Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: colourize am 06 Juni 2012, 20:15:57

Titel: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: colourize am 06 Juni 2012, 20:15:57
Wie allgemein bekannt sein dürfte, basiert unsere Zivilisation, unser Wirtschaftswachstum und damit auch der Fortbestand unserer Gesellschaft maßgeblich auf dem Verbrauch fossiler Energieträger, allen voran Erdöl. Wir verheizen das nicht nur in unseren Verbrennungsmotoren, Erdöl ist auch unerlässlicher Ausgangsstoff für nahezu alle Produkte, die wir nutzen - von banalen Alltagsprodukten wie der Zahnpasta über sämtliche Kunststoffverpackungen bis hin zu den Maschinen, mit denen wir alles mögliche andere Zeug herstellen. Da dies eine Binsenweisheit ist, lohnt es sich kaum hier detailliert drauf einzugehen: Ohne Erdöl wäre diese Welt eine maßgeblich andere. Vor allem aber ist der globale Güteraustausch von Bedeutung, der sich immer weiter ausweitet und nach fossilen Flüssigtreibstoffen (angefangen vom Kerosin für Flugzeuge bis hin zum Schweröl für die Containerschiffe) verlangt.

Ebenso bekannt sein dürfte, dass die Menge des auf der Erde verfügbaren Erdöls endlich ist. Der Punkt, an dem die Hälfte des globalen Vorkommens verbraucht ist, wird gemeinhin als "Peak Oil" bezeichnet: Ab diesem Zeitpunkt wird es deutlich aufwändiger, die weiteren Lagerstätten zu erschließen. Die Menge des auf den Markt kommenden Öls wird kontinuierlich kleiner (bei steigender Nachfrage, vgl. nachholende Industrialisierung von bevölkerungsreichen Schwellenländern wie z.B. China) und damit wird fossile Energie immer teurer. Die Preisspirale sehen wir natürlich am eindrucksvollsten an der Tankstelle, allerdings verläuft der Preisanstieg für fossile Energie ja bislang noch einigermaßen moderat. Verschiedene Experten geben unterschiedliche Zeitpunkte für "Peak Oil" an, die seriösen Prognosen taxieren diesen Punkt auf den Zeitraum zwischen 2008 (Simmons (http://de.wikipedia.org/wiki/Matthew_Simmons)) und 2015 (World Energy Council (http://de.wikipedia.org/wiki/World_Energy_Council)), Fakt ist aber, dass wir derzeit etwa auf dem Höhepunkt der Ausbeutung dieses Energieträgers sind und Öl (sowie Erdgas) in den kommenden Jahren *deutlich* teurer werden.

Die Folgen dieser Entwicklung werden - so nicht rechtzeitig andere Alternativen gesucht und erschlossen wurden (was ja wie wir wissen nicht der Fall ist) - eine unvermeintliche globale und mehrere Jahrzehnte andauernde Wirtschaftskrise sein, von der wir meinem Eindruck nach gerade die Anfangsphase erleben. In diesem Zusammenhang sei auf den von der US-Regierung in Auftrag gegebenen Hirsch-Report (http://www.netl.doe.gov/publications/others/pdf/Oil_Peaking_NETL.pdf) verwiesen, der die Folgen dieser Entwicklung (den Auftraggebern sei's gedankt) eher noch moderat darstellt. In Griechenland sehen wir gerade, wie die Frühphase eines solchen Niedergangs aussehen kann, wenngleich die Hilfe der europäischen Nachbarn hier das schlimmste bislang noch verhindern konnte. Dies wird aber zukünftig schwerer werden, wenn sich ALLE europäischen Staaten in einer dauerhaften Rezension befinden.

Und bevor ich nun in den kommenden Tagen lustig auf einem Endzeit-Con das Ende der Welt als Freizeitspaß inszeniere, habe ich gerade eine kleine Grübelphase am Start, in der ich darüber nachdenke was zu tun ist wenn man auch in 15-20 Jahren noch überleben will... - hat wer nen Tipp für mich?


Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Kallisti am 06 Juni 2012, 20:21:33
Mir ist da spontan das in den Sinn gekommen ;)


http://videos.arte.tv/de/videos/endstation_fortschritt_-6703188.html
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: danny am 06 Juni 2012, 23:32:33
ein sehr interessantes thema und auch eine frage, die ich mir seit langem stelle.
nicht nur in bezug auf den verbrauch von erdöl. sondern auch auf den müll, den wir produzieren (plastik, elektroschrott, atommüll). das vernichten, ausbeuten und verschmutzen von naturressourcen (wälder, meere). ich frage mich häufig, wie wir wohl in 10 oder 20 jahren auf diesem planeten leben und wie ich mit meinem verhalten irgendwie dazu beitragen kann, dass dieser planet lebenswert bleibt.

emotional betrachtet kann ich sagen, dass ich sehr besorgt in diese zukunft blicke:
schon jetzt werden kriege um sauberes wasser geführt.
unser wohlstandsmüll verseucht und verschmutzt komplette afrikanische städte z.b. accra in ghana (http://www.google.de/imgres?q=accra+ghana+elektroschrott&um=1&hl=de&client=firefox-a&rls=org.mozilla:de:official&biw=1429&bih=664&tbm=isch&tbnid=EVCzRW--0bgdEM:&imgrefurl=http://www.geo.de/GEO/technik/65059.html%3Ft%3Dimg%26p%3D4&docid=9Se9-MWFKe-ltM&imgurl=http://www.geo.de/div/image/65059/elektroschrott-accra-ghana-gross.jpg&w=750&h=563&ei=D8jPT832BobjtQat3JWxCw&zoom=1&iact=hc&vpx=375&vpy=152&dur=224&hovh=194&hovw=259&tx=165&ty=141&sig=111150961995724071719&page=1&tbnh=140&tbnw=185&start=0&ndsp=18&ved=1t:429,r:1,s:0,i:72).

vielen wenigen menschen kann es nur deswegen gut gehen, weil es anderen schlecht geht.

wir leben in einer welt, in der dinge und kapital mehr relevanz zu haben scheinen als lebewesen udn menschenwürde.
eine schachtel zigaretten kostet mehr als ein halbes hähnchen;
eine bankenrettung erscheint (obwohl ungleich teurer) wichtiger, als eine auffanglösung für 11.000 arbeitslose schleckerfrauen (die sich über ihre "anschlussverwendung" nun selber den kopf zerbrechen dürfen, nachdem das management die karre in den dreck gefahren hat);
der verkauf von waffen und u-booten an länder in konfliktgebieten erscheint legitim, solange die kasse stimmt und ordentlich klingelt;
demonstrationen in innenstadtgebieten werden nicht genehmigt, weil soviel realität und freie meinungsäußerung die kauflust der shopping-victims gefährden könnte.

das ist die hässliche fratze des kapitalismus, die dafür sorgt, dass das volk (von dem ja bekanntlich alle macht ausgehen sollte) nur noch auf seine funktion als "verbraucher" reduziert wird. und der gesellschaftliche wert eines jeden einzelnen wird über seine kaufkraft und seine marktrelevanz ermittelt.

wirklich schlimm finde ich jedoch die tatsache, dass das alles viele menschen nicht interessiert, solange der fernseher noch läuft, das auto vollgetankt ist und die salamitiefkühlpizza bei penny unter 2,50 euro kostet.
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: colourize am 07 Juni 2012, 00:13:33
Dass unser momentaner Wohlstand auf Kosten anderer Menschen basiert, die in mehr oder weniger weit entfernten Teilen der Erde leben, sowie auf zukünftigen Generationen die noch geboren werden, ist sicher ein großer Missstand. Wir kollektivieren die Folgekosten und verbessern so unser Dasein. Das ist sicher eine große Ungerechtigkeit. Dennoch ging es mir mit meinem Ausgangsposting weniger um das Leid der Anderen, sondern - man mag mir das nachsehen oder auch nicht - um meine eigene Zukunftsangst.

Um es deutlich zu sagen: ich halte es durchaus nicht für unwahrscheinlich, dass uns hier in Mitteleuropa schon bald eine Zukunft ins Haus steht, in der Panzer durch die Straßen rollen um Tankstellen zu bewachen. Ich glaube, dass wir schneller als uns lieb ist eine Situation haben, in der ein Liter Sprit 15 Euro kostet und wir die Hälfte unseres Einkommens für Energiekosten berappen müssen. Und wer nun meint, dass ihn dies nichts angehe weil man vielleicht selbst kein Auto hat, dem sei vor Augen geführt welche Folgen solche Energiepreise für die Produktion und vor allem den Transport *sämtlicher* Güter haben wird.

Wie sieht wohl eine Gesellschaft aus, die mit derart radikalen Veränderungen konfrontiert sein wird? Welche Folgen hat der zu erwartende Zusammenbruch des Systems für uns? Wie sieht wohl der Alltag in einer Welt aus, in der wenig bis nichts mehr von dem funktionieren wird, wie wir es momentan gewohnt sind?
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Eisbär am 07 Juni 2012, 00:21:29
Schauen wir doch erstmal, wie schnell die viel zitierte Energiewende kommt. Vielleicht ist Öl in 30 Jahren ja gar nicht mehr so wichtig...
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: colourize am 07 Juni 2012, 00:44:22
Schauen wir doch erstmal, wie schnell die viel zitierte Energiewende kommt. Vielleicht ist Öl in 30 Jahren ja gar nicht mehr so wichtig...
Ich bewundere wirklich Deinen Optimismus und Deine Fortschrittsgläubigkeit.

Die bisherigen Maßnahmen in Sachen "Energiewende" sind ein schlechter Witz. Es gibt kein Konzept, wie unser derzeitiger Energieverbrauch mit alternativen Energien auch nur annährend zu decken sei... geschweige denn der unserer Nachbarn. Naja, Schweden ist auf einem guten Weg, aber ansonsten sieht es ziemlich finster aus.
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Eisbär am 07 Juni 2012, 00:51:30
Schauen wir doch erstmal, wie schnell die viel zitierte Energiewende kommt. Vielleicht ist Öl in 30 Jahren ja gar nicht mehr so wichtig...
Ich bewundere wirklich Deinen Optimismus und Deine Fortschrittsgläubigkeit.

Die bisherigen Maßnahmen in Sachen "Energiewende" sind ein schlechter Witz. Es gibt kein Konzept, wie unser derzeitiger Energieverbrauch mit alternativen Energien auch nur annährend zu decken sei... geschweige denn der unserer Nachbarn. Naja, Schweden ist auf einem guten Weg, aber ansonsten sieht es ziemlich finster aus.

Vor 20 Jahren hieß es noch, regenerative Energien könnten in Deutschland maximal 5% des Energiebedarfs decken.
Heute decken sie bereits 20 und mehr Prozent, Tendenz weiter steigend. Das liegt zum einen natürlich an der schieren Menge der installierten Anlagen aber auch an der steigenden Effizienz der selbigen.
Und spätestens dann, wenn Öl wirklich so teuer wird, werden regenerative Anlagen noch attraktiver und damit um so mehr gebaut, was jetzt also noch politisch gesteuert wird, könnte sich dann vielleicht tatsächlich mal am Markt selbst regulieren...
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: colourize am 07 Juni 2012, 07:32:45
Zum Betreiben von LKW, PKW, Flugzeugen und Containerschiffen gibt es genau *garkeine* Alternativtechnologie als das Verheizen von fossilen Brennstoffen, die auch nur annähernd in den kommenden 10 Jahren zur Marktreife weiterentwickelt werden könnte.
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Black Ronin am 07 Juni 2012, 09:52:52
Du willst nen Tip? Klingt irgendwie naiv, ist allerdings nicht von mir . Ich habe es nur noch Diffus in Erinnerung, hab ich es im Geo gelesen oder wars der Spiegel ?
Jedenfalls ging es um genau das Thema von dem du sprichst.
Um es mal zusammenzufassen: Fang an, dir auf dem Land ein kleines Haus zu bauen, bestücke es mit Solarzellen, grab dir nen Brunnen, leg dir Beete an um Gemüse zu pflanzen und bau nen Zaun drum rum. oder eine Mauer. Autark leben, Selbstversorger sein .
Und fang heute damit an.
Der Artikel endete allerdings damit, das Professor sowieso ( Wie gesagt, ich habe das ganze nur noch unvollständig in Erinnerung ) auch nicht wusste, was zu tun sei, wenn es zu bewaffneten Verteilungskämpfen oder Plünderungen kommen sollte.
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: colourize am 07 Juni 2012, 10:35:43
So was ist natürlich der erste Gedanke, der sich einem so aufdrängt. Ich bezweifele allerdings ernsthaft, dass man alleine auf sich selbst gestellt lange durchhält...
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Kallisti am 07 Juni 2012, 10:52:40
Zum Betreiben von LKW, PKW, Flugzeugen und Containerschiffen gibt es genau *garkeine* Alternativtechnologie als das Verheizen von fossilen Brennstoffen, die auch nur annähernd in den kommenden 10 Jahren zur Marktreife weiterentwickelt werden könnte.

Ja und wenn man andere Transportmittel vielleicht schaffen, erfinden, einsetzen würde/könnte/wird? Die anders "betrieben" werden können? Bestimmt gibt es doch da schon Ideen oder wird das sogar schon erprobt, entwickelt (ich meine nun nicht nur "Elektrofahrzeuge" - sicher nicht ;) und auch nicht Raps im Tank, sondern: was völlig ganz und gar Anderes/Neues)?

Und dann

[...]

Wie sieht wohl eine Gesellschaft aus, die mit derart radikalen Veränderungen konfrontiert sein wird? Welche Folgen hat der zu erwartende Zusammenbruch des Systems für uns? Wie sieht wohl der Alltag in einer Welt aus, in der wenig bis nichts mehr von dem funktionieren wird, wie wir es momentan gewohnt sind?


könnte es vlt. sein, dass "der Staat" - im besten Falle "die Gesellschaft/en" selbst vielleicht doch Maßnahmen durchsetzt, die halt "einfach" doch gewisse Selbstbeschränkungen beinhalten? - Also genau: viel weniger verbrauchen, vor allem halt "wir so" (natürlich nicht die, denen es ohnehin am Nötigsten mangelt, diese brauchen mehr: von den Dingen, die überlebensnotwendig sind!). Eine Kultur des "sinnvollen, globusschonenden Verzichts" eine Kultur der "Verteilungsgerechtigkeit", eine humanistische und fürsorglichere Sicht auf die Welt bzw. ihre Bewohner - also genau der alte Slogan: global denken, lokal handeln. Mit aber logischerweise globalen Folgen - wie jetzt ja - negativ - auch schon längst.


Wenn die Menschen von alleine, aus Einsicht, Vernunft und Anteilnahme/Mitgefühl ... nicht dazu bereit sind, dann muss es halt doch vlt. einfach via Gesetze durchgebracht werden. Da allerdings haben wir wieder das Problem mit den Machtverhältnissen - dass "die Macht" ja nicht "das Volk", "der Staat", "die Politik" hat, sondern die Geldwirtschaft.

Warum aber wird denn hier dann nicht endlich wirklich "reguliert"? Siehe die arte-Sendung ...

Klar, so lange es halt noch irgendwie läuft und man selbst noch nicht Schmerz spürt, so lange drücken alle die Augen zu, stecken den Kopf in den Sand, winken ab ... - wie kleine Kinder, genau. Also muss es dann doch etwas "Übergeordnetes" geben (Gesetze), um vorzubeugen, dass der Kahn endgültig absäuft. ?


Du willst nen Tip? Klingt irgendwie naiv, ist allerdings nicht von mir . Ich habe es nur noch Diffus in Erinnerung, hab ich es im Geo gelesen oder wars der Spiegel ?
Jedenfalls ging es um genau das Thema von dem du sprichst.
Um es mal zusammenzufassen: Fang an, dir auf dem Land ein kleines Haus zu bauen, bestücke es mit Solarzellen, grab dir nen Brunnen, leg dir Beete an um Gemüse zu pflanzen und bau nen Zaun drum rum. oder eine Mauer. Autark leben, Selbstversorger sein .
Und fang heute damit an.
Der Artikel endete allerdings damit, das Professor sowieso ( Wie gesagt, ich habe das ganze nur noch unvollständig in Erinnerung ) auch nicht wusste, was zu tun sei, wenn es zu bewaffneten Verteilungskämpfen oder Plünderungen kommen sollte.



Das allerdings ist in der Tat keine Lösung, denn es können kaum "alle" aufs Land ziehen ... - woher der Platz ... für all diese?!? ... ... ... ! Das würde alles nur verlagern bzw. noch verschlimmern.


Was mir eine bessere Lösung scheint, ist eine andere Denke - eben wie es in einer anderen arte-Sendung (Philosophie, Thema "Fürsorge") schon anklang:

Es geht alles nur immer um eigene Interessen (von Wirtschaftsmächtigen, von Staaten, von Individuen ...), es fehlt an "Gemeinschaftssinn" der über BEZIEHUNGEN transportiert bzw. erlebt wird und praktiziert/gelebt werden kann bzw. könnte!

Es fehlt also ein "fürsorglicher Lebensstil" - der über den rein privaten Bereich hinausgeht und auch nicht nur durchprofessionalisiert stattfinden kann, sondern vor allem im Denken der Menschen verankert werden muss. Um in Folge anders mit Materie und also auch Natur umgehen zu lernen, zu können, zu werden.

http://www.arte.tv/de/Fuersorge---Fabienne-Brugere-ist-zu-Gast-bei-Raphael-Enthoven/6682948.html

Was hier nach Idealismus klingt, ist aber doch genau das, worum es geht, worauf es ankommt: wenn sich die Dinge ändern sollen! Weg vom Wachstums-, Fortschritts-, Expansions-, Einverleibungs-, Besitzdenken. Und das geht nur, wenn jeder, also gerade die wohlhabenden Menschen auf diesem Globus natürlich, sich selbst einschränkt - je nach bisherigem "Standard": erheblich: zurückfahren, abbauen: den Verbrauch von Material, Ressourcen, Energie und: Menschen.

Ich meine - eine kleine Gemeinschaft kann doch auch nur funktionieren, indem man selbst zugunsten dieser Funktionsfähigkeit "des Ganzen" Abstriche macht. Warum sollte sich das global damit anders verhalten?


Oder ganz einfach - eben: Wie sonst soll/kann es "anders" werden? ? Es gibt doch keine Alternative (so lange nicht Leute auf einen ganz anderen "außerirdischen" Lebensraum abhauen können und wollen)?


Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Black Ronin am 07 Juni 2012, 11:17:50
So was ist natürlich der erste Gedanke, der sich einem so aufdrängt. Ich bezweifele allerdings ernsthaft, dass man alleine auf sich selbst gestellt lange durchhält...

Das bezweifle ich auch. Sollten die Zeiten rauh werden, dann könnte das schwierig werden.
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Black Ronin am 07 Juni 2012, 11:35:15
Ach und Kalli: Das Jeder aufs Land ziehen usw.etc soll kann wird muss oder möchte hat niemand gesagt.
Den meisten von uns Stadtbewohnen fehlen entsprechende Fähigkeiten.

Das wie du vorschlägst die " Gesellschaft" oder auch die Menschen aus denen sie besteht freiwillig auf irgend einen Konsum/ Verbrauch/ Gewohnheit verzichten kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Erzähl das mal einem Chinesen der sich grad das erste Auto seines Lebens gekauft hat. Und derer gibt es viele. Nicht nur in China.
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: SilentBob01 am 07 Juni 2012, 12:21:53
also was Alternativtechnologien angeht, gibt es sicher schon eine ganze Menge theoretischer Ideen von denen einige auch schon ihre Leistungsfähigkeit in der Praxis zeigen können...
Nehmen wir mal die Brennstoffzelle - das Abfallprodukt ist reines H2O. Klar ist die Technik noch nicht 100% ausgereift und teuer, aber wie mit jedem Massenmarktprodukt werden die Kinderkranmkheiten in jeder Generation weniger...
meines Wissens nach, setzen Die die Dinger auch schon in der Raumfahrt ein und speisen das entstehende Wasser direkt in die Lebenserhaltung...

...und wenn der Druck nach neuen Technologien erst mal ein gewisses Maß erreicht hat (und ich denke mal, das wird noch der Fall sein, BEVOR ich meinen Hund vor den plündernden Horden verstecken muss), werden die HiTech unternehmen schon Ihre neuen Spielsachen auf den Markt werfen, um den Konsumenten auch weiterhin schon zu unterhalten...
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Sapor Vitae am 07 Juni 2012, 12:51:47
Schauen wir doch erstmal, wie schnell die viel zitierte Energiewende kommt. Vielleicht ist Öl in 30 Jahren ja gar nicht mehr so wichtig...
Ich bewundere wirklich Deinen Optimismus und Deine Fortschrittsgläubigkeit.

Die bisherigen Maßnahmen in Sachen "Energiewende" sind ein schlechter Witz. Es gibt kein Konzept, wie unser derzeitiger Energieverbrauch mit alternativen Energien auch nur annährend zu decken sei... geschweige denn der unserer Nachbarn. Naja, Schweden ist auf einem guten Weg, aber ansonsten sieht es ziemlich finster aus.
Vielleicht kein komplettes Konzept, aber geforscht wird durchaus. Bsp. Fusionsreaktoren. Ich könnte mir auch etwas in der Richtung Solarpanels im Weltraum vorstellen.

Die Frage ist halt, ob zuerst die anwendbaren Lösungen da sein werden oder der Zusammenbruch. Unser Problem ist ja irgendwie, dass wir offenen Auges den Karren Richtung Wand fahren ohne dass ein wirkliches Umdenken stattfindet, ohne dass unser momentanes System angezweifelt wird (zumindest größtenteils). Daher bin ich schon etwas skeptisch, ob wir kreativ und schnell auf neue Probleme reagieren werden oder nicht doch einfach am Alten festhalten, bis gar nichts mehr geht. Andererseits kann ich mir schon vorstellen, dass wir das mit der Energieversorgung irgendwie hinkriegen, sobald das Problem drängender wird. Soweit ich weiß, waren damals ebenfalls steigende Ölpreise der Auslöser für das Forschen an Solarpanels.

Aber woraus wir unseren ganzen Schrott herstellen, wenn kein Erdöl da ist, wüsst ich schon gern.
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: SilentBob01 am 07 Juni 2012, 13:06:33
nun...unter anderem aus CO2 http://www.fona.de/de/13916 (http://www.fona.de/de/13916) ok...etwas komplexer ist der Vorgang schon, aber ein Schritt in die richtige Richtung...
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Black Ronin am 07 Juni 2012, 13:58:22
Oder wie sagte mein Vater immer so schön: " Scheiss Technik! Früher war alles aus Holz."
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: SilentBob01 am 07 Juni 2012, 14:13:46
http://www.hanssauerstiftung.de/neu/attachments/Arboform.pdf (http://www.hanssauerstiftung.de/neu/attachments/Arboform.pdf)  ::)
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Kallisti am 07 Juni 2012, 14:16:57
Ach und Kalli: Das Jeder aufs Land ziehen usw.etc soll kann wird muss oder möchte hat niemand gesagt.
Den meisten von uns Stadtbewohnen fehlen entsprechende Fähigkeiten.

Das wie du vorschlägst die " Gesellschaft" oder auch die Menschen aus denen sie besteht freiwillig auf irgend einen Konsum/ Verbrauch/ Gewohnheit verzichten kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Erzähl das mal einem Chinesen der sich grad das erste Auto seines Lebens gekauft hat. Und derer gibt es viele. Nicht nur in China.

Tja Schwarze Rosine - genau darin besteht aber nun mal das Problem und genau hier muss sich was tun ... andernfalls - wie gesagt: ich sehe da keine Alternative (schon gar nicht mehrere). ?

Wenn die Leute es freiwillig/einsichtig/vernünftig nicht machen, muss man es ihnen aufzwingen - es wird doch sonst so vieles geregelt - warum dann nicht zur Abwechslung mal auch die Abläufe, die das Überleben der ganzen Spezies wenn nicht sichern, dann doch immerhin wahrscheinlich(er) machen würden! ?

Und da is "Bio" ja wieder auch ganz weit vorne ...  :) Also was dahinter steht, was "echtes Bio" ausmacht - Nachhaltigkeit, Weitsicht, schonender Umgang mit Ressourcen, auch mit Tieren, Genügsamkeit, Naturverbundenheit, Biodiversität, Sortenvielfalt/-erhalt (Saatgut ...) usw.
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Kallisti am 07 Juni 2012, 14:22:38
http://www.hanssauerstiftung.de/neu/attachments/Arboform.pdf (http://www.hanssauerstiftung.de/neu/attachments/Arboform.pdf)  ::)

ja, hier auch noch mal ;)

http://de.wikipedia.org/wiki/Arboform


... interessant! :)
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Black Ronin am 07 Juni 2012, 15:25:52
Ach und Kalli: Das Jeder aufs Land ziehen usw.etc soll kann wird muss oder möchte hat niemand gesagt.
Den meisten von uns Stadtbewohnen fehlen entsprechende Fähigkeiten.

Das wie du vorschlägst die " Gesellschaft" oder auch die Menschen aus denen sie besteht freiwillig auf irgend einen Konsum/ Verbrauch/ Gewohnheit verzichten kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Erzähl das mal einem Chinesen der sich grad das erste Auto seines Lebens gekauft hat. Und derer gibt es viele. Nicht nur in China.

Tja Schwarze Rosine - genau darin besteht aber nun mal das Problem und genau hier muss sich was tun ... andernfalls - wie gesagt: ich sehe da keine Alternative (schon gar nicht mehrere). ?

Wenn die Leute es freiwillig/einsichtig/vernünftig nicht machen, muss man es ihnen aufzwingen - es wird doch sonst so vieles geregelt - warum dann nicht zur Abwechslung mal auch die Abläufe, die das Überleben der ganzen Spezies wenn nicht sichern, dann doch immerhin wahrscheinlich(er) machen würden! ?

Und da is "Bio" ja wieder auch ganz weit vorne ...  :) Also was dahinter steht, was "echtes Bio" ausmacht - Nachhaltigkeit, Weitsicht, schonender Umgang mit Ressourcen, auch mit Tieren, Genügsamkeit, Naturverbundenheit, Biodiversität, Sortenvielfalt/-erhalt (Saatgut ...) usw.
Ja hier in Deutschland vielleicht. Jedenfalls in gebildeten Schichten. Aber es ist ja wohl ein globales Problem. Sag doch den Amis mal sie sollen ihre Klimaanlagen abschalten. Oder den Brasilianern das sie sich den Kauf eines Kühlschrankes noch mal überlegen sollten. Die Chinesen hatten wir schon. Da wo eutschland in Punkto Umweltschutz und Nachhaltigkeit ist, sind Schwellenstaaten erst in 20 oder 30 Jahren. Wenn überhaubt.
Naja. Ich habe eh wenig Vertrauen an die Menschheit.
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Kallisti am 07 Juni 2012, 16:57:23
Black Rosin

... eben: es ist ein globales Problem, also wird es dafür keine nur regional greifenden Lösungen geben können.

Wie schon gesagt: denen, denen es am Nötigsten ohnehin seit Jahrhunderten fehlt, muss "mehr" zukommen, keine Frage. Aber im Gegenzug müssen halt die, die im Überfluss leben, genau diesen zurückschrauben. - Ich meine: wir sehen doch schon seit nun einer ganzen Weile, dass es wie gesagt keine Alternative gibt, vor allem auch anderweitig keine Gerechtigkeit, aber das is ja natürlich wieder so ein leidiges Gutmenschenidealistenthema.

Und wer das wie "durchsetzt", weiß ich nicht, dazu bin ich "(welt)politisch" zu wenig gebildet. Aber hier gibt es doch so schlaue Köpfe - hat jemand eine Idee?


Ach und Kalli: Das Jeder aufs Land ziehen usw.etc soll kann wird muss oder möchte hat niemand gesagt.
Den meisten von uns Stadtbewohnen fehlen entsprechende Fähigkeiten.




Und was soll das dann überhaupt? Wenn nur einige Wenige "selbstversorgermäßig" in ländlicher Idylle ihre eigene (und ausschließlich dann ja also diese) Haut zu retten versuchen - und der ganze Restglobus weiter in den Abgrund stürzt?

Wie das "Selbstversorgerkonzept" genau aussieht, habe ich sowieso noch nicht verstanden - man braucht doch letztlich immer irgendetwas von Anderen - also man denke an Werkzeug, Glühbirnen, "Seife"/Waschmittel, Papier etc. ?




Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Eisbär am 07 Juni 2012, 23:26:32
Zum Betreiben von LKW, PKW, Flugzeugen und Containerschiffen gibt es genau *garkeine* Alternativtechnologie als das Verheizen von fossilen Brennstoffen, die auch nur annähernd in den kommenden 10 Jahren zur Marktreife weiterentwickelt werden könnte.
Stimmt, die Wasserstofftechnologie wird vermutlich noch 20 Jahre benötigen. Aber ich bezweifel, daß der totale Zusammenbruch in den nächsten 20 Jahren kommt.


Ich denke, alleine die Tatsache, dass sich immer mehr Menschen Gedanken darüber machen und das entsprechenden Alternativen Technologien bereits in der Entwicklung sind, sollte Anlaß genug sein, nicht sämtliche Hoffnung aufzugeben.
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: nightnurse am 11 Juni 2012, 18:09:13
Hm.
Das mit dem Selbstversorgertum ist bei 7 Milliarden Menschen ja auch nur begrenzt möglich, schon für 80 Mio Deutsche wird der Platz etwas knapp, nicht. Es muss auch gar keine rauhen Zeiten geben - wenn dem scheinautarken Kleinbauern mal die Windräder, Solaranlagen oder auch nur der Spaten kaputtgehen, was macht er dann? (Statt des Spatens kann er sich imerhin aus ner Astgabel ne Hacke machen, Windräder womöglich selber schnitzen, aber ich habe das dumme Gefühl, daß Solaranlagen in der Herstellung energieaufwendig sind).

Und es geht ja nicht nur um die Energieversorgung, wenn vom Öl die Rede ist. Wir sind auch plastiksüchtig geworden. Früher war zwar nicht alles aus Holz...aber man ging mit Gläsern und Kannen zum Einkaufen und bekam manches in der Zeitung von gestern eingewickelt. Wenn wir also mal nicht mehr mit ölbasierten Kunststoffen um uns werfen können, müssen wir uns ganz schön umstellen (und ich möchte jetzt nicht hören "aaaaber es gibt Alternativen aus Pflanzen" - das ist m.M. ungefähr gleichauf an Schwachsinnigkeit mit den Versuchen, unseren Autowahn per landwirtschaftlicher Nutzfläche aufrechterhalten zu wollen. Fressen oder Fahren, Fressen oder Frischhaltefolie? Scheint schwer zu beantworten zu sein).
Äh, wo war ich.
Bei der Hoffnung, daß demnächst mindestens 6,5 Milliarden Menschen ökobewusst werden.
Wird wohl nichts.

Yay for Pesimismus.
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Kallisti am 12 Juni 2012, 19:50:37
Kürzlich kam auf DRadio in der Sendung "Forschung und Gesellschaft" (Sendung vom 07.06.2012, 19.30h) genau dieses Thema. ;)

Und da wird auch kein positives Bild gezeichnet ... Hier zum Nachlesen:

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/forschungundgesellschaft/1775970/
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: RaoulDuke am 16 Juni 2012, 10:52:41
Hallo,

ich finde diese ganze Peak Oil Debatte wirklich interessant. Insbesondere stellt sich mir die Frage, wieviel von unserem Wohlstand erhalten bliebe, wenn das Öl wirklich morgen alle wäre und warum die Politik sich so wenig darum zu kümmern scheint.

Mal ganz konkret. Stellt Euch vor, in 30 Jahren haben wir kein Öl mehr, und schon in 10 bis 15 Jahren wird es als Treibstoff unerschwinglich. Dann fragt man sich doch, warum

- überhaupt noch Milliarden in den Ausbau von Autobahnen gesteckt werden
- überhaupt noch große Flughäfen wie in Berlin gebaut werden
- niemand sich darüber Gedanken zu machen scheint, wie Atomausstieg, das Ende fossiler Brennstoffe und die Massenpleiten in der deutschen Solarindustrie zu vereinbaren sind.

Auch das Verhalten der üblicherweise scharf kalkulierenden Unternehmen stellt mich dann vor ein Rätsel. Ich verstehe dann nämlich nicht, warum überhaupt noch nur langfristig rentable, auf Erdöl angewiesene Investitionen getätigt werden, beispielsweise

- der Bau von Kreuzfahrtschiffen
- der Bau von Verkehrsflugzeugen und die aufwendige Konstruktion neuer Flugzeugtypen wie des A380
- die Entwicklung neuer Autos mit konventionellem Antrieb

Völlig unverständlich ist für mich, warum nicht fast 100% der F&E-Aktivitäten mancher Branchen auf den Ersatz von Erdöl gerichtet sind.

Geht das Öl also vielleicht gar nicht so schnell alle?

In der Regel kann man sich ja bei der Beantwortung solcher Fragen ganz gut an der kollektiven und agrregierten Markterwartung orientieren, wie es bei Fuballspielen beispielsweise an den Wettquoten zu beobachten ist. Tauchen wir also mal ab in die Analyse dieser Erwartungen.

Zu diesem Zweck würde ich gerne ein kleines Modell bemühen, um die Frage zu beantworten, ob der Markt wirklich eine mittelfristig anstehende deutliche Verknappung und Verteuerung von Erdöl erwartet.

Sei

r : der sichere Zinssatz (beispielsweise der Zinssatz auf Anleihen der Bundesrepublik Deutschland)
T : der Zeitraum bis zu einer deutlichen und drastischen Verteuerung von Erdöl in Jahren
g : Die Verteuerung von Erdöl nach T Jahren in Prozent
l : die Lagerhaltungskosten von Erdöl pro Jahr, beispielsweise die Kosten für das Unterhalten von Öltanks
V : Ein Betrag, den man investieren möchte
W : Der Betrag, den ich nach T Jahren habe
e : die Risikoprämie für die Investition in einen breiten Marktindex von Aktien, beispielsweise des DAX

Von Transaktionskosten etc. sei abstrahiert, wir unterstellen einen vollkommenen Kapitalmarkt.

Also!

Wenn ich V in Anleihen investiere, habe ich nach T Jahren:

W(Anleihe)=V(1+r)^T

Wenn ich V in Aktien investiere, habe ich nach T Jahren:

W(Aktien)=V(1+r+e)^T

Wenn ich V dafür verwende, Erdöl zu kaufen und zu lagern, erhalte ich nach T Jahren:

W(Erdöl)=V(1+r-l)^t*g

Es lohnt, in das Kaufen und Lagern von Erdöl zu investieren, wenn gilt:

W(Erdöl)>W(Aktien), also

V(1+r-l)^T*g > V(1+r+e)^T

Das lässt sich umformen zu:

g > (1+r+e)^T/(1+r-l)^T

Setzen wir mal ein paar Werte ein!

Versuchen wir es mal mit r=1%, e=7%, l=3% (das 3$ pro Barrel und Jahr) und T=10.

Dann muss g ungefähr > 2.642 sein, sich der Ölpreis also nur etwas mehr als verdoppeln in den nächsten 10 Jahren, und zwar inklusive Inflationseffekten, damit es vorteilhaft ist, sich Öltanks vor's Haus zu stellen und statt in Aktien in Öl-Lagerung zu investieren. Etwas von der Shoutbox der letzten Tage geprägt, entfährt mir da doch ein "Wuza!". Offensichtlich wird ja Öl nicht massenhaft gekauft und physisch gelagert. Da würde ich doch mal vermuten, daß der Markt annimmt, dass der Ölpreis sich in den nächsten 10 Jahren nicht verdoppeln wird.

Kaufe ich mir jetzt doch diesen alten Riesenschlitten, der 15 Liter säuft?
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: CubistVowel am 16 Juni 2012, 11:31:07
und warum die Politik sich so wenig darum zu kümmern scheint.

Ist ja nicht so, als ob sich "die Politik" gar nicht drum kümmern würde. Meines Erachtens sorgt sie sogar sehr gut vor, dass es in Zukunft möglichst wenig Aufstände und Demonstrationen geben wird:

- Demokratieabbau, euphemistisch "mehr Europa" genannt
- Abbau der Grundrechte (z. B. Versammlungsrecht)
- Zensur durch die Hintertür (z. B. Leistungsschutzrecht) (http://www.zeit.de/digital/internet/2012-06/leistungsschutzrecht/komplettansicht)
- immer bessere Überwachungstechnik, z. B. INDECT
- Gleichschaltung der Medien, die zum Beispiel dafür sorgen sollen, dass sich die breite Mittelschicht mit den reichen 1 % solidarisch fühlt und nicht etwa mit dem "Rest" (Hetze gegen Hartz-4-Empfänger oder Griechen)

Und das ist nur das, was mir spontan einfällt. In den USA kann das Militär seit einigen Monaten jeden Menschen aufgrund an den Haaren herbeigezogener Vorwürfe ("Terrorgefahr") einfach so verschwinden lassen. Legal. Ich bin kein Fan von Verschwörungstheorien, aber vor dem von Colourize beschriebenen Hintergrund einer drohenden Energiekrise, evtl. bevorstehender Verteilungskämpfe und zunehmender Spaltung der Gesellschaft sieht das alles irgendwie, hm, zweckdienlich aus. ;)
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: colourize am 16 Juni 2012, 11:42:38
RaoulDuke, Danke Dir für Dein Posting. Genau das sind die Gedanken die mich umgetrieben haben, aber Du hast es besser und vor allem konkreter auf den Punkt gebracht.
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: RaoulDuke am 16 Juni 2012, 12:28:29

und warum die Politik sich so wenig darum zu kümmern scheint.

Ist ja nicht so, als ob sich "die Politik" gar nicht drum kümmern würde. Meines Erachtens sorgt sie sogar sehr gut vor, dass es in Zukunft möglichst wenig Aufstände und Demonstrationen geben wird:

[wirklich schlimme Dinge]

Und das ist nur das, was mir spontan einfällt. In den USA kann das Militär seit einigen Monaten jeden Menschen aufgrund an den Haaren herbeigezogener Vorwürfe ("Terrorgefahr") einfach so verschwinden lassen. Legal. Ich bin kein Fan von Verschwörungstheorien, aber vor dem von Colourize beschriebenen Hintergrund einer drohenden Energiekrise, evtl. bevorstehender Verteilungskämpfe und zunehmender Spaltung der Gesellschaft sieht das alles irgendwie, hm, zweckdienlich aus. ;)

Aber welchem Zweck dient es?

Wenn kein Öl mehr da ist, die Panzer zu betanken und die Bomber zu befüllen, was macht man denn dann als frischgebackener Diktator?

Lass ich mir von den Massen huldigen? Die sind ggf. gar nicht mehr da, weil es keinen Dünger mehr gibt und man keine Traktoren verwenden kann. Da bekommt man halt weniger Leute satt.

Häufe ich Reichtümer an? ... was denn für welche? Einen Rolls Royce, den ich nicht fahren kann? Einen Privatjet, den ich nicht fliegen kann?

So viel würde einem ja nicht bleiben als Diktator, vielleicht kann man die verbliebenen Klein-Massen mit Mistgabeln ausrüsten (so Simpsons-Style) und mal das Nachbarland überfallen? Da könnte man dann marschieren über die leeren Autobahnen. Aber wenigstens schießt niemand mehr auf einen, denn Munition würde man kaum noch industriell herstellen können.

Was ich damit sagen will: Selbst wenn sich eine unheilvolle Allianz aus skrupellosen Konzernen und Antidemokraten auf den Weg an die Macht begibt - vielleicht wäre es auch für sie eine kluge Idee, mal über die Endlichkeit mancher Ressourcen nachzudenken.
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Kallisti am 16 Juni 2012, 13:07:02
Raoul

... durchaus interessante Gedanken/Fragen - mal von der mathematischen Herleitung/Funktion/Gleichung ( ähhh ??  ;) ) abgesehen (der ich natürlich weder zu folgen bereit noch in der Lage war/bin  ;D ).


Tja, warum kümmert sich "die Politik" nicht darum? - Mein spontaner Gedanke ist, dass es sich so verhält wie fast immer bisher - egal ob es Asbest/Eternit war oder (Regen-)Waldrodung oder Atomenergie  oder aktuell Gentechnik (vor allem gentechnisches "Saatgut" ...) und Nanotechnologie:

man setzt ein, was und wie lange es geht, einfach:

1. weil es grade (schon/immerhin/noch) geht

2. weil es gebraucht und/oder gewollt und verlangt wird

3. weil man keine Alternative zu haben/kennen meint

4. weil es bequem (relativ leicht verfügbar, erreichbar, abbaubar und/oder auch günstig) ist

5. weil man damit gut Geld machen kann (nuja, einige Wenige halt, aber beteiligt sind dann ja doch immer eine Menge Leute mehr ...)


Man geht also davon aus, es wird schon nicht so schlimm kommen - wie man so ja mit globalen Problemen - Hunger, Klimawandel, (Plastik-)Müll, Finanzwirtschaft und ihre katastrophalen perversen Auswüchse und Folgen, Flüchtlingsströmen, Natur"katastrophen" und deren Folgen ... immer "umzugehen" pflegt.


Man geht offensichtlich auch davon aus, irgendwer wird sich beizeiten dann schon darum kümmern oder inzwischen passende Lösung(en) gefunden haben.

Also: man verschließt die Augen und lässt die Katastrophe - wie immer - einfach auf sich zukommen. Und erst DANN wird man nach wirklichen (wenn noch möglichen) "Lösungen" bzw. Scheinlösungen zu suchen anfangen: wenn es schon deutlich wehtut!
Genau: wie kleine Kinder.

Anderes "aktuelles" lol Beispiel hierfür ist auch die Problematik mit resistenten Keimen in sehr vielen europäischen Kliniken - wie man also auch so nachlässig noch immer mit Antibiotika umgeht - vor allem in Frankreich und Spanien, so weit ich weiß und ganz anders aber in den Niederlanden (wenn ich mich recht erinnere) - wo man tatsächlich Konsequenzen gezogen hat, die deutlich positive Wirkung zeigen!

Aber bei "uns" glaubt man immer noch an das Märchen der "chronischen Borreliose" (trotz negativer Antikörper!!) und gibt den Leuten MONATELANG: ANTIBIOTIKA - wovon sie noch kranker werden als sie zuvor ohnehin waren oder sich fühlten (aber aus anderen Gründen als "Borreliose").


So ist das Tier im Mensch. Es mag gerne faule Kompromisse, schnelle angenehme "Gefühle"/Situationen und das zu möglichst maximaler Bequemlichkeit und minimaler Anstrengung und vor allem: sofort - ohne "Aufschub".


Von Weitsicht, Umsicht, Vernunft bzw.: Besonnenheit - nicht die Spur.


Düster.
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Inverted am 16 Juni 2012, 23:01:30
Schon wieder Peak Oil? Wird langsam langweilig *gähn*

Anfang der 80er meinten die Ökos übrigens zusätzlich noch im Jahr 2000 gäbe es keine Bäume mehr in Deutschland und wir müssten alle mit einer Gasmaske rumlaufen ^^

Alles eine Frage des Grenznutzen: Steigt der Ölpreis, sinkt der Verbrauch, Alternativen zum Erdöl und bisher unrentable Fördermethoden werden rentabel.

Wahrscheinlich wird es auch in 33 wie vor 33 Jahren wieder heissen: "Das Ende der Ölzeit" oder so:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40349681.html
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: nightnurse am 18 Juni 2012, 14:34:06
Hrhr, ja, schon ulkig...aber dennoch ist Öl ein nur seeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr langsam nachwachsender Rohstoff und irgendwann wird man den allerletzten Ölschiefer restlos ausgepresst haben. Wann genau, ist natürlich schwer zu sagen.

Daß das mit den Bäumen und den Gasmasken nicht so hingehauen hat, führen "die Ökos" übrigens darauf zurück, daß damals allerhand Maßnahmen (http://de.wikipedia.org/wiki/Luftreinhaltung#Internationale_Ma.C3.9Fnahmen_.28Abkommen.2C_Protokolle.29) ergriffen wurden. Ist ja nicht so, daß man einfach nach dem Motto "carry on regardless" verfahren wäre.
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: EL am 18 Juni 2012, 17:05:42
Projekt Sahara-Sonne

http://cleantechnica.com/2011/12/14/solar-energy-from-the-sahara-desert-could-power-the-world-but-will-it/

http://www.spiegel.de/wirtschaft/solarenergie-projekt-sahara-sonne-a-630687.html
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: EL am 18 Juni 2012, 17:43:23
Vor- und Nachteile an Gezeitenkraft.

http://www.gezeitenkraftwerke.com/Vorteile-Nachteile.html
http://physik.finn-meyer.de/index.php?page=gezeiten3
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=ZfqFVMb2i2g
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: EL am 18 Juni 2012, 19:46:32
A floating wind turbines/ Eine schwimmende Windkraftanlagen:   :)

http://www.cleanenergy-project.de/erneuerbare-energien/299-erneuerbare-energien/5006-schwimmende-windkraftanlagen
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: colourize am 02 Juli 2012, 17:11:39
Interessante Meldung auf tagesschau.de vom heutigen Tag zum Thema:
Öl - bald ein Luxusgut? (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/oelknappheit100.html)
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Kallisti am 02 Juli 2012, 18:32:26
Ja, schade nur, dass - wie immer - es nur um Schwarzseherei geht und nicht mit einer Silbe erwähnt wird, was denn da seit wann wo überall an Alternativen gesucht/geforscht wird.

Hier gibt es immerhin ein paar Ideen, wenn auch noch nicht "marktreif", aber man erfährt wenigstens, was evtl. möglich ist, in welche Richtung es gehen könnte und worin die derzeitigen Probleme noch bestehen:

http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2008/0311/003_kraftstoff.jsp
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: nightnurse am 02 Juli 2012, 19:14:08
Und wie da auch steht, laufen die "Alternativen" bis auf die Geschichte mit den Algen alle auf "Fahren statt Futtern" hinaus.
I demand better.
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Kallisti am 02 Juli 2012, 19:19:37
Nein, das mit dem Holz nicht und das mit dem Frittenfett nicht.

Vielleicht findet man anderes Fett/Öl, das man nutzen könnte und das nicht anderweitig (mehr) gebraucht wird oder für Nahrungsmittel(produktion) vonnöten ist. ?

Ich kann mir da nicht verkneifen, einen Seitenblick auf Menschenfett  :o  ;D zu werfen - wenn man all das Fett all der übergewichtigen Menschen weltweit nehmen könnte ...  8)  z.B. absaugen und als Treibstoff verwenden/umwandeln!  ;D
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: nightnurse am 02 Juli 2012, 19:41:25
Ja, Soylent Green, ick hör Dir trapsen.
Ich hätte jetzt nichts dagegen, solange es auf freiwilliger Basis...ähem.

Das mit dem Holz...
Zitat
Angesichts boomender Holzpellet-Heizungen, Biogasreaktoren und Strohkraftwerken zeichnet sich allerdings ein Kampf um die Zellulosefasern ab, denn all diese Ansätze brauchen Pflanzenabfälle zur Energiegewinnung. Aber selbst Pflanzenabfälle sind als Ressource natürlich begrenzt.

- mal ehrlich, glaubt hier jemand, daß da ausschließlich Pflanzenabfälle verbraucht würden?? Wenn es sich um eine lukrative Einnahmequelle handelte, für die es nur begrenzte Ressourcen gibt? Da hab ich aber mehr Vertrauen in die Krimin...Kreativität von Konzernen, da können ganze Ernten "schlecht" werden oder man deklariert irgendwas um, das gilt auch für Baumernten...ich kann mir ganz hervorragend "Sägewerke" vorstellen, die ausschließlich Späne produzieren (notfalls irgendwo in Rumänien, wo´s keiner sieht) oder Containerladungen voll "Abfällen" aus brasilianischem Regenwald.

Und Frittenfett kommt ja auch nicht aus Bergwerken im Ural, sondern wird aus Pflanzen gewonnen, die müssen irgendwo angebaut werden. Im Artikel steht ja auch

Zitat
Leider sind die Mengen an Fett, die über das heute bereits recycelte Maß hinaus gesammelt werden können, etwa durch die Müllabfuhr, relativ gering. In Deutschland fallen insgesamt ca. 300.000 Tonnen jährlich an. Viel zu wenig für die vielen Millionen PKW auf unseren Straßen.

- daran dürfte auch die im folgenden Satz erwähnte Einbindung von industriellen Fettabfällen nicht viel ändern.

Und es gibt sicherlich auch eine Grenze für die Steigerung des Konsums von Frittiertem  8).

Nä, ich denke, Gelder und Energien, die dafür verwendet werden, unseren bisherigen Lebensstil lückenlos aufrechtzuerhalten, womöglich noch zu Lasten der Lebensmittelproduktion, sind verschwendet. Da muss m.E. viel mehr umgedacht werden, bei allen.
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Kallisti am 03 Juli 2012, 00:57:45
Ja, Soylent Green, ick hör Dir trapsen.

Immer langsam NachtSchwester - die Rede war lediglich von überschüssigem  8) Fett, nicht von Fleisch. Und für das Fett muss man nicht unbedingt über Leichen gehn, ich glaube, es fänden sich dafür durchaus ein paar freiwillige Spender - mit Spenderausweis.  ;D

Sonst: Ja, es sind, wie ich oben schon erwähnte, Ideen. Immerhin! Besser, als nur den Teufel an die Wand zu malen - besser, zu sagen, was wie evtl. (wann) möglich ist als nur zu lamentieren und zu schimpfen und Endzeitszenarien in der Phantasie von Menschen heraufzubeschwören - aber is doch typisch Nachrichten: immer schön ordentlich Negativgülle über die Leute auskippen. Das motiviert ungemein.  8)


Nä, ich denke, Gelder und Energien, die dafür verwendet werden, unseren bisherigen Lebensstil lückenlos aufrechtzuerhalten, womöglich noch zu Lasten der Lebensmittelproduktion, sind verschwendet. Da muss m.E. viel mehr umgedacht werden, bei allen.

Da waren wir schon. Frage: Wie willst du (oder wer?) das den Chinesen und Indern beipulen? Ich frag nur.
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: nightnurse am 03 Juli 2012, 08:51:18
Da zitiere ich mal zwei Klassiker der deutschen Literatur, erstens, die Inder und Chinesen anbelangend, "erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral" - die müssen eventuell erstmal einen gewissen Grad von Wohlstand erreichen, bevor sie in der Lage sind, sich um Umweltschutz zu kümmern.
Da hab ich kürzlich irgendwo einen interessanten Kommentar gelesen...*wühl*...das war im Spiegel Nr 24/2012 und ist leider noch nicht gratis online  :( , guck in 2 Wochen mal nach dem Stichwort "Steinzeit-Ökologen", ich fand da einiges bedenkenswert.
(Und natürlich ist es generell ein Problem, der Menschheit als solcher langfristige Überlebensstrategien...aber für freiflottierende Misanthropie ist es mir noch zu früh am Tag.)

Und was das Lamentieren und Schimpfen angeht, "Wo bleibt das Positive? Ja, weiss der Teufel, wo das bleibt." (http://www.cadesign.de/jottge/ek-wo-bleibt.html).
Ich sähe auch gerne Licht am Ende des Tunnels *dramatisier*, aber bisher sind es nur Glühwürmchen.
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Kallisti am 03 Juli 2012, 11:35:41
Die NachtSchwester hat gesprochen!

In diesem Sinne, holde Schwester - Glühwürmchen aller Länder vereinigt euch! ... maximal-transparent, recycelbar, basisdemokratisch, gleich, frei und brüderschwesterschaftlich internetgleichschaltwechselströmendtotalitär. Und das ab sofort - bitte teilen.


Aber dieser Steinzeitartikel interessiert mich dann doch - is ja jez schwer in Mode: alles, was mit Steinzeit zu tun hat. BACK TO THE ROOTS! Welcome to Animal-Planet.  ;D
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: nightnurse am 03 Juli 2012, 11:52:51
Nee, in dem Essay geht es um die Leute, die "ökologisch" mit "Fortschrittsverzicht" gleichsetzen.
Der Autor geht davon aus, daß das Zeitalter fossiler Brennstoffe nicht notwendigerweise aus Mangel an denselben zuende gehen müsse, sondern dadurch, daß man etwas Neues, Besseres erfindet, beendet werden könne (wie ja die Steinzeit auch nicht aus Mangel an Steinen beendet wurde, sondern durch technologischen Fortschritt).
Es wird kritisiert, daß heutige "Lösungsansätze" meist eben auf der (zwar nicht laut geäußerten) Annahme basieren, man werde "das" den Indern und Chinesen et al schon beipuhlen und sie würden schön rückständig bleiben, um den Planeten zu retten. Dabei sei empirisch erwiesen, daß Wohlstand zwar zunächst mit gesteigerter Umweltzerstörung einherginge, ab einem gewissen Level dann aber das Interesse für Umweltbelange eintrete (siehe: Uns. Auch in China würde mittlerweile gelegentlich an den Umweltschutz gedacht).

Aber lies mal selbst...wenn es auf Spon freigeschaltet wird oder Du das Heft irgendwo findest.
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: EL am 19 August 2012, 23:55:24
Hello,
It's still very interesting topic for me, which can't leave me in peace. It's incredibly important to look for new technologies in energy sector now, therefor I would like to show you the Interactive Project map (http://arpa-e.energy.gov/ProgramsProjects/InteractiveProjectMap.aspx) by The Advanced Research Projects Agency - Energy (ARPA-E). This agency was created for facilitate communication between "Encouraged Applicants" and potential investors, partners, and customers. On the Map are concentrated actual Energy Research technologies, being developed in USA.
I should to notice, on the map are not indicated all of projects. For example, there is not indicated the most perspective development in the area of nuclear fusion reactor  (http://en.wikipedia.org/wiki/Fusion_power) (one month ago it was there!  :o ;D). Maybe it's because USA participates in a joint projects as ITER (http://en.wikipedia.org/wiki/ITER) (International Thermonuclear Experimental Reactor) at the Cadarache facility in the south of France and involved in project DEMO (http://en.wikipedia.org/wiki/DEMO). Nevertheless USA have own investigation in this way - the biggest laser device - NIF  (http://en.wikipedia.org/wiki/National_Ignition_Facility)in California, which uses powerful lasers to heat and compress a small amount of hydrogen fuel to the point where nuclear fusion reactions take place. You can to learn more about it from the next interactive map (http://www.scientificamerican.com/article.cfm?id=radical-energy-solutions-interactive).
What do you think about this and other investigations?  :)
I'm sorry, all links are on english.. 
EL
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Kallisti am 20 August 2012, 00:01:01
Ja, hier bisschen was in Deutsch - aber ich versteh nur Bahnhof.  :-\


http://www.spiegel.de/wikipedia/Kernfusionsreaktor.html
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: Kallisti am 20 August 2012, 00:06:10
Die hier wären mir sympathischer - also sind.


http://www.planet-wissen.de/natur_technik/energie/alternative_energien/sonnenkraftwerke.jsp

http://de.wikipedia.org/wiki/Str%C3%B6mungskraftwerk

http://de.wikipedia.org/wiki/Osmosekraftwerk

(Letzteres hatten wir aber oben/vorne schon, glaub ich.)
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: EL am 29 August 2012, 09:39:15
    NanoTritium battery - the first nuclear batteries are on sale!
http://www.citylabs.net/
http://phys.org/news/2012-08-nanotritium-battery-good-twenty-years.html
    link in czech:
http://technet.idnes.cz/nuklearni-baterie-nanotritium-jsou-v-prodeji-fah-/tec_technika.aspx?c=A120828_121615_tec_technika_nyv
Titel: Re: Peak Oil und die Folgen
Beitrag von: RaoulDuke am 04 September 2012, 19:17:33
Vielkeicht bin ich doch nicht so alleine mit meiner Vermutung, daß kein starker Anstieg der Ölpreise zu erwarten ist. Auf CNBC wurde gerade berichtet, daß ein Analyst der Deutschen Bank einen Preisrückgang um 30% in den nächsten 2 Jahren prognostiziert hat. Der Kurs fiel schon mal leicht.

Bin ja mal gespannt.