Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: 12.09. - Return of the Living Dead  (Gelesen 8804 mal)

tyrannus

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Re: 12.09. - Return of the Living Dead
« Antwort #90 am: 23 September 2009, 22:31:53 »

Zitat
Warum es zum Problem werden sollte, wenn die Musik nur zielgruppenorientiert ist und aus der Liste der beliebtesten Hits ausgewählt wird, erschließt sich mir nicht.

Ich beziehe nicht die Kritik auf die Zielgruppenorientiertheit, sondern auf die Charts. Wenn nämlich nur noch die Charts gespielt werden, verfehlt man auf Dauer die Zielgruppe, weil sich bei dieser dann irgendwann Langeweile einstellt. Zumindest wäre dies eine der Möglichkeiten, weswegen sich die Läden just dieses Jahr überall spürbar leeren.
Zum Glück befinden wir uns nicht in der Welt des Musikantenstadl oder der Jambamonatsabocharts, so dass jedes Zielgruppenpersönchen seine Lieblinge bei den DJs mit den Lieblingen Anderer konkurrieren lassen kann, ganz ohne oberbayerischen Provinzfilz. Also besteht die reale Möglichkeit, dass sich diese Charts auch ständig wandeln, so dass keine Langeweile entsteht. Klar, dass das allgemeine Gemoser hier gegenüber situationsbedingten konkreten Wünschen auf den einzelnen Veranstaltungen hinten anstehen muss.

Wenn immer weniger Besucher kommen kann man natürlich sagen "na und, wir machen zielgruppenorientiert weiter für jene die kommen" und gut ist. Man könnte aber auch sagen "huch, es kommen immer weniger, woran liegt's?" und Ursachenforschung betreiben. Da ich zu jenen gehöre die meinen Unmut nicht in mich reinfressen, wegbleiben und nur "alles scheiße" schreiben wenn's hochkommt, schreibe ich dann eben auch, warum ich diese und jene Party doof gefunden habe.
Warum so wenige andere in die gleiche Kerbe hauen wie ich? - Nun, einige tun es, andere sagen es nur im RL, weil sie hier keine Lust haben sich auf irgendwelche Diskussionen einzulassen, und wiederum anderen ist es dann irgendwann egal, weil sie sich denken "ok, ist mir zu langweilig geworden, dann geh ich halt nicht mehr hin".

Übrig bleiben dann Unzufriedene die zuhause bleiben und unzufriedene Partybetreiber denen die Gäste weggelaufen sind, obwohl sie doch soo "zielgruppenorientiert" haben auflegen lassen.

So wie ich das mitbekommen habe, ist ein vermutlich sehr viel ausschlaggebender Grund, dass viele BesucherInnen keine Lust mehr haben sich dumm anmachen, bedrohen oder gar sexuell belästigen zu lassen. Die Lage hat sich im Verlauf der vergangenen 1,5 Jahre auf der Großen Freiheit und in den Bahnen anscheinend dramatisch verschärft. Das betrifft natürlich in erster Linie das Grünspan oder die GF36, aber auch der Hauptbahnhof macht die Anreise zur Markthalle für Damen in knappem Lackoutfit nicht immer leicht. Insbesondere für die Gäste, die einmal im Monat oder alle paar Monate von außerhalb erscheinen dürfte die Belästigung an der Schlange vor der GF36 sehr viel schlimmer wiegen, als die Langeweile, weil man das ja alles vorgestern auf der Party auch schon gehört hat.
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