Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Archiv => Gedankenaustausch -Archiv- => Thema gestartet von: Kallisti am 25 September 2010, 11:39:33
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Meine, das so zwischendurch mal angedeutet gelesen zu haben, dass hier auch noch andere Kinder haben.
Möchte gerne wissen, wer hier wieviele Kinder hat, wie alt sie sind und ob ihr mit euren Kindern zusammenlebt?
Von mir gibt es da nichts Neues zu sagen - habe ja an mehreren Stellen immer wieder mal mitgeteilt, dass ich zwei Kinder habe (Sohn 17, Tochter 4 1/2 Jahre alt).
Bei/mit beiden war/bin ich alleinerziehend (unfreiwillig). Beide Kinder waren nicht "geplant", aber gewollt (sonst hätte ich sie nicht "behalten" ...). :)
Und wie ist das bei euch?
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Keine Kinder, wozu auch.. nen rationaler Grund will mir da einfach nicht einfallen..
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... Hach ja - immer dasselbe ...
@seinschi
ich wollte 1. nicht wissen, wer hier keine Kinder hat (das wird die Mehrheit sein) und 2. kriegen Menschen (heutzutage, hierzulande) Kinder so gut wie nie aus rationalen Gründen!
Ich fragte einfach nur, wer hier Kinder hat etc. (s.o.) - und wollte keine Grundsatzdiskussion zum Thema "Kinder ja oder nein?" starten! Wäre das meine Absicht gewesen, hätte ich das Thema (meine Fragen) entsprechend formuliert.
(Falls du das aber diskutieren wollen solltest, kannst du ja hierzu ein neues Thema starten.)
Also sorry, aber diesmal sehe ich wirklich überhaupt nicht, dass/wo ich mich eingangs missverständlich ausgedrückt hätte!
=(
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Keine Kinder.
Und bevor du jetzt rummeckerst: DAS wolltest du sehr wohl wissen.
Schließlich lautet der Titel "Habt ihr Kinder? (http://www.schwarzes-hamburg.com/index.php?action=post2;start=0;board=3)"
Entspann dich ein bisschen, die Grundsatzdiskussionstrollerei wirst du hier nie los. Einfach ignorieren. ;)
Im Übrigen schließt keine deiner oben genannten Fragen kinderlose Personen aus.
Möchte gerne wissen, wer hier wieviele Kinder hat, wie alt sie sind und ob ihr mit euren Kindern zusammenlebt?
Ich hab keine, Alter und Zusammenleben entfällt daher bei mir.
Keine Frage falsch oder unbeantwortet gelassen. ;)
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schulligung.. aber ich hab auch nur gelesen, "habt ihr kinder" , was ich verneint habe, also: kein problem, ich zumindest nicht
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Ich habe keine Kinder. Bin aber Onkel von drei kleinen Kindern und bewundere meine Schwester nicht wenig dafür dass sie es gewuppt kriegt, zumal alle drei auch sehr lebhaft sind.
Alle fünf (Mann, Frau, Kinder) wohnen im gekauften Haus mit großem Garten und haben das wohl noch n paar Jahrzehntchen lang gemeinsam vor (http://)
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Keine Kinder, keine Frau. Allso frei wie der Wind. :) :'(
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ich hab auch keine kinder *strahl*
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Keine Kinder , aber Katzen (nein nicht als Ersatz)
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Ich bin auch ohne Kinder, aber bei meinem Alter kann das ja noch werden.
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Wie im Babysitter-Thread zu lesen, hab ich einen Sohn, 9 Monate. Ein absolutes Wunschkind (sozusagen ein Herz und eine Nase). Und Mama und Papa sind sogar verheiratet (Fehlen noch Hund, Garten und Bausparvertrag für das spießige Familienglück ;)).
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Ich bin auch ohne Kinder, aber bei meinem Alter kann das ja noch werden.
Dann aber mal ran. Du weißt ja: die biologische Uhr tickt!
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Keine Kinder
...war zwar mal von mir angedacht und irgendwie auch schon mal geplant, aber da mir die Frauen mit denen ich mir das Vorstellen konnte auf ziemlich beschissene Weise weg gelaufen sind, ist der Wunsch danach ziemlich geschrumpft, naja 5-6 Jahre geb ich mir da noch, danach hat das eher keinen Sinn mehr.
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Keine Kinder , aber Katzen (nein nicht als Ersatz)
das gleiche gilt für mich.
ich habe nie in meinem leben auch nur ansatzweise einen kinderwunsch verspürt. da ich mittlerweile 30 bin, denke ich mir, dass der auch nicht mehr kommt und gehe davon aus, dass ich ein kinderloses leben führen werde.
kurioserweise muss ich mich häufig genau für diese entscheidung vor frauen rechtfertigen:
"wie?? magst du etwa keine kinder?"
"das ist aber egoistisch! irgendwann bereust du das bestimmt!"
"aber deine biologische uhr tickt!"
"aber irgendwann wirst du sicherlich kinder wollen, oder meinst du nicht?"
ich halte mich keinesfalls für egoistisch. egoistisch wäre es in meinem fall, trotz der eigenen ablehnung ein kind in die welt zu setzen, um sich den gesellschaftlichen zwängen zu beugen, obwohl man von vornherein weiß, dass man den ansprüchen, die so ein kind stellt, nie wirklich gerecht werden könnte.
ich bin ehrlich: ich habe das gefühl, ein kind würde mich nur einengen, nerven und in meiner freiheit beschneiden. deswegen entscheide ich mich ganz bewusst dagegen.
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Ich fragte einfach nur, wer hier Kinder hat etc. (s.o.) - und wollte keine Grundsatzdiskussion zum Thema "Kinder ja oder nein?" starten! Wäre das meine Absicht gewesen, hätte ich das Thema (meine Fragen) entsprechend formuliert.
Ich denke, mit sowas muss hier immer gerechnet werden, also dass Leute "ausschweifen" bzw. eine Frage interpretieren, sei es Tagesform oder einfach Bock, etwas dazu zu sagen. Ansonsten wie Lucy sagt: einfach ignorieren.
egoistisch wäre es in meinem fall, trotz der eigenen ablehnung ein kind in die welt zu setzen, um sich den gesellschaftlichen zwängen zu beugen, obwohl man von vornherein weiß, dass man den ansprüchen, die so ein kind stellt, nie wirklich gerecht werden könnte.
Ja, ganz genau. Es ist eine so wichtige Entscheidung, dass man das nicht zu leicht nehmen sollte. Wer meint, dass er/sie sich nicht "vervielfältigen" will, der sollte es auch nicht tun.
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das gleiche gilt für mich.
ich habe nie in meinem leben auch nur ansatzweise einen kinderwunsch verspürt. da ich mittlerweile 30 bin, denke ich mir, dass der auch nicht mehr kommt und gehe davon aus, dass ich ein kinderloses leben führen werde.
kurioserweise muss ich mich häufig genau für diese entscheidung vor frauen rechtfertigen:
"wie?? magst du etwa keine kinder?"
"das ist aber egoistisch! irgendwann bereust du das bestimmt!"
"aber deine biologische uhr tickt!"
"aber irgendwann wirst du sicherlich kinder wollen, oder meinst du nicht?"
ich halte mich keinesfalls für egoistisch. egoistisch wäre es in meinem fall, trotz der eigenen ablehnung ein kind in die welt zu setzen, um sich den gesellschaftlichen zwängen zu beugen, obwohl man von vornherein weiß, dass man den ansprüchen, die so ein kind stellt, nie wirklich gerecht werden könnte.
ich bin ehrlich: ich habe das gefühl, ein kind würde mich nur einengen, nerven und in meiner freiheit beschneiden. deswegen entscheide ich mich ganz bewusst dagegen.
*sign*
und komischerweise muß man sich eigendlich nur vor Frauen dafür rechtfertigen..
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Da der Spruch noch nicht kam, bring ich ihn:
Keine, von denen ich wüßte.
Ob sich das mal ändert... vielleicht, wenn sich "die Richtige"™ findet und mitspielt.
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Ich schwöre bei irgend etwas, das mir heilig ist: ich habe es versucht.
Auf die Zunge gebissen, auf die Finger gehauen... ich kann es mir nicht verkneifen, es tut mir so leid.
egoistisch wäre es in meinem fall, trotz der eigenen ablehnung ein kind in die welt zu setzen, um sich den gesellschaftlichen zwängen zu beugen, obwohl man von vornherein weiß, dass man den ansprüchen, die so ein kind stellt, nie wirklich gerecht werden könnte.
Ja, ganz genau. Es ist eine so wichtige Entscheidung, dass man das nicht zu leicht nehmen sollte. Wer meint, dass er/sie sich nicht "vervielfältigen" will, der sollte es auch nicht tun.
+narf+
Das ist doch aber der völlig falsche Weg!
Wer darüber nachdenkt, stellt fest, dass Kinder bekommen rationell betrachtet völliger Blödsinn ist und lässt es bleiben.*
Wer nicht darüber nachdenkt, der bekommt einfach Kinder. (Nicht nur eins oder zwei...)
Das führt dann automatisch zu vermehrter Dummheit in der Gesellschaft.
*) Rationell betrachtet ist auch der Wunsch nach dem (Über)Leben völliger Blödsinn. Trotzdem hegt ihn jeder irgendwie. Auch wenn die Gesellschaft das Gegenteil behauptet muss man nicht alles rationell und logisch erklären können. ;)
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Ich habe einen kleinen Sohn der 5 Monate ist. War gewünscht und gewollt ;D. Mann, Sohn und ich wohnen zusammen. Wir sind eben auch Spießer und das gefällt uns ;D
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Ich schwöre bei irgend etwas, das mir heilig ist: ich habe es versucht.
Auf die Zunge gebissen, auf die Finger gehauen... ich kann es mir nicht verkneifen, es tut mir so leid.
ich versteh nicht so ganz, was du dir da verkneifen wolltest.
wenn ich dich recht verstehe, behauptest du, dass leute, die sich für kinder entscheiden einfach nicht nachdenken...?
büschen einfältig, oder?
ich respektiere es wenn sich menschen für kinder entscheiden und sich an ihnen erfreuen. ich kann mir auch vorstellen, dass es unglaublich schön ist, so eine lendenfrucht heranwachsen zu sehen, ja, aber nicht für mich. mir sind andere dinge wichtiger.
trotzdem würde ich jenen menschen, die kinder bekommen und aufziehen nie unterstellen, dass sie einfach nicht nachgedacht hätten.
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Momentan noch keine Kinder von denen ich wüsste. Kommt aber sicher noch irgend wann. Falls ja freue ich mich darauf, ansonsten soll es nicht sein.
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wenn ich dich recht verstehe, behauptest du, dass leute, die sich für kinder entscheiden einfach nicht nachdenken...?
büschen einfältig, oder?
Nein, nicht direkt.
Ich behaupte, dass viele Kinder 'entstehen', weil ihre Eltern nicht darüber nachgedacht haben. Denn ihre Eltern sind dessen in gewissem Rahmen nicht fähig.
Es gibt eine Menge Leute, die sich Kinder wünschen, alles so gut es geht planen, die glücklichsten Eltern der Welt sind und trotz der mit sich kommenden Probleme alles toll finden.
Doch leider sind das viel zu wenige.
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Wer nicht darüber nachdenkt, der bekommt einfach Kinder. (Nicht nur eins oder zwei...)
Das führt dann automatisch zu vermehrter Dummheit in der Gesellschaft.
Aaahh! Du hast Sarrazin also auch gelesen ;)
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Irgendwie finde ich es ja auch schon traurig, wenn Leute sich heute fast dafür entschuldigen, dass/wenn sie verheiratet sind und/oder als Paar oder Familie (mit Kindern) zusammenleben. Und das dann immer gleich als "spießig" bezeichnet wird. - Ich weiß nicht, was daran (an sich) so spießig sein soll?
Ich würde vlt. nicht unbedingt heiraten, aber deshalb ist das (Heiraten) per se doch nicht zwangsläufig spießig oder altbacken! ?
Spießig ist (kann sein), wie Leute sich verhalten, wie sie denken, eingestellt sind - egal ob sie verheiratet sind oder nicht, Kinder haben oder nicht, zusammenleben/-wohnen oder nicht ... - Oder?
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Keine Kinder, aber ein großes, inneres Kind in mir. :D
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Spießig ist (kann sein), wie Leute sich verhalten, wie sie denken, eingestellt sind - egal ob sie verheiratet sind oder nicht, Kinder haben oder nicht, zusammenleben/-wohnen oder nicht ... - Oder?
*zustimm*
Heiraten, Kinder und auch das Zusammenleben mit einem Partner war für mich mit Anfang 20 noch weit, weit weg. Da wollte ich erstmal "frei" und unabhängig sein. Aber im Leben ändert sich ja vieles.
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Ich finde schon, dass das Wort "Heiraten" Assoziationen zur Vorstellungen von Normalbiographie weckt, die man vom Standpunkt einer alternativen Wertvorstellung durchaus als spießig begreifen kann. Eine Arbeit haben und Geld verdienen, Heiraten und Kinder kriegen, in ein Einfamilienreihenhaus am Stadtrand ziehen, Pauschalurlaubsreisen buchen und sonntags Rasen mähen, einen Mittelklassewagen leasen, der garagengepflegt seinen Wert behält - all diese Normen weisen eine gewisse Kongruenz auf. Hinzu kommt nicht selten eine Sozialisation auch im Denken - spätestens wenn man so ein Leben führt, da die Nachbarn in der Reihenhaussiedlung der Mittelschichten Einen sanktionieren, wenn man von diesem Wertekanon abweicht.
Natürlich gibt es auch Gegenbeispiele, bei denen das Heiraten nicht mit den übrigen Normen einhergeht. Leute, die sich aktiv - und womöglich noch gegen Widerstand ihrer Eltern dazu entschließen, ihren Partner zu heiraten. Aber dies sind eben die Ausnahmen. Die meisten Menschen, die ich kenne und die geheiratet haben, haben das gemacht weil ihre Eltern (oder signifikante Andere) das von ihnen erwarten. Meinem Eindruck nach gibt es bei den meisten Hochzeiten gar keine aktive Entscheidung dafür oder dagegen. Man heiratet, weil man das eben irgendwann so macht.
Ich entstamme ja der Mittelschicht, und habe schon so einige Hochzeiten von Mittelschichtlern miterleben dürfen. Meine Erfahrungen diesbezüglich sind dann so: Hat man sich einmal der Wertehegemonie gebeugt und geheiratet, so ist man damit im Regelfall aber keineswegs seiner Schuldigkeit gegenüber der Elterngeneration gerecht geworden. Durch das Heiraten dokumentiert man in erster Linie die Anerkennung der Werte der Mittelschichtsgesellschaft, aus der man selbst stammt, was dann weitere Erwartungserwartungen der Eltern erst möglich macht: Sobald Paare verheiratet sind, erwartet das familiäre und oft auch das nicht-familiäre Umfeld auch, dass sie Kinder bekommen. "Wann ist es denn bei Euch soweit?" ist eine sehr beliebte Frage in diesen Kreisen. Schließlich werden intergenerationale Reziprozitäten hergestellt, die ein Ausbrechen aus der Situation erschweren sollen. Sehr beliebt ist folgende Strategie: Die Eltern des frisch verheirateten Paares subventionieren das Eigenheim am Stadtrand durch großzügige Geld"geschenke", an die Verpflichtungen in der Zukunft geknüpft werden. Nach dem Motto "Wir helfen Euch nun, wo wir können, und wenn wir mal im Alter nicht mehr so können, könnt ihr ja uns helfen" greift man dem frisch vermählten Paar doch gern finanziell unter die Arme und setzt darauf, dass die Schwiegertochter einem eines Tages die Schnabeltasse halten wird.
Wie gesagt - es kann auch anders laufen. In erster Linie ist das Heiraten aber eine Entscheidung für die Unfreiheit. Gar nicht mal, weil man dann juristisch an den Partner gebunden ist (könnte man ja auch mal diskutieren, wieso Menschen das eigentlich freiwillig machen, bei all den Nachteilen wenns mal auseinandergeht), sondern weil das normative Korsett der Elterngeneration durch die Heirat ein Stückchen enger geschnürt wird. Jedenfalls in der Mittelschicht.
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Heiraten, Kinder und auch das Zusammenleben mit einem Partner war für mich mit Anfang 20 noch weit, weit weg. Da wollte ich erstmal "frei" und unabhängig sein. Aber im Leben ändert sich ja vieles.
Schöön gesagt. :)
Es sind zwei verschiedene Leben, wenn man Kinder hat oder keine. Deswegen ist aber keins der beiden verschiedenen Lebensformen schlechter, es ist einfach nur anders. Wie sagt man so schön? "Die Prioritäten verschieben sich". Da gehört auch eine Verschiebung des Verhältnisses Freiheit zu Sicherheit dazu.
Haus, Auto, Kind, Bausparvertrag, Lebensversicherung, warum nicht? Wenn man es gewuppt kriegt, ist es ein verdammt entspanntes Leben, ohne große finanzielle Sorgen und alle wissen, wo sie hingehören. Wie sagte in einem Werbespot das kleine Mädchen mal? "Wenn ich groß bin, will ich auch Spießer werden!" :D
Ich habe keine Kinder, und so wie es momentan aussieht, wird's mit Kindern auch nix mehr. Aber hey, Onkel sein ist auch schön, und so bekomme ich zumindest indirekt mit, wie Kinder in der eigenen Familie groß werden. Wobei ich, wie gesagt, großen Respekt vor Kindererziehung habe. Einfach ist das beileibe nicht.
Man heiratet, weil man das eben irgendwann so macht.
Da erinnere ich mich an den Spruch, den ich auf einer Hochzeitseinladung mal lesen durfte: "Wir müssen nicht, wir brauchen nicht, wir wollen einfach!"
Wenn man mit dieser Einstellung heiratet, dann ist es auch (hoffentlich!) keine Erwartungsheirat, sondern wirklich eine Wunschheirat.
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Heiraten, Kinder und auch das Zusammenleben mit einem Partner war für mich mit Anfang 20 noch weit, weit weg. Da wollte ich erstmal "frei" und unabhängig sein. Aber im Leben ändert sich ja vieles.
Schöön gesagt. :)
Es sind zwei verschiedene Leben, wenn man Kinder hat oder keine. Deswegen ist aber keins der beiden verschiedenen Lebensformen schlechter, es ist einfach nur anders. Wie sagt man so schön? "Die Prioritäten verschieben sich". Da gehört auch eine Verschiebung des Verhältnisses Freiheit zu Sicherheit dazu.
Haus, Auto, Kind, Bausparvertrag, Lebensversicherung, warum nicht? Wenn man es gewuppt kriegt, ist es ein verdammt entspanntes Leben, ohne große finanzielle Sorgen und alle wissen, wo sie hingehören. Wie sagte in einem Werbespot das kleine Mädchen mal? "Wenn ich groß bin, will ich auch Spießer werden!" :D
Klar. Ist ja nix gegen einzuwenden, wenn man sich dafür entscheidet Spießer zu werden. Muss Jeder selbst wissen.
Die Frage war ja, weshalb Heiraten spießig ist. Aus eben o.g. Gründen: Haus, Auto, Kind, Bausparvertrag, Lebensversicherung, entspanntes Leben ohne finanzielle Sorgen, alle wissen, wo sie hingehören. ;)
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In meinen Ohren klingt "Spießer" nicht als Schimpfwort, weiß aber, dass es eines ist, das in erster Linie Engstirnigkeit und Scheuklappendenken bezeichnet.
Genau dort sehe ich keinen direkten Zusammenhang zur Lebensform verheiratet und ggf. Kinder, weil man verheiratet ja nicht gleich engstirnig ist und mit Kindern ebensowenig. Engstirnig war man entweder vorher schon oder eben nicht, und ob sich eine durch eine Ehe herausbildet, ist für mich auch noch lange nicht 'raus.
Gefährlich wird's natürlich, wenn man in einer Gegend landet, in der viele Personen eine spießige Sichtweise haben. Der Anpassungsdruck ist dann sicher groß, und der Mensch neigt dazu, sich anzupassen. Schafft einem ja auch Probleme vom Hals. Und so kommt es, dass man im Schützenverein landet, auf Feuerwehrfesten auf einmal feiert und Kaffeekränzchen einberuft, und ehe man sich's versieht, führt man ein Leben, wie man es sich noch wenige Jahre zuvor nicht einmal vorstellen konnte. Tja, dumm gelaufen. :D
Allerdings werden ebendort Kinder und Ehen sicher nicht als spießig, sondern normal wahrgenommen. Unnormal sind dann nur noch die anderen. ;)
Das alles aber sind nun die Extremklischees. Manches Mal existieren sie wirklich 1:1 genau so, häufig nicht. Mischformen gibt's immer.
Ach, und wie sagen manch Non-Goths-Goths immer so schön? "Ich bin kein Goth, ich bin anders!" Und dennoch machen alle dasselbe, lehnen alle scheinbar dieselben Verhaltensweisen ab, sind sie intolerant gegenüber allem Andersartigen als sie selbst - und letztlich per definitionem ... ja, genau! - Spießer. :D
Aber das nur so am Rande. ;)
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Von mir aus soll jeder machen wie er glücklich ist. Heiraten? Warum nicht. Kinder? Nur mit viel Chilisauce.
Allerdings wirkt es auf mich schon etwas "merkwürdig", wenn 15jährige als erklärtes Lebensziel "Verheiratet, Kinder, Job, eigenes Haus mit Garten" haben und dies auch noch mit 30 das einzig wahre Lebensziel ist. Da scheint zumindest die Erziehung etwas "spiessig" geraten zu sein. (Was machen eigentlich die, die dieses Lebensziel mit 30 erreicht haben? Sich dann erschiessen weil da nix anderes mehr ist auf das man hinarbeitet?)
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Irgendwie finde ich es ja auch schon traurig, wenn Leute sich heute fast dafür entschuldigen, dass/wenn sie verheiratet sind und/oder als Paar oder Familie (mit Kindern) zusammenleben. Und das dann immer gleich als "spießig" bezeichnet wird. - Ich weiß nicht, was daran (an sich) so spießig sein soll?
Ich nehms mit Humor ;) Aber wenn ich lese welche Assoziationen colourize bei dem Thema Heirat/Kinder hat, kann man sich einen solchen Kommentar eben nicht verkneifen. Die Aneinanderreihung von Klischees trifft auf uns zwar nicht zu, aber wenn jemand so denkt bin nicht ich der Kleingeist.
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Ich denke, dass mit "spießig" weniger die Engstirnigkeit gemeint ist, sondern eher Wertkonservatismus, die Biographie der Eltern übernehmend ohne diese selbst hinterfragt zu haben. Wozu dann bei den Mittelschichtskindern (nur für die kann ich halbwegs belastbare Aussagen machen) neben Heiraten das "Haus, Auto, Kind, Bausparvertrag, Lebensversicherung, entspanntes Leben ohne finanzielle Sorgen, alle wissen, wo sie hingehören" dazugehört. Und der Anpassungsdruck an diese Werte in diesen CDU-Nestern(*) ist meinem Eindruck nach schon ziemlich groß.
Irgendwie finde ich es ja auch schon traurig, wenn Leute sich heute fast dafür entschuldigen, dass/wenn sie verheiratet sind und/oder als Paar oder Familie (mit Kindern) zusammenleben. Und das dann immer gleich als "spießig" bezeichnet wird. - Ich weiß nicht, was daran (an sich) so spießig sein soll?
Ich nehms mit Humor ;) Aber wenn ich lese welche Assoziationen colourize bei dem Thema Heirat/Kinder hat, kann man sich einen solchen Kommentar eben nicht verkneifen. Die Aneinanderreihung von Klischees trifft auf uns zwar nicht zu, aber wenn jemand so denkt bin nicht ich der Kleingeist.
Es sind eben meine Erfahrungen, dass diese Kombination all zu oft miteinander einhergehen.
Wie ich schon schrieb, gibt es auch Gegenbeispiele, bei denen das Heiraten nicht mit den übrigen Normen einhergeht.
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(*) Die höchsten Wahlergebnisse erzielt die CDU in den durch Familien geprägten Stadtteilen. Spitzenreiter bei der letzten Bürgerschaftswahl war Nienstedten, wo fast zwei Drittel der Wähler ihr Kreuzchen bei der CDU gemacht haben. Weitere Hochburgen der CDU in Hamburg sind neben den Reichenghettos wie Harvestehude oder Blankenese die Familienreihenhausareale: Niendorf, Rissen, Poppenbüttel, Walddörfer, Marschlande etc.
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Ich habe noch keine Kinder, habe da mit 20 aber auch noch genug Zeit, erstmal studieren, dazugehörigen Partner finden und wenn der auch Kinder will, mal sehen, warum nicht :)
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Kinder wollen ist nicht spießig, sondern genetisch ;)
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Kinder wollen ist nicht spießig, sondern genetisch ;)
Verdammt, ich habe einen Gen-Defekt. Ich will keine Kinder.
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Ich bin wohl total spießig. Ich hab n feinen Job, n geleases Auto und würd gern n Einfamilienhaus am Stadtrand haben ;) Nur die Kinde, die bleiben weg ;)
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Irgendwie finde ich es ja auch schon traurig, wenn Leute sich heute fast dafür entschuldigen, dass/wenn sie verheiratet sind und/oder als Paar oder Familie (mit Kindern) zusammenleben. Und das dann immer gleich als "spießig" bezeichnet wird. - Ich weiß nicht, was daran (an sich) so spießig sein soll?
Was mein Posting anging, das war nicht ernst gemeint. Aber tatsächlich mag es das geben, dass Leute sich dafür entschuldigen und nicht als "spießig" gelten wollen. Ich denke aber, mit den Jahren sollte man so fest im Sattel sitzen, dass man diese oft auch künstlich gemachten Unterschiede überwindet und im Zuge dessen auch Wertvorstellungen der "Gegen- bzw. Alternativkultur" hinterfragt (und sei es unterbewusst). Wer zu sich selber ehrlich ist, wird nämlich oftmals feststellen, dass er/sie Dinge mag und erwartet, die er/sie selber früher oder das Umfeld heute noch als "spießig" empfinden (je nach Anspruch z.B. ein fester Job, eine saubere Wohnung, eine kleine Schwertlilienzucht oder eine doch recht praktische private Altersabsicherung). Aber dieses Etikett ergibt sich stets aus irgendeinem Kontext bzw. im Verhältnis zu anderen Modellen und steht nie absolut für sich im luftleeren Raum in Granit gemeißelt. Wie messie auch ganz richtig sagt, gibt es in jedem Milieu/Subkultur "Spießer": es sind die Hundertprozentigen, die Puristen, die unfreiwilligen lebenden Karikaturen ihrer jeweiligen "Szene" (irgendwie fällt mir gerade spontan der Bassist von Manowar ein, aber es gibt derlei Beispiele reichlich).
@ colourize: Interessante Ausführungen zum Mittelschichtsdenken und Wertkonservativismus. Aber was uns angeht, kommt das nicht hin (allein schon die groteske Vorstellung mit der Subvention durch unsere Eltern oder "signifikante Andere" ... ;)).
Wie ich schon schrieb, gibt es auch Gegenbeispiele, bei denen das Heiraten nicht mit den übrigen Normen einhergeht.
Eben. Und unfrei ist auch das falsche Wort. Es ist tatsächlich eine aktive Entscheidung, gemeinsam diesen Weg zu gehen und ihn auf diese Weise für sich selber auch ein Stück weit zu "zelebrieren" (sicherlich in dem Bewusstsein, dass es auch zuendegehen kann). Es hat nämlich neben der gesellschaftlichen v. a. eine starke emotionale Komponente, es fühlt sich tatsächlich anders an, verheiratet zu sein. Am Ehesten kommt "alle wissen, wo sie hingehören" hin, aber sicherlich anders, als Du es meintest.
Wir müssen nicht, wir brauchen nicht, wir wollen einfach. Das trifft die Sache genau.
Und das mit dem inneren Kind kann ich trotzdem unterschreiben. Das widerspricht einem "Elternstatus" ja auch nicht. ;)
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"Wann ist es denn bei Euch soweit?"
Die Frage kenn ich auch! Gern wird sie einem von frisch gebackenen Eltern gestellt, auch oft garniert mit dem Hinweis, daß man ja deren Babysachen bekommen könne, wenn man denn auch bald in anderen Umständen ist.
Es gibt für mich so gewisse Dinge, die im negativen Sinne "spießig" klingen. Zum Beispiel der Satz (kurz nach der Hochzeit) "Wir (!) müssen jetzt schwanger werden".
Ich hab noch nie wirklich einen Kinderwunsch gehabt. Und mit Mitte 30 glaube ich, das wird auch nix mehr.
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"Wir (!) müssen jetzt schwanger werden".
Das ist sowieso so ein unangenehmes Phänomen ... Als würde man mit der Hochzeit (oder oftmals ja schon mit Eingehen der Partnerschaft) sein Ich aufgeben und in den Augen der anderen direkt schon körperlich zu einem Wesen zusammenwachsen.
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Das ist sowieso so ein unangenehmes Phänomen ... Als würde man mit der Hochzeit (oder oftmals ja schon mit Eingehen der Partnerschaft) sein Ich aufgeben und in den Augen der anderen direkt schon körperlich zu einem Wesen zusammenwachsen.
Meist schon mit dem Eingehen der Partnerschaft. Es wird nur noch vom Partner erzählt, alle Sätze und Gesten interpretiert, sein Geschmack angenommen und man selbst definiert sich als "die Freundin/der Freund von XY".
Andersrum gibt es aber auch Menschen, die es dann besonders gut meinen und einem erzählen, daß man zu viel Zeit mit dem (neuen) Partner verbringt. Ist nun mal so, daß man auch zu zweit anzutreffen ist, wenn man zusammen ist.
Manche Mütter sind ja dann auch nur noch Mutter. Kein anderes Thema mehr als das Kind. Ich kann mir gut vorstellen, daß so ein Kind das Leben ziemlich auf den Kopf stellt. Ich freu mich immer über junge Eltern, die trotz Kind noch "normal" geblieben sind.
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In erster Linie ist das Heiraten aber eine Entscheidung für die Unfreiheit. Gar nicht mal, weil man dann juristisch an den Partner gebunden ist (könnte man ja auch mal diskutieren, wieso Menschen das eigentlich freiwillig machen, bei all den Nachteilen wenns mal auseinandergeht), sondern weil das normative Korsett der Elterngeneration durch die Heirat ein Stückchen enger geschnürt wird. Jedenfalls in der Mittelschicht
Da gebe ich dir recht, dass das gewisse Erwartungen weckt, andererseits ist diese "Unfreiheit" schon gegeben, wenn man mehrere Jahre mit dem gleichen Partner zusammen ist. Anscheinend weckt das genauso Erwartungen. Aber nur weil das Erwartungen weckt, darauf zu verzichten, wäre doch beknackt. ;) Da entäusche ich lieber ein paar Erwartungen.
Meine Eltern sind diesbezüglich zum Glück nicht ganz so anstrengend und die restliche Verwandtschaft sehe ich nicht so häufig, als dass es mich richtig stören würde, wenn ich alle zwei Jahre die kinderlose, unverheiratete Aussätzige bin. (Ja, der grösste Teil meiner Verwandtschaft ist spiessig.) Meine Mutter hätte ganz bestimmt gerne Enkelkinder, aber sie drängt mich nicht, weder zum Kinderkriegen noch zum Heiraten. Und wenn sie es doch mal tut, kann ich ihr vorhalten, wie ungern sie damals geheiratet hat.
"Wann ist es denn bei Euch soweit?"
Die Frage ist wirklich ätzend. Aber die bekommt man (zumindest als Frau, wie ist es da bei den Männern eigentlich?) ab einem gewissen Alter irgendwie automatisch zu hören. So verwunderlich ist das ja nicht einmal. Frausein wurde bisher nun einmal immer mit Muttersein gleichgestellt und vermutlich stellt es die Welt vieler auf den Kopf, wenn sich eine Frau einfach gegen Kinder entscheidet.
Ich hab noch nie wirklich einen Kinderwunsch gehabt. Und mit Mitte 30 glaube ich, das wird auch nix mehr.
Hat eine Bekannte auch von sich behauptet. Jetzt mit 40 ist sie (gewollt) Mutter geworden und glücklich darüber. ;)
Bei mir streitet sich meine Kinderliebe und ein gewisser Kinderwunsch immer noch mit meinem Chaotendasein. Aber ich gebe mir da noch ein paar Jährchen Zeit zum Überlegen, da ich - anscheinend im Gegensatz zu vielen hier - absolut kein Prolbem damit hätte, erst mit 35 ein Kind zu bekommen.
Dass gerade Paare mit Kinderwunsch heiraten, finde ich jedenfalls nicht abwegig. Als verheiratete Eltern hat man ja doch nochmal eine andere rechtliche Sicherheit, die man sich sonst wohl doch ziemlich erkämpfen muss. (Auch wenn ich mich selber so gar nicht mit dem Gedanken anfreunden kann. Ob das mit dem Alter noch kommt?) Und je nachdem, wie man Spiessigkeit definiert, braucht es meiner Meinung nach ein Stück davon, wenn man Kinder hat. (Und nein, damit meine ich jetzt weder ein Einfamilienhaus noch den Familienvan.) Aber es kommt sicher nicht gut, wenn man spontan bei seiner neuen Flamme übernachtet und das Kind eben alleine lässt.
Edit: achja, falls das jetzt noch nicht genug zum Ausdruck gekommen ist: nein, ich habe keine Kinder. :P
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"Wann ist es denn bei Euch soweit?"
Die Frage ist wirklich ätzend. Aber die bekommt man (zumindest als Frau, wie ist es da bei den Männern eigentlich?) ab einem gewissen Alter irgendwie automatisch zu hören. So verwunderlich ist das ja nicht einmal. Frausein wurde bisher nun einmal immer mit Muttersein gleichgestellt und vermutlich stellt es die Welt vieler auf den Kopf, wenn sich eine Frau einfach gegen Kinder entscheidet.
Ich glaube, mittlerweile stellt es die Welt einiger auf den Kopf, wenn frau sich für Kinder entscheidet. In den letzten 50 Jahren wurde glücklicherweise viel dafür gekämpft, dass Frausein und Muttersein nicht synonym gesetzt wird. Und jetzt, so hoffe ich, steht frau über den Dingen und wählt einfach das, was sie für das Richtige hält.
Aber ich gebe mir da noch ein paar Jährchen Zeit zum Überlegen, da ich - anscheinend im Gegensatz zu vielen hier - absolut kein Prolbem damit hätte, erst mit 35 ein Kind zu bekommen.
Stimmt wohl. In Geburtsvorbereitungskurs, Babymassagekurs etc. waren erstaunlich viele Frauen Mitte 30 und älter.
Edit:
Und je nachdem, wie man Spiessigkeit definiert, braucht es meiner Meinung nach ein Stück davon, wenn man Kinder hat.
Du meinst also eine gewisse Stabilität? Ja, leider ist das für einige schon spießig.
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Ich glaube, mittlerweile stellt es die Welt einiger auf den Kopf, wenn frau sich für Kinder entscheidet.
Tut es das? Aber das kannst du natürlich besser beurteilen, ich wurde damit ja noch nicht konfrontiert. Was aber einige vor den Kopf stösst, könnte ich mir vorstellen, ist, wenn sich Frau (oder Mann?) dafür entscheidet, erstmal eine Weile "zuhause zu bleiben" und nicht gleich wieder arbeiten zu gehen. Wenn sie sich also bewusst für das "altmodische" Familienmodell entscheidet.
In den letzten 50 Jahren wurde glücklicherweise viel dafür gekämpft, dass Frausein und Muttersein nicht synonym gesetzt wird. Und jetzt, so hoffe ich, steht frau über den Dingen und wählt einfach das, was sie für das Richtige hält.
Stimmt, es hat sich in der Tat viel getan, aber der Kampf ist noch lange nicht beendet.
Und meiner Meinung nach gibt es zumindest auch noch genug, wofür man auf Väterseite kämpfen müsste. ;)
Stimmt wohl. In Geburtsvorbereitungskurs, Babymassagekurs etc. waren erstaunlich viele Frauen Mitte 30 und älter.
Wir werden generell doch immer älter, darum halte ich das auch nicht wirklich für ein Problem. (Wobei mich Väter, die mit 60 Kinder kriegen bzw. zeugen immer noch etwas irritieren.)
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Dass gerade Paare mit Kinderwunsch heiraten, finde ich jedenfalls nicht abwegig. Als verheiratete Eltern hat man ja doch nochmal eine andere rechtliche Sicherheit, die man sich sonst wohl doch ziemlich erkämpfen muss.
Das ist tatsächlich mal der Grund gewesen, weswegen ein Pärchen aus meinem Bekanntenkreis geheiratet hat.
Sie saßen zusammen um all die Erklärungen zusammenzustellen die man benötigt, damit beide alles dürfen, wenn man nicht geheiratet hat: Das geht beim Erbe los, geht über Besuchsregelungen des Kindes im Krankenhaus, und und und ... es wurde immer mehr, was sie entdeckten, was man dann noch alles schriftlich regeln muss.
Tja, nachdem sie sich ein ganzes Wochenende damit rumgeschlagen hatten, kam dann von einem die vorsichtige Frage: "Duuhuuuu ... was hältst du eigentlich davon, wenn wir stattdessen doch heiraten? Dann bräuchten wir den Mist hier gar nicht und deutlich mehr Geld in der Kasse (steuerlich bedingt) haben wir als Bonus dann prompt auch."
Tja, und so heirateten sie dann eben. Nicht, weil es ihnen ein dringendes Bedürfnis war, sondern weil es ihr Leben eindeutig erleichterte.
Allerdings ist das schon eine ganze Weile her. Inzwischen können sich vielleicht die rechtlichen Vorgaben für unverheiratete Lebensgemeinschaften deutlich verbessert haben, das will ich nicht in Abrede stellen.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass das Sicherheitsbedürfnis mit einem Kind steigt.
Wenn man selbst unvorsichtig ist und irgendwo bei draufgeht, dann hat man "nur" selbst schuld. Wenn aber dasselbe dem eigenen Kind passiert, diesem hilflosen kleinen Etwas, das sich auf Gedeih und Verderb auf dich verlässt, auch verlassen muss, dann sieht das nochmal ganz anders aus.
Ich ertappe mich selbst dabei, und das als "nur" Onkel, dass ich automatisch bei der Auswahl einer Wegstrecke, die man gemeinsam bestreitet, die beste für die Kinder auswählt und nicht jene, die man sonst am liebsten nehmen würde. Deswegen kann ich mir inzwischen wunderbar vorstellen, warum es, auch junge, Familien schnell raus "aufn Dörben" zieht, irgendwo hin, wo kaum Verkehr im Wohnviertel ist und es auch sonst sehr ruhig zugeht, weil die Sicherheit des Kindes auf einmal einen neuen Wert darstellt, den es zuvor so noch nicht gegeben hat.
Es ist nun nicht so dass Kinder mitten im Szeneviertel nicht auch gut aufwachsen können ;) , aber ich denke schon, dass die Sorge darum, dass dem eigenen Kind etwas passieren könnte, generell nicht gering ist.
Wo da Überbehütung anfängt und wo gesunde Sorge aufhört, das vermag ich nicht zu beurteilen. Alleine den Sog, so viel Sicherheit wie möglich fürs Kind haben zu wollen, den kann ich sehr gut nachvollziehen.
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Ich glaube, mittlerweile stellt es die Welt einiger auf den Kopf, wenn frau sich für Kinder entscheidet.
Tut es das? Aber das kannst du natürlich besser beurteilen, ich wurde damit ja noch nicht konfrontiert. Was aber einige vor den Kopf stösst, könnte ich mir vorstellen, ist, wenn sich Frau (oder Mann?) dafür entscheidet, erstmal eine Weile "zuhause zu bleiben" und nicht gleich wieder arbeiten zu gehen. Wenn sie sich also bewusst für das "altmodische" Familienmodell entscheidet.
Ja, das definitiv.
Stimmt, es hat sich in der Tat viel getan, aber der Kampf ist noch lange nicht beendet.
Und meiner Meinung nach gibt es zumindest auch noch genug, wofür man auf Väterseite kämpfen müsste. ;)
Ich glaube, ich weiß, was Du meinst. Aber was meinst Du? ;)
Wobei mich Väter, die mit 60 Kinder kriegen bzw. zeugen immer noch etwas irritieren.
Wenn wir tatsächlich von genetischen Gründen bzw. etwas abstrakter einem "Lebenstrieb" ausgehen, der bei jedem anders ausfallen, bei einigen aber auch im höheren Alter noch den Zeugungswillen wecken kann, dann wäre das so etwas wie eine Erklärung. Irritierend allerdings trotzdem.
"Duuhuuuu ... was hältst du eigentlich davon, wenn wir stattdessen doch heiraten? Dann bräuchten wir den Mist hier gar nicht und deutlich mehr Geld in der Kasse (steuerlich bedingt) haben wir als Bonus dann prompt auch."
Wie romantisch. ;) Allerdings ist da schon was dran, die Sicherheit ist größer.
Und auch dem Thema Sicherheitsbedürfnis kann ich zustimmen.
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Aber hey, Onkel sein ist auch schön, und so bekomme ich zumindest indirekt mit, wie Kinder in der eigenen Familie groß werden.
messie, das klingt so, als würden die Kinder 2 Höfe oder 3 Straßen weiter aufwachsen. Das "mitbekommen" besteht doch wohl hauptsächlich aus Erzählungen.
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Aber hey, Onkel sein ist auch schön, und so bekomme ich zumindest indirekt mit, wie Kinder in der eigenen Familie groß werden.
messie, das klingt so, als würden die Kinder 2 Höfe oder 3 Straßen weiter aufwachsen. Das "mitbekommen" besteht doch wohl hauptsächlich aus Erzählungen.
Nicht ganz. Zum Jahreswechsel hatte ich ca. 4 Wochen lang alle paar Tage direkt mit ihnen zu tun, immer wieder auch alleine mit ihnen.
Ansonsten beruhen die indirekten Erlebnisse natürlich schon rein nur auf Erzählungen, da ich aber sehr viel Kontakt mit meiner Schwester habe, sind da inzwischen schon so einige zusammengekommen. Auch und vor allem an den Schwierigkeiten, die mit der Erziehung einhergehen, lässt mich meine Schwester nicht selten teilhaben. Man erzählt sich untereinander ja schon mehr als z.B. "nur" guten Bekannten.
Würden sie 2-3 Straßen weiter aufwachsen und würden sie mich ständig besuchen, dann würde ich es ja nicht nur (wie geschrieben) indirekt, sondern teils auch direkt mitkriegen. ;)
*edit* und ich dachte auch, dass das Wort "indirekt" eindeutig genug wäre ...? Offensichtlich nicht ...
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Dann aber mal ran. Du weißt ja: die biologische Uhr tickt!
Stimmt, aber sie tickt noch länger als die von manch anderem....
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Was war an dem Punkt 'Keine Grundsatzdiskussion' jetzt intellektuell so herausfordernd? ::)
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Lucas - ... ich beuge mich der Mehrheit (bzw. deren Willen).
Simia und Sapor Vitae - da kann ich nur zustimmen, was Folgendes betrifft:
Ich denke aber, mit den Jahren sollte man so fest im Sattel sitzen, dass man diese oft auch künstlich gemachten Unterschiede überwindet und im Zuge dessen auch Wertvorstellungen der "Gegen- bzw. Alternativkultur" hinterfragt (und sei es unterbewusst). Wer zu sich selber ehrlich ist, wird nämlich oftmals feststellen, dass er/sie Dinge mag und erwartet, die er/sie selber früher oder das Umfeld heute noch als "spießig" empfinden (je nach Anspruch z.B. ein fester Job, eine saubere Wohnung, eine kleine Schwertlilienzucht oder eine doch recht praktische private Altersabsicherung). Aber dieses Etikett ergibt sich stets aus irgendeinem Kontext bzw. im Verhältnis zu anderen Modellen und steht nie absolut für sich im luftleeren Raum in Granit gemeißelt. Wie messie auch ganz richtig sagt, gibt es in jedem Milieu/Subkultur "Spießer": es sind die Hundertprozentigen, die Puristen, die unfreiwilligen lebenden Karikaturen ihrer jeweiligen "Szene"
(Simia)
Zitat von: colourize am Heute um 08:12:51
In erster Linie ist das Heiraten aber eine Entscheidung für die Unfreiheit. Gar nicht mal, weil man dann juristisch an den Partner gebunden ist (könnte man ja auch mal diskutieren, wieso Menschen das eigentlich freiwillig machen, bei all den Nachteilen wenns mal auseinandergeht), sondern weil das normative Korsett der Elterngeneration durch die Heirat ein Stückchen enger geschnürt wird. Jedenfalls in der Mittelschicht
Da gebe ich dir recht, dass das gewisse Erwartungen weckt, andererseits ist diese "Unfreiheit" schon gegeben, wenn man mehrere Jahre mit dem gleichen Partner zusammen ist.
(Sapor Vitae)
Ich hingegen sehe nicht, wo es da ein "Korsett der Elterngeneration" gibt. Ich meine: Das kommt sicher noch vor, aber - ist das tatsächlich mehrheitlich noch so (in der "Mittelschicht" - die es ja angeblich auch immer weniger gibt)? Das bezweifle ich dann doch - also zumindest, was unsere und die nachfolgende Generation(en) angeht.
Ich glaube, mittlerweile stellt es die Welt einiger auf den Kopf, wenn frau sich für Kinder entscheidet.
(Simia)
Ja, diesen Eindruck habe ich auch oft.
Was aber einige vor den Kopf stösst, könnte ich mir vorstellen, ist, wenn sich Frau (oder Mann?) dafür entscheidet, erstmal eine Weile "zuhause zu bleiben" und nicht gleich wieder arbeiten zu gehen. Wenn sie sich also bewusst für das "altmodische" Familienmodell entscheidet.
(Sapor Vitae)
... In der Tat, leider ja. Ist heute halt eben so gar nicht "hip" oder "auf der (vermeintlichen) Höhe der Zeit"... Daher ja eben auch die Rufe nach mehr Krippenplätzen für ab und auch für unter Einjährige - damit frau so schnell als nur irgendmöglich (am besten einfach direkt nach dem Mutterschutz - warum eigentlich nicht gleich noch im sogen. "Wochenbett"?!) wieder "zurück in die Berufs-/Erwerbstätigkeit gehen" kann/"darf" (... soll! - zukünftig: muss ... ? - will ?).
Man könnte also eher diskutieren, was wer weshalb für "spießig" hält. ;D
Ich kann zumindest auch nicht erkennen, dass simples Älterwerden bzw. damit (normalerweise) einhergehendes "Reiferwerden" oder auch einfach "Erwachsengewordensein" schon spießig sein soll. Für jüngere Generationen mag das so aussehen, das ist auch nachvollziehbar, weil sie eine andere Lebenswelt haben bzw. auch viele Erfahrungen einfach (noch) nicht (und schon gar nicht: wiederholt) gemacht haben usw. - also einfach: mangelnde Lebenserfahrung sie zu diesem "Urteil" verleitet.
Aber Gleichaltrige - da sollte man sich doch befragen, ob es nicht doch Klischees sind, die man da heranzieht - @colourize. ("Mittelschicht" ist also grundsätzlich/mehrheitlich einfach spießig oder wie? - Eben: Woran genau zeigt sich das - heute (noch)?)
Und ich kann auch nicht sehen, dass eine gewisse Vorsicht oder auch Umsicht oder vlt. sogar Weitsicht und "Bedachtheit" spießig sein sollen - obwohl oder weil sie eben ein spezielles Verhalten mit sich bringen.
Ein "erhöhtes Sicherheitsbedürfnis" bzw. Bedürfnis nach Stabilität, Verlässlichkeit bzw. Abwenden von Unwägbarkeiten oder einfach, seinen Kindern (so vorhanden) ein "sicheres Nest" (Geborgenheit, "Schutz", Fürsorglichkeit...) zu bauen - was ist daran spießig? Ich nenne das eher: vernünftig, nachvollziehbar/einleuchtend, sogar notwendig und eben: erwachsen. Alles andere wäre doch dumm.
Es bedeutet ja nicht jeglichen Verlust oder Verbannen von Spontaneität, Albernheit ...
Und das "innere Kind" - schleppt das nicht jeder Mensch (gleich welchen Alters - nach der Kindheit) immer mit sich herum (auch wenn manche es vlt. nicht merken, weil sie "über sowas" einfach nicht nachdenken)?!? Es "zeigt" sich halt nur nicht permanent und nicht immer gleich deutlich oder intensiv ... (oder ist einem einfach selbst nicht immer so präsent/bewusst).
Ich kann jedenfalls auch nicht feststellen, dass Heiraten heute (unsere Generation und nachfolgende sowieso) nicht aus Freiwilligkeit geschieht (in Deutschland, in unserer Kultur). Mag sein, dass viele Leute durchaus aus praktischen Gründen und nicht zuletzt aus finanziellen auch heute noch heiraten. Aber doch nicht, weil Eltern oder sonstwer das erwartet (und ebenso das Kinderkriegen)? Sicher gibt es das noch (vor allem dann wohl "in ländlicheren Gegenden", wahrscheinlich auch in "katholischeren Gegenden" ... ;D - aber das ist doch wohl inzwischen nicht mehr die Mehrheit (innerhalb unserer Generation - in "der" Mittelschicht)??
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Stimmt, es hat sich in der Tat viel getan, aber der Kampf ist noch lange nicht beendet.
Und meiner Meinung nach gibt es zumindest auch noch genug, wofür man auf Väterseite kämpfen müsste. ;)
Ich glaube, ich weiß, was Du meinst. Aber was meinst Du? ;)
Ich zähle einfach einige Beispiele auf.
Ich habe letztens, als ich nach Tipps für Bewerbungsgespräche gesucht habe, gelesen, dass Frauen verschweigen sollen, wenn sie Kinder haben, da das die Chancen mindere, genommen zu werden. Bei Männern wirke ein stabiler Hintergrund jedoch gut, die sollen ruhig sagen, wenn sie Kinder haben. Das finde ich echt unmöglich. So ein Tipp zeigt doch, dass da etwas nicht stimmt und dass immer noch festgefahrene Denkstrukuturen vorherrschen.
Andererseits habe ich auch schon gelesen, dass in manchen Branchen Männer nach einer Elternzeit unglaublich schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. (Könnte ja passieren, dass die so etwas noch einmal machen!) Ich kenne leider nur 2 Beispiele von Akademikern, wo auch der Mann zuhause geblieben ist, dort schien das aber nicht problematisch. Aber vielleicht habt ihr da auch andere Beispiele? Würde mich interessieren, wie die Leute darauf reagieren.
Die Sache mit dem Sorgerecht: glücklicherweise hat sich da Einiges getan. Aber wenn (bei nicht-verheirateten Paaren) die Mutter keine Einwilligung zum gemeinsamen Sorgerecht gibt, steht der Vater blöd da. http://bundesrecht.juris.de/bgb/__1626a.html
Die Arbeitszeiten sind ein weiteres schwieriges Thema. In der Schweiz ist es zumindest sehr weit verbreitet, dass die Kinder von 12-13.30 eine Mittagspause haben und in dieser Zeit nach Hause kommen. (Keine Betreuungsmöglichkeiten in der Schule) Der Mittwochnachmittag ist ab 12 Uhr grundsätzlich frei. Wie soll das bitte mit normalen Arbeitszeiten vereinbart werden? Meiner Meinung nach wären da gute Betreuungsmöglichkeiten zum einen unerlässlich, zum anderen braucht es aber auch flexible Arbeitszeiten und vor allem planbare Arbeitszeiten. Schichtpläne, die erst eine Woche vorher bekannt gegeben werden, sind nicht nur für Eltern eine Zumutung.
Dann gibt es da noch die Sache mit der Teilzeitarbeit. Einerseits ist das eine gute Sache. Aber: wer arbeitet Teilzeit? Ich vermute einfach mal ins Blaue hinaus: die Frauen. (Falls es anders ist, lasse ich mich gern korrigieren.) Und wenn man erstmal in so einer Teilzeitstelle hängengeblieben ist, wird es schwierig, da wieder rauszukommen. Abgesehen davon, gibt es natürlich keine Aufstiegschancen. Und angesichts der Tatsache, dass nicht wenige Ehen geschieden werden, steht die Frau dann am Ende ihres Lebens mit einer Minimalrente da.
Was mich noch interessieren würde: Können überhaupt beide Eltern (nicht selbständig) arbeiten, wenn keine Großeltern da sind, die notfalls einspringen können? Ich weiß echt nicht, wie die Leute das hinkriegen.
Beispiel: Beide Eltern arbeiten, Kind ist tagsüber in der Kita. Wenn das Kind aber krank ist, nimmt die Kita es nicht. Also wohin mit dem Kind?
... In der Tat, leider ja. Ist heute halt eben so gar nicht "hip" oder "auf der (vermeintlichen) Höhe der Zeit"... Daher ja eben auch die Rufe nach mehr Krippenplätzen für ab und auch für unter Einjährige - damit frau so schnell als nur irgendmöglich (am besten einfach direkt nach dem Mutterschutz - warum eigentlich nicht gleich noch im sogen. "Wochenbett"?!) wieder "zurück in die Berufs-/Erwerbstätigkeit gehen" kann/"darf" (... soll! - zukünftig: muss ... ? - will ?).
Ich bin froh, dass es die Möglichkeit gibt, ins Berufsleben zurückzukehren, aber natürlich wäre es schön, wenn es eine Möglichkeit bleibt und nicht zum Muss wird. Viele haben - auf Grund von schlechten Löhnen etc. - jetzt schon keine Wahl. Ich hoffe, das verschlechtert sich nicht noch. (Da wären wir wieder bei Mindestlöhnen). Andererseits sollte Frau auch die Möglichkeit haben, freiwillig in den Beruf zurückzukehren, ohne gleich als schlechte Mutter abgestempelt zu werden. Ich bin überzeugt davon, dass nicht jede/r damit klarkommt, nur noch zuhaue beim Kind zu sein, wieder abhängig von anderen zu sein, seine normalen sozialen Kontakte nicht zu haben, keine Anerkennung zu kriegen.
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Andererseits sollte Frau auch die Möglichkeit haben, freiwillig in den Beruf zurückzukehren, ohne gleich als schlechte Mutter abgestempelt zu werden. Ich bin überzeugt davon, dass nicht jede/r damit klarkommt, nur noch zuhaue beim Kind zu sein, wieder abhängig von anderen zu sein, seine normalen sozialen Kontakte nicht zu haben, keine Anerkennung zu kriegen.
(Sapor Vitae)
Ich sagte ja auch nicht, dass Frauen/Mütter für immer zu Hause bei ihren Kindern bleiben sollen. Die Frage ist nur, wann kann/sollte/will eine Frau "in den Beruf zurückkehren". Und diese Frage wird meiner Beobachtung nach heute nicht vor dem Hintergrund des Kindeswohls, sondern vielmehr wirtschaftlich beantwortet, wenn auch nicht offen.
Es wird argumentiert, dass es für die Mütter von Vorteil sei, dass sie ja eben nicht umsonst ihre Ausbildung gemacht haben (um dann "nur noch zu Hause zu sitzen"), dass sie ein Recht auf berufliche Tätigkeit und "Verwirklichung" ... haben, dass es auch den Kindern zugute käme, wenn sie (möglichst früh - also weit unter 3!) in Kindertagesstätten "betreut" würden.
Und es wird eben leider überhaupt nicht auf das einzelne Kind, auf das Individuum gesehen, es werden alle über einen Kamm geschoren. Und dann warf ich auch ein, dass eine bedeutende Rolle spielt, wie oft (wöchentlich) und wie lange (Stunden täglich) und vor allem wie (Einrichtung, Personen...) Kinder in welchem Alter betreut werden. Normale Kitas werden den Kindern da leider nicht gerecht, weil ihnen sowohl Geld als auch Personal als auch Konzept bzw. Differenzierungsmöglichkeiten (auf grund von fehlendem Platz/Geld/Personal...) fehlen. Es laufen also die ganz Kleinen (Ein- und Zweijährigen) leider oft mit den anderen einfach so mit - ohne, dass auf das doch noch besondere Bedürfnis nach einer Bezugsperson (Erzieherin) in der Kita wirklich eingegangen werden kann. (Von privaten und sehr teuren Kitas ist hier natürlich nicht die Rede, da dort nur eine Minderheit von Kindern betreut wird.)
Nach meinen Beobachtungen (mit/bei Tagesmüttern und in verschiedenen Kitas sowie auch Erzählungen anderer Mütter) verkraften es sehr viele (ich würde sagen: die meisten) eben eher nicht, so früh (und lange: mehrere Stunden täglich) wirklich fremdbetreut (bzw. aufbewahrt) zu werden. Daher läuft es bei den meisten Erzieherinnen ja auch unter "normale Eingewöhnungssymptomatik", wenn ("neue") Kinder eben weinen, schreien, wüten, wimmern, immer wieder zur Eingangstür laufen oder zum Fenster etc.
Und ja: Das geht vorbei - wie schon geschrieben: Die Kinder fügen sich, weil ihnen gar nichts anderes übrig bleibt. Jedes auf seine Art. Das eine früher, das andere später. Es gibt aber auch die Möglichkeit - und solche Kinder! - die VON ANFANG AN !! - gerne und "freiwillig" (!!!) in den Kiga gehen - das liegt dann wie schon geschrieben oft daran, dass sie dort entweder bspw. eine Erzieherin kennen oder ältere Geschwister im Kiga sind oder ein anderes bekanntes/vertrautes Kind oder dass die Kinder nicht so oft bzw. nicht so viele Stunden täglich dort sind (vlt. nur drei oder vier, statt sieben oder acht: täglich).
Irgendwann sind diese Kinder dann (meistens) auch gerne im Kiga - wenn sie dort wirklich vertraut geworden sind, sich eingewöhnt haben, Freunde bzw. Spielgefährten gefunden haben. Das heißt aber nicht, dass ihnen diese Zwangs-Eingewöhnung, die ich als aggressiv empfinde bzw. als wenig einfühlsam und kindgerecht, nicht geschadet hätte.
Ganz entscheidend ist aber eben das Eintrittsalter. Und hier zeigt sich in der Praxis einfach, dass je älter das Kind ist, es sich um so leichter und unkomplizierter eingewöhnt. Meistens ist das mit etwa vier Jahren der Fall. Je nach Kind unterschiedlich: auch etwas früher (3 1/2) oder später (4 1/2). Dann geht es durchaus ohne Tränen, Drama ....
Daher wird dem Wohl der Kinder (!) also gerade nicht Rechnung getragen, wenn sie schon als Säuglinge oder Kleinkinder in Fremdbetreuung kommen/gesteckt werden. Wie gesagt: sie sind dafür entwicklungspsychologisch noch nicht "bereit". Kleinkinder spielen bspw. auch noch gar nicht miteinander, sondern eher nebeneinander, können noch gar keine "Freundschaften" eingehen... Und vieles andere können sie eben auch noch nicht, müssen es aber in der Kita (sich in Gruppe einfügen, sich durchsetzen, sich verbal ausdrücken ... ... ...) - sind also zwangsläufig überfordert!
Viel wichtiger finde ich allerdings, dass es dann (ab etwa 4, aber auf jeden Fall ab Grundschulalter) für Kinder eine gute Betreuung gibt - nach der Schule. Denn in diesem Alter brauchen Kinder ihre Hauptbezugspersonen (Eltern zumeist) zwar auch noch (sowieso um die Einschulungszeit herum), aber sie gehen von sich aus viel mehr nach außen, brauchen unbedingt den Kontakt und die Erfahrungen zu/mit anderen Menschen, insbesondere Kindern und brauchen neue, andere Eindrücke, Erlebnisse, Möglichkeiten sich auszuprobieren, sich zu bewegen usw. Das kann eine Kleinfamilie (Mutter-Vater-Kind) niemals angemessen "bieten", geben, leisten! Schon weil es eben zu wenig Menschen sind (drei) und es an vielem anderen auch natürlicherweise fehlt (bestimmte Räume, Materialien, Zeit - wenn beide berufstätig sind).
Man kann auch seinem Kind eben nicht zugleich Mutter, Vater, Freund, Großeltern etc. sein - man ist nur ein Mensch - mit seinen eigenen Verhaltensweisen, Ansichten, Umgangsformen.
Nicht ohne Grund sagt aber ein altes Sprichwort: "Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen." - Nicht, weil Kinder so viel "Arbeit" machen (wobei Erziehung aber durchaus Arbeit ist), sondern weil Kinder so viele unterschiedliche Menschen, Verhaltensweisen, Kontakte ... brauchen, um sich gut entwickeln zu können!
Allerdings bin ich eben der Meinung, dass Kinder nicht verschiedene "Betreuer" brauchen, die immer wieder wechseln (wie es heute aber ja leider läuft), sondern mehrere, dauerhafte Bezugspersonen!
Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung sind daher Mehrgenerationenhäuser. Leider aber noch viel zu selten, nicht mal der Tropfen auf dem heißen Stein.
Großfamilie wird es aller Wahrscheinlichkeit ja nicht mehr geben. Hat auch seine Gründe. Für die kindliche Entwicklung aber ist Kleinfamilie und Fremdbetreuung wie sie heute stattfindet eben nicht das Richtige/Angemessene.
Was mich noch interessieren würde: Können überhaupt beide Eltern (nicht selbständig) arbeiten, wenn keine Großeltern da sind, die notfalls einspringen können? Ich weiß echt nicht, wie die Leute das hinkriegen.
Beispiel: Beide Eltern arbeiten, Kind ist tagsüber in der Kita. Wenn das Kind aber krank ist, nimmt die Kita es nicht. Also wohin mit dem Kind?
/quote](Sapor Vitae)
Ja, wenn man alleinerziehend ist, ist es das gleiche Problem. Eben: Großeltern sind entweder nicht vorhanden oder "nicht verfügbar" (weil sie nicht in der Nähe wohnen oder selbst noch sehr aktiv sind oder krank ...).
Was man dann macht? Man muss sich Urlaub nehmen. Und da haben wir es auch wieder: Je kleiner das Kind und je früher in Fremdbetreuung, desto häufiger ist es meist krank - weil das Immunsystem sich erst noch ausbildet/"reift" und sich die Kleinen daher in Kitas oft anstecken, da dort alle möglichen Krankheitserreger unterwegs sind. Das bedeutet für die Eltern, d.h. im Klartext: zumeist für die Mütter, dass sie also Urlaub nehmen müssen, um das kranke Kind zu betreuen - oft reicht der Jahresurlaub dafür nicht mal aus bzw. ist er dann also nur für die Betreuung des kranken Kindes bzw. der kranken Kinder draufgegangen.
Was auch gerne vergessen wird:
Wenn Kinder noch sehr klein sind (Säuglinge sowieso, oft aber auch noch Kinder im Alter von ein, zwei Jahren), schlafen sich nicht jede Nacht immer durch, wachen oft nachts auf, weinen ... - das bedeutet auch für zumeist die Mütter (überwiegend, mehrheitlich für diese), nachts selbst nicht erholsam (durch-)schlafen zu können, am Morgen aber dennoch im Job volle Leistung bringen zu müssen - trotz Müdigkeit. Und diese nächtliche "Unruhe" ist bei/mit Kleinkindern nun mal eher die Regel als die Ausnahme.
Also hier werden die Mütter eher noch zusätzlich belastet. Außerdem müssen die Kinder morgens "versorgt" werden (Waschen, Frühstücken, in die Kita bringen), dann die Frau selbst - pünktlich ! - zum Job, die Kleinen müssen dann oft auch schon um 7 oder 8 Uhr in der Kita sein (also entsprechend früh aufstehen bzw. geweckt werden, was für die Kleinen auch Stress sein kann, wenn sie keine Frühaufsteher sind!).
Nach dem Job hetzt die Mutter meist zur Kita, um die Kinder/das Kind abzuholen, danach evtl. einkaufen, Abendessen bereiten, Kind "bettfertig" machen (waschen, Zähne putzen), Vorlesen, Kuscheln. Bis das Kind schläft, ist die Mutter meist selbst so müde, dass sie mit einschläft.
Zum Spielen bleibt bei so einem Arbeits-Alltag meistens gar keine Zeit mehr (Kind bis 17 oder 18Uhr in Kita, weil Mutter so lange arbeiten muss, Kind muss aber um spätestens 19 oder 20 Uhr im Bett sein, weil es sonst nicht genug Schlaf hat - mit entsprechenden Folgen am nächsten Tag... ... ...).
Das muss dann - alles - aufs Wochenende verlegt werden:
Am Wochenende dann meistens: Einkauf, Haushalt (Putzen, Waschen...), Papierkram erledigen, evtl. Ausflug/Unternehmung/Beschäftigung mit den Kindern/dem Kind. Für eigene Freizeit oder Erholungszeit bleibt da also nicht mehr viel.
So, das mal als kleiner Einblick in den ganz normalen Wahnsinn (Alltag) von (Vollzeit) berufstätigen Alleinerziehenden (Müttern).
Man hat da also weder für das Kind wirklich Zeit, Muße, einen Blick, die Ruhe, noch (und sowieso nicht:) für sich selbst.
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Andererseits sollte Frau auch die Möglichkeit haben, freiwillig in den Beruf zurückzukehren, ohne gleich als schlechte Mutter abgestempelt zu werden. Ich bin überzeugt davon, dass nicht jede/r damit klarkommt, nur noch zuhaue beim Kind zu sein, wieder abhängig von anderen zu sein, seine normalen sozialen Kontakte nicht zu haben, keine Anerkennung zu kriegen.
(Sapor Vitae)
Ich sagte ja auch nicht, dass Frauen/Mütter für immer zu Hause bei ihren Kindern bleiben sollen. Die Frage ist nur, wann kann/sollte/will eine Frau "in den Beruf zurückkehren". Und diese Frage wird meiner Beobachtung nach heute nicht vor dem Hintergrund des Kindeswohls, sondern vielmehr wirtschaftlich beantwortet, wenn auch nicht offen.
Es wird argumentiert, dass es für die Mütter von Vorteil sei, dass sie ja eben nicht umsonst ihre Ausbildung gemacht haben (um dann "nur noch zu Hause zu sitzen"), dass sie ein Recht auf berufliche Tätigkeit und "Verwirklichung" ... haben, dass es auch den Kindern zugute käme, wenn sie (möglichst früh - also weit unter 3!) in Kindertagesstätten "betreut" würden.
Und es wird eben leider überhaupt nicht auf das einzelne Kind, auf das Individuum gesehen, es werden alle über einen Kamm geschoren. Und dann warf ich auch ein, dass eine bedeutende Rolle spielt, wie oft (wöchentlich) und wie lange (Stunden täglich) und vor allem wie (Einrichtung, Personen...) Kinder in welchem Alter betreut werden. Normale Kitas werden den Kindern da leider nicht gerecht, weil ihnen sowohl Geld als auch Personal als auch Konzept bzw. Differenzierungsmöglichkeiten (auf grund von fehlendem Platz/Geld/Personal...) fehlen. Es laufen also die ganz Kleinen (Ein- und Zweijährigen) leider oft mit den anderen einfach so mit - ohne, dass auf das doch noch besondere Bedürfnis nach einer Bezugsperson (Erzieherin) in der Kita wirklich eingegangen werden kann. (Von privaten und sehr teuren Kitas ist hier natürlich nicht die Rede, da dort nur eine Minderheit von Kindern betreut wird.)
Nach meinen Beobachtungen (mit/bei Tagesmüttern und in verschiedenen Kitas sowie auch Erzählungen anderer Mütter) verkraften es sehr viele (ich würde sagen: die meisten) eben eher nicht, so früh (und lange: mehrere Stunden täglich) wirklich fremdbetreut (bzw. aufbewahrt) zu werden. Daher läuft es bei den meisten Erzieherinnen ja auch unter "normale Eingewöhnungssymptomatik", wenn ("neue") Kinder eben weinen, schreien, wüten, wimmern, immer wieder zur Eingangstür laufen oder zum Fenster etc.
Und ja: Das geht vorbei - wie schon geschrieben: Die Kinder fügen sich, weil ihnen gar nichts anderes übrig bleibt. Jedes auf seine Art. Das eine früher, das andere später. Es gibt aber auch die Möglichkeit - und solche Kinder! - die VON ANFANG AN !! - gerne und "freiwillig" (!!!) in den Kiga gehen - das liegt dann wie schon geschrieben oft daran, dass sie dort entweder bspw. eine Erzieherin kennen oder ältere Geschwister im Kiga sind oder ein anderes bekanntes/vertrautes Kind oder dass die Kinder nicht so oft bzw. nicht so viele Stunden täglich dort sind (vlt. nur drei oder vier, statt sieben oder acht: täglich).
Irgendwann sind diese Kinder dann (meistens) auch gerne im Kiga - wenn sie dort wirklich vertraut geworden sind, sich eingewöhnt haben, Freunde bzw. Spielgefährten gefunden haben. Das heißt aber nicht, dass ihnen diese Zwangs-Eingewöhnung, die ich als aggressiv empfinde bzw. als wenig einfühlsam und kindgerecht, nicht geschadet hätte.
Ganz entscheidend ist aber eben das Eintrittsalter. Und hier zeigt sich in der Praxis einfach, dass je älter das Kind ist, es sich um so leichter und unkomplizierter eingewöhnt. Meistens ist das mit etwa vier Jahren der Fall. Je nach Kind unterschiedlich: auch etwas früher (3 1/2) oder später (4 1/2). Dann geht es durchaus ohne Tränen, Drama ....
Daher wird dem Wohl der Kinder (!) also gerade nicht Rechnung getragen, wenn sie schon als Säuglinge oder Kleinkinder in Fremdbetreuung kommen/gesteckt werden. Wie gesagt: sie sind dafür entwicklungspsychologisch noch nicht "bereit". Kleinkinder spielen bspw. auch noch gar nicht miteinander, sondern eher nebeneinander, können noch gar keine "Freundschaften" eingehen... Und vieles andere können sie eben auch noch nicht, müssen es aber in der Kita (sich in Gruppe einfügen, sich durchsetzen, sich verbal ausdrücken ... ... ...) - sind also zwangsläufig überfordert!
Viel wichtiger finde ich allerdings, dass es dann (ab etwa 4, aber auf jeden Fall ab Grundschulalter) für Kinder eine gute Betreuung gibt - nach der Schule. Denn in diesem Alter brauchen Kinder ihre Hauptbezugspersonen (Eltern zumeist) zwar auch noch (sowieso um die Einschulungszeit herum), aber sie gehen von sich aus viel mehr nach außen, brauchen unbedingt den Kontakt und die Erfahrungen zu/mit anderen Menschen, insbesondere Kindern und brauchen neue, andere Eindrücke, Erlebnisse, Möglichkeiten sich auszuprobieren, sich zu bewegen usw. Das kann eine Kleinfamilie (Mutter-Vater-Kind) niemals angemessen "bieten", geben, leisten! Schon weil es eben zu wenig Menschen sind (drei) und es an vielem anderen auch natürlicherweise fehlt (bestimmte Räume, Materialien, Zeit - wenn beide berufstätig sind).
Man kann auch seinem Kind eben nicht zugleich Mutter, Vater, Freund, Großeltern etc. sein - man ist nur ein Mensch - mit seinen eigenen Verhaltensweisen, Ansichten, Umgangsformen.
Nicht ohne Grund sagt aber ein altes Sprichwort: "Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen." - Nicht, weil Kinder so viel "Arbeit" machen (wobei Erziehung aber durchaus Arbeit ist), sondern weil Kinder so viele unterschiedliche Menschen, Verhaltensweisen, Kontakte ... brauchen, um sich gut entwickeln zu können!
Allerdings bin ich eben der Meinung, dass Kinder nicht verschiedene "Betreuer" brauchen, die immer wieder wechseln (wie es heute aber ja leider läuft), sondern mehrere, dauerhafte Bezugspersonen!
Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung sind daher Mehrgenerationenhäuser. Leider aber noch viel zu selten, nicht mal der Tropfen auf dem heißen Stein.
Großfamilie wird es aller Wahrscheinlichkeit ja nicht mehr geben. Hat auch seine Gründe. Für die kindliche Entwicklung aber ist Kleinfamilie und Fremdbetreuung wie sie heute stattfindet eben nicht das Richtige/Angemessene.
Was mich noch interessieren würde: Können überhaupt beide Eltern (nicht selbständig) arbeiten, wenn keine Großeltern da sind, die notfalls einspringen können? Ich weiß echt nicht, wie die Leute das hinkriegen.
Beispiel: Beide Eltern arbeiten, Kind ist tagsüber in der Kita. Wenn das Kind aber krank ist, nimmt die Kita es nicht. Also wohin mit dem Kind?
(Sapor Vitae)
Ja, wenn man alleinerziehend ist, ist es das gleiche Problem. Eben: Großeltern sind entweder nicht vorhanden oder "nicht verfügbar" (weil sie nicht in der Nähe wohnen oder selbst noch sehr aktiv sind oder krank ...).
Was man dann macht? Man muss sich Urlaub nehmen. Und da haben wir es auch wieder: Je kleiner das Kind und je früher in Fremdbetreuung, desto häufiger ist es meist krank - weil das Immunsystem sich erst noch ausbildet/"reift" und sich die Kleinen daher in Kitas oft anstecken, da dort alle möglichen Krankheitserreger unterwegs sind. Das bedeutet für die Eltern, d.h. im Klartext: zumeist für die Mütter, dass sie also Urlaub nehmen müssen, um das kranke Kind zu betreuen - oft reicht der Jahresurlaub dafür nicht mal aus bzw. ist er dann also nur für die Betreuung des kranken Kindes bzw. der kranken Kinder draufgegangen.
Was auch gerne vergessen wird:
Wenn Kinder noch sehr klein sind (Säuglinge sowieso, oft aber auch noch Kinder im Alter von ein, zwei Jahren), schlafen sich nicht jede Nacht immer durch, wachen oft nachts auf, weinen ... - das bedeutet auch für zumeist die Mütter (überwiegend, mehrheitlich für diese), nachts selbst nicht erholsam (durch-)schlafen zu können, am Morgen aber dennoch im Job volle Leistung bringen zu müssen - trotz Müdigkeit. Und diese nächtliche "Unruhe" ist bei/mit Kleinkindern nun mal eher die Regel als die Ausnahme.
Also hier werden die Mütter eher noch zusätzlich belastet. Außerdem müssen die Kinder morgens "versorgt" werden (Waschen, Frühstücken, in die Kita bringen), dann die Frau selbst - pünktlich ! - zum Job, die Kleinen müssen dann oft auch schon um 7 oder 8 Uhr in der Kita sein (also entsprechend früh aufstehen bzw. geweckt werden, was für die Kleinen auch Stress sein kann, wenn sie keine Frühaufsteher sind!).
Nach dem Job hetzt die Mutter meist zur Kita, um die Kinder/das Kind abzuholen, danach evtl. einkaufen, Abendessen bereiten, Kind "bettfertig" machen (waschen, Zähne putzen), Vorlesen, Kuscheln. Bis das Kind schläft, ist die Mutter meist selbst so müde, dass sie mit einschläft.
Zum Spielen bleibt bei so einem Arbeits-Alltag meistens gar keine Zeit mehr (Kind bis 17 oder 18Uhr in Kita, weil Mutter so lange arbeiten muss, Kind muss aber um spätestens 19 oder 20 Uhr im Bett sein, weil es sonst nicht genug Schlaf hat - mit entsprechenden Folgen am nächsten Tag... ... ...).
Das muss dann - alles - aufs Wochenende verlegt werden:
Am Wochenende dann meistens: Einkauf, Haushalt (Putzen, Waschen...), Papierkram erledigen, evtl. Ausflug/Unternehmung/Beschäftigung mit den Kindern/dem Kind. Für eigene Freizeit oder Erholungszeit bleibt da also nicht mehr viel.
So, das mal als kleiner Einblick in den ganz normalen Wahnsinn (Alltag) von (Vollzeit) berufstätigen Alleinerziehenden (Müttern).
Man hat da also weder für das Kind wirklich Zeit, Muße, einen Blick, die Ruhe, noch (und sowieso nicht:) für sich selbst.
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Möchte dazu nur loswerden das ich vor 1nem Monat stolzer Vater einer gesunden Tochter geworden bin. Klar ist es teils sehr anstregend aber ich würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden. Es ist das tollste und stolzeste Gefühl was ich bisher erlebt habe. Und mal ganz ehrlich, irgendjemand muss ja für unsere Rente sorgen ;)