrennt weil (kurze, sehr kurze Begründung)" würde schon völlig ausreichen.

ja, klar, das steht ja ganz klar in den forumsregeln: jeder user muss die anderen user in regelmäßigen 6-wochenabständen über sein privatleben auf dem laufenden halten.

Die Frage wird ja sicher immer wieder mal ein paar mehr hier beschäftigen

ja. ich konnte anderthalb jahre kaum schlafen deswegen.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: messie am 05 August 2012, 22:04:40
Wie ist's denn jetzt nun ausgegangen?
Ist jetzt keine Aufforderung die ganze Beziehungsgeschichte auszubreiten, ein "Haben uns wieder zusammengerauft" oder "haben uns getrennt weil (kurze, sehr kurze Begründung)" würde schon völlig ausreichen.

ja, klar, das steht ja ganz klar in den forumsregeln: jeder user muss die anderen user in regelmäßigen 6-wochenabständen über sein privatleben auf dem laufenden halten.

Die Frage wird ja sicher immer wieder mal ein paar mehr hier beschäftigen

ja. ich konnte anderthalb jahre kaum schlafen deswegen.

Ach, das ist doch schon längst verjährt inzwischen ...
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: RedJanet am 05 August 2012, 22:05:57
Ich halte Loslassen, egal ob es um eine Beziehung, einen Todesfall, eine Freundschaft oder auch "nur" einen Job oder eine Bekanntschaft geht, für mit zu den schwierigsten Aufgaben und Hürden, die einem das Leben so bereitstellt.

Das unterschreibe ich voll und ganz. Loslassen ist damit verbunden, dass man klare Entscheidungen treffen muss - und dass man anschließend konsequent bleiben sollte. Das "Stark bleiben" ist leider oft deutlich schwieriger als das Zurückrudern, wenn noch ein Hintertürchen offensteht oder wenn es noch ein klitzekleines bisschen Hoffnung gibt.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Kallisti am 05 August 2012, 22:52:05
Ich halte Loslassen, egal ob es um eine Beziehung, einen Todesfall, eine Freundschaft oder auch "nur" einen Job oder eine Bekanntschaft geht, für mit zu den schwierigsten Aufgaben und Hürden, die einem das Leben so bereitstellt.

Das unterschreibe ich voll und ganz. Loslassen ist damit verbunden, dass man klare Entscheidungen treffen muss - und dass man anschließend konsequent bleiben sollte. Das "Stark bleiben" ist leider oft deutlich schwieriger als das Zurückrudern, wenn noch ein Hintertürchen offensteht oder wenn es noch ein klitzekleines bisschen Hoffnung gibt.


Loslassen ist - meiner Erfahrung nach - weniger mit Entscheidungen des Verstandes zu managen als viel mehr mit dem Gefühl. Wenn man so weit ist, dann gelingt es - wirklich/echt. Wenn nicht, verdrängt man es bloß, macht/lügt sich was vor (oder versucht es zumindest) oder redet sich eben ein, das müsse/solle nun so und so sein.

Man kann vlt. seine Denke überlisten, nicht aber sein Gefühl. Sorry für Sülzmodus. Schon wieder aus. :)

Und dann is halt auch immer die Frage, was mit "loslassen" gemeint ist - gar keine Gefühle (positive) mehr für jemanden zu haben - ich denke da ja gleich schon wieder natürlich auch an Verstorbene - da is ja einfach zappenduster dann. Aber wie oft hört man, Leute könnten die Verstorbenen "nicht loslassen" - man wird immer (hoffentlich) an sie denken, ihr Andenken wahren (so man ihnen zu Lebzeiten mal sehr zugeneigt ;) war), sich erinnern, "Gefühle haben" und sicher auch immer wieder mal traurig sein/trauern! Das mag ja tatsächlich mit der Zeit erträglicher werden, aber es geht doch nie so völlig total weg - sollte es meiner Meinung nach auch nicht. Sorry, ich muss doch nochmal sülzen: weil es, wie ich schon paar mal irgendwo anders im Forum schrieb, ja auch was mit "Treue" zu tun hat (für mich so jedenfalls).

Und nicht anders ist das doch aber auch mit Leuten, von denen man sich getrennt hat oder umgekehrt. Oder? Oder nich?  :D
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Kallisti am 05 August 2012, 22:54:57

Egal, um welche Form von Gewalt es sich handelt (wie gesagt: da wäre aber "Gewalt" erst noch näher zu bestimmen, denn wie steht es mit Aggression? Und Aggression ist in jedem Mensch "angelegt" ...) - da wird das mit dem "Ultimatum" eher nix. Die Ursachen/Hintergründe (für "Gewalttätigkeit") liegen oft weit zurück und können nicht mal eben innerhalb weniger Tage oder Wochen behoben, abgestellt werden (also das daraus folgende "unerwünschte Verhalten").


Ist das nicht bei allen "unverwünschten" Verhaltensmustern so, dass sie i.d.R. weit zurück liegen und eben nicht von heut auf morgen therapiert werden können? Ich finde bei sollchen Dingen ein "Ultimatum" zu stellen generell fehl am Platze. Wenn man merkt, dass die betreffende Person selber unglücklich mit seinem Verhalten ist, würde ich mich distanzieren, die Person jedoch nicht vollständig aus meinem Leben werfen (aber auch hier muss man sich Zeit nehmen, um abzuwegen, ob man mit dem Verhalten der Person umgehen kann, oder ob es einem zu sehr belastet). Wenn ich aber merke, die Person _will_ gar nichts verändern, dann bin ich weg, da gibt es dann auch keinen Spielraum mehr. Da bin ich mir dann selber wichtiger.


absolutely totally completely :)  (vor allem die ersten beiden Sätze)


... aber doch wieder nicht ganz. hehehe Also gibt ja auch Verhaltensweisen, die man erst so im Lauf des Lebens "erworben" hat - und die nicht ihre Ursache in irgendwelchen Kindheitsproblemen haben. ;)
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Ebony am 08 August 2012, 17:51:54
Zitat
Was meint ihr wie viel man verzeihen sollte???

Was soll man machen wenn der Partner nach über einem Jahr verkündet das er um € 10.000,- verschuldet ist und auch alles weitere gelogen war ?

und wenn man ihm selbst das verzeiht dieser Partner dann auch noch SMS und Email kontrolliert ?

Wie viel darf man verzeihen?

Also das erste würde ich ihm  verzeihen, da ich davon ausgehe ,das er dir von den Schulden nichts erzählt hat,weil er sich dafür schämte und sich erst traute dir davon zu erzählen als die Beziehing etwas fester war....
menschliches Verhalten,welches man meiner Meinung nach akzeptieren kann.

Das zweite ....mhh...naja auf sowas kann ich persönlich gar nicht,so etwas zerstört Vertrauen.
Ich z.b kann keinem vertrauen ,der mir nicht vertraut, meistens hat der misstsrauische Part etwas zu verbergen  und projiziert dieses Misstrauen auf den Partner,den er stellvertretend zu kontrollieren versucht ;)
Natürlich nicht immer, schlechte Erfahrungen können auch eine große Rolle spielen.
Aber ich denke ,jeder sollte selbst darüber entscheiden können,wann wo und wie er sich dem anderen offenbahrt...Nachspionieren empfinde ich als Vertrauensmissbrauch.
Menschliches Verhalten,welches ich nach einer guten Erklärung tolerieren kann,aber mir  davon keine Wiederholung wünsche.



Falls ich jetzt unpassenden Kram geschrieben haben sollte, sorry!
Ich habe den Fred nicht bis zum Ende mitverfolgt und bin auf die Fragestellung eingegangen ;)
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: NoName am 10 August 2012, 22:53:45
Kämpfen müssen halte ich im Alltag speziell im Berufsleben für normal. Innerhalb des Freundes- und Familienkreises akzeptiere ich es bis zu einem gewissen Grad - in einer klassischen Beziehung kann und will ich es nicht akzeptieren, genausowenig wie Vertrauensmißbrauch.

Natürlich müssen dabei immer die jeweiligen Umstände berücksichtigt werden, aber auch die dürfen keine Rechtfertigung darstellen, den Partner nach und nach emotional, physisch oder finanziell zu verschleißen. Dann muss die Notbremse gezogen werden !

Beispiel Rettungsschwimmer:
Er setzt alle Mittel, einschließlich seines Lebens ein, um einen Ertrinkenden zu retten. Wenn sich aber der Ertrinkende (egal ob bewußt oder unbewußt) so verhält, dass er ihn mit runter zieht oder die Rettung so kraftraubend wird, dass er es nicht mehr zurück zum Ufer schaffen kann, dann MUSS er den in Not geratenen zurücklassen.
Der Sinn der Hilfemaßnahme ist es zu retten - nicht gemeinsam unterzugehen.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Kallisti am 11 August 2012, 00:09:37

Der Sinn der Hilfemaßnahme ist es zu retten - nicht gemeinsam unterzugehen.

Ahhh, hier sind wir ganz und gar unterschiedlicher Ansicht. Denn: ... das is noch die Frage. ;)

Und dann vor allem, ob es sich wirklich um eine "Hilfemaßnahme" oder ganz was anderes handelt (bei einer Beziehung).
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: EL am 11 August 2012, 09:36:34
I think the main question for saving of relations is the equal level of mutual feelings in couple, the same aims and principles behaviour.  :)

When in the relations appeared distrust (or maybe unhealthy jealousy), it's mean sooner or later will be a separating.
It's two person have to have an aspiration to remain together and it depend on their mutual desire!
It's not important what's the reason of so big distrust - bad character, bad expirience before or maybe a part of your own behaviour- if you can't to solve it together with compromises,  there isn't happy perspective for you.
   
Only if you would like to be sacrifice  / masochistic tendencies?  :o / you can to continue your relations...   ;)
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Kaffeebohne am 11 August 2012, 10:32:17

Der Sinn der Hilfemaßnahme ist es zu retten - nicht gemeinsam unterzugehen.
Meine vollste Zustimmung!  :) Man sollte sich selbst immer so viel wert sein, daß man sich nicht selbst "opfert" (zumal das auch keinem anderen hilft). Viel Einsatz ja, aber Selbstaufgabe gibt es bei mir nicht.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Kallisti am 11 August 2012, 14:33:29
Man kann das auch ganz realistisch und schnörkellos auf den Punkt bringen:
Im Grunde sind Beziehungen letztlich immer Zweckgemeinschaften. Solange was für jeden - also auch einen selbst - dabei rumkommt (was immer das für wen individuell ist, das dem Einzelnen wichtig ist oder wer halt wo seine Prioritäten setzt), hält man dran fest bzw. führt das fort. Sobald man meint, es springt (alles) das nicht mehr dabei raus und meint, wahrscheinlich passiere das auch zukünftig nicht (mehr) oder man also es empfindet, als gebe man mehr/"zuviel" (als man zurückbekommt bzw.: als es einem also wert ist! -> den Aufwand, die Zeit, die Energie, Nerven, Geduld, Verständnis, Entgegenkommen, Einfühlen usw. usf.), wird man es über Kurz oder Lang beenden oder "auslaufen lassen".

Was das mit "Hilfemaßnahme" zu tun hat, erschließt sich mir allerdings nicht.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: NoName am 11 August 2012, 16:09:38
Was meint ihr wie viel man verzeihen sollte???

Was soll man machen wenn der Partner nach über einem Jahr verkündet das er um € 10.000,- verschuldet ist und auch alles weitere gelogen war ?

und wenn man ihm selbst das verzeiht dieser Partner dann auch noch SMS und Email kontrolliert ?
...
Darum ging es ursprünglich, Kallisti.
 
Ich vermute, dass die Schulden ein Symptom, die eigentliche Ursache die Psyche ist, aber in beiden Bereichen die partnerschaftliche Hilfe (oder sogar Rettung) durch Nyx gefragt war.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: illuminatus am 11 August 2012, 16:48:53
Die Wahrheit ist, dass es sich nicht lohnt, darum zu kämpfen. Verzeihen gut und schön, aber sobald man den Begriff „Kämpfen“ anwenden muss, lohnt es sich nicht mehr. Man kann eine Beziehnung nicht als etwas Materielles ansehen, nach dem Motto: „Was nicht passt, wird passend gemacht.“ Entweder es passt oder es passt nicht. Und wenn sich der Fakt, dass es nciht passt, erst nach vier Jahren ergibt, als Beispiel, dann ist das halt so.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Black Ronin am 11 August 2012, 17:00:33
Das hat der leuchtende gut gesagt !!
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Kallisti am 12 August 2012, 10:59:39
Die Wahrheit ist, dass es sich nicht lohnt, darum zu kämpfen. Verzeihen gut und schön, aber sobald man den Begriff „Kämpfen“ anwenden muss, lohnt es sich nicht mehr. Man kann eine Beziehnung nicht als etwas Materielles ansehen, nach dem Motto: „Was nicht passt, wird passend gemacht.“ Entweder es passt oder es passt nicht. Und wenn sich der Fakt, dass es nciht passt, erst nach vier Jahren ergibt, als Beispiel, dann ist das halt so.


Es kommt wohl darauf an, wer hierbei was unter "kämpfen" versteht - sich bemühen: um den Anderen bzw. darum, den Anderen zu verstehen, sein Verhalten, Denken nachvollziehen zu können oder auch um die gemeinsame "Beziehung" bzw. Partnerschaft bzw. das Gemeinsam-Sein (sich bemühen, dafür einsetzen, engagieren, also: anstrengen!)?

Oder etwas auf Krampf unbedingt in Realität gepresst sehen, nur weil man es unbedingt genau so und so will und dabei die Realität, die Fakten verdrängt (nicht bloß: "übersieht")?

;)


Mir scheint nach wie vor, dass noch immer der Spaßfaktor dominiert und was "nicht passt" oder nicht passend erscheint bzw.: was also anstrengend, unbequem wird, wird aussortiert, abgelegt, abgesägt, abgeschüttelt, abserviert, zurückgelassen ...

Wer versteht schon wirklich (!), dass Beziehung eben nach der Zeit des Verliebtseins immer "Arbeit" ist, d.h. immer mit Anstrengung, Sich-Bemühen, Einsatz, Investition und also auch Unbequemem zu tun hat und eben nicht romantisches, ewig harmonisches Vor-sich-hin-Leben (nebeneinander) ist?

Und selbst wenn Menschen das theoretisch kapiert haben - so vollumfänglich meine ich - sind sie oft dennoch nicht bereit, das langfristig auch so zu praktizieren, zu leben.

Eben: Man müsste halt oft irgendwie doch an sich selbst vor allem "arbeiten" bzw. man muss halt einfach mannigfaltige Kompromisse eingehen und Toleranz an den Tag legen, wenn man MITeinander - langfristig - LEBEN will. Wenn man das will.  8)  ;D


Es ist nun mal immer einfacher, bequemer und selbstschonender, sich bei diversen Problemen zu trennen und sich mit einer neuen Illusion abzulenken, einzulassen, zu trösten, zu verschaukeln ... als die Täler IMMER WIEDER MIT- nicht gegeneinander zu durchwaten. ;)


Was meint ihr wie viel man verzeihen sollte???

Was soll man machen wenn der Partner nach über einem Jahr verkündet das er um € 10.000,- verschuldet ist und auch alles weitere gelogen war ?

und wenn man ihm selbst das verzeiht dieser Partner dann auch noch SMS und Email kontrolliert ?
...
Darum ging es ursprünglich, Kallisti.
 
Ich vermute, dass die Schulden ein Symptom, die eigentliche Ursache die Psyche ist, aber in beiden Bereichen die partnerschaftliche Hilfe (oder sogar Rettung) durch Nyx gefragt war.


Schon, aber im Verlauf waren die Reaktionen doch eher allgemeiner gehalten (eben: "wie lange lohnt es sich ..." bzw.: was alles verzeihen oder was nicht ...).

Und selbst beim konkreten Beispiel trifft doch zu, was ich schrieb - solange irgendwas für die Leute dabei rumkommt, werden sie daran festhalten!

Selbst in solchen Fällen also, in denen Menschen benutzt, missbraucht, hintergangen, betrogen, verarscht, missachtet, misshandelt ... werden - solange sie das nicht SELBST so empfinden/erkennen und der Leidensdruck (noch) nicht groß genug oder aber: eine Alternative nicht in Sicht ist bzw. als nicht oder weniger (!) attraktiv erscheint (warum was als nicht "attraktiv" erscheint, kann auch zahlreiche, umfangreiche Hintergründe haben!) - solange werden Menschen auch am Übel festhalten.

Nein, das ist gar nicht unbedingt Masochismus - wie gesagt: es ist oft einfach "nur" ganz persönliche, ganz individuelle Pragmatik. ;)



Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: illuminatus am 15 August 2012, 22:32:32
Mir scheint nach wie vor, dass noch immer der Spaßfaktor dominiert und was "nicht passt" oder nicht passend erscheint bzw.: was also anstrengend, unbequem wird, wird aussortiert, abgelegt, abgesägt, abgeschüttelt, abserviert, zurückgelassen ...

Wer versteht schon wirklich (!), dass Beziehung eben nach der Zeit des Verliebtseins immer "Arbeit" ist, d.h. immer mit Anstrengung, Sich-Bemühen, Einsatz, Investition und also auch Unbequemem zu tun hat und eben nicht romantisches, ewig harmonisches Vor-sich-hin-Leben (nebeneinander) ist?
Eine Beziehung soll deiner Meinung nach also nur anfänglich überwiegend Spaß bereiten und später zu Arbeit werden? Kein Wunder, dass so viele Beziehungen heutzutage in die Brüche gehen. Meiner Meinung nach ist diese Ansicht bereits im Vorfeld zum Scheitern verurteilt.

Selbstverständlich steht der Spaßfaktor an oberster Stelle. Wenn's unbequem wird, passt's einfach nicht. Ich meine nicht, dass es niemals Auseinandersetzungen geben darf. Natürlich, das kommt vor. Das kommt auch zwischen besten Freunden vor. Aber Auseinandersetzungen, die beziehungstechnisch unbequem werden, lohnen nicht.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Kallisti am 16 August 2012, 00:48:40
Eine Beziehung soll deiner Meinung nach also nur anfänglich überwiegend Spaß bereiten und später zu Arbeit werden? Kein Wunder, dass so viele Beziehungen heutzutage in die Brüche gehen. Meiner Meinung nach ist diese Ansicht bereits im Vorfeld zum Scheitern verurteilt.

Selbstverständlich steht der Spaßfaktor an oberster Stelle. Wenn's unbequem wird, passt's einfach nicht. Ich meine nicht, dass es niemals Auseinandersetzungen geben darf. Natürlich, das kommt vor. Das kommt auch zwischen besten Freunden vor. Aber Auseinandersetzungen, die beziehungstechnisch unbequem werden, lohnen nicht.


Und ich meine: Immer, wenn Menschen zusammenkommen bzw. längerfristig miteinander zu tun haben, also: auskommen (müssen/wollen) und insbesondere dann, wenn sie auch auf relativ kleinem Raum (wie in einer Wohnung oder auch einem Haus) zusammenwohnen bzw. - leben, sind sie gezwungen, große Toleranz an den Tag zu legen und diverse Kompromisse immer wieder einzugehen. Und also auch unterschiedliche Erwartungen, Einstellungen, Verhaltens- und Betrachtungsweisen diskutieren zu müssen bzw. zu sollen - andernfalls kommt es erst recht zu "Spannungen" ... ... ... (vor allem auf lange Sicht).

Man hat es ja nicht mit einem Gegenstand, Möbelstück oder Haus- oder Kuscheltier zu tun. ;)

Menschen haben unterschiedliche Meinungen, Erwartungen, Bedürfnisse, Wünsche, Ziele, Vorstellungen, Befindlichkeiten, Gefühle, Erlebnisse ... Es kann da gar nicht die ganze Zeit nur "Spaß" machen/geben und alles in reiner Harmonie vonstatten gehen. Mir wäre sowas auch zu langweilig.

Aber ich glaube, da kommen wir zum Eigentlichen ;): Es gibt Leute, die mögen lieber einen einigermaßen ruhigen übersichtlichen, möglichst geradlinigen Fluss (jedenfalls beziehungsmäßig schon mal) und andere, die wollen und brauchen bisschen mehr "Bewegung" im Wasserlauf - ein paar Verwirbelungen, Stromschnellen, Biegungen, mal auch bisschen stärkere Wellen, unterschiedliche Tiefen und auch den ein und anderen Wasserfall.  :o  ;)

Wenn da also verschiedene "Typen" zusammenkommen, die so vom "Grundgerüst" her halt eher gegensätzlich (nicht nur unähnlich!) sind, dann geht das meistens nicht lange (gut).

Aber Spaß ist ganz sicher nicht das, das in einer Beziehung für mich vorrangig oder ausschlaggebend ist. Da sind diverse andere Dinge mir deutlich wichtiger. - So sind die Menschen verschieden.

Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Kaffeebohne am 16 August 2012, 08:45:13
Und ich meine: Immer, wenn Menschen zusammenkommen bzw. längerfristig miteinander zu tun haben, also: auskommen (müssen/wollen) und insbesondere dann, wenn sie auch auf relativ kleinem Raum (wie in einer Wohnung oder auch einem Haus) zusammenwohnen bzw. - leben, sind sie gezwungen, große Toleranz an den Tag zu legen und diverse Kompromisse immer wieder einzugehen. Und also auch unterschiedliche Erwartungen, Einstellungen, Verhaltens- und Betrachtungsweisen diskutieren zu müssen bzw. zu sollen - andernfalls kommt es erst recht zu "Spannungen" ... ... ... (vor allem auf lange Sicht).

Man hat es ja nicht mit einem Gegenstand, Möbelstück oder Haus- oder Kuscheltier zu tun. ;)

Menschen haben unterschiedliche Meinungen, Erwartungen, Bedürfnisse, Wünsche, Ziele, Vorstellungen, Befindlichkeiten, Gefühle, Erlebnisse ... Es kann da gar nicht die ganze Zeit nur "Spaß" machen/geben und alles in reiner Harmonie vonstatten gehen. Mir wäre sowas auch zu langweilig.

Aber ich glaube, da kommen wir zum Eigentlichen ;): Es gibt Leute, die mögen lieber einen einigermaßen ruhigen übersichtlichen, möglichst geradlinigen Fluss (jedenfalls beziehungsmäßig schon mal) und andere, die wollen und brauchen bisschen mehr "Bewegung" im Wasserlauf - ein paar Verwirbelungen, Stromschnellen, Biegungen, mal auch bisschen stärkere Wellen, unterschiedliche Tiefen und auch den ein und anderen Wasserfall.  :o  ;)

Wenn da also verschiedene "Typen" zusammenkommen, die so vom "Grundgerüst" her halt eher gegensätzlich (nicht nur unähnlich!) sind, dann geht das meistens nicht lange (gut).
Das unterschreibe ich!


Aber Spaß ist ganz sicher nicht das, das in einer Beziehung für mich vorrangig oder ausschlaggebend ist. Da sind diverse andere Dinge mir deutlich wichtiger. - So sind die Menschen verschieden.
Und das unterschreibe ich erst recht. Klar möchte ich mit meinem Partner auch "Spaß" haben. Ich möchte mich aber auch auseinandersetzen können, mich anlehnen könne, ja, sogar in den Hintern getreten werden, wenn ich mich auf dem Holzweg befinde. Ich möchte mit einem anderen Menschen gemeinsam an der Beziehung wachsen können.

"Spaß" kann ich mit Bekannten haben. Beziehung und auch gute Freundschaften sind für mich was viel tiefergehendes.  :)
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: messie am 16 August 2012, 11:15:01
"Spaß" verbinde ich auch nicht primär mit engen Beziehungen. Eher "Freude".

Vor allem bei Partnerschaften: "Ich freue mich dich zu sehen" aus vollstem Herzen ist soo viel mehr als ein "schön, dass wir Spaß miteinander hatten"! Mit "Freude am Leben" verbinde ich auch genau das, was Kaffeebohne hier eben schrieb, sich am Partner auch mal anlehnen können, gemeinsam lachen, gemeinsam weinen (!), gemeinsam auch mal schweigen können. Sich necken, lieben, streiten, aneinander wachsen, sich mal in der Wolle haben und dann wieder vertragen, den Partner mal so gar nicht ab können, um dann an anderen Tagen wiederum nicht genug von ihm zu bekommen ... das ist es, was ich mit einer Partnerschaft verbinde.

Wer nur Spaß mit dem Partner haben will, der wird dann auch schnell die Flinte ins Korn werfen, wenn's dann doch mal kompliziert mit ihm wird. Es mag gemein klingen, aber da liegt mir schnell auf der Zunge zu sagen "kauf' dir nen' Hund, mit dem kannst du dann Spaß haben beim Gassigehen".

Das Wort "kämpfen" oder "sich um eine Beziehung bemühen" finde ich aber ebenso unglücklich.
Genauso wie bei Freundschaften bevorzuge ich da "eine Beziehung (Freundschaft) pflegen".
Das trifft es m.E. auch viel besser, denn was man nicht pflegt, verkümmert, egal worum es sich handelt: Wer seine Pflanzen nicht pflegt gehen sie ein, wenn man seine Haut nicht pflegt wird sie trocken, wenn man die Wohnung nicht pflegt wird sie schmutzig und ungemütlich ... und, und, und.

Wenn ich die Beziehung pflege, dann gehört für mich auch dazu, einen Streit mal auszuhalten und nicht im Anschluss gleich dauerhaft wegzurennen. Es gehört für mich dazu auch mal für mich unangenehme Dinge zu tun, wenn sie Anlass zu Hoffnung geben, dass sie die Beziehung zueinander wieder verbessern.
Kompromisse sind nicht dazu da, damit sich beide dann benachteiligt fühlen und denken "naja, musste ich ja machen, sonst hätte ich ihn/sie verloren". Sie sollten trotzdem das Wohlbefinden beider stärken, weil die hierdurch erreichte Gemeinsamkeit und der wiedergefundene Gleichklang damit dieses fördert.

Sieht jemand immer nur das halbvolle Glas oder muss sogar so sehr zurückstecken, dass für ihn wirklich nur immer das leere Glas übrig bleibt, dann macht das auf Dauer krank. Muss man nicht haben. Zumindest nicht auf Dauer.
Ab wann sich das Glas Richtung Leere neigt, ab wann ein Partner zu stark wird und der andere hinter ihm verschwindet - das wiederum muss jeder für sich selbst herausfinden. Oben wurde es ja schon angesprochen, sich grundlegend verbiegen sollte niemand. Wer so viel Persönlichkeit zugunsten der Partnerschaft aufgeben muss dass er kaum noch eine hat, dem tut die Partnerschaft mit Sicherheit nicht gut.
In dem Fall: Dann lieber ohne. :)
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: NoName am 16 August 2012, 12:20:41
Das hast du wieder mal schön geschrieben, messie.

Die unterschiedlichen Sichtweisen sind wahrscheinlich größtenteils darin begründet, was der einzelne unter "Kämpfen" bzw. "Spaß" versteht.

Insofern:
Eine Beziehung sollte aus meiner Sicht die meiste Zeit aus Freude bestehen, nicht aus gegenseitigem abschleifen, durch Streit, Diskussionen usw.
Titel: Re: Wie lange Lohnt es sich um eine Beziehung zu Kämpfen....??
Beitrag von: Kaffeebohne am 16 August 2012, 13:31:03
Insofern:
Eine Beziehung sollte aus meiner Sicht die meiste Zeit aus Freude bestehen, nicht aus gegenseitigem abschleifen, durch Streit, Diskussionen usw.
Gut auf den Punkt gebracht.  :)