Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Der gläserne Arbeitnehmer....zum Datenverarbeitungsprogramm ELENA  (Gelesen 9559 mal)

PlayingTheAngel

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Re: Der gläserne Arbeitnehmer....zum Datenverarbeitungsprogramm ELENA
« Antwort #15 am: 24 Februar 2010, 17:14:22 »

2. sie werden nicht mehr bei der jeweiligen lokalen Arbeitsagentur gespeichert, sondern zentral.
Daß gewisse Daten, z.B. über die Dauer der einzelnen Angestelltenverhältnisse zentral erfasst werden finde ich auch durchaus sinnvoll. Sehr sehr kritisch zu betrachten sind Angaben zu Fehltagen, Abmahnungen, Kündigungsgründen usw. Solche Informationen dürfen auf gar keinen Fall personalisiert auf IRGEND EINEM ZENTRALEN Server liegen.

Ein Datenbestand aller arbeitenden Bundesbürger weckt natürlich bei verschiedenen Instiututionen, Analysten und natürlich der Privatwirtschaft große Begehrlichkeiten. Natürlich werden diese Daten wenn sie erst einmal erhoben sind auch ihre Abnehmer finden. Wer glaubt daß der Zugriff "streng beschränkt" bleibt ist ein Träumer.

Auch wenn ich das schon mal in einem anderen Thread geschrieben hatte hier noch mal ne kleine Story. Vor einigen Jahren musste ich mal wegen einer Lapalie zur Polizei. Bei der Vernehmung wurde ich zu einem (eigentlich unwichtigen) Detail eines Telefongesprächs befragt. Auf Nachfrage woher die Beamten denn den Inhalt des besagten Gesprächs kannten bekam ich wortwörtlich diese Antwort: "Der Anschluss wurde seit einer ganzen Weile überwacht. Solange die Gesprächsdaten nicht vor Gericht verwendet werden sollen braucht man nicht mal eine richterliche Genehmigung für diese Massnahme".

Wie kann es möglich sein daß Otto-Bereitschaftspolizist ohne Problem einen Telefonanschluss über einen längeren Zeitraum hinweg abhören darf ohne daß davor ein Richter das angeordnet hat ?

Ist ja nur ein Beispiel wie einmal geschaffene technische Möglichkeiten "durch die Hintertüre" genutzt werden.

3. der Arbeitnehmer darf jetzt entscheiden, ob sein Sachbearbeiter auf die Daten zugreifen darf.
Da dieses System ja für die Arbeitsagenturen geschaffen wurde sind die natürlich am meisten daran interessiert diese Daten auch zu nutzen. Ich möchte mal den armen Schlucker sehen der auf der Arbeitsagentur zum 5. Mal wegen ein paar Euro vorstellig wird, dann nach dem Code gefragt wird und sagt "Ich stimme einer Verwendung dieser Daten nicht zu um meine Persönlichkeitsrechte zu schützen" wenn der Sachbearbeiter mit der Streichung der Leistungen droht. Genau das wird doch passieren. Sobald die neue Praxis Einzug in die Agenturen gefunden hat werden diese Daten auch genutzt - wer dem nicht zustimmt bekommt die Leistungen gekürzt.

Ich bin echt nicht gegen die Umstellung von staubiger Akten hin zu moderner EDV, aber solche persönlichen Informationen gehen den Staat einfach nichts an.
« Letzte Änderung: 24 Februar 2010, 17:16:12 von PlayingTheAngel »
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Re: Der gläserne Arbeitnehmer....zum Datenverarbeitungsprogramm ELENA
« Antwort #16 am: 24 Februar 2010, 17:35:25 »

Laut Wikipedia gibt es 2 Petitionen.
Einmal die hier bereits gepostete zur Aufhebung des ELENA-Gesetzes. Und einmal diese https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=9114 zur Überarbeitung.
Was konkret in der Überarbeitung gefordert wird, da müßte ich mich mal eben einlesen und hab dafür erst heute spät abends Zeit.

doppelt hält besser, hm  ;)

habe diese Petition bereits als Link im 2. Posting rein gesetzt  ;D
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Re: Der gläserne Arbeitnehmer....zum Datenverarbeitungsprogramm ELENA
« Antwort #17 am: 24 Februar 2010, 19:22:21 »

Zitat
Auch wenn ich das schon mal in einem anderen Thread geschrieben hatte hier noch mal ne kleine Story. Vor einigen Jahren musste ich mal wegen einer Lapalie zur Polizei. Bei der Vernehmung wurde ich zu einem (eigentlich unwichtigen) Detail eines Telefongesprächs befragt. Auf Nachfrage woher die Beamten denn den Inhalt des besagten Gesprächs kannten bekam ich wortwörtlich diese Antwort: "Der Anschluss wurde seit einer ganzen Weile überwacht. Solange die Gesprächsdaten nicht vor Gericht verwendet werden sollen braucht man nicht mal eine richterliche Genehmigung für diese Massnahme".

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Re: Der gläserne Arbeitnehmer....zum Datenverarbeitungsprogramm ELENA
« Antwort #18 am: 24 Februar 2010, 22:43:29 »

Zitat
Auch wenn ich das schon mal in einem anderen Thread geschrieben hatte hier noch mal ne kleine Story. Vor einigen Jahren musste ich mal wegen einer Lapalie zur Polizei. Bei der Vernehmung wurde ich zu einem (eigentlich unwichtigen) Detail eines Telefongesprächs befragt. Auf Nachfrage woher die Beamten denn den Inhalt des besagten Gesprächs kannten bekam ich wortwörtlich diese Antwort: "Der Anschluss wurde seit einer ganzen Weile überwacht. Solange die Gesprächsdaten nicht vor Gericht verwendet werden sollen braucht man nicht mal eine richterliche Genehmigung für diese Massnahme".

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Re: Der gläserne Arbeitnehmer....zum Datenverarbeitungsprogramm ELENA
« Antwort #19 am: 24 Februar 2010, 23:01:22 »

Zitat
Auch wenn ich das schon mal in einem anderen Thread geschrieben hatte hier noch mal ne kleine Story. Vor einigen Jahren musste ich mal wegen einer Lapalie zur Polizei. Bei der Vernehmung wurde ich zu einem (eigentlich unwichtigen) Detail eines Telefongesprächs befragt. Auf Nachfrage woher die Beamten denn den Inhalt des besagten Gesprächs kannten bekam ich wortwörtlich diese Antwort: "Der Anschluss wurde seit einer ganzen Weile überwacht. Solange die Gesprächsdaten nicht vor Gericht verwendet werden sollen braucht man nicht mal eine richterliche Genehmigung für diese Massnahme".

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Ich bezweifel auch, daß das rechtens ist.



Was Elena angeht:
der entscheidende Unterschied ist tatsächlich eine Speicherung der Daten auf Vorrat. Es würde mehr Sinn machen, wenn der Arbeitgebr verpflichtet werden würde, die Daten zu übertragen, sobald es zu einer Kündigung kommt. Spart auch reichlich Systemressourcen.
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Re: Der gläserne Arbeitnehmer....zum Datenverarbeitungsprogramm ELENA
« Antwort #20 am: 25 Februar 2010, 00:05:02 »

2. sie werden nicht mehr bei der jeweiligen lokalen Arbeitsagentur gespeichert, sondern zentral.
Daß gewisse Daten, z.B. über die Dauer der einzelnen Angestelltenverhältnisse zentral erfasst werden finde ich auch durchaus sinnvoll. Sehr sehr kritisch zu betrachten sind Angaben zu Fehltagen, Abmahnungen, Kündigungsgründen usw. Solche Informationen dürfen auf gar keinen Fall personalisiert auf IRGEND EINEM ZENTRALEN Server liegen.

Das ist exakt auch meine Meinung.
Ist es denn hier so? Durch die Gesetzestexte durchzusteigen ist nicht ganz einfach, und es gab ja auch mehrere Veränderungen des Textes in der Vergangenheit dazu. Mal hielt sich das Gerücht mit den Kündigungsgründen hartnäckig, mal hieß es, es wäre nur eine Ente.

Wie sieht's denn aktuell aus, weiß das jemand?

Hinweise zu Kündigungsgründen, Abmahnungen etc. gehören in meinen Augen alleine schon deswegen nicht rein, weil sie den Papierkrieg erneut erhöhen. Denn mir wäre wichtig, wenn es so etwas gäbe, dass ich als Arbeitnehmer eine Abschrift dessen ohne (!) danach verlangt zu haben, was übermittelt wurde übergeben wird, um überprüfen zu können ob der Arbeitgeber da nicht etwas angegeben hat, was nicht der Wahrheit entspricht.
Man stelle sich mal vor, der Arbeitgeber behauptet, der Kündigungsgrund wäre bei einem Fernfahrer Trunkenheit am Steuer gewesen (Extrembeispiel zur Überspitzung), obwohl z.B. demjenigem inoffiziell  deswegen gekündigt wurde weil er auf seine gesetzlich ihm zustehenden Pausenzeiten bestand und offiziell "aus betrieblichen Gründen". Der findet nie wieder einen Job, erst recht wenn potenzielle Arbeitgeber möglicherweise durch irgend eine Panne mal die Daten der Arbeitsagenturen zu sehen bekommen.

Dasselbe gilt für Fehltage: Da gibt's auch gerne mal Uneinigkeiten zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Etwa dass sich Arbeitnehmer einen Behördentag nimmt, alles mündlich abgesprochen, der Arbeitgeber, nachdem der Tag vorbei ist von der Genehmigung aber nichts mehr wissen will und es als unbezahlten Fehltag wertet. Spart für den Arbeitgeber ja schließlich Geld.

Mag alles n bisschen schwarz gemalt sein. Aber da man nicht nur im Arbeitsleben besser nicht drauf vertrauen sollte dass sich jeder korrekt verhält, sollte man solche sensiblen Daten erst gar nicht den Betrügern vor die Nase setzen.

Eine zentrale Speicherung weniger sensibler Daten wie Arbeitsdauer, Ausbildungsabschlüsse oder ausgeübter Beruf halte ich hingegen für sinnvoll.
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SoylentHolger

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Re: Der gläserne Arbeitnehmer....zum Datenverarbeitungsprogramm ELENA
« Antwort #21 am: 25 Februar 2010, 09:55:00 »

Zitat
Auch wenn ich das schon mal in einem anderen Thread geschrieben hatte hier noch mal ne kleine Story. Vor einigen Jahren musste ich mal wegen einer Lapalie zur Polizei. Bei der Vernehmung wurde ich zu einem (eigentlich unwichtigen) Detail eines Telefongesprächs befragt. Auf Nachfrage woher die Beamten denn den Inhalt des besagten Gesprächs kannten bekam ich wortwörtlich diese Antwort: "Der Anschluss wurde seit einer ganzen Weile überwacht. Solange die Gesprächsdaten nicht vor Gericht verwendet werden sollen braucht man nicht mal eine richterliche Genehmigung für diese Massnahme".

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Re: Der gläserne Arbeitnehmer....zum Datenverarbeitungsprogramm ELENA
« Antwort #22 am: 25 Februar 2010, 19:36:11 »

Zitat
Auch wenn ich das schon mal in einem anderen Thread geschrieben hatte hier noch mal ne kleine Story. Vor einigen Jahren musste ich mal wegen einer Lapalie zur Polizei. Bei der Vernehmung wurde ich zu einem (eigentlich unwichtigen) Detail eines Telefongesprächs befragt. Auf Nachfrage woher die Beamten denn den Inhalt des besagten Gesprächs kannten bekam ich wortwörtlich diese Antwort: "Der Anschluss wurde seit einer ganzen Weile überwacht. Solange die Gesprächsdaten nicht vor Gericht verwendet werden sollen braucht man nicht mal eine richterliche Genehmigung für diese Massnahme".

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Re: Der gläserne Arbeitnehmer....zum Datenverarbeitungsprogramm ELENA
« Antwort #23 am: 25 Februar 2010, 23:29:47 »

2. sie werden nicht mehr bei der jeweiligen lokalen Arbeitsagentur gespeichert, sondern zentral.
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[...]
Du hast vergessen zu erwähnen, dass auch Abwesenheit auf Grund von Streik angegeben werden muss.

Wo eine Datenbank, da immer auch die Möglichkeit, dass die Daten für Dinge genutzt werden, für die die Datenbank zu Beginn gar nicht vorgesehen war. Fuß in der Tür und so...

Auf jeden Fall haben die, die Gehälter bearbeiten (Lohnbüros, Personalabteilungen, Steuerberater, etc.) aktuell mehr Arbeit als vor Elena. Auch wenn immer von Bürokratieabbau und weniger Verwaltungsaufwand gesprochen wird.
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Re: Der gläserne Arbeitnehmer....zum Datenverarbeitungsprogramm ELENA
« Antwort #24 am: 26 Februar 2010, 07:33:20 »

Auch wenn immer von Bürokratieabbau und weniger Verwaltungsaufwand gesprochen wird.

 *rofl* Der war Gut
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Re: Der gläserne Arbeitnehmer....zum Datenverarbeitungsprogramm ELENA
« Antwort #25 am: 26 Februar 2010, 10:59:34 »

Auch wenn immer von Bürokratieabbau und weniger Verwaltungsaufwand gesprochen wird.

 *rofl* Der war Gut

Das war und ist aber eine der Begründungen "für" Elena. Ich teile sie nicht, halte Elena auch für überflüssig und in Teilen auch für bedenklich/gefährlich, muss es aber hinnehmen und entsprechend bearbeiten.
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Re: Der gläserne Arbeitnehmer....zum Datenverarbeitungsprogramm ELENA
« Antwort #26 am: 26 Februar 2010, 20:12:48 »

Auch wenn immer von Bürokratieabbau und weniger Verwaltungsaufwand gesprochen wird.

 *rofl* Der war Gut

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Re: Der gläserne Arbeitnehmer....zum Datenverarbeitungsprogramm ELENA
« Antwort #27 am: 28 Februar 2010, 21:38:05 »

scheinbar gibt es einige, die es doch noch nicht wissen, obwohl sie hier zu jedem pups was schreiben... scnr... ;)

datenflashmob, olé, olé!
morgen mal 3 minuten nicht hier erzählen, was ihr gerade esst oder wann ihr das letzte mal auf toilette ward! das sind eh angaben, die ihr lieber frau von der leyen schicken müsst, die interessiert das nämlich wirklich!

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Re: Der gläserne Arbeitnehmer....zum Datenverarbeitungsprogramm ELENA
« Antwort #28 am: 01 März 2010, 17:53:29 »

Kann mir jemand eventuell die Funktion des Trust Centers erklären und ob dies eine Privatfirma oder eine Institution ist?
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Re: Der gläserne Arbeitnehmer....zum Datenverarbeitungsprogramm ELENA
« Antwort #29 am: 01 März 2010, 21:23:43 »

scheinbar gibt es einige, die es doch noch nicht wissen, obwohl sie hier zu jedem pups was schreiben... scnr... ;)

datenflashmob, olé, olé!
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Yeah \o/ Und heute gleich mal schön die Petition gezeichnet......hehehe.....die Mail steht schon bereit für morgen *hände reib*
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