Schwarzes Hamburg > Politik & Gesellschaft -Archiv-
Energiereserven dieser Welt?
Thomas:
OT:
--- Zitat ---..nur wenn man konservativ ist ;)
--- Ende Zitat ---
Dann paßt das ja bei mir :D Unabhängig davon habe ich schon immer nach dem wirklich passenden Ausdruck für "mehrere zehner" gesucht.Gibt's da was ?
Eisbär:
--- Zitat von: "colourize" ---Das mit dem Tiefdruckgebiet versteh ich ehrlich gesagt nicht - zumindest versteh ich nicht, wo das Problem sein soll.
--- Ende Zitat ---
Hm... Da ich sowieso der erste und bisher einzige bin, von dem ich weiß, daß er sich Gedanken über dieses Problem macht, weiß ich natürlich auch nicht, ob es real überhaupt existieren würde.Aber meine Meteorologie-Kenntnisse machen mich da halt sehr nachdenklich.
Es hat bisher aber auch noch keiner geschafft (ok, es hat auch noch niemand ernsthaft versucht) meine Bedenken zum Aufwindkraftwerk zu zerstreuen. Vielleicht schaffst Du es ja.
--- Zitat ---Mal davon ab, dass mehr oder weniger stationäre Tiefdruckgebiete etwas vollkommen Normales sind und strahlungsklimatisch überhaupt nicht anders denkbar sind (z.B. ITC / äquatoriale Tiefdruckrinne) - das ist mal ein ganz anderes Ausmaß als so ein paar armseelige Kraftwerke.
--- Ende Zitat ---
Richtig. Die Innertropische Konvergenzzone ist ein mehr oder weniger stationäres Tief (in der Position nur von der schiefliegenden Erdachse veränderlich). Allerdings ein natürliches und für den Klimahaushalt auch normales. Die aufstrebenden Luftmassen da verursachen ein deutliches Tief, das die Passatwinde auslöst.
--- Zitat ---Trotzdem, nochmal die Sache mit dem Druckveränderungen eines Aufwindkraftwerkes gedacht: In Bodennähe werden große Luftmassen unter einer Glasoberfläche erwärmt und in höhere Luftschichten abgeführt. Was also in der Höhe entsteht (weil: mehr Luft da als vorher) ist ein Höhenhoch. Die Luftmassen kühlen sich jedoch in der Höhe schnell ab und sinken in einigen 10er km wieder langsam zu Boden, da tendenziell am Boden ein lokales Bodentief entstanden ist.
Dieses strahlungsklimatische Phänomen ist sehr stark lokal begrenzt und findet sich heute überall auf der Welt: Z.B. Land-See-Windsystem (Landmasse erwärmt sich schneller als See --> ein relatives Bodentief/Höhenhoch an Land --> auflandiger Wind; Stadt-Umland-Winde --> Stadt erwärmt sich stärker als das Umland etc.)
--- Ende Zitat ---
Aber ein Kraftwerk, das tatsächlich einen 1km hohen Kamin hat und eine Kreisfläche mit Glasdach um diesen von etwa 38m², ist doch etwas anderes. Der Effekt mag der selbe sein, wie beim Land-See-Windsystem, aber er ist ungleich stärker. Unter diesem Treibhausdach wird Luft großflächig deutlich schneller erwärmt als sonstwo in der Natur und ihre Aufwärtsbewegung wird durch den Kamin noch zusätzlich stark beschleunigt. Das Tief was also unter dem Glasdach entsteht hat sicherlich Druckwerte, die teilweise deutlich unter 850hPa liegen könnten. In Druck und Ausdehnung haben wir damit Werte wie bei einem tropischen Wirbelsturm.
--- Zitat ---So ganz stationär ist das Druckgebilde btw. auch nicht, da das Kraftwerk logischer Weise nachts (bzw. bei bedecktem Himmel) keine Energie produzieren kann.
--- Ende Zitat ---
Wie lange reicht die erhöhte Temperatur unter dem Glasdach, um den Luftstrom, der ja kaum schlagartig anhalten wird, nicht abreißen zu lassen?
Bei 12 Stunden Sonneneinstrahlung kann man von 15 Stunden Luftstrom ausgehen, schätze ich.
Und wenn in der Sahara 15 Stunden pro Tag ein Hurrican weht (btw. der entstehende Wind reißt in den betreffenden Gegenden jede Menge Sand mit sich, der ist nicht so gut für die Turbinen...), soll sich das um eine kleine regionale Erscheinung handeln, die sich nicht auf die Umgebung und den Rest des Klimasystems auswirkt?
Die immer noch recht heiße Luft wird sich in der Höhe abkühlen und die dortige Luft damit stark erwärmen (wir sprechen hier ja auch von deutlichen Temperaturunterschieden). Wie sehr tragen ein paar dutzend dieser Kraftwerke (oder meinetwegen "zig" Kraftwerke; Anm. an Thomas) zu einer Klimaerwärmung bei. Immerhin ist da tatsächlich ein Treibhaus, daß nicht unwesentliche Luftmassen erwärmt.
--- Zitat ---Das Problem ist ein anderes: Ein Aufwindkraftwerk mit einem 1 Kilometer(!) hohen Kamin und 38 km² Fläche macht eine Leistung von 200 MW (maximal, bei optimaler Einstrahlung). Mal abgesehen von technischen Problemen (Strumschäden!) ist die Leistung viel zu gering, um vollkomen auf Aufwind umzustellen - kann allenfalls eine Ergänzung sein.
--- Ende Zitat ---
Damit habe ich mich noch nicht befaßt, aber ich denke eh, daß grundsätzlich gilt, daß jede Energieform nicht alleine für sich genommen stehen sollte und darf, sondern der Mix macht's ;)
Grüße
Lars
Nachtmensch:
--- Zitat von: "colourize" ---Das mit dem Tiefdruckgebiet versteh ich ehrlich gesagt nicht - zumindest versteh ich nicht, wo das Problem sein soll.
--- Ende Zitat ---
Ich auch nicht. Das Aufwindkraftwerk führt der Luft nicht mehr Energie zu als sie sonst auch bekommen würde, nur ein wenig fokussierter. Daher wird es wohl in erster Näherung gäänzlich egal sein. Gedanken über klimatische Veränderungen sollte man sich bei sämtlichen anderen Energieträgern machen.. ;)
--- Zitat ---Das Problem ist ein anderes: Ein Aufwindkraftwerk mit einem 1 Kilometer(!) hohen Kamin und 38 km² Fläche macht eine Leistung von 200 MW (maximal, bei optimaler Einstrahlung). Mal abgesehen von technischen Problemen (Strumschäden!) ist die Leistung viel zu gering, um vollkomen auf Aufwind umzustellen - kann allenfalls eine Ergänzung sein.
--- Ende Zitat ---
Was genau heißt viel zu gering? Für eine Fläche, die sonst nicht genutzt wird ist der Energie / Fläche - Faktor von 0 auf 200MW/38km² doch recht drastisch gestiegen. Ob es statische Probleme in Bezug auf die Stabilität bei Windböen etc gibt, kann ich natürlich nicht sagen, aber afaik sollen das nicht die großen Probleme sein. Bin kein Statiker.
Nachtmensch.
/edit: dass es wirklich Leute, gibt die das ernst meinen, sieht man auch hier: >>> klick <<<
Eisbär:
--- Zitat von: "Nachtmensch" ---Ich auch nicht. Das Aufwindkraftwerk führt der Luft nicht mehr Energie zu als sie sonst auch bekommen würde, nur ein wenig fokussierter.
--- Ende Zitat ---
Mit diesem "fokussiert" habe ich eben mein Problem, mal davon abgesehen, daß definitiv mehr Energie zugeführt wird, nämlich die, die sonst wirkungslos reflektiert worden wäre.
Fossile Brennstoffe zu verwenden fügt der Atmosphäre nicht mehr CO2 zu, als sie sowieso irgendwann bekommen würde. Nur eben fokussierter. ;)
Verstehst Du ungefähr was ich meine?
--- Zitat ---Daher wird es wohl in erster Näherung gäänzlich egal sein.
--- Ende Zitat ---
Warum? Nee, sorry, da mußt Du etwas mehr ins Detail gehen. Evt mit einem quantitativen Vergleich.
--- Zitat ---Gedanken über klimatische Veränderungen sollte man sich bei sämtlichen anderen Energieträgern machen.. ;)
--- Ende Zitat ---
Da sowieso, das will ich gar nicht bestreiten.
Ich will auch in gar keinem Fall alternative Energien schlecht reen, bin selbst ein großer Freund davon, diese zu nutzen, wo immer es möglich ist. Aber man darf doch einzelne Techniken auch da kritisch hinterfragen, oder?
--- Zitat ---Was genau heißt viel zu gering? Für eine Fläche, die sonst nicht genutzt wird ist der Energie / Fläche - Faktor von 0 auf 200MW/38km² doch recht drastisch gestiegen. Ob es statische Probleme in Bezug auf die Stabilität bei Windböen etc gibt, kann ich natürlich nicht sagen, aber afaik sollen das nicht die großen Probleme sein. Bin kein Statiker.
--- Ende Zitat ---
Ok, es gibt noch keine Gebäude, die einen Kilometer hoch sind, das IST ein statisches Problem, so etwas zu bauen. Das merk ich sogar, ohne Statiker zu sein. Überleg mal, welche Masse die unteren Träger eines solchen Gebildes tragen müssten.
Und ich gebe colourize Recht, die Fläche wäre sehr ineffizient genutzt. Wenn ich 39km² Solarzellen in einer Wüstenregion anlege und diese noch mit Kapillarkühlung versorge, bekomme ich garantiert deutlich mehr Energie bei heraus. (Wer will, dem rechne ich es vor).
Zumal solche Mammutbauten auch riesige Energiemengen verschlingen, wenn man sie errichten will. Das müssen die erstmal wieder herausholen.
Grüße
Lars
Nachtmensch:
Moin,
Du hast recht, ich vergaß die Tatsache, dass das Licht zum Teil wieder reflektiert wird. Stimmt natürlich.
aber:
--- Zitat von: "Eisbär" ---
Und ich gebe colourize Recht, die Fläche wäre sehr ineffizient genutzt. Wenn ich 39km² Solarzellen in einer Wüstenregion anlege und diese noch mit Kapillarkühlung versorge, bekomme ich garantiert deutlich mehr Energie bei heraus. (Wer will, dem rechne ich es vor).
--- Ende Zitat ---
Das sind Michmädchenrechnungen. Niemand erwägt auch nur halbwegs ernsthaft, so etwas zu tun. Ganz einfach aufgrund der von Dir genannten Kosten. Inzwischen sind Solarzellen ja wenigstens schon so weit, dass sie mehr Energie produzieren können als zur Herstellung nötig war... Und wie soll denn die Kühlung dauerhaft funktionieren, wenn drumrum überall 50° herrschen? Na da bin ich aber mal gespannt.. ;)
Hast Du Dir schon mal die Kosten für Solarzellen auf Dächern angeguckt? Selbst bei nem Faktor 10 günstiger ist man bei aberwitzigen Beträgen pro km². Der Vorteil der Aufwindkraftwerke besteht doch gerade dadrin, dass man günstig die Leistung erhöhen kann, indem man einfach die Kollektorfläche vergrößert. Und das ist extrem günstig, man benötigt nur Glas und etwas Gerüstkram. Der Wirkungsgrad pro Fläche ist doch völlig egal...
Und dazu kommt noch, dass die Fläche unter den Kollektoren aufgrund des dort herrschenden Makroklimas begrünen könnte..
Nachtmensch.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln